altes saatgut gesundheit ernährung essen garten nicht genmanipuliert

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  • 8/17/2019 Altes Saatgut Gesundheit Ernährung Essen Garten Nicht Genmanipuliert

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    Verein zur Erhaltung und Rekultivierung vonNutzpflanzen in Brandenburg e.V.

    Compendium 2005 Katalog für seltene Kulturpf lanzen 

    Körner, Kräuter, Kartoffeln ...Samen, Saaten und Pflanzen aus Erhaltungsbeständen des VERN e.V.

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    Inhaltsverzeichnis 03 Begrüßung

    04 Wer wir sind, Vereinssitz, Öffnungszeiten

    05 Schwarze Ungarinnen und Blaue Schweden

    07 Hirsebrei, Gerstengrütze, Champagnerbrot11 Sonstige Feldfrüchte

    13 Paprikas von ganz mild bis Chilis „die Hölle“

    14 Tomaten

    17 Kürbisgewächse – Kürbisse, Gurken, Zucchini – Cucurbitaceae

    20 Gemüse, Rüben, Rettiche und Blattsalate

    21 Färberpflanzen

    22 Kräuter für Küche und Wohlbefinden

    23 Zwiebelgewächse

    23 Zierpflanzen

    25 Tabak – Er kann auch eine Zierde sein

    26 Äpfel und Birnen

    28 Ausgewählte Termine

    28 Ausgewählte Schaugär ten in Brandenburg

    30 Saaten & Taten von Dreschflegel

    31 Literaturempfehlungen

    32 Veilchen, Nelken und Päonien – Die Blumen und die Menschen

    33 Leader+ – Projekt : „Regionale Backwerkstatt“

    34 Gentechnikfreie Region Barnim-Uckermark

    34 Lehmann-Garten

    36 Stary Zagon – Der Alte Acker

    37 Wollen Sie mitmachen?

    38 Anmerkungen (Technisches, Bestellung, Versandkosten etc.)

    39 Wie sind wir zu erreichen in Greiffenberg und Templin?

    39 Sponsoren

    40 Bestellformular

    Titelbild: Eiskraut, Bismarcks Lieblingssalat, Rezept Seite 20

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    Liebe Freunde und Freundinnen des VERN,Sie halten wieder das neue Compendium 2005 des VERN in Händen. Saatgutvermehrungund –abgabe ist nicht die einzige Aufgabe, die sich der VERN gestellt hat. Um das weitereSpektrum unserer Aktivitäten aufzuzeigen, will ich Ihnen einen kleinen Überblick zu den

    Highlights des abgelaufenen Jahres geben.Wir stellen unsere Arbeit der allgemeinen Öffentlichkeit im Rahmen von Veranstaltun-

     gen aller Art vor. Inzwischen schon traditionell sind die immer noch wachsenden und wohlbald aus allen Nähten platzenden Apfeltage in Döllingen im Naturpark NiederlausitzerHeidelandschaft. In Zusammenarbeit mit unserem polnischen Mitgliedsverein Stary Zagon(Widuchowa) führten wir mehrere deutsch-polnische Workshops zu Aspekten der Erhal-tung und Vermarktung pf lanzengenetischer Ressourcen durch. Ausf luß dieser Zusam-menarbeit war - wenn auch nicht ganz unser Thema - auch ein zweitägiges Symposium zuErhaltungsbemühungen um alte Haustierrassen in der Tagungsstätte Schloß Criewen zusam-

    men mit der dortigen Akademie und dem BUND. Diese internationalen Kooperationenwerden wir weiter ausbauen. Eher für ein engeres Fachpublikum von Interesse war einezweitägige Fachveranstaltung des KERN-Verbund zur On-farm-Erhaltung von Getrei-dearten und Ölfrüchten, unterstützt durch das BMVEL und zusammen mit dem Institut fürPf lanzenbau der Universität Stuttgart-Hohenheim. Der VERN hat sie im Auftrag desKERN-Verbunds organisiert.

    Unter den praktischen Arbeiten in Greiffenberg und Wilmersdorf sind zu erwähnen: DieBeschreibung unserer Winterweizenerhaltungssorten im Rahmen einer Diplomarbeit ander Fachhochschule Neubrandenburg, die Kooperation mit der Universität Göttingen bei

    Anbauversuchen zur Färberdistel (Saflor), ein mit Mitteln der Konzessionsabgabe Lottodes brandenburger Landwirtschaftsministeriums begonnenes Zierpflanzenprojekt sowie dieFortführung von Aktivitäten bei der Fortbildung internationaler Stipendiaten mit InWenT.Erstmals engagierten wir uns auch auf den vorweihnachtlichen Märkten in Berlin. Amdortigen Kollwitzplatz wurden Äpfel, Kartoffeln und andere Erntefrüchte aus eigenembzw. Mitgliederanbau mit guter Kundenresonanz abgegeben und über Ziele und Anliegendes VERN informiert.Um in die Zukunft zu schauen: Im Jahr 2005 ist die Weiterführung eines LEADER+-Projekts zur Vermarktung regionaler Getreidesorten geplant, in diesem Zusammenhangauch ein internationales Bäckerseminar zur Fertigung von Spezialitäten, dies voraussicht-lich im Juni 2005.

    Es wird der Tagungsband der KERN-Veranstaltung an der Universität Stuttgart-Hohen-heim erscheinen (vorauss. April 2005).

    Und: Weil vorne von alten Haustierrassen die Rede war, hier noch ein Hinweis auf denaktuell erschienenen Band des brandenburger Landwirtschaftsministeriums über alte Haus-tierrassen („Von Pommerngänsen und Sattelschweinen, seltene Nutztiere auf BrandenburgsBauernhöfen“), kostenfrei zu beziehen über das MLUV in Potsdam.Sie sehen, wir hatten alle Hände voll zu tun - und das wird auch so bleiben. Sollten Sie zu

    einzelnen Aspekten unserer Arbeit noch nähere Informationen wünschen, so zögern Sie

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    nicht, sich an unsere Geschäftsstelle zu wenden. Noch besser: Sie besuchen uns, z.B. anläß-lich der einen oder anderen Veranstaltung in Greiffenberg oder bei unseren Mitgliedern.

    Mit den besten Wünschen für Sie und Ihren Garten 

    Herbert Lohner (Vorstand VERN)

    Wer wir sind VERN e.V. - Wer ist das?Im Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen in Brandenburg e.V. (VERN e.V.) haben sich seit 1996 Landwir-te, Gärtner und interessierte Privatleute mit dem Ziel zusammengeschlossen, die Vielfalt von Kulturpflanzen, im wissenschaft-lichen Jargon auch als pflanzengenetische Ressourcen bezeichnet, zu bewahren. Wir wollen alte und seltene Kulturpflanzenallgemein und einfach zugänglich halten, das Wissen über Anbau und Nutzung dieser Pflanzen erhalten und weitergebensowie v.a. die Erinnerung und Kenntnis um die besondere Kultur- und Züchtungsgeschichte von Nutzpflanzen in Brandenburg

    bewahren.Deshalb koordiniert der VERN ein Netz von Erhaltungsanlagen mit einem zentralen Schau- und Lehrgarten in Greiffenberg/U. mit alljährlich vielen Hunderten verschiedenen Kulturarten, -formen und -sorten von Nutzpflanzen nicht nur regionalenUrsprungs. Der VERN führt eine eigene Sammlung mit inzwischen mehr als 2.000 Herkünften von Nutz- und Zierpflanzen.Er verteilt an Interessierte Saat- und Pflanzgut aus seinen Erhaltungsbeständen auf nicht-kommerzieller gemeinnütziger Basis.Weitere Informationen findenSie unter www.vern.de.Der VERN ist Mitglied des Anbauverbands GÄA und zertifizierter Anbieter von biologisch erzeugtem Saat- und Pflanzgut.

    Vereinssitz Öffnungszeiten/Schaugarten VERN. e.V. Mitte April - Mitte JuniBurgstrasse 20 Mo. bis Fr. 8 - 18, Sa. 10 - 1616278 Greiffenberg/Uckermark Mitte Juni - Mitte SeptemberTelefon 033334.702 32 Mo. bis Sa. 10 - 16Fax 033334.851 02 Sonstige Beratung und Führungen [email protected] Vereinbarungwww.vern.de Büroarbeitszeiten Mo. - Fr. 8 - 16  Telefonauskunf t Mo. - Fr. 10 - 12 und 13 - 14

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    Schwarze Ungarinnen und Blaue Schweden Ein gutes Dutzend Kartoffelsorten beherrscht heute das Angebot in den Supermärkten, darunter die festkochende"Hansa", die frühreifende "Sieglinde" und die mehligkochende "Bintje". Das reicht, finden Sie? Dann kennen sie "LaRatte", das "Rotkehlchen" oder die "Schwarze Ungarin" noch nicht. Zugegeben, sie sind häufig nicht so krankheitsresis-

    tent, nicht so transport- und lagerfähig wie ihre zu Tausenden von Tonnen verkauften Schwestern. Dafür aber machen ihrexquisiter Geschmack, ihre aparte rote, schwarze oder blaue Schale und ihr weißes, gelbes oder gar violettes Fleischauch ein einfaches Kartoffelgericht zu einem besonderen Erlebnis.Ihr guter Geschmack und das interessante Aussehen sind schon Grund genug, es einmal im eigenen Garten, auf demBalkon oder der Terrasse mit alten Sorten zu probieren. Kartoffeln sind zudem pflegeleicht, und ihr Anbau gelingt auchAnfängern. Doch wer historische Kartoffelsorten anbaut, trägt zudem zum Erhalt der genetischen Vielfalt bei - direkt vorseiner Haustür. 'Bewahren durch Aufessen!', heißt das nur scheinbar paradoxe Prinzip. Etwa 5.000 Kartoffelsorten gibtes weltweit. Es wäre ein unwiederbringlicher Verlust, wenn dieser Reichtum verloren ginge.Unsere Kartoffelsorten und -herkünfte stammen aus unterschiedlichen Quellen: aus der Genbank Gatersleben/GroßLüsewitz ebenso wie aus dem Tausch mit anderen Organisationen und von Privatpersonen aus unserer Region. Allengemeinsam ist, daß wir sie inzwischen langjährig getestet und mit bestimmten Vorbehalten für anbaugeeignet befundenhaben. Neben den beschriebenen Sorten sind direkt bei uns weitere je nach Vorrat erhältlich. Die Vielfalt reicht vongelb-, rot-, schwarz- bis blaufarbig, manche sind dick wie Nudeln, andere lang wie Schlangen ...Wir bemühen uns, durch Gesundlagenanbau wenigstens für einen Teil des Angebots Standardqualität (frei von Virosen)sichern zu können, der Rest ist visuell selektiert.Besonders bemühen wir uns um die Erhaltung und das weitere Angebot der traditionellen, oft noch gut bekannten älte-ren Zuchtsorten aus Pommern und der Mark Brandenburg. Vor Ort bieten wir daher nach der Ernte auch immer wiederin der regionalen Gastronomie leckere, ausgewählte Knollen zu vergleichenden Verkostungen an. Sofern Sie uns helfenwollen, wir interessieren uns auch für Ihre Anbauerfahrungen! Sie können von uns Anbauanleitungen, Boniturbögen,Sortenhinweise bekommen.]

    Kartoffelangebot 2005Gartenübliche Kleinmengen der aufgeführten Sorten erhalten Sie auf Anfrage per Post gegen Rechnung. Die Knollensind vorgekeimt und mit Beschreibung. Die Abgabe erfolgt ab Anfang März bis Mai. In der Regel enthält eine 0,5 kg-Portion 10 Knollen und kostet 3 Euro zzgl. Versandkosten. Oder Sie besuchen uns in Greif fenberg oder Lenzen (Land-schaftspf lege GmbH Lenzen/Elbe, Am Bahndamm 11, D-19309 Lenzen und holen dort Ihre Knollen selbst ab.Versandab Lenzen (Landschaftspflege GmbH), NEU- Abgabe besonderer Sorten und individuelle Beratung: Thomas Ebel,Vorstandsmitglied (0171-7423429). Abgabe verschiedener Sorten in Greif fenberg ab Hof/Garten nach Vorrat.

    Unser Mitgliedsbetrieb Landschaftspflege GmbH Lenzen war von 2001 – 2004 an einem Forschungsprojekt derfrüheren Landesanstalt für Großschutzgebiete (LAGS) mit farbfleischigen und farbschaligen Kartoffeln beteiligt. Ausdieser Zusammenarbeit stammt ein Teil des diesjährigen, nur direkt erhältlichen Angebots von blau- und rotfleischigenHerkünften.

    Wichtige Termine

    19. März Kartoffelverkauf an der Naturschutzstation in Malchow/Berlin von 13 - 17 Uhr Abgabe seltener Kar-toffelsorten, Anbauberatung und Information.26. März Pflanzkartoffeltag in Greiffenberg von 10 - 16 Uhr. Abgabe seltener und besonderer Kartoffelsorten,

    Verkauf biologischer Saatkartoffeln an Kleinverbraucher, Informationen rund um die Kartoffel

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    Kartoffel, f. solanum tuberosum, franz. pomme de terre, engl. potatoe; den lat. Namen hatschon der botaniker Casp. Bauhinus i.J. 1590, deutsch nannte er die staude grüblings-baum, knollenbaum. kartoffel entstand aus tartüffel, wie sie im anfang des 18. jh. beimersten allgemeineren bekanntwerden heiszen.

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    Kartoffel   (Solanum tuberosum) Testanbau: e = Ertragspotential, v = Virustoleranz, k = Kraut-fäuleresistenz, 1 = sehr schwach bis 9 = sehr stark

      Auswahl der Versandsorten

    Sortenname Herkunf t / Anbauzeit Kurzbeschreibung Testanbau 1994-2004

    ´Capella (Gerlinde)´ 1943-1967, Lembke/Malchow mittelspäte, ertrag reiche Universalsor te, mehligkochend E8, v6, k8

    ´Aquila´ v. Dürckheim/Ostpreussen robuste Universalso rte, gelbfl., mehlig-kochend E7, v7, k71942-60

    Blaue Schweden Landsorte, Herkunft unbekannt blauschalig u.-fleischig, mi-früh, mehlig-festkochend, E6, v6, k6

    krautfäule- u. virusempfindlich

    ´Ora´ DDR, ab 1952 mittelspät, sehr ertragre iche, mehlige Speisekar toffel, E7, v7, k8

    sehr guter Geschmack

    ´Sitta´ Deutschland, ab 1968 mittelfrüh-mittelspät, rundoval gelbfleischig, leicht mehlig, E6, v6, k7

    vorw. festk.

    ´Heideniere´ Deutschland, ab 1953 mittelfrüh, nierenförmig, gelbfleischig, festkochende Sorte, E6, v6, k6

    Delikatesskartoffel

    ´Ackersegen´ Deutschland, 1929 gelbfleischig, mehlig kochend, sehr guter Geschmack E7, v6, k8

    Schwarze Ungarin Landsor te aus Ungarn blauviole ttschali g, weißfleischig, mehlig-ko., langoval- E7, v7, k8kleinfallend, sehr robust, mi-früh

    ´Industrie´ Deutschland, 1900 erste gelbfleischige Sorte, vorw. festkochend E6, v6, k6

    ´Magnum Bonum´ Groß-Britannien, 1876 mehlig kochend, sehr guter Geschmack E7, v6, k6

    ´Paterson´s Victoria´ England, 1863 angeblich erste gezüchtete Sorte, robust, vorw. E6, v6, k6

    festkochend, überw. kleine Knollen

    ´Piroschka´ Öster reich, 1981 mittelfr üh, rotschal ige, hellgelbf leischige, E7, v6, k7

    festkochende Speisesorte

    ´Kerkauer Kipfler´ Tschechos lowakei,1941 mittelfr üh, nierenförmig, festkochende E5, v6, k6

    Hörnchenkartoffel für Salat

    ´Bionta´ Öster reich, 1980 mittelfr üh, rundoval, sehr hohe Krautfäule - u. Virusres istenz E7,v7, k8-9

    ´Linzer Rose´ Öster reich, 1969 mittelfr üh, rotschal ige Speisekar toffel, leichtmehlig-vorw. E7, v7, k6

    festkochend

    e9 = sehr ertragreich, 1 = sehr schwach v9 = weitgehend virustolerant, k9 = kaum krautfäuleanfällig alte, als Zuchtsorten bekannte Herkünfte in

    fetter Schrift mit ` ´

    Weitere Sorten in Kleinmengen sind zu den angegebenen Öffnungszeiten direkt ab Hof/Garten in Greiffenberg zu erhalten. Unter anderem ́ Rot-

    kehlchen`, „Bamberger Hörnchen“, ̀ Kerkauer Kipfler´, ́ Erstling` u.a.m.

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    Hirsebrei, Gerstengrütze, Champagnerbrot Neben Nahrungs- und Futterzwecken dient Getreide für Bienenkörbe, Ruhekissen, Bettmatratzen, Erntekronen undauch schon mal zur Kultur von Speisepilzen. Auch Strohseile und vieles andere wurde damit schon hergestellt. Dage-gen muten die heute gebräuchlichen Verwendungen vergleichsweise wenig einfallsreich an. Viehfutter, Backgetreide,

    mit dem Wegfall der Roggenpreisstützung künftig Bioethanol in unserer direkten Nachbarschaft.

    Seit 1994 vermehren und prüfen wir zielstrebig ein Sortiment vor allem regionaler Zucht- und Landsorten der nordost-deutschen Agrarregion. Um die 650 Herkünfte aller Hauptgetreidearten, also Weizen, Gerste, Hafer, Roggen, Maisund Hirse sind es aktuell. Einige Sorten haben in letzter Zeit wieder zurück auf den Acker gefunden, z.B. Champag-nerroggen, Dickkopf- und Eppweizen, verschiedene Gerstenformen sowie verschiedene Schwarz-, Weiss- und Fahnen-hafer.

    Inzwischen werden auch erste Verarbeitungsprodukte (Brot und sonstige Teigwaren) hergestellt, 2004 wurde an derWeihenstephaner Versuchsbrauerei zusammen mit der Landwirtschaftskammer Münster das erste Imperialgerstenbiergebraut. Im Aktionsraum des LEADER+-Arbeitsgebietes „Unteres Odertal“ stellen mehrere Bäcker mit uns regionaleBackwaren aus Champagnerroggen und besonderen Weizensorten her.

    Für den eigenen meist kleineren Garten ist vielleicht eher roter Zuckermais zum Kosten, Polnischer Weizen, Mohrenhir-

    se und Pfauengerste als Zimmerschmuck gefragt? Unser Angebot eignet sich sowohl für Privatleute als auch für schu-lische und sonstige Versuchszwecke. Nachfolgend einige Beschreibungen der vorhandenen Sorten. Bitte beachten:Es gibt Sommer- und Winteraussaaten, manche Arten wie Mais und Hirsen sind zudem frostempfindlich. Es sind Ihnenzu wenig Sorten beschrieben? Verlangen Sie nach unseren Spezialblättern. Im Regelfall erhalten Sie je angeforderterSorte eine ausreichende Menge für 3-5 qm Aussaatfläche, also ca. 30-100 g keimfähige Körner. Sollten Sie mehrbenötigen, möchten wir gerne von Ihnen den vorgesehenen Verwendungszweck kennen. Gerne liefern wir Ihnen dannnach Absprache auch größere Mengen (sofern vorrätig). Am liebsten wissen wir Ihre Wünsche und Vorhaben aucheine Anbausaison vorher, dann können wir bedarfsgerecht auch grössere Mengen erzeugen.

    Seit 2001 bemüht sich das Bundesland Brandenburg um einen gezielten Erhalt besonderer alter Getreidesorten indiesem Rahmen des Kulturlandschaftsprogramms (KULAP). Als sogenannte Erhaltungssorten gibt es für manche davonim Rahmen des brandenburger Agrarumweltprogramms einen Anerkennungsbetrag beim Flächenanbau. Eine zuneh-mende Anzahl von Landwirten macht davon Gebrauch. Für diesen Zweck werden von uns verschiedene alte Zucht-und Landsorten bearbeitet und auf Ertrag, Qualität und Anbaueignung getestet. An interessierte Landwirte geben wirhier Sorten wie Dickkopfweizen, Fahnenhafer u.a. auch in feldüblichen Mengen ab. Bitte fragen Sie bei Interesse nachund vereinbaren Sie einen Beratungstermin mit uns. Erhaltungssorten sind mit „ES„ markiert und auf Anfrage auch ingrösseren Mengen erhältlich.Besonders für Bildungs-, Versuchs- und Ausstellungszwecke haben wir verschiedene Sortimente zur Vielfalt von Ge-treiden, deren züchterischer Entwicklung und zur regionalen Kulturpflanzengeschichte zusammengestellt. Sie erhaltendabei Kurzbeschreibungen der Herkünfte, Anbauhinweise und ausreichend Saatgut zur Anlage kleiner Schau- undSchulgärten sowie für Ausstellungszwecke auf zum Beispiel Gartenschauen.

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     Getreide - Hafer   a = annuell, Sommerform, h = diannuell, Winterform

      (Avena ssp.) alle nachfolgend beschriebenen Herkünf te sind Sommerhafer, mög-

    lichst frühe Aussaat (März-April), breitwürfig oder in Reihen 15 g/m2

    ´Kleyhafer, Avena sativa mutica A, Kleyhafer sind Landhaferherkünfte aus Heidegebieten Norddeutschlands, beson-

    Lüneburger Kley´ ders um Lüneburg. Züchterisch bearbeitet erreichten sie um 1920 weite Verbreitung;

    besonders an bessere Böden angepasst, im Übergang vom atlantischen in trockeneresKlima; einzelne Auslesen wurden für ausgesprochen trockene, sandigere Verhältnisse

    (z.B. ̀ Heidegold`) empfohlen; Kleyhafer sind raschwüchsig, standfest und ertrag-

    reich (bei extensivem Anbau modernen Zuchtsorten kaum nachstehend); eher groß-

    körnig und sehr strohreich, ES

    ‚Flämingstreue‘ Avena sativa aurea A, alte Zuchthafersorte des Züchters v. Lochow aus Petkus/Niederer Fläming. Ein

    gelbkörniger Rispenhafer, lange angebaut und weitverbreitet, auf sandige,

    leichte Böden selektiert, ES

    ´Svalöfs Adler´ Avena sativa mutica A, gelber Rispenhafer aus der südschwedischen Züchtung

    ´Pfarrkirchner Edelhafer´ Avena sativa mutica A, als DLG-Sorte bereits vor 1923 beschrieben, gelber, langstrohiger Rispenhafer aus

    Niederbayern

    ´Lischower Frühhafer´ Avena sativa mutica A, als DLG-Sorte vor 1923 beschrieben, frühreifer, anspruchsloser Rispengelbhafer,ES

    ´Heidegold´ Avena sativa mutica A, als DLG-Sorte vor 1923 beschrieben, Lüneburger Heide, anspruchslos und trocken

    verträglicher Rispenhafer, ES

    ´Endreß Weisshafeŕ Avena sativa mutica A, als DLG-Sorte vor 1923 benannt, oberpfälzer Züchtung, weisser Rispenhafer, ES

    „Schwarzer Tatarischer Avena sativa pugnax A, deutsche Landsorte um 1900, sog. Fahnenhafer, also eng anliegende, einseitig

    Fahnenhafer“ ausgerichtete Seitenäste, bespelztes schwarzes Korn, hochwüchsig und standfest, ES

    `Sobotkaer Avena sativa A; Gelbkörniger Fahnenhafer, frühe Zuchtform aus Schlesien, langstrohig und stand-

    Fahnenhafer´ fest, wenig ertragreich, aber feldanbautauglich, formschön, ES

    ´Gartons Supreme´ Avena sativa pugnax A, schwarzer Fahnenhafer, Schottland

     Getreide - Gerste   (Hordeum ssp.) Beschrieben sind sowohl Winter (H)- wie Sommerformen (A); Saatfür Sommerformen März-April, etwa 15 g/m2, Winterformen je nach Lage und Artvon September – November, 10-15 g/m2

    ´Bernburger Hordeum vulgare (syn. Braunes ...) A, ertragreiche, wüchsige zweizeilige Spelzgerste, langstrohig

    Mehltauresistente´

     „Deutsche Nackte Hordeum vulgare nudum Nacktgerste, vermutlich alte Zuchtform aus Deutschland, vor 1945

    ´Amsel` Hordeum vulgare nutans (syn. `Heines Amsel´) A, zweizeilige Spelzgerste (Braugerste), Züchtung von 1953

    ´Rimpaus Nackte´ Hordeum vulgare nudum A, Nacktgerste, vermutlich alte Zuchtform

    `Hohenfinower` Hordeum vulgare hybernum A, vierzeilige, langährige und langbegrannte Spelzgerste, aus dem Zuchtgut v. Beth-

    mann-Hollweg, 1928 als DLG-Sorte genannt

    „Tiroler Pfauengerste“ Hordeum vulgare breve A, zweizeilige sog. „Pfauengerste“, spitz zulaufende Ähre mit abgespreizten, langenGrannen; nacktes dunkles Korn, früher viel geschätzt als Graupen-, Rollgerste. Etwas

    mehltauanfällig, sehr formschön, mittelhoch (0,7 m) und standfest

    „Kapuzengerste“ Hordeum vulgare trifurcatum A, vielzeilige Sommergerste mit verkümmerten, „kapuzenartigen“ Grannen; kurzhal-

    mig, mehltauanfällig

    `Dr. Francks Grannen- Hordeum vulgare A, alte zweizeilige Sommergerste, aufrechte (erectum) Form, bis ins 20. Jahrhundert

    abwerfende distichon erectum noch weitverbreitet, teilweise als Braugerste den „nickenden“ (nutans) Formen vorge-

    Imperialgerste´ zogen; Zuchtsorte eines südwestdeutschen Züchters, um 1930, mit sehr langen,

    parallel angeordneten Grannen, die in der Abreife spontan abfallen, mittelhoch-

    wüchsig, sehr standfest und wenig pilzanfällig, ES

    „Nackte Sechszeilige“ Hordeum nudum A, kurzhalmige (0,7 m), starr aufrechte, sechszeilig-dichtährige Nacktgerste

    subnudipyramidatum

    ‚Korinna‘ Hordeum distichon vulgare nutans A, alte DDR-Zuchtsorte, zweizeilige Sommerspelzgerste, ertragreich und robust

    ´Sechszeilige´ Hordeum vulgare parallelum (syn.´Engelens Sechszeilige´), H, dichtährige (sechszeilig), kurzhalmige Wintergerste

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    ‚Berkners Schlesische Hordeum vulgare hybernum H, vielzeilige Spelzgerste, sehr frosthart und spätsaatverträglich, sehr ertragreich

    Wintergerste‘ und wenig rostanfällig, bedingt standfest; ca. 0,8 m hoch, ES

    „Schwarze Wintergerste“ Hordeum vulgare nigripallidum H, vielzeilige Spelzgerste, schwarzkörnig, gelbgrannig, wenig ertragreich, sehr früh

    reif, ca. 0,6 m hoch

    ´Janetzkis Rotbart´ Hordeum vulgare hybernum H, alte Wintergerstensorte aus Schlesien, vielzeilig, als DLG-Sorte bereits 1923

    genannt

     Getreide - Roggen   (Secale ssp.) beschrieben sind sowohl Winter (H)- wie Sommerformen (A); Saat fürSommerformen März-April, etwa 15 g/m_, Winterformen je nach Lage und Art von

    September –Oktober, 10-15 g/m_

    ‚Karlshulder Secale cereale A, Zuchtsorte aus dem ehemaligen Moorversuchsgut Karlshuld b. München,

    Sommerroggen‘ besondere Anpassung an frostgefährdete Moorböden, kurzstrohig, ertragsschwach

    “Boris Perlerug” Secale cereale A; vorm. Dänische Landsorte, Genbankherkunft, langstrohig und im Feldbestand knick-

    Sommerroggen fest, aber nicht ganz standfest; für magere Böden

    ‚Norddeutscher Secale cereale H, Um 1900 weitverbreitete frühe Zuchtsorte (Ursprungsherkunft aus Frankreich),

    Champagnerroggen‘ Züchter Jäger, Neukönkendorf/M., bis 2 m hoch, angepaßt für ärmere Sandböden,

    gut backtauglich und sehr auswuchsfest, ES

    “Predborske” Secale cereale H, tschechische Landsorte, langstrohig, rotbrauner Halm; sehr standfest und robust

    ´Petkuser Kurzstroh´ Secale cereale H, Petkuser Winterroggenzüchtung, bis in die 70er Jahre im Anbau, etwas kurzhalmi-

    ger, standfest und sehr er tragreich auf besseren Böden, zur Blüte graupurpurfarben

     Getreide - Weizen (Triticum ssp.) Beschrieben sind sowohl Winter (H)- wie Sommerformen (A); Saat fürSommerformen März-April, etwa 15 g/m2, Winterformen je nach Lage und Art

    von Oktober - Dezember, 10-15 g/m2

    ‚Lohnauer Sommerspelz‘ Triticum spelta album A, sehr frühe Dinkelzuchtform aus A, sehr lockerährig, hellgelbährig, unbegrannt,

    hochwüchsig (1,4 m), ertragsschwach und sc hwer entspelzbar

    „Gelber Igel“ Triticum aestivum icterinum A, sehr kurzhalmiger, steif begrannter kompaktähriger Weizen

    `Strubes Roter Triticum aestivum A, ertragreiche Sommerweizenzuchtsorte, bis um 1960 in Nordostdeutschland nochSchlanstedter` angebaut, sperrig begrannte rote Ähre, rotbraunes Stroh, hoher Eiweißgehalt, ES

    „Blaukörniger Triticum aestivum tschermakianum A, dunkelkörniger, aber gelbspelziger Sommerweizen, Herkunft vermutlich aus Öster-

    Sommerweizen“ reich-Ungarn

    “Brauner Sommeremmer” Triticum dicoccon dicoccon A, Sommeremmer, bis 1,5 m hoch, standfest, hellbraunährig, mittelkurz begrannt, sehr

    raschwüchsig, recht ertragreich und standfest

    “Polnischer Weizen” Triticum polonicum A, auch Gommer, aus dem Mittelmeerraum stammende Weizenform mit übergrossen

    chrysospermum Hüllspelzen, sehr großkörnig, lockerwüchsig und ertragsschwach

    „Vögelers Weisser Triticum spelta H, frühe lockere und hellgelbährige Spelzform, sehr hochwüchsig, dabei meist stand-

    Dinkel“ fest

    „Alter Deutscher Triticum aestivum H, älterer Winterweizen, aus Bestand der Genbank Gatersleben, stark variierend, im

    Unbegrannt Rot“ Feldbestand sehr robust bei gutem Ertrag und guten Qualitätseigenschaften‚Banater Winterweizen‘ Triticum aestivum aestivum H, Winterweizenlandsorte, hochwüchsig (1,6 m), rotbraunährig, borstig bespelzt,

    ertragreich bei sehr hohem Eiweißgehalt, frosthart und spätsaatverträglich

    ‚Rivetts Grannen` Triticum turgidum (´Rivett´s Bearded`) H, Rauhweizen, auch englischer Weizen, Herkunft ursprünglich

    aus England; bis um 1925 in Mitteldeutschland als sehr spätsaatverträgliche und

    frostharte Sorte verbreitet. Lang begrannt, formschön und bis 1,7 m hochwüchsig;

    hoher Eiweissgehalt ohne Gluten, ES

    „Schwarzer behaarter Triticum dicoccon atratum H, sehr hochwüchsiger Emmer (1,8 m), gelbhalmig mit schwarzer, begrannter Ähre,

    Winteremmer“ robust und standfest

    „Roter Grannenspelz“ Triticum spelta vulpinum H, alte Dinkelkulturform ohne Weizeneinkreuzung, lang lockerährig begrannt, grasar-

    tig erscheinend, bedingt standfest, ertragreich

    ´Kuwerts Ost- Triticum aestivum H, An nordostdeutsche Klimaverhältnisse angepasster Dickkopfweizen, Hochzucht-preussischer Dickkopf` sorte der DLG um 1900, dichte, unbegrannte Ähre mit feinbehaarten Spelzen, starrer-

    sehr fester Halm, spätsaatverträglich, ES

    „Blauer Samtiger“ Triticum spelta H, alte, sehr hartspelzige Dinkelform, dunkelährig, begrannt und samtig behaart

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     Getreide - Mais (Zea mays) Aussaat ab Ende April, Bodenwärme abwarten, etwa 10 Pflanzen je m 2‚Zuckerfee‘ Zea mays saccharata A, alte Zuckermaiszuchtform aus D, relativ ertragreich und robust, mittelspätreif, gelb

    weisses Korn

    ´Petkuser´ Zea mays vulgata A, Alte frühe Zuchtmaissorte in Nordostdeutschland, leuchtend gelbes, rundes Korn,

    lange, mittelgroße Kolben, hochwüchsig

    `Cukrova Cerveny` Zea mays saccharata A, Ungarischer rotkörniger Zuckermais, halbhoch wachsend mit mittelgroßen Kolben

    rubrodulcis und dunkelrot glasigem Korn

    Ziermischung Zea mays spec. A, Mischung der Maishauptformen: Zahn-, Zucker-, Hartmais, Farbvarietäten für Zier-

    und Lehrzwecke

     Getreide - Hirsen   u.a. Aussaat spät, erst Mai, auch noch Anfang Juni, trockener, sandiger Boden„Besenhirse“ Sorghum saccharatum A, bis zu 3 m Höhe erreichend, auf den ersten Blick leicht mit Mais zu verwechseln,

    convar. technicum schöne rote Samenrispen, wie alle Hirsen besonders geeignet für sonnige Standorte

    Russische Kolbenhirse Setaria italica A, bis ca. 1,2 m, kolbenförmiger Samenstand, im Herbst z.T. attraktiv rot überlaufene

    Pflanzen, Vogelfutterpflanze

    Fingerhirse Digitaria sanguinalis A, Fingerhirse, Bluthirse, Blutfennich; anspruchsloseste Hirseart, feines unkrautartiges

    Korn

    Mohrenhirse Sorghum bicolor A, etwa 1,3 m hoch werdend, mit sehr attraktiven rabenschwarzen Samenständen

    `Bernburger Rispenhirse´ Panicum miliceum A, Vermutlich letzte züchterisch bearbeitete Kulturhirse in Deutschland, bis 1960

    im Sortenverzeichnis der DDR, zur Körner- und Futternutzung empfohlen;

    B.R.-hirse ist relativ frühreif (Ende August), standfest und sogar bedingt druschfähig,

    gute Unkrautunterdrückung, relativ rasche Jugendentwicklung, nur für sandige,

    südexponierte Böden

    „Manackha Nana“ Panicum miliaceum A, Rispenhirse (Herkunft über pro specie rara), graukörnig und auch noch in Nordost-

    deutschland rechtzeitig reifend

    Kinelskoje, Rispenhirse Panicum miliaceum A, Rispenhirse mit rotbr. Korn, etwas hochwüchsiger als Bernburger und frühreifer; aus

    der Wolgaregion, Genbankherkunft

    „Proso“ Panicum miliaceum A, Rispenhirse, (Herkunft pro specie rara) relativ frühreif und wüchsig, unkrautunter-drückend nach üblich langsamer Anfangsentwicklung

    Tef Eragrostis tef A, 0,7 m hohes Rispengras mit sehr kleinen Körnern, äthiopische Getreideart, sehr

    eiweißreich, meist spätreif, auch als Ziergras für Gebinde

    Getreidesortensortiment Sommersaat A, Sortiment von etwa 10 ausgewählten Herkünften der Hauptgetreidearten, Evo-

    lutions- und Entwicklungsreihe für Schulgärten, Freilichtmuseen etc. mit ausführlicher

    Beschreibung und mit Kulturhinweisen. Lieferung des Sommersortiments bis März

    - Sonderpreis

    Getreidesortensortiment Wintersaat H, wie vorhergehendes Sortiment, nur Winterungen, Wintersortiment von Mai bis

    Oktober erhältlich - Sonderpreis Norddeutsche Nutzpflanzen des 18. und 19. Jahr-

    hunderts, Auswahlsortiment von ca. 15 Varietäten mit Beschreibungstext und Anbau

    hinweisen, Angebot für Schulgärten und Freilichtmuseen

    Rezept von einst Zuckerkorn (Mais) Man nehme fast ausgewachsene aber noch grüne Kolben von Zuckerkorn (Mais) koche sie, nachdem sie von den Hül-sen befreit sind, in Wasser weich und bringe sie warm auf den Tisch. Mit unzerlassener frischer Butter bestrichen werdensie sehr gerne gegessen.

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    Sonstige FeldfrüchteBuchweizen, Klee, Futterrüben, ...Tatarischer Buchweizen Fagopyrum tataricum nicht so kälteempfindlich wie der Gewöhnliche Buchweizen, trotzdem Aussaat erst ab

    Mitte Mai, kräftigere Pflanzen mit mehr Blattmasse, bedürfnislos, Samen fällt leicht aus

    Gewöhnl. Buchweizen Fagopyrum esculentum Knöterichgewächs, Kornfrucht armer, trockener Sandböden, beide Buchweizenartensind hervorragende Gründüngungspflanzen, diese Art auch als gute Bienenweide

    pflanze bekannt

    ´Bernburger Trifolium incarnatum attraktiv leuchtend rot blühender, winterfester Klee, aus der Bernburger Futterpflan-

    Inkarnatklee´ zenzüchtung, Aussaat im Frühjahr oder Herbst

    ´Peragis Rote Walze´ Beta vulgaris Futterrübe, alte Züchtung, aussen rote, weissfleischige, unten stumpfe Gehaltsrübe

    Hülsenfrüchte, Leguminosen (Erbsen, Bohnen, Lupinen) Peluschken, Felderbsen: „Gatowsche Peluschke“ Pisum sativum speciosum einfache Felderbse, weisslila blühend, stark rankend, Privatzugang aus der Uckermark

    „Ostpreussische Pisum sativum speciosum einfache Felderbse, weißlila blühend, stark rankend, reichblühend und hochwüchsig

    Peluschke“

    ‚Nordost, Frühe Grüne‘ Pisum sativum sativum hellgrüne, frühreife Speiseerbse (Schalerbse)

    Schalerbsen:‚Allerfrüheste Pisum sativum sativum früher reifende Sorte, Schalerbse, eher kleinwüchsig

    Großhülsige Zwerg´

    ‚Hamburger Markt Pisum sativum sativum Weissblühende Schalerbse, 1,2 m hoch, wenig standfest, spitzblättrig, eher spätreif

    Vierländer‘

    ´Zeiners Tiefgrüne´ Pisum sativum sativum Schalerbse, dunkelgrünes Korn, alte Zuchtform

    Markerbsen:  ‚Salzmünder Edelperle‘ Pisum sativum medullare spätreife Speiseerbse (Markerbse)

    ´Süsse Dicke ́ Pisum sativum Weissblühende Markerbse, spätreif

    medullosaccharatum

    Zuckererbsen:  ‚Graue Buntblühende‘ Pisum sativum axiphium Graukörnige Zuckererbse, deutsche Sorte von vor 1945

    ´Graue Florentiner` Pisum sativum axiphium Sehr hochwüchsige Zuckererbse mit blasig vergrößerten Hülsen

    Speiseplatterbsen: 

    „Ledzwian Siewny“ Lathyrus sativus Polnische Speiseplatterbse, Genbankherkunft; wüchsig, etwas rankend, niedrigblei-bend, sehr lange ertragreich; Platterbsen werden wie andere Hülsenfrüchte

    gekocht zubereitet: grün wie Markerbsen, reif und trocken wie Palerbsen verwenden

    y11 

    Bohn, Bohne, wie auch Strieler 221 bon, bone aufstellt, nach demahd. pona mhd. bone, einzelne schriftsteller des 16 jh. geben auch bon,bei Luther begegnet der sg. nicht, im pl. hat er bonen.

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     Gartenbohnen, Busch- u. Stangen (Phaseolus ssp.)‚Berliner Markthallen‘ Phaseolus vulgaris nanus Alte Buschbohne, jung als Gemüse vorzüglich, ältere Schoten mit Fäden

    „Eisbohne“ Phaseolus vulgaris nanus Buschbohne, nicht frost- aber kälteverträglich

    „Grenadierbohne“ Phaseolus vulgaris nanus Buschbohne, rankend, kleinkörnig, mit markanter Zeichnung

    ‚Hamburger Glasnieren‘ Phaseolus vulgaris nanus traditionelle norddeutsche Buschbohne, grünhülsig, als Salat und Trockenbohne

    „Italienische Marmor- Phaseolus vulgaris nanus Buschbohne, marmoriertes Korn, in Abreife ebenfalls marmoriertes Blattwerk und

    trockenbohne“ Hülsen; nur als Trockenbohne verwertbar, delikates Gemüse; aus privatem Zugang‚Schwarze Römische‘ Phaseolus vulgaris nanus Buschbohne, schwarzes Samenkorn

    ´Flageolet mit blauen Phaseolus vulgaris nanus Ertragreiche Buschbohne mit dunklem Korn, gelbhülsig, auch als Trockenbohne

    Bohnen´

    „Italienische Phaseolus vulgaris nanus Ertragreiche Trockenbohne (Buschbohne), hellrot marmorierte Hülse, erntereif im

    Marmortrockenbohne“ Spätsommer, für Kochgerichte

    ´Ascherslebener Phaseolus vulgaris nanus Stangenbohne aus Sachsen-Anhalt, alte Sorte vor 1945

    Meisterwerk´

    ´Quedlinburger Speck´ Phaseolus vulgaris nanus altbekannte Stangenbohne mit gutem Ertrag

    ´Weisse Riesen´ Phaseolus vulgaris nanus sehr großkörnige, reinweiße Stangenbohne

    ´Berner Landfrauen´ Phaseolus coccineus albiflorus ertragreiche Feuerbohne, grosses weisses Korn, hochrankend

    „Zweifarbige Phaseolus coccineus zweifarbig blühende Feuerbohne (rot/weiß), ertragreiche Stangenbohne

    Prunkbohne“ mit braungeflecktem Korn

    Fababohnen, Dicke Bohnen ‚Kuwerts Pferdebohne‘ Vicia faba minor Ackerbohne, ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatete Art, die altweltliche Bohne

    vor Columbus, für Speise und Futterzwecke

    ‚Windsors Große Grüne‘ Vicia faba major weiss-violett-schwarz blühend, große stehende Hülsen, bis 14 cm lang, Pflanze ca.

    1,4 m hoch, etwas rostanfällig, sehr grosses, grünes Korn

    ‚Weisskeimige Frühe‘ Vicia faba major ähnlich wie vorhergehende blühend, Hülsen stehend, nur etwa 10 cm lang, Pflanze

    bis 1,2 m hoch werdend, recht robust

    “Dagestansky” Vicia faba major intensiv violette Bohnen, mit abstehenden Hülsen, Pflückbohne, mittelgroße Samen,

    frühreifend

    Lupinen ´Knehdener Lupinus albus bläulichweiß blühend, ca. 1 m hoch, starkstengelige und sehr spätreife, leicht bittere

    Weißlupine´ Lupine, sehr großkörnig, Herkunft: kleine märkische Saatzucht Knehden bei Templin,

    vor 1945, nur auf sandigen, trockenen Boden, reift sonst sc hlecht ab und setzt

    schlecht an

    ‚Graf Schwerin Rote‘ Lupinus angustifolius rotblühende Lupinenform der Blauen Lupine, feineres Blatt, weniger frost- und kalkem-

    pfindlich als die Gelbe Lupine, auch auf schwereren Böden einsetzbar

    ´Paulsens Gelbe` Lupinus luteus Gelblupine, alte Zuchtform, leicht bitter

    Anbauhinweise: Buchweizen ab Ende April bis Ende Juli, als Gründüngung auch später.

    Felderbsen sind kälteunempfindlich, Aussaat frühestmöglich, ebenso Markerbsen. Zucker- u. sonstige Gemüseerbsen ab Anfang April, Reihenab-

    stand 0,5 m, Rankhilfe (Reisig, Zaun, ..) nicht vergessen, einige Sorten werden über 1 m!

    Busch- und Stangenbohnensaat ab Ende April (frostempfindlich, hohe Keimtemperatur!), Reihenabstand 0,25 m, Kornabstand 0,1 m; Feuerbohnen

    vertragen rauheres Klima, frühere Saat möglich, hohes Stangengerüst, da stark wüchsig!

    Dicke Bohnen (Fababohnen) können so früh als möglich (bereits Ende Februar) gesät, auch vorgezogen werden. Bei später Saat häufig s tarker

    Bohnenlausbefall, Ernte grünreifer Bohnen (als Kochgemüse und Salat) bereits ab Ende Juni möglich; großer Reihen- und Pflanzenabstand, da teils

    >1 m hoch werdend.

    Lupinen werden ebenfalls möglichst früh (ab Ende Februar, zur Gründüngung ab Ende Juli) gesät. Reihenabstand 0,3 m, alle 10 - 20 cm ein Korn.

     

    y12 

  • 8/17/2019 Altes Saatgut Gesundheit Ernährung Essen Garten Nicht Genmanipuliert

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    Rezept von einst Puffbohnengemüse von trockenen Puffbohnen Die jungen Bohnen werden abends mit kaltem Wasser eingeweicht, am anderen Morgen sorgfältig gewaschen, kaltesWasser mit Soda zugesetzt und langsam zum Kochen gebracht. Sie müssen ununterbrochen kochen, bis sie weich sind,worauf sie abgegossen werden, erhalten wiederum einen Zusatz von kaltem Wasser mit einem Stück Schweinefleisch.Der Geschmack wird noch wesentlich erhöht, wenn etwas gehackte Petersilie, Schweinefett und ein wenig Zucker beige-

    mischt werden. Die Bohnen müssen zwar gar sein, dürfen aber nicht platzen.

    Paprikas, von ganz mild bis Chilis „die Hölle“Von ungenießbar scharf bis zu den milden Paprikaformen, die übrigens erst in den 50er Jahren des 20. Jhs. in Ungarngezüchtet wurden, reicht das Spektrum der Pflanzen, die sich hinter dem Artnamen Capsicum annuum (und Verwandten)verstecken. Wir bieten eine kleine Auswahl, die fast das gesamte „Schärfefeld“ abdeckt, zum mutigen Probieren.

    Gemüsepaprika und Chilli sind sehr wärmebedürftig, benötigen hohe Keimtemperaturen (+22° C). Aussaat Febr.-April,Kultur im Gewächshaus oder an sehr sonnigem, warmen, windgeschützten Gartenplatz ab Ende Mai, Ernte August-Sep-tember. In großen Pflanzkübeln auch balkon- und dachgartentauglich!

    Scharfe Sachen mit hohem Zierwert(als Topfpf lanzen mit schönen Fruchtformen) Pa 003 Capsicum frutescens Frucht nach unten hängend (n.u.h.), rund, früh, ziemlich scharf, italienische Herkunft

    Pa 004 Capsicum frutescens nach oben stehend (n.o.s.), rund, spät, ziemlich scharf, aus Italien Chile Blanco

    Pa 008 Capsicum annuum n.o.s. rund oder spitz, sehr scharf, schöner kleiner Strauch, orangenfarbene kleine Früchten

    Elefantenrüssel

    Pa 016 Capsicum frutescens Spitz, sehr scharf, leuchtend gelb, ca. 8-10 cm lange Schoten

    Pa 010 Capsicum frutescens n.o.s., rund, spät, scharf, als Zierform tauglich - Typ Koralle, aus Italien

    Pa 011 Capsicum chinense n.u.h., spitz früh schar f wenig fleisch ig, aus Italien

    Pa 013 Capsicum annuum n.u.h., früh, scharf 1-2 cm hohe orangerote Kegel, guter Zierwer t, Albanien

     Gemüsevarianten ausreichend groß und - meist - mild Bulgarischer Capsicum sp. Rund, rot, mild, mittelgroß

    Gemüsepaprika

    Capsicum spec. n.o.s. rundlich früh, mild, fleischig-knackig

    Rezept von einst 

    Mixed Pickles von Peveroni (Spanischer Pfeffer), Mais, Gurken- und Blumenkohl.Man nimmt längliche, spitze, weniger scharfe Pfefferfrüchte in halbausgewachsenem Zustand, wäscht die Schotensauber und legt sie in guten Weinessig. Man legt die einzelnen Teile, also Pfeffer, Mais, Gurken, Blumenkohl schich-tenweise, abwechselnd fest in die Gläser oder Steintöpfe. Gurken und Mais sollen fingerlang und die Maiskerne nurstecknadelknopfdick sein. Letztere müssen vor dem Einlegen einige Minuten in Salzwasser aufkochen. Blumenkohlzerlegt man in Stücke. Der Weinessig soll aufgekocht sein und wieder erkaltet, bevor man die Papikra einzeln oder auchmit den Zutaten einlegt. Außerdem kommt auf 1L Weinessig 1 gehäufter Löffel voll Salz hinzu. Das Gefäß wird bedecktund beschwert. Gesondert eingelegt, eignen sich die grünen Peveroni (Span. Pfeffer) als Beigabe zu Würzfleisch; demgedünsteten Reis geben sie einen vorzüglichen würzigen Geschmack, wenn man einige Schoten mit demselben aufko-chen läßt. Die roten Pfefferschoten sehen neben Blumenkohl entzückend aus.

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  • 8/17/2019 Altes Saatgut Gesundheit Ernährung Essen Garten Nicht Genmanipuliert

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    Tomaten Sie heißen Paradiesäpfel oder Paradeiser, Goldäpfel oder gar Liebesäpfel - die Namen verraten, wie köstlich sie ihrenersten Bewunderern in Europa schmeckten. Tomaten sind in unseren Breitengraden gar nicht so einfach zu ziehen. Siestammen schließlich aus tropischen Gebieten, in denen sie viel Sonne bekommen. Wer alte Sorten anbaut und vermehrt,wird aber mit einer geradezu unglaublichen Vielfalt belohnt - weltweit sind insgesamt etwa 10.000 Tomatensortenbekannt.

    Kulturhinweise:Aussaat in Töpfe ab Ende Februar (Keimtemperatur +20°C!), nach 2-3 Wochen pikieren, ins Kaltgewächshaus ab EndeMärz, ins Freiland nicht vor Anfang Mai (spätfrostgefähr!) an sonnigen und windgeschützten Standort. Je nach Sorte anStab, Stange oder Schnur ein- oder mehrtriebig ziehen. Im Gewächshaus wachsen einige Sorten bis weit über 2 m auf!Viele Sorten sind auch balkontauglich (während des Urlaubs Wasserversorgung sicherstellen, sonst gibt´s Trockenfrüch-te).

    Sammlung alter europäischer (überwiegend deutscher und französischer) Sorten´Beste von allen´ alte schweizer Zuchtsorte; rotfrüchtig, rund, mehrkammerig; ertragreiche und wohlschmeckende

    Stabtomate

    „Gigant“ Rote Fleischtomate aus der Westukraine, wüchsige und großfrüchtige Stabtomate, mehlig

    ‚Großfrüchtige Stabtomate; große, rote, fleischige, mehlige Früchte, frühe alte deutsche Sorte, Erfurter Züchtung

    Allerfrüheste‘

    ‚Heinemanns Jubiläum‘ Buschtomate; frühe rote, mittelgroße, mehlige Frucht, deutsche Sorte von 1948, wurde in Erfurt vom Züchter Heinemann

    aus einem „Findling“ gezüchtet, ist heute in den Katalogen der USA zu finden

    ‚Quedlinburger Stabtomate mit frühen, roten, normalgroßen Früchten; guter Ertrag, in der DDR zugelassen 1951, Kreuzung aus ´

    Früheste Liebe‘ Mikado´ x ´Allererste´

    ‚Red Cap‘ Buschtomate; mittelgroße, rote Früchte früh, alte deutsche Sorte

    ‚Riesentraube‘ tennisballgroße, rote Früchte in reichen Trauben - schöne alte deutsche Sorte aus den 20er

     Jahren - ni cht ausgeizen

    ´Saint-Pierre‘ sehr alte französische Sorte (Stabtomate), sehr zeitig bei früher Anzucht, große Früchte bei guter Qualität; die bekannte

    französische Zuchtfirma Vilmorin–Andrieux hatte s ie schon 1880 im Handel

    ‚Weißbehaarte‘ Stabtomate mit aromatischen, hellgelben, kleinen Früchten; leicht pelzig behaart; guter Ertrag und Geschmack, deutsche

    Vorkriegssorte

    Tomatenvielfalt - kleinfrüchtige Tomaten ‚Blondköpfchen‘ 2-3 cm große, gelbe, aromatische Früchte aus der UDSSR; in großen Trauben mit bis zu 80 Früchten reifend; nicht aus

    geizen, sehr guter Geschmack „klein & lecker“; auffällig reicher Fruchtstand

    ‚Gardeners Delight‘ kräftige Stabtomate aus England; etwas über kirschgroße, runde, rote, in Trauben reifende schöne Früchte; mittelfrüher,

    lang anhaltender Ertrag; sehr aromatisch (eine der aromatischsten Sorten im Sortiment)Lycopersicum Wildart aus Argentinien, stark verzweigter, bis 2 m hoher „Strauch“ mit Massen von johannisbeergroßen, roten,

    pimpinellifolium aromatischen Früchte; nicht stutzen oder ausgeizen, nur wuchern lassen wie alle kleinfrüchtigen Tomaten

    ‚Rosii Marunte‘ bis ca. 3 m hohe, zartblättrige Stabtomate; kirschgroße; rote Frucht mit bestem Geschmack in der Sammlung, nicht aus-

    geizen; aus Rumänien

    ‚Yellow Pear Shape‘ ca. 1,50 m hohe Stabtomate aus den USA, birnenförmige, kleine, gelbe, mehlige Frucht, sehr alte, aber immer noch

    bestaunte Frucht

    Bunte Vielfalt - Tomaten in Farben von grün, weiß, gelbund rot bis schwarz „Amber-coloured“ Russische Buschtomate, orange, aromatische Früchte mit karotinreichem Saft; spätreifend

    „Balcony Charm“ kleine, ca. 30 cm hohe russische Buschtomate; ca. 3 cm große, rote, aromat. Früchte; ertragreich, nicht ausgeizen

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    „Beauté Blanche“ mittelfrühe Stabtomate aus Frankreich; bis zu 10 cm große, flachrunde, leichtgefurchte, weiße Früchte

    “Berner Rosen” Stabtomate mit sehr groß werdenden rosa-roten Früchten

    „Black Plum“ sehr kräftige, bis 3,50 m hohe Stabtomate aus Rußland; mittelgroße, pflaumenförmige, schwarz-bräunliche (auch im

    Fruchtfleisch), grünkragige, sehr aromat. Früchte, stabil gegen Phytophtora

    “Bonita” Schwedische Buschtomate, ertragreich mit roten, mittelgroßen Früchten, guter Geschmack

    „Bulgarski“ Buschtomate aus Aserbeidschan; eiförmige, rote aromatische Früchte; sehr ertragreich

    „Caroletta“ Stabtomate mit gelb-oranger Frucht, gelbfärbender Saft, karotinreich (Bulgarien)„Carrot Like“ trockenheitstolerante gefiedert-blättrige Stabtomate aus Rußland; mittelgroß, geschmacksan genehm, orange, platzfest,

    früh; sehr widerstandsfähig gegen Braunfäulebefall

    „De Berao“ (auch als brasilian. Baumtomate im Umlauf) großwüchsige, bis 3 m hohe Stabtomate; mittelgroße, pflaumenförmige,

    rote Früchte; spätreifend, lang anhaltender, guter Er trag; am besten an der Südseite eines Baumes oder an genügend

    hohem Spalier ziehen

    „Emeraude“ Grünfrüchtige Fleischtomate ähnlich wie ´Evergreen´, Stabtomate

    „Evergreen“ große, gefurchte, smaragdgrünreifende Sorte, einige Ausreißer werden rot, die Haut bleibt aber, wie von Mikandowski

    beschrieben, bernsteinfarben; sehr guter Geschmack, Stabtomate

    ´Ficarazzi‘ rote deutsche Zuchtsorte von Benary, aus den 20er Jahren, als Italien noch weit war; Stabtomate

    ´Goldene Königin‘ Gelbfrüchtige Stabtomate; alte deutsche Liebhabersorte, von den gelben Sorten im deutschen

    Raum seit ca. 100 Jahren am begehrtesten“Green Zebra” Grünfrüchtig mit gelben Streifen, spätreifende, mittelgroße Früchte, Stabtomate

    ´Ice´ Georgien, niedrigbleibende Stab-, sonst Buschtomate mit schönen glatten, großen roten Früchten

    ‚Immun‘ Stabtomate, deutsche Züchtung; frühe, rote, mittelgroße Frucht, möglicherweise identisch mit „Irion“ aus den USA vom

    tschechischen Züchter Sodomka

    „Lagertomate“ Rotfrüchtige Stabtomate aus Sizilien, die Früchte können relativ lange gelagert werden, reifen nach

    „lange dünne ca. 1 m hohe, schwachwüchsige Stabtomate aus Honduras; ca. 6 cm lange, spitz zulaufende, ca.1cm dicke, rote Früch-

    Bauerntomate“ te; geringes Aroma, ist aber wie viele mittelamerik. & ital. Herkünfte mit ihrer etwas mehligen Konsistenz gut für Suppen

    & Soßen geeignet

    ‘Lunar’ frühe, ertragreiche, niedrigbleibende rote Eiertomate aus Russland; Stabtomate

    „Lungi si Rotunde“ kräftige, bis 2 m hohe Stabtomate aus Rumänien; ca. 500 g schwere, nierenförmige, rote, aromat. Früchte, sehr gut

    „Marokkanische Rotschalig, ovale kleine Frucht, sehr guter Geschmack, Stabtomate

    Flaschentomate“

    „Moskwitsch“ kräftige bis 1,50 m hohe russiche Stabtomate; große, rote, fleischige Früchte; mittelspät reifend, wird heute noch in den

    USA als besonders tolerant gegen kalte Temperaturen verkauft

    “Nr.28” Aus Italien (Linosa), Stabtomate mit orangen, zitronenförmigen, hohlen Früchten; gut geeignet als Trockentomaten und

    zum Einlegen in Öl

    „Nr. 31“ Stabtomate mit roten, geteilten, rosettenförmigen, flachen Früchten, gleichmäßig gerippt und wohlschmeckend; solche

    Tomaten wurden schon von den Indianerkulturen New Mexicos angebaut - sehr zu empfehlen

    „Orange Ball“ orangegelbe, glattrunde große Frucht

    „Pomidor Zolty“ Stabtomate, gelbe, sehr saftige Fleischtomate, mittelfrüh; polnische Genbankherkunft aromatisch

    „Reisetomate“ Stabtomate aus Guatemala; flachrunde, in Einzelelemente geteilte, rote Früchte, die im Idealfall mit nur geringer Ver-

    letzung abgebrochen werden kann; war in vorkolumbian. Zeit Proviantfrucht für laufende Boten in den indianischen

    Kulturen Mittelamerikas, späte Reife

    ‘Rheinlands Ruhm‘ Rotfrüchtige Stabtomate; hat sich als bewährte deutsche Sorte auch außerhalb des Rheinlands seit über 100 Jahren

    gehalten und sollte uns auch noch weiter erhalten bleiben

    „Rote Birne“ ca. 2 m hohe Stabtomate aus El Salvador; kleine, rote, birnenförmige Früchte

    ‘San Marzano’ Beliebteste ital. Tomate mit leicht mehligem Fleisch, daher gut für Salate und Soßen; Stabtomate

    „Schwärzels Stabtomate, mittelgroße, rote Frucht, guter Geschmack; relativ kräutfäulefest, freilandtauglich (privat, Müncheberg)

    Freilandtomate“

    ‘Super Sioux’ sehr wüchsige rote Sorte aus den USA, muss gestützt (Stabtomate) werden, trägt bis zum Frost

    “Sweet 100” Stabtomate mit in Trauben reifenden, kleinen roten Früchten, guter Ertrag

    “Tempo” Aus Polen, Stabtomate; rote Fleischtomate länglich um den Stielansatz gekrümmt, tieffurchig, kräftig im Geschmack“Tigerella” Stabtomate mit mittelgroßen gestreiften Früchten; geringer Ertrag, aber interessant wegen ausgesprochen gutem Aroma

    ‘Veni Vidi Vici’ Kam, sah und siegte, auch bei Ihnen? - alte, rote Sorte von Benary

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    „Weltwunder“ Stabtomate, Deutschland; sehr guter Ertrag, starkwüchsig mit mittelgroßen, roten Früchten

    Behaart, gestreift, paprikafrüchtig und Riesenwuchs, aber immeretwas Besonderes „Black Sea Man“ Stabtomate aus Rußland, tiefdunkelrote, furchige, fleischige, aromatische Früchte; mittlerer Ertrag

    „Caro Red“ leuchtend orange, sehr große Frucht (ca. 200 g), sehr schön mit stark karotinhaltigem Saft, der jede Möhre erbleichen

    lässt; Stabtomate

    „Dix Doigts de Naples“ „Zehn Finger von Neapel“, reift spät in handförmigen Trauben, wie dicke Finger einer Hand, haben an der Spitze eine

    Erhebung, die in Italien die Bezeichnung „Venusbrüstchen“ erhielt; Stabtomate

    ‚Elberta Girl‘ in allen Teilen behaarte Stabtomate aus den USA; mittelgroße, festschalige, rot-gelbgetigerte Früchte mit fester Pfirsich-

    haut (Fell)

    „Indische Tomate“ Reisemitbringsel von Gartenbesuchern, erwies sich als wunderbar schmeckende, dunkelrote, ertragreiche, nicht mehlige

    Fleischtomate (300 g), Stabtomate

    „Malinowy“ Fleischtomate, himbeerfarbene, grosse Früchte, aus Polen, Stabtomate

    “Pink Giant” Kräftige Stabtomate, Russland; hellrot-violette Früchte, mehlige, große Fleischtomate

    „Ponderosa Pink“ große Früchte mit farbloser Haut, darum violetter Fleischton, wurde 1891 in den USA eingeführt, Stammutter oder -vater

    späterer Züchtungen aus der Gruppe der „Rindfleischtomaten, geeignet für feuchte Regionen, krankheitsstabil, sehr guter

    Ertrag mit Früchten bis zu 1 kg, dabei süßes und festes Fleisch, seit über 100 Jahren im Anbau; Stabtomate

    ‚Red Peach‘ Stabtomate aus den USA; rote, weißbehaarte, festschalige Früchte; pilztolerant, pfirsichartige Haut - Tomate mit Fell!

    „Stuffer/Paprikatomate“ kräftige, bis 2,50 m hohe Stabtomate aus den USA; paprikafrüchtig, rotgrün gestreifte, hohle, trockene Früchte; zum

    Füllen, spätreifend; guter Ertrag

    „Tiger Striped“ Russische Stabtomate; mittelgroße, rotgelb gestreifte, glatte, sehr geschmackvolle Früchte; guter Ertrag

     Gruppe der ochsenherzförmigen Tomaten, alles pfundige Früchte mit guten Eigenschaften 

    „Nr. 36“ ochsenherz- bis zitronenförmige, weinrote Frucht, Stabtomate

    „Ochsenherz Findling“ Zufallsfund, eine der besten Ochsenherzen, brachte als Spitze 16 wohlschmeckende feste Früchte mit je über 600 g,

    Stabtomate

    ‚Ochsenherz‘ hellrote, herzförmige, große Frucht; guter Ertrag, 1925 eingeführte Sorte aus Deutschland, Stabtomate

    Rezepte von einst Tomatenmarmelade Die recht reifen Tomaten werden rein gewaschen, sodann mit kochendem Wasser schnell abgebrüht, damit sie sichschälen lassen, was dann ganz leicht geschieht. - Jede Tomate wird mit der Hand fest gedrückt, damit die Kerne mit dem

    überflüssigen Saft herausfließen. Der übrigbleibende fleischige Teil wird nun gewogen und mit ebensoviel Zucker undetwas ganzem Zimt wie jede andere Marmelade behandelt. Dieselbe soll langsam kochen, bis sie dickflüssig gewordenist. Der Geschmack ist so verändert, daß es unmöglich ist, in dieser schönen, feinen Marmelade die Tomate wiederzu-erkennen, dieselbe kann sich, was Farbe und Geschmack anbelangt, mit der Aprikosenmarmelade messen. Hält sichjahrelang.

    Tomaten zu Viermus Grüne Tomaten, Fallobst: Aepfel, Birnen und blaue Pflaumen gebe man zu gleichen Teilen durch die Schneide- oderReibmaschine und koche sie in einem Kessel auf 4 Pfund Fruchtmark mit 1 Pfund Zucker unter s tetem Rühren 3-4 Stun-den, bis man ein ziemlich steifes Mus erhält.

     Gebratene grüne Tomaten Man nehme große, grüne Tomaten und schneide sie in Stücke 1/2 Zoll dick (das erste und letzte Stück fortlassen), rollesie in Mehl und brate bräunlich in reicher Menge heißer Butter. Streue Pfeffer und Salz darüber. Manche lieben einwenig Zucker. Herumreichen in einer heißen Schüssel. Schön für Vorspeise oder als Ausschmückung für Fleisch. DasGericht ähnelt der Eierfrucht. Brühe die geschnittenen Tomaten in Salzwasser, ehe sie braten.

  • 8/17/2019 Altes Saatgut Gesundheit Ernährung Essen Garten Nicht Genmanipuliert

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    Kürbisgewächse - Kürbisse, Gurken,Zucchini - Cucurbitaceae Gurken gelangten von Indien über Kleinasien um das 3. Jh. v. Ch. nach Griechenland, weiter nach Mittel- und von dortnach Osteuropa. E. Opravil hat sie im Mittelalter als „markantes slawisches Fruchtgemüse“ charakterisiert. Als Spree-waldgurken prägen sie in Brandenburg noch heute einen ganzen Landstrich. Zu Beginn des 20. Jh. Lagen waren dieHauptanbau- und Züchtungsgebiete ebendort sowie um Halle, Erfurt, Naumburg, Quedlinburg und in Schlesien.

    Die früher noch samenechten Sorten wurden allerdings zwischenzeitlich vollständig durch ertragreichere, industriefä-hige, völlig bitterstofffreie Hybriden ersetzt. Die zweihäusigen Gurken (männliche und weibliche Blüten sind getrennt)werden durch Insekten bestäubt, eine sortenreine Erhaltung ist daher aufwendig.

    Wir haben uns beim Versuchsanbau für regionale Besonderheiten interessiert: Bautzner Kastengurken, Berliner Aal,Grochlitzer, Russische Trauben und Gelbe Hausgurken zum Beispiel.

    Unter den wenig günstigen Freilandbedingungen im Sommer 2000 in der Uckermark gerieten sie nicht immer so gut,aber aus unserem Gewächshausanbau können wir mehrere empfehlen.

    Wußten Sie, daß man Gurken auch trocknen kann? Ein Stet tiner Kochbuch von 1797 beschreibt die Methode dazu.Neugierig geworden? Probieren Sie´s doch aus und berichten uns von Ihren Erfahrungen.

    Kolumbus hat Kürbisse, die angeblich ältes ten Nahrungspf lanzen Amerikas per Schif f nach Europa gebracht. Im 17. Jh.waren sie schon bei Amsterdam (Arnstedt) gebräuchlich. Im 19. Jh. als Schweinefutter empfohlen, aus dessen „Samenman ein wohlschmeckendes Salatöl schlagen kann“ (LANGETHAL 1845). Ob sich viel daran geändert hat?

    Auch heute ist es oft nicht so einfach, Kürbisse zu anderem als herbstlichen Gruselmonstern umzugestalten, auch wennzunehmend Rezeptbücher auf dem Markt erscheinen.

    Riesenkürbisse (Cuc. maxima od. gigantea) ranken bis zu 10 m, sie klettern sogar ins Gebüsch und auf Bäume - sofernman sie unbeaufsichtigt läßt. Manche Sorten erreichen ein Gewicht von 500 kg, Kürbisse sind (je nach Sorte, günstiggelagert) bis zu zwei Jahre haltbar, als Pflanze vor allem in der Jugendentwicklung aber recht frostempfindlich!

    Der Verwandte (Cuc. pepo) bleibt kleiner und ist weniger wärmebedürftig. Er umfaßt die zahlreichen Liebhabervari-etäten mit reichhaltiger Form- und Farbenvielfalt. Als nichtrankende Variante kennen wir die Zucchini (Cuc. pepo var.giromontii). Von besonderem Speisewert sind noch die Moschuskürbisse (Cuc. pepo moschata).

    Bedeutend früher schon gab´s Flaschenkürbisse (auch Kalebassen genannt); als Vorratsbehälter, Musikinstrument u.a.seit dem Mittelalter in Europa gebräuchlich. Daneben sind einige tropische bzw. weiter südlich bekannte Kürbisgewäch-se bei uns auch bedingt kulturfähig. Scheiben- und Balsamgurke, Spritzgurken und Zuckermelonen gedeihen in Greiffen-berg hervorragend bei angemessener Pflege.

    Aus unserem Prüf- und Versuchsanbau haben wir die uns am attraktivsten erscheinenden Sorten und Arten ausgewählt,sollten Sie darüber hinaus nach was besonderem suchen, schreiben Sie uns!

    Getopfte Jungpflanzen stehen ab Mai in Greiffenberg bereit.

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    Kürbisz, m. cucurbita, aus dem lat. worte früh übernommen mit wegwerfung des redupl.cu- wie in rhein. kummer gurke für kukumer.

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    Kürbisgewächse - Cucurbitaceae ´Bautzner Kastengurke´ Cucumis sativus Alte ostdeutsche Zuchtsorte, besonders geeignet für Glashaus oder Frühbeetkasten

    ´Berliner Aal´ Cucumis sativus Aalgurken werden als Sorte in der alten Gartenliteratur vor 1950 erwähnt. Länglich-

    dicke grüne Hausgurke, in geschützten Lagen auc h im Freiland

    ‚Dickfleischige Gelbe‘ Cucumis sativus Hausgurke, auch freilandtauglich, gebogen länglich, mit grüngelbfleischig, im Haus

    bis 1,5 kg

    `National pickling´ Cucumis sativus Einlegegurke, sehr reich tragend; von Dreschflegel erhalten

    „Weiße Gurke“ Cucumis sativus länglich-ovale, ≈200gr schwere Frucht, weißschalig, pastell-weißfleischig, Haus-

    gurke, ertragsschwach

    Kürbisse und Zucchini: “Rankenloser Ölkürbis” Cucurbita pepo styriaca Mittelgroße, gelbgrünstreifige Kürbisse, hellgelbfleischig, wenig rankend; die dunkel

    grünen Kerne sind getrocknet gut lagerfähig und wohlschmeckend; Fleisch eher

    geschmacklos;

    ´Cocozelle von Tripolis´ Cucurbita pepo var. giromontii Bekannte Zucchini, grüngelb gestreift, massenwüchsig, reichtragend und auch frühreif

    ‚Altajska‘ Cucurbita pepo var. giromontii schlanke, eher längliche, beige-weisse Zucchiniform, erst relativ später Fruchtansatz

    ‚Großer Gelber Zentner‘ Cucurbita maxima Riesenkürbis, vollrund, orangerot mit ockerfarbener, narbiger Aderung, stark rankend

    “Blue Banana” Cucurbita maxima Länglich-ovaler Speisekürbis, graublaue Schale und hellgelbfleischig, sehr gut lager-

    fähig, Früchte bis etwa 6 kg, reichtragend

    ‚Müncheberger Cucurbita pepo in Vollreife gelber, zylindrisch-runder Ölkürbis, Züchtung aus dem Kaiser-Wilhelm-

    Ölkürbis‘ Institut Müncheberg, um 1935(?)

    „Disznetök“ Cucurbita sp. gelbgrün gestreifter, sehr großfrüchtiger Speisekürbis, Ungarn, wenig lagerfähig

    Feigenblattkürbis Cucurbita ficifolia auf dem amerikanischen Kontinent sehr gebräuchliche Art, schneeweisses, mildes

    Fleisch, die Kerne sind wie bei der Melone im ganzen Fruchtfleisch verteilt, nicht

    wie beim Kürbis gewohnt zentral konzentriert, Veredlungsgurke. In Frankreich wird bis

    heute daraus eine besondere Marmelade –„Engelshaar“- hergestellt

    Besondere Kürbisgewächse:  

    Luffagurke Luffa cylindrica Bade- und Küchenschwammgurke, eher fürs Treibhaus, daneben findet das getrockne-te Fasernetz u.a. Verwendung als Füllstoff für Matratzen und Autositze, für Taschen

    und Schuheinlagen

    Scheibengurke Cyclanthera pedata (Hörnchengurke, Korilla) SO-Asien, unreife Früchte als gurkenähnliches Gemüse,

    schnellwüchsig, rankend, kletternd. Attraktiver Sichtschutz für Pergolen, Zierpflanze; in

    jungem Zustand auch sehr wohlschmeckend als Schmorgurke

    Zuckermelone Cucurbita melo Netzmelone, nur für sehr geschützt liegende Gärten bzw. unter Glas, in Gewächs-

    häusern; dann delikate Frucht mit unvergleichlichem Aroma; Früchte duften im Reifezu-

    stand

    Balsambirne Momordica sp. Exotisches (tropisches) Gurkengewächs, benötigt Klettergerüst, zur Fruchtreife öffnen

    sich die bis dahin blassgelben Gurken und sondern die reifen Samen in orangefarbe-

    nen Batzen zum Boden ab; Zierpflanze, angeblich werden die Früchte unreif auch

    gegessenKalebasse, Lagenaria siceraria Alte, auch europäische Nutzpflanze, Verwendung weltweit als Vorratsbehälter, Musik-

    Flaschenkürbis instrument u.a.. klassisch bauchige oder doppelbauchige Form. Anbau in geschützter,

    sonniger und windstiller Lage, ähnlich Kürbis und Gurken. Erntefähig i.a. erst ab Okto-

    ber, anschließend trocken und mäßig warm lagern bis zur Endreife

    Kalebasse Lagenaria siceraria Angaben wie oben, aber längliche Keulenform, bis über 1 m lang; am besten in Obst-

    „Herkuleskeule“ bäume oder an Hausspalier leitend; regen- und windempfindlich, aber wasser- und

    nährstoffliebend; Vermehrung aus Anbau v. Schwedt/O.

    Anbauhinweise: alle Gurkengewächse (Gurken, Kürbis, Flaschenkürbisse, ...) sind wärmebedürftig und frostempfindlich. Anzucht daher in Töpfen

    im Warmhaus oder am Wohnungsfenster ab April (Keimtemperatur > 15°C, gut feucht halten), Pflanzen i.a. nicht vor Mitte Mai ins Freiland. Kürbis-

    gewächse benötigen viel Wasser und nährstoffreichen Boden, sind dankbar für Sonne, wenig Wind, reagieren empfindlich auf stauende Nässe

    und Blattfeuchte. Nicht von oben giessen! Im Gegensatz zu den eher frühreifenden Gurken und Zucchini (je nach Lage und Kultur ab Ende Juni)

    reifen Kürbisse erst ab Spätsommer, die noch wärmebedürftigeren Flaschenkürbisse sogar erst ab Oktober. Dafür sind Kürbisse i.a. lagerfähig bis

    weit in den Herbst, manche Arten sogar überjährig. So überdauert ein Feigenkürbis bei uns in einem Langzeitversuch bereits ins vierte Lagerjahr.

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    Rezepte von einst Süße Speise von Cococelle oder von Kürbis „Vegetable Marrow“Die Frucht wird mit sehr wenig Wasser und einem Schuß Rosenwasser gargekocht und durchgeseiht. Man süßt nachGeschmack, gibt gehackte Mandeln hinein, zieht Eierschnee oder besser Schlagsahne durch und fügt auf je 1/2 L die-ser Masse 8 Blatt Gelatine zu. Die Speise wird am Tage vor dem Gebrauch bereitet und kalt gestellt.

     Gebratener Kürbis Die Frucht wird in vier Teile geteilt und das Fruchtfleisch mit tels eines Löffels von dem lockeren Zellgewebe und demSamenansatz befreit; danach mit dem Gurkenhobel feingehobelt. Man kann das Fruchtfleisch auch in fingerlange undebenso dicke Stücke schneiden. Jetzt wird der Kürbis auf lebhaftem Feuer in einer flachen Pfanne in Butter und leicht mitSalz bestreut schön hellgelb gebraten und ist so etwas für Feinschmecker.

    Kürbis wie Senfgurken Der Kürbis wird geschält, geschnitten wie zu Zuckergurken, nur die Streifen nicht so dick, dann gesalzen und 24 Stun-den stehen gelassen. Am nächsten Tag wird Essig, dem man nach Geschmack etwas Wasser und Zucker zusetzt, aufge-kocht, die Kürbisstreifen hineingetan und etwa 10 Minuten lang gekocht; zerfallen dürfen sie nicht. Nachdem der Kürbiserkaltet ist, wird er lagenweise in Töpfe gelegt, dann zwischen jede Lage Senfkörner, weißer Pfef fer, Dill, Esdragon,Meerrettich gestreut, obenauf Dill. Danach wird der Essig darübergegossen

    Kürbisgemüse Der Kürbis wird geschält und in Stücke geschnitten und das Fruchtfleisch von allen Kernen befreit. Danach werden dieStücke in Salzwasser weich gekocht, ohne daß sie zer fallen, aus dem Wasser genommen in eine Schüssel gelegt undmit gemahlenem weißem Pfeffer leicht bestäubt und schließlich mit zerlassener Butter übergossen. Danach wird dasGemüse kurze Zeit heiß gestellt und mit dem nun austretenden milchigen Saft nebst der Butter gegessen. Dieses Kürbis-gemüse wird zu Fleischgerichten verzehrt.

    Kürbis auf andere Art Die Kürbisse werden geschält, in der Mitte aufgeschnitten, ausgehöhlt und mit einer Tunke aus Kalbfleisch oder Brat-wurstfleisch gefüllt. Jetzt werden die beiden Hälften mit weißen Fäden wieder aufeinander gebunden, von allen Seitenin Butter angeschmort und danach gibt man noch etwas Fleischbrühe oder Wasser mit Fleischextrakt hinzu und kocht sieunter einem Glutdeckel gar. Ein geringer Pfefferzusatz ist sehr beliebt

    Öl-, Faser- und Industriepf lanzen Weißer Senf Sinapis alba gelblich blühend, Öl-, Gewürz- und Futterpflanze; Saat März/April

    Leindotter Camelina sativa Ölpflanze, Samen auch wie Senf als scharfe Würze verwendbar, die steifen, harten

    Strohstengel wurden früher wie Birkenreiser zum Besenfertigen eingesetzt; inzwischen

    wieder interessante landw. Versuchspflanze; frühe Aussaat März/April

    Madie, Ölmadie Madia sativa Alte Ölpflanze (Norddeutschland vor 1900), interessante, drüsig behaarte und gelb

    blühende Pflanze aus Gebirgslagen Südamerikas

    Fasermalve Abutilon theophrastii auch „Chinesischer Hanf, Chinesische Jute“; als Faser- u. Heilpflanze bereits zur

    Papierherstellung und Ölgewinnung kultiviert

    Weberkarde Dipsacus sativus Bis 2 m hohe Distel, die Fruchtstände wurde zum Wolle-Kämmen (Kardieren) industriell verwendet; attraktive Blüte, getrockneter Fruchtstand für Zierzwecke; 2-jährig, Saat

     Juli /August

    ´Hohenheimer Linum usitatissimum Blaublühender Lein, ältere Zuchtform aus Hohenheim, ca. 0,7 m hoch, Öllein, Saat ab

    Blaublühender´ März

    ´Eckendorfer Linum usitatissimum elongatum Alte Zuchtsorte zur Fasernutzung, bis 0,9 m hoch

    Langflachs´

    ´Hohenheimer Linum usitatissimum Eine der wenigen weissblühenden Leinzüchtungen; ältere Herkunft aus der Landes-

      Weissblühender´saatzuchtanstalt Hohenheim

    Ramtil Guizotia abyssinica Äthiopische Ölpflanze, ausdauernd gelbblühend, auch Zierpflanze; frostempf., Saat

    ab Mai

    Iberischer Drachenkopf, Lallemantia iberica Öl- u. Zierpflanze, auch als Gemüse u. f. Heilzwecke; aus Georgien stammend, inÖlziest Osteuropa als Ölpflanze kultiviert; frostempfindlich, Saat ab Mai

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     Gemüse, Rüben, Rettiche und BlattsalateRüben, Rübchen und Rettiche:Teltower Rübchen Brassica rapa sativa mima berühmtes Rübchen aus dem südlichen Brandenburg, Stoppelrübe, exquisiter

    z. Zt. vergriffen! teltoviensis Geschmack, das Original!

    Bayrische (schwarze) Brassica rapa Wiederentdeckte Herbstrübe, ähnlich wie Teltower, aber äußerlich schwarz bis

    Rübe braunfarben, Saat ab Anfang August, sehr feiner Samen, nach etwa 3 Wochen

    vereinzeln auf 5 cm Abstand, wüchsig bis Winteranfang (Nov.-Dez.), vor starkem

    Dauerfrost ernten und einlagern, Zubereitung wie Teltower (Rezepte dazu auch in

    alten bayr. und österreichischen Kochbüchern)

    ´Erfurter Lange´ Beta vulgaris Kurze zylindrische Form der Roten Bete, benötigt zum Kochen hohen Topf (z.B. Spar-

    geltopf), angenehm süss ohne Nachgeschmack, wüchsig, bei recht langsamer Jugend-

    entwicklung; Saat ab Anfang April – Ende Mai, Ernte ab Ende Juli

    ´Wiener Lange Beta vulgaris Sehr lange, tiefwurzelnde Rübenform, großblättrig wie Futterrübe; dennoch zucker-

    Schwarze´ süss und tiefrot. Lagerfähige Winterrübe, Anbau wie ´Erfurter´, bei großem Reihen-

    und Pflanzenabstand! Besonders trockenheitsverträglich

    ´Rote Kugel´ Beta vulgaris Klassische alte Rote Bete-Sorte, rundkugelig, lagerfähig, auch als Frührübe; Aussaatab April bis Juni, auf 10 cm in der Reihe vereinzeln

    ´Hilds Blauer Raphanus sativus Alte Rettichzuchtsorte von HILD, mittelgroß, bläulich mit weissem Fleisch, lagerfähig;

    Herbst- und Winter´ Aussaat ab Juli, zur Vermeidung von Rettichfliegenbefall möglichst unter Schutzvlies!

    Blattsalate und besonderes: ‚Vier Jahreszeiten‘ Lactuca sativa var. capitata bereits im 19. Jh. empfohlen, grünroter, halboffener Kopfsalat, schoßfest

    Salat ‚Strubelpeter‘ Lactuca sativa var. capitata alte Kopfsalatsorte, hellgrün mit geschlitzten Blättern, sehr schoßfest, früh und spätan-

    baufähig

    ‚Goldforellen‘ Lactuca sativa var. capitata gelbes Blatt mit roten Einsprengseln, relativ kleine, halboffene Köpfe, eine der histo-

    risch ältesten Salatformen, bereits vor 1850 in der Literatur als „Forellensalat“

    erwähnt

    ‚Brunetta‘ Lactuca sativa var. capitata grüne, außen braun gewellte Blätter; Kopfsalat

    Rezepte von einst Eiskrautsalat (War ein Lieblingssalat von Bismarck) 1 gares und 1 rohes Eigelb rühre man mit 1 Teelöf fel Mostrich ganz fein, tue2 Eßlöffel Oel dazu, ferner etwas Salz, Essig, Soja und Zucker. Das Eiskraut wird von den Stielen gepflückt (die manübrigens mitessen kann), gewaschen und in die Soße gemengt.

    Mangold als feines Spinatgemüse Der Spinat ist in unserer, vielmehr aber noch in wärmerer Gegend im Sommer schwer zu kultiv ieren. Er schießt leicht inSamen und befällt auch leicht mit Mehltau. An seine Stelle tritt nun vorteilhaft der Mangold. Man schneidet von diesemdie etwa handlangen und auch längeren Blät ter wie Spinat ab, brüht sie in Salzwasser und läßt sie dann auf einemSiebe ablaufen. Hierauf legt man sie eine Stunde lang in eine Schüssel mit v iel kaltem Wasser, läßt sie dann wieder auf

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    dem Siebe ablaufen, drückt sie gut aus und wiegt sie fein unter gleichzeitiger Beigabe von einigen kleinen Zwiebeln und3 bis 4 Sardellen, die mit fein verwiegt werden (hinreichend für ein Gericht für 4 Personen). Hierauf wird die Masse inFleischbrühe mit einer Speckschmelze (die Hälfte Mehl, die Hälfte geriebene Semmel) aufgekocht und schließlich miteiner Messerspitze gemahlenen weißen Pfeffer abgeschmeckt

    Dies Gemüse schmeckt den meisten Leuten besser als Spinat selbst, übrigens paßt dasselbe Rezept ebensogut für dieBereitung des Spinates und man kann das Mangoldgemüse gleicherweise auf dem Tisch wie Spinat verwenden.

    Pastinakensalat Die Pastinakenwurzeln werden, nachdem sie gewaschen, ebenso gekocht und dann in Scheiben oder Stücken geschnit-ten, wie die Sellerieknollen. Man kann runde und ovale Sorten verwenden. Dieselben werden mit Essig oder Oel inderselben Weise zubereitet wie Selleriesalat und schmecken vorzüglich.

    Färberpflanzen Verglichen mit früheren Zeiten wird unsere direkte Lebenswelt immer bunter. Seit der 2. Hälf te des 19. Jahrhundertsberuht das fast ausschließlich auf synthetischen Farben. Früher wurden aus Früchten, Samen, Blüten, Blättern oder Wur-zeln Farbstoffe gewonnen, mit denen Textilien gefärbt, Bilder und Kunstwerke entstanden und Häuser sowie Hausratangemalt wurde. Färberwaid (blau) und Saflor (gelbrot) bildeten im 14. bis 17. Jahrhundert in Thüringen die Basis

    ganzer Industrien. Ähnliche Bedeutung hatten z.B. die rotfärbenden Wurzeln des Krapp in der Uckermark sowie imOderbruch oder auch der Färberwau, der das beständigste Gelb lieferte. „Das gab ihnen in der Schlacht ein schreckli-ches Aussehen“, weiß Julius Caesar in seinem Gallischen Krieg zu berichten, wenn er auf die keltischen Krieger Britan-niens zu sprechen kommt, die sich mit dem Blau des wild vorkommenden Färberwaids eine Kriegsbemalung zulegten.Nimmt man noch das Krapprot und Weiss hinzu, hat man schon die hauptsächlichen Uniformfarben späterer Jahrhun-derte beisammen. Noch Napoleon kümmerte sich deswegen intensiv um den Krappanbau in seinem Kaiserreich. EineMilitärgeschichte von Pflanzenfarben wäre denkbar. Jedenfalls war allein schon für kriegerische Zwecke der Bedarf ansolchen Farbstoffen riesig.

    Bis auf kleine Rest- und Versuchsanbauten ist dieser Anbau zusammengebrochen. Naturfarben sind indess wieder imKommen, v.a. wenn sie aus ökologischem Anbau kommen. Allein für Krapp halten Wissenschaft ler der Universität Br istoleine Anbaufläche von 125.000 ha in Europa für möglich. Worauf beruht dieser Opt imismus? Zunehmende Allergien aufsynthetische Stoffe, gesteigertes Umweltbewusstsein, die Nachfrage der Lebensmittelindustrie nach natürlichen Farbstof-

    fen, der Gründe wären viele anzuführen. Jeder kann an diesem „Boom“ teilnehmen, denn die Färberpflanzen im kleinen Maßstab Anbauen und Färben ist auchfür Privatleute keine große Kunst.

    „Hopi“ Färberamaranth Amaranthus paniculatus Dunkelrotfarbener Fuchsschwanz, enthält Betacyaninfarbstoffe, auch attraktive Zier-

    (gangeticus) pflanze, ca. 0,5 m hoch

    Färberwaid Isatis tinctoria Schwefelgelb blühender Kreuzblütler, alte Färbepflanze zur Indigo(Blau)-färbung;

    einjährig, Saat ab März

    Resede, Wau Reseda luteola Alte Gelbfärbepflanze, zweijährige Kultur, Saat ab März

    Färberhundskamille Anthemis tinctoria Mit gelben Blüten v.a. zur Wollegelbfärbung, ausdauernd, ca. 0,7 m hoch, Saat ab

    März

    Saflor, Färbedistel Carthamus tinctoria Öl- (Distelöl) und Färberpflanze (Rot und Gelb), einjährig; attraktive rotgelbe Blüten,Saat ab April

    Schwarze Malve Althaea rosea Zier- und Färbepflanze aus dem Mittelmeerraum, enthält Anthocyan (Malvin), die

    intensiv gefärbten Blütenblätter wurden traditionell zum Färben von Wein, mit neu

    entwickelten Rezepten im 19. Jh. auch zur Textilfärbung verwandt; 2-jährig bis

    ausdauernd

    Färbertagetes Tagetes erecta Gelb- bis orangegelbe Blütenköpfchen werden zum Gelbfärben von Wolle oder Textil-

    ien verwendet; heimisch in Südamerika, sonst Zierpflanze, bildet reichverzeigte, bis

    1 m hohe, ausdauernd blühende Pflanzen; Saat April

    Schwarzbeere Solanum scabrum Schnellwüchsiges Nachtschattengewächs mit essbaren, leicht schwarzblauen, etwa

    kirschgroßen Beeren, färben intensiv bläulich; Saat erst ab Mai/Juni, frostempfindlich,

    bildet 1 m hohe Stauden

    Beschreibung und Kulturhinweise u.a. nach:

    HEEGER, Handbuch des Arznei- und Gewürzpflanzenbaues und SCHWEPPE, Handbuch der Naturfarbstoffe

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    Kräuter für Küche und Wohlbefinden Kräuter, Stauden aus eigener Sammlung, Genbankherkünften und spez. Mitgliedsbetrieben: Die Abgabe aller Kräuterund Stauden erfolgt vorzugsweise als Steckling/Topfkultur ab Hof! Saatgutversand nur auf Anforderung!

    Ysop - mit blauer Blüte Hyssopus officinalis blaublühender Halbstrauch, antike Heilpflanze, kann auch als Küchengewürz einge-

    setzt werden oder als Zierpflanze, z.B. als Beetumrandung, Blüte Juni-August, sonnig

    u. trocken – nur Abholung als Pflanze in Greiffenberg

    Ysop - mit weißer Blüte Hyssopus officinalis weißblühender Variante, sonst wie vorhergehende Pflanze – nur Abholung als Pflanze

    in Greiffenberg

    Ysop - mit rosa Blüte Hyssopus officinalis rosablühende Variante, sonst wie vorhergehende Pflanze – nur Abholung als Pflanze

    in Greiffenberg

    Anisysop – Agastache rugosa Tee- u. Gewürzstaude, ausdauernd, mittelgroß, mit verzweigten Blütenständen, Blätter

    nach Anis schmeckend, für sonnige Lagen, von Helenion erhalten

    Echter oder Garten- Salvia officinalis aromatisches Küchengewürz, bereits im Altertum als Heilpflanze genutzt, gute Bienen-

    salbei – blau blühend pflanze, Blüte Juni-Juli, warmer, windgesch. Kalkboden, Saat März/April

    Echter oder Garten- Salvia officinalis weiße Variante, bei uns im Garten etwas weniger kräftiger Wuchs als die vorherge-

    salbei - weiß blühend hende Pflanze

    Muskatellersalbei Salvia sclarea Zweijährige Staude, bis 1 m hoch, attraktive Zierpflanze, ätherisches Blatt- u. Blütenölfür die Parfümerie, früher Anbaukultur in Thüringen

    Weinraute - teil- Ruta graveolens wie viele unserer Gewürze aus dem Mittelmeerraum kommend, schon in der Antike als

    weise panaschiert Heilpflanze genutzt, auch zum Würzen von Salaten, Suppen und Soßen geeignet;

    Halbstrauch, Blüte Juni-August, Saat April/Mai

    Einjährige Samenkräuter Johanniskraut Hypericum perforatum altbekann te He ilpf lanze, mit ihren ge lben Blütens träußen auch eine schöne Garten-

    zierde

    Dill Anethum graveolens das klassische Gurkengewürz, v.a. in der slawischen Küche weit verbreitet; bis 1 m

    hoch, Saat im April (f. Kornernte), als Einlegegewürz auch später

    Koriander Coriandrum sativum Früchte und Blätter schmecken völlig verschieden, grundständige Blätter munden

    frischer als die stengelständigen, unverzichtbarer Bestandteil jeder Currymischung;

    niedrigbleibend, liebt sandig-kalkh. Boden; Saat März/April, Blüte Juni-Juli, Reife

    Aug.-Sept.

    Mariendistel Silybum marianum attraktiv weiss gefleckte Blätter, alte Heilpflanze, ihr Wirkstoff wird auch heute noch

    bei Leberleiden eingesetzt, die Wurzel kann angeblich wie Schwarzwurzel zubereitet

    werden; meist einj., bis 2 m hoch, Blüte Juli-Aug., Aussaat März/April, auf 50 x 20 cm

    vereinzeln, liebt sonnigen, windgeschützten guten Boden

    Gartenringelblume Calendula officinalis altbekannte Heilpflanze sowie klassische Bauerngartenpflanze, in gelb-orangen

    Farbtönen; einjährig, bis 80 cm hoch, Blüte Juni-Oktober, Aussaat ins Freiland v.

    März-Juli

    Barbarakraut, Barbarea vulgaris Wintergrüner Kreuzblütler, bis 0,6 m hoch, Wildsalatpflanze, leichter senfähnlicher

    Winterkresse Geschmack, im Frühjahr gelbblühendBockshornklee Trigonella foenumgraecum Gewürzklee, Samen werden für scharfe Würzmischungen (Curry) verwandt, wärme

    bedürftig, Saat ab Mai

    Liebstöckel Levisticum vulgare Maggikraut, ausdauernde Staude, bis 2 m hoch, Bauerngartengewürz, Verwendung

    finden frische wie getrocknete Blätter

    Schwarzkümmel, echter Nigella sativa Alte Bauerngartenpflanze, aromatische Samen als Brotgewürz; Saat ab März/April

    Rezepte von einst Konservieren von Küchenkräutern Gut gewaschene Petersilie, Esdragon, Schnittlauch. Zitronenmelisse werden zerschnitten, mit Salz gemischt, in Gläser

    oder in Töpfe gefüllt und zugebunden. So sind sie lange haltbar; beim Gebrauch ist der Salzgehalt zu berücksichtigen.

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    Bereitung des Kräuteressigs Man fülle in ein großes Glas oder in einen irdenen Topf verschiedene Kräuter wie: Esdragon, Basilikum, Pfefferkraut,Majoran, Thymian in kleinen Mengen, mehrere spanische Pfef ferschoten, sowie Dill, Kresse, Kerbel, eine Zwiebel oderKnoblauch. Das Gefäß erhält 10 Tage einen Platz am sonnigen Fenster, man seiht es durch und füllt nun in Flaschen,die man gut zukorkt. Das Durchseihen geschieht mittels eines Haarsiebes, worauf ein Stück feines grünes Filtrierpapiergelegt ist. Im Winter ersetzt dieser Kräuteressig die Siebenkräuter-Soße.

    Zwiebelgewächse Storniert, Abgabe nur in kleinen Versuchsmengen möglich! Aufbau einer größeren Zwiebelerhaltung im Rahmen eines Mitgliederarbeitskrei-

    ses geplant!

    Im Sortiment stehen hierfür zur Verfügung u.a folgende Sorten / Arten:

    Winterlauch ‚Siegfried‘ Allium porrum Winterheckzwiebel Allium fistulosum, Perlzwiebel Allium ameloprasum,

    ´Dresdner Plattrunde´ Allium cepa ´Zwaans Alte Winter´ Allium cepa u.a.

    Rezepte von einst 

    Porree als Salat Man schneidet Porree, wie beim Gemüse angegeben, in fingerdicke Stücke brüht ihn in vielem Wasser und Salzmöglichst zweimal, läßt ihn ablaufen und erkalten, dann wird er mit Oel, Essig und etwas Salz auf gehackter Petersiliegemengt. Er schmeckt wie Spargelsalat.

    Perlzwiebel-Rezept Die Perlzwiebeln werden einige Stunden mit Salz bestreut hingestellt, danach auf ein sauberes Tuch geschüttet, gerie-ben, bis sämtliche Schalen entfernt sind, und sauber gewaschen. Dann tut man sie in kochendes Wasser, dem man etwasSalz und Essig beigemengt hat, läßt sie darin aufkochen und schüttet sie zum Abtropfen auf ein Sieb. Nun werden siein einen Napf geschüttet und reiner kochender Essig daraufgegossen. Nach einigen Tagen kocht man den Essig nocheinmal auf und gibt ein paar Lorbeerblätter, etwas ganzen weißen Pfeffer, ein wenig Muskatblüte und Salz dazu; danngießt man ihn durch ein Sieb über.

    Zier-, Wild- und Giftpf lanzen Kornrade Agrostemma githago früher neben Kornblume und Klatschmohn eins der häufigsten und mit ihren rosaroten

    „Sternen“ attraktivsten Getreide“unkräuter“, heute fast nur noch auf den roten Listender gefährdeten Wildpflanzen zu finden, samt sich auf offenem Boden leicht aus,Blume des Jahres 2003

    Ackerringelblume Calendula arvensis inzwischen sehr selten gewordene Ackerwildkrautpflanze, bildet bis in den Novemberhinein ein Meer von etwa markstückgroßen dottergelben Blüten

    Wilde Karde Dipsacus silvestris bis zu 2 m, dekorative, distelartige Pflanze, auch als Trockenpflanze schön, samt sichleicht selbst aus; zweijährige Kultur

    Weberkarde/Echte Dipsacus sativus Siehe Öl- und Industriepflanzen!Karde

    Königskerze Verbascum nigrum samenechte Variante der Schwarzen Königskerze, weiße Blüten mit auffallend violettweiß blühend wolligen Staubfäden, über 1 m Höhe erreichend

    Tagetes weiss Tagetes patula Weissblühend gefüllte Tagetes patula-Form, etwa 30 cm hochwerdend, reichblühend;reichverzweigt; ab März ins Frühbeet, pikieren und nicht vor Ende Mai ins Freiland

    Tagetes rotgelb Tagetes erecta Hochwüchsige erecta-Form, ca. 1 m, Blüte mit rotgelbem Rand, einfach ungefüllt;reichblühend; reichverzweigt; ab März ins Frühbeet, pikieren und nicht vor Ende Maiins Freiland

    Rostfarbiger Fingerhut Digitalis ferruginea rostfarben orange blühende, eher niedrigere Fingerhutart, in allen Pflanzenteilen sehrgiftig! Aus SO-Europa, 2- u. mehrjährig; den sehr feinen Samen ab Juni aussäen,später auslichten u. ggf. verpflanzen

    Gartenfedernelke Dianthus plumarius schon zu Barockzeiten in den Schloßgärten weit verbreitet, bis etwa 25 cm hoch,

    winterhart, Polsterform, in Blütenform und Blütenfarbe (weiß - rosa) c hangierend.Diese Blumen haben von Greiffenberg aus ihren Weg gefunden u.a. bis in den Bot.Garten von Paris, ins Rubenshaus in Antwerpen und in andere Schloßgärten.

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    Bartnelken ́ Heimatland` Dianthus barbatus 30 cm hohe, alte Zuchtform; Blüte purpur mit weissem Rand, teils variierend

    Cosmee Cosmos sulphureus Cosmea, stark verzweigt, kugelig wachsend, ca. 40 cm hoch, attraktive Zierpflanze;wünscht guten Boden und sonnigen Standort, Aussaat ab März im Frühbeet, Mitte

    Mai auspflanzen, 40 x 40 cm

    Akelei Aquilegia vulgaris verschiedenfarben gefüllte Akelei, 40 - 80 cm hoch, Blüte Mai-Juni, Aussaat April-Maiin Kasten oder Freiland, einjährig - ausdauernd

    Nachtviole Hesperis matronalis angenehm duftend, bis 1 m hoch, violett blühend, z.T. mit Weisstönen, seit dem15. Jhdt. kultiviert, Charakterpflanze alter Bauerngärten, Zauberpflanze; 40 - 80 cm

    hoch, Schnittblume, Blüte Mai-Juni, Aussaat Juni, ausdauerndWeisse Trichtermalve Malope trifida Einjährige Sommermalve, etwa 80 cm hoch, ein weisses Meer von Becherblüten,

    Sommerblüher; Aussaat direkt ins Beet (auf 30 x 30 cm vereinzeln) oder Anfang Aprilin Topf, später auspflanzen

    Rote Trichtermalve Malope trifida wie vorhergehende, nur mit hellroter Blütenfarbe

    Aibika Abelmoschus manihot über 2 m hoch, Herkunft aus Ostasien, sehr attraktive gelbe, handtellergroße Blüten,(Gelbe Schönmalve) bei uns wohl v.a. fürs Gewächshaus geeignet, die Blätter und Früchte werden in den

    Tropen gedünstet gegessen; im März ins Frühbeet, pikieren u. ab Mitte Mai ins Frei-land (geschützt), besser Terrasse, Balkonkübel oder Gewächshaus

    Stockrose, Mischung Althaea rosea traditionelle Bauerngartenpflanze, kann mehr als 2 m hoch werden, Farbmischung,zweijährig-ausdauernd

    Stockrose weiß Althaea rosea traditionelle Bauerngartenpflanze, kann mehr als 2 m hoch werden, weisse Form,zweijährig-ausdauernd

    Stockrose rot Althaea rosea traditionelle Bauerngartenpflanze, kann mehr als 2 m hoch werden, rote Form, zwei-jährig-ausdauernd

    Roter Lein Linum grandiflorum einjähriger, leuchtend roter Lein, passt ausgezeichnet zu seinen blaublütigen Ver-

    wandten, gelangt im Freiland bei uns nur schwierig zur Samenreife

    Blauer Lein Linum usitatissimum einjährige typisch blaue Form des Öl- und Faserlein, auch für magere Böden

    geeignet

    Blauer Staudenlein Linum perenne als dauerhafte, winterharte Staude den ganzen Sommer über ein unermüdlicher

    Blüher

    Weisser Lein Linum usitatissimum weissblühende Variante des meist blauen Faserleins; als attraktive Zierform

    Klatschmohn-Sortiment Papaver spec. (Mix) verschiedene Farb- und Formvarietäten: rot, weiß, rosa gebändert, berandet,

    manchmal auch gefranst, lassen Sie sich überraschen

    Strohblume Helichrysum ssp. Einfach zu kultivierende Sommerblume, für Trockensträusse, mit vielen schrillenFarben

    Gelber Hornmohn Glaucium flavum Gelbblühend, mit graugrünen Blättern und langen Samenständen; attraktive Garten-

    zierpflanze; mediterrane Art

    Gemeiner Stechapfel Datura stramonium Giftiges Nachtschattengewächs, schöne purpurblaue Blüten, attraktive Wild(zier)-

    pflanze mit stac helig besetzten pflaumengroßen Samenständen; Warmkeimer, entwi-

    ckelt sich erst zum Sommer hin

    Nordischer Stechapfel Datura stramonium inermis Wie obiger, nur Form mit vollständig glatten Samenkapseln

    Fuchsschwanzamaranth Amaranthus cruentus (Rispenfuchsschwanz) Dunkelrote Hängerispenform des Amaranth, für Zierbeet-

    bepflanzung und zum Schnitt (trockengeeignet), ca. 1 m hoch; Einjährig, Aussaat ab

    Ende April (frostempfindlich)

    Papierblume Xeranthemum annuum Einjährige Sommerblume; als Schnitt- oder Trockenblume, weiss und rot, reichblühend

    bis in den Herbst; Saat ab März

    Beschreibung und Kulturhinweise u.a. nach GRUNERT: Gartenblumen von A–Z und MORGENTHAL: Sommerblumen, Kultur, Samenbau, Züchtung

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    Tabak, m. nicotiana tabacum, früher und noch mundartlich auch tobák, tóbak, túbak (. ..).

    bezeichnet