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Almanach 2016

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Almanach 2016

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Impressum

Herausgeber: Immobilien Bremen AöR

Theodor-Heuss-Allee 14, 28215 Bremen

Konzeption, Text, Produktion: Redaktionsbüro Schulz, Bremen

Fotos: Archiv, Bremische Bürgerschaft, Gruppe GME Architekten

BDA/Olaf Mahlstedt, Haslob Kruse + Partner BDA, Immobilien

Bremen, Privat, Rosengart+Partner BDA, Martin Rospek, Schröder-

Architekten, Peter Schulz, Senatspressestelle, Übersee-Museum

Gedruckt auf umweltzertifiziertem Papier

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Editorial

Mit Herz und Hand durch

ein arbeitsreiches Jahr

Die Unterbringung von Flücht-lingen und Asylbewerbernnahm auch 2016 einen Schwer-punkt in der Arbeit von Immo-bilien Bremen ein. Nach derOrganisation von Notquartie-ren rückte der Bau von Über-gangswohnheimen in denFokus – eine Aufgabe, der sichdie Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter unseres Hauses erneut mit großem Ein-satz widmen. Eine vergleichbare Kraftanstrengungerfordert die angelaufene Realisierung des Sofort -programms zum Ausbau von Kindertagesstätten.

Parallel dazu wurde die Sanierung öffentlicher Ge-bäude fortgesetzt, wovon etwa das neue Dach desUNESCO-Welterbes Bremer Rathaus zeugt. EineMaßnahme, die weit über die Grenzen der Hanse-stadt hinaus großes Interesse ausgelöst hat. Auf-horchen ließ aber auch der erfolgreiche Abschlussder Verkaufsverhandlungen für Gut Hohehorst,der konsequente Ausbau des Einkaufs hin zu Er-zeugnissen aus fairem Handel und ökologischerProduktion oder der Neu- bzw. Ausbau so zweck-mäßiger wie zeitgemäßer Schulen, Kitas oderSporthallen. Dafür möchte ich allen Beteiligten andieser Stelle meinen herzlichen Dank aussprechen!

Vor diesem Hintergrund blickt Immobilien Bre-men zuversichtlich den Aufgaben des laufendenJahres 2017 entgegen. Ich bin sicher, dass die nachsorgfältiger Vorbereitung entwickelte neue Orga-nisationsstruktur dabei zu einer weiteren Steige-rung der Qualität beitragen wird.Susanne KirchmannGeschäftsführerin Immobilien Bremen

Lob und Anerkennung

für Bremer Projekte

Das Jahr 2016 hat erneutviele Herausforderungen anuns gestellt, gleichzeitig aberauch viel Positives gebracht.Geprägt war es vor allemdurch die Planung von Mo-dulbauten, die ab Sommerdieses Jahres als Zwischen -lösung für Kindertagesstät-ten zur Verfügung stehen

werden. Profitieren konnten wir alle hierbei vondem großen Erfahrungsschatz, den ImmobilienBremen bei der kurzfristigen Realisierung vonFlüchtlingsunterkünften gewonnen hat.

Ich freue mich, dass das von Immobilien Bremenin Auftrag gegebene Konzept der Hofhäuser fürGeflüchtete internationale Beachtung gefundenhat – unter anderem bei der Architektur-Biennalein Venedig. Eine weitere Auszeichnung: Der erstePlatz beim deutschen Preis für umweltfreundlicheund nachhaltige öffentliche Beschaffung, der GPP-Award, ging im vergangenen Jahr an die Freie Hansestadt Bremen. Die neue und energiespa-rende LED-Beleuchtung in der Oberen Halle sowieim Senatssaal des Bremer Rathauses haben dieJury überzeugt.

All diese Erfolge konnten nur durch das große En-gagement der rund 1000 Mitarbeiterinnen undMitarbeiter der Immobilien Bremen erreicht wer-den – vielen Dank dafür! Besonders hervorhebenmöchte ich an dieser Stelle die Arbeit von SusanneKirchmann, die seit gut einem Jahr erfolgreich Ge-schäftsführerin bei Immobilien Bremen ist.Karoline LinnertBürgermeisterin und Finanzsenatorin

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Denkmalschutz

Sechs Tonnen Kupfer für das Rathausdach

Gerüst weg, Baustelle geräumt – pünktlich zum Frei-markt im Oktober bot das Alte Rathaus wieder dasgewohnte Bild. Naja, nicht ganz: Statt in der vertrau-ten grünen Patina grüßt das rund 1300 Quadratme-ter große Dach des UNESCO-Welterbes jetzt inkupferrot. Ende September war die im April in derRegie von Immobilien Bremen gestartete Sanierungabgeschlossen; präzise nicht nur im Zeit-, sondernauch im Kostenrahmen von rund 1,1 Mio. Euro.Davon stammen 700.000 Euro aufgrund eines Be-schlusses des Deutschen Bundestages aus Förder-mitteln der Beauftragten der Bundesregierung fürKultur und Medien.

Das zuletzt um 1925 neu eingedeckte Rathausdachwar – auch aufgrund kleinerer Beschädigungenetwa durch Bombensplitter während des 2. Welt-krieges – porös geworden, sodass stellenweise Re-genwasser eindringen konnte. Um nachhaltigeSchäden zu verhindern, wurde die Sanierung unterMitwirkung des Architektenbüros Ruwe eingeleitet.

Die beauftragte Spezialfirma verbaute dabei insge-samt rund 6 Tonnen Kupferblech. Parallel dazu führ-ten Zimmerleute Reparaturen am historischenDachstuhl und Steinmetze kleinere Sanierungsar-

beiten an der Fassade aus. Zudem wurden zusätzli-che Elektro- und Brandschutzanlagen installiert. DieAusführung aller Maßnahmen wurde mit dem Lan-desamt für Denkmalpflege abgestimmt, um einenmöglichst behutsamen Umgang mit der histori-schen Bausubstanz zu gewährleisten.

Anders als bei herkömmlichen Bauwerken, wo manzunächst alle alten Ziegel abträgt und danach kom-plett neu deckt, wurde das Rathausdach quasi „por-tionsweise“ erneuert. Die Bauklempner entferntendabei erst einige Bahnen der 200 x 50 cm großenKupferscharen vom First bis zur Traufe, erneuertendie aus Bitumenpappe bestehende „Unterdecke“und verlegten direkt im Anschluss die neue Platten-reihe. Dieses Verfahren wurde gewählt, um die Bau-substanz so weit wie möglich zu schonen und dasRisiko durch mögliche Wasserschäden zu minimie-ren.

Fachleute gehen davon aus, dass das Dach nun fürmindestens 100 Jahre dicht bleibt. Bis das Kupferwieder eine grüne Farbe angenommen hat, dürftenschätzungsweise 20 Jahre vergehen.

„Man ist schon beeindruckt von dem handwerkli-chen Können der Arbeiter wie auch von dem fachli-chen Wissen, das die Verantwortlichen mitbringenmüssen, um die Dachsanierung so gewissenhaftdurchzuführen.“Bürgermeister Carsten Sieling

Fotos unten (von links)Baustellenbesuch I: Bürgermeister Carsten Sieling(rechts), begleitet u.a. von IB-Geschäftsführerin Su-sanne Kirchmann, informierte sich über die Arbeiten.

Bizarres Gewirr: Abschnitte des alten Kupfers.

Baustellenbesuch II: Reges Interesse lösten die Maß-nahmen bei den Medien aus. Hier zeigt IB-Projektlei-ter Uwe Lepand (rechts) einem TV-Team die Schäden.

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Denkmalschutz

Im Torhaus gibt’s wieder frische Brötchen

Knifflige Aufgabe im AVIB

Sorgfältig renoviert, durch Stahlträger verstärkt undschneeweiß gestrichen – am Torhaus in den Wall-anlagen ist viel geschehen. Die unter Denkmal-schutz stehende frühere Zollwache unweit desBischofstors hatte eine Sanierung auch bitter nötig.Denn die Standsicherheit des Häuschens war nichtmehr gewährleistet, was den Einbau einer stützen-den Konstruktion aus Stahlträgern und einer neuenRaumdecke erforderlich machte.

Ursprünglich war es darum gegangen, einen kleinenToilettenanbau auf der Rückseite des Gebäudes ab-zureißen, der in den Wallgraben abzusacken drohte.Zudem sollte mittels eines Umbaus im Innenraumein neues WC integriert werden. Als ein zu Rate ge-zogener Statiker jedoch Einsturzgefahr konstatierte,entwickelte sich die anfangs eher übersichtlicheMaßnahme für Immobilien Bremen zur „richtigen“Baustelle. Rund sechs Monate sollte die eng mit demLandesamt für Denkmalpflege abgestimmte Sanie-rung dauern. Dabei wurden die zwischenzeitlich

trocken gelegten Wände frisch verputzt, neue elek-trische Leitungen und Bodenfliesen verlegt und derSanitärraum ausgestattet.

Und schließlich erhielt das 1838 nach einem Ent-wurf von Friedrich Moritz Stamm errichtete undseit 1848 als Laden genutzte Torhaus einen neuenAußenanstrich. Zudem wurde spezieller Graffiti-schutz aufgetragen, um das Häuschen künftig vorSchmierereien zu bewahren. Eine auf der Rückseitedes Gebäudes installierte Beleuchtungsanlage solldie Sprayer abschrecken. Nach dem Abschluss einesentsprechenden Mietvertrags konnte der bekannteVerkaufsstand für Backwaren neu eröffnet werden.

Foto obenWieder ein Schmuckstück für die Wallanlagen: Diefrühere Zollwache unweit des stark von Passantenfrequentierten Bischofstors.

Hier die Vorgaben der Denkmalpflege, da das Zielder Barrierefreiheit – Block D des einstigen Berufs-schulzentrums an der Doventorscontrescarpe 172war eine „harte Nuss“ für Immobilien Bremen. Esgalt, das unter Denkmalschutz stehende, 1952-54nach einem Entwurf von Hans Krajewski errichteteGebäude für die Zwecke des Amtes für Versorgungund Integration Bremen (AVIB) umzubauen.

Neben umfangreichen Arbeiten etwa zur Verbesse-rung des vorbeugenden Brandschutzes und derBeleuchtung stand das neue barrierefreie Schu-lungszentrum für Menschen mit einem Handicap imBlickpunkt. Nach Absprache mit dem Landesbehin-dertenbeauftragten wurde dafür nach Plänen desBüros Feldschnieders + Küster u.a. ein im Fußbodenverlegtes Kommunikationssystem mittels Indukti-

onsschleifen (Höranlage) installiert. Zu den weite-ren Maßnahmen gehörte ein barrierefreies Gebäu-deleitsystem mit einer taktilen Kennzeichnung vonFluren und Türschildern, auf Infotafeln (Foto) oderauf den Böden aufgebrachten Markierungen.

Nach 13 Monaten (Baukosten: rund 2 Mio. €) waralles fertig. Nun geht es an die Sanierung der beidenTreppenhaustürme, der Fassade und des Daches.

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Nachhaltigkeit

Energiekonzept erfüllthohe Anforderungen

ProLITE: AngenehmesLicht in der Schule

Pilotprojekt Schule am Baumschulenweg

Man nehme Dach- und Geschossdecken aus Stahl-beton, eine hochgedämmte, 49 cm dicke Poroton-fassade mit speicherfähigen Innenwänden undthermisch hochwertige Fenster und Glasfassaden.Fertig ist die Basis für das Energiekonzept eines Ge-bäudes mit exzellenten Verbrauchswerten.

So geschehen beim als Passivhaus konzipierten Er-weiterungsbau der Paul-Goldschmidt-Schule in Le -sum. Gute Dämmwerte und wenige Wärmebrückentragen gemeinsam mit der luftdichten Gebäudehüllezu einem optimalen Wärmeschutz und daraus fol-gend einer effizienten Energieeinsparung bei. Fens-ter und Glasfassaden sorgen für einen hohenTageslichtanteil und passiv-solaren Energiegewinn.

Das zweigeschossige Gebäude wurde nach Plänendes Bremer Büros SchröderArchitekten gebaut. Esentstand in einer Bauzeit von 17 Monaten auf einemGrundstück, das Immobilien Bremen zuvor von derStiftung Friedehorst erworben hatte. Das Bauwerk

schließt räumlich an den benachbarten Altbau II derSchule an, ein Aufzug sorgt für die barrierefreie Er-schließung der beiden Gebäude.

Der Neubau verfügt über eine Bruttogeschossflächevon etwa 1300 Quadratmetern. Es entstanden sechsKlassenräume mit jeweils zugehörigem Gruppen-und Lagerraum für Rollstühle sowie Pflege- und Ne-benräume. Die Kosten lagen inklusiv Grundstück beirund 4,7 Mio. Euro.

Foto obenSchnipp, schnapp: Senatorin Claudia Bogedan (l.) er-öffnet mit einer Schülerin und Schulleiterin MartinaBrückner den Neubau der Paul-Goldschmidt-Schule.

Silber – das Ziel ist klar gesteckt. Gemeint ist al-lerdings keine olympische Medaille, sondern „Sil-ber“ im Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen(BNB) für Bundesgebäude. Der Neubau derGrundschule Baumschulenweg, der voraussicht-lich im Frühjahr 2018 beginnt, soll diese Quali-tätsstufe erreichen. Denn die von drei auf vierZüge erweiterte Einrichtung wird als erster Bre-mer Schulneubau unter dem besonderen Aspektder Nachhaltigkeit realisiert. Das Bewertungssys-tem bezieht unter anderem die Ökobilanz des Ge-bäudes und die Lebenszykluskosten ein, aberauch soziokulturelle und funktionale Merkmalewie Barrierefreiheit und Aufenthaltsqualität. Vordem Baustart des neuen, als Passivhaus konzi-pierten Schule soll der eingeschossige Altbau ab-gerissen werden. Zudem wird der vorhandenezweigeschossige Gebäudeteil saniert. Die Ge-samtkosten für Sanierung und Neubau liegen beirund 12 Mio. Euro.

„ProLITE“ ist der Name eines EU-Projekts, an demdie Freie Hansestadt Bremen beteiligt ist. Es zieltauf die innovationsorientierte Beschaffung vonenergieeffizienter Beleuchtung in Schulen ab. Dabeigeht es nicht darum, auf dem Markt verfügbare Pro-dukte zu kaufen, sondern durch einen Dialog zwi-schen Herstellern, Nutzern und Beschaffern eininnovatives Produkt zu entwickeln. Die neue Ober-schule im Park in Oslebshausen wurde dafür als Pi-lotprojekt ausgewählt. Unter Beteiligung vonImmobilien Bremen fanden zunächst mehrereWorkshops mit Schülern und Lehrern statt, um dieAnforderungen an die Innenbeleuchtung zu ermit-teln. Das Ergebnis sieht so aus: Im Rahmen derGesamtbaumaßnahme (siehe Seite 9) wurden Ein-zelsteuerungen der Beleuchtung je Raum installiert.In den Klassenzimmern wird bei der halbautomati-schen Beleuchtungsregelung das Tageslicht berück-sichtigt. Die energieeinsparende LED-Beleuchtungwird von der Schule als sehr angenehm bewertet.

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Flüchtlingsunterbringung

Foto obenHochbetrieb am Holzrahmenbau: Innerhalb von vierMonaten war die Wohnanlage fertig.

Bremer Konzept in Venedig präsentiert

Gut Holz in Blumenthal

Man nehme vorgefertigte, einfach zu montierendeEinzelteile aus Grobspanholz, füge sie vor Ort zu13,50 x 6,75 Meter großen Wohnmodulen zusam-men und verkoppele sie mittels spezieller Steckver-bände. Fertig sind Gebäude, die für einen Zeitraumvon bis zu 60 Jahren bewohnt werden können.

Die Übergangswohneinrichtung an der Blumentha-ler Ermlandstraße ist nach diesem Muster errichtetworden. Immobilien Bremen hatte die Holzrahmen-Konzeption zuvor gemeinsam mit dem Herstellerund in Abstimmung mit der Senatorin für Sozialesentwickelt. Unterstützt durch das Bremer Büro „Ar-chitekten Plus“ entstanden innerhalb von vier Mo-naten vier zweigeschossige, um einen Innenhofgruppierte Wohngebäude für rund 250 Personen.

Jedes Wohngebäude besteht aus sieben Modulenmit einer Grundfläche von jeweils 91 qm, die – auf-

geteilt in zwei Schlafräume, eine Küche und vier Sa-nitärräume – Platz für vier bis fünf Personen bieten.Immobilien Bremen standen für den Bau rund 6,3Mio. Euro zur Verfügung. Damit liegt das Projekt umrund 20 % unterhalb der Kosten für eine vergleich-bare Anlage in Massivbauweise.

Ein Modell hat sich bewährt. Das Konzept der „Hof-häuser“, das Immobilien Bremen bereits beim Bauder Übergangswohnheime für Flüchtlinge in Arber-gen, Grohn und Walle realisiert hatte, wurde auchan der Corveystraße mit Erfolg realisiert. Dabei wer-den drei Meter breite und neun Meter lange Einzel-module so zusammengefügt, dass zwischen denGebäuden übersichtliche, privat anmutende Innen-höfe entstehen, die ein dörfliches Bild vermitteln.Das in Regie von Immobilien Bremen von den Ar-chitekten Feldschnieders + Kister entwickelte Kon-zept fand international große Beachtung und wurdeals einer von fünf Entwürfen auf dem deutschenStand bei der 15. Architekturbiennale in Venedigpräsentiert.

Die farbenfrohe Anlage in der Corveystraße ent-stand angesichts des eher beengten Grundstücks indreigeschossiger Bauweise und bietet Platz für biszu 100 Bewohnerinnen und Bewohner. Die Bauzeitbetrug von sieben Monate. Auf einem ehemaligen

Betriebshof des Umweltbetriebs Bremen wurdenzwei Wohnhäuser mit 28 Appartements für jeweilszwei Personen sowie zwölf Wohnungen für bis zuvier Personen eingerichtet, die jeweils mit einerKüche und sanitären Einrichtungen ausgestattetsind. Zwei der insgesamt 40 Wohnungen sind bar-rierefrei. Jedes Wohnhaus besteht aus jeweils rund30 Stahlcontainermodulen.

Foto obenBunte Vielfalt: Die Anlage in der Findorffer Corvey-straße wurde während des Sommerfestes von vielenNachbarn aus dem Viertel besucht.

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Flüchtlingsunterbringung

Sporthallen als Quartiere in der Not

Es musste schnell gehen, die Menschen standen na-hezu auf der Straße. Um den vielen Flüchtlingen undAsylbewerbern zunächst das sprichtwörtliche Dachüber dem Kopf zu verschaffen, sah sich Bremen imHerbst 2015 gezwungen, auch Notquartiere in 19Sporthallen einzurichten. Parallel dazu wurdenÜbergangswohneinrichtungen geschaffen (siehe ne-benstehende Seite) und Wohnungen angemietet,was dazu führte, dass Immobilien Bremen die Hal-len bereits im Frühjahr Zug um Zug freigebenkonnte. Zum Ende der Sommerferien standen na-hezu alle Gebäude wieder für den Schul- und Ver-einssport zur Verfügung.

Fachleute von Immobilien Bremen hatten zuvor allefreigezogenen Räumlichkeiten inspiziert und dabeiden Reparaturbedarf ermittelt, der aufgrund derBenutzung der Räume entstanden war. Vandalismusmusste nur in Einzelfällen konstatiert werden,wobei sich auch diese Schäden in übersichtlichemRahmen hielten.

Neben den überwiegend kleineren Reparaturarbei-ten erledigten die beauftragten Handwerksbetriebeauch etliche „Schönheitsreparaturen“, die ursprüng-lich nicht im Rahmen des laufenden Bauunterhaltsvorgesehen waren. Zum Aufgabenkatalog gehörteneben der Grundreinigung der Sporthallen auch derAbbau der nicht mehr benötigten Strom- und Was-serinstallationen sowie der aufgestellten Waschma-schinen.

Zu den drei Einrichtungen, in denen die Arbeitenumfangreicher ausfielen, gehörte die Halle im Schul-zentrum Julius-Brecht-Allee, in der ein neuer Bodenverlegt wurde. Die Ende September abgeschlosseneMaßnahme war aufgrund festgestellter Schäden be-reits vor der Zwischennutzung vorgesehen.

Zu diesem Zeitpunkt stand auch die Sporthalle Gra-zer Straße wieder zur Verfügung, in der noch einigeReparaturen zu erledigen waren. Bei der drittenEinrichtung handelt es sich um die Sporthalle im Po-lizeipräsidium Vahr, die seit längerem für eine Sa-nierung vorgesehen ist. Die entsprechendenAufträge sind mittlerweile vergeben.

Länger gesperrt bleibt lediglich die Halle an derAlwin-Lonke-Straße, deren Grundsanierung bereits

vor der Nutzung als Notunterkunft vorgesehen war.Dabei werden ab Sommer 2017 unter anderem diedesolaten Dachflächen sowie die Fenster- und Ein-gangstüren ersetzt und die Innenräume der Halleund der Umkleidetrakt kernsaniert. Außerdemmüssen die unter der Sohlplatte abgerissenenSchmutzwasserkanäle komplett erneuert werden.Die Bausumme liegt bei ca. 2,2 Mio. Euro, Ende 2018soll alles fertig sein.

„Dass zum neuen Schuljahr fast alle Hallen wiedergenutzt werden können, ist eine starke Leistung vonallen Beteiligten.“Senatorin Anja Stahmann

FotosVorbereitet für die Notaufnahme der Flüchtlinge: DieSporthalle Hohweg (oben) und die Bezirkssportan-lage Hemelingen. Hallen ohne Trennwände und Ka-binen wurden nur wenige Tage genutzt.

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Neubau

Ein „Marktplatz“ mit Lerninsel, ein Musikraum mitBühne und eine Mensa mit rund 100 Plätzen gehö-ren zum neuen Erweiterungsbau der Grundschulean der Gete im Stadtteil Schwachhausen. Der kom-pakte, 25 mal 25 Meter große Neubau weist aufzwei Geschossen eine Gesamtfläche von etwa 1200Quadratmetern auf. Er schließt an das zeitgleichumgebaute Verwaltungsgebäude an, wobei einneuer, einladender Haupteingang entstanden ist.

Im Erdgeschoss des als energetisches Passivhauserrichteten Neubaus befinden sich die Mensa mitKüche, Sanitärräume und ein auch als Bühne nutz-barer Musikraum. Im Obergeschoss liegen drei Un-terrichts- mitsamt zugeordneter Gruppenräumesowie der „Marktplatz“ genannte Aufenthaltsbe-reich. Hier wurde eine Lerninsel eingerichtet, inder auch Gruppenarbeit stattfinden kann.

Das umgebaute eingeschossige Altgebäude mitdem neuen Haupteingang, der beide Gebäude er-schließt, bietet neben Sekretariat und Bibliothekauch Platz für einen Bewegungsraum. Durch dieräumliche Anordnung der Gebäude wurden zahl-reiche Sichtverbindungen sowohl zum „Markt-platz“ mit der Lerninsel als auch zur Mensageschaffen.

Die Gesamtkosten für das Bauprojekt, das im Ok-tober 2014 mit Abbruch- und Erdarbeiten begon-nen worden war, lagen bei 3,76 Mio. Euro. Damitwurde der zuvor festgelegte Kostenrahmen einge-halten. Die Pläne entstanden im Bremer Architek-turbüro Haslob Kruse + Partner BDA, das zuvoreinen von der Senatorin für Bildung und Wissen-schaft sowie Immobilien Bremen ausgeschriebe-nen Architekten-Wettbewerb für sich entschiedenhatte.

„Gute Schule benötigtgute bauliche Vorausset-zungen. Zu ei nem quali tativ hochwertigenUnterricht trägt aucheine ansprechende Lern-umgebung bei.“ Staatsrat Frank Pietrzokbei der Eröffnung derGete-Schule.

Gete-Schule: Marktplatz,Mensa und Musik

Durch die räumliche Anordnung der Gebäude(Foto unten) wurden zahlreiche Sichtverbindun-gen sowohl zum „Marktplatz“ mit der Lerninsel(Foto oben) als auch zur Mensa (Foto Mitte) ge-schaffen.

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Neubau

Gelbe Flächen und eine zündende Idee

„Ein starkes Signal fürden Stadtteil.“(Weser-Kurier, 8. 9. 2016)

Flächen in markantem Gelb ziehen an der Fassadedes neuen Erweiterungsgebäudes der Oberschuleim Oslebshauser Park die Blicke auf sich. Dahinterverbergen sich Lamellengitter mit Insektenschutz-netzen und eine zündende Idee. Denn eine tempe-raturabhängige Steuerung sorgt dafür, dass sich diehinter den Lamellen platzierten Fenster in sommer-lichen Nächten automatisch öffnen und kühle Au-ßenluft in die Räume einströmen kann.

Die Anlage gehört ebenso zu den Besonderheitendes zweigeschossigen Passivhauses wie die Lüftungmit Wärmerückgewinnung oder das in LED-Tech-nik installierte Beleuchtungssystem, das unter an-derem eine spezielle Tageslichtsteuerung mittelsinstallierter Sensoren aufweist. Dadurch wird esmöglich, den Lichtbedarf im Gebäude je nach Hel-ligkeit gezielt zu regulieren, was zu einer deutlichenEnergieeinsparung führen wird. Für diese Maß-nahme standen Fördermittel aus dem EU-Projekt„Pro-LITE“ zur Verfügung, an dem sich Bremen be-teiligt.

Das nach einem Entwurf der ArchitektengruppeGME (BDA) errichtete Gebäude weist eine Brutto-nutzfläche von 1940 Quadratmetern auf. Es entstan-den 25 Klassen- und Differenzierungsräume. Hinzukommen Räume für praxisorientiertes Lernen, da-runter drei Werkstattklassen. Eingeplant wurdezudem eine Lehrküche mit Speisesaal. Mit dem Bauwar im April 2015 begonnen worden; ImmobilienBremen konnte den vorgesehene Etat in Höhe vonknapp 4,5 Mio. Euro genau einhalten.

Augenfällig: Die Lamellengitter in markantem Gelb,hinter denen sich Insektenschutznetze und eine Lüf-tungssteuerung verbergen.

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Neubau

Mensa und Freizi unter einem Dach

Rotbrauner Torfklinker mit Flachdach, knapp 1000Quadratmeter Nutzfläche, konzipiert für zwei Nut-zergruppen. Der im Juli fertiggestellte, größtenteilseingeschossige Neubau an der Oberschule RoterSand in Wolt mershausen vereint die auf bis zu 360Mahlzeiten ausgelegte Mensa der Einrichtung unddas Jugendfreizeitheim des Stadtteils in einem Ge-bäude (Entwurf: Rosengart + Partner, Bremen). Ins-gesamt wurden 2,7 Millionen Euro investiert.

„Schöne hohe, helle Räume“, lautete der erste Ein-druck von Bürgermeistern Karoline Linnert, als siedas Passivhaus zusammen mit IB-Geschäftsführe-rin Susanne Kirchmann besichtigte. Große Türenermöglichen es, die Räume etwa bei Veranstaltun-gen miteinander zu verbinden, schallschluckendeDecken sorgen für eine gute Akustik. Bei der Pla-nung unter Einbeziehung der künftigen Nutzerhatte es Überraschungen gegeben: Kicker und Bil-lardtisch sind natürlich vorhanden, doch nach Ge-sprächen mit den Jugendlichen wurde auf dengeplanten PC-Raum verzichtet und stattdessen einekleine Küche gebaut, in der schnell etwas gekochtwerden kann.

Der Neubau wurde zur Stärkung des perspektivischangedachten Hauptzugangs in das Schulgebäudevon der Straße „Roter Sand“ aus rechtwinkelig zurAußenfassade des Hauptgebäudes positioniert. Erbesteht aus dem Küchentrakt, dem dahinter liegen-den Speisesaal mit Satteldach und dem anschließen-dem Trakt für das Jugendfreizeitheim. Um den Neubau eigenständig und selbstbewusst vor dem

dreigeschossigen Altbau bestehen zu lassen, wurdeder vordere Giebel zweigeschossig ausgebildet. DieErschließung der Mensa erfolgt im Inneren durchdie vorhandene Eingangshalle des Altbaus.

Parallel zur Errichtung des Neubaus wurde dieenergetische Gesamtsanierung des Altbaus fortge-setzt. Bis Ende 2018 werden in sechs Bauabschnit-ten unter anderem neue Fenster eingebaut und dieFassade saniert. Die Schule bekommt zudem einneues Dach und wird mit einem modernen Lüf-tungssystem ausgestattet.

Sichtlich zufrieden: Bürgermeisterin Karoline Linnert(links) und IB-Geschäftsführerin Susanne Kirchmanninspizieren die neue Mensa-Küche.

„Gut angelegtes Geld. Eine Ganztagsschule brauchteine einladende Mensa. Und die Jugendlichen be-kommen einen auf ihre Wünsche abgestimmtenneuen Treffpunkt." Bürgermeisterin Karoline Linnert

Fotos obenEine rotbraune Torfklinker-Fassade, hohe Räume undgroße Türen prägen den Neubau in Wolmershausen.

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Neues „Spritzenhaus“am Lehesterdeich

Das erste öffentliche Bremer Gebäude, das durchHolzpellets beheizt wird und zudem über eine Be-und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnungverfügt, steht am Lehesterdeich. Genutzt wird esvon der Freiwilligen Feuerwehr, für deren Zweckeein 525 Quadratmeter großes Verwaltungsgebäudemit Umkleide- und Sanitärräumen, mehreren Bürosund einem großen Schulungsraum errichtet wurde.Zum Anwesen gehört zudem die angrenzende, 325Quadratmeter große Fahrzeughalle.

Die neue Wache entstand auf einem rund 4000 Qua-dratmeter großen Grundstück, das Immobilien Bre-men zuvor nach zeitaufwändigen Verhandlungenmit mehreren Eigentümern für die StadtgemeindeBremen erworben hatte. Sie ersetzt den stark sanie-rungsbedürftigen Vorgängerbau, der in Richtungdes angrenzenden Fleets abgesackt war.

Die Bauzeit nach Plänen der Bremer ArchitektenFeldschnieders+Kister betrug ein Jahr. Im Vorfeldwar das Hollerfleet um einige Meter verlegt worden,um Platz für das Gebäude mitsamt seiner Nebenflä-chen zu schaffen. Aufgrund seiner Ausstattungsowie seiner energetischen Bauweise entspricht es

nicht nur den gel-tenden bremi-schen Richtlinienzur Energieein-sparung (EnEV-30%), sondern eskommt dem Stan-

dard der so genannten Passivhäuser sehr nahe. DerProjektleitung von Immobilien Bremen gelang es,das im Vorfeld gedeckelte Budget von 2,649 Millio-nen Euro für Ankauf, Bau und Nebenkosten punkt-genau einzuhalten.

Foto obenSchlüsselgewalt (von rechts): Karl-Heinz Knorr (Amts-leiter Feuerwehr Bremen), Heiko Lürßen (WehrführerFF Lehesterdeich ), Innensenator Ulrich Mäurer undKai Hamel (Immobilien Bremen) bei der Eröffnung.

Neubau

„Die Stimmung am Einweihungstag? Grandios! Aneinem ausgefahrenen Leiterwagen weht die BremerSpeckflagge. Kinder spielen Feuerwehr. Ein Freiwil-liger hebt sie dazu aufs ausgestellte Boot. Über 300Gäste tummeln sich im verklinkerten Gebäude.“Weser-Kurier, 20.6.2016

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Verspäteter „Anpfiff“ im Burgwall-Stadion

Foto obenBegeistert über die neue Anlage: Sportsenatorin AnjaStahmann (links) eröffnete das Gebäude mit den Um-kleidekabinen und Duschen im Blumenthaler Burg-wall-Stadion.

Neubau

Offene Galerien und einmultifunktionales Foyer

Zwölf Klassen- und drei Differenzierungsräume, einComputerraum, eine Schüler-Bibliothek und einLehrer-Stützpunkt. Dazu eine Lehrküche mit 28Kochstellen und Essplätzen sowie ein Werkraummit 24 Werkbänken. Mit dem viergeschossigen Neu-bau ist die Oberschule an der Kurt-Schumacher-Allee (KSA) in der Vahr deutlich erweitert worden.

Der würfelförmige, viergeschossige Bau weist eineBruttogeschossfläche von 2.663 Quadratmetern aufund wird durch ein multifunktional nutzbares Foyermit einer Sitztribüne und einigen Sitzecken er-schlossen. Die offenen Galerien in den oberen Ge-schossen unterstreichen den Eindruck räumlicherGroßzügigkeit. Die Pläne stammen von der Arbeits-gemeinschaft Schulze Pampus Architekten BDA undPlanungsgruppe Gestering Knipping de Vries. Diekooperierenden Büros hatten 2014 einen von Im-mobilien Bremen im Auftrag der Senatorin für Kin-der und Bildung ausgeschriebenen Wettbewerb mitinsgesamt acht Teilnehmern für sich entschieden.

Der Neubau ist entsprechend der Bremer Energie-Richtlinie als Passivhaus errichtet worden. Dazu ge-hört ein differenziertes System aus mechanischerund natürlicher Lüftung, das zu einem angenehmenRaumklima beitragen soll. Kleine Lüftungsflügel inden Fensterelementen ermöglichen die individuelleZufuhr von Frischluft, weshalb die Dimensionierungder Lüftungsanlage reduziert werden konnte. 200Kubikmeter Dämmmaterial sorgen für die Wärme-dämmung der aus 8 t Steinsplitt bestehenden beige-sandfarbigen Putzfassade.

Nach einer Bauzeit von 16 Monaten war alles fertig.Der vorgesehene Etat in Höhe von 5,55 Mio. Eurokonnte dank straffer Projektsteuerung durch Immo-bilien Bremen genau eingehalten werden.

„Ein leuchtendes Beispiel inder Stadt!“ Bildungssenato-rin Claudia Bogedan, hierbeim Richtfest im Mai 2016.

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Genutzt wurden die neuen Umkleidekabinen undDuschen bereits seit Wochen. Die offizielle Eröff-nung ließ jedoch auf sich warten. Denn weil zu-nächst noch ein Altgebäude abgerissen, dieAußenanlagen hergerichtet und zehn neue Bäumegepflanzt werden sollten, wurde bis zur komplettenFertigstellung der Anlage gewartet. Umso größerwar die Freude bei den Nutzern – Fußballer, Leicht-athleten und Schulsport –, als Sportsenatorin AnjaStahmann („Wir wollen noch mehr Menschen fürden Sport begeistern, und das können wir nur mitguten Sportanlagen“) das neue Gebäude im Burg-wall-Stadion seiner Bestimmung übergeben konnte.

Immobilien Bremen hatte den in Passivhausbau-weise errichteten Neubau an der Stelle eines zuvorabgetragenen Altgebäudes aus den 1930-er Jahrenerrichtet. Er bietet Platz für sechs Umkleideeinhei-ten, bestehend aus jeweils zwei Umkleidekabinenund Duschen, zwei Umkleideräume für Schiedsrich-ter, drei Vereinsräume und drei Außenlager. Hinzukommen zwei Außen-WC-Anlagen, ein Raum fürden Platzwart und die Technikräume.

Nach der Fertigstellung Anfang März 2016 begannder Abriss eines weiteren Altgebäudes, wobei zu-nächst vorhandene Schadstoffe entsorgt wurden.Auf dem nun freien Areal wurde ein Kassenhäus-chen errichtet und 30 Fahrradbügel aufgestellt. DieKosten von rund 2,1 Millionen Euro für den 780 qmgroßen Neubau wurden zu gut zwei Dritteln ausdem Senatsbauprogramm bei Immobilien Bremenfinanziert und zu knapp einem Drittel aus denSportmitteln bei der Sportsenatorin. Der vorgege-bene Kostenrahmen konnte eingehalten werden.

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Bundesbau

Alles nach Plan beim Thünen-Institut

Nur der Wind konnte sie stoppen. Angesichts star-ker Stürme waren die Bauarbeiter einige Tage zurUntätigkeit gezwungen, danach gingen die Arbeitenam Neubau der beiden Thünen-Institute für Seefi-scherei und für Fischereiökologie zügig weiter. Rundanderthalb Jahre nach dem Baubeginn konnte dasRichtfest für das rund 35 Mio. Euro teure Projekt imBremerhavener Fischereihafen gefeiert werden.

Wenn weiterhin alles nach Plan läuft, wird die Ab-teilung Bundesbau bei Immobilien Bremen das Ge-bäude, dessen Brutto-Grundfläche rd. 14.300 qmbeträgt, im Mai 2017 an die Nutzer übergeben. Die

beiden Institute, die bis-lang in Hamburg-Altonasowie an drei anderenAußenstellen angesie-delt sind, haben danneinen gemeinsamenStandort.

Das Labor- und Bürogebäude mit den Ausmaßen47 x 86 x 27 m ruht auf 340 Betonbohrpfählen, diebis zu 16 m tief in den tragenden Baugrund hinein-getrieben worden. Bei 100 dieser Säulen handelt essich um Geothermiepfähle zur Unterstützung desWärme- und Kältebedarfs im Gebäude. Parallel zumRohbau wurde die 1905/08 erbaute Kaje für Mobil-kräne bis zu 60 Tonnen ertüchtigt. Dadurch könnenForschungsschiffe wie die „Walther Herwig III“, dasFlaggschiff der deutschen Fischereiforschung, künf-tig direkt am Institutsgelände festmachen und be-und entladen werden.

61 Bohrpfähle geben Halt

Hier stand einmal der „graue Esel“. So nannte manden Verwaltungsbau der Tecklenborg-Werft, der1971 mangels Standsicherheit abgerissen wurde.Ein Problem, das die Marineoperationsschule Bre-merhaven mit diesem Gebäude nicht haben dürfte.Denn der Neubau ruht auf 61 Vollverdrängungs-bohrpfählen aus Ortbeton, die bis zu 19 Meter tiefin den tragenden Baugrund getrieben wurden. Einguter Halt also für das rund 55 Meter lange und 18Meter hohe Unterkunftsgebäude, das bis zu 200 Be-satzungsmitgliedern Platz bieten wird, deren Schiffauf der Werft liegt.

Entwurf, Ausfuhrungsplanung und Projektleitunglagen in den Händen der Abteilung Bundesbau beiImmobilien Bremen, die im April 2015 die Tiefgrün-dungsarbeiten einleiten konnte. Im November 2016war das mit Fernwärme beheizte, viergeschossigeGebäude fertig. Es entstanden 100 Unterkunfts- und

50 Sanitärräume, die komplett mittels LED-Technikbeleuchtet und durch eine zentrale Lüftungsanlagebelüftet werden. Die EnEV-Anforderungen werdenum mehr als 30 Prozent unterschritten.

Die Architektur orientiert sich an der umgebendenBebauung, der Neubau integriert sich somit in dasGesamtensemble der Einrichtung. Die Baukosten inHöhe von rund 5,3 Mio. Euro stammen aus dem Etatdes Bundesministeriums für Verteidigung.

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Sanierung Farbige Fensterbändersetzen die Akzente

Leuchtendes Blau, flammendes Rot, strahlendesGelb – an der aus sechs Einzelgebäuden bestehen-den Oberschule Lehmhorster Straße in Blumenthalgeht es farbig zu. Im Zuge der Gesamtsanierunghaben die überwiegend nicht miteinander ver -bundenen Solitärbauten unterschiedliche Außen-anstriche erhalten, wobei farbige Fensterbänderzusätzliche Akzente setzen.

Die Einrichtung wurde in den vergangenen Jahrenzur 3-zügigen Ganztagschule umgestaltet, in derauch Schüler und Schülerinnen mit Wahrneh-mungs-und Entwicklungsstörungen beschult wer-den (W+E-Standort). Nachdem von 2012-14 dieBauteile A, B und C zu Jahrgangshäusern umgebautund energetisch saniert worden sind, folgte 2016der 2. Bauabschnitt mit den Häusern D und E. Auchhier wurden die Gebäudehüllen energetisch saniertund die einzelnen Gebäude zu Jahrgangshäusernumgebaut.

Parallel dazu ging es an den Neubau des 6. Jahr-gangshauses, das in Passivhausbauweise errichtetwird. In dem zweigeschossigen Solitärbau mitzurückgesetztem Dachgeschoss für die Haustech-nik entstehen auf einer Bruttogrundfläche von 860qm drei reguläre Klassenräume und ein Klassen-raum für Kinder mit Wahrnehmungs- und Entwick-lungsstörungen. Die Fassade des Massivbaus miteiner Kombination von Wärmedämmverbund -system (Mineralwolle) und Vorhangfassade nimmtBezug auf die bestehenden, sanierten Gebäude. DieÜbergabe ist für Ostern 2017 vorgesehen. Im Vor-feld war das stark sanierungsbedürftige und nichtmehr benötigte ehemalige Hausmeisterhaus abge-tragen worden.

Um die Sanierungsmaßnahmen und die Anpassungan die aktuellen pädagogischen Erfordernisse zuvervollständigen, ist vorgesehen, im nächstenSchritt die Dächer derBauteile A und G zu sa-nieren. Zudem soll Bau-teil G durch einen Er-weiterungsbau mit Ver-waltungsräumen undeiner Lehrküche er-gänzt werden. Ein Auf-zug soll die Barriere-freiheit herstellen. Au-ßerdem wird die vor-handene Ausgabeküche für die Mensa zu einerMischküche mit den nötigen Nebenräumen umge-baut. Als weitere Maßnahme ist die Sanierung derTurnhalle projektiert.

Farbenfroh: Gebäude und Details der OberschuleLehmhorster Straße.

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Sanierung

Alles muss raus: Rückbau bis zum Estrich

Aus alt mach’ neu: Das Gymnasium Horn ist bereitsvor Abschluss der schrittweisen Innen- und Außen-sanierung nicht mehr wiederzuerkennen. Im Januar2014 wurde mit den aufwändigen Arbeiten begon-nen, an deren Ende im April 2017 die Gestaltung derAußenanlagen stehen wird.

Dass sich die Maßnahme zum Großprojekt entwi-ckeln würde, stand von Beginn an fest. Denn es galtnicht nur, Dach, Fenster und Fassade zu erneuern,Feuchtigkeitsschäden und Brandschutzmängel zubeseitigen und die Heizungs-, Lüftungs- und Sani-täranlagen auszutauschen. Auf der Agenda standschließlich auch, die festgestellten Asbestvorkom-men im Gebäude restlos zu entfernen, was unterdem Strich einen Rückbau bis auf den Estrich be-deutete.

Alles muss raus, hieß also die Devise. Und zwar bisauf die Außenmauern. Denn die vorhandenenLeichtbauwände waren großflächig mit asbesthalti-gem Spachtel belegt worden. Und auch in diversenBauteilen befand sich Asbest. Obendrein stecktendie Wände und Decken voll künstlicher Mineral -fasern (KMF).

Nach dem erfolgten Rückbau begann ein kompletterNeuaufbau einschließlichDach, Fenstern und Fas-sade. Das Gebäude wurdedabei auf den energeti-schen Stand Neubau EnEV2009 -15 % gebracht, wes-halb künftig von einerEnergieeinsparung von ca.60 % ausgegangen werdenkann. Zusätzlich zu diesenArbeiten hatte die Sena-torin für Kinder und Bil-dung die Erweiterung derKüche und die Errichtungeiner Schulaula in Auftraggegeben. Dafür wurdenRäume im Bestand genutzt.

Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 16 Mio. Euroinkl. Nebenkosten. Die Bauzeit betrug ca. drei Jahre,gegliedert in fünf Bauabschnitte. Es wurden keineContainer aufgestellt, die Sanierung erfolgte bei lau-fendem Betrieb, wobei die Abstimmung zwischenSchule und Baufirmen sehr kooperativ verlief. Auchdafür gebührt den Schülern und Lehrern, die in die-sem Jahr das 50-jährige Jubiläum ihrer Schule feiernkönnen, ein großes Kompliment!

Foto obenAuch der Innenhof des Schulgebäudes wurde kom-plett neu gestaltet.

Foto untenDach, Fenster und Fassade – alles neu. Das einst un-ansehnliche graue Gebäude vermittelt nach der Um-setzung eines Farbkonzeptes ein ansehnliches Bild.

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Sanierung

Die „Raufasertapete der Außenarchitektur“ (Hanno-versche Allgemeine) ist out. Fassaden aus Waschbe-tonplatten verschwinden aus dem Stadtbild. Auchin Gröpelingen. Bei der mit einer energetischenDämmung verbundenen Außensanierung derSporthalle der Gesamtschule West an der LissaerStraße wurden die schadhaften Fassadenelementeaus Waschbeton durch moderne und widerstands-

fähige Harzkompositplatten ersetzt. Die bewusst ge-wählte, anspruchsvolle Gestaltung der 2615 qm gro-ßen Verkleidung durch das Architekturbüro GruppeGME, die im Stadtteil große Zustimmung fand, setztnicht nur einen städtebaulichen Akzent, sondernbrachte dem Gebäude zugleich den Spitznamen„Kobra“ ein.

Für die im Oktober 2016 abgeschlossene Baumaß-nahme standen ca. 1,5 Mio. Euro bereit. Zurzeitführt Immobilien Bremen während des laufendenSportbetriebs (Einschränkung Zuschauertribüne) inden Fluren und Treppenhäusern der Halle eineBrandschutzsanierung durch, die im Sommer 2017abgeschlossen sein wird. Die Halle Lissaer Straßegehört mit einer Fläche von 1200 qm und Plätzenfür 350 Zuschauer zu den größten in Bremen.

Gröpelinger „Kobra“

Augenfälliges Muster: Die Sporthalle Lissaer Straße.

Foto obenPrima Stimmung: Senatorin Anja Stahmann inmittenvon jungen und älteren Gästen bei der Wiedereröff-nung der Bezirkssportanlage Findorff.

Brandanschlag mit verheerenden Folgen

„Nach Investitionen in Höhe von rund 1,1 MillionenEuro ist die Halle heute wieder in einem ausgezeich-neten Zustand.“ Senatorin Anja Stahmann

„Totalschaden!“ Zu diesem Ergebnis kamen Gutach-ter, als sie die Schäden in der Halle der Bezirkssport-anlage Findorff aufgelistet hatten, die eigentlich alsNotunterkunft für Flüchtlinge vorgesehen war. Dochkurz zuvor, im Oktober 2015, verübten bis heutenicht ermittelte Täter einen Brandanschlag mitschwerwiegenden Folgen: Das Gebäude in derNürnberger Straße musste komplett entkernt wer-den; bis auf die Außenwände und die äußere Dach-eindeckung wurde alles entsorgt.

Im März 2016 konnte Immobilien Bremen mit demWiederaufbau beginnen, ein halbes Jahr später hat-ten die Vereine SG Findorff, ESV Blau-Weiß, VfL 07Bremen und Hanseatischer Hockeyclub sowie der

Schulsport „ihre“ Halle wieder. Dachstuhl, Hallende-cke, Fenster, Heizung, Sportboden, Tribüne, Elektrik,Sportgeräte, Lautsprecheranlage sowie Anzeigetafelwurden erneuert bzw. saniert, die Beleuchtung alsPilotprojekt mit Strom sparenden LED-Lampen aus-gestattet. Die Kosten übernahm zum größten Teildie Feuerversicherung der Stadt Bremen. Hinzukamen Aufwendungen aus Haushaltsmitteln.

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Sanierung

Horthaus mit Liebe zum Detail saniert

Besserer Durchblick

Eine routinemäßige Baubegehung durch Immobi-lien Bremen brachte es an den Tag: Die Dachkon-struktion des Horthauses auf dem Gelände derGrundschule Helgenstraße in Rönnebeck wies of-fenbar nicht mehr die erforderliche Tragfähigkeitauf. Weil eine Teilöffnung des Daches den Verdachtbestätigte, wurde das im Jahr 1900 errichtete Hausaus Sicherheitsgründen umgehend gesperrt, derHort in Räume der Schule verlegt.

Die Sanierung gestaltete sich sehr aufwändig. Dergesamte alte Dachstuhl musste abgetragen unddurch eine neue Konstruktion ersetzt werden. DasDach ist nunmehr nach den Richtlinien der aktuel-len Energie-Einsparverordnung (EnEV) gedämmt,

die sichtbaren Sparren- und Pfettenköpfe wurdendurch einen Zimmereibetrieb in handwerklicherTradition mit Schnitzwerk ausgebildet. Parallel dazuwurden die vorhandenen Fenster und Türen reno-viert, die Sanitärbereiche ertüchtigt und ein breiterRiss an der Rückfront beseitigt. Dafür musste im Ge-bäude ein zusätzlicher Stahlträger eingesetzt wer-den. Die Horträume erhielten neue Akustikdecken,eine verbesserte Beleuchtung und neue Bodenbe-läge. Zu den Malerarbeiten gehörte es auch, den his-torischen Schriftzug über dem Eingang mit einemVers aus dem 36. Psalm zu erneuern (Foto links).

Der finanzielle Aufwand für die Sanierung und dienutzungsspezifische Herrichtung lag einschließlichBaunebenkosten bei ca. 360.000 Euro. Davon stam-men 250.000 Euro aus dem erstmals in Bremen inAnspruch genommenen Kommunal-Investitions-programm des Bundes.

Energie sparen und eine schönere Ansicht – diesesZiel verfolgt Immobilien Bremen bei der Sanierungder Fenster des Übersee-Museums. Weil die zwecksSonnen- und Wärmeschutz aufgebrachte Metallbe-schichtung in den 40 Jahre alten Fensterelementenkorrodiert ist, haben sich die Verglasungen unein-heitlich dunkel verfärbt; Lichteinfall, Durchsicht unddas Gesamtbild des Hauses sind deshalb stark be-einträchtigt. Der deshalb eingeleitete Austausch vonca. 440 Fenstern führt zu einer deutlichen Energie-einsparung durch die bessere Dämmung, da derWärmedurchgangswert nahezu halbiert wird.

2014 ging es an der Ost- und einem Teil der Südfas-sade in Richtung Übermaxx bereits los; 2016 folgtendie restlichen Fenster an der Südfassade und diefünf Außentüren. Dafür standen 1,2 Mio. Euro zurVerfügung, 200.000 Euro stammen aus der Bundes-stiftung Denkmalpflege. Der noch ausstehende

zweite Bauabschnitt umfasst die Bahndammseite(Am Handelsmuseum) und die Westseite (Bürger-meister-Smidt-Straße) und wird 2019 beginnen. DieKosten liegen voraussichtlich bei 1,27 Mio. Euro.

Die Sanierung findet bei laufendem Museumsbe-trieb statt. Die Innenarbeiten erfordern eine ab-schnittsweise Einhausung, die lediglich kleineBereiche der Ausstellung versperrt. Die Demontage-und Montagearbeiten erfolgen mit Hubsteigern.

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Einkauf

„BreKat“ setzt auf den „Blauen Engel“

Der Einkauf der Bremer Verwaltung wird für vieleProduktgruppen, zum Beispiel Büromaterial, überRahmenverträge bei Immobilien Bremen gesteuertund abgewickelt. Über den elektronischen Einkaufs-katalog „BreKat“ können bremische Behörden undGesellschaften einen Großteil ihres täglichen Be-darfs schnell und bequem abwickeln. Nach dem Bre-mischen Tariftreue- und Vergabegesetz werden beiAuftragsvergaben auch die Umwelteigenschaftenvon Waren berücksichtigt. Das Warenportfolio wirdsukzessive auf Produkte umgestellt, die mit Um-weltsiegeln ausgezeichnet wurden.

Eines der aussagekräftigsten Gütesiegel ist der„Blaue Engel“, mit dem u.a. die im „BreKat“ angebo-tenen Recyclingpapiere ausgezeichnet worden sind.2015 benutzte die bremische Kernverwaltung imgängigen Format DIN A4 über 90 Prozent dieses Pa-piers. Auch die Bremer Schulen, die über den Rah-menvertrag von Immobilien Bremen Papiereinkaufen, bestellten zu über 90 Prozent die Recyc-lingvariante. Durch den Einsatz von Recyclingpapier(über 100 Millionen DIN A4-Blätter) wurden so in2015 im Vergleich zu Frischfaserpapier rund 16 Mil-lionen Liter Wasser und ca. 3,3 Millionen kWh Ener-gie eingespart.

Knapp 300 weitere Produkte des Warenportfoliosfür Bremen sind ebenfalls mit dem „Blauen Engel“

ausgezeichnet. Dazu zählen Kopier- und Multifunk-tionsgeräte, Büromöbel und weitere Artikel desBürobedarfs. Auch das angebotene System für Stoff-handtuchrollen sowie alle Produkte, die im Hygie-nebereich aus Recyclingpapier hergestellt wurden,tragen den „Blauen Engel“.

„Die Zentralisierung des Einkaufs bei Immobilien Bre-men ermöglicht neben dem Aufbau von Expertise undder Entlastung anderer Verwaltungsbereiche durchBündelung der Nachfrage auch Einspareffekte fürBremen. Zudem lässt sich die politische Zielsetzungeiner flächendeckenden Umstellung auf eine ökolo-gisch und sozial verantwortliche Beschaffungspraxisbis 2020 über den zentralen Einkauf am besten errei-chen. So wird Bremen seiner gesellschaftlichen Vor-bildfunktion als verantwortungsvolle Konsumentingerecht und erwirtschaftet durch die Bündelungenjährlich Einsparungen.“Bürgermeisterin Karoline Linnert

Anlässlich des ersten bundesweiten Aktionstages„Blauer Engel“ wies Bürgermeisterin Karoline Lin-nert, zu deren Geschäftsbereich als Senatorin für Fi-nanzen Immobilien Bremen gehört, auf die bereitsbestehenden, hohen Umweltstandards beim Ein-kauf der Freien Hansestadt Bremen hin. „Der zen-tral organisierte Einkauf ist ein positives Beispiel fürgelungene Verwaltungsmodernisierung. Bremenmuss sparsam mit den vorhandenen Mitteln um -gehen und seine Marktmacht nutzen. Bewusster

Einkauf heißt auch, sich über die Herstellungsbedin-gungen der Produkte zu informieren: Wie ist dieUmweltbelastung durch die Produktion? Unter wel-chen Bedingungen arbeiten die Beschäftigten? Dasalles berücksichtigen wir bei der Auswahl der Pro-dukte."

Umweltsenator Dr. Joachim Lohse erklärte dazu:„Die Verwendung von Recycling-Produkten undProdukten, die ressourcenschonend hergestelltwurden, ist ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz,zu dem wir uns verpflichtet fühlen. So ist beispiels-weise die Nutzung von Recyclingpapier in der bre-mischen Verwaltung inzwischen zu einerSelbstverständlichkeit geworden. Der Blaue Engeldient uns neben anderen Umweltsiegeln als eineOrientierungshilfe beim Einkauf, um eine umwelt-freundliche Produktvielfalt zu erreichen."

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Einkauf

Fairer Einkauf im Film

Öko-fair – auch bei der Schutzkleidung

Die kommunale Beschaffung orientiert sich in vie-len Städten und Gemeinden oftmals nur am güns-tigsten Preis. Kriterien wie soziale Bedingungen inder Produktion – vielfach in den Ländern des globa-len Südens – fallen oftmals durchs Raster und wer-den nicht als Entscheidungskriterien herangezogen.Dies zu ändern ist Ziel der Kampagne „DeutschlandFairgleicht“ der Servicestelle Kommunen in derEinen Welt (SKEW) im Auftrag des Bundesministe-riums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-wicklung (BMZ).

Um diesen Ansatz durch Beispiele aus der Praxis zuverdeutlichen, wurde ein Video produziert, in demgezeigt wird, was Bremen und zwei weitere Kom-munen in Sachen Fairer Beschaffung bereits geleis-tet haben. Ein Thema des Films, der u.a. einInterview mit Finanzsenatorin Karoline Linnert be-

inhaltet, war die Mitwirkung von Immobilien Bre-men am Auswahl- und Entscheidungsprozess mitBlick auf den Fairen Einkauf.

Die Kampagne „Deutschland Fairgleicht“ richtet sichsowohl an Verantwortliche im kommunalen Be-schaffungswesen als auch an politische Akteure aufkommunaler Ebene. Ziel ist es, ein verstärktes Be-wusstsein zu fördern, damit Rohstoffe sowie Warenund Verbrauchsgüter fair beschafft werden. DasVideo zeigt dies anhand der zahlreichen Interviewsauf. Es kann im Internet abgerufen werden unter:www.youtube.com/watch?v=NJfE4JRMuec

Nicht nur Malerfarben, Kaffeemaschinen oder Bü-ropapier, auch die persönliche Schutzausrüstung(PSA) ist aus öko-fairer Herstellung erhältlich. EinenÜberblick der Produkte aus der WarengruppeWarnschutzkleidung vermittelte eine Veranstaltungdes Kompetenzteams Kleidung/PSA für sozial ver-antwortliche Beschaffung, das vom Einkauf bei Im-mobilien Bremen koordiniert wird. Dabei kamenüber 60 Teilnehmende aus Hersteller- und Handels-unternehmen mit den Vertreter_innen der öffentli-chen Beschaffungsstellen ins Gespräch.

Der „Bieterdialog“ sollte dabei helfen, die aktuelleMarktlage in Hinblick auf die öko-faire Produktioneinzuschätzen, aber auch die Produzenten undHändler für die wachsenden Ansprüche der Be-schaffung in dieser Richtung zu sensibilisieren. Wiesich herausstellte, beschäftigen sich die Firmendoch schon intensiv mit dem Thema und könnenentsprechende Nachweise liefern.

Das Kompetenzteam Kleidung/PSA (dezentrale Be-schaffer_innen) wirkt auf dieser Grundlage bei derErstellung des Leistungsverzeichnisses und derLeistungsbeschreibung mit. Die benötigten Bedarfewerden gebündelt und ausgeschrieben. Abschlie-ßend können dann alle Produkte aus dem entstan-denen Rahmenvertrag über den elektronischenEinkaufskatalog (BreKat) beschafft werden. Dassdazu immer mehr Waren aus öko-fairer Herstellunggehören, freut die Mitwirkenden besonders: „Uns istes wichtig, wie die von uns benötigten Erzeugnissehergestellt werden – egal, wo auf der Welt.“

Foto obenBeim Bieterdialog konnten öko-faire PSA-Produkteauch in Augenschein genommen werden.

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Einkauf

Perfekte Lösung für das UNESCO-Welterbe

Ein schärferer Wettbewerb unter den Anbieternund das konsequente Ausnutzen gefallener Markt-preise an den Energiebörsen haben dazu geführt,dass bremische Schulen, Kliniken und Behördenkünftig weniger für ihre Heizung bezahlen müssen.Immobilien Bremen rechnet aufgrund eines 2016ausgeschriebenen Wettbewerbs über die Lieferungvon Erdgas mit einem Einsparvolumen in Höhe vonjeweils 1,5 Mio. Euro in den Jahren 2017 und 2018.

In der europaweit veröffentlichten Ausschreibungwaren dabei sehr enge Vorgaben hinsichtlich derPreiskalkulation gemacht worden. Daraufhin be-warben sich sechs Unternehmen um die Lieferungder aus fünf Teilmengen bestehenden 180 Mio. Ki-lowattstunden Erdgas. Für drei dieser Lose miteinem Volumen von rund 140 Kilowattstunden gabdie Gasag – Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft

das günstigste Angebot ab. Für die restlichen beidenLose erhielt die swb Vertrieb Bremen GmbH AG denZuschlag. Die entsprechenden Lieferverträge geltenfür zunächst zwei Jahre mit einer Option auf zweiweitere Jahre. Das Auftragsvolumen liegt bei rund6,5 Mio. Euro jährlich. Zum Vergleich: 180 Mio. Ki-lowattstunden entsprechen dem Jahresverbrauchvon etwa 15.000 Haushalten.

Eine energiesparende LED-Beleuchtung konzipie-ren – das ist heutzutage nahezu Standard. Dochdiese Leuchten hängen nicht irgendwo. Sondern inder Oberen Halle sowie im Senatssaal des UNESCO-Welterbes Bremer Rathaus. Aber mit Hilfe des Ein-kaufs von Immobilien Bremen gelang es, dieknifflige Aufgabe zu bewältigen. Die Grundlagendafür lieferte eine vorausgegangene Markt- undProduktanalyse, dazu gab’s die technische Beratungdurch versierte Fachleute aus der Abteilung.

Und das sollte belohnt werden. Denn die LED-Be-leuchtung im Bremer Rathaus gewann den erstendeutschen Preis für umweltfreundliche und nach-haltige öffentliche Beschaffung, den GPP-Award(Green Public Procurement-Award), in der Katego-rie der Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern.

Für die Preisvergabe zählte jedoch nicht allein dieTatsache, dass Leuchtmittel gefunden wurden, dieden hohen Ansprüchen der Denkmalpflege gerecht

werden. Durch den Wechsel auf LED-Leuchten wirdnämlich eine Einsparquote von 84 % erzielt, wes-halb die Kosten der Anschaffung in 1,7 Jahren aus-geglichen sind. „Die neuen Leuchten zahlen sichdoppelt aus“, freute sich Finanzstaatsrat DietmarStrehl. „Der Stromverbrauch sinkt, das schont dieUmwelt und senkt die Kosten."

Der GPP-Award wird im Rahmen des EU-ProjektsGreen ProcA vergeben. Es unterstützt Auftraggeberaus Städten, Gemeinden und anderen öffentlichenInstitutionen in sieben europäischen Ländern dabei,umweltfreundliche Beschaffung umzusetzen.

Foto obenDa geht allen Nutzern ein Licht auf: Der Senatssaalerstrahlt im Glanz der neuen Leuchtmittel.

Kohle für Erdgas gespart

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Das 1928/29 als Sommersitz einer Bremer Fabri-kantenfamilie errichtete Gut Hohehorst wechseltden Besitzer. Immobilien Bremen schloss einenKaufvertrag für die Liegenschaft in Löhnhorst beiSchwanewede, zu der ein rund 21 Hektar großesGrundstück gehört, mit der Gut Hohehorst GmbH &Co. KG ab, als deren alleiniger Gesellschafter dasBremer Unternehmen STEFESpro GmbH zeichnet.

IB-Geschäftsführerin Susanne Kirchmann wies nachVertragsabschluss darauf hin, dass sich die Suchenach einem Käufer zeitaufwändig und komplex ge-staltet habe. Ein Objekt dieser Größe und in dieserLage, das zudem ebenso wie die Parkanlage unterDenkmalschutz steht, sei ausgesprochen schwierigzu vermarkten, erklärte sie.

Dank des Einsatzes aller beteiligten Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter des Hauses und der engen Ko-operation mit der Gemeinde Schwanewede unddem Landkreis Osterholz sei es jedoch gelungen, zueinem guten Abschluss zu kommen und eine gesi-cherte Zukunft für Gut Hohehorst zu eröffnen. Hin-sichtlich der Höhe des Kaufpreises, den dieVertragspartner als angemessen und marktüblichbezeichneten, wurde Stillschweigen vereinbart.

Das Anwesen, das eine Ge-samtnutzfläche von rund5.100 Quadratmetern auf-weist, war bis 2013 als The-rapieeinrichtung genutztworden. Da sich im An-schluss keine weitere Ver-wendung seitens derStadtgemeinde Bremen ab-zeichnete, leitete Immobi-lien Bremen den Verkaufdes Anwesens ein. Zwecksgezielter Ansprache mögli-cher Investoren wurde mitdem Robert C. Spies einVermarktungspartner fürSpezialimmobilien einge-schaltet.

Zu den Interessenten, mitdenen in Abstimmung mitder Gemeinde Schwane-

wede und dem Landkreis Osterholz intensive Ver-kaufsgespräche geführt wurden, gehörte die GutHohehorst GmbH & Co. KG. Ihr GeschäftsführenderGesellschafter Thomas Stefes kündigte an, die vor-handenen Gebäude behutsam zu sanieren, um eineWohnnutzung zu ermöglichen. Weiterhin werde an-gestrebt, auf dem weitläufigen Gelände punktuellkleine Einzelwohnhäuser zu errichten. Vorstellbarsei auch der Bau einer Kita, sofern dies gewünschtsei. Darüber wolle er intensive Gespräche mit derGemeinde Schwanewede und den zuständigen Be-hörden der Denkmalpflege führen. Es gelte, dieMöglichkeiten der Nutzung zu erörtern und die sichdaraus ergebenden Maßnahmen genau abzustim-men.

Das Modell der über ein niederländisches Unterneh-men engagierten „Hauswächter“, die Gut Hohehorstin den zurückliegenden Monaten bewohnt haben,sollte nach Angaben des Investors bis auf weiteresfortgesetzt werden. Die überwiegend jungen Leutetragen durch ihre Anwesenheit dazu bei, das Anwe-sen zu beleben und ungebetene Besucher abzu-schrecken.

Investor plant Wohnen in Gut Hohehorst

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Immobilien

Fotos obenTerrassenfigur und Innentreppe von Gut Hohehorst.Der IB-Abteilung Immobilien ist es nach zeitaufwän-diger Suche gelungen, einen Käufer für das denkmal-geschützte Objekt (Foto unten) zu finden.

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Burg Blomendal vor teilweiser Sanierung

Die teilweise Sanierung der fast 680 Jahre altenBurg Blomendal in Blumenthal gehört zu den be-sonders bemerkenswerten Aufgaben, vor denen Im-mobilien Bremen 2017 steht. Ende April geht es los,aus diesem Grund werden vorübergehend keinegrößeren Veranstaltungen auf dem Gelände stattfin-den können. Trauungen, Feiern oder Konzerte sol-len jedoch im Haupthaus weiterhin möglich sein.Die Räume des Archivs und des Museums werdenohne Einschränkungen zur Verfügung stehen.

In den vergangenen Jahren waren während der re-gelmäßigen Begehungen zunehmende Schäden ander aus mehreren Gebäuden bestehenden Anlagefestgestellt worden. Dies führte zu einer Bestands-aufnahme mit umfangreichen Untersuchungen zurStatik und Gründung sowie an der Bausubstanz. Beider Auswertung wurde deutlich, dass umfangreicheMaßnahmen zum Erhalt der Burg eingeleitet wer-den müssen. Dafür werden rund 1,2 Mio. Euro zurVerfügung gestellt.

Die Teilsanierung erfolgt in enger Abstimmung mitden Mietern der Gebäude, dem Trägerverein BurgBlomendal e.V. und der dort ansässigen Kita der ev.-ref. Kirche Blumenthal. Gestartet wird mit derScheune, die erhebliche statische Mängel aufweist,weshalb das Obergeschoss bereits für die Nutzunggesperrt werden musste. Vorgesehen ist daher, dievorhandene Balkenkonstruktion und die Decke zuverstärken. Außerdem wird das Fachwerk saniert.

Auch der Dachstuhl desHauptgebäudes löste beiden eingeschalteten Stati-kern Bedenken aus. Ihre Be-rechnungen ergaben, dassdas Balkenwerk ertüchtigtund von teilweisem Schäd-lingsbefall befreit werdenmuss. Weiterhin sollen –wie auch bei der Scheune –die Fenster repariert undneu gestrichen werden.

Entwarnung konnten dieBaufachleute dagegen hin-sichtlich der Fundamentedes Hauptgebäudes signali-

sieren: Die eingehenden Untersuchungen ergaben,dass keine Gefahr für das Bauwerk besteht. Weil dasMauerwerk jedoch eine Reihe größerer Risse auf-weist, wurde die Liste der Erhaltungsmaßnahmenum eine Fugensanierung erweitert.

Schließlich wird es zur Sanierung des Kita-Gebäu-des kommen, das bislang nur provisorisch angelegteRettungswege aufweist. Deshalb werden auf derRückseite des Hauses eine Treppenanlage sowie einFahrstuhl installiert. Das Dach erhält eine Däm-mung, die den aktuellen energetischen Vorgabenentspricht, außerdem werden die Fenster ausge-tauscht. Für die Dauer der Sanierung werden imVorfeld geeignete Ersatzräumlichkeiten für die Kita-Gruppen vor Ort gesucht.

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Ausblick

„Wir begrüßen die vorgesehenen Maßnahmen aus-drücklich. Die Sanierung ist für die Zukunft der his-torischen Burganlage außerordentlich wichtig. Wirwerden das Bauvorhaben auch angesichts der gutenZusammenarbeit mit Immobilien Bremen konstruk-tiv begleiten.“Klaus Peters, Vorsitzender des Trägervereins

Statische Mängel weist die Scheune (Foto oben) vonBurg Blomendal (Foto unten) auf. Auch hier muss derDachstuhl saniert werden.

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Ausblick

Konzept „ZuBau 2016“sorgt für mehr Klarheit

Der bauliche Zustand aller Gebäude im Sonderver-mögen Immobilien und Technik (SVIT) wird alledrei Jahre durch Baubegehungen (ZuBau) ermittelt,preislich bewertet und in eine Datenbank aufge-nommen. Die so erfassten Daten stellen jedochkeine Kostenaussage zum Gesamtsanierungsbedarfdar. Denn Mängel unter der Gebäudehülle werdennicht erfasst, außerdem lassen sich keine Rück-schlüsse auf die Auswirkungen der Energie-Ein-sparverordnung (EnEV) oder hinsichtlichvorhandener Brandschutzmängel ziehen. Eine an-nähend verlässliche Aussage zum Gesamtsanie-rungsbedarf der Immobilien ist somit unmöglich.

Das soll sich ändern. Das Konzept „ZuBau 2016“sieht vor, neben den Akutmängeln systematisch allewesentlichen Bauteile zu erfassen und mit dem Sa-nierungsjahr und der Bauteillebensdauer abzuglei-chen, um die Restlebensdauer zu ermitteln.Zusätzlich erfolgt eine Zustandsbewertung allerBauteile in den Bewertungskategorien 1-5. Der Be-

wertung liegt ein Bauteil- und Kostenkatalog zuGrunde, der aus den Gesamtsanierungspreisen derzurückliegenden fünf Jahre ermittelt wurde undjährlich aktualisiert wird.

Resultat: Mittels „ZuBau 2016“ lässt sich der Ge-samtsanierungsbedarf pro Gebäude (mit und ohneBerücksichtigung der Energierichtlinie), aber auchaller SVIT-Gebäude ermitteln. Damit entsteht einWerkzeug für übergreifende strategische Planungenzum Umgang mit dem Immobilienbestand. Die neueZuBau-Methodik wird schrittweise eingeführt, sodass erste vollständige Auswertungen daraus vo-raussichtlich Ende 2018 vorliegen werden.

Foto obenAuch der baulicher Zustand des Bürgerschaftsgebäu-des wird regelmäßig im Rahmen der ZuBau ermittelt.

Anders leben – dieses Ziel verfolgen Menschen, diedas selbstbestimmte Wohnen in einer Hausgemein-schaft anstreben und damit den Wunsch nach ge-meinschaftlichen Aktivitäten verbinden. Zudemmöchten sie die Möglichkeit haben, sich gegenseitigim Alltag zu unterstützen. Vor diesem Hintergrundwerden auch in Bremen verstärkt Grundstücke fürBaugemeinschaften nachgefragt.

Beim Verkauf des ehemaligen UBB-Werkhofes ander Schwachhauser Heerstraße durch ImmobilienBremen hatte die Stadtgemeinde daher festgelegt,dass auf einem Teil des Grundstücks Wohngebäudefür Baugemeinschaften entstehen können. Die circa2.900 Quadratmeter große Nettobaufläche wirdohne Erschließungskosten zum Festpreis an Bauge-meinschaften veräußert.

Die dafür erforderlichen Schritte wurden im Herbst2016 eingeleitet: In einem gesonderten Auswahl-verfahren suchen der Eigentümer des Grundstücks,die Koordinierungsstelle für Baugemeinschaftenbeim Senator für Umwelt, Bau und Verkehr sowieImmobilien Bremen und der Ortsbeirat Schwach-hausen nach einer geeigneten Baugemeinschaft fürden Standort. Dafür war eine eigene Ausschreibungentwickelt worden.

Die Interessenten konnten sich an zuvor festgeleg-ten Rahmenbedingungen hinsichtlich der Bebauungorientieren. Vorgesehen sind drei miteinander ver-bundene Baukörper mit drei bzw. zwei Geschossen,jeweils mit Staffelgeschoss. Die Gestaltung – etwaDachformen, Fassadenmaterialien und Farbgestal-tung – fußt auf den Ergebnissen eines bereits durch-geführten Wettbewerbs. Zu den Vorgaben gehörtauch, dass keine ebenerdigen Stellplätze zulässigsind, sondern ausnahmslos nur Tiefgaragen, unddass hinsichtlich des energetischen Standards dieaktuelle EnEV einhalten wird.

Freiräume fürBaugemeinschaften

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Ausblick

BuS Huchting: Ein Hausfür viele Nutzergruppen

Im ersten Bauabschnitt des neuen Bürger- und So-zialzentrums (BuS) in Huchting entsteht ein Ge-bäude mit einer Nettogeschossfläche von rund2.260 Quadratmetern, das unter anderem Platz füreinen Veranstaltungssaal und ein Stadtteil-Café bie-ten wird. Um Platz für den Neubau zu schaffen,waren im Vorfeld drei Nebengebäude einer aus den60-er Jahren stammenden und seit über 25 Jahrendurch das BuS Huchting genutzten Schule abgetra-gen worden.

Die Ausführungspläne für das als Passivhaus konzi-pierte, zweigeschossige Bauwerk stammen aus demBremer Büro SchröderArchitekten, die Projektlei-tung im Auftrag der Stadtgemeinde Bremen liegt beiImmobilien Bremen. Der Stahlbetonskelettbaunimmt aufgrund seiner Lage in direkter Nähe zumvorhandenen Wendeplatz an der AmersfoorterStraße eine städtebaulich signifikante Bedeutungein. Die öffentliche Wirkung wird durch die augen-fälligen, klar kennzeichneten Eingänge unterstri-chen.

Neben dem Stadtteil-Café kommt dem Veranstal-tungssaal mit bis zu 180 Plätzen eine zentrale Be-deutung für die künftigen Aktivitäten undvielfältigen Nutzergruppen des BuS Huchting zu.Dafür werden die Räumlichkeiten, zu denen auchein repräsentatives Foyer gehört, mit einer mobilenBühne und umfangreicher, theatertauglicher Veran-staltungstechnik ausgestattet.

Das barrierefrei geplante, mit Aufzug und Behinder-ten-WC ausgestattete Gebäude entspricht aufgrundseiner guten Dämmwerte hohen energetischen An-forderungen. Die vorgesetzte und hinterlüftete

Holzrahmenbau-Fassade und thermisch hochwer-tige Fenster tragen neben weiteren Maßnahmen zueinem optimalen Wärmeschutz und daraus folgendeiner effizienten Energieeinsparung bei.

Die Investitionskosten für den ersten Bauabschnittbetragen rund 9,1 Mio. Euro. Hinzu kommen700.000 Euro Städtebauförderungsmittel des Sena-tors für Umwelt, Bau und Verkehr. Der vorgeseheneEtat kann dank straffer Projektsteuerung durch Im-mobilien Bremen bislang genau eingehalten wer-den. Die Bauarbeiten waren im Februar 2016 nachdem Abbruch der drei Altgebäude aufgenommenworden, die Fertigstellung ist für Ende August 2017vorgesehen. Danach können zwei weitere Altbautenabgetragen und die Außenanlagen fertiggestelltwerden.

„Mit dem Stadtteil-Café und dem Veranstaltungssaalkann das BuS Huchting seine Rolle im Stadtteil wei-ter ausbauen. Für das Zusammenleben im Viertel istdas ein ganz, ganz großer Gewinn.“Senatorin Anja Stahmann beim Richtfest

Foto obenRichtfest für den Neubau des Bürger- und Sozialzen-trums Huchting (Ansicht unten), dem weitere Bauab-schnitte folgen werden.

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Ausblick

NOG lautet das griffige Kürzel für die „Neue Ober-schule Gröpelingen“, die 2010/2011 als 4-zügigeGanztagsschule gegründet worden ist und bis zur13. Jahrgangsstufe ausgebaut wird. Im diesem Zu-sammenhang steht eine Gesamtsanierung der 2014vollständig aufgelösten Schule in der Pestalozzi-straße in mehreren Bauabschnitten.

Im Juni 2017 soll es losgehen, und zwar mit demNeubau eines Treppenhauses, einer Mensa undeiner Pausenhalle. Hinzu kommen Umbaumaßnah-men im Bestand, um die Mensa wie vorgesehen imMai 2018 in Betrieb nehmen können, weshalb aucheine Lüftungsanlage installiert wird.

Ab Anfang 2018 erfolgt parallel die Sanierung desAltbaus aus dem Jahre 1920, die voraussichtlich imSommer 2019 abgeschlossen sein wird. Im An-schluss daran werden die Fachunterrichtsräume imKlinkerbau an der Ernst-Waldau-Straße 1a aus demJahr 1979/80 im 1. und 2.OG vollständig saniert; imFrühjahr 2020 soll hier alles fertig sein.

Im Vorgriff war im Sommer 2012 bereits der vor-handene Mensapavillon küchentechnisch ertüchtigtund um einen Lager-, einen Sozialraum und zweiToiletten-Container erweitert worden. In einerzweiten Vorabmaßnahme wurde der Pavillon imSommer 2014 wegen der gestiegenen Essenszahlennoch einmal um vier Sitzplatz-Container erweitert.

Während einer ersten Vorabmaßnahme im Altbauder Schule Pestalozzistraße wurde das 2. OG desSüdflügels als eine Art „Pilotprojekt“ bereits 2013saniert. In einer weiteren Vorabmaßnahme folgtendas EG und das 1.OG und schließlich zwei Etagen imNordflügel. Damit sind insgesamt fünf Jahrgänge derNeuen Oberschule in sanierten Räumen im Altbauuntergebracht.

In vielen Schritten zur Neuen Oberschule

Vorher (oben) und nachher (unten) – Blick in einenFlur in der Schule Pestalozzistraße.

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A K T I V A

A. ANLAGEVERMÖGENI. Immaterielle Vermögensgegenstände1. Selbst geschaffene Software2. Entgeltlich erworbene Software3. Geleistete Anzahlungen

II. Sachanlagen1. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

B. UMLAUFVERMÖGENI. Vorräte1. Betriebsstoffe2. Unfertige Leistungen3. Erhaltene Anzahlungen

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen3. Forderungen gegen die Träger4. Sonstige Vermögensgegenstände

III. Kassenbestand

C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Bilanzsumme

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Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015Bilanz der Immobilien Bremen, Anstalt des öffentlichen Rechts, Bremen

P A S S I V A

A. EIGENKAPITALI. StammkapitalII. VerlustvortragIII. Jahresüberschuss

B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSEZUM ANLAGEVERMÖGEN

C. RÜCKSTELLUNGEN1. Rückstellungen für Pensionen u. ähnl. Verpflichtungen2. Steuerrückstellungen3. Sonstige Rückstellungen

D. VERBINDLICHKEITEN1. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen4. Verbindlichkeiten gegenüber den Trägern5. Sonstige Verbindlichkeiten

E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN

Bilanzsumme

31.12.15EUR

3.116.049,05- 994.105,74544.021,87

2.665.965,18

382.042,52

101.034,768.496,00

8.428.107,128.537.637,88

2.353.089,091.927.102,67

58.063,431.061.712,38

9.272,625.409.240,19

1.370.926,08

18.365.811,85

31.12.15EUR

8.766,72381.858,9499.591,10490.216,76

604.631,141.094.847,90

28.425,399.457.823,67- 6.031.654,693.454.594,37

122.913,821.829.455,7611.761.402,83

10.933,6813.724.706,09

555,7817.179.856,24

91.107,71

18.365.811,85

31.12.14EUR

23.795,39131.070,68475.410,69630.276,76

668.766,531.299.043,29

39.573,009.206.729,84-5.578.333,363.667.969,48

202.259,801.193.502,998.975.281,70

1.443,3410.372.487,83

181,6014.040.638,91

79.378,09

15.419.060,29

31.12.14EUR

3.116.049,05-1.525.733,69

531.627,952.121.943,31

467.457,33

95.510,0014.615,00

6.822.227,046.932.352,04

2.665.386,091.543.863,17114.097,80761.458,0613.515,98

5.098.321,10

798.986,51

15.419.060,29

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Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015Bilanz der Immobilien Bremen, Anstalt des öffentlichen Rechts, Bremen

Gewinn- und Verlustrechnung

Jahresabschluss zum 31. Dezember 2015

1. Umsatzerlöse2. Erhöhung des Bestands an unfertigen Leistungen3. Andere aktivierte Eigenleistungen4. Sonstige betriebliche Erträge

5. Materialaufwanda) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und

für bezogene Warenb) Aufwendungen für bezogene Leistungen

6. Personalaufwanda) Löhne und Gehälterb) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversor-

gung und für Unterstützungdavon für Altersversorgung: EUR 2.884.212,84 (Vj.: TEUR 2.782)

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen

9. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträgedavon aus Abzinsung: EUR 214.313,82 (Vj.: TEUR 1)

10. Zinsen und ähnliche Aufwendungendavon an verbundene Unternehmen: EUR 0,00 (Vj.: TEUR 0)davon aus Abzinsung: EUR 240.440,14 (Vj.: TEUR 211)

11. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit

12. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

13. Sonstige Steuern

14. Jahresüberschuss

31.12.15EUR

55.457.848,05251.093,83

0,00494.617,55

56.203.559,43

416.399,5910.836.122,25

29.084.778,19

8.495.521,09

426.527,546.343.747,2955.603.095,95

214.671,23

240.440,14

574.694,57

28.437,70

2.235,00

30.672,70

544.021,87

31.12.14EUR

52.884.918,38644.388,011.354,82

263.741,3953.794.402,60

383.422,5810.993.273,66

28.645.315,43

8.281.597,34

578.958,314.135.703,0653.018.270,38

6.875,65

211.191,11

571.816,76

37.595,81

2.593,00

40.188,81

531.627,95

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