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HELIOS Klinik München Perlach Alles, was Sie über Ihr künstliches Hüftgelenk wissen sollten Patienteninformation Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie

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HELIOS Klinik München Perlach

Alles, was Sie über Ihr künstliches Hüftgelenk wissen solltenPatienteninformation

Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie

Inhaltsverzeichnis

Vorwort ......................................................3Unser Team ................................................4Was ist eine Arthrose? ..............................6Das Hüftgelenk..........................................8Das künstliche Hüftgelenk ......................8Die Operationsvorbereitung.................. 10Allgemeine Themen ............................... 10Der Aufnahmetag ................................... 13Der Operationstag ................................... 14Die einzelnen Operationsschritte ......... 15Die Rehabilitation ................................... 16Die wichtigsten Übungen ...................... 18Wichtiges von A bis Z............................. 24Detailplan EG und Kontakt ...................30

Sehr geehrte Patientin,sehr geehrter Patient,

im Namen meines gesamten Teams begrüße ich Sie herzlich in der Abteilung für Unfall-chirurgie und Orthopädie an der Klinik Mün-chen Perlach. Bei uns arbeiten Unfallchirurgen und Orthopäden, Schmerzmediziner, Physio-therapeuten und Pflegepersonal. Gemeinsam übernehmen wir Ihre medizinische und pfle-gerische Betreuung – von der Aufnahme über die OP bis hin zur Rehabilitation.

Was für uns Berufsalltag ist, ist für Sie eine Ausnahmesituation. Die Operation ist ein wichtiges Ereignis, zu dem Sie sich nach ein-gehender Aufklärung und Beratung aufgrund

von Beschwerden, die Ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen, entschieden haben.

Je mehr Sie vorab über den bevorstehenden Eingriff wissen, desto erfolgreicher können Sie sich darauf vorbereiten und mitwirken, Ihren Genesungsprozess zu beschleunigen und positiv zu beeinflussen.

Die vorliegende Broschüre soll Ihnen – als eine Art Leitfaden – alle wichtigen Informationen rund um Ihr neues Kunstgelenk an die Hand geben und allgemeine Fragen beantworten, um Sie umfassend auf den Eingriff und die Zeit danach vorzubereiten.

Diese Broschüre soll und kann das persönliche Gespräch nicht ersetzen. Dazu stehen wir gerne zur Verfügung. Am besten schreiben Sie sich vorher Ihre Fragen auf, damit Sie sie nicht vergessen. Wir freuen uns, wenn wir sie Ihnen beantworten und damit die Angst vor dem Eingriff ein wenig nehmen können. Ich freue mich, Sie gemeinsam mit meinem Team bei Ihrer Genesung zu begleiten.

Freundliche Grüße

Prof. Dr. Hans-Joachim AndreßChefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie

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Unser Team

Prof. Dr. Hans-Joachim Andreß Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie und OrthopädieTelefon (089) 67 80 [email protected]

Dr. Michael StickelOberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopä[email protected]

Dr. Robert SpiesLeitender [email protected]

Dr. Christian Pä[email protected]

Dr. Peter Gierster Chefarzt der Anä[email protected]

Bernhard GödertLeitung Physiotherapiebernhard.goedert @helios-kliniken.de

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Was ist eine Arthrose?

Eine Arthrose, auch als Gelenkverbrauch oder Gelenkverschleiß bezeichnet, ist die weltweit am häufigsten auftretende Gelenks-erkrankung. Fast jeder Mensch ist im Laufe seines Lebens mehr oder weniger stark be-troffen, ohne dass zwangsweise Schmerzen auftreten.

Ein gesundes Gelenk besteht aus mehreren Gelenkspartnern, die gemeinsam einen be-stimmten Bewegungsumfang ermöglichen. Ein normales Gelenk weist einen glatten, weißlich spiegelnden Knorpelbelag und eine feste Bandführung auf. Der Knorpel und die Weichteile wirken wie ein Stoßdämpfer beim Auto. Geht der Knorpel kaputt, dann schlägt jede Belastung ungefedert auf den Knochen durch, was zu Umbauprozessen des Knochens und zur Zerstörung der Gelenkfläche führt.

Neben altersbedingter Abnützung können auch Unfälle in der Vorgeschichte, allgemeine Erkrankungen, starkes Übergewicht oder angeborene Gelenkfehler die Arthroseent-wicklung begünstigen.

Charakteristisch für die voll ausgebildete Arthrose (Gelenkverschleiß) sind neben Schmerzen auch Überwärmung, Erguss-bildung, Steifigkeit, Bewegungseinschränkung und Kraftverlust, eventuell auch eine Verform-ung am betroffenen Gelenk.

Sie haben typische „Einlaufschmerzen“ und Belastungsschmerzen, die Ihre Mobilität beeinträchtigen. In einigen Fällen kommen Schmerzen bei jeder Bewegung oder sogar Ruhe- und Nachtschmerzen vor Alltags-bewegungen, wie das Anziehen von Strümpfen und Schuhen, können massiv beeinträchtigt sein und eine dauernde medikamentöse Schmerztherapie erforderlich machen.

Eine Arthrose ist bisher nicht heilbar. Mit Hilfe medikamentöser und konservativer physiotherapeutischer Maßnahmen können die Beschwerden jedoch verringert und das Fortschreiten der Krankheit unter Umständen verlangsamt werden.

Kann diese Therapie die Schmerzen nicht mehr zufriedenstellend lindern oder nimmt die Bewegungseinschränkung ständig zu, ist also Ihre Lebensqualität subjektiv unzumutbar beeinträchtigt, dann stellt der künstliche Hüft-gelenksersatz eine sinnvolle Operation dar.

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Das Hüftgelenk

Das künstliche Hüftgelenk

Das Hüftgelenk ist nach dem Kniegelenk das zweitgrößte Gelenk am Menschen und besteht aus dem Hüftkopf des Oberschenkels und der Hüftpfanne des Beckens. Das Gelenk ist als Kugelgelenk in alle Richtungen frei beweglich, von extrem kräftigen Bändern sowie einer Vielzahl von Muskeln umschlossen und straff geführt. Das Hüftgelenk ist mechanisch hoch belastet: Es trägt beim Gehen in der Ebene das 1,5 fache, beim Treppensteigen das 2,5 fache, beim Joggen das vierfache des Körpergewichtes. Die Arthrose des Hüftgelenks nennt man Coxarthrose.

den Umfang des Ersatzes – Teilprothese oder Vollprothese – hängt von dem Grund Ihrer Hüftgelenksarthrose-Erkrankung, Ihrem Lebensalter, Ihrer körperlichen Aktivität und Ihrer Erwartungshaltung ab.

Eine Kunstgelenk-Implantation an der Hüfte stellt einen absoluten Routine-Eingriff dar. Es ist nicht nur die häufigste, sondern auch die erfolgreichste aller Kunstgelenk-Operationen: 95 bis 97 Prozent aller Fälle funktionieren problemlos länger als zwölf Jahre. Zur langen Haltbarkeit tragen besondere Kunststoff-Gelenkpartner bei, die extrem abriebstabil sind und mit Metall- oder Keramik-Köpfen kombiniert werden.

In der Vorbereitung für Ihre Operation werden eine körperliche Untersuchung und Röntgen-Aufnahmen durchgeführt, um aus der Viel-zahl verschiedener Kunstgelenke das jeweils für Sie persönlich am besten geeignete Modell herauszusuchen.

Beim künstlichen Hüftgelenk wird der schad-hafte, zerstörte Gelenkanteil – Pfanne und Hüft-kopf – durch das Kunstgelenk ersetzt, d.h. die Anteile, die die Schmerzen produzieren, werden entfernt. Das normale künstliche Hüftgelenk besteht aus vier Teilen: Hüftpfannen-Hinter-grundschale aus Metall, einem Pfannen-Gleitpartner, einem Oberschenkelkopf-Ersatz und einem Oberschenkel-Schaft. Bei allen Kunstgelenken wird versucht, die Natur wei-testgehend nachzuahmen; d.h., wir versuchen, die gleiche Beinlänge und Drehachse, wie sie vor Entstehung der Arthrose bestanden hat, wieder herzustellen. Die Entscheidung über die Art der Prothese – Kurzschaft oder Langschaft–, die Art der Fixation – zementfrei oder zementiert – und

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Die Operations-Vorbereitung

Bitte bringen Sie eine Liste all der Medika-mente mit, die Sie in den letzten Wochen und Monaten vor der Operation regelmäßig ein-genommen haben. Alle medizinischen Unter-lagen über Ihren Gesundheitszustand, wenn Sie an einer chronischen Erkrankung leiden, sind für die Operation ebenfalls wichtig.

Überlegen Sie schon jetzt, ob sich in Ihrer Wohnung gefährliche Stolperschwellen befin-den: Dazu zählen Türschwellen, lose Teppiche, Teppichfransen, ungesicherte Treppen.

Überprüfen Sie, ob Sie Hilfsmittel wie Halte-griffe im Badezimmer, eine Toilettensitz-Erhöhung, eine rutschfeste Duschunterlage, einen Badewannensitz, einen Duschhocker, eine Greifzange oder einen Strumpfanzieher haben. Eventuell ist es hilfreich, Ihr Bett auf eine größere Höhe zu bringen.

Es gibt einige Medikamente, die vor der Opera-tion abgesetzt bzw. modifiziert werden müssen: · Gerinnungshemmung, bspw. Markumar · Blutzuckermedikamente, beispielsweise Glucophage (Methformin)

Allgemeine ThemenDer postoperative Heilungsprozess wird maßgeblich durch Ihre Mitarbeit beeinflusst. Durch eine gute Vorbereitung und das Be-achten nachfolgend beschriebener Vorsichts-Maßnahmen können Sie verschiedene Risiken minimieren oder fast ausschließen:

· verzichten Sie nach Möglichkeit in Vorberei-tung auf die Operation und in den ersten Wochen danach auf Tabak und Alkohol.

· versuchen Sie Übergewicht zu reduzieren. · versuchen Sie, soweit es Ihr erkranktes Gelenk zulässt, soviel Bewegung wie möglich durch-zuführen: Leben ist Bewegung! Fahrradfah-ren, Fahrrad-Ergometer, Schwimmen, Gleich-gewichts-Training oder sogar Geräte in einem Fitness-Studio sind auch im hohen Alter Maß- nahmen, um die Erfolgsrate einer Operation potentiell deutlich zu erhöhen.

· machen Sie sich im Umgang mit Unterarm-Gehstützen vertraut.

· versuchen Sie, auf Ihrem gesunden Bein die beherrschte Dauer des Einbeinstandes bis zu einer Minute auszudehnen, die beste Übungs-zeit dafür ist das morgendliche und abend-liche Zähneputzen.

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Anhand folgender Checkliste können Sie überprüfen, ob Sie alle notwendigen Unter-lagen bei der stationären Aufnahme dabei haben:

Einweisungsschein Chipkarte Ihrer Krankenkasse Vorbefunde der Bildgebung

(Röntgen, CT, MRT) Medikamenten-Liste Impfausweis, Nothilfe- und Allergie-Pass Unterarm-Gehstützen und Thrombose-

strümpfe, wenn Sie solche besitzen geeignetes Schuhwerk und einen langen

Schuhanzieher, am besten Slipper ohne Schnürsenkel oder Schuhe mit Klettver-schlüssen

Wechselkleidung, Toilettenartikel Sportliche oder bequeme Kleidung für die

Gruppentherapie etwas Geld für Telefon/Kiosk (ca. 20 Euro)

Der Aufnahmetag im KrankenhausDer erste Aufnahmetag ist ungewohnt und sicher anstrengend: Eine Vielzahl von Personen wird Ihnen Fragen stellen; für noch ausständige Untersuchungen werden Sie zu verschiedenen Funktionsstellen in der Klinik geschickt und manchmal scheint viel Leerlauf vorzukommen.

Am Aufnahmetag sehen Sie eine oder mehrere Schwestern, den Stationsarzt, den Anästhesisten und Ihren Operateur. Im weiteren Verlauf Ihres Aufenthaltes kommen noch Mitarbeiter der Physiotherapie, des Sozialdienstes und Service-kräfte dazu.

Falls noch nicht im Rahmen der ambulanten Vorstellung erfolgt, besprechen Sie Art und Umfang der Narkose mit dem Anästhesiearzt. Zusätzlich werden Sie vom Narkosearzt über die verschiedenen Möglichkeiten der postopera- tiven Schmerztherapie informiert, z.B. Injektion neben die Nerven, Katheter neben die Nerven, Schmerztherapie über „Schmerzpumpen“.

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Der OperationstagVor der Operation erhalten Sie in der Regel ein Beruhigungsmittel. Sie werden anschließend vom Pflegepersonal in den Einschleusraum gefahren, von dort auf den OP-Tisch umge-lagert. Auch hier werden Sie wieder nach Namen, Seite der zu operierenden Extremität und Art der Operation gefragt sowie danach, ob Sie auch wirklich nüchtern sind.

Im Vorraum des Operationssaals werden die Zugänge gelegt (Nadeln in die Venen) und eventuell Injektionen vorgenommen. Dann schlafen Sie ein.

Nach der Operation wachen Sie im sogenann-ten Aufwachraum wieder auf, wo Sie in Ab-hängigkeit von Größe und Umfang der Opera-tion und Art der Narkose für ein bis maximal sechs Stunden bleiben, bevor Sie wieder auf Station kommen. Sollten Sie höhere Risiko-faktoren aufweisen, schwere Begleiterkrank-ungen haben oder Besonderheiten beim Ein-griff aufgetreten sein, werden Sie auf der Überwachungsstation („Intermediate Care“) oder auf der Intensivstation überwacht.

Die einzelnen OperationsschritteBei der Operation liegen Sie in der Regel auf dem Rücken, der Schnitt wird außen über der Hüfte angelegt, das Gelenk eröffnet, der Ober-schenkelhals durchtrennt und der erkrankte Hüftkopf entfernt.

Im zweiten Schritt wird mit Fräsen ein Lager für die Hüftpfanne geschaffen und diese dann entweder einzementiert oder durch Press-Sitz eingebracht. Anschließend wird der Markraum des Oberschenkelknochens vorbereitet, die Prothese eingeführt und als Verbindung zwi-schen Oberschenkel und Becken ein Kugel-kopf aufgebracht.

Ein steriler Verband und eine elastische Wickelung des operierten Beins beschließen die Operation.

Schematische Darstellung:

(1) Entfernung des erkrankten Oberschenkelkopfes

(2) Einbringen der Hüftpfanne

(3) Implantation des Prothesenschaftes

(4) Auswahl des Prothesenkopfes und Reposition der

Prothese

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Die Rehabilitation

Der Hüftgelenkersatz ist primär so stabil, dass Sie das Bein sofort nach der Operation im Stand mit dem vollen Körpergewicht belasten können. Die auftretenden Schmerzen hängen fast aus-schließlich mit den Schnittflächen und der Beeinträchtigung der Weichteile zusammen. Die Vollbelastung beim Gehen richtet sich nach den von Ihnen empfundenen Schmerzen: je weniger Schmerz, desto mehr Belastung ist erlaubt. Sobald Sie nach der Operation über ein sicheres Gangbild auch auf unebenem Boden bzw. beim Treppensteigen verfügen, können Sie auf die Benutzung von Unterarm-Gehstützen verzichten (zwischen zwei und zwölf Wochen nach der Operation, große Spannweite).

In der Regel werden Sie so früh wie möglich mobilisiert, d.h. am ersten postoperativen Tag sollten Sie am Bettrand sitzen. Nach der Opera-tion erhalten Sie eine Thrombose-Prophylaxe, also eine Vorbeugung gegen eine Blutgerinnsel-Bildung in Ihren Gefäßen. Je nach unserer Risiko-Einschätzung erfolgt diese Prophylaxe entweder über Spritzen unter die Bauchhaut oder mit Tabletten. Die Dauer dieser Prophylaxe ist abhängig von Art und Umfang des Eingriffs.

Spätestens am zweiten Tag nach der Operation werden Sie, falls möglich, Steh- und Gehversuche unternehmen. Dabei werden Sie durch unsere Physiotherapeuten unterstützt. Speziell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmte Krankengymnastik wird Sie in Bewegung halten. Diese Frühmobili-sation senkt das Risiko von Komplikationen.

Die Spannungs- und Bewegungs-Übungen, die Sie erlernen, unterstützen Ihren Heilungs-prozess um so besser, je häufiger Sie angewandt werden: Lassen Sie sich dazu ermutigen, die Übungen so häufig wie möglich, mindestens sechs mal täglich, konsequent und mit viel Elan auszuführen.

Weitere Tipps · Vermeiden Sie das Sitzen auf tiefen Stühlen. · Hinsetzen nach gesichertem Ablegen oder Abstellen der Unterarm-Gehstützen, aufge-stützt mit beiden Armen über das gesunde Bein, das kranke Bein wird leicht wegge-streckt.

· Für Seitenschläfer: Legen Sie ein großes Kissen zwischen die Beine, dann ist das Liegen meist problemlos möglich.

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Die wichtigsten Übungen

1 Beide Beine in Rückenlage gestreckt halten, Füße im Sprunggelenk zur Nase ziehen und beide Beine zueinander nach innen drehen, sechs Sekunden halten

3 Machen Sie mit dem gesunden Bein einen Ausfallschritt, das operierte Bein ist gestreckt und dann „schieben Sie die Wand weg“.

5 Beide Beine in Rückenlage gestreckt halten, leicht auseinandernehmen (spreizen), beide Arme leicht abspreizen, Spannung im Körper aufbauen und so tun, als würden Sie das Becken anheben wollen.

4 Abwechselnd, anfangs mit den Händen unterstützt, die Beine in Knie und Hüfte anbeugen, dabei immer die Füße im Sprung-gelenk zur Nase ziehen. In den ersten der Wochen nicht über 90 Grad (Rechtwinkel- stellung) im Hüftgelenk abbeugen.

2 Aufrechter Sitz, ggf. Sitzerhöhung, dass keine Beugung über 90° zustande kommt. Abwechselnd mit dem gesunden und dem operierten Bein kontrollierte Streckung, dabei werden Fuß und die Zehen zur Nase hochgezogen; das jeweils andere Bein balanciert auf einem Ball. 

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Die wichtigsten Übungen

6 Beide Beine in Rückenlage gestreckt halten, Füße im Sprunggelenk zur Nase ziehen, sechs Sekunden halten, dann entspannen. 10mal mit den Füßen im Sprungelenk „paddeln“, wie Sie das von den Übungen im Flugzeug kennen. Entspannen, dann sechs oder mehr Wiederholungen.

9 Gehen Sie in den Vierfüßlerstand, machen Sie abwechselnd einen Katzenbuckel und ein Hohlkreuz, anschließend führen sie die „Waage“ aus, indem sie abwechselnd den rechten Arm und das linke Bein gestreckt heben, 6 sec. halten, dann auf die Gegenseite wechseln.

10 Legen Sie sich auf die gesunde Seite, das gesunde Bein wird leicht abgebeugt zur stabilen Lagerung. Stützen Sie den Arm auf der operierten Seite in die rechte Hüfte, um Ihr Becken zu stabilisieren, dann heben Sie das gestreckte Bein seitlich ab.

8 In Bauchlage mit parallelen Beinen die Zehen zur Nase hochziehen und das gestreckte Bein nach hinten abheben.

7 Ein dickes Kissen zwischen die Kniegelenke klemmen, die Kniegelenke 90° abbeugen, mit leicht abgespreizten Armen als Abstützung das Becken hochheben, evtl. noch auf die Zehenspitzen gehen.

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Wichtiges von A-Z

AnmeldungDie stationäre Anmeldung erfolgt am Vortag der Operation mittags im Ambulanz- und Aufnahmezentrum.

AutoSelber Autofahren dürfen Sie erst wieder, wenn Sie axial vollbelastet ohne Unterarm-Gehstützen gehen können.

BadenIn den ersten drei Monaten nach der Operation sollten Sie sich nicht in eine normale Badewanne setzen: Das Aufstehen erfordert in der Regel eine Koordination und Beugung der Gelenke, die die Hüfte gefährden könnte. Schwimmen ist aber erst nach drei Monaten und nach Rücksprache mit dem Operateur erlaubt.

BesuchBesuche am Operationstag sind in der Regel wenig sinnvoll, an allen anderen Tagen begrüßen wir nachmittags und abends bis 20.00 Uhr gerne jedweden Besuch durch Angehörige und Freunde.

BewegungsbadDen raschesten Fortschritt machen Sie im Bewegungsbad: Je nachdem wie weit Sie ins Wasser gehen, trägt das Wasser Ihr Körper-gewicht und Sie können ab dem siebten bis zehnten Tag nach der Operation wieder simu-liert „normal“ gehen. Wassergymnastik ist sehr effektiv, um neben dem operierten Bein auch Ihr ganzes Herz-Kreislaufsystem zu trainieren.

CafeteriaWenn Sie vom Stationsarzt und der Physio-therapie die Freigabe zur selbstständigen Mobilisation erhalten haben, können Sie jederzeit in die Cafeteria.

DuschenSobald die Drainage entfernt ist, können Sie mit einem speziellen wasserdichten Pflaster über der Wunde wieder duschen (Tag eins bis drei).

Einkaufen gehenNach der Rehabilitation sind Sie in der Regel soweit, dass Sie uneingeschränkt einkaufen gehen können. Ein Rucksack ist günstiger zum Transport des Einkaufs als eine einseitige Tragtasche.

EntlassungAm Entlassungstag erhalten Sie für Ihren weiterbehandelnden Arzt bzw. die Reha-bilitationsklinik einen Entlassungsbrief, der alle wichtigen medizinischen Informationen enthält. Der Entlassungstag hängt von Ihrem medizinischen Fortschritt nach der Operation, von der Wundheilung, der Mobilität und der Kostenzusage für die weitere Rehabilitation durch Ihre Krankenkasse ab.

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Wichtiges von A-Z

FadenzugDie Fäden werden in den meisten Fällen nach zehn Tagen gezogen.

FernsehenIn jedem Zimmer steht kostenfrei auf Wunsch ein Fernseher zur Verfügung.

HeilungsdauerDie Wundheilung im Bereich der Haut beträgt acht bis 14 Tage, die der Muskulatur und Faszien drei bis sechs Wochen. Für die Einheilung der Prothese ist in Abhängigkeit vom Prothesen-typ und der Implantationsart 0 Tage (zementiert) bis neun Monate (zementfreie Revisionspro-thesen) anzusetzen. In der Regel gehen Sie nach der Rehabilitation frei und ohne Unterarm-gehstützen. Sie können ausgedehnte Wander-ungen in der Ebene nach drei Monaten, Sport nach sechs Monaten und die uneingeschränkte Aktivität spätestens nach zwölf Monaten wieder aufnehmen. Mindestens bis drei Monate nach der Operation empfehlen wir eine Toilettensitzerhöhung und einen Sitzkeil.

KörperhygieneIn den ersten drei Monaten sollten Sie sich beim Waschen der Füße und Schneiden oder Lackieren der Zehennägel helfen lassen: eine Beugung über 100 bis 120 Grad könnte die Prothese während dieser Zeit noch gefährden.

KomplikationenSollten zu irgendeinem Zeitpunkt Komplika-tionen auftreten und/oder die Heilung einen Verlauf nehmen, den Sie nicht erwarten oder der Sie beunruhigt, wenden Sie sich bitte un-verzüglich wieder an uns: (089) 67 80-2294. Beim Auftreten jedweder Wundheilungs-störungen oder Infektionszeichen (Rötung, plötzliche Schwellung, pulssynchrones Pochen, starke Überwärmung, Sekretion von „komischer“ Flüssigkeit) sollten Sie sich innerhalb von 24 Stunden an uns wenden.

KonsumgifteWir haben jedes Verständnis für Raucher, allerdings ist im Krankenhaus Rauchen selbst-verständlich vollständig untersagt. Wir bitten Sie dringend, während der Einheilungsphase, zumindest aber während der Wundheilung (14 Tage bis drei Wochen) auf jeglichen Nikotin-konsum zu verzichten. Alkohol in geringen Mengen (ein Glas Wein oder Bier) ist Ihrer Gesundheit nicht abträglich.

Kontroll-TermineDie Routine-Kontroll-Intervalle nach Kunst-gelenk-Implantation sind sechs Wochen und dann nach einem, zwei, fünf und zehn Jahren.

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Wichtiges von A-Z

MedikamenteNeben vorbeugenden Medikamenten gegen eine Thrombose erhält jeder Patient Schmerz-mittel. Sie sollten Schmerzmittel in einer Dosierung einfordern, die eine Rehabilitation und Beübung möglich macht, aber in den ersten Wochen nach der Operation keine Schmerzfreiheit erwarten.

ParkenBitte beachten Sie, daß Sie nicht sofort nach der Operation wieder Auto fahren können. Für Ihren Besuch steht unser Parkplatz zur Verfügung.

ProthesenpassJeder Patient erhält einen Prothesenpass, der – vergleichbar dem Serviceheft beim Auto – bei den Nachuntersuchungen mitgebracht werden sollte.

RadfahrenFahrradergometer gehören in das Routine-programm der Rehabilitation nach der Opera-tion. Mit verkürzter Pedale am operierten Bein und aufrechter Sitzposition können Sie bereits in der zweiten Woche nach Operation mit der Beübung beginnen. Am Straßenverkehr sollten Sie erst dann wieder teilnehmen, wenn Sie ohne Unterarmgehstützen unterwegs sind.

SchmerztherapieDie operationsbedingten Schmerzen sind in der Regel in der ersten Nacht am stärksten und gehen danach langsam zurück. Sie erhalten vor allem in den ersten 24 bis 48 Stunden über Katheder an der Hüfte oder in der Vene starke Schmerzmittel, so dass Sie einen ungestörten Schlaf und eine gute Mobilität haben.

Schwellung/ÖdemeJede operierte Extremität schwillt zwischen dem dritten und fünften Tag teils erheblich an. Je früher und konsequenter Sie die erlaubten Bewegungs-Übungen durchführen, desto schneller wird sich die Schwellung wieder zurückbilden und Sie nicht mehr beeinträch-tigen. Kompressionsstrümpfe sollten für den Zeitraum von vier bis zwölf Wochen, je nach Ausprägung der Schwellneigung, konsequent getragen werden.

Spazieren gehenSobald Sie mobilisiert sind, keine Sturzangst oder Sturzneigung mehr haben und mit der Physiotherapie ein Stockwerk gemeistert haben, können Sie mit der Eigenbeübung beginnen. Besser häufig und kurz als einmal und langdauernd.

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Wichtiges von A-Z

TelefonUm Ihr Telefon am Bett nutzen zu können, brauchen Sie eine Klinik-Telefonkarte. Diese ist im Telefonkartenautomaten (im 1. und 2. OG) gegen Zahlung eines Mindestbetrages von zehn Euro in Scheinen erhältlich ( fünf Euro Kartenkaution, fünf Euro Gesprächsguthaben und Telefonmiete).

ThromboseprophylaxeDie vorbeugende (prophylaktische) Behandlung gegen eine Thrombose (Blutgerinnselbildung in den Gefäßen) muss in den ersten drei Wochen nach dem Eingriff unbedingt täglich fortgeführt werden.

Treppen steigenSie erlernen das Treppensteigen mit der Physio-therapie. Die wichtigste Regel dabei ist: wenn man gesund ist, geht’s aufwärts: Treppauf das gesunde Bein zuerst,wenn man krank ist, geht’s bergab: Treppe hinab mit dem operierten Bein zuerst.

UnterarmgehstützenEin paar allgemeine Tipps zum Gehen mit Unterarm-Gehstützen: Immer mit zwei Unter-arm-Gehstützen gehen, eine Gehstütze macht ein falsches Belastungsbild. Beim Gehen von Treppen immer mit dem gesunden Bein zuerst die Treppe hinaufgehen und mit dem kranken Bein zuerst die Treppe hinuntergehen.

Beim Gehen auf glatten Böden, im Bewegungs-bad, bei schlechtem Wetter oder in der Dusche ist besondere Vorsicht geboten, Sie können noch keine raschen Ausgleichs- und Flucht-bewegungen machen. Auch hier gilt: Mit dem gesunden Bein zuerst in die Dusche, mit dem kranken Bein zuerst aus der Dusche.Im Winter Unterarmgehstützen mit Spikes verwenden (nur draußen, bei Schnee und Eis).

Auch wenn Sie nicht mehr unbedingt auf Unterarm-Gehstützen angewiesen sind, ver-wenden Sie diese, wenn Sie sich in großen Menschenansammlungen bewegen: So signali- sieren Sie, daß Sie noch besondere Rücksicht-nahme erwarten.

WertsachenBitte bringen Sie keine Wertsachen wie Schmuck oder hohe Geldbeträge mit ins Krankenhaus.

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Detailplan EG

Unfallchirurgie und OrthopädieSekretariat: Sabine WendtTelefon (089) 678 02-222Fax (089) 678 02-399

Chefärzte/Büro

HAUPTEINGANG

PARKPLÄTZE

Röntgen

Ambulanz- und AufnahmezentrumAAZ

Halle

Kiosk

Aufwachraum

Intensivstation

Information

EKG

EEG

HNO

CT-Raum

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Gips-raum

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Lichthof

MedizinischeAufnahme

ChirurgischeAufnahme

PatientenaufnahmeNothilfe

Sozialdienst

Laufrichtung

EKG

Ambulanz- und Aufnahmezentrum

Röntgen

Zugang 1. UG Physikalische Therapie

Sozialdienst

30

Schmidbauerstr. 44 · 81737 München

Telefon: (089) 678 02-1 · Telefax: (089) 670 97 41

E-Mail: [email protected]

Internet: www.helios-kliniken.de/muenchen-perlach

Impressum Verleger: HELIOS Klinik München PerlachSchmidbauerstr. 44 · 81737 MünchenDruck: Flyeralarm · Würzburg