aktuelle entwicklungen in der lebensmittelindustrie und ihre auswirkungen auf das risikomanagement

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Das Brandrisiko in der europäischen Lebensmittelindustrie wird unterschätzt

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Economy & Finance


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Das Brandrisiko in der europäischen Lebensmittelindustrie wird unterschätzt

Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie zählt zu den größten Branchen der Welt.

Das Gesamtvolumen der weltweiten Lebensmittelexporte betrug im Jahr 2014 knapp

USD 1,5 Bio.

Quelle: Welthandelsorganisation (WTO), Internationale Handelsstatistik 2014

Produktions-kosten

Gewinn- margenwährend

steig

ensinken

Betriebe sind einem steigenden Druck ausgesetzt

Schnellere Produktion

Größere Produktions-

stätten

Just-in-Time- Lieferung

Zunehmend automatisierte Herstellungs-

verfahren

– wettbewerbsfähig zu bleiben

Betriebe sind einem steigenden Druck ausgesetzt

Neue, vielfältigere und exotischere Produkte

Niedrigere Preise

– die Erwartungen der Verbraucher zu erfüllen

Betriebe sind einem steigenden Druck ausgesetzt

Hygiene-vorschriften

Transparente Zutaten- angaben auf der Verpackung

– gesetzliche Auflagen zu erfüllen

Selbst bekannte Marken nutzen Zulieferer/Produktionsstätten in Ländern mit unterschiedlich strengen Sicherheitsstandards und sind deshalb häufig nicht

abschätzbaren Risiken ausgesetzt, die Großschäden nach sich ziehen.

Obwohl die Branche den Schwerpunkt auf Innovation und Wachstum legt,

weisen viele Betriebe schwere Mängel odereinen unzureichenden Brandschutz auf.

In Deutschland sind

nur 2 % der Lebens-mittelbetriebe mit einer automatischen Feuerlöschanlage geschützt.

Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV)

Was sind die Hauptursachen

für Brände

in Lebensmittelbetrieben?

Menschliches Versagen

Arbeitsprozesse Anlagendefekte

Teilweise sind Hygienevorschriften nicht mit notwendigen Brandschutzmaßnahmen vereinbar.

Die häufigsten Brandursachen

7 24 18 18 26 31 26 34 15 34 33 29 36 34

2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

20

2015

Gesamtschäden in Millionen Euro

Anzahl der Schäden

Durchschnittliche Schadenhöhe je Anspruch

€124,6

€283,6

€865,0

€1.159,8

€552,9

€220,2€183,4

€533,5

€304,2

€983,9

€557,8€557,5

€459,9

€257,0

€104,6

Großschäden nehmen zu.

Einzelne Schäden werden größer.

Hinweis: Ansprüche wegen Brandschäden von Januar 2001 bis 2015 Quelle: Gen Re

Was sollten versicherte

Betriebe tun?

Feuerbeständige Trennung von

brandgefährdeten Bereichen

(z. B. Frittieranlagen, Lagerung von

brennbaren Flüssig-keiten usw.)

Einrichtung von Brandabschnitten

(z. B. Produktion, Lager, Verpackung)

Verwendung von nicht brennbaren Baustoffen

Brandschutzmaßnahmen

Risikomanagement

Überprüfung von Business Continuity-Plänen, einschließlich Redundanzen alternativer Standorte

Installation von Feuerlöschanlagen

in gefährdeten Betrieben

Überwachung des Betriebs durch

eine automatische Brandmeldeanlage

mit Alarmierung der örtlichen Feuerwehr

Ausstattung des Betriebs mit einer automatischen Sprinkleranlage

Was sind die Auswirkungen

für Versicherer?

Maschinen können unter Umständen aufgrund von gesetzlichen Auflagen nicht gereinigt oder repariert werden.

Aufgrund der Just-in-Time-Produktion entlang der Lebensmittelieferkette führen

kleine Schäden zu Betriebs-unterbrechungen, die länger sind als erwartet.

- Keine Möglichkeiten des Outsourcing Keine Produktion während des Wiederaufbaus

Produktionsalternativen sind begrenzt, vor allem für Betriebe, die vor Ort produzieren müssen, z. B. Hersteller von Mineralwasser und regionalen Spezialitäten wie Kölsch, Champagner, Nürnberger Rostbratwürstchen usw.

Was Versicherer

berücksichtigen sollten:

Angesichts der zunehmenden Industrialisierung und höheren Sachwerten von Betrieben sollten die Risiken nicht als gewerbliche, sondern als industrielle Risiken betrachtet werden.

Fachspezifische Kenntnisse in der Lebensmittelindustrie und Kenntnisse im industriellen Underwriting sind unerlässlich; Risikobesichtigungen durch Versicherungsingenieure sollten regelmäßig durchgeführt werden.

Eine sorgfältige Prüfung der Wordings/Policen sowie vereinbarter Sublimits und Deckungssummen sind ebenfalls entscheidend.

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Leo Ronken