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Agiles Anforderungsmanagement?Wie soll denn das bei medizinischer SW funktionieren? Was braucht es denn dazu?
25.10.2016
Bertram HerzogAgilist, SCRUM-Master, SW-Program Manager, Medizininformatiker
225.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Vorstellung
§ Bertram Herzog - Medizininformatiker (Dipl.-Inform. Med.) aus Leidenschaft- Software-Projektleiter (Carl Zeiss Meditec AG), u.a.
Requirements-Engineering- Software-Qualitätsverantwortlicher im (SW-)Projekt (Carl Zeiss
Meditec AG)- SCRUM-Master für 3 Entwicklungsteams von insgesamt 25
Personen.- stets in der Medizin-SW unterwegs: Cerner (Image Devices),
Siemens AG – syngo.via§ Inspirationen aus vielen Tagen Arbeitsalltag – ausschließlich
persönlich gefärbt J§ Inspirationen aus der AAMI University Schulung „Effective
Application of Agile Practices in the Development of Medical Device Software (TIR 45)“
325.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Agenda
Einführung
• Requirements-Engineering im klassischen vs. agilen Projekt• Rolle und Ziele im med. Projekt, • Rolle und Ziele im agilen med. Projekt
• Die große Herausforderung agiler Projektdokumentationen
Agile Annahmen und Stolpersteine
im RE
• User-Stories ODER Requirements• Exkurs: Normen – oder: Wer fordert eigentlich Anforderungen an?• Trad. Gründe für Requirements – oder: „Als … brauche ich 1 Anforderung, um ...“
• Testen – ein Kultur-Thema ?!• Exkurs: Fluch und Segen der Testautomatisierung, „die wahren Gralshüter“
• Menge und Struktur von Requirements• Refactoring von Requirements• Traceability• Dokumentation und Tooling
Schluss
• Synopsis• Zusammenfassung• Fazit, Ausblick• Anspruch und Ziele erreicht?
425.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Requirements-Engineeringim klassichen vs. agilen Projekt
§ klassisches Projekt (ein „Durchlauf“):- Anforderungen als DER stichhaltige Transporteur des
Gewollten à Vertragscharakter zwischen allen Beteiligten- Grundlage für Schätzungen (Kosten, Risiko) & Tests (Qualität)
à Requirements-Engineering als Methode stellt die Validität dieses rechtlichen Vertragswerkes sicher.
§ agiles Projekt:- meist User Stories als Transporteur des Gewollten, incl.
des Grundes und Wertes, warum es gewollt ist àVertragscharakter ungeklärt
à Requirements-Engineering als Methode stellt was sicher?
525.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Requirements-Engineeringim agilen Projekt
§ Das „iterative“erlaubt es, bestimmte Projektstadien immer wieder zu durchlaufen,bedingt es, bestimmte Projektmeilensteine immer wieder zu durchlaufen
§ Das „inkrementelle“erlaubt es, das Produkt stetig zu erweitern, bedingt es, dass Erweiterungen ins Produkt dokumentiert eingebracht werden können.
625.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Requirements-Engineering Ziele im med. SW-Projekt
§ Medizinprodukt muss vor Inverkehrbringen (meist) zugelassen werden- Konformitätsbewertungsverfahren, z.B. EU - Zulassungsverfahren, z.B. USA, China
§ Geschieht durch Aufzeigen, dass Arbeitsweise systematisch und deterministisch war:- Konformitätsbewertungsverfahren: „Ich habe mich an die
geforderten Standards gehalten.“- Zulassungsverfahren / Audit: Ich kann die in der
Zulassung nötige Argumentation plausibel aufbauenà Fazit: Requirements-Engineering wird als hoher Wert /
Disziplin der Wahl zur Sicherung dieser Ansprüche angesehen.
725.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Requirements-Engineering Ziele im agilen med. SW-Projekt
§ Gleiche Ziele, aber immer wieder à Iterativ inkrementell§ Herausforderungen:
- Ist jede Iteration ein volles Mini-Projekt?- Wie klein und schnell, wie „lean“ können wir werden?
825.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
„The Great Challenge“
§ Am Ende muss sich die Bewertung auf das „FinishedDevice“ beziehen.
à Wir wollen eine Aussage über das „Finished Device“, nicht den Weg dorthin!
§ Wie können wir von vielen Imkrementen auf „das Finished Device“ schließen?
§ Was muss wirklich am „finished Device“ gezeigt werden?
925.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Agenda
Einführung
• Requirements-Engineering im klassischen vs. agilen Projekt• Rolle und Ziele im med. Projekt, • Rolle und Ziele im agilen med. Projekt
• Die große Herausforderung agiler Projektdokumentationen
Agile Annahmen und Stolpersteine
im RE
• User-Stories ODER Requirements• Exkurs: Normen – oder: Wer fordert eigentlich Anforderungen an?• Trad. Gründe für Requirements – oder: „Als … brauche ich 1 Anforderung, um ...“
• Testen – ein Kultur-Thema ?!• Exkurs: Fluch und Segen der Testautomatisierung, „die wahren Gralshüter“
• Menge und Struktur von Requirements• Refactoring von Requirements• Traceability• Dokumentation und Tooling
Schluss
• Synopsis• Zusammenfassung• Fazit, Ausblick• Anspruch und Ziele erreicht?
1025.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Hauptteil
1125.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Der Weg der agilen Annahmen und Stolpersteine im Requirements-Engineering
§ User-Stories vs. Requirements- Exkurs: Normen- Traditionelle Gründe für Requirements
§ Testen (akzeptanzbasiertes Testen vs. Test nach Req.-Spezifikation)
§ Menge und Struktur von Requirements§ Refactoring von Requirements§ Traceability§ Dokumentation und Tooling
1225.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
User Story vs. Requirements1
§ Warum sollten wir im Agilen Projekt überhaupt noch Requirements pflegen?
§ Wir haben doch alles in User Stories aufgeschrieben!
1325.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Wer fordert eigentlich Anforderungen an?
§ Was sagen die Normen zu Requirements, die wir wirklich brauchen?- 62304- 62366-1:2015- EN-ISO 14971:2012- FDA QSR 820.30(c) / GSVP
§ Was ist ein „Requirement“ und was nicht?
1425.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Wer fordert eigentlich „Anforderungen“ an?
§ Requirements kommen aus „User Needs“, die sich ergeben, um den „Intended Use“ sicher zu erfüllen.
à Alles, was nicht aus „User Needs“ und Intended Usekommt, ist kein Requirement.
à Alles, was der Sicherheit des Produktes zuträgt, ist ganz sicher ein Requirement.
1525.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
User Story vs. Requirements1
§ Lessons Learned: - User Stories sind kompakt.- User Stories sind im Inhalt sehr sehr wertvoll.- Summe aller User-Stories beschreibt aber den
zurückgelegten Weg zum Produkt, nicht das Produkt selbst.
- Requirement Specification beschreibt das Produkt! - Frage ist, für wen sie geschrieben wird, d.h. wer was
daraus ableitet? Wer sind die Kunden / Leser?- User Stories sind gefühlt weniger „informell“, wenn sie für
die Dokumentation und Zulassung verwendet werden.§ In der Kürze liegt die Würze!
1625.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Der Weg der agilen Annahmen und Stolpersteine im Requirements-Engineering
§ User-Stories vs. Requirements- Exkurs: Normen- Traditionelle Gründe für Requirements
§ Testen (akzeptanzbasiertes Testen vs. Test nach Req.-Spezifikation)
§ Menge und Struktur von Requirements§ Refactoring von Requirements§ Traceability§ Dokumentation und Tooling
1725.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Akzeptanzbasiertes Testen ersetzt Requirement-basiertes Testen 2
§ Als Tester brauche ich ein Requirement, sonst kann ich keinen Test schreiben.
§ Risiken werden dann weniger kontrolliert betrachtet und mitigiert.
§ Als Tester brauche ich jetzt für diese (nicht-)Funktionalität ein Requirement, sonst kann ich keinen Test „anhängen“.
1825.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Traditionelle Gründe für Requirements
Als … brauche ich ein Requirement, damit ich … kann.§ Tester à verifizieren
- Ist die Funktion korrekt, d.h. fehlerfrei umgesetzt?§ Tester / Produktmanager à validieren
- wird mit der verifizierten Funktion das User-Need erfüllt?- Kann der Benutzer die Funktion eingängig sicher
verwenden? (Usability)§ QA/QM à Traceability bestimmen
- Beziehung zwischen Anforderung und dazugehörigen Verfikations-/Validierungsergebnissen.
- Vollständigkeitsmaß / „Erfüllungsgrad“
1925.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Traditionelle Gründe für Requirementsund Ihre agilen Antagonisten
§ Verifikation à Akzeptanzkriterien- Klassisch: Anforderung als Basis.
§ Validierung à User Need, Rationale der User Story („so that“)
- Klassisch: Produkt-Requirement Specification / Usability File Input-Dokumente als Basis.
§ Traceability à Traceability- horizontal: Qualitätsmaß:
Anforderung à Verfikation/Validierung,- vertikal: Erfüllungsgrad des „Kundenwunsches“
2025.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
§ Lessons Learned (1/2): - Ja, unbedingt machen!- Tester im Team lernen in der Diskussion so viel mehr und
können so viel mehr Feedback an Entwickler / SW-Architekten geben, wie es ein schriftliches (Prozess-) Modell nie erreichen würde.
- Akzeptanzkriterien sind das Qualitätsmaß von User Stories.
- Akzeptanzbasiertes Testen hilft, Requirements lösungsfrei zu halten! Tests sind eher lösungsgebunden.
Akzeptanzbasiertes Testen ersetzt Requirement-basiertes Testen 2
2125.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
§ Lessons Learned (2/2): - Traceability zur RiA gefährdet?
- Nein, da im Gegenteil in den Diskussionen eher noch neue Schritte aufgedeckt werden können, die zu einer Gefährdungssituation führen können.
- Idee bricht das bisherige Traceability-Modell, das in vielen Tools als Metrik zugrunde liegt.
- Testfallorganisation muss sich tatsächlich von der Organisation der Anforderungen lösen.
§ Kultur-Thema
Akzeptanzbasiertes Testen ersetzt Requirement-basiertes Testen 2
2225.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Warum ist das Test-Tooling so „old-school“3
§ Warum können wir nicht genauso cool testen wie wir entwickeln?
§ Wie können wir aus der Mannigfaltigkeit von Testergebnissen „einfach“ sinnige Reports generieren?
2325.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Warum ist das Test-Tooling so „old-school“3
§ Lessons Learned:- Test-Tooling und Test-Rest-Result-Management
unterliegt als Support-Tool den strengen Regeln der Toolvalidierung à „Heiliger Gral“
- Im Gegensatz zu einem Phasenmodell entsteht in einem inkrementell-iterativen Vorgehen mit automatisierten Tests ein Vielfaches an Testergebnissen.
- Tooling muss mit der Menge der Ergebnisse klarkommen;
- Reports müssen einerseits Nutzergerecht sein (Entwickler, Tester), aber auch „zulassungsfördernd“ sein (d.h. auf Meilensteine komprimierbar)
2425.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Der Weg der agilen Annahmen und Stolpersteine im Requirements-Engineering
§ User-Stories vs. Requirements- Exkurs: Normen- Traditionelle Gründe für Requirements
§ Testen (akzeptanzbasiertes Testen vs. Test nach Req.-Spezifikation)
§ Menge und Struktur von Requirements§ Refactoring von Requirements§ Traceability§ Dokumentation und Tooling
2525.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Wie halten wir die Menge der Anforderungen niedrig? Wie bekommen wir sie kleiner?(Requirements-Change-Management)
§ Was passiert beim Hinzufügen einer Anforderung:
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2625.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Wie halten wir die Menge der Anforderungen niedrig?4
§ Wie können wir verhindern, dass unsere Anforderungsmenge ausufert?
2725.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
§ Lessons Learned:- Willensstark sein und kritisch prüfen -- es ist schon fast
alles gesagt worden…- Braucht diese User-Story tatsächlich eine neue Anforderung
/ eine Erweiterung einer Anforderung?- Würde ich die Lösung spezifizieren, und nicht die
Anforderung?- Ein neuer Test rechtfertigt noch keine neue Anforderung!- „Flughöhe prüfen“: Ist es anforderungsrelevant, oder „zu low-
level“?- Ist es für die Sicherheit des Systems und für den Intended
Use nötig?- Kann es auch in ein anderes, u.U. nicht derart streng
kontrolliertes Dokument? (interne Dok., Usability-Spec)
Wie halten wir die Menge der Anforderungen niedrig?4
2825.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
„Flughöhe“ von Requirements
[Quelle: http://www.slideshare.net/jeffpatton/user-story-mapping-2008 via http://jpattonassociates.com/category/slides/ (2016-10-22)]
2925.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Der Weg der agilen Annahmen und Stolpersteine im Requirements-Engineering
§ User-Stories vs. Requirements- Exkurs: Normen- Traditionelle Gründe für Requirements
§ Testen (akzeptanzbasiertes Testen vs. Test nach Req.-Spezifikation)
§ Menge und Struktur von Requirements§ Refactoring von Requirements§ Traceability§ Dokumentation und Tooling
3025.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Wie bekommen wir die Menge der Anforderungen kleiner / handhabbarer?5
§ Wie können wir verhindern, dass unsere Anforderungsmenge ausufert?
§ Wie können wir verhindern, dass wir uns „verzetteln“§ Wie können wir konsistent bleiben und übersichtlich?
3125.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Anforderungsmenge verringern, resilienterbekommen? à Requirements-Refactoring
§ Was passiert beim Ändern einer Anforderung:à Branching
„skeptisches Tooling“: - alle abhängigen Anf. revalidieren,- alle abhängigne TCs revalidieren- alle bisherigen Testergebnisse einfrieren.
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3225.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
§ Lessons Learned:- Vgl. letztes „Lessons Learned“- Anforderungen Clustern und Themen / verschlagworten /
N-/FRs à Voraussetzung für Vieles, thematisches „Refactoring“
- Funktionalität (Business Logik) und Trigger (UI) getrennt halten. à Resilienz
- Anforderungen durch kurzen Titel kennzeichnen àermöglicht ein „Querlesen“
- Anforderungen ähnlich einem Objektmodell aufbauen „allgemein“, „genauer“ à erleichtert Refactoring
- Unbedingt: Testfälle unabhängig von Anforderungen ebenfalls organisieren à nicht nur über Traceability
Wie bekommen wir die Menge der Anforderungen kleiner / handhabbarer?5
3325.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Wie bekommen wir sie kleiner und resilienter? à Requirements-Refactoring - Beispiel
§ Beispiel zu einem Anforderungs-RefactoringStartpunkt: Req. beschreibt Logik eines Bildschirms incl. aller Feldwerte, Aktionen der Buttons, Bedingungen, wann was wählbar ist.Zielpunkt: Logik und (G)UI trennen, evtl. „Zwischenebene einziehen“, risikobasiert trennen, Links innerhalb der Req. einführen, TCs auftrennenà Branching
3425.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Requirements-Refactoring – Beispiel
§ StartpunktThe system shall offer a Login func-tionalityon a login-screen where the user can enteruser credentials. The system shall offer theability to login or to close the applicationwithout logging on. The button to Log-In shallonly be enabled if the user name is the nameof a registered users.If and only if the credentials are correct, thesystem shall …
à Divide and Conquer, Risk vs. NoRisk
3525.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Requirements-Refactoring - Beispiel
§ Mögl. Endpunkt:[SystemSecurity_RestrictedAccess] (vielleicht sogar eine risikominimierende Maßnahme - Cybersecurity)
[Login_Functionality]
[Login_AccessViaGui]u.U. auch [Login_AccessViaCmdLine]
3625.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Der Weg der agilen Annahmen und Stolpersteine im Requirements-Engineering
§ User-Stories vs. Requirements- Exkurs: Normen- Traditionelle Gründe für Requirements
§ Testen (akzeptanzbasiertes Testen vs. Test nach Req.-Spezifikation)
§ Menge und Struktur von Requirements§ Refactoring von Requirements§ Traceability§ Dokumentation und Tooling
3725.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Traceability im Agilen Med. SW-Projekt
§ Viel mehr Datenpunkte an Testergebnissen basierend auf vielen verschiedenen Systemzuständen (pro Inkrement)
§ Was lohnt sich aufzuheben?§ Was kann man aufgeben?§ Was muss mein Tooling können?
3825.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Traceability im Agilen Med. SW-Projekt
§ Viel mehr Datenpunkte an Testergebnissen basierend auf vielen verschiedenen Systemzuständen (pro Inkrement)
§ Was lohnt sich aufzuheben?§ Was kann man aufgeben?§ Was muss mein Tooling können?
Sprint(10 Tage)
Anforderungen
Testfälle Testergebnisse(Daily B.)
STestergebnisse
1 1 3 15 (*) 152 1 3 30 453 2 6 15a + 15n 754 3 10 30a + 15n 120
à Beispielrechnung:1 Anforderung, Projektdauer 4 Sprints (á 10 Werktage), Erweiterung im 3. Sprint, Split im 4. Sprint, Daily Test-Cycle
3925.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Traceability im Agilen Med. SW-Projekt
§ Viel mehr Datenpunkte an Testergebnissen basierend auf vielen verschiedenen Systemzuständen (pro Inkrement)
§ Was lohnt sich aufzuheben?§ Was kann man aufgeben?§ Was muss mein Tooling können?à Traceability kommt ohne effektives Tooling nicht aus
(vgl. Folie „Testing“)à … kann zu jedem Zeitpunkt verfügbar sein (vgl.
„Coverage“)à … muss zu jedem Meilenstein und für das „Finished
Device“ aggregierbar sein.
4025.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Traceability im Agilen Med. SW-Projekt
§ Was heißt „aggregierbar“?à
§ Wer „leitet“ die Versionierung?à gewählter Zeitpunkt
User Story1 User Story2
Anforderung 1
Anforderung 2
Testfall 1
Testfall 2
Testergebnis 1
Testergebnis 2
Anforderung 2‘ Testfall 2‘ Testergebnis 2‘
Testergebnis 1
Zeit
4125.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Traceability im Agilen Med. SW-Projekt
§ Was heißt „aggregierbar“?à
§ Wer „leitet“ die Versionierung?à gewählter Zeitpunkt
User Story1 User Story2
Anforderung 1
Anforderung 2
Testfall 1
Testfall 2
Testergebnis 1
Testergebnis 2
Anforderung 2‘
Testfall 2‘
Testergebnis 2‘
Testergebnis 1
Zeit
User Story2-1
Testergebnis 2
4225.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Der Weg der agilen Annahmen und Stolpersteine im Requirements-Engineering
§ User-Stories vs. Requirements- Exkurs: Normen- Traditionelle Gründe für Requirements
§ Testen (akzeptanzbasiertes Testen vs. Test nach Req.-Spezifikation)
§ Menge und Struktur von Requirements§ Refactoring von Requirements§ Traceability§ Dokumentation und Tooling
4325.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Wie behalten wir den Überblick?à Dokumentation und Tooling6
§ Was lohnt sich aufzuheben?§ Was kann man aufgeben?§ Was muss mein Tooling können?
4425.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
§ Lessons Learned:- Für die tägliche Arbeit: Dashboards (transient)- Für das „finished device“ und „Projektmeilensteine“:
Summaries aus Tools, die ein „Drill-Down“ ermöglichen- Requirements-/Test-Tooling sollte mit der agilen
Toolchain (Sprint, Release-Planning) koppelbar sein.- Für die Dokumentation: Toolvalidierung durchführen
(lassen).
Wie behalten wir den Überblick?à Dokumentation und Tooling6
4525.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
… und jetzt nochmals zurück zur Königsfrage:Brauchen wir im Agilen Projekt Requirements?
§ Steht nicht in guten User Stories alles drinnen?à In guten User Stories steht alles drinnen, was es für das
tägliche Arbeiten braucht!à Aus guten User Stories lässt sich ein schlanker Satz an
Requirements ableiten, der für den Überblick im Projekt unabdingbar ist, denn er bildet immer das gesamte Produkt ab.
§ Sowohl als auch – aber schlank!
4625.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Agenda
Einführung
• Requirements-Engineering im klassischen vs. agilen Projekt• Rolle und Ziele im med. Projekt, • Rolle und Ziele im agilen med. Projekt
• Die große Herausforderung agiler Projektdokumentationen
Agile Annahmen und Stolpersteine
im RE
• User-Stories ODER Requirements• Exkurs: Normen – oder: Wer fordert eigentlich Anforderungen an?• Trad. Gründe für Requirements – oder: „Als … brauche ich 1 Anforderung, um ...“
• Testen – ein Kultur-Thema ?!• Exkurs: Fluch und Segen der Testautomatisierung, „die wahren Gralshüter“
• Menge und Struktur von Requirements• Refactoring von Requirements• Traceability• Dokumentation und Tooling
Schluss
• Synopsis• Zusammenfassung• Fazit• Anspruch und Ziele erreicht? Ausblick
4725.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Zusammenfassung
§ Agiles Requirements Management funktioniert.§ User Stories und Requirements ergänzen sich.§ Requirements dienen dem Überblick.§ Änderungen an der ToolChain sind essentiell.§ Es ist ein Kulturwandel
- auf Seiten der Entwicklung,- auf Seiten der Verifikation und Validierung.
§ Es ist ein Blick-Wandel, denn die gleichen Werte des agiles Manifests gelten jetzt nicht nur „für mich“, sondern auch „um mich herum“.
4825.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Agiles Anforderungsmanagement?Wie soll denn das bei medizinischer SW funktionieren? Was braucht es denn dazu?
§ Wie?à Mit Hilfe eines Mind-Sets, das inkrementell-iterative
Prozesse zulässt und leben will.
§ Was braucht es dazu?à Mut (zum Weglassen), Änderungswille,
Durchhaltevermögen, Offene Herzen, Offenen Geist, gute Werkzeuge
4925.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Zusammenfassung
Auswirkungen auf… sind
… Welche Auswirkungen hat solch ein Vorgehen auf meinen Anforderungsprozess?… auf meinen Dokumentationsprozess?
…auf meine Tool-Chain? …auf meine Team-Mitglieder
und das Projekt
Keine, außer der Tatsache, dass es immer wieder möglich sein muss, Anforderungen ohne Panik ändern zu können.
Ich muss zu jedem Zeitpunkt (evtl. sogar für jeden Zeitupunkt) ein konsistentes Dokument erzeugen können (auch die Test-Seite des V) (vgl. DevOps)
Meine Tool-Chain muss mich im obigen unterstützen, sie darf mich nicht behindern.
Das Team darf jederzeit Änderungen wollen wollen, da es selbst auch iterativ arbeitet.
5025.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
IEC 62304
… und gegen wie viele Normen haben wir jetzt verstoßen?
ISO 13485QM-
System
TIR45
5125.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Vielen Dank!à Fragen ?
5225.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Ausblick: Fluch und Segen der TestautomatisierungDev-Ops-Kulturen
§ Testautomatisierung ist ein „muss“ im inkrementell-iterativen, sonst erstickt das Projekt in Änderungsanalysen.
à Requirement als Design-Input für ein Inkrement gerät wieder unter Zeit-Druck
§ Dev-Ops-Ansätzen und „Continuous Release“ revolutionieren den Ansatz von „Nightly Builds“, „Stabilisierungs-Builds“, „Release-Builds“
à Requirement und Test-Case geraten unter der „Mähmaschine“ Dev-Ops unter (Zeit-)Druck
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5325.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
5425.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Backup-Slide: Agile Manifesto
5525.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Backup-Slide: Wie kann ein agiles Vorgehen jetzt aussehen?
5625.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Requirements aus Sicht der FDA
(Aber was muss ich jetzt dokumentieren?)
§ Requirements kommen aus „User Needs“, die sich ergeben, um den „Intended Use“ sicher zu erfüllen.
Alles, was nicht aus „User Needs“ und Intended Usekommt, ist kein Requirement.
§ User Needs müssen validiert werden, Requirementsmüssen verifiziert werden.
(Wann das im Projekt geschieht, regelt der Testplan, nicht unbedingt per se das SW-Entwicklungsmodell.)
5725.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Die „Anforderung“, die „Verifikation“, die „Validierung“ und die „Traceability“
§ Requirements kommen aus „User Needs“, die sich ergeben, um den „Intended Use“ sicher zu erfüllen.
à Alles, was nicht aus „User Needs“ und Intended Usekommt, ist kein Requirement.
§ Verifikation§ Validierung (SW-Validierung, z.B. GSVP / Usability
Tests / Validierung gemäß 62366)à User Needs müssen validiert werden, Requirements
müssen verifiziert werden.§ Traceability ist ein Maß, mit dem eine Beziehung
zwischen zwei oder mehr Produkten des Entwicklungsprozesses gemacht werden kann.
5825.10.2016Carl Zeiss Meditec AG, Bertram Herzog, Medical Technology Business Group
Agenda
- Einführung: Das alt-griechische Projektdrama- Requirements-Engineering im klassischen vs. agilen Projekt
- Rolle und Ziele im med. Projekt, - Rolle und Ziele im agilen med. Projekt- Die große Herausforderung agiler Projektdokumentationen
- Der Weg der agilen Annahmen und Stolpersteine im Requirements-Engineering- Die sofortige Frage: User-Stories vs. Requirements
- Exkurs: Normen – oder: Wer fordert eigentlich Anforderungen an?- Traditionelle Gründe für Requirements – oder: „Als … brauche ich eine
Anforderung, um ...“- Testen (akzeptanzbasiertes Testen vs. Test nach Req.-Spezifikation) – ein
Kultur-Thema ?!Exkurs: Fluch und Segen der Testautomatisierung, „die wahren Gralshüter“
- Menge und Struktur von Requirements- Refactoring von Requirements- Traceability- Dokumentation und Tooling
- Synopsis, Zusammenfassung, Fazit, Anspruch und Ziel erreicht?