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1 Abschlussarbeit NDK 11 August 2010 Waldkindergarten Priska von Holzen [email protected] Vorsäss 6372 Ennetmoos 079 474 58 27

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Abschlussarbeit NDK 11 August 2010

Waldkindergarten Priska von Holzen [email protected] Vorsäss 6372 Ennetmoos 079 474 58 27

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1.BEWEGGRÜNDE DEN NDK ERLEBNISPÄDAGOGIK ZU BESUCHEN ..................................3

1.2. Bezug zur Natur........................................................................................................................................ 3

1.3. Outdoortechniken................................................................................................................................... 3

1.4. Gesellschaftsbeobachtungen................................................................................................................ 3

1.5. Grenzerfahrungen ................................................................................................................................... 3

1.6. Entwicklung neuer Ideen........................................................................................................................ 3

2. PERSÖNLICHER LERNPROZESS .........................................................................................4

2.1. Trekkingmodul ......................................................................................................................................... 4

2.2. Klettermodul ............................................................................................................................................ 4

2.3. Schneeschuhmodul ................................................................................................................................ 5

2.4. Kanumodul............................................................................................................................................... 5

2.5. Waldmodul............................................................................................................................................... 6

3. BESCHRIEB DER PERSÖNLICHEN ENTWICKLUNG............................................................6

4. PROFIL ..............................................................................................................................7

4.1. Erlebnispädagogische Angebote.......................................................................................................... 7

4.2. Persönliche Arbeit .................................................................................................................................. 7

5. MEINE PROJEKTE .............................................................................................................8

5.1. Elternabend Kindergarten „Vorstellung des Komfortzonenmodells“.................................................. 8

5.2. Bau eines Waldsofas mit zwölf Vätern der Kindergartenkinder .......................................................... 9

5.3. Waldabend „Feuer und Flamme“ (anlässlich der Projektwoche Zirkus Balloni: Atelier Feuer und Fakir)................................................................................................................................................................ 9

5.4. Erstellung des Waldplatzes ................................................................................................................... 10

5.5. Waldwoche mit zwei Kindergartenklassen......................................................................................... 11

5.6. Konzepterarbeitung „Waldkindergarten“ ........................................................................................... 12

6. BLICK IN DIE ZUKUNFT....................................................................................................16

7. QUELLENANGABEN .......................................................................................................16

8. ANHANG (KONZEPT WALDKINDERGARTEN ENNETBÜRGEN).......................................16

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1.Beweggründe den NDK Erlebnispädagogik zu besuchen

1.2. Bezug zur Natur Ich verbringe viel Zeit draussen. Sei es bei der Mitarbeit auf dem Hof meines Partners oder in der Freizeit, in der ich gerne wandere, mit den Schneeschuhen auf einer Tour bin oder klettere. Die Natur fasziniert mich und gibt mir Kraft. Die Arbeit in der Erlebnispädagogik spielt sich draussen ab. Dieser Aspekt hat mich gereizt.

1.3. Outdoortechniken Sicherheit und Tipps im Outdoorbereich dazuzugewinnen, war für mich ein grosses Ziel. Neue Erfahrungen im NDK zu sammeln und diese evt. einmal professional anzuwenden, war eine Vision.

1.4. Gesellschaftsbeobachtungen In unserer heutigen Gesellschaft beobachte ich oft, dass die Leute unterschätzt werden und dass man ihnen immer weniger zumutet. Anstelle dass z.B. Eltern im Sinne von Maria Montessori „hilf mir, es selber zu tun“ die Kinder in ihrem Lernen unterstützen, geben sie ihnen oft zu viele Hilfestellungen und ermöglichen ihnen nicht genügend Freiheit zur Weiterentwicklung. Dies zeigt sich immer wieder an vermindertem Selbstwertgefühl der Kinder. Dabei entsteht die grosse Herausforderung dies den Eltern konstruktiv rückzumelden und verständlich zu machen. Deshalb suchte eine Ausbildung, die mir ermöglicht, in meiner Arbeit den Kindern ein immer besseres Selbstwertgefühl mit auf den Weg zu geben. „Ein guter Selbstwert ist Ziel einer jeden Begleitung von Menschen. Ehrliche Erfolgserlebnisse stärken den Selbstwert; berechtigtes Lob und Würdigung von Leistung unterstützen zusätzlich. Erlebnispädagogische Aktivitäten fördern den Selbstwert, da Menschen oft Dinge erreichen, die sie sich nicht zugetraut hätten. Die Gruppen-Erfolgserlebnisse schaffen Wert und Identifikation.“ (Zufellato, Kreszmeier, 2007, S. 149)

1.5. Grenzerfahrungen Ich selber bin seit jener davon überzeugt, dass ein Mensch seinen Erfahrungsrucksack immer mehr erweitert, wenn er Grenzsituationen erlebt, bei denen er Ausdauer, Ehrgeiz und Kräfte beweisen muss. Das erlebnispädagogische Arbeiten geht genau in diese Richtung. Folgendes Zitat spricht dafür: „Systemische Erlebnispädagogik bewegt sich in einer Pendelbewegung zwischen Komfortbereich und Risikozone. Sie beschreibt einen Lernprozess, die zirkuläre Entwicklung des Erlebens. Sie vermeidet Exkursionen in den (subjektiven) Bereich des Überlebens, der Lernen unmöglich macht. Sie gibt Menschen die Gelegenheit, Sicherheit(→) und Vertrauen aufzubauen, fordert sie jedoch auch zu Schritten auf und lädt sie zu Wagnissen des Lernens ein.“ (Zufellato, Habiba Kreszmeier, 2007, S.81) Im NDK Methoden zu erlernen, mit denen ich den Kindern einen grösseren Erfahrungsrucksack ermöglichen kann, hat mich gereizt.

1.6. Entwicklung neuer Ideen Eine weitere Vision für mich war, während dieser Weiterbildung auf neue Ideen für meinen beruflichen Weg zu kommen. Es ging mir darum, neue Ideen, Pläne und Fertigkeiten zu gewinnen oder zu erweitern. Im Kurs sah ich die enormen Möglichkeiten und daraus entstand die Vision des Waldkindergartens.

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2. Persönlicher Lernprozess

Beim Ausformulieren der Erkenntnisse, habe ich festgestellt, dass sich alle in Bezug mit „Grenzerfahrungen“ stehen. Dies ist auch ein Ziel im erlebnispädagogischen Arbeiten. Wichtig dabei ist aber immer, dass sich die Leitungspersonen in ihrem Tun sicher und kompetent sind, um gefährliche Situationen einzuschätzen, auf die Gruppen einzugehen und richtig zu handeln.

2.1. Trekkingmodul Meine Erkenntnis in Form einer Metapher: „Ich lerne loszulassen, wie der Wasserfall im „Ofeloch“, welcher so unbeschwert, schwebend, tröpfchenweise an mir vorbeifiel.“ Diese Zielformulierung habe ich hinsichtlich der Berufswelt erreicht. Wie die Wassertröpfchen beim „Ofeloch“ sich vom grossen Wasserfall ablösen und in ein neues Gewässer fallen, habe ich mich vom alten Berufsalltag getrennt. Ich bin eine gewisse Zeit gefallen, ohne dass ich wusste, wie ich lande. Nun starte ich in einem neuen Gewässer. Diesen Sommer werde ich im neu gegründeten Waldkindergarten unterrichten und nicht mehr im alten Regelkindergarten weiterarbeiten. Ich konnte Altes verabschieden. Dies forderte von mir Mut, Durchhaltevermögen und nun viel Engagement im Ungewissen zu starten. Während dem langen wandern habe ich auch festgestellt, dass ich mit der Zeit fast ein bisschen in ein „Flow“ geriet. Ich wurde ruhiger und konnte mich voll und ganz auf die Natur einlassen. Deshalb möchte ich im privaten Bereich noch vermehrt schauen, dass ich bewusst Zeiteinheiten einplane, in denen ich mit sportlicher Tätigkeit oder einfach nur mit meinem Dasein zur Ruhe kommen kann.

2.2. Klettermodul Meine Erkenntnis in Form einer Metapher: „Ich falle erst ins Seil, wenn ich ganz sicher in meinem Tun bin.“ Es ist mir während des ganzen Moduls nie passiert, dass ich gefallen bin. Ich hatte Vertrauen ins Material und in die Personen die mich sicherten, hatte aber Angst vor dem Fallen und dem Aufprall. Ich stellte fest, dass ich meine Kräfte kenne und erst loslasse, wenn ich die Kontrolle über etwas habe. Dies beobachte ich auch immer wieder in meinem Handeln. Ich packe erst etwas an, wenn ich sicher in meinem Tun bin und voll und ganz dahinter stehen kann. In meiner Arbeit als Kindergartenlehrperson hat sich das auch immer wieder bewahrheitet.

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Wenn ich voll und ganz hinter einer Handlung stehen kann, kann ich vieles bewirken. Sobald ich sehr viel Sicherheit habe, z.B. viel Berufserfahrung, darf mir auch einmal einen Fehler passieren. Im ersten Berufsjahr wären kleine Fehler viel fataler und man fällt weiter den Berg herunter.

2.3. Schneeschuhmodul Meine Erkenntnis in Form einer Metapher: „Auch die allerschwersten Klötze des Iglus können mich nicht zerdrücken.“ In unserem zu eng gebauten Iglu haben wir die Schlafplätze aus Platzmangel von fünf auf vier beschränkt. Ein Kollege verbrachte aus Goodwill die Nacht draussen. Ich schätzte es, einen Platz im Iglu zu haben. Während des Einschlafens merkte ich aber, dass ich eigentlich lieber tauschen möchte, denn ich spürte die Enge, Bewegungseinschränkung, hatte zu wenig Fluchtmöglichkeiten und Kontrollverlust über die Umgebung (Lawinen). Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich Klaustrophobie. Dank meiner Strategie geriet ich nicht in Panik. Ich versuchte an die Sommerferien zu denken und konnte so Ruhe bewahren.

2.4. Kanumodul Meine Erkenntnis in Form einer Metapher: „Nach jeder strengen Zeit folgt ein Kehrwasser, wo man sich ausruhen kann.“ Das Kanufahren im Wildwasser forderte mich sehr! Zweimal war „das Boot voll“ und wir kenterten ins kalte Wasser. Obwohl ich mit der Strömung mitgezogen wurde, hatte ich keine Angst. Ich wusste, dass ich sicher wieder hinaus komme und hatte viel Vertrauen in die Leitungspersonen, welche vor Ort waren und den Wurfsack mir zuwarfen.

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Ich erkannte, wie wichtig es ist, dass eine Leitungsperson kompetent in ihrem Führen ist und bei schwierigen Situationen ein Teilnehmer voll und ganz auf die Führungsperson setzt. Nach meinem ersten Arbeitstag nach diesem Modul bekam ich hohes Fieber. Deshalb gönnte ich meinem Körper Ruhe (Kehrwasser), um wieder zu Kräften zu kommen.

2.5. Waldmodul Meine Erkenntnis in Form einer Metapher: „Auch der stärkste Regenfall kann mich nicht mehr nässen!“ Einmal mehr hat es während unseres Moduls meistens geregnet. Ich habe gemerkt, dass es mich überhaupt nicht mehr stresst und dass mich kein Regen mehr umhaut. Schlussendlich bin ich froh, dass wir unsere Module unter diesen schlechten Wetterbedingungen durchführen mussten. Der Petrus hat uns somit ein noch grösseres Lernfeld geschenkt. Ich bin gewappnet, wenn Eltern kritische Fragen in Bezug auf das Wetter stellen.

Ich habe gelernt e Gruppen einzplanen. Es macht mehr Sinn, situativ zu reagieren, man muss sich einfach iin dem, was man durchführt. Beim Führen der Gruppen gebe ich bewusst vermehrt die Führung ab, um gruppenzentrierte Prozesse zu ermöglichen. Dies ist sogar möglich bei Kindergartenkindern! Einzelne Kinder versuche ich in ihrem Entwicklungsstand entsprechend immer noch ein bisschen mehr herauszufordern, damit sie ihre Lernschritte schneller machen können und sich auch zutrauen, mal was Neues auszuprobieren. Ich fühle mich sehr bestärkt, in folgendem Zitat:

3. Beschrieb der persönlichen Entwicklung

, spontaner auf di ugehen und nicht alles vorgängig zu mmer sicher sein

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„Erlebnispädagogik führt Menschen aus ihrem Komfortbereich in das Lernfeld des subjektiven Risikos. Lernen kann nur dort stattfinden, wo sich Menschen (noch) nicht auskennen, wo (noch) nicht jeder Handgriff sitzt und sie alles wissen. Solche Situationen sind mitunter irritierend und verunsichernd, bisweilen sogar schmerzhaft. Wie etwa beim jungen Vogel, der zwar flügge ist, doch noch nicht flugreif, der zwar neugierig und voller Tatendrang ist, doch immer noch gefüttert werden will. Lernen ist angstrengend, aufreibend und mitunter frustrierend, doch es bringt auch riesigen Gewinn, Erfolgserlebnisse und Freude, macht stolz und selbständig.“ ( Zufellato, Kreszmeier, 2007, S. 169) Ich wäge Gefahrenquellen bewusst ab und überlege mir vorgängig, ob ich die entsprechenden Sicherheitsvorschriften einhalte oder den Kindern besser ein Erlebnis (Lernfeld) ermögliche. Ich sehe herkömmliche Normen nicht mehr so eng und versuche ein gutes Mittelmass zu finden.

4. Profil

4.1. Erlebnispädagogische Angebote Die persönlichen Beweggründe den NDK zu besuchen und die Lernprozesse während des Kurses haben mich motiviert, vor allem in beruflicher Hinsicht eine Veränderung wahrzunehmen. Darum biete ich „Bauernhoferlebnisse“ an und habe für den diesjährigen Schulstart einen „Waldkindergarten“ gegründet.

4.2. Persönliche Arbeit Ich habe ein paar Zitate zusammengestellt, welche während meiner Arbeit formuliert wurden. Die folgenden Aussagen bestärken mich in meiner Arbeit, zeigen mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin und machen mich stolz. Nacht „Feuer und Flamme“: „Häi diä huärä Lehrer hend ai nu Muät, ich hätt scho lang abgriäft“. (Oberstufenschüler der 3. ORS) Konzept Waldkindergarten: „Für mich ist es sehr erfreulich, wie engagiert und motiviert die zwei Initiantinnen, Priska von Holzen und Martina Hess, dieses Projekt in die Wege geleitet haben. Innert kürzester Zeit haben sie ein umsetzbares Konzept erarbeitet. Aus diesem Engagement entnehme ich, dass Motivation ansteckt und für einen guten Unterricht unerlässlich ist.“ (Homepagebericht, www.wir-waehlen-doris.ch, 2010) „Mit dem Erwachen des Frühlings ist auch an der Schule eine neue Blüte aufgegangen.“ Priska von Holzen und Martina Hess erfreuten sich diesen Herbst so sehr… …am diesjährigen Kindergartenschwerpunkt „Wald“, …an den vielen eindrücklichen Waldtagen mit den Kindern auf der Honegg, …an einigen Weiterbildungen zu dieser Thematik, dass sie ab August 2010 den Kindergartenunterricht nach draussen in den Wald verlegen. Eltern haben die freie Wahl, ihr Kind in den Waldkindergarten zu schicken. Der Waldkindergarten hat viele Vorteile. Die Kinder entwickeln ihre Bewegungsmöglichkeiten, die Ausdrucksfähigkeit, das selbständige Handeln und das Selbstvertrauen weiter, differenzieren ihre Wahrnehmungsfähigkeit, erleben die Gemeinschaft und tragen dafür Verantwortung. Sie nehmen Naturvorgänge wahr, thematisieren diese und lernen Werkzeuge und Geräte kennen und diese sachgerecht einzusetzen.

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Da sich das Leben und der Erfahrungsspielraum der meisten Kinder innerhalb von vier Wänden abspielen, bietet der Unterricht in der freien Natur eine Bereicherung.“ (Bissig, Zeitungsbericht „us eysem Dorf“, 2010)

5. Meine Projekte Mein grosses Projekt ist die Einführung des Waldkindergartens, welcher im August gestartet ist. Ich habe aber während des vergangenen Schuljahres noch andere Projekte durchgeführt, in die ich immer wieder erlebnispädagogische Aspekte einfliessen liess.

5.1. Elternabend Kindergarten „Vorstellung des Komfortzonenmodells“ Zielgruppe: Eltern der vier Ennetbürger Kindergartenklassen Anzahl TeilnehmerInnen: ca. 90 Erwachsene Ziel des Anlasses: Die Eltern kennen das Komfortzonenmodell. Ihnen wird bewusst, wie wichtig es ist, den Kindern mehr zuzumuten, um ihnen mehr Erfahrungen und somit Lernfelder zu ermöglichen. Inhalt: Einstieg mit Waldgegenständen: Tasten im Dunkeln, unterstützt mit Waldgeräuschen und Waldduft. Bevor wir anschliessend das Komfortzonenmodell erläuterten, stimmten wir die Eltern mit einem Theater auf unsere bevorstehenden Waldtage/-wochen ein. Datum: 21.09.10 Zeitgefäss: zwei Stunden Besonderes: Wir wollten den Eltern ein Erlebnis im „Lernfeld“ ermöglichen, ohne dass sie völlig überfordert waren. Somit stellten wir den vielen Vätern und Müttern die Aufgabe, alleine, im finsteren, grossen Gemeindesaal zu ihrem „Waldgegenstand“ zu laufen, der auf einem Stuhl lag. Es war eindrücklich, wie still dieses grosse Publikum diese Aufgabe meisterte. Herausforderung: Die Eltern aus der Komfortzone zu bringen, ohne ihnen eine peinliche Situation herbeizuführen. Lernschritte für mich: Ich habe das erste Mal vor so vielen Erwachsenen ein kleines Theater vorgespielt. Es hat mich fasziniert, dass einige Eltern Monate später noch über das Komfortzonenmodell diskutiert haben. Komfortzone,Komfortzonenmodell: Ein bekanntes Erklärungsmodell der Erlebnispädagogik ist das Komfort- und Risikozonenmodell(auch Lernhzonenmodell.) Es nennt den üblichen Lebensbereich, in dem sich Menschen wohl fühlen und gut auskenne, die Komfortzone (→Aktivationsniveau). In der angrenzenden Risikozone wartet Neuland und Erkundung und Entdeckung, dort findet Lernen statt. Erfahrungen und Erlebnissse, die in diesem Risikobereich gemacht werden, in dem sich die Menschen nicht mehr unumschränkt auskennen und sicher fühlen, in dem sie

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manches verunsichert, vielleicht sogar schmerzt und verängstigt, ermöglichen Weiterentwicklung und führen letztlich zur Ausdehnung des Komfortbereichs. Systemische Erlebnispädagogik bewegt sich in einer Pendelbewegung zwischen Komfortbereich und Risikozone. Sie beschreibt einen Lernprozess, die zirkuläre Entwicklung des Erlebens. Sie vermeidet Exkursionen in den(subjektiven)Bereich des Überlebens, des Lernen unmöglich macht. Sie gibt Menschen die Gelegenheit, Sicherheit (→)und Vertrauen aufzubauen, fordert sie jedoch auch zu Schritten auf und lädt sie zu Wagnissen des Lernens ein. (Zufellato, Kreszmeier, 2007, S. 81)

5.2. Bau eines Waldsofas mit zwölf Vätern der Kindergartenkinder Zielgruppe: Kindergartenkinder und deren Väter Anzahl TeilnehmerInnen: 12 Kinder und 12 Väter Ziel des Anlasses: Alle packen an und erstellen gemeinsam ein grosses Waldsofa für zwei Kindergartenklassen. Inhalt: Wir haben die Eltern nach einem kurzen Einstieg in verschiedene Aufgabengruppen (Totholz sammeln, Scheuen einschlagen und Planen spannen) eingeteilt. Tatkräftig wurde angepackt. Nach ca. zweistündiger Arbeit erwärmten sich alle am warmen Feuer und brätelten ihre Wurst. Metapher: Wir bauen uns ein wohlig, warmes Nest mit einem Dach über den Kopf. Zeitgefäss: Drei Stunden Besonderes: Es war Mitte Oktober und regnete oder schneite die ganze Zeit. Herausforderung: Das Wetter, welches überhaupt nicht mitspielte. Die Väter, welche das Gefühl hatten, dass sie am besten wissen, wie man Planen spannt. Lernschritte für mich: Selbst die grosse und gute Vorbereitung für ein möglichst gutes Planendach darf über den Haufen geworfen werden. Ich musste mein Vorhaben auf die Seite legen, weil die Väter ihre Ressourcen einbringen wollten. Schlussendlich war ich überhaupt nicht stolz auf das Resultat, aber der Prozess war wichtiger!

5.3. Waldabend „Feuer und Flamme“ (anlässlich der Projektwoche Zirkus Balloni: Atelier Feuer und Fakir) Zielgruppe: Altersdurchmischte Gruppe (Kindergartenkinder - 3.Oberstufenschüler) Anzahl TeilnehmerInnen: 24 SchülerInnen

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Ziel des Anlasses: Die SchülerInnen wissen, wie man ohne Zeitung anfeuern kann. Sie nutzen ihre Ressourcen. Die älteren SchülerInnen übernehmen Verantwortung für die jüngeren. Inhalt: Die Gruppen versuchen mit möglichst wenigen Hilfsmitteln in Kleingruppen ein Feuer zu entfachen und kochen anschliessend ein kleines Fondue, Marshmallows oder Datteln im Speckmantel. Metapher: Wir entfachen unser Gruppenfeuer! Zeitgefäss: Vier Stunden Besonderes: Die Gruppe ist der erste Tag (von einer Projektwoche) in dieser Konstellation. Herausforderung: In unseren zwei Ateliergruppen hatten wir viele schwierige Schüler, welche die Grenzen erprobten. So hat z.B. ein Oberstufenschüler in einen Baum geschnitzt. Ein Kindergartenkind hat zu ihm gesagt: „ Gads dier eigentlich nu, das darf mä sicher nid.“ Ich habe das gesehen und konnte ihm am Beispiel des Kindergartenkindes erläutern, dass er ein Vorbild für die Jüngeren darstellt und sich bitte auch dementsprechend verhalten soll. Lernschritte für mich: Der grosse Altersunterschied der Kinder ist eine ungeheure Bereicherung in der erlebnispädagogischen Arbeit. Ressourcen können gezielt genutzt werden. Negative Verhaltensmuster der SchülerInnen verändern sich zum Positiven, das Selbstvertrauen der Einzelnen wird gestärkt. Ich konnte die Verantwortung gut abgeben und die Feuer der einzelnen Gruppen brannten bald. Die Gruppe hatte ein einmaliges Erlebnis und redete die ganze Woche vom Abend im Wald.

5.4. Erstellung des Waldplatzes Zielgruppe: Freiwillige Oberstufenschüler, die Lust haben anzupacken. Anzahl TeilnehmerInnen: 17 SchülerInnen Ziel des Anlasses: Die Schüler errichten den Waldkindergarten (Plumpsklo, vier Waldplätze, Wege). Inhalt: Die Schüler arbeiten dort, wo sie Lust haben und erbauen einen schönen Platz für den Waldkindergarten. Die Arbeitsgruppen wurden anhand der Ressourcen eingeteilt. Metapher: Wir errichten den Waldkindergarten! Zeitgefäss: Zwei Tage (Auffahrtsbrücke)

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Besonderes: Es regnete, war neblig und kalt. Herausforderung: Die SchülerInnen waren gut ausgerüstet und topmotiviert. Sie freuten sich wahnsinnig über das Resultat, so dass sie uns weiterhin handwerklich unterstützen möchten. Lernschritte für mich: Es war wunderschön zu sehen, wie schwache Schüler mit ihrer Motorsäge aufblühten und stolz waren. Sie konnten ihre Fähigkeiten ausserhalb des Schulzimmers zum Vorschein bringen. Auch schwierige Schüler haben gut angepackt und sich von der guten Seite gezeigt. Dieses Projekt soll das Oberstufenteam unbedingt animieren, weitere Anlässe in dieser Form zu planen.

5.5. Waldwoche mit zwei Kindergartenklassen Zielgruppe: Zwei Kindergartenklassen mit je 16 Kindergartenkindern Anzahl TeilnehmerInnen: 32 Kinder mit je zwei Begleitpersonen (Eltern der Kinder) Ziel des Anlasses: Die Kinder erweitern ihren Komfortbereich. Sie können sich im Wald beschäftigen und erweitern ihre Spielideen. Inhalt:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag

08.00 - 08.50

Freiwillige Auffangzeit Zwei Busfahrten auf die Honegg

Freiwillige Auffangzeit Zwei Busfahrten auf die Honegg

Freiwillige Auffangzeit Zwei Busfahrten auf die Honegg

Freiwillige Auffangzeit Zwei Busfahrten auf die Honegg

Freiwillige Auffangzeit Zwei Busfahrten auf die Honegg

08.50 - 11.25

Ritual Lernangebot Freispiel Anfeuern mit „Feuerchefs“

Ritual Lernangebot Freispiel Anfeuern mit „Feuerchefs“

Ritual Lernangebot Freispiel Anfeuern mit „Feuerchefs“

Ritual Lernangebote Freispiel Anfeuern mit „Feuerchefs“

Ritual Lernangebot Freispiel Anfeuern mit „Feuerchefs“

11.10 Busfahrt ins Dorf für die Hälfte der Kinder

Busfahrt ins Dorf für die Hälfte der Kinder

Busfahrt ins Dorf für alle

Busfahrt ins Dorf für die Hälfte der Kinder

Busfahrt ins Dorf für alle

11.25- Kochen Älper-magronen Natur- abwasch

Bräteln frei Bräteln frei

12.00 - 14.00

Lernangebot Freispiel Schlusskreis

Lernangebot Freispiel Schlusskreis

frei Lernangebot Freispiel Schlusskreis

frei

13.55 Busfahrt ins Dorf Busfahrt ins Dorf frei Busfahrt ins Dorf frei

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Metapher: Wir spielen, kochen und singen eine Woche bei unserem erbauten Waldsofa.

Zeitgefäss: Eine Woche gemäss Stundenplan „Waldkindergarten“. (siehe Konzept S. 10) Besonderes: Diese Waldwoche war für uns eine gute Gelegenheit, den Tagesablauf, Stundenplan, Unterricht, etc. des Waldkindergartens zu erproben. Herausforderung: Ich habe die Waldwoche zusammen mit einer Teamkollegin durchgeführt, die einen anderen Führungsstil hat. Dies forderte mich sehr heraus. Einzelne Kinder hatten Schwierigkeiten, sich im Wald zu beschäftigen. Sie brauchten ständig neue Impulse von uns Lehrpersonen. Lernschritte für mich: Wir haben bewusst für diese Woche nur das Ritual geplant. Die restlichen Lernangebote und Aktivitäten haben wir spontan der Gruppe und den Begebenheiten des Waldes angepasst. Diese Art zu planen, ist für mich neu. Es hat sich sehr gut bewährt! Die Kinder hatten Zeit zum Spielen und ihre eigenen Ideen hatten genügend Platz.

5.6. Konzepterarbeitung „Waldkindergarten“ Zielgruppe: 76 Kindergartenkinder (potentielle „Waldkindergartenkinder“) und deren Eltern Ziel des Anlasses: Der Waldkindergarten hat dieselben Zielsetzungen wie der Regelkindergarten. Die Kinder werden aber im Wald unterrichtet. Die Erziehungsinhalte werden lediglich in einer anderen äusseren Form angeboten. Im Zentrum stehen die aktive, lustvolle Betätigung des Kindes un die Entwicklung eines liebevollen und achtsamen Verhältnisses zur Natur. Wie im regulären Kindergarten werden verschiedene Unterrichtsformen geplant, es findet einfach alles im Freien statt. Der Lehrplan und er Stundenplan sind die gleichen wie im Regelkindergarten. Inhalt: Die Kinder besuchen an vier von fünf Schultagen pro Woche den Waldkindergarten. Sie erreichen die Lernziele in der Natur, indem wir Kindergartenlehrpersonen ihnen ein erlebnisnahes, vielfältiges Lernfeld bieten. Metapher: An der Schule Ennetbürgen ist diesen Frühling eine neue Blüte aufgegangen. Der Waldkindergarten blüht in voller Pracht.

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Zeitgefäss: Bewilligt ist das Projekt für ein Schuljahr. (Wobei der Waldkindergarten eine Winterpause zwischen dem 15. November und Mitte Fasnachtsferien eingeplant hat.) Beweggründe: Die Ausbildung bei planoalto und ein Waldkurs bei Marius Tschirky haben mir bestätigt, dass für die heutige Generation die 1:1 Erfahrung zur Natur und die Vermittlung der Werte zur Natur sehr wichtig ist. Irgendwie spürte ich eine gewisse Unzufriedenheit nach meiner siebenjährigen Erfahrung als Kindergartenlehrperson. Ich merkte, wie es mich immer mehr nach draussen zieht, dass aber solche Projekte ständig mit grossem organisatorischem Aufwand verbunden sind. Zudem kam, dass ich dieses Jahr in meiner Kindergartenklasse einige Kinder hatte, welche sich immer in der Komfortzone befanden, völlig verkrampft und hilflos ohne ihre Eltern in den Kindergartenräumen standen und mich ständig um Hilfe baten. Solchen Kindern werden zu Hause wenige Lernfelder angeboten. Dies beschäftige mich so sehr, dass ich Lösungen für solche Kinder gesucht habe. Irgendwie wollte ich ihnen eine Bereicherung anbieten zu den vier Wänden, in denen sie ohnehin schon immer mit ihrer Familie sind. Für mich war klar, dass es in die Richtung eines erlebnispädagogischen Projektes gehen musste. Marius Tschirky hat mir gezeigt, wie lustvoll und natürlich wir den Kindern die wichtigen Lebenserfahrungen, aber auch Grundtechniken im Wald beibringen können. Seien Themen wie Leben und Sterben, Sähen und Ernten, Durchsetzen und Geniessen, usw.: Nach einem eintägigen Kurs bei ihm habe ich das ganze Wochenende darüber nachgedacht, evt. einen privaten Waldkindergarten zu gründen. Da diese Hürde aber riesig wäre, war meine Motivation nicht so gross. Am darauffolgenden Montag habe ich erfahren, dass ein Waldkindergarten auch an einer öffentlichen Schule möglich wäre, und so begannen meine Kollegin und ich zu visionieren. Wir waren Feuer und Flamme und hatten nur ein Ziel vor Augen: Den Waldkindergarten, der im nächsten Schuljahr (d.h. in acht Monaten) starten soll. Besonderes: Wir hatten ideale Voraussetzungen, für das Konzept eine Bewilligung zu erlangen:

Die langjährige Teamkollegin, welche mit mir das Konzept erarbeitete war topmotiviert.

Die Schulleitung hatte offene Ohren für unser Vorhaben und liess uns ein Konzept erarbeiten.

Der Schulrat war kritisch, aber auch in ihm konnten wir das Feuer entflammen. Die Eltern der Kindergartenkinder, welche uns ziemlich vertrauen, weil wir schon

lange an dieser Schule arbeiten. Die Bildungsdirektion des Kantons Nidwalden hat sich sehr für das Projekt interessiert

und uns einen zweiseitigen, unterstützenden Brief geschrieben, welcher bestimmt auch noch zur Bewilligung des Schulrates beitrug.

Herausforderung: Die grösste Hürde war der straffe Zeitplan. Wir arbeiteten oft ohne Mittagspause. Jede freie Minute war für den Waldkindergarten und diverse Abklärungen mit Waldbesitzern, dem Revierförster, der Schulleitung, Buschauffeuren, Begleitpersonen, etc. verplant. Aber das hatten wir uns selber eingebrockt. Lernschritte für mich: Hier die wichtigsten Punkte:

die Realisierung einer Vision die Erstellung eines Konzepts der Umgang mit der Ungewissheit evt. umsonst etliche Stunden gearbeitet zu haben Abklärungen mit Behörden verschiedener Schichten Klare Absprachen für`s Teamteaching

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Vertrauen in mich, meine Fähigkeiten und Ressourcen Besonders gestaunt habe ich, dass die Motivation wirklich ein unglaublicher Antrieb für „unmögliche“ Projekte sein kann. Irgendwie haben wir es geschafft, andere zu begeistern. Erlebnispädagogische Umsetzung: Wir werden im nächsten Schuljahr erlebnispädagogisch zu arbeiten, indem wir…. … Merksätze, Elternbriefe, etc. in Metaphern formulieren. … den Kindern die Möglichkeit geben, sich im Lernfeld zu bewegen, aber auch immer wieder in die Komfortzone zurückzukehren. …Gruppenziele formulieren, kommunizieren, evaluieren und anhand der Erkenntnisse weiterplanen. … Ressourcen der Kinder nutzen und wenn möglich immer wieder die Führung abgeben. …auf viel Eigenverantwortung der Kinder plädieren. (z.B., die Regeln im Wald, die mit Gefahren verbunden und deshalb sehr sinnvoll sind). Evaluation nach der ersten Schulwoche im „Waldkindergarten“: Die Nervosität kurz bevor Schulstart war sehr gross. In der letzten Woche haben wir uns noch mit der Begleitperson abgesprochen, das Planendach mit Hilfe von Freunden und Familie aufgebaut, die letzten organisatorischen Unsicherheiten geklärt, die Inventarkiste gepackt und die Schulleitung hat vier Tage vor Schulbeginn endlich einen Chauffeur für den Schulbus angestellt. Uns wurde immer bewusster, wie aufwändig die ganze Organisation mit dem Schulbus ist. Aber wir hatten das Gefühl, dass wir nun für alle Fälle gewappnet sind. Nach den ersten drei Tagen im Waldkindergarten, möchte ich auf folgende Fragen eingehen: Wie haben die Kinder im Waldkindergarten gestartet? Der erste Waldkindergartentag war vom Regen geprägt. Es hat sich aber keineswegs auf die Stimmung der Kinder und Eltern übertragen. Alle erschienen gut ausgerüstet. Die Unkompliziertheit der riesen Kinder- und Elternschar hat uns geholfen, die Nervosität ein bisschen einzudämmen. Wir waren sehr stolz auf unsere 36 Waldkinder, welche alle ohne Tränen den Eltern „tschüss“ sagten und den ersten Nachmittag im verregneten Wald mit ihren neuen Kindergartenkollegen und uns Kindergartenlehrpersonen gut meisterten. Inwiefern finden sich die Kinder im Wald zurecht? Von den 36 Waldkindern sind 20 sechsjährig und 16 erst vier- oder fünfjährig. Wir sind überrascht, wie selbständig die Kinder die Waldtage bereits meistern. Sie haben gute Spielideen, laufen ziemlich gewandt auf dem Waldboden oder stehen bei einem Sturz von alleine und ohne Tränen wieder auf, können z.T. bereits selbständig den Gang zum Plumpsklo erledigen, waschen das Geschirr mit der „Naturabwaschmaschine“ sauber ab und sind grösstenteils offene, eher „wilde Kerle/Girls“. (Wobei zu sagen ist, dass von den 36 Kindern, nur 9 Mädchen im Waldkindergarten sind.) Einzelne Kinder sind noch eher still und beobachtend oder haben zwischendurch wegen Unsicherheiten ein paar kleine Tränen zu verklemmen. Wie klappt die Tagesstruktur mit den verschiedenen Ritualen? Die „Merkhilfen“ für die Kinder, wie z.Bsp. die Buskette für alle Kinder, welche vor dem Mittagessen auf den Schulbus müssen, machen uns die Alltagsorganisation leichter. Auch der Tagesplan, welche den Kindern mit Fotos visualisiert, was nacheinander getan wird, gibt den Kindern eine gewisse Struktur. Die Rituale werden nun fortlaufend eingeführt. Sehr gut bewährt haben sich die Alltagslieder oder die Siesta, bei dem die Kinder nach dem Mittagessen ruhig auf der Plane und den Isoliermatten verweilen. Welche Reaktionen sind seitens der Eltern aufgetreten?

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Beim Informationsabend des Waldkindergartens waren einige Eltern begeistert. Ein grosser Teil war aber sehr unsicher und zweifelte wegen dem Wetter, den Zecken oder den Lernzielen, welche im Waldkindergarten schwer zu erreichen wären. Marius Tschirky, welcher referierte, hat den fragenden Eltern viele Ängste ausgeredet und konnte sicherlich die einen und anderen dazu bewegen, ihr Kind anzumelden. Das Anmeldeverfahren, welches einen Monat dauerte, war sehr spannend zu beobachten. Unser Ziel war, dass sich 30 Kinder anmelden, damit wir zwei Klassen führen können. Wir wussten, dass wir uns ein sehr hohes Ziel steckten, denn wir sind der erste Nidwaldner Waldkindergarten und die Bevölkerung kann sich noch nicht viel darunter vorstellen. Etwa zwei Wochen vor Anmeldeschluss hat sich ein kleiner Run um die Plätze im Waldkindergarten entwickelt. Wir mussten die Anmeldungen nummerieren und hatten bis Anmeldeschluss ganze 41 Waldkinder. Nach langen Diskussionen haben wir uns entschieden, 36 Waldkinder aufzunehmen. D.h., dass wir die fünf letzten Knaben für den Regelkindergarten vertrösten mussten. Für uns war das grosse Interesse die allerschönste Rückmeldung. Es war auch ein sehr wohliges Gefühl, dass die Eltern, welche nun ein Waldkind haben, ein gewisses Privileg haben. Schliesslich konnten nicht alle aufgenommen werden. Anscheinend hat die Gründung des Waldkindergartens aber an einigen Orten grosse Diskussionen ausgelöst. Aber mit dem haben wir gerechnet. Am ersten Tag waren wenige Fragen seitens der Eltern zu klären. Einige haben mir noch während den Sommerferien per Mail geschrieben, dass sie sich wahnsinnig auf den Start im Waldkindergarten freuen. Wie gehen die Kinder mit dem Wetter um? Erstaunlicherweise hat am ersten Waldkindergartentag, als es in Strömen regnete, niemand eine Bemerkung bezüglich dem Wetter gesagt. Am zweiten Tag war es bewölkt und viele Kinder liefen immer noch mit der Kapuze herum. Sie haben nicht bemerkt, dass es nicht mehr regnet. Ein Kind fragte mich: „Warum gemmer äigäntlich im Winter nid i Wald? Ich findä das schad, im Winter wärs doch super hiä.“ Was muss überdenkt werden? Schulbuszeiten: Wegen der frewilligen Auffangzeit konnten wir nicht einschätzen, wie viele Kinder bereits um 08.30 Uhr beim Kindergarten sein werden. Leider konnten wir in der ersten Schulwoche nicht pünktlich mit dem Bus losfahren, weil er nicht mit 18 Kindern aufgefüllt werden konnte. Dies führte soweit, dass wir erst um ca. 09.15 mit allen Kindern im Wald starten konnten. Deshalb werden wir die Eltern mit einem Brief informieren, dass wir sehr froh wären, wenn sie ihr Kind möglicherweise früher in den Kindergarten schicken könnten, damit der Unterricht rechtzeitig starten kann. Reinigung des Schulbuses: Leider bringen die „gschaffigen“ Waldkinder allerhand Schmutz in den Bus. Dies führt zu einigen Konsequenzen, wie z.B., das Ausbreiten von Abfallsäcken auf dem Buspolster, oder die Handwaschmaschine und die Schmutzschleuse vor dem Einstieg in den Bus. Es ist immer ein grosses Abwägen zwischen unseren Werten und denen anderer Personen. Mittagessen: Am Montag kochen wir das Mittagessen über dem Feuer. Am Dienstag- und Donnerstag beliefert uns ein Restaurant. Das Essen wird direkt vom Schulbuschauffeur gebracht. Am ersten Tag wurde es in einem Speiseträger geliefert. Dies war für uns ziemlich befremdend. Deshalb wird der Koch die Mahlzeit ab sofort in einen Pfadikessel füllen, den wir evt. am Feuer aufwärmen können.

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Ideen für Verbesserungsvorschläge: Tagesstruktur: Das Unterrichten im Waldkindergarten ist für mich und meine Kollegin Neuland. Deshalb sind wir täglich am umändern und optimieren. Teamteaching: Das gemeinsame Unterrichten erfordert gute und klare Absprachen und einige grundlegende, gemeinsame Werte. Von Tag zu Tag finden wir neue Unklarheiten die wir genau absprechen müssen. Zum Glück sind meine Kollegin und ich ein gut eingespieltes Team.

6. Blick in die Zukunft Es freut mich bäumig, das nächste Schuljahr im Wald unterrichten zu dürfen. Ich erhoffe mir, die erlebnispädagogischen Aspekte in meine Arbeit mit den Kindern einbauen zu können. Es ist mir bewusst geworden, dass ich noch unsicher bin beim Bestimmen von Blumen und Sträuchern und mir noch einige naturwissenschaftliche Zusammenhänge fehlen. Deshalb habe ich nun den Lehrgang „naturbezogene Umweltbildung“ (ZH AW) gestartet. Ansonsten halte ich weiterhin Ausschau nach ergänzenden Möglichkeiten. Evt. kann ich das eine oder andere Angebot mal in meinem Kollegenkreis, in der Jugendarbeit mit Blauring, Jungwacht und Pfadi umsetzen oder auch einmal eine LehrerInnenweiterbildung anbieten.

7. Quellenangaben Zufellato, Andrea und Habiba Kreszmeier, Astrid (2007): Lexikon Erlebnispädagogik. Augsburg: ZIEL-Verlag. 8. Anhang (Konzept Waldkindergarten Ennetbürgen)

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ANHANG Konzept: Waldkindergarten

Priska von Holzen [email protected] Martina Hess [email protected]

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INHALTSVERZEICHNIS

1. AUSGANGSLAGE 20

1.1. Einleitung 20

1.2 Persönliche Motivation 20

1.3. Ziel 20

2. GRUNDSÄTZLICHES 20

3. ZIELE 21

3.1. Allgemeine Ziele 21

3.2. Ziele in der Selbstkompetenz (gemäss des Lehrplans Kindergarten Nidwalden) 21

3.3. Ziele in der Sozialkompetenz (gemäss des Lehrplans Kindergarten Nidwalden) 23

3.4. Ziele in der Sachkompetenz (gemäss des Lehrplans Kindergarten Nidwalden) 23

4. ZWÖLF ARGUMENTE FÜR DEN WALDKINDERGARTEN 23

5. ORGANISATION 25

5.1. Lageplan 25 5.1.1. Beschreibung der Basisstation 25 5.1.2. Räumlichkeiten bei schlechtem Wetter 25 5.1.3. Sanitäre Anlagen 25 5.1.4. Belegung der Kindergartenräume 26

5.2. Stundenplan 26 5.2.1. Organisation Mittagessen 27

5.3. Transport 27 5.3.1. Auffangzeit 28 5.3.2. Schulbusfahrplan 28

5.4. Tagesablauf 28

5.5. Beteiligte 29 5.5.1. Begleitpersonen (Generationenprojekt) 29 5.5.2. Lehrpersonen/Fachunterricht 29

5.5.2.1. Kindergartenlehrperson 29 5.5.2.2. SHP (Schulische Heilpädagogin) 29 5.5.2.3. DaZ (Deutsch als Zweitsprache) 29 5.5.2.4. Musikalische Früherziehung 29

5.6. Grundausrüstung 29 5.6.1. Waldkindergarten 29 5.6.2. Kinder 30

5.6.2.1. Kleidung 30 5.6.2.2. Schutz vor Zecken 31

6. PÄDAGOGISCHE ÜBERLEGUNGEN 31

6.1. Methodik 31

6.2. Beurteilung der Lernenden 31

7. PERSONELLES 31

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7.1. Anforderungen an die Kindergartenlehrperson 31

7.2. Anforderungen an die Begleitperson(en) 32

7.3. Aus- und Weiterbildungen 32

7.4. Anstellung 32 7.4.1. Begleitpersonen 32

8. UMSETZUNG 32

8.1. Grundvoraussetzungen 32 8.1.1. Kinderzahl 32 8.1.2. Durchführung 32

8.2. Zeitplan 33

8.3. Weiterführende Ideen und Überlegungen 34 8.3.1. Brückenangebot in die Arbeitswelt 34 8.3.2. Lehrerteamanlässe im Wald 34 8.3.3. Andere Varianten 34

9. ZUSAMMENARBEIT 34

9.1. Schulbehörden 34

9.2. Schulleitung 34

9.3. Begleitpersonen 34

9.4. Eltern 34

9.5. Kindergartenlehrpersonen 35

10. KOSTEN 35

10.1 Schulgemeinde 35 10.1.1. Einmalige Kosten 35 10.1.2. Wiederkehrende zusätzliche Kosten 35

10.2. Eltern 35

10.3. Kosteneinsparnisse 35

11. EVALUATION 35

11.1. Zielüberprüfung 35

11.2. Durchführung 36

12. REFERENZEN 36

13. SCHLUSSWORT 36

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1. Ausgangslage

1.1. Einleitung In der Schweiz gibt es seit vielen Jahren „Waldkindergärten“, welche ohne fixe Infrastruktur auskommen und deren Unterricht im Wald stattfindet. Sie sind in den Gemeinden etabliert und geschätzt. So bieten sie neben den offensichtlichen Stärken den Kindern und Schulen zusätzliche Möglichkeiten für eine individuell angepasste Schullaufbahn. Dies bedeutet zum Beispiel, dass neben einem Eintritt in die erste Klasse auch der Wechsel in eine andere Kindergartenform als neue Herausforderung möglich ist. In Alpnach wird nächstes Schuljahr einen Waldkindergarten eröffnet. Das Konzept wurde bei der Bildungsdirektion bewilligt. Der Infoelternabend war ein Erfolg.

1.2 Persönliche Motivation Nachdem wir einen Kurs bei Marius Tschirky (Waldkindergärtner) besucht haben, erkannten wir die vielen Vorteile eines Waldkindergartens noch deutlicher. Ohnehin richten wir die meisten Themen in unseren Regelkindergärten nach der Natur und den Jahreszeiten aus und mussten viele Naturmaterialien „anzuschleppen“, damit die Kinder die wertvollen, 1:1-Erfahrungen machen können. Aus diesen Gründen haben wir bereits in diesem Schuljahr den Themenschwerpunkt WALD gesetzt, haben im Herbst einige Waldtage durchgeführt und haben für den Sommer eine Waldprojektwoche geplant. Den Kindergarten nach draussen zu verlegen, würden wir ausserdem auch aus persönlicher Motivation und Verbundenheit zur Natur sehr begrüssen. Die Schule Alpnach hat uns einen zusätzlichen Ansporn gegeben, das Projekt in Angriff zu nehmen.

1.3. Ziel Das Kindergartenteam der Schule Ennetbürgen möchte auf das Schuljahr 2010/2011 zwei Waldkindergartenklassen starten. Geplant sind zwei Waldkindergartenklassen mit je 15 Kindern, zwei Kindergartenlehrpersonen und einer (allenfalls zwei) Begleitperson(en). 2. Grundsätzliches

Der Unterricht im Waldkindergarten richtet sich nach dem Kindergartenlehrplan des Kantons Nidwalden.

Der Waldkindergarten gewährleistet die Blockzeiten der Schule Ennetbürgen. Die Eltern haben bei der Anmeldung für ihre Kinder die freie Wahl zwischen Regel-

und Waldkindergarten. Kein Kind wird unfreiwillig in den Waldkindergarten eingeteilt. Der Waldkindergarten unterliegt der integrativen Schulungsform. Die Kinder des

Waldkindergartens haben Anrecht auf Stunden mit der Schulischen Heilpädagogin und einer DaZ-Lehrperson im Rahmen des IF-Konzepts.

Ein Wechsel vom Waldkindergarten in den Regelkindergarten (und umgekehrt) ist grundsätzlich möglich, in der Regel per Anfang Schuljahr (in den ersten sechs Probewochen).

Der Waldkindergarten wird von zwei Kindergartenlehrpersonen und einer (allenfalls zwei) Begleitperson(en) geführt.

Die beiden Waldkindergartenlehrpersonen sind verpflichtet, den Kontakt zur Schule und zum Team zu pflegen und an den Sitzungen und Weiterbildungen teilzunehmen.

Regel- und Waldkindergartenlehrpersonen ergänzen sich und arbeiten zum Wohle der Kinder zusammen.

Die Unterrichtszeit im Wald findet von August bis 15. November und ab Fasnachtsferien bis zu den Sommerferien statt. Die restliche Zeit (16. November – Fasnachtsferien) verbringen wir in den Kindergärten.

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Während dem Winterquartal unterrichten wir gemäss Regelkindergartenstundenplan.

Die Kinder des Waldkindergartens gehören zur Schulgemeinschaft und der Kontakt mit den anderen Kindergärten/Klassen wird bewusst gepflegt (gegenseitige Besuche/Projekte).

Der Wald wird nicht als Schonraum, sondern als Lehrraum genutzt. Es werden auch Lernerfahrungen (Exkursionen, Herbstwanderung) ausserhalb des Waldes ermöglicht.

Eine Integration von geistigen und körperlich behinderten Kindern ist möglich. Nach einer Beurteilung von Fachpersonen und Austausch mit Lehrpersonen werden individuelle Lösungen und Rahmenbedingungen geschaffen.

3. Ziele

3.1. Allgemeine Ziele Der Waldkindergarten hat dieselben Zielsetzungen wie der Regelkindergarten. Die Erziehungsinhalte werden lediglich in einer anderen äusseren Form angeboten. Im Zentrum steht die aktive, lustvolle Betätigung des Kindes und die Entwicklung eines liebevollen und achtsamen Verhältnisses zur Natur. Wie in den regulären Kindergärten werden verschiedene Unterrichtsformen geplant, es findet einfach alles im Freien statt. Der Waldkindergarten fördert die Selbst-, die Sozial-, und die Sachkompetenz und wird von einer Kindergartenlehrperson und einer (allenfalls zwei) Begleitperson(en) im Team geführt. So kann gut auf die Bedürfnisse der Kinder eingegangen werden. Es ist möglich, die Gruppe zu teilen und die Kinder einzeln oder in Kleingruppen zu fördern und zu beaufsichtigen. Auch eine Schulische Heilpädagogin ist im selben Rahmen wie im Regelkindergarten für die Förderung einzelner Kinder zuständig. Es ist auch möglich, Kinder mit einer Behinderung im Waldkindergarten zu integrieren. Da sich das Leben und der Erfahrungsspielraum der meisten Kinder innerhalb von vier Wänden abspielten, bietet der Unterricht in der freien Natur eine Bereicherung. Damit die Kinder die Möglichkeit haben, die Kindergartenräume zu erleben, sich gewisse Grundfertigkeiten anzueignen, sich auf dem Schulplatz zu bewegen und die Turnhalle und alle Geräte kennen zu lernen, werden wir jeweils am Freitag mit den Kindern turnen gehen und anschliessend den Unterricht in den Kindergartenräumen weiterführen.

3.2. Ziele in der Selbstkompetenz (gemäss des Lehrplans Kindergarten Nidwalden) Bewegungsmöglichkeiten weiterentwickeln

Das abwechslungsreiche Gelände und viele Waldspiele fördern die Differenzierung und Koordination von Bewegungsabläufen und finden täglich und automatisch statt.

Die Kondition wird verbessert und der Bewegungsdrang kann ausgelebt werden. Durch den Umgang mit verschiedensten Naturmaterialien und Werkzeugen wird die

Grob- und Feinmotorik gefördert. Die Unfallgefahr wird vermindert, da die Kinder beim Spiel im Freien eine hohe

Selbstkompetenz entwickeln.

Wahrnehmungsfähigkeit differenzieren (Sinneserfahrungen) Dank der Vielseitigkeit der Natur und des hautnahen Erlebens des Wetters und der

Elemente wird das Kind ganzheitlich angeregt und gefördert.

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Durch Sinneseindrücke wie das bewusste Hören des Vogelgezwitschers, das Ertasten verschiedener Baumrinden und Moose, das Modellieren mit Schnee, etc. können die Kinder 1:1 Erfahrungen machen. Dies ist die Basis für die Entwicklung abstrakten Denkens, welches in Schule und Beruf so wichtig ist.

Ausdrucksfähigkeit weiterentwickeln

Der Wald bietet für Phantasie und Kreativität unbegrenzte Möglichkeiten und Material. Die Kinder erleben, dass sie auch ohne Spielzeug verweilen können. Sie entfliehen für eine Weile dem „reizüberfluteten“ Alltag. Sie lernen, sich mit dem „Nichts“ zu beschäftigen: Äste werden zu Zwergen, Blätter zu Feen, Wurzeln zu Höhlen, Rinden zu Häusern.

Selbständiges Handeln und Selbstvertrauen weiterentwickeln

Weil die Kinder dem Wind und Wetter ausgesetzt sind, müssen sie lernen durchzuhalten, auch wenn es unangenehm ist. Dies fördert die Selbständigkeit und gibt Selbstvertrauen.

Sie werden initiativ, entwickeln Strategien, um warm zu bleiben, für sich selber zu kochen, sich besser anzuziehen, etc…

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3.3. Ziele in der Sozialkompetenz (gemäss des Lehrplans Kindergarten Nidwalden) Beziehungen eingehen, Gemeinschaft erleben, Verantwortung übernehmen

Die Kinder fühlen sich im Wald stark als Gemeinschaft. Sie sind besonders aufeinander angewiesen, Verlässlichkeit und Mithilfe sind wichtig.

Sie erkennen eher die Notwendigkeit und den Sinn von Regeln, da diese mit dem Erleben und allerhand Gefahren verbunden werden können.

Da nicht mit vorgegebenem Spielzeug gespielt wird, sind sie stärker angeregt miteinander zu sprechen und untereinander Beziehungen zu knüpfen.

Durch einen respektvollen Umgang mit sich selber, den anderen Kindern und der Natur entwickeln sie eine hohe soziale Kompetenz.

3.4. Ziele in der Sachkompetenz (gemäss des Lehrplans Kindergarten Nidwalden) Naturvorgänge wahrnehmen und thematisieren

Die Kinder halten Sorge zu „ihrem“ Wald und werden auf Störungen sensibilisiert. Sie nehmen jahreszeitliche Veränderungen differenziert wahr, beobachten Tiere und

Pflanzen in ihren Lebensräumen und erkennen Zusammenhänge (Wetter, Zeit, Nahrungsmittel, Waldberufe, etc.).

Werkzeuge und Geräte kennen lernen und sachgerecht einsetzen

Die Kinder entwickeln grob-, fein- und graphomotorische Fertigkeiten, indem sie Seile knüpfen, mit dem Sackmesser schnitzen, mit Naturmaterialien weben, kleine Insekten vom Boden aufheben, Schneeburgen bauen, mit Stecken Muster in Erde, Schnee oder Sumpf malen, etc.

4. Zwölf Argumente für den Waldkindergarten Ein Platz zum „Kindsein“: Platz haben zum „Kindsein“ im wahrsten Sinne des Wortes: Raum, sich frei zu bewegen, Platz zum Lachen, Rufen, Tanzen, Träumen. Der natürliche Bewegungsdrang der Kinder kann ungehindert ausgelebt werden. 1:1-Erfahrung: Die Naturerfahrung und der Kontakt mit den vier Elementen sind eine wertvolle Kompensation zum heutigen Kinderalltag, der allzu oft drinnen stattfindet. Das Erleben der Jahreszeiten, verschiedenartiger Witterungen, der Tiere und Pflanzen im Lebensraum Wald (Wiese, Bach…) bilden eine Grundlage für das Mitweltverständnis und das Kennenlernen der Bedeutung dieser Lebensräume für den Menschen. Naturbeziehung: Die natürliche Umgebung wirkt ganzheitlich durch das Erleben des Eingebundenseins in die Natur und der wechselseitigen Abhängigkeiten. Natur wird unmittelbar erlebt und begriffen, der behutsame Umgang mit jeder Art von Leben wird erfahren und mit dem lebendigen Vorbild der Lehrperson gelernt. Der Umgang mit der Natur wird direkt wahrgenommen. Achtung und Mitgefühl können aufgebaut werden. Entfremdung, Ängste und Ekel können durch regelmässige Besuche im selben Wald, am selben Ort abgebaut werden. Das Kindergartenalter ist dazu besonders prädestiniert. Selbsterfahrung über die Sinne findet statt.

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Gesundheit: Die erholsame Umgebung des Waldes stärkt die körperlich-seelische Gesundheit. Frische Luft und Bewegung unterstützen die Stärkung und die Abwehrkraft des Körpers und fördern somit die Gesundheit. Wind- und wetterausgesetzt zu sein, stärkt aus medizinischer Sicht das Immunsystem. Infektionskrankheiten werden zudem leichter in geschlossenen, warmen Räumen übertragen als im Freien. Bewegungsförderung: Die Förderung der Bewegungsfreiheit wird durch die Vielfalt an Möglichkeiten im Wald und die fein abgestuften, individuell wählbaren Bewegungsmöglichkeiten erreicht. Der Wald bietet ein spannendes, äusserst abwechslungsreiches Umfeld. Auf dem Hintergrund der Förderung der körperlichen und seelischen Stabilität sind die Kinder für den kognitiven Bereich motivierter und leistungsfähiger. Sinneserfahrung: Alle Sinne (Sehen, Fühlen, Hören, Riechen, Schmecken) werden in der Natur in einer vielfältigen und immer wieder wechselnder Art angesprochen, was beim heutigen Medienkonsum besonders wichtig ist. Es gibt keine hohen Lärmpegel wie in geschlossenen Räumen. Die Stille im Wald wird erfahrbar. Sie ist von unschätzbarem Wert, z. B. für die allgemeine Differenzierung des Wahrnehmungsvermögens, das Finden von Stabilität durch innere Ruhe und die Konzentrationsfähigkeit. Die Kinder werden für die Stimmen im Wald und das gesprochene Wort besonders sensibilisiert. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Die Auseinandersetzung mit einer wechselnden Umgebung (unterschiedliche Naturräume, Jahreszeiten) sowie unvorhersehbaren Ereignissen und Begegnungen (Witterung, Tiere usw.) fördert die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Kinder. Gesundheitsförderung/Suchtprävention: Eigenaktivität ist in vielfältigen Weisen möglich, von eigenen kleinen Projekten bis zum Aushalten des kalten Bisenwetters. Dies wirkt einem Konsumverhalten entgegen, weil das Kind aktiv ist, statt zu konsumieren. Gewaltprävention: Ein Kindergarten ohne „Tür und Wände“ hilft, dass sich Aggressionen gar nicht erst aufstauen und zu einem Stresszustand führen, sondern sich auf angemessene Weise kreativ umwandeln. Eine relativ kleine überschaubare Gruppe bietet ideale Möglichkeiten, soziale Konflikte konstruktiv zu lösen. Körperliche Energien, Bewegungsdrang und Aggressionen können individuell und unproblematisch abreagiert werden. Kreativität und Fantasie: Die Entwicklung von Kreativität und Fantasie wird durch das freie Spiel im Umgang mit unstrukturiertem Spielmaterial, d.h. Gegenständen aus der Natur, gefördert. Intuition und Phantasie werden besonders durch die Vielfalt der Natur des Waldes angesprochen und es werden Kräfte geweckt, die durch besondere Handlungsangebote unterstützt werden können. Selbstvertrauen, Selbstbewusststein, Persönlichkeitsentwicklung (Identitätsentwicklung): Im Wald kann jedes Kind Schwierigkeitsgrade in feiner Abstufung selber wählen (z. B. Steilheit, Entfernung der Kindergartenlehrperson,…) und so Schritt für Schritt Kraft, selbstbewusstes Handeln, Eigenverantwortung und Ausdauer aufzubauen. Für die Entwicklung von Selbständigkeit und Selbstvertrauen ist es wichtig, sich selber Ziele setzen zu können. Dazu bietet der Wald viele Gelegenheiten. Unmittelbares Erleben, eigene Erfahrungen mit allen Sinnen anstelle von einem „künstlichen Lernumfeld“ geben Selbstwertgefühl und insbesondere Stabilität. Sie sind die besten Voraussetzungen, um später in der Gesellschaft konstruktiv und kreativ zu sein.

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Soziale Fähigkeiten: Im Wald sind die Kinder viel mehr auf sich gestellt, entwickeln mehr Zusammenhalt und helfen sich oft gegenseitig. Für die Entwicklung von Sozialkompetenzen (Team- und Kooperationsfähigkeiten…) bestehen im freien Spiel draussen besonders gute Voraussetzungen. Diese Thesen sind aus der Waldkindergartenliteratur zusammengestellt. Sie basieren auf Erfahrungen von Marius Tschirky (Waldkindergärtner) und sind nur zum Teil wissenschaftlich nachgewiesen. 5. Organisation

5.1. Lageplan 5.1.1. Beschreibung der Basisstation

Die Basisstation des Waldkindergartens befindet sich ungefähr 100m hinter dem Rastplatz des Honeggspielplatzes. Es ist ein vielfältiges Waldstück, das grosse wie auch junge Bäume, mit genügend liegendem Naturmaterial zum Klettern und Bauen hat. Bereits in diesem Herbst wurde dort ein grosses, stabiles (mit Planen bedecktes) Waldsofa errichtet. Ein grosses offenes Feld steht ebenfalls zur Verfügung. Der Waldbesitzer (Alois von Holzen) und der Revierförster und Waldpädagoge(Ruedi Scherer) haben uns bereits das Einverständnis für den Waldplatz gegeben. Den Oberförster (Urs Braschler vom Amt für Wald und Energie) werden wir nach dem Beschluss des Schulrates orientieren. In einer wetterbeständigen Truhe, die abgeschlossen werden kann und direkt neben dem Waldsofa deponiert ist, werden die Materialien (Sägen, Lupen, Scheren, Stifte, Bestimmungsbücher usw.) aufbewahrt. 5.1.2. Räumlichkeiten bei schlechtem Wetter Grundsätzlich gehen wir bei jedem Wetter in den Wald! Werden wir plötzlich von Hagelschlag, einem Gewitter oder einem Sturm überrascht, kann beim Rastplatz untergestanden werden. Der Schulbus wird die Gruppe schliesslich so schnell wie möglich in die Schule fahren. In den Kindergärten (je nach Raumbelegung anderer Klassen nur in einem Kindergarten) kann mit dem Unterricht fortgefahren und allenfalls gekocht (im Kindergarten 1) werden. Bei sehr schlechtem, gefährlichem Wetter, das vorhergesagt werden kann, findet der Unterricht von Anfang an im Kindergarten statt. In diesem Fall werden die Unterrichtszeiten ebenfalls eingehalten und die Eltern werden möglichst früh informiert. 5.1.3. Sanitäre Anlagen

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Für „grosse Geschäfte“ kann das WC beim Rastplatz benützt werden. „Kleinere Geschäfte“ erledigen die Kinder im Wald. Wir werden ihnen nötige Hilfestellungen leisten. Der Bau von einem einfachen „Plumpsklo“ wird in Betracht gezogen. 5.1.4. Belegung der Kindergartenräume Die Kindergärten sind während der „Waldzeit“ verfügbar. Z.B. für Lernangebote der anderen Kindergärten, Gruppenräume, DaZ, BGF, SHP, Religionsunterricht, Musikalische Früherziehung. Es wird ein Belegungsplan geführt. Bei schlechtem Wetter haben die Waldkindergartenklassen Vorrang.

5.2. Stundenplan Der Stundenplan hält sich an die Blockzeiten und entspricht einem Pensum der Regelkindergartenlehrperson (Vollpensum). Stundenplan der Teilzeitkindergartenkinder Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 08.00 – 08.45 Freiwillige

Auffangzeit Freiwillige Auffangzeit

Freiwillige Turnen Auffangzeit

08.50 – 11.25 Wald- kindergarten

Wald- kindergarten

Wald- Unterricht im kindergarten Kindergarten

11.35 – 12.20 Kochen im Wald

12.25 – 13.15

Wald- kindergarten

13.20 – 14.05

Wald- kindergarten

Stundenplan der Vollzeitkindergartenkinder Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 08.00 – 08.45 Freiwillige

Auffangzeit Freiwillige Auffangzeit

Freiwillige Auffangzeit

Freiwillige Turnen Auffangzeit

08.50 – 11.25 Wald- kindergarten

Wald- kindergarten

Wald- kindergarten

Wald- Unterricht im kindergarten Kindergarten

11.35 –12.20 Kochen im Wald

Kochen im Wald

12.25 – 13.15 Wald- Wald-

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kindergarten kindergarten 13.20 – 14.05 Wald-

kindergarten Wald-

kindergarten

Erläuterungen zum Stundenplan der Vollzeitkindergartenkinder:

Ein grosser Vorteil bietet sich für erwerbstätige Eltern, weil wir die Vollzeitkinder am Montag und Donnerstag über den Mittag betreuen und gemeinsam mit ihnen kochen.

Anzahl Lektionen der Vollzeitkinder: 26 (gleich viel wie im Regelkindergarten)

Erläuterungen zum Stundenplan der Teilzeitkinderkindergartenkinder: Ein grosser Vorteil bietet sich für erwerbstätige Eltern, weil wir die Teilzeitkinder am

Dienstag über den Mittag betreuen und gemeinsam mit ihnen kochen. Weil die Kinder am Dienstag den ganzen Tag Unterricht haben, haben sie am

Mittwoch frei, um sich zu erholen. Anzahl Lektionen der Teilzeitkinder: 19 (gleich viel wie im Regelkindergarten)

5.2.1. Organisation Mittagessen

Dreimal wöchentlich mit den Kindern zu kochen bedeutet einen grossen Aufwand. Deshalb möchten wir am Montag- und Dienstagmittag einen einfachen „Eintopf“ (Spaghetti, Risotto, Älplermagronen,…), zubereitet vom Altersheim Öltrotte oder Restaurant Vorderegg bestellen.

Das Mittagessen wird am Feuer zubereitet. Die Kinder helfen Holz zu sammeln und anzufeuern.

Vor dem gemeinsamen „Mittagslied“ wird jedes Kind das mitgebrachte, geschnittene, rohe Gemüse auf das Buffetbrett legen. So entsteht ein grosses Gemüsebuffet. Sobald das Gemüse aufgegessen ist, dürfen sich die Kinder vom Eintopf bedienen.

Im Wald zu kochen, erachten wir als wertvolle Möglichkeit die Selbständigkeit der Kinder zu fördern. Deshalb möchten wir jeweils am Donnerstag mit den Vollzeitkindergartenkindern eigenständig einen Eintopf zubereiten. Das Gemüsebuffet wird auch an diesem Tag stattfinden.

5.3. Transport Sobald ungefähr 15 Kinder anwesend sind (oder spätestens um ca. 8:30 Uhr), werden diese mit der Begleitperson auf die Honegg gebracht. Eine Kindergartenlehrperson fährt mit dem

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Privatauto hinauf, um bei Unfällen und Zwischenfällen reagieren zu können. Die zweite Kindergartenlehrperson wird mit den restlichen Kindern um 08:50 Uhr gefahren. 5.3.1. Auffangzeit Der Besammlungsplatz ist beim Kindergartenspielplatz. Dort werden die Kinder ab 8:00 Uhr in Empfang genommen. Sie haben dort die Möglichkeit, sich auf dem Spielplatz oder mit dem bereitgestellten Material (Stelzen, Pedalos, Bälle und so weiter) zu vergnügen. 5.3.2. Schulbusfahrplan

Montag, Dienstag, Donnerstag: 1. Fahrt 08:30 Uhr (Ennetbürgen ab) 2. Fahrt 08:50 Uhr (Ennetbürgen ab) 3. Fahrt 11:15 Uhr (Honegg ab) 4. Fahrt 13:55 Uhr (Honegg ab)

Mittwoch: 1. Fahrt 08:30 Uhr (Ennetbürgen ab) 2. Fahrt 08:50 Uhr (Ennetbürgen ab) 3. Fahrt 11:15 Uhr (Honegg ab)

Auf dem Rückweg der ersten Fahrt könnten allenfalls KG-Bergkinder mit dem Schulbus mitfahren.

5.4. Tagesablauf Auch im Waldkindergarten findet täglich eine geführte Lektion statt. Die Vorbereitung und Leitung davon liegt in der Verantwortung der Kindergartenlehrperson. Sie kann Aufträge an die Begleitperson delegieren. 08:00 Uhr Besammlung auf dem Kindergartenspielplatz (individuelles Eintröpfeln) 08:30 Uhr erste Busfahrt (auf die Honegg)

Auffangzeit im Wald mit den Kindern, Vorbereitungen treffen für den bevorstehenden Tag)

Eine KGLP fährt mit dem Privatauto auf die Honegg. 08:50 Uhr zweite Busfahrt (auf die Honegg) 09:10 Uhr geführte Tätigkeit mit beiden Klassen im Waldsofa (Morgenkreis, Lied, Spiel,…) 09:30 Uhr Lernangebote (je nach Interesse/Alter) 10:00 Uhr Znüni 10:10 Uhr Freispiel

Lernangebote 10:50 Uhr Schlusskreis 11:05 Uhr kochen (Halbgruppe)

Spaziergang zur „Bushaltestelle“ (Halbgruppe) 11:15 Uhr Busfahrt (nach Ennetbürgen Dorf) 12:00 Uhr Mittagessen 12:30 Uhr Freispiel

Lernangebot 13:20 Uhr Schlusskreis

aufräumen 13:45 Uhr Spaziergang zur „Bushaltestelle“ 13:55 Uhr Busfahrt (nach Ennetbürgen Dorf)

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5.5. Beteiligte 5.5.1. Begleitpersonen (Generationenprojekt) Auch in anderen Schulzimmern werden Projekte mit Senioren unter der Leitung der Pro Senectute durchgeführt. Wir sind in Austausch mit Brigitta Felder (Leiterin der Pro Senectute Nidwalden). Wir haben nicht den Anspruch, dass an jedem Wochentag die gleiche Begleitperson kommt. Schliesslich sind die älteren Leute heutzutage oft viel beschäftigt. Wir würden uns über einen Einsatz von zwei Tagen pro Person/Monat freuen. Die Ausschreibung wird grosszügigerweise von der Pro Senectute finanziert. Um den Freiwilligen Wertschätzung und Anerkennung zu zeigen, möchten wir gerne symbolisch pro Tag ca. 5 Franken ausbezahlen (oder etwas schenken). 5.5.2. Lehrpersonen/Fachunterricht 5.5.2.1. Kindergartenlehrperson Die Verantwortung für den Elternkontakt trägt die Kindergartenlehrperson über ihre ca. 15 zugeteilten Kinder. Die Vorbereitung und Durchführung des Unterrichts findet grösstenteils im Teamteaching stat. Bei Ausfall der Lehrperson wegen Krankheit könnte eine stellvertretende Kindergartenlehrperson eingesetzt werden. So wie dies allgemein an der Schule gehandhabt wird. Die andere Waldkindergartenlehrperson könnte die stellvertretende coachen. 5.5.2.2. SHP (Schulische Heilpädagogin) Nelly Wethli wird unsere Kinder wie bis anhin begleiten und unterstützen. Die Anzahl Lektionen werden möglichst sinnvoll im Stundenplan des Waldkindergartens eingebettet, sodass sie nur einmal anfahren muss. Eine gemeinsame, sinnvolle und unkomplizierte Unterrichtsweise wird zusammen erarbeitet. Wir könnten uns vorstellen, dass sie mit den Kindern z.T. beim Unterstand des Rastplatzes an den Tischen arbeitet. Eine gute Idee wäre, die Lektionen an einem einzigen Tag einzuplanen. Da für zwei Klassen gesamthaft sechs Lektionen zur Verfügung stehen, könnte die SHP an einem Morgen mitkommen und die restlichen zwei Lektionen allenfalls am Freitagmorgen im Kindergarten abdecken. 5.5.2.3. DaZ (Deutsch als Zweitsprache) Die Anzahl Lektionen, welche uns zur Verfügung stehen, wird die Lehrperson zur abgemachten Zeit unterrichten. Wir achten darauf, dass die Lehrperson nur einmal zum Waldplatz fahren muss. Eine Option wäre, die DaZ-Lektionen in der Auffangzeit einzuplanen, sodass die Lehrperson nicht extra auf die Honegg fahren muss. 5.5.2.4. Musikalische Früherziehung Die musikalische Früherziehung wird im Wald oder möglichst in der Nähe des Parkplatzes stattfinden. Die zwei Lektionen, welche für unsere insgesamt ca. 15 Volllzeitkindergartenkinder zur Verfügung stehen, würden wir ebenfalls möglichst sinnvoll einplanen. Léonie Imfeld könnte mit Naturmaterialien (Stecken, Baumstämme, etc.) musizieren und damit Instrumente herstellen oder die herkömmlichen Instrumente in den Wald bringen.

5.6. Grundausrüstung 5.6.1. Waldkindergarten Material, welches wir bereits besitzen:

Planen zum Spannen eines Daches Notfallapotheke Notfalltelefonliste Reservekleider, Handschuhe Isoliermatten zum Sitzen Sackmesser

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Bastelmaterial: Scheren, Leim, Farben, Unterlagen WC-Papier, Taschentücher, Zeckenspray Thermosflaschen

Material, welches wir gerne von der Jubla ausleihen würden:

Pfadikessel, Grill oder Dreibein Decken Wasserkanister, Seife, Handtücher, Kochutensilien Seile und Heringe Schaufeln, Kessel Werkzeugkiste

Material, welches wir anschaffen müssten: grosse Kiste, in der wir unser Material beim Waldsofa deponieren könnten Waldnatel

5.6.2. Kinder 5.6.2.1. Kleidung Eine schlechte Kleidung der Kinder bedeutet Unwohlsein, Bewegungseinschränkung und Ablenkung, dies führt zu einer Missstimmung. Im Waldkindergarten wenden die Eltern das „Zwiebelprinzip“ an. Anstelle beispielsweise einer dicken Daunenjacke ziehen die Kinder viele Kleiderschichten an. Je nach Wetter können einzelne Kleidungsstücke an- oder ausgezogen werden. Der wichtigste Witterungsschutz ist eine geeignete, wetterfeste und wärmende Kleidung. Pro Jahr müssen die Familien dafür mit einem Aufwand von rund Fr.400.- rechnen. Diese Investition wird sich bestimmt lohnen, weil die Kleider auch im Winter für draussen genutzt werden können. Folgende Tipps sind bei der Kleidung eines Waldkindergartenkindes zu beachten:

nach Zwiebelprinzip; viele Schichten übereinander anziehen alte, lange Hosen Pullover mit langen Ärmeln robuste, geschlossene Schuhe (Wanderschuhe oder Gummistiefel) Regenjacke, Regenhosen, gefütterte Winterjacke (je nach Wetterverhältnis) im Sommer: Kopfbedeckung und Sonnencreme Kleider sollten schmutzig werden dürfen. Auch sollte es nichts ausmachen, wenn die

Kinder mit einem Riss in der Hose nach Hause kommen. Wir möchten mit dem Fachgeschäft „Sportarena“ in Buochs Kontakt aufnehmen, ob sie bereit wären für Waldkindergartenkinder eine Reduktion anzubieten.

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5.6.2.2. Schutz vor Zecken Über Zecken und Zeckenimpfung werden wir uns vom Schularzt beraten lassen ausführlich informieren. 6. Pädagogische Überlegungen

6.1. Methodik Tierbeobachtungen Rollenspiele mit Naturmaterialien gestalten mit Naturmaterialien werken (sägen, schleifen, hämmern und so weiter) singen, tanzen spielen Geschichten erzählen Stillarbeiten, Rituale, die das ruhige, konzentrierte Arbeiten verlangen erfinden, experimentieren, forschen, aufzeichnen malen, zeichnen, abzeichnen, schneiden, prägen, flechten, knüpfen

6.2. Beurteilung der Lernenden Beobachtungsjournal während des Unterrichts Portfolioheft Elterngespräche anhand des Beobachtungsbogen

Die Waldkinder haben die gleichen Beurteilungskriterien wie die Kinder der Regelkindergärten. 7. Personelles

7.1. Anforderungen an die Kindergartenlehrperson Ausgebildete Kindergartenlehrperson Freude an der Natur

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Freude, „erlebnisorientiert“ zu unterrichten Offenheit, mit der Schule zusammenzuarbeiten eine Ausbildung als Wald-Natur-Erlebnispädagogin wäre von Vorteil, ist aber nicht

zwingend

7.2. Anforderungen an die Begleitperson(en) Freude an der Arbeit mit Kindern eventuell Führungserfahrung (vereinzelt Aufträge mit den Kindern ausführen) persönliche Beziehung zur Natur keine Unlust bei extremem Wetter Freude an der Arbeit im Team

7.3. Aus- und Weiterbildungen Priska von Holzen schliesst im September 2010 den Nachdiplomkurs

„Erlebnispädagogik“ ab. Sie bringt viele Erfahrungen der Module Wald, Trekking, Klettern, Kanu, Schneeschuhlaufen mit und kann diese vielfältig auf der Kindergartenstufe einbringen. Nachdem sie fünf Jahre „Schule auf dem Bauernhof“ angeboten hat, bringt sie einige Outdoorerlebnisse mit sich.

Martina Hess steht mitten in der Ausbildung zur Theaterpädagogin. Rollenspiele und das Eintauchen in magische Welten nehmen einen grossen Teil bei den geführten aber offenen Aktivitäten im Wald ein.

Wir beide haben den Waldkurs bei Franziska Waser (Naturiamo) und einen Kurstag beim Waldkindergärtner Marius Tschirky besucht. Ebenfalls führten wir bereits einige Waldtage durch. An Erfahrungen im Wald und in der Natur fehlt es nicht, denn wir waren langjährige Blauringleiterinnen und leiteten einige Lager.

Wir sind offen, weitere Kurse in Richtung „Waldpädagogik, Kochen im Wald, etc.“ (siehe: Kursprogramm unter www.waldkinder-sg.ch) zu besuchen.

7.4. Anstellung 7.4.1. Begleitpersonen Sofern sich genügend Kinder anmelden, werden wir Mitte April einen Anlass für interessierte Senioren und Seniorinnen mit der Hilfe von Brigitta Felder (Pro Senectute) durchführen, um das Projekt schmackhaft zu machen und Fragen zu klären. Frau Felder wird anschliessend die Einteilung der Senioren und Seniorinnen und die Koordination übernehmen. 8. Umsetzung

8.1. Grundvoraussetzungen 8.1.1. Kinderzahl Anzahl Vollzeitkindergartenkinder im Schuljahr 2010/2011: 34 Kinder Anzahl Teilzeitkindergartenkinder im Schuljahr 20010/2011 (bei 100%iger Anmeldung): 39 Kinder Total: 73 Kinder Das wären ohne Rückstellungen der Teilzeitkindergartenkinder pro Klasse höchstens 9-10 Teilzeitkindergartenkinder und 8-9 Vollzeitkindergartenkinder (Klassengrösse: ca. 17-19 Kinder). 8.1.2. Durchführung

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Idealgrösse für den Waldkindergarten: 30 Kinder mit zwei Kindergartenlehrpersonen, welche je 100% arbeiten, und einer (allenfalls zwei) Begleitperson(en).

Wenn weniger als 30 Anmeldungen für den Waldkindergarten eingehen, wird das Projekt nicht durchgeführt. Es kommt für uns nur eine gemeinsame Umsetzung in Frage, weil die Herausforderung gross ist und wir als „Einzelkämpferinnen“ keine optimalen Arbeitsbedingungen sehen. Gemeinsame Vor- und Nachbereitungen können in der noch eher unbekannten „Waldpädagogik“ sehr hilfreich sein.

Wenn mehr als 30 Anmeldungen für den Waldkindergarten eingehen sollten, wird die Führung einer zweiten Waldkindergartenabteilung erwogen.

Wenn weniger als 30 Anmeldungen für den Waldkindergarten eingehen sollten, wird eine Aufstockung durch Kinder von umliegenden Gemeinden in Betracht gezogen. Falls in Alpnach der Waldkindergarten aufgrund weniger Anmeldungen nicht zustande kommen würde, könnte eine Aufnahme dieser Waldkinder eine Möglichkeit sein.

8.2. Zeitplan Januar/Februar: Entscheid Bildungsdirektion 02. Februar: Entscheid Schulrat 05. Februar: Konzept Waldkindergarten wird den Eltern verschickt 17. März: Elterninfoabend Zweijahres- und Waldkindergarten 24. März: Planung Anlass mit Senioren und Seniorinnen, Ausschreibung

Begleitperson(en) 30. März: Anmeldeschluss Zweijahres- und Waldkindergarten April: Bereinigung der Pensen, Anmeldungen, Klassen, Elterninfo

bezüglich Umsetzung und Durchführung Waldkindergarten Mitte April: Werbe- und Infoanlass für SeniorInnen Mai: Klasseneinteilungen Juni: Schnuppernachmittag im Waldkindergarten Juli: Einrichten des Waldkindergartens

Vorbereitungen für den Start im Waldkindergarten

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8.3. Weiterführende Ideen und Überlegungen 8.3.1. Brückenangebot in die Arbeitswelt Zusammen mit der 3. OS könnten wir in den letzten Schulwochen dieses Sommers ein freiwilliges Brückenangebot planen, mit dem sie den Übergang in die Berufswelt erleben könnten. (Planung eines Unterstandes, Hand anlegen beim Bauen eines kleinen Unterstandes, Erstellung der wetterfesten Truhe, Besorgen verschiedener Waldmaterialien, Lernangebote, Einstieg in die Arbeitswelt,…). Da wir mit den Kindergartenklassen sowieso Ende Juni eine Waldwoche eingeplant haben, wäre auch ein Gemeinschaftsprojekt zwischen OS- und Kindergartenklassen gut realisierbar. 8.3.2. Lehrerteamanlässe im Wald

gemeinsames Lehrerabschlussessen im Wald erstellen des Waldsofas Spiele im Wald zum Thema „Teamentwicklung“ Weihnachtsessen im Wald mit Samichlaus vorstellen des „Waldkindergartens“ anhand einer Weiterbildung

8.3.3. Andere Varianten

Angebot für Hospitationen, Praktika für Lehrpersonen, Erlebnis-Natur-Waldpädagogen

gemeinsame Projekte mit Schulklassen der Schule Ennetbürgen gemeinsames Projekt mit der Korporation oder dem Forst

9. Zusammenarbeit

9.1. Schulbehörden Überprüfung der Kosten

9.2. Schulleitung Besuche und Mitarbeitergespräche Erhebung der Elternzufriedenheit gegen Ende des Schuljahres 2010/2011 mittels

Fragebogen (Erkenntnisse führen eventuell zu Anpassungen) Evaluation Ende Schuljahr 2010/2011

9.3. Begleitpersonen gemeinsame Sitzung mit Brigitta Felder zur Überprüfung der Zufriedenheit Evaluation mit Pro Senectute (Ende Schuljahr)

9.4. Eltern Elternabend (jährlich) Elternbesuchstage (wie an der Gesamtschule, zweimal jährlich je drei Halbtage und

auf Wunsch der Eltern) Standortgespräche bedürfnis- und themenbezogene Elternarbeit Einbezug der Eltern in Projekte z.B. Waldsofa bauen, Plumpsklo bauen

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9.5. Kindergartenlehrpersonen gemeinsames Vorbereiten des ersten Schuljahres, Elternabends, etc. gemeinsame Unterrichtsvorbereitungen und Evaluationen Weiterhin möchten wir die Zusammenarbeit mit den Kindergartenlehrpersonen der

Regelkindergärten und den Unterstufenlehrpersonen pflegen. Somit möchten wir verhindern, dass es zwei Mentalitäten von Wald- und Regelkindergartenkindern gibt und eine Entzweispaltung der Klasse beim Eintritt in die Schule stattfindet.

10. Kosten

10.1 Schulgemeinde 10.1.1. Einmalige Kosten Anschaffung Natel, Kiste, Unvorhergesehenes Fr. 1000.-

Total: Fr. 1000.- 10.1.2. Wiederkehrende zusätzliche Kosten Geschenk und Kosten für die Begleitpersonen Fr. 1000.- Jahreskontrolle Förster Fr. 200.- Benzinkosten für Privatauto (100 Tage × Fr. 0.70 × 5.5km) Fr. 385.- Benzinkosten für Bus (800 Fahrten × Fr. 0.70 × 5.5km) Fr. 3080.- Lohn Chauffeur (7h pro Woche × 26 Wochen × 20.- ) Fr. 3640.- Total: Fr. 8305.-

10.2. Eltern Mittagessen für die Kinder (pro Mittagessen) Fr. 3.- Kleidung für die Kinder Fr. 400.- Werkbeitrag (wie bis anhin) Fr. 20.- Total: Fr. 423.- Das Mittagessen wird pauschal pro Semester abgerechnet. Die Auslagen für Unterrichtshilfsmittel und Werken haben wir nicht mitgerechnet, weil sie bis anhin auch zur Verfügung standen.

10.3. Kosteneinsparnisse

Einmal wöchentlich die Kindergärten zu putzen, würde während den Waldquartalen ausreichen. Daher sparen wir 1170.- Fr. (1.5 h pro Woche × 30.- × 26 Wochen).

Allenfalls könnte die Musikalische Früherziehung für die Waldkinder wegfallen oder nur während der Winterzeit unterrichtet werden.

Die Kopien und der Verschleiss von Bischoffmaterial reduziert sich enorm. Wir sind bereit Sponsoren zu suchen oder Fundraising zu betreiben (Fit for future, Amt

für Gesundheitsförderung- und Suchtprävention, Netzwerk Gesundheit Schweiz, Stiftungen,…).

11. Evaluation

11.1. Zielüberprüfung Sind die Eltern zufrieden mit der Organisation des Waldkindergartens?

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Entwicklung und Wohlbefinden des Kindes im Waldkindergarten? Übertritt in die Schule? Rückmeldungen der beteiligten Fachlehrpersonen, Begleitpersonen, Pro Senectute,

Abwarte, Förster, Waldbesitzer, Schulleitung, Schulrat?

11.2. Durchführung Elternfragebogen nach der Probezeit und jeweils Ende des Schuljahres Evaluationssitzung mit allen Beteiligten

12. Referenzen

Marius Tschirky:

Gründer des Vereins „Waldkinder St. Gallen“ führte Kindergarten und Unterstufe (Grundstufe) im Wald würde am Infoabend „Waldkindergarten“ referieren [email protected] www.waldkinder-sg.ch

Beatrice Hodel-Zimmerli:

Schulleiterin der Schule Alpnach Beginn des Waldkindergartens im Schuljahr 2010/2011 Tel Büro: 041 670 11 64

Katrin Artho

Waldkindergärtnerin des Waldkindergartens in Langnau am Albis Erläuterte ihre Erfahrungen des Waldkindergartens am Infoabend in Alpnach Tel.: 079 443 14 35 www.langnauamalbis.ch

Herr Place:

Vater eines Waldkindergartenmädchens in Langnau am Albis Wir fragen ihn an, um am Infoabend „Waldkindergarten“ von seinen Erfahrungen zu

erzählen. 13. Schlusswort

Da liegt was in der Luft, ein ganz besonderer Duft. Nach was riecht es? Halt!

Ich glaube, ich bin im Wald! Ich kann es gar nicht glauben und es für mich behalten,

huch, da stehen zwei komische Gestalten. Die kenn ich, das ist Frau Hess,

die hat im Wald ganz sicher keinen Stress. Und da! Da steht Frau von Holzen!

Hat die in der Hand etwa einen Bolzen? Jetzt kann ich sehen eine fröhliche Kinderschar!

Das wird bestimmt ein tolles Waldjahr! (Karin Bissig)

In diesem Sinne: Wir freuen uns! Priska von Holzen Martina Hess