58. jahresversammlung (1940) in berlin

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89 Heft 1] 159 Oeutsche Ornithoiogische Geseilschaft. 58. Jahresversammlung (1940) in Berlin. In A~lbetracht der Zeitumsti~nde war die Jahresversammlung der D. O. G. fiir 1940 nach Berlin in den schSnen R~umen des I=larnack- Hauses der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft anberaumt worden. Sie land am 12. und 13. Oktober statt. Trotz ungiinstigEter Verh~ltnisse, trotz des drohenden Fliegeralarms war die Versammlung recht gut besucht. Anwesend waren 75 Mitglieder der D. O. G. : 0. Heinroth, L. Schuster, E. Stresemanfi, H. Laven, H. Steinmetz sen.; Arndt (Berlin), Frau L. Banzer (Berlin), Frl. E. Beele (Berlin), R. Bernd~ (Steckby), Frau J. yon Bruchhausen (Berlin), Briiekner (Berlin), A. Briining (Berlin), H. Brans (Wilhelmshaven), E. Eggebreeht (Sehleusingen), M. Garling (Berlin), K. Glasewald (Berlin), Frau B. Glasewald~ H. Gottsehlag (Berlin), Frau Grote (Berlin), Frau Hartig (Berlin), Frau V., Hauehecorne (Bertin)~ G. Heinrich (Borowke), Frau K. Heinroth (Berlin), H. Helfer (Berlin), A. Hemprieh (Halberstadt), Hennemann (Berlin), M. tterberg (Leipzig), H. Hertling (Berlin)~ H. Hildebrandt (Altenburg), M. Klemm (Berlin), H. Kr[tzig (Nesehwitz), P. Krause (Berlin), Frau E. Krause, O. KrSsche (Berlin), E. Kriiger (Berlin), O. Kiihne (Berlin), R. Kuhk (Miinster)~ F. v. Lucanus (Berlin), K. Maleyka (Berlin), E: Mangold (Berlin), K. Mansfeld (Seebaeh), W. Meise (Dresden), R. Mell (Berlin), J. Ottow (Berlin), Th. Pauly (Berlin), J. Peitzmeier (Warburg), S. Pfeifer (Frankfurt a. M.), It. Podeus (Berlin), YI. Quiibleker (Berlin)~ H. S. Raethel (Berlin), Reinhaz'd (Liibea), W. Rieck (Potsdam), J. Riemer (Berlin), Frau Riemer, E. v. ]~oy (Berlin), W. tCiippell (Berlin), Frau L. l~iippel], W. Salz- mann (Berlin), F. Sauerbrei (Berlin), G. Schiermann (Berlin), B. Schneider (Leipzig), O. Schnurre (Berlin), G. F. E. Sehulz (Berlin), E. Sperling (Magdeburg)~ Frau E. Steinbaeher (Berlin)~ G. Steinbaeher (Frankfurt a. M.), F. Steiniger (Berlin), H. Steinmetz jun. (Berlin), H. v. Viereek (Potsdam)~ W. Wendland (Berlin), R. Wendt (Berlin), F. Wilhetmy (Berlin), Windecker (Berlin), G. Winkler (Berlin)~ K. Zimmer (Beriin) -- Ferner fiber 100 G[ste. Sonnabend, den 12. 0ktober. - - Zu Beginn der Geschiiftssitzung (16 Uhr) rief der 1. Vorsitzende, Herr Direktor Dr. O. HEIN~0T~, die Erinnerung an die Jahresversammlung im Oktober 1915 wach. ~ Damals wie auch diesmal stand Deutschland im Krieg. Damals waren ~0 Mitglieder and 18 G~ste erschienen, diesmal aber rund 200 Zu- hSrer anwesend~ ein Zeichen dafiir, wie trotz des uns aufgezwungenen Krieges die Menschen noch Zeit fiir wissenschaftliche Bet~tigung finden. -- Da, wie bekannt, Herr Direktor A. SCHNE~)Ea~ 2. Vor- sitzender der Gesellschaft, and Herr Dr. H. SIcK~ Schriftfiihrer, zur Zeit in Brasilien weilen, war es niitig~ eine Erg~nzungswahl zum Vorstand vorzunehmen. Hierfiir wurden vorgeschlagen und ange- nommen: ale 2. Vorsitzender Ministerialdirigent L. SCHUST]~]~,ale Schriff- fiihrer Dr. H. LAVEN (beide mit der Fiihrung der Gesch~ifte beauftragt). Der iibrige Vorstand blieb wie bisher.

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89 Heft 1] 159

Oeutsche Ornithoiogische Geseilschaft.

58. J a h r e s v e r s a m m l u n g (1940) in Ber l in .

In A~lbetracht der Zeitumsti~nde war die Jahresversammlung der D. O. G. fiir 1940 nach Berlin in den schSnen R~umen des I=larnack- Hauses der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft anberaumt worden. Sie land am 12. und 13. Oktober statt. Trotz ungiinstigEter Verh~ltnisse, trotz des drohenden Fliegeralarms war die Versammlung recht gut besucht.

Anwesend waren 75 Mitglieder der D. O. G. : 0. Heinroth, L. Schuster, E. Stresemanfi, H. Laven, H. Steinmetz sen.; Arndt (Berlin), Frau L. Banzer (Berlin), Frl. E. Beele (Berlin), R. Bernd~ (Steckby), Frau J. yon Bruchhausen (Berlin), Briiekner (Berlin), A. Briining (Berlin), H. Brans (Wilhelmshaven), E. Eggebreeht (Sehleusingen), M. Garling (Berlin), K. Glasewald (Berlin), Frau B. Glasewald~ H. Gottsehlag (Berlin), Frau Grote (Berlin), Frau Hartig (Berlin), Frau V., Hauehecorne (Bertin)~ G. Heinrich (Borowke), Frau K. Heinroth (Berlin), H. Helfer (Berlin), A. Hemprieh (Halberstadt), Hennemann (Berlin), M. tterberg (Leipzig), H. Hertling (Berlin)~ H. Hildebrandt (Altenburg), M. Klemm (Berlin), H. Kr[tzig (Nesehwitz), P. Krause (Berlin), Frau E. Krause, O. KrSsche (Berlin), E. Kriiger (Berlin), O. Kiihne (Berlin), R. Kuhk (Miinster)~ F. v. Lucanus (Berlin), K. Maleyka (Berlin), E: Mangold (Berlin), K. Mansfeld (Seebaeh), W. Meise (Dresden), R. Mell (Berlin), J. Ottow (Berlin), Th. Pauly (Berlin), J. Peitzmeier (Warburg), S. Pfeifer (Frankfurt a. M.), It. Podeus (Berlin), YI. Quiibleker (Berlin)~ H. S. Raethel (Berlin), Reinhaz'd (Liibea), W. Rieck (Potsdam), J. Riemer (Berlin), Frau Riemer, E. v. ]~oy (Berlin), W. tCiippell (Berlin), Frau L. l~iippel], W. Salz- mann (Berlin), F. Sauerbrei (Berlin), G. Schiermann (Berlin), B. Schneider (Leipzig), O. Schnurre (Berlin), G. F. E. Sehulz (Berlin), E. Sperling (Magdeburg)~ Frau E. Steinbaeher (Berlin)~ G. Steinbaeher (Frankfurt a. M.), F. Steiniger (Berlin), H. Steinmetz jun. (Berlin), H. v. Viereek (Potsdam)~ W. Wendland (Berlin), R. Wendt (Berlin), F. Wilhetmy (Berlin), Windecker (Berlin), G. Winkler (Berlin)~ K. Zimmer (Beriin) -- Ferner fiber 100 G[ste.

Sonnabend, den 12. 0ktober. - - Zu Beginn der G e s c h i i f t s s i t z u n g (16 Uhr) rief der 1. Vorsitzende, Herr Direktor Dr. O. HEIN~0T~, die Erinnerung an die Jahresversammlung im Oktober 1915 wach. ~ Damals wie auch diesmal stand Deutschland im Krieg. Damals waren ~0 Mitglieder and 18 G~ste erschienen, diesmal aber rund 200 Zu- hSrer anwesend~ ein Zeichen dafiir, wie trotz des uns aufgezwungenen Krieges die Menschen noch Zeit fiir wissenschaftliche Bet~tigung finden. - - Da, wie bekannt, Her r Direktor A. SCHNE~)Ea~ 2. Vor- sitzender der Gesellschaft, and Her r Dr. H. SIcK~ Schriftfiihrer, zur Zeit in Brasilien weilen, war es niitig~ eine E r g ~ n z u n g s w a h l z u m V o r s t a n d vorzunehmen. Hierfiir wurden vorgeschlagen und ange- nommen: ale 2. Vorsitzender Ministerialdirigent L. SCHUST]~]~, ale Schriff- fiihrer Dr. H. LAVEN (beide mit der Fiihrung der Gesch~ifte beauftragt). Der iibrige Vorstand blieb wie bisher.

[J. 0rn. 160 58. Jahresversammlung (1940) in Berlin. L 1941

Zu E h r e n m i t g l i e d e r n wurden ernannt die Herren Dr. E~.~s~ S C H X F ~ (Miinchen) und Dr. NI~OLAAS T I ~ E ~ : ~ " (Leiden), zum K o r r e s p o n d i e r e n d e n M i t g l i e d Herr Prof.i Dr. H A ~ s S T r i V E n (Ztirich).

Dann erhielt Prof. E. ST~ESE~ANN das Wort zum J a h r e s - b e r i c h t , wobei er unter anderem folgendes ausfiihrte:

,,Als der Krieg ausbrach, mochte wohl mancher mit schweren Sorgen in die Zukuuft der wissenschaftlichen Gesellschaften und der wissenschaftliehen Zeitschriften blicken. Die naheliegenden Be- fiirchtungen sind, wie alas Beispiel unserer D. O. G. zeigt, nicht einge- treten. Der Zustrom neuer Mitglieder hat unvermindert angehalten. Obgleieh der Tod diesmal besonders viele Liieken in unsere Reihen gerissen hat, z~ihlte unsere Gesellschaft am 1. April 1940 10 Mitglieder mehr als im Jahr zuvor, n~mlich 775, und hat seither weiter zuge- nommen. Die Auflage unserer Zeitschrift musste deswegen fiir 1941 abermals erhSht werden, n~mlich yon 900 auf 925 Stiiek.

Auch Umfang und Ausstattung des J. f. Orn. sind, wie Sie sich haben iiberzeugen kSnnen, durchaus friedensm~ssig geblieben. Dass das mSglich war, ist diesmal nieht allein dem grossen Geschiek und der Unermiidlichkeit unseres Finanzgewaltigen, des Herrn STEZN~ETZ ZU danken gewesen, sondern vor allem auch dem Weitblick unserer BehSrden, die die deutsche Wissenschaft auch in KriegsnSten unter ihren Schutz genommen und manche Sorge yon ihr ferngehalten haben. Hinzugekommen ist noch die grosse FSrderung, die unserer D. 0. G. von anderen Seiten widerfahren ist. Als ein unerwartetes Geschenk haben die Mitglieder dieses Jahr wieder ein sehr stattliehes S o n d e r - h e f t entgegennehmen kSnnen - - HOESCg-NIETHA~ER, Die Vogelwelt Deutsch-Siidwestafrikas. Seine Kosten wurden grSsstenteils bestritten durch eine Zuwendung der ARTHUR V. G W ~ E R - Stiftung in HShe yon 6700 . - -RM. ; einen verbleibenden Betrag yon RM:. 675.-- hat Herr Dr. G. NIETttAMMER der D. O. G. gespendet. Unser hoher Protektor, S. M. KSsI~ FERDINAND, fSrderte die Aufgaben unserer Gesellschaft abermals dutch Zuwendung eines Betrages yon RM. 1000.-~- Ueber weitere Gaben ~drd demngchst im J. f. O. Berieht erstattet werden.

Trotz alledem bleibt die Finanzlage unserer Gesellschaft, wie Ihnen der Bericht des Schatzmeisters deutlich machen wird, eine so- genannte angespannte, und wir sind weir yon dem gepriesenen Zustand einer Kapitalbfldung entfernt. Sobald diese sich anzubahnen scheint, werden durch neue, unvorhergesehene Aufgabea die Taschen des Herrn S T E I ~ T z wieder geleert. So aueh neuerdings. Die Deutsche Ornithologische Gesellschaft hat beschlossen, zu dem im Erscheinen begriffenen Werk von TIscm~R ,,Die VSgel Ostpreussens" 2. Auflage, einen Druekkostenbeitrag in HShe yon RM. 500.-- zu geben. Als Gegenleistung hat sich der Verlag bereit erklgrt, unseren Mitgliedern dieses wiehtige Werk zu einem Vorzugspreis zu liefern. Ieh erinnere bei dieser Gelegenheit daran, dass unseren Mitgliedern auch fiir den

89 Heft 1] 58. Jahresversammlung (1940) in Berlin. 161

Bezug des unentbehrlich gewordenen Handbuches der deutschen Vogel- knnde yon GONTHER lqlE~H~I~IEI~ ein Vorzugspreis eingerKumt worden ist und jeder der beiden bisher erschienenen B~nde an sie zum Preise yon 13.50 statt RM. 15.-- geliefert wird. Vom Schlussband ist schon mehr als die Hi~lfte gedruckt.

Unsere B i i c h e r e i erfreute sich eines guten Zuwachses durch Schenkung ornithologischer VerSffentlichungen, darunter einiger wei~- voller Werke, wie SUSCHKI~S VSgel des Altai. Der Bericht des Bibliothekars wird dariiber genaueren Aufsehluss geben. Die Benutzung der B~cherei seitens der Mitglieder ist woht nur selten so rege ge- wesen wie in den letzten 12 Monaten.

Wie ich sehon vorhin andeutete, hat unsere @esellschaft, seit wir uns am 1. Juni 1939 in Miinster versammett batten, viele ihrer Mit- glieder durch den Tod verloren, mehr als je zuvor im gleichen Zeitraum. Im Kampf um Deutsehlands Zukunft sind gefallen:

Leutnant WILHELm: WALDHECKER Marineoberassistenzarzt Dr. med. VIKTOR BUSCH Oberleutnant HV]3ERTUs YON TREUI~I~'ELS Dr. JOHAI~ZeES SCHWANI~Z Leutnant z. S. Dr. NIKOLAUS PETERS

Zwei beriihmten Ornithologen. die unsere Gesellschaft zu ihren Ehrenmitgliedern z~hlte, hat tier Tod die Feder aus der Hand ge- nommen: Reverend F. C. R. JOURDAIN und Prof. ALEXANnER KOEI~m. Letzterer gehSrte uns seit 1887, also 53 Jahre lang, an. In der langen Liste, die nun folgt, finden Sie aueh so manchen anderen hoehver- dienten und weithin bekannten Vogelkundigen. Sie beginnt mit 3 Namen, die schon im Bericht des vorigen Jahres h~itten genannt werden miissen:

31. Dez. 1938 Dr. PI~EI~TlSS S. BALDWII~ (M. seit 1931, lebensl. Mitglied)

11. Febr. 1939 Frau MAI~eAI~ETE SOHR00~ (M. seit 1938) 12. Mai 1939 Forstmeister HANs DAGEFORIm (M. seit 1930) 18. guni 1939 HAI~S A~IMOl~ (M. seit 1932) 19. Juni 1939 Dr. reed. F. SEHi~BACH (M. seit 1929) ~2. Juni 1939 Gewerberat HARTIG (a. o. M. seit 1929) 22. Juli 1939 Prof. Dr. Lunwlc¢ RHUMmm~ (M. seit 1933)

Aug. 1939 Hauptmann a. D. HORST DRESSEL (M. seit 1934) 18. Aug. 1939 JosE]m Graf SEItmR~¢ UI~D ASrAI~G (M. seit 1908) 2~. Aug. 1939 Dr. jur. EDIIAIlD MOSLEI~ (IV[. seit 1925, Mitgl. des

Ansschusses) 22. Aug. 1939 HEI~IUT H A ~ E (M. seit 1927) ~8. Okt. 1939 Pastor E~NST CHI~ISTOImlT (M. seit 1923) 31. Okt. 1939 Leutnant WII~HE~I~ WA~ImECKEI~ (M. seit 1935, ge-

fallen an der Westfront) 25. Nov. 1939 Dr. E~IL-HEINRICH SN~Tm~A~E (M. seit 1923) 4. Jan. 1940 Frau Dol~A CHEI~NEI~ VOZ¢ CHV.RNEI~HAZA (M. seit 1894)

ffourn, f. Orn. 89. ffahrg, ganu~ 1941. 11

16~ 58. Jahresversammlung (1940) Jn Berlin. J. Orn. 1941

15. Jan. 1940 31. Jan. 1940

Febr. 1940

27. Febr. 1940

25. M~rz 1940 Mai 1940

27. Mai 1940

6. Juni 1940 16. Juli 1940

dull 1940 27. Aug. 1940 23. Sept. 1940

CARL H ~ ( ~ T (M. seit 1897) GEORGE LATIME~ BATES (M. seit 1930) Marineoberassistenzarzt Dr. reed. ¥IK~O~ Bvsc~ (M. seit 193'2, gefallen) l~everend F. C. R. Jov~t)A~ (M. seit 1908, Ehrenm. seit 1928) HAnS S C ~ 5 ~ K ~ (iV[. seit 19~3) Oberleutnant Hv~nTvs vo~" T ~ v n ~ r L s (M. seit 1933, gefallen an der Westfront) Dr. J O H A ~ s SC~W~ITZ (M. seit 1938, an schwerer Verwundung gestorben) A~o~D K i ~ H ~ A ~ (M. seit 1933) Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. A~EXX~D~R K o ~ m (M. seit 1887, Ehrenmitgl. seit 1923) ~ [ ~ a P ~ v o ~ (M. seit 1937) Frl. EazK,~ v. B n v c ~ c s ~ (a. o. M. seit 1922) Leutnaut z. S. Dr. NmO~AUS P ~ s (M. seit 1931, auf See geblieben)

Bevor ich schliesse, bleibt mir noch einiges wenige zu sagen iibrig: Viele Mitglieder stehen oder standeu im Felde und haben reich

beauftragt, der Jahresversammlung ihre Griisse auszuriehten, wie Dr. F ~ K , Dr. PuTzIe, Herr I~GL~B~, Dr. S T ~ A ~ , Dr. GO~TH~, Dr. R ~ s c ~ .

Andere Mitglieder, die sehriftlich ihr Bedauern mitgeteilt haben: an unserem Treffen diesmal nicht teilnehmen zu kSnnen und ihre besten Griisse ausriehten lassen, sind:

Dr. M. SAssI Wien, Prof. K. LORENZ K5nigsberg, Dr. NrE~HA~E~ Wien, ProL G~o~B~Ls Hamburg, zugleich im Namen des ornithologischen Vereins Hamburg, Dr. J. ST~I~BAC~E~ Bonn, Dr. E ~ s T SCHXF~ Miinchen, Prof. Dr. Rm)oL~ DaosT Helgoland und Dr. ERnsT ScHiiz Rossitten. Und wir diirfen wohl sicher sein, dass die Gedanken unserer beiden in Brasflien wefienden und noch immer an der Riiekkehr ver- hinderten Vorstandsmitglieder, Direktor S c ~ I 1 m R und Dr. SICK, in dieser Stunde bei uns sein werden, so wie auch wir heute ihrer ge- denken und ihnen eine gliickhafte Riiekkehr in die so lunge entbehrte Heimat wiinsehen wollen.

Das kommende Jahr wird uns entschlossen finden, an den grossen Aufgaben, die es allen Deutschen stellen wird, zu unserem Tell mit- zuwirken und keine uniiberwindlichen Sehwierigkeiten zu kennen. Zu- versichtlieh wollen wit schon jetzt den O r t u n s e r e r n~ iehs ten T a g u n g ins Auge fassen: die schSne Stadt S a l z b u r g . Dorthin butte uns Herr Prof. Dr. TRA~Z schon vor einem Jahr fiir 1941 eingeladen. Er hat diese Einladung nun brieflich wiederholt.

Ieh bitte yon der Versammlung ermi~chtigt zu werden, Herrn Prof. TRATZ eine Zusage zu erteilen.

Ferner glaube ieh der Zustimmung aller Anwesenden gewiss zu sein~ wenn ich in ihrem Namen Begriissungstelegramme richte an unseren

89 Heft 1] 58. Jahresversammhng (1940) in Berlin. 163

Protektor S. M. K S n i g F ~ D I N A S D , dessen 80. Lebensjahr sich am 26. Februar ngehsten gahres vollenden wird, und an nnseren Ehren- vorsitzenden, H e r r n G e h e i m r a t R ~ . I c ~ N o w , der am 1. August dieses Jahres das seltene Fest des 93. Geburtstages in yeller Frische feiern konnte."

Hierauf erstattete der Schatzmeister den K a s s e n b e r i c h t fiir das Jahr 1939. 'Die Einnahmeu betrugen RM. 12 625.04, die Ausgaben RM. 12661.06, sodass ein Verlust yon RM. 36.02 a.nf das ngchste Jahr zu iibertragen ist (Siehe p, 164--t65).

Die Reihe der V o r t r i g e erSiihete Herr Leutnant (~ERD H ~ I ~ R I C ~ (Posen), der in fesselnder und manchmal amiisanter Art ,, A u s B u r m a s B e r g w i l d e r n " erzihlte. Ausgezeichnete Liehtbilder yon L~nd und Lenten und besonders yon der oft absonderlich an- mutenden Tierwelt liessen den HSrern das Wort lebendig vor Augen treten. Der Vortrag gab nur auszugsweise und streiflichtartig all die Miihen und Entbehrungen, alle Gefahren der tropischen Wildnis wieder, die GERD HEINI~IO]t mit seinen bekannten Begleiterinnen auf seiner Expedition durch Burma nach dem Mr. Victoria durchzumachen hatte. Abet auch die wissenschaftliehen Ergebnisse derExpedition blieben keines- wegsausser Betracht. Unverkennbarer HShepunkt des Vortrags waren die Bilder und die Sehilderung einer SchlangenbeschwSrung der be- riihmtesten SchlangenbeschwSrerin Burmas, SAJA. Und die Bilder veto Gipfel des Mt. Victoria mit seinen Kiefernwildern waren eine ebenso gTOSSO Ueberraschung. Man g]aubte sich in mittetdeutsche Gebirge versetzt. Auch die Vogelwe]t dieser ,,Insel" in der tropischen Vege- tation fordert unwitlkiirlich zu diesem Vergleich heraus; denn hier lebt Lerche, Gimpel und Bauml~ufer wie bei uns daheim ~).

Dann sprieht Herr Dr. W. M ~ I s u (Dresden) iiber die , , Z o o g e o - g r a p h i s c h e n E r g e b n i s s e de r R e i s e BARo~ VICTOR vo~ PL~SSE~S n a c h N u s a P e n i d a " . Es ist dies ein kleines Eilaud zwischen Bali Qnd Lombok, n~her nach Bali gelegen, yon diesem dutch die schmale Badoengstrasse, yon Lombok aber durch die breite Lombok- strasse getrennt. Es erhob sich nun die Frage, ob die sogenannte WiLLAcEsche Linie zwischen Bail und Lombok, also durch die-Lombok- strasse zu ziehen sei, ob also Penida tiergeographisch zu Bali zu rechnen sei, wie es ohne genaue Untersuchung aus der Lage z~ den genannten Inseln zu vermuten war. Die Ausbeute der Reise BA~oN VIcToR vo~ PLEss~s bewies aber das Gegenteil. Eine genaue Gegeniiber- stellung aller bekannten Gattungen, Arten und Rassen der VSgel Bails einerseits und Lomboks andererseits mit denen yon Penida ergab, dass diese kleine Insel tiergeographisch der Insel Lombok viel niher steht

1) Wer die Fahrt des Forschers noch einmal miterleben wil]~ dem sei sein meisterhaft gesehriebenes Buch ,,In Burmas Bergwiildern" (Berlin 1940, Verlag Dietrich Reimer) empfohlen.

11"

58. Jahresversammlung (1940) in Berlin. - I J" Orn. i 64 1941

Einnahmen 1939

I. M i t g l i e d e r b e i t r ~ig~e :

Laufende Beitr~ge Beitriige fiber ausl~ndisehe Postseheckkonteu Ausl~n derausgleich Riickst~nde im Inlande Riicksti~nde im Auslande Vorauszahlungen fiir 1940

IL V e r k a u f d e s J. f. 0. d u r e h R. F r i e d - | i i n d e r u. S o h n

III . V e r k a u f d e s J.f.O. d u t c h d ie Gesch i i f t s - s t e l l e

IV. S p e n d e n :

Von Herrn Geheimrat H ~ a ~ H Von Herrn Prof. Dr. E.WI~scHI flit Farbtafeln

V. V e r k a u f v o n P a l J i e r an d i e Z e i t s c h r i f t , D e r V o g e l z u g "

V I . M i t g l i e d e r v e r s a m m l u n g e n : Von Giisten eingenommen

VII. Zahlung der Deutsehen Gesellschaft fiir Si~uge- tierkunde

S a l d o 1939

8029.50 527.93 294.72 221.-- 298.50 808.50 10180.15

1451.46

28.55

100.-- 600.-- 500.--

313.38

26.50

25.--

36.02

12661.06

B e r l i n , 19. i~f~rz 1940.

E. K l i e t z . W. P r e v o r .

89 HeR 1] 58. Jahresversammlung (1940) in Berlin. 165

VI.

VII.

VIII.

IX.

X.

XI.

Ausgaben 1939

S a l d o 1 938. (Die in dieser HShe zugesagte Spende ist wegenTodesfalles nicht eingegangen)

I. J o u r n a l f i i r O r n i t h o l o g i e

a) Druck b) Porto fiir Versand an die Mitglieder c) Klischees und Tafeln d) Druckpapier e) Umschlagpapler

I I . A n t e i l an d e n K o s t e n d e r Z e i t s c h r i f t , D e r V o g e l z u g " 1937

I I I . J a h r e s v e r s a m m l u n g in Miinster (Westf.)

JV. M i t g l i e d e r v e r s a m m l u n g e n :

Saalmlete, Licht, Vorfdhrungen, Apparate~ Einladungen~ Vortragshonorar

V. A n s c h a ~ f u n g e n f l l r 4 ] e B i b l i o t h e k

G e h ~ l t e r u n d E n t l o h n u n g o n i i b e r d i e G e s c h i i f t s s t e l l e

U e b e r s e t z u n g y o n A r t i k e l n zum J.f.O.

B e i t r i ~ g e f i i r V e r e i n e , ¾rinterhilfswerk, kleinere Anschaffungen, usw.

D r u c k s a c h e n , BriefbSgen, Briefumschli~ge, Postl~arten fdr Einladungen, usw.

P o r t i

E h r u n g e n v e r s 6 o r b e n e r M i t g l i e c l e r

~1X4¢

4577.85 1100.05 179&20 1799.15 196.50

91.65

9398.45

794.85

540.58

255.80

84.--

742.54

45.--

76.--

237.95

494.12

50.--

12661.06

B e r l i n 7 31. Dezember 1940.

H. S t e i n m e t z .

fJ. 0rn. 166 58. Jahresversammlunff (1940) in Berlin. t 1941

als Bali, obwohl die Entfernungen yon den Naehbarinseln in umge- kehrtem Verh~ltnis stehen. Die WAh~ACEsche Linie ist darum im Siiden nicht dureh die breite Lombok-~ sondern durch die schmale Badoengstrasse zu ziehen. Dieser nur auf Grund der Ornithofauna gezogene Schluss bedarf noch der Best~tigung dutch Untersuchung aueh anderer Tiergruppen, besonders aber durch Autkt~rung der geologischen Gesehichte der Insel Nusa Penida.

Danach spricht Frau Dr. K X • ~ ~ H EI ~ a o T ~ (BeHin) ,, U e b e r das Z u r e e h t f i n d e n d e r B r i e f t a u b on". Sie gab einen umfassenden Ueberblick fiber die Versuehe, die das Ehepaar H~I~0TE in den Jahren 1934--37 mit Briei%auben angestellt hat. Da dieser Vortrag in vollem Umfang demn~chst in Journ. f. Orn. erseheint, seien hier nur die Schlussfolgerungen kurz angefiihrt. Die systematischen Ver- suche haben erwiesen, dass die Taube den Riickweg zum Heimatschlag e r l e r n e n muss. Das Zuriickfinden ist also nur Sache des Trainings und h~ingt weder mit einem unbekannten Richtungssinn noch mit Dressur in einer bestimmten Himmelsrichtung zusammen. Das Verhalten der an einem ihnen unbekannten Ort aufgelassenen Tauben gibt den Schliissel zum VerstKndnis: in immer welter gespannten Kreisen und Spiralen suehen die Tiere naeh ihnen bereits bekannten opitschen Merkmalen, und wenu sie diese gefnnden haben, streben sie in direktem Flug zu ihrem Sch]ag zurfiek. Aueh bier sei betont, dass dieses Erlernen des Weges zum Heimatschlag gar niehts mit dem HeimkehrvermSgen der ZugvSgel zu tun hat. Ohne weiteres vergleichbar ist es aber mit dem Zureehtfinden (lernen) eines Vogels in seinem Brutrevier.

Zum Beschluss der Vortrh.ge zeigte Herr Dr. H. L~v~¢ (Berlin) seinen Film , Z u r B i o l o g i e des S a n d r e g e n p f e i f e r s " uud spraeh dazu einige erl~uternde Worte. Dieser erste Tell eines Arehivfilms der ,,Reichsanstalt fiir Fihn und Bild ~' sollte eine Illustration der im 9. Heft 1940 des J. f. O. erschienenen Arbeit fiber die Biologie dieser Art sein.

Anschliessend wurde verschiedenen ausw~rtigen Mitgliedern Ge- legenheit geboten, auf dem Nach-Hause-Weg einen Fliegeralarm mitzumachen.

Sonntag , den 13. Oktober. - - Am Morgen des 13. 10. traf man sich dann zu einer Fiihrung durch das A q u a r i u m unter der bekannt saehkundigen und unterhaltsamen Leitung seines Direktor Dr. O. H~IW~OTE.

Danach zeigte und erl~uterte Herr Direktor H]~INROTH den im Aquarium aufgenommeneu Film ,,Wie ergreift, erdri~ekt und frisst eine Riesenschlange?" (Ein Film der Reichsanstalt ffir Film und Bild in Wissenschaft uud Unterricht.) Wohl selten ist den Mitgliedern ein so paekendes und aufregendes Erlebnis beschieden gewesen, wie es dieser Film war. Manche falschen Vorstellungen hat dieser oder jener

89 Heft 1] 58. Jahresversummlung (1940) in Berlin. 167

fiber d~s Fressen der Schlangen gehabt, bis er diesen instruktiven Film sah.

Ein Teil der Mitglieder blieb noch zum Mittagessen und zu einigen Stunden der Aussprache zusammen.

Trotz der erschwerten Umst~nde war auch die 58. Jahresver- sammlung ein roller Erfolg.

Hannes Laven.