50 jahre dgf-gemeinsamer kongreß der deutschen gesellschaft für fettwissenschaft e.v. (dgf) und...

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Munster: SchloB 50 Jahre DGF Gemeinsamer Kongrel3 der Deutschen Gesellschaft fur Fettwissenschaft e.V. (DGF) und der International Society for Fat Research (ISF) DieDeutsche Gesellschaft fiirFettwissenschaft begingdas Jubilaum ihres 50jtiluigen Bestehens mit einem intematio- nalen wissenschaftlichen KongreB, den sie gemeinsam mit dem Institut fiir Lebensmittelchemie der Universitat Mun- sterund der International Societyfor Fat Research vom 7. bis 11. September 1986 in Munster veranstaltete. Munster und seine Universitat haben auf dem Gebiet der Fettforschung eine lange Tradition, die bis ins vergangene Jahrhundert zuriickreicht. Auch heute ist Munster durch seine Universitat, die Bundesanstalt f i r Fettforschung und die DGF ein Zentrum der Fettforschung in der Bundesrepu- blik Deutschland. An demJubilaumskongreB, der im Horsaalgebaude und im. Hauptgebaude (SchloB) der Westf&schen Wilhelms- Universitat stattfand, nahmen uber 500 Fachleute aus aller Welt teil. Dem EhrenausschuS des Kongresses gehorten an: Klaus Matthiesen, Minister f i r Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Franz Reuter, Burgermeister der Stadt Munster, Prof. Dr. HawPeter Thier, Institut fiir Lebensmittelchemie Emin Schleberger, Regierungspriisident des Regierungsbe- WiUlelmEngelberk, Prtisident der Landwirtschaftskammer der Universitat Munster, z.irks Miinster, Westfalen-Lippe, Dip1.-Volkswirt Hans-Giinter Borgmnn, %ident der Industrie- und Handelskamqer zu Munster. In Plenarvortriigen und 130 Diskussionsvortr'dgen berich- teten Wissenschaftler und Ingenieure iiber aktuelle Ergeb- nisse der Forschungund neueste Erfahrungenaus der Praxis. Das Programm umfdte Vortriige uber die Chemie und Analyse der Fette in E m h n g , Umwelt und Industrie, Zuchtung und Anbau von Olpflanzen,Nahrungsfette,Fette in Futtermitteln, die Biochemie und klinische Chemie der Fette. Einen Schwerpunkt bildeten Vortrtige uber die Rolle der Nahrungs- und Koxperfette zur Erhaltung der Gesund- heit und zur Vermeidung von Hen- und Kreislaufkrankhei- ten. Moderne, energiesparende und materialschonende Verfahrenstechniken, die Maschinen und das Apparate- wesen sowie Fragen der Okologie, des Umweltschutzesund der Arbeitssicherheitwaren weitere Schwerpunkte des Kon- gresses. Den KongreB begleitete eine Fachausstellung im Foyer des Homaalgebaudes mit dem Schwerpunkt der ,Technolo- gie und Analyse der Ole und Fette". Hier pri3sentierten in- und auslitndische Firmen ihre neuesten Entwicklungen auf den Gebieten der Apparate, Maschinen- und Verfahrens- technik. Die Fachausstellung,die in vorbildlicher Weise von der H d e Munsterland GmbH, Munster, organisiert war, wurde am Sonntag, dem 7. September, um 18.00 Uhr, durch den M i d e n t e n der DGF, H e m Prof. Dr. K.-E Gander, OK- zieU mit einem BegriiBungsempfang eroffnet. Folgende Fir- men beteiligten sich an der Ausstellung: FE'ITE . SEIFEN . ANSTRICHMITTEL 88.Jahrgang Nr 11 198ti 420

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Page 1: 50 Jahre DGF-Gemeinsamer Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft e.V. (DGF) und der International Society for Fat Research (ISF)

Munster: SchloB

50 Jahre DGF

Gemeinsamer Kongrel3 der Deutschen Gesellschaft fur Fettwissenschaft e.V. (DGF)

und der International Society for Fat Research (ISF)

DieDeutsche Gesellschaft fiirFettwissenschaft begingdas Jubilaum ihres 50jtiluigen Bestehens mit einem intematio- nalen wissenschaftlichen KongreB, den sie gemeinsam mit dem Institut fiir Lebensmittelchemie der Universitat Mun- ster und der International Society for Fat Research vom 7. bis 11. September 1986 in Munster veranstaltete.

Munster und seine Universitat haben auf dem Gebiet der Fettforschung eine lange Tradition, die bis ins vergangene Jahrhundert zuriickreicht. Auch heute ist Munster durch seine Universitat, die Bundesanstalt f i r Fettforschung und die DGF ein Zentrum der Fettforschung in der Bundesrepu- blik Deutschland. An dem JubilaumskongreB, der im Horsaalgebaude und

im. Hauptgebaude (SchloB) der Westf&schen Wilhelms- Universitat stattfand, nahmen uber 500 Fachleute aus aller Welt teil.

Dem EhrenausschuS des Kongresses gehorten an: Klaus Matthiesen, Minister f i r Umwelt, Raumordnung

und Landwirtschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, Franz Reuter, Burgermeister der Stadt Munster, Prof. Dr. HawPeter Thier, Institut fiir Lebensmittelchemie

Emin Schleberger, Regierungspriisident des Regierungsbe-

WiUlelmEngelberk, Prtisident der Landwirtschaftskammer

der Universitat Munster,

z.irks Miinster,

Westfalen-Lippe,

Dip1.-Volkswirt Hans-Giinter Borgmnn, %ident der Industrie- und Handelskamqer zu Munster.

In Plenarvortriigen und 130 Diskussionsvortr'dgen berich- teten Wissenschaftler und Ingenieure iiber aktuelle Ergeb- nisse der Forschung und neueste Erfahrungen aus der Praxis. Das Programm umfdte Vortriige uber die Chemie und Analyse der Fette in E m h n g , Umwelt und Industrie, Zuchtung und Anbau von Olpflanzen, Nahrungsfette, Fette in Futtermitteln, die Biochemie und klinische Chemie der Fette. Einen Schwerpunkt bildeten Vortrtige uber die Rolle der Nahrungs- und Koxperfette zur Erhaltung der Gesund- heit und zur Vermeidung von Hen- und Kreislaufkrankhei- ten. Moderne, energiesparende und materialschonende Verfahrenstechniken, die Maschinen und das Apparate- wesen sowie Fragen der Okologie, des Umweltschutzes und der Arbeitssicherheit waren weitere Schwerpunkte des Kon- gresses.

Den KongreB begleitete eine Fachausstellung im Foyer des Homaalgebaudes mit dem Schwerpunkt der ,Technolo- gie und Analyse der Ole und Fette". Hier pri3sentierten in- und auslitndische Firmen ihre neuesten Entwicklungen auf den Gebieten der Apparate, Maschinen- und Verfahrens- technik. Die Fachausstellung, die in vorbildlicher Weise von der H d e Munsterland GmbH, Munster, organisiert war, wurde am Sonntag, dem 7. September, um 18.00 Uhr, durch den Midenten der DGF, H e m Prof. Dr. K.-E Gander, OK- zieU mit einem BegriiBungsempfang eroffnet. Folgende Fir- men beteiligten sich an der Ausstellung:

FE'ITE . SEIFEN . ANSTRICHMITTEL 88.Jahrgang Nr 11 198ti 420

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Amafilter b.v., AUrmaar/Niederlande Am-Verfahrenstechnik GmbH, Munster Bruker Analytische MeStechnik GmbH, fieinstetten BUCHI Laboratoriums-Tedmik GmbH, EislingedFils Coesfeld GmbH MeS-Technik, Dortmund Deutsche Metrohm GmbH & CO., Filderstadt Dionex GmbH, Weiterstadt Extraktionstechnik, Gesellschaft fiir Anlagenbau m.bH., Hamburg Grindsted Products A / S , BrabranWiemark Harshaw Chemie BY De MeedNiederlande Franz Kirchfeld GmbH & Co. KG, Diisseldorf Korting Hannover AG, Hannover LDC/Milton Roy, Hasselroth LXC.-Lochem BY, LochendNiederlande Lurgi GmbH, Frankfurt E. Merck, Darmstadt Mettler-Waagen GmbH, GieBen Multiforsa AG, SteinhausedSchweiz Porim L,iaison/TAS office, HertfordEngland Heinz Schumacher VDI, Hamburg Gebriider Sulzer AG, Winterthur/Schweiz Siid-Chemie AG, Munchen Tecator GmbH, Rodgau Technicon GmbH, Bad Vilbel Tintometer GmbH, Dortmund Unichema Chemie GmbH, Emmerich. Die eigentliche Vortmgstagung des DGF/ISF-Kongresses

eroffnete der Priisident der DGE; Herr Prof. Dr. K.-B Gander, am Montag, dem 8. September, um 9.00 Uhr. Es folgten die Plenarvortee ,World O i l s and Fats Production from 1960 to 1990 -Rapid Changes in its Composition and Global Distri- bution'' von S. MielEe, Hamburg, ,,Developments in the Analytical Chemistry of Edible Fats and Other Lipids" von Dr. K. Ai&emh, Munster, ,SO Years Activated Bleaching Clay" von Dr. W Zschau, Miinchen, und ,,Innovationsfeld Biotechnologie: Ansatzpunkte in der Fettchemie" von Dr. R. D. Schmid, Diisseldorf.

Die Sitzungen des DGF-Vorstands und DGF-Vorstandsra- tes fanden unter der Leitung von H e m Prof. Dr. K.-I? Gander bereits am Sonntag, dem 7. September, nachmittags, im SchloS Wilkinghege statt. Prof. Gander dankte allen Vor- standsmitgliedem und Fachgruppen-Vorsitzenden fiir die geleistete Arbeit bei dervorbereitung des Kongresses, insbe- sondere H e m Dr. S e e fiir die wertvolle Hilfe bei der Orga- nisation der Ausstellung und die zahlreichen Schwerpunkt- themen der Sitzungen der Fachgruppe ,Verfahrentechnik, Maschinen- und Apparatewesen", die Herr Dr. Stage gemein- sam mit Herrn Prof. Dr.-Ing. B H. Schneidrr leitet. Im AnschluS an die parallel durchgefiihrten Fachgrup

pensitzungen am Montagnachmittag, dem 8. September, fand um 18.15 Uhrunter der Leitung von Prof. Dr. K.-B Gan- der die ordnungsgemiiI3 einberufene

DGF-Mitgl iederversammlung

statt. Nach der Eroffnung und BegriisUng widmete er zuniichst Worte des herzlichen Gedenkens den seit der Mit- g l i e d e r v e d u n g 1985 verstorbenen DGF-Mitgliedem: Dr. J. Bakes, W d e n t der DGF in den Jahren 1971-1973, 18ingi2hxiges Vorstandsmitglied und Ehrenmitglied, Prof. Dr. Dr. h. c. N. Henning, langiiihriger Vorsitzender der DGF-Fachgruppe, Biologische und Klinische Chemie der Lipide', Prof. Dr. E. K ~ h ,

FETTE . SEIFEN . ANSTRICHMITTEL m.JavPmg NE 11 1986

Dr. WManchot, Vorstandsmitglied der DGF in denJahren

Prof. Dr. J. W u ~ i g q Mit-Vorsitzender der DGF-Fach- gruppe ,,Fette als Nahrungsmittel". Dann erstattete Professor Gander den Bericht uber das

Jahr 1986 und den Veranstaltungsplan der DGF im kom- menden Jahr sowie uber vorgeschlagene Ehrungen. Im Jahr 1987 veranstaltet die Deutsche Gesellschaft fiir

Fettwissenschaft gemeinsam mit der American oil Che- mists' Society eine ,World Conference on Biotechnology and the Fats and O i l s Industry" vom 27. September bis 2. Okto- ber im CongreECentrum in Hamburg.

Die NORMANN-Medaille wurde in diesem Jahr Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Janar Ho& zugesprochen. Der H. I! Kauf mann-PreiswurdeindiesemJahr FrauDr. UteHqbpeausWet- ter-Ruhr und Herrn Dr. Jochm K o h g aus WissedSieg zuer- kannt .

Der Schatzmeister der DGF; Herr Dr. M. S a b , berichtete dam uber die f indel le Lage der DGE Im einzelnen &u- terte er zunkhst die Einnahmen und Ausgaben der Gesell- scbaft imJahr 1985 aufgrund der von H m Bqererstellten Bilanz. Auf Antrag von Herrn Prof. R Schmider wurde dem Vorstand und der Geschiisfiihrung der DGF fiir das Jahr 1985 Entlastung erteilt. Weiterhin behandelte der Schatz- meisterdenVoranschlagfiirdasJahr 1987,dendieAnwesen- den einstimmig annahmen.

Prof. Gandcrkam dam mit folgenden Worten aun Tages- ordnungspunkt Jnderungen im DGF-Vorstand und DGF- Vorstanht ":

,,Ich darfSie anjkmieren, dap Herr Dr. Hansen darumgebetcn hat, ihn vom Amt &s Vmtandsmi$lieds zu etatbhh. Herr Dr. Hansen ist seit &myahre 1969 M@&d &s Vmtands unserer GeseUschaj. An dieser SteuC darf ich H m Dr. Hamen meinen hzlichen Dank fir seine laqjdzrigc Tat@~keit im Vmtand aus- spechen. Weiterhin hatHerrRof m Boguslawskidarumgebtten, ihn m Amt des V m t a w L i e d s zu cntbindcn. Wie Sie men, war H m prof: von Bplawski Rdsidnrt merer GeseUshfi in den Jahren 1979-1982 und langjdhriges Vmtand.d@ed. Im Jahre 1978 mlieh ihm die DGF in Anerkennung seiner h a - g& z . u i t s e n s c h a ~ Leistungen die NORMANN-Me&&. Die F-f@ ,,dhaatcn" wird Herr prof: von Biguslawski zundichst noch weiterbiten. Auch Hmn R$ von Boguslawskidarf ich meinen hr&hen Dank f i r seine fast 4jdz%e Rdsdm&haj undjir seine langjahrige Tatgkeit im Vmtund aussprechen.

sammlung Lute oorzuschlagc, Henn prof: von Bquslawski aus Anlap dcs Ausschdem aus dcm Vmtand und ah D a d fir seine langjdzrige und tukrajhge Miiarbeit a m Ehrenmg+da m-

Der Vmtand unserer GeseUschap hat in seinergesnrgtn S i k q beschhsen, H m Dr. H m t Brinkmann aus Marl ah ntuls Vm- standsmi4glied &rMigLiehammlung mrzuschken. HmDr. Brinkmann ist im Vmtand der Huh AG undfir dk Fetidumk

Weiterhin hut der Vmtand beschhsen, H m Rof Dr. Dr. h. c. G. Riibbelen aus Gottingen ah mues V i tadmig l i ed derM@Lie- demmammlung vmuschlagen. H m RoJ R & h fiat unsere GeseUschaj a&@h der Vortragstagung in Regensburg 1984 in Anerkennung se im wissens&!hen Verdhste die NOR- MANN-Medadle mrliehen.

Ich komme nun .cum DGF-Vmtadrat. Hierq daf ich Sie i n f m e n , daJ sich Herr Ulrich Rau auf meinen Wmch hin bereiterkhrthat, a h Vmtandsrat unserer GeseUscha. beuutreten. Hierjhr darfich Herrn Rau meinen besten Dank ausspechen.

1948-1964,

IchirabGdnn Vor~tanddm Vmdlaggemacht, & M @ & h -

nen.

ZUStdndg.

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Wie Sie wissen, geh&en die Direktmen der beiden Instihrte der Bundcsanstultjiir Fettjimchung satzungsgemdJ3 dern Vmtandsrat an. Hierzu darfich Sie infmieren, daJ nuch derPmionimtng v i H e m Fro$ SeherAnfangdesJahres 1985HerrDr. KurtAWtmd- ler seit dem 1. Mae dieses Jahres Direktm &s Instituts firr Chemie undP~yssikderBuflctesanstaltfirzFettfmsGhung ist. HerrDr. A&t- miillergehiirt somit nunmehr satzungsgemii$ dern DGF-Vmtands- rat an."

Unter lebhaftem Beifall wurde dem Vorschlag des Vor- stands, Herm Prof. v i Boguslawski zum Ehrenmitglied der DGF zu ernennen, zugestimmt.

Herr Dr. H. Brinkmnn und Herr Prof. Dr. Dr. h. c. G. Rdbe- Len wurden einstimmig zu Vorstandsmitgliedern gewut . Herr Dr. Ulrich Rau wurde ebenfalls ohne Gegenstimmen als Mitglied des Vorstandsrates gewtihlt.

DG F- Fest akt Am Dienstag, dem 9. September, fand vormittags in der

Ada der Westfailischen Wilhelms-Universitat der DGF- Festakt statt, der mit dem vom Nardini-Quartett gespielten Satz ,,Allegro vivace assai" aus dem Streichquartett G-Dur KV 387 von Wokang Amadeus Momrt eroffnet wude. AnschlieBend begriiBte der DGF-Mident, Herr Prof. Dr. K.-E Ga&, die Anwesenden.

,,Meine sehr verehrten Damen und Herren! Zu dem heuhgen Festakt ankplich des 59'ahrigen Bestehens der

Deutschm Gesellschjfir Fetauissmchaft he@ ich Sie a h herz- lich willkommen. Zundchst W h t e uh denMaiglk&m des Nardini- Qwrtet&fiir den musikalischen Aujiukt danken.

Meine Damen und Herren, es ist mir eine grope Freu.de, daJ ich eine so groje Zahl uon Gaten begriie kann, die durch ihre Teil- nahme ihr Interesse an der Tatighit unserer Gesellschaji zeigen.

Mein herzlicher GruJ gilt zumichst den Rednern des heuhgen Festakts und detl Laureaten. Ich begrUJe den Rh- der ISE Henn R$ WeraUmnn, und die Generahekretiire der ISE Herm prof: Ohhon und H e m Dr. Swoboda.

Unserer Gesellschji ist es einegroJe Ehre, daJ wir den heutigen Festakt in der Uniuersitdtsaula veranstah diirfen. H q 5 r gilt mein besonderer Dank dem Rektm dieser UniversW, Herrn RvJ Dr. W Schliiter, den uh sehr k l u h begriiipe.

Wiukommen he@ ich die Vertreh der Ministerien und der Beh&den. Ich begriip H e m Ministerialdirektm Dr. Schok, den Vemeter des Bundesministers f i r E d r u n g , LandwirtrGhafi und Forsten. Mein GruJgilt f m r d e n Herren der StodtMiinster, insbe- s&edemRatsherrnEwtingmann.Ein GruJgiltfinzerdemKul- turattuchi &r Ungarischen klksrepublik in Deutschhnd, H e m Dr. Kiraly. Ganz herzlich dunke ich den Damen Frau Heesch und Frau Bahs f i r ihr Erscheinen. Erschienen sind auch Vmeter der mit unserer Gesellschaft befieundeten Kireinipungen und Ver&nde. Ich begr%Je besonders herzlich den Haup.?gesch&fifirlrrerder Gesell- s c h j Deutscher Chemiker, H e m Dr. Fritche. Weiterhin begru'pe uh den Executive Directm der American Oil Chemists' Socieg H e m Jim Lyon, die Kirtreter der Japan Oil Chemists' SocieQ und dk KoUegen unsererjawkischen und italienischen Schwesterge- sells&$, Herrn RoJ Dr. GraiUe undHerm Pro$ Dr. Fedeli. A h Mitgliedem unserer Gesellschaji und der Internatiaal Sociep for Fat Research danke ich fir die Teilnuhme an diesem Festdt.

Einge haben sich um das Zustundekommen dieses Kongresses besondns verdient gemacht. Mein Dankgilt vm allem der Stadtaer- waltung und dem Krkehrsvcremjiir die Hqe und Mitnrbeit bei der Vorbereitung dieses Kangresses hier in Miimter.

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Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Deutsche Gese&chajjb Fetauissmchajifiiert ihr 59'd~ti-

ges Jubihfurn an&$lich dieses Krmgresses gemeinsam mit a%r Inter- national Socieg for Fat Research. Ich bit& nun den Prdsidmtcn der ISE H e m Rof: Werdelmann, einige Worte an die Fesmamm- lung zu richten."

Prof. Dr. Werdelmann: ,,SehrgeehrterHerrAkh, verehrte Gate derDGFundISE

mine Damen und Herren, ah amlierendcl. Rdd~nt &r IntrmatioMl S&ty fw Fat

Research ist esfir muh eine h& Ehre undgrofi Fred , derDeut- s c h Gesehchaji f i r Fetauissenschaji die besonders hzlkhen GniJe der ISF und unsere Gliickwiinsche p m 5Ojihrigen Besteh der DGF zu iibermitteln. Sie alle wissen wahrscheinlich, daJ die ISF 1954 ankplich einer DGF-Tagung in H a n n m gegriindet wurde. Die bedeutendsten Reprhentanten der LipidScime andFat Chemistry ham suh damah um den unvergessm Rddmtm und Begriinder &r DGE Rofessor Kaufmann, geschart und gemeinsam einen Au@f zur Griindung der ISF unterschrieben und verbreitet. Intem5tionaler Efahrungsaustausch und Koqberation sollten Fetauissemcha@r aUer Disziplinen, die Spezialirten der Chemie und Agrikuhrchemie, der Bwhgie und Biochemie, der Edhrungs- undZiichtungsforschung, derMeduin undPhannazie cum Teamwork zusammenfirlrren. Zu den G r i i h gehiirten k- treter aus mehr ah zwanzig Lindem, von West bis Ost und von Nord bis Siid, ohm irgendwekh politische Beschr&nkungen.

V i Ro$ Kaufmann wur& 1964 die 7. Tagung der ISFa&.$G luh ihres 10jiiirrigen Bestehms zusammen mit der DGF in Ham- burg ah enter ,, Weh-Fett-Kongr$ '' glarnoll und do&reich mit fact 2000 Teihehmern durchgefihrt.

Damah war die Deutsche Gesellschajificr Fetauissenhaji Gat unserer International Society, heute sind wir Ghte anhjJ3lich einer bes&en DGF-Vmanstuhng, tuiinlicir ihrer f i s d k h Jubi- liiumtagung. H+r gebiilrrt der Dank a& ISF-Freunde dem DGF-Raidenten und Vmtand UndschlieJlich dergesamten Deut- schen Gesellschafifirr FeUwissenschafi.

Die ISF hat ihre Tagungen welaveit zwischen USA und Asien, ahdings mit dem Schwerpunkt Europa, im Zwegahres-Rhythmus durchgeefirhrt. Fur diesen gemeinsamen K q r $ kante wohl keine bessere Stadt ah Miinstergewdhlt werden, eine a h Hansestudt der Bildung und Wissenschajien, des Handelr unddes Verkehrs, zu Zei- tenKarhdes GroJenahKhtergegtiindet, miteiner 7780erOfiten Universitiit, der dnttgb$ten ah Bundesrepublik - und schlieJluh bekannt ah Mekka der deutschen Fettwissenschafi mit den beiden Bundes-Forschungsanstah.

Die groJe Besu-l und die internutionale Resonaw h i - sen die Amaktion des Tagungsortes Munster.

Es istfitrdieInte~tlSocie~forFatResearcheineAusBu~- nung undjiir alle ihre Maglieder eine echte Freude, dap in diesem

Jubihumsjahr der DGF ein besrmders verdienstmlh FeFetlwissen- scha@r aus den Reihen der ISF mit der NORMAhWMedaiUe ausgeBuhnet wird. Damit wird einmalmehr die enge undfieund- schafluhe Beziehung zwischen den beiden Fettjiorschungsgesell- schajien dokumenliert.

Die ISF ist st& darauf; daJ sie ihren diesjah'hrigen KangrG zusammen mit der Jubihumsveranstulng der DGF durchjiihren kann, undfieutsich auf eine rege deutsche Betcil@ng beidem 1988 in Tokyo stu"fmdenda 19. ISF-KongreJ.

Beidieser Geleg&itdarpktdie ISFderDGFund ihren Repa- sentunten f i r die stets fieundschaflich gewahrte ideelle und mate- rielle Unterstiitzung und wunscht der Deutschen Gesellschajificr Fetauissenschafi em weiteres Wachsen und Gedeihm sowiejiir die

FETTE . SEIFEN . ANSTRICHMI'ITEL 88.Jahrgang Nr. I 1 1986

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E$llung ihrer viegalt&n A u f g a h Zum Wohl der Fetauissen- s c h a j h Gliick und Efolg."

Herr Prof. Gander dankte dem ISF-bidenten, Herm Prof. Werdelmann, fiir die GruSworte und Gliickwiinsche zum50jZhrigen Bestehender DGESodannbat erdenRektor der Westfdischen Wilhelms-Univexsitat, Herm Prof. Schlii- ter, urn eine GruBadresse.

Prof. Dr. Schliiter: ,,Sehr geehrter Herr KoUege G a h , mine sehr uerehrten

Damen, meine Herren, im Namen der Wesfalischm Wil4elms-Uniwnitdt be@& ich

Siesehrherdich in der Aula unseres Schhses. Ichfieue mich immer sehr, wenn Eilnehmr uon wissenschajilichen Tagungen und Kon- gressen uon den Raumen unserer Uniwrsitiit Gebrauch machen und ich sie dmt wiUkmmen hew da$ Sokhe Veranstaltungen bieten die Moglickit einer Begegnung @.schen Wissenschafi und A-a- xis, einerBegegnung, die lebensmtauend& istfir be& Teile,firr den A-akth , dersich iiber die neuesten Ergebnisse der Forschung infor- mieren will, aber ebenso auchfirr den Wissenschajiler, der beiseiner Arbeit ojigenug auflmpulse aus der Praxis angewiesen ist. Dies ist minetMeinung nach die beste und ertragreichste F m des so hiiufig pqbagierten Technologic- oder Fmchungstransfirs. Ich betrachte es ah eine a @ r o r M p o s k Entwukhng, daJ die Zahl &r an unserer Uniwrsitiit durchgejihrten Tagungen und Kongresse von

JahrzuJahrzunimmt. Im let&mJahr waren es iiberHundertsoIcher Kongresse.

Ihre Gesehchfi, mine sehr verehrten Damen und Herren, die Deutsche Gesehchafifirr Fetauissenschaji, wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Sie begeht ihren Geburtstug nach gutem akudemhchen Brauch mit e i m wissenschajilichm Veranstultung, deren Hohe- punkt der hatiye Festukt darsteU. Ich )cue mich, daJsich zu dieser Geburtstaggeier so vie12 G&te aus dem In- vor aUem aber auch aus ah Aushndetigefinden haben, die damitzum Ausdruckbringen, daJ das 5OJahre a& Konzept Ihrer Gesehchajiheute noch aktuell und zei&md$ ist. 50 Jahre sindgew@ ein langer Zeilraum, se0st f i r eine Uniwrsitdt, und wit haben j a viele Universitdten m Deutschland, die noch nicht einmal so alt sind. Aber auch eine Uni- miti i t ist ah Wandel der Zeiten untmworfen. Die Wesfalische Wil4eh-Unhit i i t , undgestatten Sie mir diese Reminism, bestand damals bereits iiber 150 Jahre, allerdings im lem Jahr- hunderte&uas wrkhinertaufdas Niwau einerdkademie. 1936war sie schon seit 50 Jahren wieder eine komplette Unksitiit, d. h. sie htte neh den beiden lhologischen Fakuhten auch eine Rechts- und Staatswissenschjiliche Fakultit, eine Philosqphische Fakul- at, eine Natunoksenschajiliche und eine Medkinische Fakultirt. Sie ha& damah sogar eim Lundwirtschaji, auf die wir heute leider unzichten miissen. Das t t einer der wenigen Studiengange, die Sie in Miinster nuht nnjbden.

AhHans PaulKaufmann, Ihr Griindungsp&it, derdamals Direktor des Instieuitsjk P h a m i e und Chemische Echnologie Wac uor 50 Jahren damit begann, Ihre Gesehchafi zu griinden, gehiirten zu s e h KoUegen im Lehrk&$er der bekannk Pdhohge GerhardDomagk undder weit iiberMiinsterhinaus bekannk? Philo- sq6h Peter Wust. Die Universitiit besap damals aUerdings nicht anniihemd die hutge raumliche Ausdehnung. Bis auf die neuen Klinikengebiiude, die ebas abseits am Westring logen, drangten sich a h Fakultiten im Ahtudt&?reich. Auch die V m a h n g der Uniwrsitiit, damah noch gesjwlten in eine Kuratmial-Burokratie und eine Universitiits-Burokratie, war untergebracht nicht hier im FiitStbischO&hen SchhJ, sondern im Rosenhof; einem ehemaligen Kaufius, dm dann uon der Unimsitiit spdter enuorben wurde. Ansonsten irattcdamals die Wesfalische Wihieh-Uniwrsitiit, wie a& andmen Univenitiiten, auch ein dunkles Kapitelder Geschuhte

m.Jahrgmg Nc 11 1986 FETTE . SEIFEN . ANSTRICHMITTEL

zu bewakigen, das seine Spuren hinterlassen hat. Heute ist die West- falisch Wil4elms-Univeni.tdt eine modem Hochchule, die das gesamie S'ktrum der Geistes- und Natunuissenschaflichen Stu- diengange einschlieJlich der Medkin anbietet. Ledglich die techni- schen Disz@Linen und die Tiennedizin sowie die bereits enuiihnte Landwirtschjisind nicht mehr in Miinster vorzufden. Insgesamt hat die Uninersitiit 22 Fakukten und Fachbereiche. Wahrend im

Jahre 1936 die Zahl der S t u d i e r d etwa bei 3500 lag, sind es heute fast 45 OOO, die an unserer Universitiit studieren. Die Studen- tenghlen habensich in den let&nJahren nicht mehrerhoht, abersie sind praktisch kmtant geblieben. Tradititmell stellen neben der M e d w die Gehteswissensduzjbn und Gesellschaflichen Facher, und uor aUem hier die Rechtswissenschaji, die Wirtschfiwissen- schafzen unddieSozialwissenschajh das Grosa'er Studenten. Aber auch die Natunoissenschapichen Disz$linen haben in den letzten

Jahrahnten erheblich an Bedeutung gewonnen. Sie weiter zu stiir- ken, ist eines der Hauptanliegen unserer Univenitdt. Esfieut mich daher ganz besunalen, daJ in Miinstergerade sehr viele Tagungen und Kongresse aus dem natunuissenschajilichen Bereich stattj&&n. Ich werte das nicht zulekt ah em Zeichen der Anerkennung der wb- senrchu..uhen histungen unserer KoUegen an unserer Unhi t i i t .

Ihre Eranstaltung, mine sehr wrehrten Damen und Herren, umfaJt ein auPergewohnlich uqangreiches A-ogramm, das urn- gestern schon begonnen hut und das Sie m h bis zum Donmtag beschdjhgen wird. Ich wunsche IhremKongreJeinegute und wissen- schajilich ertragreich Zukunfi, gute Ergebnisse, gute Gesprdch undvoraUemIhneneitlenang~hmenAufen~ltmunsererStadt. Dem Jubilar schliejlich, der Deutschen Gesehchafifirr Fetauissen- s c h . , wiinsche ich namens der Westj2lischen Wiulelms-Universi- tdtfirr die Zukunjieine weiterhinsopasitive Entwicklung wie in den uergangem 50 Jahren. Ich danke Ihnen."

Herr Prof. Gander dankte dem Rektor der Universitat fiir die GruBworte und wies darauf hin,daB die DGFnicht nur zu den Lehtiihlen Pharmazie und Lebensmittel enge Bezie- hungen pflegt, sondern auch zu anderen Fachbereichen der Universitat Miinster, wie der Medizin und Mikrobiologie. A l s niichsten Festredner bat er dann Herrn Ratsherr E q - mann als Vertreter der Stadt Miinster um einige GruSworte.

Ratsherr Ewringmann: ,,Herr A-&ident, Magn@enz, mine sehr wrehrten Damen und

Herren, Herr Oberbiiqynneister Dr. Twenhiiuen hat mich gebeh, I h m

die GniJedes Rates undder VmaltungderStudtMunstertu iiber- mitteln. Herr Twenhhen bedauert es auprrndentlich, daJ er wegen eitler sehr la@hstiyen Tminplanung heute I h m die Grit@ der Studt nicht se0st iibcrbmgen kunn. Ich habe es gem iibrrnommtn, ein GmJwortm I h m zu spechen, da ich alsLeitereinergro$?ren gewerblichen Berufsschule mit den Schwerpunktsberufen Chemie- und Physiklaboranten und den F a c h Nahrungsmittehchnik und Nahrungsmittclhhre das Wirken Ihrer Gesehchaji mit auhor- dendiehem Interesse ve$o&e.

Die Tatsache, mine sehr uerehrten Damen und H e m , daJ Sie den 50. Geburistug Ihrer Gesehchjigerade in Miinsterfeiern, ist sicherlich kein ZufiU. Munster ah Sk der Deutschen Gesehchaji fir Fetftuissenscha. mit ihrem Griinder und dem langjahrigen A-a- s-, Ro$essor Dr. Kaujinann, der viele Jahre Direktor &s hochangeseh Pharmazeutischm Instituts und des Institutsfir L,ebensmi#ehie und -technohgie der Wesfakchen Wiulelms- Universitdt in Miinster war, ist Ihrer Gesehchaji seit Beginn auf das engste verbunden. Ro$ Kaujinann hat die Gesellschajinicht nur gegnindet, sondern nach dem Kriege auch wieder aufgebaut. 1948 wurdedie DGFin das Vereinsregisterdes AmhgerithtsMiinsterein-

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getragen, und schon imJahre 1949 fand in MGnster unter reger Betedigurg der Fachwelt die erste Nachkriegstugung stutt.

In dem Ma&, wie der Aujhzu der Bundesrepublik Deutschland m a n kam, cnauickeb sich auch die Deutsche Gesehchafifir Fett- whens&$zu ihrerjhheren undheu@en Bedeutung. EmBlick in Ihre Tagungsunterlugen mucht deutlich, dap die DGF ah wtisen- s c h a . Ereinigung auch im 50. Jahr ihres B e s t e k an ihrer Grfindungsininsionfis&h und dar Ziel uefokt, a h Teeebiete der Fettwtisenschafi und Technologie der Fette und Fettprodukte zu betreuen undzu fdrdern. Sie w o k sfizieh Interessengeebiete wirk- sam unterstii&n unddurchhhtbare Diskussim iiberFmtrchritt und Efahrungen auf diesen Gebieten anregen.

Sollten Sie am Rande Ihrer Tagung Geleg&it haben, sich in Munster ein wenig umzusehen, so kann ich Sie dcyu nur ermun.?ern. W n n es rich& ist, a'aJ die Architektur einer Studt geeignet ist, ~ u t r e j j i d Aussagen iiber Charakter und Wesensart ihrer Burger zu mathen, so magdasfirMiinster~treffen, eine Studt, die an Tra- dt2imn, an B e w a h m und Guttmfisthah, suh aber muen und modernen Bestrebungengegeniiber tolerant und aufgeschlassenzeigt, j a mehr noch, moderne Striimungen selbst mitpdgt undfir die ent- spechendm Akente sorgt. Ein Bummel durch die Studt und durch die Ahkzdt lohnt sich sicherlich; er ist mehr, ah nur eine sch@fe- rische Pause. Dem geminsamen KongreJ der Deutschen GeseU- schafi fir Fettwissenschaji und der Internutional Society for Fat Research wunsche ich infmmative V i a g e UndDiskussiOnen, einen intensirren Efdrungs- und Gedankenaustausch zum N u W der internationah Fet$mchung."

Nach dem Dank an H e m Ratsherr Ewringmann f i r die BegriiSungsrede bat Herr Prof. Gander den Hauptgeschiifts- fiihrer der Gesellschaft Deutscher Chemikeq H e m Dr. Fritsche, urn seine GruSworte.

Dr. Fritsch: ,,Me& Herren ten, Magnifizenz; meine sehr uerehrten

D a m und Herren, es ist fir mich eine grope Ehre und eine Freude zugleich, die

Gliickwiinsche der Gesehchafi Deutscher Chemiker zum 5qahri- gen Beskhen der Deutschen Gesehchujjhr Fetavissenschaj iiber- h g e n zu diifen. Ich tue dies aus dem GeJirhl derfieundschafi- lichen h h & n h e i t unddes Strebens nach dengemeinsam Z i e h der Fdrderung unserer Wissensgebiete heraus. Die DGF repsen- tiert eine wich%e Diszt#lin, die enge Beziehungen zur Chemie hat und ohm diese ah Basiswissenschaji nuht auskame. Insofern ft die Gesehcha. Deutscher Chemiker jederzeit bereit, mit der DGF Zusammuarbeiten undderenA&genzu unterstiim. DieDGF ist naturgemiip auch einer der Mitgliedsuereine des Deutschen Zen- tralausschusses f i r Chmie, dessen Gescha'firfirhrung die GeseU- schafi Deutscher Chemiker inne hat, und der die National A&ring Organi&on der Bundesrepublik Cur intemutionalen Union fir Reine undAngewandte Chemie der IUPACdarstellt. Darum iiber- brtnge ichgleickeittg die Gliickwiinsch des Deutschen Zentralaus- schusses und der Internutionah Union. Die Gliitkwiinsche der Gesehchaft Deutscher Chmiker sind in einer Gliickwunschadresse zusammeng$a@t, deren Text ich j e w uerlesen miichte:

,Die Gesehchafi Deutscher Chemiker begliickwiinscht die Deutsche Gesellschaftfir Fettwissenschaft e. Kzur Feier ihres 50jahrigen Bestehens am 9. September 1986. Mit Bewunderung blickt die Gesehchafi Deutscher Chemiker

auf die bistungen der Deutschen Gese.?.hchafifir Fettwissenschafi e. K, die Wissenscha., Forschung und Technik auf ihrem Sfiziake- biet f&&. Durch den in ihrpraktizierten Gedanken- und E f d - rungsaustausch hut die DGF ah wissenschafliche Gesehchafi wesentlich a m Fmtrchritt auf den uon ihr vertretenen Fachgebieten b@elragen. Stets hat die DGF dabei die firbindung zu admen

technischen wissenschaflichen Organirationen gepfigi und damit die interdiszt#limire Zusammenarbeit unters~&t. Siegehbitzu den Mitgliedsqanisationen des Deutschen Zentralausschwsesfir Che- mie, der die National Adhering Organization zur lnternationah Union f i r Reine und Angewandk Chemie (IUPAC) dars&llt.

Die Gesellschaji Deutscher Chmiker dankt der Deutschen Gesehchafi fir Fettwissmchafi fir ihre Be&@e zur F&hng des Gesamgebieks der Chemie, auf die sie mit berechtigtem Stok zuriickblicken kann. Sie wiinscht der DGFauchfirdie Zukunfieitle efokreich Tatigkit.

Frankfirt am Main, im September 1986 Gesehcha. Deutscher Chmiker Rdsident und Haupigeschdsffihrer.' Ich darflhnen, Herr FWsident, die Gliickwunschadresse iiber-

geben." Herr Prof. Gander dankte H e m Dr. Fritsche fiir die GruS-

worte und die Gliickwiinsche der Gesellschaft Deutscher Chemiker zum 50jihigen Jubilaum der DGE Sodann bat er H e m Ministerialdirektor Dr. Schok um seinen Festvortrag ,Olsaaten in der Ag~i~r- und Ernhngspolitik'.

Ministerialdirektor Dr. Schok:

minister Kiechle iiberbrmgen. Er wiinscht diesem internationalen KagreP einen erjo&reichen Verlauf: Sic befasen sich aufdiesem KongreJ mit der gesamten Fettforschung. Ich will mid auf ewe Fragen der 6haaten in derAgrar- undErniihrungsp1itikbeschran- ken und bei Raps Zuchtungs- und Anbaufiagen ansprechm. SchlieJlich miichte ich kurzaufdiepfinzlichen Fette indermensch- lichm Erniihrung eingehen.

In den zurtkkliegendenJren sind grope Fmtrchritte bei den 6haaten, sowohl bei der Ziichtung und im Anbau ah auch beider Verarbeitung erzielt worden. Aberesgibt auch eine Re ihe offenerfio- bleme, die zu h e n sind. Dieser Kongrep wird hierzusichr wertaolle Beitrdge leisten.

Das Hauptproblem der EG-Agrarpolitik ist die iiberproduktion bei wuhtgen landwirtschaflichen ErGugnissen, insbesadere Getre&, Milch, Zuckm und Rtkdj%isch. Es wird mhrproduziert ah wkaufi werden kann. Die Roduktion liegt infikender Gro@n- ordnung in der E G uber dem Vmbrauch: Getreide 18 %, Milch 15 %, Rindfleisch 5 % und Zucker 30 %. Diese aerproduktionfihrt trotz &r agrarpolitischr Interventirmen (Vbrratshahng, Expmtsub- mtionen usw.) zu Reisdruck und Einkommensdruck in der Land- wirtschafi.

Angesichts der iiberpToduktion bei wichtigen Agrarerzeugnissen in der EG skUt sich die Frage: Gibt es noch R o d u k t i o n s a ~ t i - m?

EinegrbJere Nettoeinfuhrgibt es nur bei Futtenni#eln. In die E G werden jdhrlich 3 7Ma. t Getreideeinheiten ah Futtenni#el einge- jh'wt. Das entspritht e h r Produktionspche uon 8 Mill. Ira, das sind 2/3 der landwirtschafilichen Nu@ache der BundesrepubliC Deutschland. Diese grope Einfuhrfindet stutt, wed die Futtermittel anniihemd zoU- und abgabenfiei zu Wehrktpreisen hereinkom- men. Sie sind daher sehr wettbewerbsfdhig auf dem E G-Markt. Es werden iibenviegend eiiue$hahge Fultenniltel eingewrt.

,,ZUniichst miichte ich I h m k l i c h e Gziipe H m B u d s -

Wie sieht es bei den 6haaten am? Neuere Daten iiber den Verbrauch von 61 undFettfirNahrungs-

m c k e m der EG liegen nicht urn Der Selbstuenorgungsgrad der Zehnergemeinschafi, derfir das Jahr 1983firpflanzluhe Fette und Ole insgesamt rnit 45 %angegeben wird (le&te Angabe des statisti- schen Amtes der Europri'ischm Gemeinschajh), liegt heute ange- sichts dersturken AurdehnungderAnbau~chenfirRaps undSon- d l u m e n erheblich h o b . Der Verbrauch uon PJIanslichen Fetten

88. Jahrgang NL 1 1 19% FETTE . SEIFEN . ANSTRICHMITTEL

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und b h fir Nahrungsmecke wird zur Zeit auf 3.5 Mill. t OL gesch&t. Die Erzeugung in der EG betrdgt 1985/86 sc&&ungs- weise 3.0MiU. t. Es verbleibt ein Nettoeinfirhrbedafvon 0.5MiU. t 61. Der Nettoeinjkhrbedarfwird insbesondere bei der Erarbeitung von aus Dri&ndem eingefihrten Sqabohnengedeckt. Das erzeugte h!ammtzurHaLfiaus dern Rapsanbau (1.5MiU. t 01). Sonm- ,

blumen lqern 0.6Mill. t und Oliven 0.9 Mill. t 6L. AufLeinoLsei hier wegen seines begre- Verbrauchs lediglich hingewiesen.

Unter diesen Umstiinden durjkn nur fir emdhrungsphyswlo- gisch besonders h0chwertip.e Ole Absakchancen bestehn, die jedoch nicht iibenc&tzt werden s o h . Es ist derzeit nicht ratsam, den Anbau von Olpflanzen zur bhzeugungfir den Enghrungsbereich zu versi%rken. In der EG gewonneypfinzliche ole konkurrieren mitausDrittliinderneingefihrten olen, diemengen- undwmtM$ig ohm Begrmung eingefihrt werden kiinnen. DerEinjkhrzollsatz irt gering. Das Reisnweau fir einheimisch Ole entsFht damit in etwa dem Reisniveaugleichartiger Ole auf dem Weltmarkt. Unter- stellt man, daJ sich der AuJ3enrchuk nicht verandert, vom Welt- markt weiterhin ein starker Angebotsdruck ausgeht und der Er- brauch in der Gemeinschafl nicht steigt, so wird es schwer sein, wei- tere in derEG erzeugtepflanzliche Ole imEnriihrungsbereich abzu- setzen.

Fur indwtrielle Zwecke werden in der BundesrepublLE Deutsch- land j&rLich ca. 4 0 0 ~ 4 5 0 0 0 0 t pflanzlick Ole und Fette M t g t . Der Bedarfwird zu 90 % durch Importe edeckt. Neben

Sqabohne, &in, kindot& kreuzbhttrige WoLjimiLeh, Olrettich, Riibsen, Olrauke u. a.fir die industrielle Nutzung in Frage. Diese 6lpflanzen werden in der Bundesrepublik Deutschland - mit Aus- nahme des Rapses - aus unterschiedlichen Griindenpraktisch nicht angebaut, obwohl diese @wen a u f p n d ihrer bkehake und -zusammekungen geeignete Rohtoffe fir die Industrie liefern kiinnten. Fur die Landwirtschafl ware es wichtg zu wissen, welch &nengen und Qwlititen zu welchen Reisen fir chmisch-tech- nische Zwecke uon derlndustrie miglichnueise nuchgefiagt werden.

Es muJ in diesem Zusammenhang beriicksichtgt werden, daJ die pflanznyiichtung und die Enhicklung entsprechender Anbaume- thoden &%ere Zeit beanspruchen.

Die Weltproduktion von dhaaten betrug im Jahre 1985 rund 197MiU. t. Davon en@& auf Sqabohm 96MiLL. t, Baumwoll- saat 31MiU t, Erdnkse 20MiU. t, Sondlumenkeme 19MiU. t, Raps 19MiU. t. China ist mit iiber 4MiU. t dergropte Rapsprodu- tent in der Welt. Es foken die EG, Kanada und Indien.

Die Geschichte des Rapses in Europa war wechselhaj. Urspnrnglich wurde Rapsolfir die Beleuchtung m d t . In der Mitte des 79. Jahrhunderts wurde Rapsol ah Brennstofffir die Lutnpen va dem billigeren Petroleum verdrdngt. Rapsol blieb aber dus Speiseolder armeren Beoiilkerung,fir die tierkche Fern zu teuer waren. In Nokeiten - wie in den beiden Weltkriegen - avancierte Rapsol zu einem wichtigen Bestundteil der Nahrungsgiiterursm- gung auch der wohhabenderen Bevolkerungsschichten. Um 1850 wurden in Deutschland 350000 ha Raps angebaut. Injike der Freihandelspolitik von Capriuiging der Rapsanbau vor dem Enten Weltkrieg auf 13 000 ha zurkk. Wahrend des Ersten Weltkrie es wurde der Anbau durch die Initiative des ,Kriegsausschussesfir 81% undFette 'auf200Oooha ausgedehnt. Nach k m Kriegging infoke der Liberalisierung k r EinJihren der Anbau wieder zuriick. Im Jahre 1933 wurden nur noch 5000 ha Raps in Deutschland ange- baut. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Rapsanbau wieder fmciert und erreichte 1944 rund 304 Oooha. Nach dem Kriege wurden die Rapseinjkhren emeut liberalisiert, so daJ 7954 in der Bundesre- @Lik Deutschland nur noch 9500 ha Raps in der Anbaustutistik stunden. Dann begann ein neuer Aufschwung, der durch mehrere Faktoren verursacht war. Durch die Weiterentwicklung &r Agrar- technik wurde der Raps .gr Mahdmchficht. In der Fruchfoke

Raps und Sonnenbhmen kommen auch andere 8 &flawen wie

FE'ITE . SEIFEN . ANSTRICHMITTEL 88.Jahrgag Nr. 11 1986

ersekte der Raps als Blatijhcht mit guter V ich tu i rkung die arbeitsintenssiven Hackfichte. Die EG-Rapsmarktordnung von 1966erleichterte den Absatt; der aber hauptsachlich im technischen Bereich erfokte. Rund 70 % der Roduktion fanden fir chemisch- technische Zwecke V d u n g , so zum Beispiel zur Sef&rstel- lung oder Anwendung als Schmhol. Das Problem der E d u n g von Rapsolfir die menschkhe Enuihrung war die Erucasaure. Die @w@chter brachten dus Kunststiick fertig, in relatw kurzer Zeit genetisch erucasaurefieie Rapssorten zu ziichten. Die Umstel- lung auf erucasaurefieien Raps verlief in der deutschen landwirt- schaflichn Praxis, die traditionell auf den Anbau von Winterraps ausgerichtet ist, nicht ohne Spannungen. Es standzundchst nur eine rugelussene neue Sorte - Lesira -cur Ve&ung, die nichtgeniigend erpobt war, so daJ - regional unterschiedlich - erhblich Ertrags- einbuJen eintraten. Die Ziichtung hoke abersehrschnellauJ sodaJ die heutgen emasaurefieien Sorten (Null-Sorten) sogar im Ertrag hoher liegen ah die alten Rapsswten mitErucasaure. Heute werden 96% des Rapsols von der Erndhrungsindustrie verarbeitet. Ohne eine erhebliche stuatlich Stiikung in Form von Beihyen je produ- zierte E i h i t und Interv-mJnahmen ware die Anbawus- weitung auf 254 Ooo ha in der Bundesrepublik Deutschland nicht miglichgewesen. Die BeihrSfe istsehrhoch.Siebewegtsich um80% des Warenwertes und betriigt zur Zeit 82.- DM/dt. Interventions- maJnuhmen sorgen dafir, daJ der Boduktpeis h i t nicht unter 102.- DM/dt absinkt. Der Stiitzungsbetrag j e ha Rapsflache betriigt in Abhhgigkeit v o m Fliihemrtrag Zur Zeit 2025.- DM in ah Bundesrepublik Deutschland, bedingt durch die niedrigen Welt- marktpreise. Die WirtschaJtlihkeit der Rapsolpodukth hingt aber auch duvon ab, wie die Reststoffe der Olmuhlen ah Futtermittel m e r t e t werden kiinnen. Wegen des Glucminolatgehahs kann Rapsschrot im wesentlichen nur in der Rrnderpoduktion eingesetzt werden, obwohl Rapsschrot hochwertges E iwejo &lt, dus in der Schweine- und Gefluge@tterung besonders geeignet irt. Deshalb haben die pflwnzuchter in einer meiten gro@ Ziichtungsmaj- nuhmglucminolaturme Rapssorten (Doppel-NuU-Sorten) geziich- tet. Die Umstellung in der landwirtschajlichen Praxis ist angelau- fen. Das Bundesemdhrungsminis~'umhatdiese Umstellungdurch Modehorhabenfinanziellgefdrdert. Man hat aus den E$ahrungen beider Umrtellung auf erucasaur@eie Smtengelemt. Tro,t&mg&t es auch bei der Urnstellung auf DopPe-Null-Swten Robleme. Es sind vm allem w e i Bereiche, und zwar der Durchwuchs und die AnuE/emethoden in der Raxis, urn in &m angelieferten Raps den Glucminolatgehalt schnell und s i c k zu bestimm.

Zum Durchwuch seigesagt, daJ Rapssamen m tiefmen Boden- schichten zehnJahre und hnger keiqahig bleiben kann. Durch eine geschickte Bodeharbeitung muJ es gelingen, den ausgefallenen Rapssamen der alten Null-Sorten an der Oberjluchezum Keimenzu bringen, damit der Glucminolatgehalt des Ernteguts durch Durch- wuchs rniiglichst niedrig gehalten wird. Deshalb wird auch eine iibergangszeit eingeraumt. Die Lundwirte, die die Doppel-Null- Sorten anbauen, e r h a h fir die Erntg'ahre 1986 und 1987 eine zusaklich BeihrSfe von 2.98 DM/dt bei einem Glucasinolatgehalt uon 35MikrmUg l u @ h S a m . Ab Erntg'ahr 1988 wird der Zuschhg nur nochgezahlt, wenn der Glucminolatgrenzwert von 20 MikrmUg hjbrockenen Samens nicht iiberschritten wird. Ab Wirhchafijahr 1990/91 (Aussant 1990) endet die ifbergangsait. DannwirddieEG-Kommissionnurnoch eineBeihrlffirerucasau- refieien undglucasinolaturmen Raps bezahlen (2OMikrmUghfl- trot- Samens). Bis dahin mu@ die Umstellung abgeschhsen sein. Rapsschrote von glucosinolatannen Sorten ki inm auch in der Schweine- und GefEuge@&mng venuendet werden. Fur die ZukunJi werden neben dem Ertrag die dreij i&den Zuch&iele hauptsachlich ve@o&t werden W e n : Weitere Verringenmg des Glucasinolatgehahs, um die Rapsschrote ah Fu&rmi#el noch bes- ser venuendungsfahig zu muchn; Veranderung der Zusammenset-

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zung der Fettsauren, Erhohung des Ante& der Linolsaure und Ver- ringmng des Anteils der Linohc2ure, um Rapsolkonkutren.&ahi- gerimEmiihrungssekhzu mchen; Ziichtung vonsorten mitdiinn- schalgen, h h Samenkbinem, um die Wi&chaflichkeit der Rapsschrote im Futtennittelbereich durch geringeren Rohfaseranteil zu erhohen.

Einhezfis Eisen istnach wie vmdierichhgeEmiihrungdesMen- schen mit Fetten. Mit anderen vereinfachten Wmten: der Butter- Margarine-Streit.

Nach i m w e n Anhiinrngen der Wissenschajler haben wir vom Bundesmhrungsministerium in Zusammenarbeit nit dem Bun- desgesuna%ibministerium filgende ,Formel ' gefinden: Das Hauptpoblem ist die iiberkalorische Emiihrung, venrrsacht durch den Verzehr uon zuviel Fett, zuviel Zucker und zuviel Alkohol. Der Fetlverzehr betret etwa 74Ogpro Tag und Person und ist soma um 40 bis 6Ogp0 Tag und Person in der Bundesrepublik Deutschland zu hoch. Vm den insgesamt2600Kilokalnpo Tag empfihlener Gesamtenergie so&n ledelich 30 bis 35 %durch Fettegedeckt wer- den. Hinsichtlich der Fmderung eines redwierten Fettverahrs ist zu beachten, daJ m h rfach ungesattgte Fettsauren essentielljhr den Menschen smd. Deshalb diirfen bestimmte .Mindestmengen nicht unterschritten werden. Umstritten bleibt, ob der Erbraucher vorbeu- gend etwas gegen die Entstehung uon Her.- und Kreislauferkran- kungen tun kann, wenn er iiber die in unserer Bevolkerung bestehende ausreichende Versorgung hinuus erheblichgropere Magendermehr- fach ungesattgten Fettsauren zu sich nimmt. Hierf ihh gesicherte Erkenntnisse. Sie kiinnten nurgewonnen werden, wenn ein Versuch rnit unterschiedlich zusammengeset&n Nahrungsratim mit einer g r o h Zahl v o n Probanden iiber viele Jahre durchgejhhrt wiirde. Sokh Untenuchungen stopen auf erhebliche Schwier@@ten. Zwi- schen 50000 und2OOooO Ersuchspersonen miiJQen sich den Ver- suchsbedingungen iiber mehrere Jahre untemMen. Die Karten einer sokhen Studie sind entsprechend hoch. Immerhin laufin derzeit unter anderem in den USA einige grOp angelegte In-stu- dkn, deren Ergebnisse abzuwarten sind.

A h SchluJfikerung f i r die Emiihrungsberatung der gesunden Beviilkerung ergibt sich folgendes:

Die mit der Nahrung aufgenonunene Energiemenge so& an der kiirperlichen Aktivitiit orientiertsein - hne idung von ffbetgewicht. Einseitge K o s t j i i s o h uennieden werden. Es wird eine gemischte Kart unter Venuendung uon tieritchen undpf i~l ichen Fetten mp fohh . Der Fettanteilder Nahrung so& bei 30 bis 35 % derEnergieaufnahme liegen. Zur Ermeidung von hrgewicht, das bei einem Drittel der enuachsenen Bevokerung der Bundesre@lik vorliegt, wird eine Vm'ngerung der Gesamtenergieaujkahme pro Tag durch RedRierung des Verphrs uon Fett, leeren Kohlehydraten und Alkohol empfohh.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Das Hauptpoblem der EG-Agrarpolitik k t die rfberpoduktion

bei wichtigen Agrargiitern wie Geh-eide, Zucker, Milch und Rind- fleisch. Nur beiFuttermitteln, insbesondere Eiwe$fittermit&ln,gibt es grope Einfihren, die einer Produktimfiche von ca. 8 Mill. ha en&prechen. Das sind 2 / 3 der landwirtschajilich N u e c h e der Bundesrepublik Deutschland. Der Anbau uon &saaten, insbeson- &re Raps und Sonnenblumen, hat sich in der E G in den &&ten Jah- ren sehr erheblich ausgeweitet, so daJ der Einjihrbedmfstark zuriickgegangen ist. Obaaten sindzwar eine Produktimalternatwe zu Getreide, aberauch hiersind Greruenjiireine weitere Anbauaus- dehnung sichtbar, weil auch die Hekturertragestegen. BeiRaps war die Umstellung auf erucasaurefieie Sorten eine grofi Leistung der PJlarueWiichter und der hndwirtschaaftichen Praxis. Sie enniig- lichte den Einsak von Rapsol im Emiihrungsbereich. Die ndchsste Urnstellung aufglucosinolaturme Rapssorten ist im Gang. Dadurch wird die Vmertung der Rapsschrote als Futtermittel verbessert. Weitere Ziele der Rapsziichtung sind Vmbesserung der &qmlitiit

fir den Erniihmngsbereich sowie Ziichtung rohfaserarmerer und glucarinola@eier Rapssorten zur besseren Vmrtung der Schrote im Futtenitteheich. Der Fel2verbrauchpro KOpf der Beoiilkmrng in der Bundesrepublik Deutschland ist zu hoch. Er muJ aus gesund- heitlichen Griindengesenkt werden. Einegemischte Kart atupflaw- lichen und tierischen Fetten ist zu empfihh."

Nach seinem Dank an H e m Ministerialdirektor Dr. Schok uber hochaktuelle Fragen der Olsaaten in der Agrar- und EmbngspoLitik hielt Herr Dr. H. Pardun seinen Festvor- trag uber das Thema ,50 Jahre DGF - Erinnerungen an die Griindung und die Jahre des Autbaus der Gesellschaft'. Mt H e m Dr. H. Pardun kam nicht nur ein Zeitzeuge zu Wort, er war in den entscheidenden Griindungsjahren auch Assistent von Prof. Dr. Dr. h. c. Dr. E. h. H. E Kaufmann. (Der Vortrag von H e m Dr. H. Pardun ist in vollem Wortlaut im AnschluB an die Kumeferate in diesem Heft publiziert.)

Nach den Dankesworten an H e m Dr. Pardun fiir seinen ausgezeichneten Festvortrag sprach Prof. Gander uber die zukunftigen Aufgaben der DGE

Prof. Gander: ,,5OJahre sind eine lange Zeit im Leben einer wissenschaflich

Gesellschj angesichts der ungehuren Dynamik in Naturwissen- schafiund Bchnik, die -suhstetsstegeernd-firdlesePeri~kan- aichnend war. Fettchemk und Wissenschafiler aus den h c h - barta Gebieten der Fetauissenschaj haben in der DGFein F m m gefinden, wekhes iiber die Bundesrepublik Deutschland hinaus grope An.ziehungskraften&uickelthat. Die DGFist auf diesem Weg nicht nur ein angesehenerPartner inder internationah Zusammen- arbeit der Fetauissenschajler geworden, sondem sie konnte sogar eine ma$geb&h Rolh dabeisfieh. Wissenschaj warmar imtner intemtional, aber in der Nachkriegszeit muJte sich auch die DGF in diesem Rahmen erst wieder v o r s t e h und dokumentieren, hJ man sich nach derfurchtbaren Lektion des lekten Krieges miiglichst von niemand in kolhgialer Zurammemrbeit iibertreffm h e n wollte. Der DGF kamen dabei mehrere gliickliche Umst&nde zu

Ryfissm KauJinann ha& uon Anfang an das Kunzxpt, wirklich alle an der Fetauissenschaj Interessierten zusammenzufihren. A h in den le- Jahrzehnten interdiszipliniire wissemchafliche Zusammenarbeitsowie Zchnologietransfir zunehmendals Notwen- digkeit erkannt wurden, da hattedie DGFdiese Vorstellungen hngst venuirklicht.

Zweitenr: Eine unabhangige wissenschafliche Meinungsbildung kann nur h n n erreicht werden, wenn die entsprechenden Fachleute aus a h Bereichen, das he@ zum Beispiel aus den Universitiiten, dem Offmtlichen Dienst sowie aus Forschung und Entwicklung der Industrie, wissenschfliche Stellungnahmen fmulieren und ent- sprechende Aktwitiiten auch in Gang se&en. Gliicklichnueise waren die Beriihrungsangste, die noch vor kurzem verbredetzu Hiir- den mischen Exekutive, Wissenschaj und industrieller Anwen- dung undEfahrung wurden, innerhalbder DGFschonseitlangem idemunden. Das f i n j i g Jahre a h Koflzept der DGF ist somit h&ht modern.

Schliefilich drittens v&te die DGFiiber einzparrelatiu kkines aber doch intenzatiaal beachtetes FmschungslaboraEorium. Es mJte spdter - aber noch rechkeztg - aus guten Griinden rnit der Bundesanstukjhr Fettfmschung in Miinsterverbunden werden, d. h. die DGFhtes urnallem imlnteresse der SicherheitderArbeibphke jhr die Mitarbeiter unserem Stuatgeschenkt. Die DGFhttejedoch ihre Rolle auch spaterhin nicht spieh kiinnen, wenn nicht enge Wechselwirkung zum Nutzen der AUgemeinheit rnit der Miinster- scha Forschungsanstult bestanden &tte.

So kann die DGF bei einem Mi@liederbestund von nur wenigen

Hilfe:

F E I T E . SEIFEN . ANSTRlCHM17TEL 88. Jahrgang Nr. I I 1986 426

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hundert Personen und Finnen dennoch mit einer Kompetety zu Fra- gen der Fetauirsenschafi Stellung nehmen wie sonst niemand in der Bundesrepublik. Das firhrte zu der entsprechenden Anerkennung bei der Festsetpng anaEytkcher Methoden, der ErarbeiCung wirsen- schaflicher Stellungnahmen undz. B. der Organisation intenurtio- naler Kongresse. - Dieses Jahr haben wir die ISFzu Gat, und 1987 planen wir den ersten KOngreP iiber Bwtechnohgie im Bereich der Fetauissenschafigemeinsam mitderAmerican Oil Chemists 'Socie~ und japankchen Kollegen.

Es ist die Stundegekommen, in ah ich ah Pr&ident a h g e m danken m&hte, die treuzurDGFgestandenhben, damitdiesealles in allem positive und s t o h Bilaw nach 5OJahren miglich wurde.

Es bleibt uns m. E. ahdings keine Zeit, um auf Lorbeeren aus- zuruhen; im Gegenteil: die eingangs sk&ierte Dynumik hut auch Entwicklungen begiinstigt, wekhe fir die DGF nachteilig und gefhrlich sein kiinnen, wenn wir nuht entsprechendfixibel unsere zukiinjhgen Aufgaben an.&.

A h wuhtigste Aufgabe zeichnet suh ohne Zwejfel ab, junge Wis- senschajXv aus allen vorhin umr i s sm Bereichenfirr die DGFzu interessieren. Jedes Miglied, aber auchjeder an dem niitdichen Wir- ken der DGFInteressierte, so& hierbei mithdjien.

Es geht pnmiir nicht um fmwielle Behdge - die kiinnen wir zwar auch gebrauchen -, s& darum, die Kontinuitiit sowie die KOmpetenz der DGFru sichem. Grope Opfer werdengar nkht ver- langt, aber Verstiindnirfir die besonhe Rolle der DGFah Rage- ber in Fragen der Fettwissenschafi fir Regimng, Verbraucher, hndwiri3chafi und Industrie, um nut einige wichtge Adressen zu nenmn. Giibe es die DGF nicht, so mipte man sie heute erfMden.

Die notwendige S'zialirhng hat datu gefiJlrt, daJ suh Experten mfastahBereichen, wiesiesich in unserenFachgru@ wilerspiegeln, auch zu eigenen G r u w , z.B. in der GDCh, zusammengeschhsen haben, sei es, um die sehr spziellen Problem zumeist mit dem Ziel der industriella Entwicklung .g behandeln Oder auch aus standcspo&chen Griindm. Dies sieht man in der DGFrealistirch ah einen kaum umkehrbaren Trend. Dieselben Per- sown undFimensokjedoch inderDGFue&etensein, wenn ihre Ankegen in hmiZontalem Kontukt zu Nachba$achgru#en und m uertikakrRichtung mitandclen Wissenscha. , z. B. von Univer- sitiiten undderExekutive, um&assenddiskutiert unddamitauch bes- ser abgesichert werden s o h . So gesehen kiinnte es auch gelingen, Kobgen aus den Bereichm det Lath und Waschmittel wieder zuriicktugewinnen.

Gerade an dieser Zusammenurbeit mit dem wirsenschaflichen Umfikifihltesdoch ofiinderBundesrewlik. Das Vwpreschm aus d m Bereich der Industrie Oder aber auch die l i i c u f i , zum Ted m$kstdndliche Information aus Universitiiten oder von Seiten des Stuates w i d deshalb imm wieder beklagt; wenn dann noch ver- sucht wird, aus der Angehgenheit politisches Kapital .g schlagen, sind dllige Vmkrung durch die Medien undgwelle Technologic- feindlichkeit das Resultat.

Es wird bereits uersucht, jiingere Hochchullehrer erneutfir a h Fetigebietzu interessieren. Vielleichtsah mandasFeldnichtmhrah sehr qiebig an, aber Biochemie und Gentechnik, Biotechnokgie, Oleochemikalien, nachwachsende Rohtofle sowie schlieJlich okolo- gische A.obleme sindganz neue Herausforderungen auch fir W k - senschafir, die uns b i s k no& f r n standen. Es geht damn, viel- leicht bald d w l t so viele Mensch sattzumachen, aber auch &m Resultat dmmi$igen, fahchen Fe&r..hrs enigegenzuwirken: Enzym~ werden zunehmend KataEysatmen und w e r h enetgiem- tmsirrc Rozesse durch neuartige ersetzen; sch&Jlich sind unsere R d r r t o f i e s m begrw, a h unsere hndwiri3chfiproduziert, was @ nicht abzusem fit. Dies hat in der E G-Kommission, der Bundcsregierung, in Landwirtschfi und Industrie nun schon zu entrhjicn rrsGrlegungen gefiJlrt, grope ~ e i l e der europdirchen FETTE . SEIFEN . Ah'STRICHMmEL W.Jah%ang Nr 11 1986

hndwirtschaftfir die A.oduktion industriell nutzbarer Rohtofe zu interessieren.

Natiirlich w o h wir traditknulle Schwerpunkte in der Gesell- schafi nicht vernachhs@n. Etwa loo0 Bezieher huben die DGF- Einheitsmethoden abonniert. Die Fachgruwn werden weiteresym- posien veranstalten, um in Dkkussionen, mehr ah bei unseren Vbr- tragstagungen miglich, in die Problem eiwudringen. Gehgdich wird es zudem Kurse mitpraktischer Untenueirung im Laborato- riumgeben. - Der Arbeitskreir Jechnologien 'wirdseitte-Arbeit wie- der aufihmen und wissenscha~he Stellungnahmen erarbeiten. - Unsere Zeitschn$, sichrkh die Nummer 2 in der Welt auf dem Gebiet der Fettwissenschufi, wird in etwas modernerem Gewand scfton ab Januar 1987 - und damit rechtzetttg zum Bwtechnologie- Krmgrg - erscheinen. Die DGF wird sich aubdem Muhegeben, die Beehungen zu nationah und internutionulen Gremien weiter

Im ubrtgen miissen wir damit rechm, daJ ein groJartiger Aus- bau der Bundesamtaltfitr Fettjimchung, trek der mm, wkhtigen Aufgaben, z. B. in der Bwtechnologie, kaum zu enuarten ist. Der Zwang zum Sparen so& das BML jedoch nicht ueranlussen, die KapaWt weiter einzuschrah, vielmehr muJ immer wieder eine Steigerung der Effektivikft, auch durch enge Wechelwirkung mit der DGE uersucht werden.

E s g ~ t a ~ 0 v i e l e A u ~ ~ ~ r d i e D G ~ ~ s e r g e s a g t : f i r a l l e ihre Mig&&r undfir diejenigen, die zu uns stopGn s o k . Die niichste Quartah$ier liegt schon im kommenden Jahrhundert bzw. Jahrtau- send. W o h wirhqfjien, daJdann Gelegenheit ist, eine noch s t o k e Bilanzals heutezuzUhen. Zeitund Geldsindnolwendig, umheute Fortschritte rn erreichm, vor a h m aber ein Engagementfir die Fett- wksenschafl wie es urn schon'viele vorgelebt haben.

P f l P .

Meine Damn und Herren, ich komme nun zu den Ehrungen a&$lich des heutigen Festaktes.

Die gestrge Mt tg l i ehammlung hat Herrn Pr$essor uon B o g u s h k i f i r seine fast 4jahrge R&identschafi undfi(r seine langj&@e Tatighit im Vmtand satungsgemhy .gm Ehrenmit- glied unserer GeseUschfi ernannt.

Es ist mir eine grok Freude, Ihnen sehr mhrter Hew R~fessw von Boguslawski, die Urkunde .g k e i c h e n , diefi&nden Wmt- hu t hat:

Die Deutsche Gesehchafifir Fettwissenschafi e. R emmnt H e m R$essor Dr. Dr. h. c. Eduard von Boguslawski, em. Direktm des Instituts fir P f l Q d u und &?am- ziichtung der Justus-Liebig-Uniuersitiit, G i e e ,

in Anerkennung seitur Rbkidentschafi in den Jahren 1979 bis 1982 undseiner langjdhrigen Tat~gkeit im Vmtandsauieseitur Verdhte urn ihre Bestrebungen

zum Ehrenmitglied

Mit ihrem Dank VerbindGt die Gesehchafi alle guten Wunsche firpersbidiches Wohkehen. Munster, den 9. SeQtember 1986

Deutsche GeseUschaji fir Fetavissenschafi e. R

- Der R&&t - prof: Dr. K.-I?' Gander

Meine Damen und Hewen, die Deutsche Gesehchafi fir Fe#wissenschafi ehrt a&@h

ihrer agahrlich stat$bahhn Viagstagung h a g e n d e Wis-

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senschaw oder bedeu- F&derer ihres Anliegens durch die Kr- leihung der NORMANN-Medaille.

W i W m Normann wares im Jahr 19Olgelungen, mitgasfmi- gem Wasersstoff und N&l ah Katahsatmfisige ohawe zur ofesten Stearinsaurezu hydrieren. DieseE$ndunghat - wie wir wis- sen - eine bedeutende Entzuicklung ausgeliist, die heute noch unver- &htbar ist.

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Deubche Gesellschaftjb Fetiwissenschaji hat in ihrer Vm-

standfs&ung am 19. Februar dieses Jahres einstimmig beschhsen, die NORMANN-Medaille 1986Herrn Pr$ Dr. Dr. h. c. J . Houd am Budapest zu verleihen.

Das L-eben von H e m Rifessm Houd iitgekennzeichnet von einem stetigen Engagementfir die Lebensmittel-Technologie rnit einer weit iiber Ungam hinausnuhenden Ausstrahlung. Wir kiinnen ihn nicht nurjhdie Fetaoissenschufi in Ans@ch nehmen; das Spektrumsei- ner Aktivikiten in Forschung’ und Beratung ist viel breiter. Es gibt

jedoch dlreiche Beweise dafir, daJ ihm insbesondere die interna- tionale Kooperation der Femhemiker und Technologen am Heran liegt. So hater doch ah erster und birher eiwiger mei Kongresse der ISF e$olgreich in Budapest mganisiert und abgewickelt.

Prfessor Holld istfirwahr ein a h r F r e d der DGE und auch Schuler von ihm sind umere Mu&$ie&. Entrchedend dafir, da,8 ihmder VmstandderDGFdieNORMANN-Medaille verleiht,sind jedoch seine wissenschaflichen Leistungen und die Tatsache, dap er seine reichen Erfahrungen iiberalldort in der Weheinzuseken bereit ist, wo sie oft so dringend benotgt werden.

PersdnlichJi.eue ich mich auperordentlich, dapes mir vergiinnt ist, LieberKohge Holh, Ihnen beidem Festaktgegenuberzustehen. Habe ich doch jede gute Ge legd i l benukt, in das schm Budapest zu fahren und Ihnen meistens etwas Zeit gestohlen. Bei den dortigen ISF-Kongressen war nicht nurdie Stimmung hewmagend, sondern es gab die enuiinschten wissenschaflichen AnstdJe an dieser Naht- steh meier Wirtschfibliicke. West und Ost gaben jedesmal ein Beispiel kollegialer, j a fieundschiiftlicher Diskussion und auch gemeinsamer Lebemfieude. Sie sind iiberhaupt ah Wissenscha@ ein hervmagender Botschafir Ihres Lundes, zumal Sie einenper- siinlichen Charme e n t f h n khnen, der selbst in Ungarn nicht all- tCigich ist. Wirfieuen uns deshu 13 darauf; Ihnen a ~ b a ~ ~ ~ m , nachdem ich vorab, wie iiblich, iiber einige wich@e Daten und Ehrungen aus Ihrem Leben kurz berichtet habe.

Pro5 Janos Holld, 1919 ah Sohn eines ungarischen Eisenbahn- Ingenieurs geboren, erhielt 1941 seinen Abschlup ah Chemie-lnge- nieur an der Technischen Hochschule Budapest. Er arbeitete in ver- schiedenen Chemie- Untemehmn, wurde dann schon 1948 zum Technischen Direktm des ungariwhen Brauwesens ernannt und erhieltseinen Doktm-Grad vonder T H . in Budapest. 1952, mitnur 33 Jahren, wird er Direktm des Imtitutsjik Chemische Technologie in der Lundwirtschaft. 15 Jahre spter, 1967, ist er dann Direktm des Zentralen Chemischen Fmchungsinstitutr und Mi&lied der Ungarischen Akademie der Wissenschafin. Seine Fmchungsar- beiten umjissen von den Rohsstoflen anggangen den gesamten Bereich derlebensmittel- und insbesadere auch der entsprechenden Bwtechnologie. Prfessor H0lh.s Publikationen sind weit verbreitet, und in a h Teilen der Welt hielt er wusenschafiliche VWrige. ffer- vorgetan hat er sich zudem im Bereich der Lehre und Ausbildung.

A h Fo&e dkser nimmrmuden, e rfolgreichen Aktwitiit sind Pro- ofessm Holldzahlreiche Ehrungen intemutiunulzuteilgewmden, u ~ 1 denen ich hier nur einige wenige nennen kann:

Er erhielt 1973 die Ehrendoktwwiirde der Universitiit Wien, St MLglied der Finnuch Akademie der Wirsenschafi und Com- mandeur de l’ordre du mhik pour la recherche et l’invention in

Frankreich. 1984 erhielt er a h Dr. h. c. der Techniscb Uniaersitiit Berlin und lOJahre vorhm bereits die Copernicus-MedaiUe der Pol- nischm Akademie der Wissenschafin.

Seit fast 2OJahren arbeitet Proofessor Houd makeblich in der In- tenational Union f P u n andApplied Chemistry mi& er war R h i - dent der ,Commission Internationale des Industries Agricoh et Ali- mentaires‘sowie der ,International Organization for Standardiza- tion f

Trok all dieser mit viel Verantmortung verbundenen V i jhh tun- gen hat man bei professor H o b immer wieder das Gejihlpersbidi- cher Zuwendung und wird angesteckt von diesemfieudgen Engage- mentfir die internationale Wissenschafizum Nuken vonlandwirt- schaft, lebensmittehchnologie und Emdhrung.

Mit der NORMAMV-MedaiUe hofen wir, Sie nun erst recht ah Freund speziell an umere Gesellschaft zu binden.

Es ist mir eine besondere Freude, Ihnen sehr verehrterHenR$es- sor Holld, nunmehr die NORMANN-MedaiUe zu iiberreiclren. Die Urkunde hat folgenden Worthut:

Die Deutsche Gesellschaft fir Fettwissenschaft e. R verleiht im Jahre 1986

in Anerhnung seiner l’erdiemte um die Wirsenschaft und Tech- nik der Fe& die

NORMANN-Medaille.

H e n Prof: Dr. Dr. h. c. Janos Holld, Budapest,

Sie wiirdigt damit seine ausgezeichneten histungen auf dem Gebiet der intermtionulen LebensmiMel-Technologie. Miinster, den 9. September 1986

Deutsche Gesellschaft f i r Fettwissenschaft e. R

- Der Rkident - Pro$ Dr. K - E Gander

Ich darf Ihnen die Urkunde zusammen mit der MedaiUe im Narnen des DGF-Vmtandr iiberreichn und Ihnen zu dieser Aus- zeichnung herzlich gratulieren.

Meine Damen und Herren, unsere Gesellschaft schreibt alljahrlich einen Wettbewerb am fir

Wissenschafir, die noch nicht 35 Jahre alt sind. Sie werden auf gerufm, eiw noch unwroffentlichte Orrgtiu2larbeit oder eine Disser- tation eiruureichen, die aus einem der Fachgebiete stammt, die die DGFbetreut. Gem@ den Statuten der Preisverleihung habe ich die drei in diesem Jahr eingerekhten Arbeiten an die Gutachter-Kom- missionzurBeurteilung undEntscheidung weitergereicht. Die Kom- mission besteht aus den Herren Roofessmen Mangold - Miinster, Wolf- Hamburg und Zollner - Miinchen. Den genannten Herren mbchte ich an dieser Steh noch einmalfir ihre Miturbeit danken. Die Kommission entschied, in diesem Jahr Lwei H. I? KAUF- MANN-hire zu verleihen, und Zwar an Frau Dr. Ute HopPe aus Wetter-Ruhrfir ihre eingereichte Arbeit ,Nachweir und B e e i n . - sung derBiarynthese der Slow-Reacting Substance’ (SRS) ‘ undan H e m Dr. Jochem Kotting aus WissdSieg fir seine eingereichte Dissertation , O-At%yhpa& Enqme in Lebergewebe

Frau Dr. HI$@ studierte Bwlogie an der Ruhr-Universitiit Bochum, wo sie mit der heute pramierten Arbeit 1985 zum Doktor rer nut. prmviertwurde. IhreDissertution wurde unterderleitung vonHerrn ProofessorDr. B. A. PeskaramLehrstuhlfirPharmukolo- gie und Tarikologie der Ruhr-Unwersitiit Bochum angejktigt.

Herr Dr. Kotting studkrte an der Ruprecht-Karl-Universitiit in Hekielberg und an der Freien Universitiit Berlin Chemie. Die heute

88. Jahrgang Nr. I I 1986 FETI‘E . SEIF’EN . ANSTRICHMITTEL

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pramzkrte Dissertution wurde von ihm in der Abteilung Membran- blophysik des Max-Planck-Instituts fir bmphysikalirche Chemie, Gottingen, anggertigt und von Henn Rofessor Dr. H. Eibl betreut.

Der Reis besteht aus einer Phkette, einer Urkunde und eimm Geldbetrag in Hohe von 1500.- DM. Ich bt& nun Frau Dr. Hop@, die A uszeichnung en&egmunehmen.

Frau Dr. Hoppe, die Urkunde fiberIhreAus&hnunghatfo&n- da W h u t :

Fur ihre Dissertation ,Nachweis und Beein.sung der Biarynthese der S h - Reacting Substance’ (SM) ‘

wurde Frau Dr. Ute Hoppe aus We&-Ruhr der H. P KA UFMANN-Reis des Jahres 1986

zuerkannt.

Die Gesellschufi wurdet damit die hemmagende Leistung einer jungen Fachgmsin und wiinscht ihr weiterhin guten Ego&. Mum&, dm 9. September 1986

Deutsche Gesellschaj fir Fetavissmchaj e. R

R$ Dr. K.-E Gander - Der R&idat -

Zu diem Auszzichnung gratuliere ich Ihnen recht herzlich und wumche Ihnen fir Ihre weitere wissmchafliche Arbeit alles Gute.

Ich bitte nun Herm Dr. Kottmg, zum Empfang der Ausaichnung nach vorn zu kommen.

Herr Dr. K6ttbg, die Urkunde iiber Ihre Auszeichnung hat fit- gende?l W d u t :

Fur seine Dissertation ,O-AuCylspaltende Entyme in Lebergewebe‘

wurde Herm Dr. Jochem Kottirg aus WissedSieg der H. E! K A UXVANN-Preis des Jahres 1986

zwkannt.

Die Gese&chaj wiirdigt damit die hmagd Leistung eines jungen Fmhgemsen und wiinscht ihm weiterhin guten Efok. Miinsh, den 9. September 1986

Deutsche Gesellscha. fir Fetavissenschaji e. J?

Roc Dr. K.-E Gander - Der R&ide7lt -

Herr Dr. Kotting, ichgratuliere Ihnen recht herzlieh und wiinsche auch I h m vie1 Efok bei Ihrer zukunjiigen Arbeit.

Meine Damen und Herren, wit h&en nun den Feslmrtrag m Herm Professor Holld. Das

Thema seims V i a g e s lautet: ,fi& in der Aufarbeitung von &amen! Herr Professor HoU, ich datf Sie bitten, das Wort zu

(Der Vortrag von H e m Prof. Holl6 wird in vollem Wortlaut im Januar-Heft 1987 dieser Zeitschrift verijffentlicht wer- den.)

0 g T C f . i . “

FE’ITE . SElFEN . ANSTRICHMIITEL 88.Jahrgmg Nc I 1 1986

Herr Prof. Gander dankte Herm Prof. Holld fiir seinen Fest- vortrag uber dieses hochaktuelle Thema. Mit dem ,,Presto“ aus dem Streichquartett a-Moll op 41/1 von RobertSchumann Hang der DGF-Festakt aus.

I S F- Fes t a k t Am 10. September fand vormittags fiir alle KongreBteil-

nehmer in der Aula der Westfailischen Wilhelms-Univemitat der ISF-Festakt statt, der vom Prikidenten der ISE; H e m Prof. Dr. B. W Werdelmann, mit folgenden Worten erijffnet wurde:

“LudiesandGentlemen, .

honouredguests, my- and colleagues ofDGFand ISE it is a great honour andpleasure for me to welcome you h e toduy

at the js t ive session ofthe International Society for Fat Research. My specialgreetingsgo to the Resident ofDGFand i t s g m i n g board, to the formerpresidents ofISZ? to the General Secretaries ofISERo- fessor Ohlson and Dr. Swoboda, and h t not least, to the KA UF- MAW-Memorial-Lecturer ofthis year, Professor Paoletti, and to the plenary lecturers ofthis morning.

It ’s a prwu!ege to open today’s ISF meeting with the KA UF- MAW-Memorial-Lecture and the plenary session. % exaUent attendance today certainly c o n f m the imparturue ofthe joint con- gress of DGF and ISF here in Mumter.

Please allow me a few words on the *in and the developmetlt o f the ISFsince its existence.

In 1954 Rofissor Kaufmann took the initiative together w& 42 prominat personalities in fat research of more than twen~y counh.ies fiom all over the worldsigning apoclumation to &rug @ether all

l l is appeal led in the Sam2 year at the DGFannual meeting in Hannover, to the foundation ofISRPu$mse andaims ofthis intern- tional society are: - ‘to bnng about an in,!emutional teamwork ofspecialists engaged m

the research on fat andfat products in the fie& o f General and Agricultural Chemistry, Bwlo~ , F d and Husbandry Sciences, Medicine, Pharmacy and Technology;

- to encourage the advancemat ofthe chemistry and technology of oils, fats, waxes, their constituents and compoundr, and all allied and associated products, and to promote research in these fields;

- to increase and to dirseminate chemical, bwlogiutl andtechnologi- cal knowleke in the fat field by international meetings, dism- sions, publications and other suitable means;

- to prmte the professional training.’ To achieve these a i m the Society organizes periedical meetings

where actual problem offat chemistry and science are discussed. %se meetings are held every second year in dflerent places and countries.

%&tISFmeetings tookplaGe inMilano, Paris, S&, Gra.z, Gdansk and London. At the occasion of the tenth ISFAnniversaty thefkrst World Fat Congt-ss was mganiyd in Hamburg under the guidance of Rofessor Kaujhnn together with DGE

More thun aUo thousandscientirtsfiom Europe and overseaspar- licipated. Excellent ISF c o n ~ f o l l o w d in Budapest, Rotter- dam, Chkago, Gotebq, Milano, Marseille, Br&hton, New York and again Budapest. Unfmnutely, the latest ISFmeehng in New Deulihadsuddenly to bepar@onedbecause ofthepoliticalsituation in India at that time. It could only be partly realited February 1985.

lipid experk

Ladies and Gentlcmen, theJ)Tstplenury lecture which willbegwen this morning is called

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the KA UHANN-Memorial-Lcture. It was introduced 4 the ISF with s u p o f DGF in 1972 to honour the memory o f Bofessor Kaufmann, the initiatm and cofounder ofthe IntenationulSociey for Fat Research. nis lecture is held at every ISFconvention by apro- minmtscientkt in the fgldoflipidchemishy. In thepast this honoraly distindh was bestowed to Pro$ Seher, RoJ G u m w , Roj Met&&, Proof: Ackman, Pro$ GanderandR$ Kaneda. nisyear the ISF Adviroly Board prqkxed Professor Paoletti fiom Milano. l%e General Semetary ofISF and myself nominated Pro$ Paohtti

for this distimtion. Please, let me now add a fac, words to commemorate the co-

founder ofISE Professor Kaufinann. Born 1889 in Fra.kJ;rt, he sturlied chemishy and pharmacy in Jm, Heidelberg and Berlin. In 1931 he obtained the venia l e g d i for pharmacy at the universq o f Munster. In this pardion hegained hgh esteem by his scmttjiu work in this field and later-on also in technology. In. 1936hefounded the German Sodty forFat Research and was vety active eversince in fat research. Due to his outstanding scient$u effwt Miinster became the Mekka ofthe German fat research in the thirties. This chsicperrod ofGerman fat research was intempted by the Second World War. Ajhrtheendofthe war&$ Kaufinann, unbrohinhisenthurim for research, continued with h b collaborators his scientfzstudies in lipid chemishy and analytics.

It was his personal merrit that the German fat research became high4 respected in thems and sixties inside and outside o f Ger- many. Until 1968 he was Resident ofthe German Sociey for Fat Science. A t thepresent meetmg we celebrate thefiieth anniversaly o f this association.

On this occasion Iwouldlihx toconvty to DGEthe German Sod9 forFatScience -alsoin thenameoftheboardandthemember sof the International Societ~ for Fat Research - r/le sincerest congratula- tions. We are pleased to acknowledge the support and co-operation of the German Sociep for Fat Science with a special word ofthanks to its R e s i h t and governing board.”

Im AnschluS an die Erijhung des ISF-Festaktes fand die KAUFMA”-Memorial-Lecture statt,dieimJahr 1972 von der DGF gestiftet wurde und seit 1974 anlalich der ISF- Kongresse gehalten wird. Herr Prof. Werdelmann erlauterte zunachst die wichtigsten Stationen der beruflichen Lauf- bahn von H e m Prof. Paoletti und wiirdigte dam seine wis- senschaftlichen Arbeiten mit folgenden Worten:

“Ladies and Gentlemen, I want to present to you now the KA UFMANN-Memorial-Lec-

turer ofthis year, Professor Paoletti. He willspeak on the Control of Lipids andPreuentionofAtherarclerasis: aproblemthathasgaimd great importance.

Professor Paoleltr; bom 7931 in Milano, studied mdkine at the Milano Uniuersieyandreceivedhisdoctm’sdegreesummacumlaude in 1955. From this year on to 1962 he was Assistant Professor of pharmacology andfiom 1962 to 1967 AssoGiate Professor at the Milano Unhsiey. He became Professor ofpharmacology in 1967 and teached the next threeyears at the UniuersiEy OfCagliadSardi- nia. 1970 he became Profissor ofpharmacology andphurmacognary ofthe Universiey ofA4ilano. Since 1976he is also Chairman ofthe Council o f Partgraduate Education ofthe Milano U n i r s q , and

fiom 1982Dean ofduSchoolofPhamcyofthis uniwrsq.Heist.he Italian representative in the NATO Scm$tk C o u d in Brussels.

Since 1953 Pro$ Paohttipublished nearh300 scienhjic papers includmg over 60 chapters in books. %se publicatiotlsgi proofof the broad range $his research activities. On4 a few characteristic aspects of the wide scope ofhis work should be mentMned here:

Frof: Paoletii enrichd the knowledge ofthe braryntnGsis ofsterols in heawly and carcinomatous cells. Many of his papns report in- vestgations on intracehlar transport and mGtabolirm of&ia!s as well as the influence ofpharmaca on these processes. This com#mes also his work to control h@?rtri&midaemw ’ . Hefirtherstudiedthe in- ofdgerent edibEe fats on the l@i& ofthe brain during the developmentphase. In his work on essentialfa4 a d Ro$ Paoleth’ obsmd already 1974 ~~ ofd.$ctenq diseases a f i linohic acid deprivations. In the past years he foncrsed his attenth on atherarcleraris and the fgh t against this disease as well as on com- p r e h i w inves%ationr on Icaranoids. He studied the mjluem of pharmaca on the synthesis ofprartuglundines, thrombaratrcs and theirprotugon ists, the postacyclines. During this work he inws%at- ed the role ofthe prostuglandines at epilcptic diseases.

His knowledge andexpemme are wed by mnysctent&usecicties and organisations in which he parttk$ates - par$ in a hading poSicia.

The scientfu work ofR$ Paolettigained worldwide reputatia and was honoured by many dirtinctionr. He is honoraly member of natirmaland internationalscientrficademies andsocieties. He was elected external corresponding member of the Sociit4 Medicale des Hopitaw de Pa* and ofthe New York Academy ofScience. He received the Honorary Doctm’s Degree for medicitle ofthe Karolinsh Institute OfStOcklrolrn, 1983.

Medical andphannucological societies in France, Hungaly, Itab, Poland, in the Soviet Union, Sweden, Tchecarlovakia and the Federal Republic of Germany honoured him with awards and medals. He received the Gold Metal yor Outstanding ServiGe in the Fields of Education, Art and Science’fiom the R e s W ofthe Italian Republic in 1977.

Honorary invitation to confeences reached himfiom countries all over the world.

The editors of many internationah recognized scienhfujoumuls asked for his collaboration in the Editorial Board.

Members and- ofthe ISFknow R$ Paoletti very well as president ofthe &el@ congress held in Milano in 1974.”

Herr Prof. Werdelmann uberreichte dann Herrn Prof. Pao- letti die Urkunde und Medaille des Kaufmnn-Memorial- Lecturer 1986.

Die Urkunde hat folgenden Wortlaut :

The International Society for Fat Research in order to honour the memory of its initiator and co-founder Profes- sor Dr. H. I! Kaufmann has introduced the Kaujinann- Memorial-Lecture to be presented at ISF-Congresses by outstanding scientists in the field of lipid research.

As the seventh Kaufmann -Memorial-Lecturer the Society nominated

Professor Dr. Dr. h. c. Rode@ Paoletti, Milano, who at the occasion of the 18th ISF-Congress in Munster will present his Kaufinann-Memorial-Lecture on “Control of Lipids and Prevention of Atherosclerosis”. Munster, September 10,1986 International Society for Fat Research

President Secretary-General Prof. a. B. M! Werdelmann Prof. Dr. R. Ohlson

Herr Prof. Paoletti hielt dam seinen Festvortrag uber das Thema ,,Control of Lipids and Prevention of Atherosclero- SiSY

Im AnschluS an die Kaufinann-Memorial-Lcture von H e m Prof. Paoletti ubernahm Prof. Ohlron die Diskussions-

88. Jahrgang NL 11 1986 FETTE . SEIFEN . ANSTRICHMITTEL 430

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leitung der folgenden Plenarsitzung. Im einzelnen folgten die Plenarvortriige ,Lipoproteins and Risk of Myocardial Infarc- tion" vonProf.Dr. G. Assmunn,Miinstel;,,MiceUar Structures and their Implication in the Chemistry and Technology of Fats and Other Lipids" von Dt A. K. Sen Gupta, Neuss, und ,Lipid/Water Systems: New Structural Results and Techni- cal Applications" von Prof. Dr. K. Larsson, LundlSchweden.

Nach den Plenarvortriigen fand das Business Meeting der ISF statt, das der Mident der ISE, Herr Prof. Werdelmann, mit folgenden Worten erohete:

"Ladies and GentEemen, at each ISFconmtion tiureshould take place a business meeting ofISF members, ISFfi.rends and interested people. So Ihave opening now this meetmg andfirst we willhave two rep& ofour GeneralSecretaries,jktofR$ Ohlson for& western hemisflhre - he willgive a rep0rtji-m the convention which took place in his area in Budapest and what haj@m since then - and he will be followed ly Dr. Swobodu who willgive a report on eastern henlisphe with conoenEion in New Delhi."

Herr Prof. Werdelmann bat sodann H e m Prof. Ohhon um seinen Bericht uber die westliche Hemisph*e.

Prof. Ohlson fiihrte u.a. aus, d& der 16. ISF-KongreB ur- spriinglich imJahr 1982 in GdansWPolen geplant w q er dort aber wegen der politischen Situation nicht habe stattfinden konnen. Daraufhin seien die ungarischen Kollegen gebeten worden, den KongreB in Budapest durchzufiihren. Die unga- rischen Freunde, insbesondere Herr Prof. Houd, hatten der Bitte zugestimmt. Der 16. ISF-KongreB sei dann unter der Leitung von H e m Prof. Holld im Oktober 1983 in Budapest mit vollem Erfolg durchgefiihrt worden. Trotz der kunen Vorbereitungszeit sei der KongreB vorbildlich organisiert gewesen, wofiir er insbesondere Herrn Prof. Ho& seinen Dank ausspreche. Shtliche Vortriige dieses Kongresses seien in einem Sammelband herausgegeben worden.

Nach dem Bericht von H e m Prof. Ohlson bat Herr Prof. Wmdelmann H e m Dr. Swoboda um seinen Bericht iiber die ostliche Hemisph&e.

Herr Dr. Swoboda wies zunachst darauf hin, daB die ISFauf Anregung von Herr Prof. Kaufmann im Jahr 1954 gegriindet worden sei und seit dieser Zeit hervorragende ISF-Kon- gresse in verschiedenen k d e r n stattgefunden hatten. Unter dem Generalsekrettir Herrn Dr. Marcuse habe die ISF unter anderem 1970 und 1980 auch in den USA Kongresse gemeinsam mit der American Oil Chemists' Society durch- gefiihrt. Der 17. ISF-KongreB, der urspriinglich im Novem- ber 1984 in Neu-Delhi habe stattfinden sollen, sei wegen der politischen Ereignisse auf Februar 1985 verschoben worden. Dieser gemeinsam mit der Oil Technologists' Association of India durchgefiihrte KongreB sei eine ausgezeichnete Veranstaltung gewesen, wofir er Herrn Prof. Singhal seinen Dank ausspreche.

Herr Prof. Werdelmann dankte den Generalsekretiiren fiir ihre Berichte und erteilte dann H e m Prof. Hayano von der Japan Oil Chemists' Society das Wort. Herr Prof. Dr. S. Hayano uberbrachte abschlieknd mit folgenden Worten die Einladung zum nachsten ISF-KongreB, der gemeinsam mit derJapanOil Chemists'Societyvom26.bis30.Septem- ber 1988 in Tokyo, Japan, stattfinden wird.

"Mr. Resident ofDG4 R$ Gander, Mr. President ofIS4 R$ Wetdclmann, Kaufmann-Memorial-kcturer ofthis Meeting, R$ Paole6 Ladies and Gentlema,

itisapersaalprmilegGformetobe~einMumttrtoinEroducea plan for ISF/JCS World Congress 1988 in Tokyo on behalfofthe Japan Oil Chemists' Sociev.

FETI'E . SEIFEN . ANSTRICHMKTEL 8 8 . J a a g Nr 11 1986

Two years ago, we have written our hope for Dr. Marcuse, to host the ISF-congress 1988 in Tokyo. Since h t year, we have started to organ& a national committee in Japan. Fortunateb, early May of this year, we have taken intimatesuggestionfiom Pr$ Werdelmann during his stay in Gkyo. X4.e fmt circular for the Tokyo Congress is kind8 distributed to the parttapants in this meetng, of which you have perhaps tuken care. As you know, the Tokyo Congress becomes tiu second ISF meeting in Asia.

We hope, many coUeagues may take part in the Tokyo Congress in this occasion fim all o u e ~ the word.

We are intending to have the Congress in Toranomon Pastral: It is hated in centralpart of Tokyo.

We are expecting to accommodate about 200 fore@ colleagues andthesame numberofjapanese in this haU. Atpresent, we consider to have nine sessions ofscientzjiiprogramme.

As opthulments, weprepare technicalandsotialvkits. Relating to the technical visit, we have selected two representative factmis of oilr and fats industry in our counhy not so farfiom Tokyo.

I hope to see you again in Tokyo in September 1988. i%nk you for your attention." Der Mident der ISE, Herr Prof. Werdelmann, dankte

H e m Prof. Hayano fir die Einladung zurn nachsten ISF- KongreB nach Tokyo und allen Anwesenden fiir die Teil- nahme an dem ISF-Festakt.

G e s el 1 ig e Ve r a n s t a1 t u ng en Am Dienstag, dem 9. September, fand der traditionelle

Gesellschaftsabend im KongreB-Saal der Halle Miinsterland statt. Bei einem BegriiSungstrunk im Foyer wurden bereits erste Kontaktgesprikhe gefiihrt. Im festlich geschmiickten Saal konnte der DGF-mident, Prof. Gander, 230 Teilneh- mer begriifkn. Nach einem ausgezeichneten Kalten Buffet sorgte eine Kapelle fiir die entsprechende Stimmung und bot die Moglichkeit zum Tanz, die reichlich genutzt wurde. Als besondere Attraktion wurden Standardtibe und latein- amerikanische Tihue von Tanzpaaren der Tanzschule ,,Re& denz" Miinster vorgefiihrt.

Am Mittwochnachmittag, dem 10. September, h e n 150 Personen an einer Wasserburgenfahrt in das sudliche Munsterland teil, wobei das SchloB Nordkirchen und das SchloB Westerwinkel besichtigt wurden. Im AnschluB an die Wasserburgenfahrt folgte ein ,Westf&scher Abend" im Grdienhof des Miihlenhof-Freilichtmuseums. Nach einer Fuhrung mit Besichtigung des Muhlenhauses wurden die Teilnehmer mit launigen Worten vom ,Kiepenkerl" b e e t . AnschlieDend gab es f i r die Teilnehmer ein kalt-wannes Buffet mit echt westfdischen Spezialitaten. Die gemutliche Atmosphtire in dem alten Bauemhof sorgte fiir eine entspre- chende Stimmung an diesem Abend. Die Mitglieder des Clubs europiiischer Fettforschungszentren trafen sichgleich- zeitig in einemgesonderten Raum des Griiftenhofes zu Fach- gespriichen.

Am Montag, dem 8. September, und am Mittwoch, dem 10. September, fand unter sachkundiger Leitungjeweils eine Stadtfiihrung statt, die insbesondere von den Damen der Tagungsteilnehmer genutzt wurde.

Die Sud-Chemie AG, Munchen, hatte a m Montagabend, dem 8. Septembeqim Ratskeller etwa 150 Personen zu einem Empfang eingeladen, der Gelegenheit zur intensiven Kom- munikation unter Fachleuten bei gelderter Atmosphtire bot.

Am Mittwochnachmittag, dem 10. September, fanden die internen Sitzungen der Fachgmppe ,,Analyse und Einheits-

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Page 13: 50 Jahre DGF-Gemeinsamer Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Fettwissenschaft e.V. (DGF) und der International Society for Fat Research (ISF)

methoden=, GA Fett und GAT im SchloBgartenrestaurant statt. Die Fachgruppe ,Wachse und Wachsprodukte" hatte Freunde und Interessenten am Donnerstagabend, dem 11. Septembeqzu einem Treffen in den Ratskeller eingeladen.

Fur die ausliindischen Tagungsteilnehmer, den Vorstand der DGFund die Repri4sentanten der ISF gab der Oberbur- germeister der Stadt Miinster, Herr Dr. Twenhom, am Mon- tagabend einen Empfang. Biirgermeister He& Luhtenfild konnte Gkte aus 24 a d e m beflen und wies in seiner Ansprache auf die Historie der Stadt und hier insbesondere auf den Friedenssaal hin, in dem der 30jduige Krieg seinen AbschluB fand. Der Miden t der DGF, Prof. Gander, dankte dem Biirgermeister fiir seine BegriiBungsworte und sagte u.a. Jruchtbare Kommunikation und Kooperation wollen

die Wissenschaftler hier treiben, ganz im Sinne des histori- schen Ereignisses, das dem Saal den Namen gegeben hat."

Am Freitag, dem 12. September; hatte die Westfalia Sepa- rator AG, Oelde, zu einer Werksbesichtigung eingeladen, an der etwa 30 Personen teilnahmen. Nach der Begriif3ung durch H e m Dip1.-Ing. H. Hurter folgte eine Werksbesichti- gung, die anschlieknd durch einen Film ,Westfalia Separa- tor AG - Ihr kompletter Partner" e r g W wurde. Bei einem gemeinsamen Mittagessen dankte Herr Prof. Wm&lmann Herrn Dip1.-Ing. H. Herr$rtim Namen der Teilnehmer fiir die umfassende Fiihrung durch die Produktionsstatten des Werks und die Gastfreundschaft. Auf der Riickfahrt nach Miinster wurde in Warendorf Zwischenstation gemacht, um dort das Olympia-Zentrum zu besichtigen.

Kumferate der Vortriige

Festvortrag und Kaufmann-Memorial-Lecture

Prof. Dr. Dr. h. c. J. H o 11 6 , Budapest/H: Trends in der Auf arbeitung von Ohamen Die hauptstichlichsten Triebfedem der Wel!produktion an aka -

men. Produktionsdaten der bedeutendsten Olpflanzen. Entwick- lung der Aufarbeitungstechnologien fir olpflanzen in der Vergan- genheit. Gegenwiirtige industrielle Verfahren und Entwicklungs- tendenzen (optimale BetriebsgriiBe, Spezialisierung bzw. Universa- litat, Senkung der Betriebskosten, Qyalitatsverbesserung der Pro- dukte, Ausbildung des Personals, Arbeitsschutz) . Technologische Schritte der Aufarbe!tung von c)lsamen. Entwicklungstendenzen des Transports, der Ubernahme und der erung von Material. Reinigungseinrichtungen. Entschalung der % samen: Vorteile und Nachteile (besondere Probleme bei der Entschalung von Sonnen- blumenkemen) . 1st eine Sortierung notwendig? Intensivierungs- moglichkeiten der Entschalung. Vorbereitende Operationen der Olgewinnung: Schneckenpressen, Rostofen, Konditionierer, Ent- wicklungsrichtungen der Walzenmuhlen, Filtration des ausgepres- ten 01s. Extraktion mit Lijsungsmitteln, Probleme des Toasters (ist bei Kemen mit hohem Olgehalt eine direkte Extraktion notwen- dig?), Miszellenaufarbeitung, integrierte Apparate. Energierationa- lisierung: Venvertung von Abfallstoffen (Deckung des gesamten Dampfenergiebedds durch Verbrennung der SchalenvonSonnen- blumenkemen in Ungam). Verbesserung der @&tat von Futter- schrot (Herstellung von zur Vefitterung an monogastrische Tiere geeignetem Sonnenblumenschrot in Ungarn).

Perspektivische Entwicklungsmoglichkeiten: Menge, Betriebs- stoffe, komplexe Betriebe, Energieeffektivitiit, Schnellkontrolle, elektronische Datenverarbeitung, Erhohung der @&at des Schrotes fir tierische und menschliche E m h n g , Eliminierung von Fremdstoffen. Was kann auf Grund der gegenwiirtigen For- schungsergebnisse in der Praxis verwirklicht werden?

Prof. Dr. Dr. h. c. R. P a o 1 e t t i , MailandlI: Control ofLipids and Prevention ofAtheraschrosis The alterations in plasma lipids and particularly of different lipo-

protein fractions are important co-factors in the induction of atherosclerosis and some of the clinical consequences (myocardial infarction, lower limb ischemia). The modifications induced with diet or drugs interfering with plasma cholesterol levels represent important ways to prevent or reduce the effects of atherosclerosis particularly in relation to the interaction of blood cells with the vessel walls.

Experiments carried out in animal models with dietary induced hyercholesterolemia and inselected human population withdietary and genetic hypercholesterolemiawill be described indetail and the implications for a strategy in preventing cardiovascular diseases will be outlined.

Plenarvortriige

S . Mi e 1 k e , Hamburg: Wmld Oils and Fa& Praduc~f i .om 1960 to 1990 - Rapid Changes in its CompoSitirm and Global DiSh.ibUtion After increases of 10.4 d T i n the sixties, 18.4 millT in the seven-

ties and an estimated 21.2 millT during this decade, world produc- tion of the 17 major oils and fats is likely to reach 79 millT in 1990. The increase by 172% over the three decades has been driven by population growth and generally rising per caput requirements. During the past two decades most of the increase was in soybean

oil. Helped by sharply growing meal demand, it was able to double its share of the total to 23% in 1980. The only other oils able to

increase their shares to any noteworthy extent were sunflower oilin the seventies (to 9Yo) as well as palm oil and rapeseed oil in the eighties (to 8 and 6%, respectively). The biggest losers during the past two decades in terms ofmarket shares were animal fats,olive oil, groundnut oil, coconut oil and the drying oils.

In the current decade the increase in the market shares of palm oil and rapeseed oil is accelerating (to 14 and 9 010) and that of sunflower oil is resumed (to 100/0). This plus the slowing growth of meal demand is likely to make soybean oil one of the biggest losers, its share probably dropping below 20% by 1990. The biggest losses, however, are expected for animal fats.

FEITE . SEIFEN . ANSTRICHMITTEL 88. Jahrgang NL I1 1986 432