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Der Tempel-Elefant Teil 5

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Da das Wetter schon recht herbstlich anmutet, sehnt sich Albert nach wärmerem Klima. Das nächste Abenteuer lockt unsere Freunde nach Indien. Dort treffen sie Erla, die Elefantendame, und lernen einige spannende Fakten über asiatische Elefanten kennen und erfahren, dass es sogar eine Gottheit gibt, die einem Elefanten ähnlich ist. Außerdem erzählt Erla, wie sie eine Katastrophe verhindert hat, als sie mit ihrer Herde ein Feuer löschte und dadurch Menschenleben und Menschenbehausungen retten konnte. Erneut händigen Albert und Herold die geheime Anleitung aus, um ins Motley zu kommen.

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Der Tempel-Elefant

Teil 5

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Albert schaute aus dem Fenster und fühlte, dass es anfing kälter zu werden. Einige Blätter auf den Bäumen verfärbten sich bereits herbst-lich. Er dachte daran, wie schön es doch wäre, irgendwohin zu reisen, wo es warm ist. Albert grinste, schliesslich musste er ja nur ins Motley gehen und sich ein warmes Klima wünschen. Schwupsdiwups würde sein Wunsch in Er-füllung gehen und ihn auf magische Art und Weise dort hin transportieren.

Auf dem Weg zum Baum traf er Herold, der die gleiche Idee hatte. Sie beschlossen, sich gemeinsam auf den Weg zu machen. Albert sagte: „Ich denke, es wäre prima, ein paar Elefanten zu treffen, was meinst du Herold?“

„Eine grandiose Idee“ erwiderte Herold, „aber wir müssen uns entscheiden, ob wir lieber asiatische

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oder afrikanische Elefanten treffen wollen.“

„Hm“, überlegte Albert, „mir ist gar nicht klar, dass es da vielleicht einen Unterschied gibt. Wir waren bereits in Afrika und haben dort Gira getroffen. Ich glaube, es wird interessanter, wenn wir jetzt etwas Neues ausprobieren. Lass uns nach Indien reisen!“

Herold begeisterte diese Idee und ein paar Augenblicke später standen sie vor einem riesigen Elefanten.

Der Elefant oder, um genauer zu sein, die Elefantenkuh, schaute zu ihnen herab. „ Na, aber hallo“, sagte die Elefantendame, „wo kommt ihr denn so schnell her? Ich war gerade dabei durch den Tempelgarten zu schlendern, bevor ich für ein Fest hübsch geschmückt

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werde. Ich muss heute an einer Hochzeits-prozession teilnehmen.“

„Hallo, zurück!“, entgegnete Albert, „Ich bin Albert und mein stacheliger Freund heisst Herold. Wir kommen von einem Ort namens Motley und sind hier, um alles, was du weisst, über Elefanten zu erfahren. Wenn Du uns alles, was es über Elefanten zu lernen gibt erzählt hast, laden wir Dich herzlich ins Motley ein. Wir treffen dort in einer Vollmondnacht all unsere Tier-Freunde aus der ganzen Welt.“

„Na, wenn sich das nicht aufregend und unge-wöhnlich anhört“, meinte die Elefantendame. Herold fand, dass Albert vielleicht etwas schnell eine Einladung ausgesprochen hatte und wollte mehr über die neue Bekanntschaft wissen.

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„Dürfte ich erfahren, wie dich die anderen Elefanten nennen?“ fragte Herold.

Die Elefantendame lächelte und antwortete: „Ich bin Erla und kenne mich auf diesem Fleck-chen Erde sehr gut aus! Wenn ihr etwas über irgendjemanden in dieser Region erfahren wollt, habt ihr mit mir die richtige Wahl getroffen.“

Albert war begeistert und wollte gerade eine Frage stellen, als Herold ihm zuvor kam: „Wir würden es wirklich zu schätzen wissen, wenn du uns so viel wie möglich über Elefanten erzählen könntest.“

Erla wedelte mit ihren Ohren und sagte:

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„Nun gut, ich kann euch recht viel über indische Elefanten erzählen. Aber ich bin mir sicher, dass es viel spannendere Dinge gibt, über die wir uns unterhalten können! Aber da ihr von so weit her kommt, um über uns etwas zu lernen, werde ich euch natürlich helfen.“

„Ich weiss, dass es auch Elefanten in Afrika gibt. Sie sind viel grösser als asiatische Elefanten.

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Obwohl wir so gigantisch sind, können wir bis zu 70 Jahre alt werden. Wir sind gute Schwimmer und unsere Rüssel benutzen wir wie Schnorchel.

Mit unseren recht kleinen Augen können wir nicht besonders gut sehen, aber dafür haben wir das grösste Gehirn im Tierreich!

Wir leben im Familienverbund und viele Familien zusammen nennt man eine Herde. Der Anführer der Herde ist normalerweise die älteste Elefanten-dame. Ich bin die Anführerin unserer Herde und man nennt das Matriarch.

Alle Kälber und Weibchen folgen mir. Junge männliche Elefanten, auch Bullen genannt, bleiben bei der Herde bis sie ungefähr 14 Jahre alt sind. Dann versuchen sie ein Weibchen zu finden, um ihre eigene Familie zu gründen.

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Wir sind Pflanzenfresser und mögen Blätter, Gras und Baumrinde. Eigentlich verbringen wir die meiste Zeit des Tages mit Essen.

Unsere Stosszähne sind aus Elfenbein. Leider finden die Menschen unsere Zähne besonders wertvoll und manchmal werden wir nur des-wegen getötet.

Hier in Südindien sind wir sehr beliebt und wer-den respektiert. Es gibt hier sogar eine Gottheit mit einem Elefantengesicht, er heisst Lord Ganesh, und im letzten Monat gab es ein grosses Fest zu seinen Ehren.

Viele von uns leben in Tempeln, ansonsten sind wir eine gefährdete Spezie. Wir leben hier in einem guten zuhause. Ich habe 3 Mahouts – Leute, die mich pflegen, baden und massieren.“

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„Jetzt aber mal wirklich“, unterbrach Erla ihre Elefantenaufklärung, „ich würde euch viel lieber ein paar Geschichten erzählen. Wisst ihr, wir Elefanten können Katastrophen einfach entschärfen, oder Kriminalfälle lösen! Ausserdem bringen wir unseren Kleinen viele wichtige Rituale bei. Meint ihr nicht, dass dies viel spannendere Geschichten sind?“

„Was meinst du denn damit, wenn du sagst, ihr könntet Katastro-phen verhindern?“, wollte Albert sofort wissen.

Bevor Herold Erla stop-pen konnte, legte sie los:

„Eines Tages, als ich für eine Parade geschmückt wurde, hatte ich eine Art Vorahnung und wusste, dass etwas total Aussergewöhnliches passieren wird!

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Hier bei uns Indien ist es üblich, Elefanten ganz wunderschön und prächtig zu schmücken. Wenn wir dann so farbenfroh geschmückt durch die Strassen ziehen, kommen immer viele Menschen und bewundern unseren Marsch.

Als wir an den Menschenmassen vorbei zogen, bemerkte ich einen merkwürdigen Geruch. Erst wusste ich nicht so recht, was das sein konnte, aber dann wurde mir schnell klar, dass etwas brannte. Unmittelbar hörten wir die ersten Schreie und sahen Leute in Angst und Panik umher rennen.

Ich wandte mich schnell an die anderen Elefanten und ordnete an, dass sie zum Fluss rennen sollten, um ihre Rüssel mit Wasser zu füllen.

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Als wir mit vollen Rüsseln zurück kamen, konnten wir bereits sehen, woher das Feuer kam. Wir prusteten das Wasser auf die lodern-den Flammen und nach einigen Wasserläufen schafften wir es, das Feuer komplett zu löschen.

Wir konnten einen ganzen Weg mit Holzhütten vor den Flammen retten. Zur Belohnung be-kamen wir ganz viel leckeres Obst. Ich werde diesen Tag nie vergessen, es war einfach ein beeindruckender Moment für Mensch und Elefant“, erklärte Erla.

Herold und Albert waren tief beeindruckt. Erla machte einen sehr selbstbe-wussten und kompe-tenten Eindruck und

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Albert wollte gerne mehr Geschichten hören. Leider war es aber schon spät geworden und sie mussten sich auf den Heimweg machen.

Bevor sie jedoch ihre Rückreise an-traten erklärte Albert wie Erla beim nächsten Voll-mond ins Motley ge-langen könne. Es war an der Zeit sich zu verab-schieden und alle Drei freuten sich schon jetzt auf ihr Wieder sehen.

... Als nächstes – Vorweihnachtlicher Spass mit Rentierfakten