2014 01 teneriffa

10

Upload: helmut-hofmann

Post on 10-Mar-2016

234 views

Category:

Documents


0 download

DESCRIPTION

Bericht einer Motorradreise auf Teneriffa

TRANSCRIPT

48 REISE MOTORRAD 1/2014

REISEN // SPANIEN // TENERIFFA

Von null auf über 2.000 Höhenmeter schrauben wir uns den Berg hinauf

durch verschiedene Vegetationszonen. Von der in der Sonne glitzernden Meeresküste

geht es über fruchtbare Hänge und bewaldete Berglanken hinauf in hochgebirgige

Vulkanregionen. Ein faszinierendes Phänomen, das es nur

einmal gibt – auf Tenerifa.

Text: Dr. Ingrid Gloc-Hofmann // Fotos: Helmut Hofmann, Dr. Ingrid Gloc-Hofmann

INSEL DER

REISE MOTORRAD 1/2014 49

Highway in endloser Wildnis: Ein perfektes Asphaltband durchzieht die geheimnisvolle Vulkanlandschaft Las Cañadas im Teide-Nationalpark.

EXTREME

50 REISE MOTORRAD 1/2014

REISEN // SPANIEN // TENERIFFA

Durch Tiefschnee walzend mü­hen wir uns an einem Februar­morgen ab, den Flughafen rechtzeitig zu erreichen. Wir sind nicht die Einzigen, die

mit Verspätung eintrudeln und gerade noch den Flieger erwischen. Nach vier­einhalb Stunden Flug tauchen wir dann in eine völlig andere Welt ein. Strah­lender Sonnenschein, eine glitzernde Meeresläche und T­Shirt­Wetter treiben uns gleich ins erste Strandcafé. Es wird eben doch alles gut, wenn man sich auf eine der „Glücklichen Inseln“ begibt.

Auf Tenerifa dreht sich alles um den Teide. Von überall sichtbar, dominiert der 3.718 Meter hohe Vulkan die Insel. Seine Hangseiten schafen fruchtbare Regionen und auf der oberen Etage brei­tet sich die mondartige Vulkanland­schaft aus. Um uns in Spannung zu halten und die Vorfreude auf dieses Highlight zu steigern, streifen wir zu­nächst entlang der Westküste, den Teide stets seitlich im Blick. Unsere Miet­motorräder haben wir in Playa Paraiso bei „canarYmoto“ abgeholt: zwei BMW F 650 GS, eine Dakar und eine Zwei­zylinder, beide in top Zustand und ge­nau richtig für die kurvigen Straßen dieser Insel. Auch in der Küstenregion geht es gleich recht kringelig zur Sache. Im größeren Einzugsbereich von Adeje haben wir es mit ziemlich viel Verkehr zu tun. Busse und trödelige Lastwagen verstopfen die Straßen und wollen über­holt werden. Doch Richtung Norden lösen sich die Blockaden allmählich auf und wir gewinnen zunehmend an freier Fahrt. Durch Barrancos, über Hoch­lächen und vorbei an Bananenplan­tagen schlängeln wir uns hinab zum Fischerstädtchen Playa de San Juan, das inmitten der schrofen Vulkanfelsküste eingebettet ist. Glücklicherweise keine Touristenhochburg, dafür mit netten Lokalen am Hafen, lädt es zu einem Stopp ein.

Etwas lebendiger wird es einige Kilo­meter weiter in Los Gigantes, doch die spektakuläre Szenerie lässt die paar Tou­risten vergessen. Man nähert sich er­haben dem Küstenstädtchen und dort, wo sich die Straße gabelt, um links und rechts in engen Serpentinen hinabzu­gleiten, hat man wohl eines der besten Panoramen vor Augen. Der Name Los Gigantes hat seine Berechtigung, die la­

chen Häuser schmiegen sich an die Steil­wände, davor die Hafenbucht, feine Sandstrände und bizarre vulkanische Ufer. Und dahinter die wahrhaft gigan­tische Steilküste mit bis zu 450 Meter senkrecht aufragenden, undurchdring­lich und geheimnisvoll anmutenden Felswänden.

Letztendlich sind sie der Felsabsturz des Tenogebirges, das sich weiter nörd­lich anschließt. Da wollen wir doch mal einen Blick hinwerfen. Die Fahrt dort­hin ist berauschend. Eine schwungvolle Kurve nach der anderen wedeln wir den Bergsattel hoch. Flugs nehmen die Hö­henmeter zu, 600, 800, und die spek­takulären Ausblicke bis hin zur Nach­barinsel La Gomera bleiben ebenfalls

nicht aus. Auf 950 Metern liegen wir dann im schmucken Bergdorf Santiago del Teide ein. Am weitläuigen Markt­platz begrüßen uns die Kirche und die majestätische Statue eines Guanchen­königs. Dahinter, in einiger Entfernung, spitzt die Kuppe des Teide hervor. Rich­tung Masca im Tenogebirge zweigt hier ein schmales Landsträßchen ab, das sich recht rasch in eine knilige Serpentinen­straße wandelt. Sie ist äußerst eng mit abschüssigen Spitzkehren, in denen sich nicht selten Touristenautos verheddern. Es ist also Vorsicht geboten, aber den­noch hat die Strecke einen außerge­wöhnlichen Reiz. In atemberaubender Weise führt sie hinab in einen Vulkan­krater, eine äußerst abgeschiedene und

REISE MOTORRAD 1/2014 51

bis vor kurzem kaum zugängliche Re­gion im Tenogebirge. In unglaublicher Lage liegt dort Masca auf steilen, durch Schluchten getrennten Felsrücken, die Holzhäuser im Ort liegen zwischen Terrassen mit Obst­ und Mandelbäu­men. Das war schon mal nicht schlecht für den Anfang!

Dann soll es endlich zum Parque Nacional del Teide gehen, so der Plan. Doch hoppla! Am Abend braut sich ein monströser Sturm zusam­men, fegt mit 90 km/h über die Land­schaft und durch die engen Gassen von El Médano, wo wir uns eingehüllt vor­

wärts kämpfen und in einem freund­lichen Lokal Schutz inden. Und dann bricht der Regen aller Regen aus, die Wellen peitschen an Land und überspü­

len die strandnahen Plätze. Die Folge danach: Unser Städtchen steht unter Wasser, Planzen sind entwurzelt, dicke Wolken hüllen uns ein und es regnet

weiter. Also lassen wir die Motor räder stehen und beobachten von unserer er­höhten Terrasse das Treiben am Strand. Allmählich lockert es auf, aber es bläst noch heftig und das sind ideale Bedin­gungen für Surfer. Schon füllt sich die sturmgepeitschte See mit bunten Segeln und Boards, die übers Wasser jagen – ein schönes Schauspiel.

Endlich ist der ganze Spuk vorbei, über Nacht hat es das Übel weggefegt und macht einer neuen faszinierenden Kulisse Platz. Denn einen Vorteil hatte der Sturm: Wir kommen in den seltenen Genuss, den Teide vollkommen in Weiß gehüllt zu erleben. Dazu geht es erstmal vom Meeresniveau stracks bergauf. Die Landschaftsräume wechseln stark. Fährt

Tenerifas mannigfache Facetten: Das Dorf Masca im Teno-Gebirge, zu erreichen über eine kurvenreiche Straße (oben); lichte Kirchen wie in Santiago del Teide (ganz links); Blu-menpracht in Vilalor (Mitte links); Bade- und Sonnenfreuden wie im Surferparadies El Médano (links).

» KONTRASTREICHE EINDRÜCKE BEI

SONNE UND STURM «

52 REISE MOTORRAD 1/2014

REISEN // SPANIEN // TENERIFFA

man zunächst durch zerfurchte Wüsten­landschaft, beginnt sich die Straße ab San Isidro zu kringeln, schwingt sich durch grüner werdende Barrancos hi­nauf bis Granadilla de Abona auf fast 700 Hö­henmeter. Schon spürt man die geringere Tempe­ratur, die tatsächlich pro Hundert Meter um ein Grad abnimmt. Und wei­ter hinauf geht es auf einer perfekt ausgebauten Ser­pentinenstraße, die uns an der Südlanke des Teide­Massivs bis Vilalor, dem höchstgelegenen Dorf Spaniens, führt. Ein guter Anlass, auf 1.466 Metern das hübsche Städtchen

zu besichtigen, aber auch den Blick bis hinab zum Meer schweifen zu lassen.

Ausgedehnte Pinienwälder umgeben Vilalor, der Ort selbst erstrahlt in

verschwenderischer Blütenpracht, deren Farben sich satt von den weiß getünch­ten Hausfassaden abheben. Oberhalb des Ortes begrüßt uns dann ein kleiner

Touristenmagnet, die „dicke Pinie“ mit ihren über neun Metern Stammumfang. Die größten Pinien des kanari schen Archipels wachsen in diesen Wäldern, durch die die Straßentrasse die Berg­lanke immer höher erklimmt. Dann tauchen wir aus dem Nadeldickicht auf und betreten mit der Boca de Tauce auf 2.000 Höhenmetern ein neues Szenario. Der Einstieg zur zerfurchten Landschaft im Teide­Nationalpark ist sensationell. Vor uns breitet sich eine wilde, zerklüf­tete Mondlandschaft aus. Scharfkantige schwarze Felsen, daneben die lachen wüstenartigen Zonen der Las Cañadas, die von Büschen und Sträuchern um­geben sind, Planzen, die sich den extre­men Höhenbedingungen angepasst ha­

» BUNTE PALETTE: SUBTROPEN, WÜSTE,

HOCHGEBIRGE «

Die Straße der Barran-cos schlängelt sich ent-lang der sonnigen Süd-hänge (oben). Außer-gewöhnliche Szenerie mit Schnee im Teide- Nationalpark (o. rechts). Über allem wacht auf 2.387 Metern das Obser-vatorio Astronómico del Teide (rechts). Prächtige Häuser in La Orotava an der Nordküste (ganz re.).

REISE MOTORRAD 1/2014 53

ben. Als Kulisse wogen rundherum die Kuppen mehrerer, von zartem Schnee­weiß überzuckerter Vulkane.

Einige Restwolken verdecken uns zu­nächst die Sicht, doch bei einem Stopp kommt plötzlich Bewegung in die Wol­kengebilde. Und siehe da, die Schleier lüften sich und der Vulkan der Vulkane taucht auf, weiß, majestätisch und be­eindruckend dominant. Ganz klein kommen wir uns vor, als wir auf schnur­geradem Highway dem Ziel entgegen­fahren. Noch einige Höhenmeter und schon beinden wir uns in winterlicher Schneelandschaft. Gleißende Helligkeit nimmt uns ein, links und rechts der Straße türmen sich Schneehaufen auf. Ein ungewöhnlicher Zustand, der Tou­

risten und Tinerfeños, wie die Einheimi­schen genannt werden, angelockt hat. Rund um die Felsnadeln Los Roques de Garcia und am Fuße des Teide tummeln sie sich staunend im kühlen Weiß. Auch die Teleskopkuppeln des weiter östlich gelegenen Observatorio Astronómico del Teide strahlen in dieser hellen Farbe, in schöner Korrespondenz zum schnee­bedeckten Teide.

Am Nordhang der Las Cañadas geht es ziemlich abrupt bergab. Schon ab 2.000 Metern beginnt das Valle de la Orotava, ein fruchtbares Tal, das wegen seiner Blütenpracht und Vegetationsviel­falt stetig gerühmt wird. Nur leider sind die oberen Höhenlagen häuig in Passat­wolken gehüllt. So auch an diesem Tag.

Durch Nebel und graue Wolken bahnen wir uns den Weg über eine an sich herr­liche Kurvenstraße, nur die Ausblicke bleiben uns verwehrt. Doch auch da wendet sich das Blatt, als wir die lach auslaufenden Regionen erreichen. Die Nordküste präsentiert sich als sonnen­beschienener Streifen am Horizont, dort die Hochhaussilhouette von Puerto de la Cruz und davor La Orotava inmitten von Blumen, Wein­ und Obstplantagen. Eine kurvenreiche Zufahrt bringt uns in das Städtchen, wo wir durch enge und steile Gassen das historische Zentrum anpeilen. La Orotava ist besonders ent­zückend und ein Muss für jeden Kultur­interessierten. Prächtige Kirchen, Plätze und Stadtpaläste zieren die Stadt, von denen uns einer besonders anzieht, die Casa de los Balcones. Es ist nicht nur ein stattliches, prächtig ausgestaltetes Her­renhaus aus dem 17. Jahrhundert, man hat hier auch ein Besucherzentrum ein­gerichtet. Typische Produkte der Region und deren Herstellung werden gezeigt, Kunsthandwerk, kanarische Stickereien, Keramik, Trachten und auch die Tra­dition der Sandteppiche können hier bewundert werden.

Nun wollen wir noch die Mittelge­birgsregion im Süden unter die Räder nehmen. Die Straße der Barrancos, wie wir sie nennen, schlängelt sich entlang der Südlanke des Teide­Massivs in un­glaublichen Kurven von einer Schlucht zur nächsten. Hübsche kleine Ortschaf­ten wie Arico oder San Miguel residieren auf etwa 600 Höhenmetern wie Balkone über der Südküste des Atlantiks. Ent­sprechend berauschend sind die Panora­men über das Meer. Dann wieder ver­liert sich die Kurvenstraße in engen Schluchteinschnitten, die an ihrem Ende über Brücken passiert werden. Von hier wenden wir uns nochmals der Aufahrt zu den Feuerbergen zu, in die Montaña Samara. Schwarze Vulkane mit quietsch­grünen Pinien, daneben abgebrannte Flächen mit staksigen Baumstümpfen in schwarzem Lavageröll, die aber wieder zum Leben erweckt, zarte, in der Sonne glitzernde Nadeln aus treiben, eine ge­radezu abstrakte Szenerie. Und hinter rundlichen, bräunlich schimmernden Vulkanen spitzt der dreieckig aufragende weiße Gipfel des Teide hervor. Welch ein Anblick! Diesen gibt es wirklich nur einmal, hier auf Tenerifa.

Faszinierendes Naturschauspiel vor spekta-kulärer Kulisse, Sightseeing und entspanntes Dahingleiten, das bietet eine Bootsfahrt mit der „Katrin“. „Katrin“ ist ein ehemaliger Krab-benkutter von der Nordsee. Heute kreuzt er vor Tenerifa und fährt täglich mit Touristen hinaus aufs Meer, um Deline und Wale in ihrer natürlichen Umgebung zu beobach-ten. Außerdem wird das Schif in der Meeres-forschung eingesetzt. Die vielfältigen Arten von Delinen und Walen werden beobach-tet, ihr Zugverhalten, die Wechselwirkung zwischen ihnen und dem Menschen und vieles mehr werden untersucht. Der stän-dige Liegeplatz der „Katrin“ beindet sich im Yachthafen von Los Gigantes. Von hier star-ten die täglichen Ausfahrten, und diese sind mehr als lohnenswert. Man fährt in relativ kleinen Gruppen, die Fahrt selbst gestaltet sich ruhig, natürlich auch mit Rücksicht auf die Deline und Wale, die auf ofener See an dem kleinen Kutter vorbeigleiten. Als zu-

INFO // Ein Auslug der besonderen Art

sätzliches Schmankerl erlebt man die Steil-küste von Los Gigantes aus neuer Perspek-tive. Denn vom Meer aus wirken sie noch spektakulärer als aus direkter Nähe. Zum Ab-schluss lässt der Kapitän die „Katrin“ direkt vor den skurrilen Lavafelsen des Tenogebir-ges entlangschippern, dort wo sich der Schlund der Masca-Schlucht zum Meer hin öfnet – ein phänomenales Erlebnis. www.dolphinwhalewatch.com www.rmc-international.org/katrindeutsch

54 REISE MOTORRAD 1/2014

REISEN // SPANIEN // TENERIFFA

AllgemeinesTenerife, so der spanische Name, ist mit etwa 80 Kilometern Länge und bis zu 50 Kilometern Breite die größte und zugleich mit 906.854 Einwohnern die bevöl-kerungsreichste der Kanarischen Inseln. Die Hauptstadt Santa Cruz de Tenerife bildet im Nordosten mit den Gemeinden La Laguna, Tegueste und El Rosario einen Ballungsraum, in dem knapp die Hälfte aller Einwohner leben. Die kulturhistorisch bedeutenden Städte konzentrieren sich im Nor-den und Nordosten, dort wo die Spanier nach der Eroberung der einst von Guanchen besiedelten Insel Ende des 15. Jahrhunderts ihre Siedlungen gründeten.

La Laguna wurde die erste Haupt-stadt Tenerifas, das nun der spanischen Krone unterstand. 1701 gründete man hier bereits die erste und bis 1989 einzige Universität der Kanaren. Nach dem Ausbau eines Hafens und neuer Handelsbeziehungen ver lagerte man die Hauptstadt 1822 nach Santa Cruz. In der Landwirtschaft spielt der Anbau von Kartofeln, Bananen, Tomaten und Wein eine Rolle. Heute aber ist der tragende Wirtschaftsfaktor der Tourismus.

Tenerifa gilt als die klassische Urlaubsinsel. Der Fremdenverkehr konzentriert sich auf die Nord-küste um Puerto de la Cruz und den Süden bei Los Cristianos. Die anderen Regionen sind von touristischen Ansiedlungen noch weitgehend verschont und den faszinierenden Landschafts-räumen überlassen. Wie alle Kanarischen Inseln weist auch Tenerifa endemische Planzen-arten auf wie diverse Sukkulenten und Kakteen, die Kanarische Kiefer und den eigenwilligen Kanarischen Drachenbaum. Wäh-rend jede der Inseln in sich sehr speziisch und einmalig ist, dürfte Tenerifa jene mit den vielfältigs-ten Landschaftsräumen sein: Grün von Weingärten und Obst-plantagen entlang der Nordküste, wo von je her die his torischen Ansiedlungen zu inden sind; trocken und wüstenhaft im Süden mit weiten Sandstränden. Im Teno-Gebirge im Nordwesten be-inden sich steile Felswände und Schluchten, ein Gebiet, das lange Zeit fast unzugänglich war. Im äußersten Nordosten liegt das Anaga-Gebirge, die feuchteste Region der Insel mit Lorbeerwäl-dern. Im Zentrum erhebt sich die faszinierende Vulkanlandschaft des Parque Nacional del Teide. Der Teide, der mit 3.718 Metern

höchste Berg Spaniens, und die ihn umschließende Caldera sind als Nationalpark ausgewiesen und seit 2007 von der UNESCO in die Liste des Weltnaturerbes aufgenommen.

HighlightsDie Landschaftsräume auf Tene-rifa sind viel fältig. Das größte Highlight ist die skurrile Vulkan-landschaft im Parque Nacional del Teide. Nicht minder spekta-kulär sind das Teno-Gebirge mit der Masca-Schlucht und die Steilfelsen von Los Gigantes. Von großem Reiz sind auch die Bar-ranco-Strecke zwischen Güimar und Arona sowie die grüne Hügel- und Klippenlandschaft im Parque Natural de Anaga.

Garachico, das bereits 1496 ge-gründet worden war, besticht mit seinen weißen Häusern inmitten schwarzen Lava gesteins. In Icod de los Vinos beindet sich ein eindrucksvolles Exemplar des Ka-narischen Drachenbaums, das an die 400 Jahre alt sein soll. Darüber hinaus gibt es hier eine Reihe von Wein degustationen. La Orotava ist ein his torisches Vorzeigestädt-chen mit prächtigen Palästen.

Die Casa de los Balcones infor-miert über Kunsthandwerk und Lebensweise der Tinerfeños. www.casa-balcones.com

La Laguna, die ehemalige Insel-hauptstadt und seit 1999 UNESCO Kulturerbe der Menschheit, birgt ebenfalls Klosteranlagen und Paläste in zauberhaften Gassen. An der Ostküste lohnt der Besuch von Candelaria, wo direkt am Strand die überlebensgroßen Bronzeplastiken von neun Guan-chenkönigen stehen. Gleich da-neben beindet sich die impo-sante Basilika, die Ziel alljährlicher Pilgerfahrten ist. Sie beherbergt die Statue der Schutzpa tronin der Insel, der Virgen de Candelaria. www.basilicadecandelaria.org

5

1

47

82

38

21

21

24

28

SANTA CRUZ

DE TENERIFE

Icod

Los Cristianos

Arona

San Isidro

La Orotava

La Laguna

Puerto de la Cruz

Garachico

Masca

Los Gigantes

Alcalá

AdejeGranadilla

El Médano

Vila� or Arico

Arico Viejo

Güimar

Candelaria

El Portillo de la Villa

San Miguel

Santiago

Playa de San Juan

Boca de Tauce

Los Roques

Observatorio Astronómico de Izaña

Playa Paraiso

Orchilla

TENO

ANAGA

Pico del Teide△

3718

L a s C a ñ a da

s

V a l l e d e l a Or o

t av

a

A t l a n -

t i s c h e r

O z e a n

Rabat

El Aaiún

Lissabon

5 km

Weithin sichtbares Wahrzeichen: Der 3.718 Meter hohe Teide.

In Santa Cruz sollte man sich zwei Besichtigungen nicht ent gehen lassen. Zum einen das Museo de la Naturaleza y el Hombre, das sich mit der Geschichte und Kunst der Guanchen, der Urein-wohner Tenerifas beschäftigt. Zum anderen das Auditorio de Tenerife, eine avantgardistisch- futuristische Konzerthalle des Architekten Santiago Calatrava. www.auditoriodetenerife.com

Ein besonders spannendes Er lebnis verspricht der Besuch des Parque Etnográico Pirámides de Güimar. Stufenpyramiden, wie sie von den Guanchen errich-tet worden waren, können live er-lebt werden. Dazu ist Thor Heyer-dahl ein umfassendes Museum

REISE MOTORRAD 1/2014 55

gewidmet, in dem das Leben und die Expeditionen des Forschers dokumentiert sowie die Nach-bauten der von ihm gebauten Papyrusboote ausgestellt sind. www.piramidesdeguimar.es

Klima und ReisezeitEin gleichmäßiges Klima mit an-genehmen Temperaturen ist das große Plus der Insel. Tagestempe-raturen von 20 bis 25° C ergeben ein ganzjährig verlockendes Motorradparadies. Dennoch gibt es Unterschiede: Während der Süden trocken und wüstenhaft ist, steigt tagsüber oft vom Meer feuchte Luft am Teide-Massiv hoch. Ab 1.000 Metern bilden sich Wolken, die in den Kiefer- und Lor-beerwäldern feinen Nieselregen abgeben. Dies führt zu den frucht-baren Landstrichen im Norden.

AnreiseTenerifa ist am bequemsten mit dem Flugzeug erreichbar. Es gibt zwei Internationale Flughäfen. Im Süden nahe der großen Tou-ristenorte den Aeropuerto Reina Soia und im Norden bei der Inselhauptstadt den Aeropuerto de Los Rodeos. Autofähren legen wöchentlich in Spaniens Süden ab. Die Fährfahrt von Cádiz nach Santa Cruz de Tenerife dauert ungefähr 30 Stunden.

Essen und UnterkunftTypisch für die Küche Tenerifas sind papas arrugadas, runzelige Kartofeln, die in stark gesalzenem Wasser gekocht und un gepellt gegessen werden. Man reicht sie meist mit mojo rojo, einer schar-fen Soße, oder mit mojo verde, einer milden grünen Soße, zu Fleisch- oder Fischgerichten. Fisch und Meeresfrüchte gibt es in Fülle, an Fleisch gerichten werden gerne conejo, Kaninchen, oder cabra, Zicklein, serviert. Klassisch sind auch deftige Suppen und Eintöpfe wie der puchero canario. Gemüse und queso blanco, weißer milder Ziegenkäse, runden jede Mahlzeit ab. Nachspeisen sind meist sehr süß und kalorienreich. Das Er-folgsprodukt der Insel sind Weine.

Tenerifa hat sowohl Hotel- und Appartementanlagen zu bieten, als auch kleine Stadthotels und ländliche Fincas. Die großen Touristen zentren wie Playa de las Americas oder Los Cristianos be-inden sich im Südwesten. Abseits dieser konzentrierten Bettenbur-gen gibt es aber kleine, beschau-liche Orte mit schönen Hotels. Ebenfalls touristisch ausgebaut ist der grüne Norden rund um Puerto de la Cruz. Es empiehlt sich eine Buchung über das Inter-net oder über ein Reisebüro.

Geld und KostenDank der Zollfreiheit der Kana-rischen Inseln ist das Benzin mehr als günstig. Der Preis bewegt sich neuerdings knapp über einem Euro. Viele Waren wie Alkohol und Zigaretten kann man billig ein-kaufen. Allerdings sind hier redu-zierte Ausfuhrmengen zu beach-ten. Die Kosten für Ver köstigung in Cafés, Bars und Restaurants sind ebenfalls recht an sprechend.

Motorrad fahrenTenerifa ist nicht klein, äußerst vielfältig und gespickt mit einer Unmenge an Kurven und Serpen-tinenstraßen. Um die besten Highlights kennenzulernen, sollte man sich mindestens drei bis vier Tage gönnen. Dann wird man fantastische Landschaften und Strecken er leben mit faszinie-renden Kurvenpassagen, Steilauf-fahrten und Panoramaetappen. Im Inselin neren und vor allem in den Bergregionen sollte man ausreichend Fahrzeit einplanen. Längere Etappen lassen sich auch mal über die Autobahnen, die bis auf den Westen rund um die Insel führen, zeitlich verkürzen.

MotorradmieteAuf Tenerifa gibt es einige Motorradvermietungen. Wir emp-fehlen „canarYmoto“. Das Unter-

nehmen ist in Playa Paraiso im Südwesten angesiedelt und wird von Deutschen geführt. Der Service im Vorfeld der Reise, Infor-mationen und Tipps waren sehr überzeugend, der Empfang herz-lich und das oizielle Procedere professionell. canarYmoto bieten verschiedene Modelle von BMW und Kawasaki an, die Maschinen sind in hervorragendem Zustand und als Schmankerl gibt es tolle Restaurant-Empfehlungen:Telefon in Deutschland (0 700) 22 62 79 66 86, Telefon in Tenerifa (+34) 619 62 86 85, www.canarymoto.de

Literatur und Karten• Tenerifa, Irene Börjes, mit

herausnehmbarer Karte, Michael Müller Verlag, Erlangen, 6. Aulage 2011, ISBN 978-3-89953-645-4, 17,90 Euro

• Freizeitkarte Tenerifa, freytag & berndt, 1:50.000, ISBN 978-3-7079-1061-2, 8,99 Euro

Wichtige AdressenInteressante Informationen rund um die Insel erhalten Sie unter www.tenerife.es www.insel-tenerifa.de www.tenerifa-isla.de

Auslandsvorwahl 00 34

REISE MOTORRAD 1/2014 55

Per Post einsenden an: FinelineMediaGmbH•Abo-Service•BühlerStraße17•68239Mannheim Ja! Ich abonniere REISE MOTORRAD inkl. ROADBOOK 2015 ab sofort für 1 Jahr (6 Hefte REISE MOTORRAD + ROADBOOK 2015) zum Preis von E 35,-*. Als

Dankeschön erhalte ich das REISE MOTORRAD-Multifunktionstuch** oder den REISE

MOTORRAD-LED Lighter**. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn ich nicht 14 Tage vor dessen Ablauf schriftlich kündige.

Abonnent, Rechnungsanschrift (Auf jeden Fall ausfüllen, auch bei Geschenk-Abo):

Vorname, Name Geb.-Datum

Straße, Nr.

PLZ Ort

Telefon Fax

E-Mail-Adresse

Datum Unterschrift

Ja! Ich möchte REISE MOTORRAD inkl. ROADBOOK 2015 verschenken. Das Geschenk-Abo ist auf ein Jahr befristet und läuft nach diesem einen Jahr automatisch aus.

Adresse des Beschenkten/Lieferadresse:

Vorname, Name Geb.-Datum

Straße, Nr.

PLZ Ort

Telefon Fax

E-Mail-Adresse

Vertrauensgarantie: Dieser Auftrag kann schriftlich beim Huber Verlag-Leserservice innerhalb von 14 Tagen nach Eingang dieser Karte widerrufen werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung.

Meine Zahlungsweise: (bitte ankreuzen)

Bar/per Scheck (liegt bei) per Vorauskasse/Rechnung

per Kreditkarte

Visa American Express Euro-/Mastercard

Kartennummer

Ablaufdatum Prüfnummer

Ich zahle bequem per Bankeinzug

Hiermit ermächtige(n) ich/wir Sie, bis auf schriftlichen Widerruf die offenen Rechnungen für die Firma Huber Verlag GmbH & Co. KG mittels Lastschrift einzuziehen.

Bankleitzahl Kontonummer

Geldinstitut

Datum Unterschrift

Bei Abo-Versand außerhalb Deutschlands wird die Abo-Prämie nur gegen Erstattung der Versandkosten versendet.*Jahres-Abo-Europa: e 49,- (Nicht-EU: e 45,79); Jahres-Abo-Weltland: e 74,-** Gilt nicht für Geschenk-Abo!

Abo-Coupon ausfüllen, ausschneiden und einsenden an: Huber Verlag GmbH & Co. KG 4 Abo-Service 4 Markircher Straße 9a 4 68229 Mannheim

Holen Sie sich jetzt das

REISE MOTORRAD-Abo

inkl. ROADBOOK 2015

und Sie erhalten Ihr

Lieblingsmagazin ein

Jahr lang pünktlich und

druckfrisch per Post.

Und eine exklusive

Gratis-Prämie** gibt es

noch oben drauf!

Abo-Hotline: 0621 48361-13

Fax: 0621 48361-1310

E-Mail: [email protected]

www.huber-verlag.de

Rechnungsversand: Ich möchte die Rechnung umweltfreundlich per E-Mail erhalten. Ich möchte die Rechnung klassisch als Postbrief erhalten.

• Ultrakompakterschwarzer Lighter aus Aluminium

• NeunenergiesparendeLEDs

• SehrhellerundstarkerLichtbündel

• MitBatterienund abnehmbarer Schlaufe

• Multifunktionstuch -Relective-,schwarz

• 100%Polyester/Microfaser,

• universelleinsetzbar

• Abmessungen25x50cm

oder

inkl.

10 % Preisvorteil

Gratis-Prämie**

Lieferung frei Haus

ABO-PRÄMIE!

JETZT NEU! Ab sofort inklusive des

jährlich erscheinenden

ROADBOOK