2 februar 2010, private equity • buyouts • m&a venturecapital … · 2019. 5. 21. · 32...

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Page 1: 2 Februar 2010, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital … · 2019. 5. 21. · 32 Investor im Portrait Frischer Wind in Wien Teil 102: First Love Capital Beteiligungs-Management

ommerce•Copycat•Mass Customization•Online-Shopper•Schokoladendefutter•Parfüm•Shopping-Clubs•Exklusivität•Markenkleidung•Sche Shopping•Rabatt-Start-ups•Lieblingsprodukte•Kleidungsstücke•

essoires•Schuhe•Outfits•Community•Vermittlungsplattform•Musik-ommerce•Copycats•Mass Customization•Online-Shopper•Schokoladfüm•Shopping-Clubs•Exklusivität•Markenkleidung•Schnäppchenprepping•Rabatt-Start-ups•Lieblingsprodukte•Kleidungsstücke•Accessuhe•Outfits•Community•Vermittlungsplattform•Musik-Shop•E-Comm

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VentureCapitalMagazin

2 Februar 2010, 12,50 Euro

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Das Magazin für Investoren und Entrepreneure

Von der Uni zumUnternehmerVielfältige Starthilfen für

Gründer aus der Hochschule

Werte schaffen nach der KriseNeue Herausforderungen

für Buyout-Manager

„Ich kann schlecht daheimauf der Couch sitzen“Interview mit Boris Polenske,

Geschäftsführer von pkw.de

Mit Sonderbeilage„Private Equity-Markt Schweiz“

Page 2: 2 Februar 2010, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital … · 2019. 5. 21. · 32 Investor im Portrait Frischer Wind in Wien Teil 102: First Love Capital Beteiligungs-Management

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Foto: © Pascal Ballotin / PIXELIO

2008 2009 2010 2011 2012

CHANCEN ENTSTEHEN

DORT, WO MAN SIE

ERKENNT.

Liebe Leserinnen und Leser,

nachdem Private Equity im Jahr 2008 inder Breite das wohl schlechteste Jahres-ergebnis in der Geschichte der alternati-ven Anlageklasse eingefahren hat, endete2009 viel versprechend. Zum einen mel-den zahlreiche Fonds seit dem drittenQuartal 2009 steigende Nettovermögens -werte. Zum anderen mehrten sich zumJahresausklang die Anzeichen für einewieder zunehmende Dealaktivität.

Zwar liegen die Zahl und das Volumender Neuinvestitionen noch sehr deutlichunterhalb des Niveaus vor der Krise.Dennoch ist es bemerkenswert, dassPrivate Equity-Häuser allein im Dezember2009 sowohl in Europa als auch in denUSA Buyouts oberhalb der Marke von1 Mrd. EUR angekündigt haben. Miteinem Volumen von 2,3 Mrd. EUR be -legt der Wissenschaftsverlag SpringerScience + Business Media den Spitzen-platz, Rang 2 geht an den US-amerikani-schen Betreiber von VergnügungsparksCedar Fair, den sich der Buyout-FondsApollo für 2,4 Mrd. USD einverleibt.Aufgrund der mangelnden Verfügbarkeitvon Fremdkapital erschienen PrivateEquity-finanzierte Transaktionen in dieserGrößenordnung noch vor einem halbenJahr als kaum durchführbar.

Von einem Comeback der Mega-Buyoutszu sprechen, wäre sicherlich verfrüht.Ebenso falsch lagen jedoch diejenigen,die Blackstone, KKR & Co. bereits demUntergang geweiht sahen. Der zurück -gekehrte Optimismus wird auch an denBörsen gespiegelt: Mit einem Kurssprungvon rund 400% über die letzten zwölfMonate hat beispielsweise die in Ams-terdam notierte KKR & Co. (Guernsey)L.P. den Gesamtmarkt weit hinter sichgelassen.

Während sich das Sentiment gegenüberder Buyout-Branche deutlich verbesserthat, hält die Bewährungsprobe im Ven-ture Capital-Segment an. So konnten diehiesigen Frühphaseninvestoren trotzder positiven Kapitalmarktentwicklungin den letzten zehn Monaten kein neuesBörsengangfenster aufreißen. Strategi-sche Käufer sind zwar in den Markt zurück -gekehrt, halten sich mit Akquisitionenjunger Technologieunternehmen aberzurück. Viele Venture Capital-Fonds ausdem deutschsprachigen Raum nähernsich nun dem Ende der Investitions -periode. Ihre Manager brauchen dringendErfolge, um erfolgreich Geld für Nach -folgefonds einwerben zu können. Bleibendiese aus, wird die ohnehin schon über-schaubare Venture Capital-Branche weiterschrumpfen. Das wäre fatal – nicht nurfür die betroffenen Managementteams,sondern auch für die Innovationskraftder DACH-Region.

Eine interessante Lektüre dieser Ausgabe(und den Investoren zahlreiche lukrativeExits) wünscht

[email protected]

VentureCapital Magazin 2/2010 3www.vc-magazin.de

Editorial

Börsenfenster, öffne Dich!

Andreas Uhde, Chefredakteur

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4 www.vc-magazin.de

Inha

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VentureCapital Magazin 2/2010

3 EditorialBörsenfenster, öffne Dich!

Auslese

6 Statistiken, Top-News und Tendenzen

Titelthema

12 Was das Herz begehrtVon E-Commerce profitierenGrün der, Investoren und Kunden

Märkte & Zahlen

18 Vis-à-vis„Mittelständler gehen mit Außen -ständen bei Lieferanten oft sorg -los um“Interview mit Justus Hecking-Veltmann, Klaus Engberding undArno Schneider, EOS Gruppe

20 Lohnt sich Private Equity noch?USA: Drastischer Rückgang derVenture Capital-Renditen im10-Jahres-Rückblick

22 Wagniskapital Down UnderAustralien: Chancenreich fürVen ture Capitalisten ausEuropaDr. Angelika Yates, LutherRechtsanwaltsgesellschaft

26 Executive Talk„In große Kabelnetzbetreiber zu in vestieren, ist ein gutes Geschäft!“Interview mit Prof. Dr. HelmutThoma, Medienexperte

28 Menschen & MacherDr. Rüdiger KollmannTeil 39 der Serie

29 VC-Kolumne vonPaul Jozefak, Neuhaus Partners Identitätskrise der BusinessAngels

Early Stage & Expansion

30 Von der Uni zum UnternehmerVielfältige Starthilfen für Gründer aus der Hochschule

32 Investor im PortraitFrischer Wind in WienTeil 102: First Love Capital Beteiligungs-ManagementGmbH & Co. KG

34 M&A-Kolumne vonRalf Philipp Hofmann, JaninaMarek, Jupiter Capital PartnersM&A im E-Commerce-SektorFull-Service, neue Geschäfts-modelle und internationale Investoren

Mittelstand/Buyouts

36 M&A-Transaktionen im IT-SektorErfolgreiche Unternehmens -akquisitionen erfordern BranchenexpertiseDr. Andreas Lober, Dr. ClemensJust, Schulte RiesenkampffRechtsanwaltsgesellschaft

38 Werte schaffen nach der KriseNeue Herausforderungen fürBuyout-Manager

mization•Online-Shopper•Schokoladebs•Exklusivität•Markenkleidung•Schblingsprodukte•Kleidungsstücke•

munity•Vermittlungsplattform•Musik-omization•Online-Shopper•Schokoladät•Markenkleidung•Schnäppchenpregsprodukte•Kleidungsstücke•Accesstlungsplattform•Musik-Shop•E-Comm

ne-Shopper•Schokolade•Hundefutterenkleidung•Schnäppchenpreis•Live Se•Kleidungsstücke•Accessoires•Schattform•Musik-Shop•E-Commerce•Coer•Schokolade•Hundefutter•Parfüm•äppchenpreis•Live Shopping•

sprodukte•Kleidungsstücken•munity•E-Commerce•Musik-Shop•mization•Online-Shopper•

hopping-Clubs•Exklusivität•Markenk

12 Was das Herz begehrt

Von E-Commerce profitierenGründer, Investoren und Kunden

Es war in jeder Hinsicht ein langer Weg

vom fahrenden Händler über Megakauf -

häuser zum E-Commerce. Die geplatzte

Internetblase kurz nach der Jahrtausend -

wende hat sich dabei nur als kurzer

Bremsweg herausgestellt. Mit dem

richtigen Ansatz können Gründer Kun-

den und Investoren überzeugen – und

Branchenriesen aus der Welt des statio -

nären Handels hinter sich lassen.

30 Von der Uni zum Unternehmer

Vielfältige Starthilfen für Gründer aus der Hochschule

Ausgründungen (Spin-offs) aus der Hoch -

schule und aus verwandten, wissen-

schaftlichen Einrichtungen heraus sind

ein wichtiger Bestandteil der Gründer-

szene. In Deutschland fehlt es nicht an

guter Forschung und an Innovationen,

aber es mangelt manchmal daran, sie

in wirtschaftlich erfolgreiche Produkte

und Lösungen umzusetzen. Unterstüt-

zung gibt es jedoch von vielen Seiten.

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VentureCapital Magazin 2/2010 5www.vc-magazin.de

Inhalt

49 Standpunkt GründerSpin-offs – im Zusammenspielmit universitärer Gründerförde -rungFlorian Nöll, spendino

50 Rasche Erfolge trotz knapperBudgetsSuchmaschinenmarketing:Idealer Begleiter für Start-upsAndré Kolell, Blue Summit Media

52 Case StudyGründen an der Grenzeasgoodas.nu GmbH: Zweitmarkt für Handys

54 „Ich kann schlecht daheim aufder Couch sitzen“Interview mit Boris Polenske,Geschäftsführer und Gesell-schafter von pkw.de

55 Elevator Pitch– Dailyplaces.net –

poi.la GmbH– Vedento Weckbach und

Kovarik GbR

54 „Ich kann schlecht daheim auf der Couch sitzen“

Interview mit Boris Polenske,Geschäftsführer und Gesell-schafter von pkw.de

Ein Lebenslauf wie aus dem Lehrbuch

für Unternehmer: Boris Polenske grün-

dete schon als Schüler sein erstes

Start-up und attackierte später sogar

Branchengrößen wie die Deutsche Tele-

kom. Welche Entscheidungen er erneut

treffen würde, wo er sich die Finger

verbrannte und ob er sich einen Wechsel

auf die Investorenseite vorstellen kann,

berichtet er im Interview.

38 Werte schaffen nach der Krise

Neue Herausforderungen fürBuyout-Manager

Konjunktureinbruch und restriktive Fi-

nanzmärkte haben auch die Buyout-

Märkte getroffen: Parallel zur Lehman-

Pleite sackte das Transaktionsvolumen

im 4. Quartal 2008 drastisch ab. Von Ja -

nuar bis September 2009 belief sich das

Volumen in Deutschland auf weniger

als ein Zehntel der Summe des Boom-

jahres 2007. Ein solcher Rückgang wirft

zahlreiche existenzielle Fragen auf.

42 Positive ImpulsePrivate Equity – Markterwartungen 2010Philippe Roesch, Auda

Private Equity-Dachfonds

43 FondsportraitFeeder für einen Asien-DachfondsBerenberg & Hansa TreuhandPrivate Equity Partners 2 Asien

44 „Mezzanine und Infrastrukturinteressant“Interview mit Andreas Schmidt,Sal. Oppenheim Private EquityPartners

45 Dachfonds-News

Entrepreneurship

46 Entrepreneurship-Flash

48 CleanEquity MonacoEin Ausblick auf die 3. Auflageder Cleantech-Investorenkon-ferenz im Fürstentum

risch

n Private Equity

rüher (bei UN mit vergleichbaren Gewinne

Differenz: -32%

wertungsmultiple beim Einstieg (Unternehm

etzt: 6,5x

Früher: 60%Fremdkapital in % der Gesamtkapitalisieru

Jetzt: 30%

hältnis zum EBITD

er: 2,0 Mrd. USD

t: 0,3 Mrd. USD

ehmenswert

Datenbank

56 Deal-Monitor

62 Soeben erschienen

62 EventsVeranstaltungen für VCs,Gründer und Dienstleister

63 Zitat des Monats

63 Ausblick/Impressum

64 Stellenmarkt

In Kooperation mit

66 People

Unter www.vc-magazin.de

� Alle 102 Teile der Serie

Investor im Portrait

� Alle Dachfonds-Portraits

� Die Serie Business Angel-Netzwerke

� Ein aktuelles Interview

� ... und vieles mehr!

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6 www.vc-magazin.de

Aus

lese

VentureCapital Magazin 2/2010

Private Equity-Regulierung Ranking des Monats

Zahl des MonatsGrafik des Monats

Neues aus BrüsselVon Dörte Höppner, Geschäftsführerin des BVK

Zum Jahreswechsel übernahm Spanien für die kommen-den sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft vonSchweden. Die Spanier verantworten die Tagesordnungaller Sitzungen des Ministerrates, führen den Vorsitz beiden Sitzungen der Fachminister und leiten auch die rund140 Arbeitsgruppen des Rats – so auch die zur geplantenAIFM-Richtlinie. In Spanien gibt es keine ausgeprägte Pri-vate Equity-Kultur, weshalb die Finanzierungsform aufder politischen Agenda nicht ganz oben steht. Die Spa-nier gehen – anders als die Schweden – das Thema AIFMbedächtig und unaufgeregt an. Wollten die Schwedennoch unbedingt ihre Position bei den anderen 26 Mit-gliedstaaten durchsetzen, sehen die Spanier sich eherals Moderator. Erste Amtshandlung: Alle Delegationenwurden erneut gebeten, ihre Position zum Richtlinien-entwurf darzustellen. Es wäre nicht überraschend, wennsich der Abstimmungsprozess im Ministerrat bis zurJahresmitte hinziehen würde. Dann würden die Belgierdas Erbe der Schweden und Spanier antreten.

Small Cap-Segment im AufwindInsgesamt 150 repräsentativ ausgewählte Unternehmens -käufe und -fusionen im Jahr vor und nach der Pleite vonLehman Brothers nahm die Luther Rechtsanwaltsgesell-schaft unter die Lupe. Davon wurden 76 abgeschlossenund 30 abgebrochen – bei 44 liefen die Verhandlungennoch. Dabei zeigte sich: Die Gesamtzahl im Mid Cap-Bereich bis 500 Mio. EUR blieb konstant, die Summe derTransaktionen im Small Cap-Segment (bis 10 Mio. EUR)stieg um 50%. Die Untersuchung „M&A-Transaktionen2007/2008/2009 – Rückblick, Analyse und Trends“ istkostenfrei unter [email protected] bestellbar.

+13.000

Trotz der größten Wirtschaftskrise seit der Gründungder Bundesrepublik wurden im vergangenen Jahr mehrUnternehmen gegründet als liquidiert. In einer erstenHochrechnung kam das Bonner Institut für Mittelstands-forschung (IfM) Anfang Januar auf 410.000 Existenzgrün-dungen im Jahr 2009. Im Vergleich zum Vorjahr – mit399.000 neuen Unternehmen das schwächste Jahr seit1990 – ist dies eine Steigerung um 2,7%. Die Zahl derMarktaustritte sank im gleichen Zeitraum um 3,6% von412.000 auf rund 397.000. Damit liegt der Gründungssaldobei +13.000 und weist wieder ein positives Vorzeichenauf. Im Jahr 2008 war er erstmals seit Mitte der 1970er-Jahre negativ ausgefallen.

Einbruch im Westen

Top 10 der Zielländer von

Private Equity-Transaktionen 2009

Platz Zielland 2007

(in Mrd. USD)

2008

(in Mrd. USD)

2009

(in Mrd. USD)

1 USA 486,545 112,543 53,869

2 China 5,081 4,937 12,277

3 UK 147,57 44,773 11,364

4 Frankreich 40,983 15,159 10,428

5 Japan 9,532 3,179 5,94

6 Luxemburg 0,931 2,901 5,583

7 Belgien 2,312 1,978 4,987

8 Italien 8,997 13,397 4,033

9Deutsch-land

28,728 20,429 2,685

10 Spanien 10,186 17,342 2,679

Quelle: Zephyr veröffentlicht durch BvD

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1

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6

7

Quartal

3/20

07

4/20

07

1/20

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2/20

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3/20

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4/20

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2/20

09

3/20

09

< 10 Mio. EUR < 100 Mio. EUR < 500 Mio. EUR

Anzahl der Transaktionen nach Volumen

3. Quartal 2007 bis 3. Quartal 2009

Quelle: Luther Rechtsanwaltsgesellschaft

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8 VentureCapital Magazin 2/2010

Aus

lese

VC Magazin: Die EVCA hat sichim November eine neue Strukturgegeben. In welcher Form kön-nen die Mitglieder der VenturePlattform nun Einfluss nehmen? Brandis: Ein wesentlicher Ein-flussfaktor ist sicherlich dieneue Budgethoheit. Allein da-durch, dass wir zukünftigselbst entscheiden können, beiwem und für was wir Geld aus-geben, sind wir in einer besse-ren Position als vorher. Dieneuen Abläufe – und der Pro-zess der Entscheidungsfin-dung – müssen von allen Betei-ligten aber erst noch eingeübtwerden.

VC Magazin: Das Fundraisingstellt derzeit eine der größtenHürden dar. Wie wollen Sie dieSituation verbessern?

Mehr Spielraum für die Venture Plattformder EVCADr. Hendrik Brandis, geschäftsführenderGesellschafter und Mitgründer der Early-bird Venture Capital GmbH (Hamburg/München) ist neuer Vorsitzender derVenture Plattform der European PrivateEquity & Venture Capital Association(EVCA). Er folgt damit auf Patrick Shee-han, Partner des Environmental Tech -nologies Fund (ETF) in London. Erstletzten November hatte die EVCA alsGesamtverband im Zuge ihrer Neustruk-turierung allen Arbeitsplattformen – ne-ben Venture Capital auch Mid Market,Large Buyout und Limited Partners – grö-ßeres Gewicht verliehen. So könnennun auch die Mitglieder der VenturePlattform stärker über die Zielsetzungenund Ressourcen des Bereiches mitbe-stimmen.

Zwischen Venture Capital-Investitionen in US-Start-ups aus dem Energiesektor und dem Ölpreis bestehtein Zusammenhang: Zieht der Ölpreis an, steigt imgleichen Zug das Interesse an jungen Unternehmen,die neue Wege der Energienutzung erschließen. Zudiesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Deut-sche Bank Research. Als der Ölpreis im Sommer 2008neue Höchststände erreichte, nahmen auch die Finan-zierungen in Energie-Start-ups zu – nach dem Aus-bruch der Finanz- und Wirtschaftskrise sanken beideWerte deutlich. Vor allem Solarunternehmen erhieltenim ersten Quartal 2009 kaum Geld. Seitdem hat sichdie wirtschaftliche Lage zunehmend stabilisiert, undbeide Kurven befinden sich im Aufwind.

Venture Capital am Puls des Öls

Ölpreis (USD pro Barrel, li.)

USA

140

120

100

80

60

40

20

0

20181614121086420

Anteil der VC-Investoren in Industrie und Energie in % (re.)

00 01 02 03 04 05 06 07 08 09

Venture Capital am Puls des Ölpreises

Quelle: DB Research, PwC Money Tree, WWMD

+++ München – Der weltweit ope-rie rende Finanzinvestor Apax Part -ners hat einen Mehrheitsanteil anPsagot Investment House erwor-ben. Der israelische Asset Mana-ger verwaltet knapp 22 Mrd. EUR.+++ Frankfurt – Die internationalenAnwaltssozietäten Hogan & HartsonLLP und Lovells LLP werden sichzum 1. Mai zusammenschließen undals Hogan Lovells firmieren. +++München – Bei den M&A Awards2009 in New York wurde TVMCapi tal in der Kategorie „Strate -gische Unternehmenstransaktiondes Jahres“ ausgezeichnet. Anlasswar der Verkauf der Direvo Bio-tech AG an Bayer Healthcare. Be-rater war Mummert & Company.+++ Hamburg – Im vergangenenJahr platzierte Nordcapital im Seg-ment Private Equity 3,4 Mio. EUREigenkapital. Nach 4,7 Mio. EURim Jahr 2008 entspricht das einemRückgang von knapp 28%.

Newsticker

Unser Nachwuchs, Jahrgang 2009

... in unseren InvestImpuls-Fonds

• Auto Signal Systems GmbH• Rodos Biotarget GmbH• Fidlock GmbH• TDSG / KBH Holding GmbH• RF Mondial GmbH• Data Assessment Solutions GmbH• Vantronix GmbH

... im ELS Fonds

• SimuForm GmbH• WaveScape GmbH• TriDiCam GmbH• studdex GmbH• Nevigo GmbH

... im Team

• Sven Klose, Investmentmanager• Benjamin Iber, Analyst

Herzlich Willkommen in der Familie!

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Auslese

Nachgefragt bei Dr. Hendrik Brandis, Earlybird Venture Capital/EVCA

Brandis: Zunächsteinmal leiden wirdarunter, dass dieDatenbasis für dieVenture Capital-Industrie unbe-friedigend ist. DieArt und Weise,wie diese Datengesammelt undverwaltet werden,führt zu falschenSchlussfolgerun-gen und stellt die Industrie in einemunnötig schlechten Licht dar. Wegendieser Zahlen gelangen europäischeVenture-Fonds oft nicht in die Allo-kation institutioneller Investoren. Zu -dem haben wir mit den weltweitenWorkshops für Limited Partner inder Vergangenheit gute Erfahrungengemacht und werden sie fortführen.Außerdem arbeiten wir an einem

Dr. Hendrik Brandis

White Paper für die europäischeKommission, wie die Rahmenbedin-gungen für Venture Capital verbes-sert werden können.

VC Magazin: Wie stellt sich die Si-tuation auf der Exit-Seite dar?Brandis: Sie könnte besser sein. Umdaran etwas zu ändern, haben wir ei-ne Diskussionsrunde mit den führen-den europäischen Börsen initiiert.Auf der Tagesordnung stehen z.B.die Harmonisierung von Anforderun-gen für ein effizientes Multi-Listingan verschiedenen Handelsplätzen,gemeinsame Indizes und eine ver-besserte Abdeckung von Small undMicro Caps durch Analysten. Da -neben wollen wir durch weitere Initia -tiven wie M&A-Connect die Portfolioseuropäischer Venture Capital-Fondsnäher an potenzielle strategischeInvestoren bringen.

VCMagazin: Wie sehen Sie die deutsch -sprachige Venture Capital-Szene imeuropäischen Vergleich positioniert? Brandis: Wie in keinem anderen Landist der Markt in Deutschland aus derBalance geraten. Das kann man wun-derbar quantifizieren, wenn man dasBruttoinlandsprodukt der USA alsAusgangspunkt nimmt und die Zahlder Beteiligungsgesellschaften ver-gleicht. In den Staaten gibt es über800 Venture Capital-Fonds, von denenrund 250 umgerechnet über 100 Mio.EUR verwalten. Dementsprechendmüssten wir in Deutschland ca. 260Fonds sehen, darunter 80 große. Tat-sächlich gibt es hierzulande nur 15aktive Gesellschaften, und nur vier da-von verwalten mehr als 100 Mio. EUR.Insgesamt liegt die hiesige Venture-Industrie deutlich unter dem euro -päischen Durchschnitt. Wir habenhier einen riesigen Nachholbedarf!

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10 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 2/2010

Aus

lese

Neuer Rekordwert bei LeveragedBuyouts (LBO): Das von Finanzinves -toren durchschnittlich eingebrachteKapital stieg im Jahr 2008 auf den

höchsten Wert seit über zehn Jah-ren. Für 2009, das erste Kalender-jahr nach der Pleite der Lehman-Bank, liegen noch keine Zahlen vor.

Mehr Eigenkapital, weniger Schulden

Bezogen auf M&A-Transaktionen2009 in Deutschland konnten diespezialisierten Sozietäten weitge-hend ihre 2008 errungenen Spitzen-positionen halten. Als einzigerneuer Name taucht Hengeler Muel-ler in der Wertrangliste auf. Die

vorige Nummer zwei CliffordChance fiel auf den fünf ten Platzzurück. In der Volumenranglisteänderte sich die Reihenfolge ander Spitze, CMS und FreshfieldsBruck haus Deringer tauschten diePlätze.

M&A 2009: neue Top 3-Sozietät

0%

Rollover-Kapital eingebrachtes Kapital

10%

20%

30%

40%

50%

k.A.

4,72,7 2,3 2,5 2,1

3,83,35,5

2,73,5 4,1 3,9

30,031,7

35,737,8

40,6

35,133,6

32,9

42,6

32,1

40,0 39,5

1–3Q.2009

200820072006200520042003200220012000199919981997

Durchschnittlich eingesetztes Eigenkapital bei LBOs 1997–2009

Quelle: Credit Suisse

Um gut 68% reduzierte sich das Ka-pital, das amerikanische PrivateEquity-Gesellschaften im Jahr 2009eingesammelt haben. Konnten 508erfolgreiche Fonds im Jahr 2008noch ein Volumen von 299,9 Mrd.USD verbuchen, brachten 331 Fondsjüngst lediglich 95,8 Mrd. USD auf.Wie Dow Jones berichtet, lag derRückgang allein im vierten Quartal2009 bei 80%.

Deutlicher Rückgangim US-Fundraising

0 50 100 150 200 250 300 350

20

09

20

08

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183,0

104,5

Private Equity Fundraising (gesamt)

in Mrd. USD

US-Fundraising auf

Sechs-Jahres-Tief

Quelle: Dow Jones

M&A-Transaktionen in Deutschland: Top 3-Sozietäten 2009 nach Wert

Rang 2009 Rang 2008 Sozietät Wert in Mio. USD Anzahl Transaktionen

1 1 Freshfields Bruckhaus Deringer 49.895 63

2 8 Hengeler Mueller 29.363 36

3 3 Linklaters 21.092 34

M&A-Transaktionen in Deutschland: Top 3-Sozietäten 2009 nach Anzahl

Rang 2009 Rang 2008 Sozietät Wert in Mio. USD Anzahl Transaktionen

1 2 CMS Hasche Sigle 7.302 68

2 1 Freshfields Bruckhaus Deringer 49.895 63

3 3 Clifford Chance 13.844 40

Quelle: mergermarket

Im Laufe des Jahres will sich AtlasVenture nach Boston zurückzie-hen. Das Büro in München sollganz geschlossen werden, ReginaHodits übernimmt die Rolle einesVenture Partners. Aus dem Londo-ner Büro siedelt Partner FredDurstin in die USA über, währendChristopher Spray vor Ort weiter-hin das europäische Portfolio be-treut. An der strategischen Aus-richtung soll sich nichts ändern,Atlas Venture will weiterhin in euro -päische Start-ups investieren.

Atlas Venture verlässt München

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Was das Herz begehrt

Von E-Commerce profitieren Gründer, Investoren und Kunden

Es war in jeder Hinsicht ein langer Weg vomfahrenden Händler über Tante-Emma-Läden undMegakaufhäuser zum E-Commerce. Die geplatzteInternetblase kurz nach der Jahrtausendwende hatsich dabei nur als kurzer Bremsweg herausgestellt.Seit das Internet selbstverständlicher Teil des Alltagsgeworden und bei Gründern und Investoren Realismuseingekehrt ist, lässt sich online Geld verdienen. Mit demrichtigen Konzept und einer geeigneten Produktgruppekönnen Gründer Kunden und Investoren überzeugen – undBranchenriesen aus der Welt des stationären Handels hintersich lassen.

Verbrannte Finger als LehrmeisterSo wie Kinder auf eine heiße Herdplatte fassen müssen,um ihre Lektion zu lernen, müssen auch Investorenmanchmal schmerzhafte Erfahrungen sammeln. Der Inter -nethype um die Jahrtausendwende hat sich dabei als diebislang größte – und insgesamt teuerste – Lehrstunde fürVenture Capital-Geber gezeigt. Besonderes Aufsehenerregte seinerzeit die Pleite des Online-Lebensmittel -händ lers Webvan: Nach Schätzungen von US-Analystenwur den fast 1,2 Mrd. USD verpulvert. Mehr Glück hattendie Kapitalgeber beispielsweise beim Aufbau des heutigenGemischtwarenladens Amazon, der allerdings zunächstauch viel Geld verschlungen hat und etliche Jahre für dieschwarze Null brauchte. Einen neuen Hype – und weitge-hende Orientierungslosigkeit, wie Geld verdient werdenkann – gab es seitdem nur bei Social Networks. Im Online-Handel dagegen legen Investoren wie Gründer wert auf

realistische Ziele und schnelle Mone-tarisierung. In Zeiten wie diesen erwei -se sich E-Commerce als risikoarmesInvestment für Venture Capital-Geber,sagt beispielsweise Jörg Binnenbrü-cker von DuMont Venture. „Bei einemtransaktionsbasierten Modell erkenntman schnell, ob es vom Markt ange-nommen wird. Außerdem verringerndie Einnahmen den Kapitaleinsatzdes Investors“, erklärt er.

Kopie oder eigene Idee?Doch es gibt auch Kritik am Vorgehen der hiesigen Ven -ture Capital-Szene. Der renommierte Blogger Jochen

Krisch (Exciting Com-

merce) hält heimi-sche Seed-Investoren für zu

sehr auf Sicherheit bedacht: „Für deutsche Kapitalgebermuss sich ein Geschäftsmodell schon bewährt haben.US-Gesellschaften dagegen sind innovationsfreudig undentwickeln auch einen Markt.“ Dies erkläre auch, warumdie meisten heimischen Start-ups meist als Copycats vonUS-Vorbildern agieren. Das Problem sei komplexer, wider-spricht Jörg Binnenbrücker (DuMont Venture) dieser Sicht -weise: „In den USA gibt es insgesamt mehr Venture Capi-tal-Geber und daher auch weit mehr Seed-Kapital, durchwelches insbesondere frühe Ideen finanziert werden. Dasbegründet die Zurückhaltung hierzulande.“ Abgesehendavon hätten sich in den letzten zweiJahren „95% der US-Venture Capita-listen ähnlich ängstlich gezeigt. Vielewagen noch nicht einmal internatio-nale Investments“, rückt Ingo Franzvon Creathor Ven ture die Perspek -tive gerade. Außerdem sieht Krischauch Defizite bei den Gründern, dieentweder innovativ, aber wirtschaft-lich unbedarft seien oder als Ma -nagergründer lieber mit geklontenGeschäftsmodellen loslegen. „Im Han -del innovativ zu sein, fällt schwer.Mit der richtigen Idee können Gründer aber sehr effektivNischen abdecken – vor allem, da viele große Offline-Marken dem Internet fernbleiben“, erwidert Binnen -brücker. So zeigt das erste Ergebnis der Google-Suchenach Sonnenbrillen ganz oben Mister Spex an, beimSchlagwort Schuhe liegt Zalando noch vor Deichmann aufdem zweiten Platz.

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VentureCapital Magazin 2/2010

Jörg Binnenbrücker,DuMont Venture

Ingo Franz,Creathor Venture

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VentureCapital Magazin 2/2010 13

Einzigartiges für die MassenDennoch wurden in Deutschland originäre und originelleKonzepte entwickelt. So traten die Gründer von MyMüslieine Welle im Bereich Mass Customization los. Neben demFrühstück (Saft, Marmelade, Kaffee) können Online-Shop-per u.a. noch Schokolade, Hundefutter oder Parfüm maß-

geschneidert bestellen. Für viele Gründer entpuppt sichdas Konzept als Goldgrube: Sie nutzen die Preisvorteileder Massenproduktion, während der Käufer gerne einenAufpreis für personalisierte Güter zahlt. So setzt Chocripro Bestellung durchschnittlich 15 EUR um – für zwei bisvier Tafeln Schokolade. „Das Produkt selbst ist schon �

Start-ups mit Mass Customization (Auswahl)

Start-up Shop online seit Produkt

MyMüsli Apr 07 Müsli

Sonntagmorgen Mrz 08 Kaffee

MyParfüm Aug 08 Parfüm

Chocri Sep 08 Schokolade

Freischnauze Sep 08 Hundefutter

MeinKartenspiel Nov 08 Kartenspiele

Saftfabrik Dez 08 Saft

Wunschlikör Jan 09 Likör

mymelade Jun 09 Marmelade

Quelle: eigene Recherche

Nach dem Erfolg von MyMüsli sind auch andere Start-ups auf den Geschmack vonMass Customization gekommen.

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emotional. Außerdem erhält man für kleines Geld ein in -dividuelles Geschenk“, erläutert Gründer Franz Duge.Allerdings hat es auch schon Opfer gegeben – so mussteFabidoo die Pforten schließen. Der Hersteller von per -sonalisierten Figürchen blieb unter der kritischen Um-satzschwelle.

Dieser Fall zeigt auch die Grenzen von Mass Customizationauf, da das Konzept nur bedingt Venture Capital-fähig sei,warnt Franz: „Auch wenn Individualisierung als gesell-schaft licher Trend immer wichtiger wird, streben Inves -toren große Märkte an. Die gibt es nur bei wenigen Pro-dukten.“ Schokolade gehört sicherlich in diese Kategorie,denn Chocri peilt im zweiten vollen Geschäftsjahr die

Umsatzmillion an und expandiert jetzt in die USA. Dort trittdas Ber liner Start-up quasi einen Dreikampf gegen sichselbst an. Zwei US-Klone orientieren sich sehr deutlicham deutschen Vorbild. „Wir profitieren von unserer Er -fahrungskurve“, zeigt sich Co-Gründer Franz Duge selbst-bewusst. „Keine Angst vor Copycats“, ist auch die Devisevon Jochen Krisch: „Ein Start-up lebt von den nichtgreifbaren Erfolgsfaktoren – den Erfahrungen und demHerzblut der Gründer.“

Shopping-Clubs: Exklusivität als MerkmalIn zwei wesentlichen Punkten haben sogenannte Shop-ping-Clubs, die hierzulande vor rund anderthalb Jahren

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VentureCapital Magazin 2/2010

Nachgefragt bei Ingo Heinrich, Geschäftsführer der Stylefruits GmbH

VC Magazin: Mit Ihrem Start-up Style-fruits gehören Sie in Deutschland zuden Vorreitern des Social Shopping.Wie haben Sie die Nutzer von IhremKonzept überzeugen können?Heinrich: Auf unserer Website könnenFrauen eigene Outfits aus Tausendenvon Modeartikeln zusammenstellenund sich von anderen Styling-Ideeninspirieren lassen. Die Outfit-Logik istprinzipiell schon seit 15 Jahren ausFrauenzeitschriften bekannt und gelernt. Bei uns wer-den monatlich rund 35.000 neue Outfits zusammenge-stellt und oftmals auch stark diskutiert. Es besteht einehohe Leidenschaft, sich auf unterhaltsame Art mit Modeauseinanderzusetzen. Mit diesem Konzept erreichen wirmonatlich rund 500.000 Nutzerinnen. Männer wollendage gen meist nur informiert werden.

VC Magazin: Wie haben Sie Ihr Start-up bislang finanziert? Heinrich: Die Anschubfinanzierung für den Prototyp kamvon den drei Gründern, Ende 2008 stieg dann CreathorVenture mit einem siebenstelligen Betrag ein. Unseren

Geldgeber hat überzeugt, dass wir keine reine SocialCommunity aufbauen wollten, sondern ein tragfähigesGeschäftsmodell entwickelt haben. Über unsere Websitegenerieren wir bei unseren Shop-Partnern einen hohensechsstelligen Warenumsatz im Monat, an dem wir durchProvisionen beteiligt sind.

VC Magazin: Welche Entwicklungsschritte planen Sie alsNächstes?Heinrich: Wir streben die Internationalisierung an, vor-rangig große europäische Märkte wie Frankreich, Spa-nien und Italien. Der Online-Modekauf hat in diesen Län-dern starke Wachstumsraten, und die Rate der Retou renliegt je nach Markt 15–25% unter dem deutschen Wert.Das ist gut für die Marge.

VC Magazin: Werden Sie angesichts dieser Zahlen undPläne aktiv von Kapitalgebern angesprochen?Heinrich: In der Tat. Besonders Venture Capital-Gesell-schaften aus den USA treten an uns heran, was natürlichim Hinblick auf unsere geplante Internationalisierungund eine entsprechende weitere Finanzierungsrunde füruns von Vorteil ist.

Ingo Heinrich

Süßer Exportschlager: Das deutsche Start-up Chocri will jetzt auch in den USA Kunden zum Kauf individueller Geschenke „verführen“.

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VentureCapital MagazinSponsoring-Partner 2010

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Regionale Rabatte als erster Trend 2010An die Zukunft eines anderen Geschäftsmodells glaubenderzeit viele heimische Gründer und auch schon einigeKapitalgeber. Im Zuge einer Weiterentwicklung der ge-schlossenen Shopping-Clubs bzw. des Live Shoppingshaben sich regional begrenzte Rabattaktionen als Trend-thema entpuppt. Der Clou dieses Modells: Erst wenn eine

bestimmte Anzahl von Personen teilnimmt, kommt derDeal zustande. Spätestens die 30 Mio. USD schwere Finan-zierungsrunde für das US-Start-up Groupon (Kunstwortaus „group“ und „coupon“) hat hierzulande den erstenHype 2010 ausgelöst. In den letzten Wochen ist bereitseine Handvoll Klone an den Start gegangen, weitere Copy-cats stehen in den Startlöchern. Bei CityDeal aus Berlinsind bereits die drei Samwer-Brüder sowie die VentureCapital-Arme von Holtzbrinck undOtto mit 4 Mio. EUR eingestiegen.„Wir werden sicherlich ein DutzendGründun gen erleben, aber nur dreibis vier Start-ups mit fähigen Teamsund solider Finanzierung haben guteKarten“, sagt Jochen Krisch. Als be-sondere Hürde kann sich die starkeOffline-Komponente erweisen. DieGründer müssen jeden Tag für jedeStadt gute Angebote organisieren.

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wie Pilze aus dem Boden schossen, einen anderen Weggewählt. Sie richten sich an geschlossene Nutzergruppenund verkaufen nur Standardprodukte – allerdings in be-grenzter Stückzahl. Als Vorreiter hat Vente Privee ausFrankreich das Modell marktfähig gemacht, in Deutsch-land hat sich der u.a. von Business Angels wie LukaszGadowski und Holtzbrinck Ventures finanzierte KlonBrands4Friends zum Marktführer aufgeschwungen. ImRegelfall wird Markenkleidung zum Schnäppchenpreisverkauft, mittlerweile werben aber unzählige weitereAnbieter um die Aufmerksamkeit und das Geld der Nutzer.So haben zwei Schwestern erst im Oktober das Start-upBlack Pirate Coffee Crew gegründet, um ausschließlichKaffee und Kaffee-Zubehör zu verkaufen. „Es wird zu einerMarktbereinigung kommen“, ist sich Jochen Krisch sicher.Insgesamt werden aus seiner Sicht zwei bis drei Univer -salisten überleben, dazu hätten Nischenanbieter nochChancen. „Gründer sollten dabei eher die Ziel- und weni-ger die Produktgruppe im Auge haben“, warnt er.

Live Shopping im AbwindEinen ähnlichen Ansatz fahren die Anbieter von LiveShopping: Sie bieten jeden Tag neue Produkte zu Kampf-preisen an, das Angebot gilt aber für jedermann, bis derVorrat verkauft ist. Große Abnahmemengen ermöglichengünstige Konditionen, was zu teils deutlichen Preisvortei-len gegenüber der unverbindlichen Herstellerempfehlungführt. Während das US-Vorbild woot weiterhin wächst,hat sich das Konzept in Deutschland nur bedingt durch-setzen können. Im vergangenen September habe sich mitguut.de einer der „deutschen Parade-Shops“ zum Schnäpp -chen-Portal gewandelt, zeigte sich der Blogger StephanRandler ernüchtert. Als neutraler Beobachter mag ernicht mehr an das Geschäftsmodell glauben. In der Praxisging mit schutzgeld.de schon im November 2008 einerder Frühstarter in die vorzeitige Rente.

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VentureCapital Magazin 2/2010

Twitter-Kurzumfrage #VC210

@vc-magazin: Mit welchem E-Commerce-Konzeptsollte ein Gründer jetzt loslegen?

@timoeh: paid-content ;-)@pmoehring: auf jeden Fall nicht mehr mit einem Grou-

pon-Clone ohne nennenswerte Differenzierung@jkrisch: Event-Konzepte in jeglicher Form #shopping

#events@krautkraemer: Gute Chancen sehen wir im Bereich

der Mobile Apps und Events

@vc-magazin: Von welchen Konzepten sollen dieGründer die Finger lassen?

@kaboa: dem Groupon-Schmarrn@getoliverleon: ein weiterer Shopping-Club ohne Verti -

kalisierung, Branchenbücher@ripanti: von rein werbebasierten Modellen und Shop-

ping-Clubs

Start-ups mit regionalen Rabattaktionen (Auswahl)

Start-up Rabatte in*

CityDeal Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München, Stuttgart

Coole Deals Hamburg, München

CoupoMania Hamburg

DailyDeal Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln, München

Heimatpreis München

iKupon.de (angekündigt) Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen

Teambon (angekündigt) Augsburg

UnserDeal (angekündigt) keine Angabe

* Stand 19. Januar 2010Quelle: eigene Recherche

Jochen Krisch,Exciting Commerce

Warten auf Rabatte: Der Verkauf preisgesenkter Produkte findet erst bei einer vorherfestgelegten Mindestteilnehmerzahl statt.

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Titelthema

Es soll emotionaler werdenInsgesamt sehen Investoren und Blogger Shopping-Clubs, Live Shopping oder die Rabatt-Start-ups nur alsZwischenschritt an. „Social Shopping“ soll der treibendeFaktor im Online-Handel werden. „Die Empfehlungen an-derer Nutzer gewinnen an Gewicht“, sagt etwa Binnen-brücker. Der selbsternannte „Produkt-Inspirator“ Shopo-tainment ist bereits ein früher Vertreter dieser Idee undliefert Empfehlungen und Inspirationen auf Basis derpersönlichen Markenwelt: Nutzer können dort ihreLieblingsprodukte zeigen, durch individuelle Empfehlun-gen neue Produkte entdecken und bequem kaufen. Nocheinen Entwicklungsschritt weiter ist die Plattform Style-fruits, auf der sich modebewusste Frauen aus unzähligenKleidungs stücken und Accessoires individuelle Outfitszusammenstellen können (siehe Interviewkasten S. 14).In der angeschlossenen Community können sich die Nut-zerinnen über Stilfragen austauschen und durch dieOutfit-Kombinationen klicken. Einen Stufe weiter ist fürJochen Krisch bereits Lockerz aus den USA: „Die Mischungaus Aktion und Community ist fast schon Entertainment.Das nächste Jahrzehnt wird hier echten Schwung brin-gen – die soziale Komponente nimmt zu, die Leute werdenemotional gepackt.“

Konzepte abseits der TrendsObwohl Trendthemen meist die Auf-merksamkeit auf sich ziehen, könnenGründer mit anderen Ideen Anklangfinden. So zählte froodies aus Dort-mund letztes Jahr zu den Preisträ-gern des Businessplan-Wettbewerbsstart2grow. Bei dem Start-up handeltes sich, ähnlich wie bei Webvan, umeinen Online-Shop für Lebensmittel.„Die Jury überzeugte das Geschäfts-modell vor allem durch das bereits

vorhandene Proof of Concept“, so Jörg Dannenberg, Team -leiter der start2grow-Gründungswettbewerbe. AuchPlatt formen für gebrauchte Güter finden Nutzer undInves toren: Trade-a-Game wurde von DuMont Venturefinan ziert, reBuy.de schloss letzten Sommer eine großeFinanzierungsrunde erfolgreich ab, an der sich u.a.Business Angel Klaus Wecken und die KfW beteiligt haben.Bei der Vermittlungsplattform Käuferportal, die denMittelstand bei der Suche nach Investitionsgütern unter-stützt, sind renommierte Business Angels wie Oliver Jungoder Kolja Hebenstreit eingestiegen. Auch im Segmentdigitaler Güter liegen noch Chancen. „Im Musiksektor wirddas Thema E-Commerce noch länger diskutiert“, zeigtsich Dr. Henrik Brandis überzeugt. „Das ist ein riesigerMarkt im Umbruch, und auch iTunes in seiner heutigenForm ist nur ein Zwischenschritt“, meint er. Als Akteurmit einem unkonventio nellen Preissystem hat sich bei-spielsweise der digitale Musik-Shop Justaloud aufge-stellt: Jeder Titel startet kostenlos und steigt der Nach-frage entsprechend auf bis zu 0,99 EUR an.

Fazit:Hinsichtlich der Kreativität deutscher E-Commerce-Gründer und des Mutes hiesiger Investoren sind die Mei-nungen geteilt. Finanzierungsrunden für reine Klone vonUS-Vorbildern scheinen für fehlenden Mut zu sprechen.Im Gegenzug legen aber hierzulande aber auch Start-upswie Chocri oder MyMüsli los, die Copycats in den USAprovozieren. Obwohl Investoren vor allem skalierbareModelle und große Märkte verlangen, können Gründerauch ohne Venture Capital-Unterstützung erfolgreichsein. In beiden Fällen kommt es darauf an, dass sie denFokus auf die richtige Ziel- oder Produktgruppe setzenund ihr Konzept schnell umsetzen.

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„Mittelständler gehen mit Außenständenbei Lieferanten oft sorglos um“

Interview mit Justus Hecking-Veltmann, Klaus Engberding und Arno Schneider, EOS Gruppe

Viele Unternehmer müssen Lieferanten bezahlen, ob-wohl sie von ihren Kunden noch kein Geld bekom-men haben. Die Zahlungslücken bringen sie in Zah-lungsnot. Hier kann Finetrading helfen. Was es für Un-ternehmen bietet, erläutert Arno Schneider, Ge-schäftsführer von WCF Finetrading, im Interview mitGeorg von Stein. Sein Unternehmen wurde vor Kur-zem von der zur Otto Gruppe gehörigen EOS Gruppegekauft. Die Motive dafür erläutern Justus Hecking-Veltmann, CFO der EOS Holding, und Klaus Engber-ding, Geschäftsführer der EOS Holding.

VC Magazin: Was bietet WCF für Unternehmen?Schneider: Nehmen wir z.B. einen Schreiner, der eineSchule renoviert und dafür Holz einkaufen muss.Die Schule bezahlt ihn nach vier Monaten. Sein Holzlie -ferant verlangt das Geld jedoch sofort. Der Schreinermöchte aber erst bezahlen, wenn er von der Schulbehör-de sein Geld bekommt. An dieser Stelle hilft Finetrading.Wir bezahlen den Holzlieferanten sofort, und der Schrei-ner bezahlt uns erst vier Monate später, mit einem dem-entsprechenden Zinsaufschlag.

VC Magazin: Was ist der höchste und was der geringsteZinssatz, mit dem Unternehmer bei Ihnen kalkulierenkönnen bzw. müssen?Schneider: Der Nominalsatz reicht im Moment von 5 bis13,5% p.a. Grundsätzlich sind die Stundungskosten nachDauer gestaffelt; der erste Monat ist günstiger, der zweiteteurer und der dritte noch etwas teurer. Größere Kundenerhalten gleichmäßige Konditionen über die Monate hin-weg. Wir bieten neben der Standard-Zahlungsfrist von120 Tagen mittlerweile auch individuelle Vereinbarungen.

VC Magazin: Wie kann ein Unternehmer seinen Zinssatzdrücken? Schneider: Er kann ihn sowohl über eine sehr gute Bonitätreduzieren als auch über wiederkehrend hohe Volumina.Wir präferieren natürlich einen Kunden, der jeden Monathöhere Summen mit wenigen großen Geschäften abwickelt.So kann auch der Kunde den größten Skaleneffekt beimBestellvorgang ausnutzen.

VC Magazin: Sind Ihre Kunden vor allem mittelständischeBetriebe?Schneider: Ja, wir bedienen den breiten deutschen Mittel -stand. Im Moment arbeiten wir aktiv mit 670 Kunden und

Lieferanten. Etwa zwei Drittel unserer Kunden tätigen überuns Geschäfte im Wert bis ca. 300.000 EUR und ein Drittelim Wert bis ca. 1 Mio. EUR, im Einzelfall bis zu 5 Mio. EUR.

VC Magazin: Was passiert, wenn ein Kunde nicht zahlenkann?Schneider: Wir haben überunsere KreditversicherungEuler Hermes eine Rückde-ckung von 90%, und sogarvon 100%, wenn wir selbstuns über Factoring refinan-zieren. Wir budgetieren undkalkulieren die Ausfallquo-ten jedes Jahr neu. Bis jetztliegen wir innerhalb unse-res Planbudgets. Abschlie-ßend prüfen wir die Bonitä-ten nochmals individuell.Zurzeit ist der Kreditversicherungsmarkt schwer zu kalku-lieren. Heute kann jeder Kunde, weil er zu einer bestimm-ten Branche gehört, auf eine Null-Bonität gesetzt werden –voll kommen unabhängig, wel che Bilanzzahlen er vorlegt.

VC Magazin: Wer sind Ihre Konkurrenten? Schneider: Es gibt eine Handvoll kleinerer Anbieter. Aberkeiner bietet ein vergleichbares Modell. Dann gibt es nochEinkaufsgenossenschaften beispielsweise bei Drogerienoder in der Elektrobranche. Aber die haben Mindestab-nahmemengen und arbeiten nicht branchenübergreifendwie wir. Unsere Benchmark sind vielmehr Banken undFactoring-Gesellschaften.

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VentureCapital Magazin 2/2010

Vis-à-vis

Justus Hecking-Veltmann, Klaus Engberding und Arno Schneider (v.l.) trafen sich in den Ge-schäftsräumen der EOS Gruppe mit Georg von Stein (r.) zum Interview.

Arno Schneider

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VentureCapital Magazin 2/2010 19

VC Magazin: Warum hat EOS sich bei WCF eingekauft?Hecking-Veltman: Wir glauben an Synergien zwischenEOS und WCF. Das Produkt Finetrading ergänzt unser An-gebotsspektrum im Bereich kurzfristige Liquidität: NebenInkasso oder dem Kauf notleidender Forderungspaketefinanziert die EOS Gruppe durch WCF nun auch Einkäufevor. Zusätzlich bieten sich Schnittstellen im Vertrieb:EOS-Kunden sind neue Kontakte für WCF, und umgekehrtkönnen die Kunden und Lieferanten der WCF Abnehmerfür unsere Dienstleistungen werden.Engberding: Die EOS Gruppe ist in den vergangenen Jah-ren stark gewachsen. Mittlerweile gehören über 40 Unter-nehmen in 20 Ländern zum Unternehmen. Etwa zwei Drit-tel dieser Unternehmen haben wir akquiriert, ein Drittelwurde neu gegründet.

VC Magazin: Wer sind wichtige Kunden für WCF inDeutschland?Schneider: Die prominentesten Kunden sind Tom Tailor,Lech Stahlwerke, die Max Aicher Gruppe oder Solpower,ein Anlagenbauer im Bereich Photovoltaik.

VC Magazin: Welche Umsatzsteigerung erwarten Sie vonder WCF in der nächsten Zeit?Hecking-Veltman: Aufgrund der aktuellen Krisensitua tionprüfen Kreditinstitute sehr gründlich, wem sie Kredite inwelcher Höhe gewähren. Für den Mittelstand ist es daherwichtig, ergänzende Liquiditätsquellen zu erschließenund das Working Capital zu optimieren. Einkaufsseitigwird Finetrading in Zukunft das zentrale Instrument sein,um diese Ziele zu erreichen. Wir gehen davon aus, dasssich die Umsatzvolumina bei Finetrading in den nächstenJahren verdoppeln werden.

VC Magazin: Und wie machen Sie kulturelle Due Diligence?Was sind dabei die Kernwerte für EOS?Engberding: Bei EOS haben wir vier Kernwerte: Verläss-lichkeit, Offenheit, Vielseitigkeit und Zielstrebigkeit. Da-rauf legen wir sehr großen Wert. Darüber hinaus sind unsTransparenz und die Nachhaltigkeit von Aussagen wich-tig: also keine verborgenen Agenden. Hecking-Veltman: Der M&A-Prozess ist sehr intensiv.Neben den reinen Zahlen-werten ist für uns immerauch wichtig, dass wir mitden handelnden Personengut zusammenarbeiten kön-nen. Um das sicherzustel-len, führen wir im Vorfeldsehr viele Gespräche. Wennes mit dem Unternehmernicht passt, passt es in derRegel mit dem Unterneh-men selbst nicht. Zwar müs -sen wir nicht zusammen Karten spielen oder im Kegel-klub sein, aber wir legen großen Wert darauf, dass derUnternehmer im Unternehmen verbleibt.

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Zahlen

Zu den Gesprächspartnern

1974 als Deutscher Inkasso-Dienst gegründet, beschäf-tigt die EOS Gruppe heute weltweit über 4.000 Mitarbei -ter in 20 Ländern. Die 100%ige Tochter der Otto Groupbietet Dienstleistungen von der Kundengewinnungüber die elektronische Zahlungsabwicklung bis hin zuInkasso und Forderungskauf. CFO der EOS Gruppe istJustus Hecking-Veltman, Klaus Engberding ist Ge-schäftsführer für Deutschland. Vor Kurzem hat EOSdie WCF Finetrading GmbH mehrheitlich übernommen,deren Geschäftsfeld die Vorfinanzierung von WorkingCapital ist. Ihr Geschäftsführer ist Arno Schneider.

Justus Hecking-Veltmann

VC Magazin: Eine Forderung an den Gesetzgeber. Schneider: Wir haben den Eindruck, dass die Verfol-gung von Ansprüchen im Insolvenzfall eines Kundenschwieriger geworden ist. Der Beruf des Insolvenz -verwalters ist recht weit gefasst. Die Gesetzgebung soll-te genauere Vorgaben machen über die Dauer einer In-solvenz und über die Intensität, in der sie bearbeitetwerden muss. Auch beim Thema Zinsschranke gibt esunserer Meinung nach Optimierungsbedarf. Der An-stieg der Grenze betrifft zwar vorrangig die Factoring-Gesellschaften, aber auch uns flankiert er in wenigenFällen.

Engberding: Den Nachteilhaben die Mittelständler. Siegehen mit dem Thema Au-ßenstände bei Lieferantenoft sorglos um. Viele reagie-ren nicht schnell und sensi-bel genug, zumal Ausfallrisi -ken oft exponentiell steigen,je länger die Außenständebestehen. Diese Risiken kön -nen sie durch Finetradingund die Zusammenarbeitmit ei nem Spezialisten imFor derungsmanagementreduzieren.

VC Magazin: Magazin: Wie schätzen Sie die weitere Ent-wicklung von Finetrading ein?Schneider: Der gesamte Factoring-Markt liegt in Deutsch-land bei etwa 100 Mrd. EUR Umsatz, in ganz Europa be-reits im Billionenbereich. Die Factoring-Anbieter haben inden letzten sechs Jahren ihren Umsatz verdoppelt. Wegender Kreditklemme und Finanzierungsengpässen glaubenwir, dass dieser Trend anhalten wird. Als Zukunfts -produkt mit großem Potenzial wird Finetrading in diesemKanon mitspielen.

VC Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!

Georg von [email protected]

Klaus Engberding

Page 20: 2 Februar 2010, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital … · 2019. 5. 21. · 32 Investor im Portrait Frischer Wind in Wien Teil 102: First Love Capital Beteiligungs-Management

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Lohnt sich Private Equity noch?

USA: Drastischer Rückgang der Venture Capital-Renditen im 10-Jahres-Rückblick

Private Equity – ein langfristiges, grundsätzlich illiquides,aber profitables Investment, dessen Wert sich weitgehendunabhängig von den öffentlichen Kapitalmärkten entwickelt.So weit die Theorie. Unten stehende Grafik zeigt jedocheindrucksvoll, dass Private Equity seit 2001 in der Praxisstark mit den globalen Aktienmärkten korreliert. Hat außer-börsliches Beteiligungskapital seine Daseinsberechtigungdamit verloren?

Buyouts: Hohe Volatilität – hoher ErtragIn sechs von elf Jahren belegt Private Equity einen derdrei Spitzenplätze im Renditewettbewerb 13 verschiede-ner Anlageklassen (vgl. Grafik auf dieser Seite). Damitliegt Private Equity in über 50% der letzten elf Jahre im„Top Quartile“ des Asset-Universums. Nur Aktien ausSchwellen- und Entwicklungsländern (Aktien EM) findensich mit sieben aus elf Jahren noch häufiger im Spitzen-

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VentureCapital Magazin 2/2010

1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009Private Equity

70,0%Private Equity

41,5%Bonds Europa

6,8%Rohstoffe

28,6%Aktien EM

54,0%Private Equity

25,9%Aktien EM

34,8%Aktien EM

32,2%Aktien EM

39,1%Bonds Global

13,1%Aktien EM

77,4% +Aktien Asien

64,8%Rohstoffe

29,5%Immo-Fonds

5,3%Bonds Global

18,5%Aktien Asien

36,7%Aktien EM

24,6%Private Equity

26,9%Aktien Europa

23,1%Rohstoffe

16,1%Bonds Europa

5,9%Wandelanleihen

Global 41,3%

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Aktien EM64,1%

Bonds EM14,4%

Hedge Funds3,2%

Bonds EM12,9%

Private Equity35,7%

Aktien Asien17,1%

Aktien Europa26,8%

Aktien Global20,9%

Hedge Funds12,0%

Immo-Fonds3,9%

Private Equity34,7%

Aktien Europa36,3%

Bonds Europa6,4%

Bonds EM1,0%

Bonds Europa6,9%

Aktien Global32,7%

Aktien Global14,9%

Aktien Asien24,5%

Wandelanleihen Global 17,9%

Wandelanleihen Global 11,2%

Bonds EM-11,0%

Aktien Asien33,9%

Wandelanleihen Global 32,2%

Immo-Fonds4,9%

Bonds Global-0,8%

Immo-Fonds4,5%

Aktien USA28,8%

Aktien Europa12,3%

Rohstoffe20,4%

Private Equity16,3%

Bonds Global10,6%

Hedge Funds19,0%

Aktien Global31,1%

Rohstoffe25,5%

Hedge Funds2,1%

Aktien EM-4,1%

Hedge Funds2,0%

Bonds EM25,5%

Bonds EM3,5%

Aktien Global10,8%

Aktien USA16,3%

Aktien Global10,0%

Wandelanleihen Global -31,6%

Bonds EM28,1%

Aktien Global24,6%

Bonds Global2,0%

Wandelanleihen Global -6,3%

Wandelanleihen Global -1,1%

Wandelanleihen Global 24,0%

Aktien USA11,0%

Bonds EM10,7%

Aktien Asien14,1%

Aktien Asien9,7%

Rohstoffe-37,7%

Aktien USA27,8%

Bonds EM23,4%

Aktien Europa-5,0%

Aktien USA-11,2%

Aktien EM-4,4%

Rohstoffe23,8%

Rohstoffe9,6%

Bonds Europa6,0%

Hedge Funds11,8%

Private Equity7,7%

Aktien USA-37,9%

Aktien Europa27,6%

Aktien USA20,6%

Aktien USA-8,1%

Aktien Global-16,5%

Aktien Asien-8,9%

Aktien Europa20,1%

Bonds Global9,3%

Hedge Funds5,9%

Bonds EM9,9%

Aktien Europa7,3%

Aktien Asien-39,8%

Rohstoffe19,2%

Hedge Funds13,7%

Wandelanleihen Global -10,4%

Private Equity-18,2%

Private Equity-12,9%

Bonds Europa1,5%

Wandelanleihen Global 9,0%

Aktien USA5,4%

Bonds Global5,8%

Aktien USA6,2%

Aktien Global-40,6%

Hedge Funds17,5%*

Immo-Fonds4,6%

Aktien Global-12,9%

Rohstoffe-18,4%

Aktien Global-20,4%

Hedge Funds13,2%

Hedge Funds7,9%

Immo-Fonds2,6%

Immo-Fonds3,4%

Bonds EM6,2%

Aktien Europa-44,6%

Bonds Europa4,6%

Bonds Europa0,2%

Aktien Asien-27,3%

Aktien Europa-19,2%

Aktien USA-22,5%

Immo-Fonds3,1%

Bonds Europa7,4%

Wandelanleihen Global -0,1%

Rohstoffe1,9%

Immo-Fonds4,7%

Private Equity-48,6%

Immo-Fonds2,5%

Bonds Global-4,7%

Aktien EM-30,7%

Aktien Asien-23,9%

Aktien Europa-33,8%

Bonds Europa1,5%

Immo-Fonds2,5%

Bonds Global-6,3%

Bonds Europa0,1%

Bonds Europa0,8%

Aktien EM-53,3%

Bonds Global1,9% –

Entwicklung verschiedener Assetklassen

Jährliche Performance (in jeweiliger Währung), sortiert in absteigender Reihenfolge

* = SchätzungenDefinition der jeweiligen Märkte:Aktien Europa dargestellt durch den Dow Jones Euro StoxxAktien USA dargestellt durch den S&P 500Aktien EM dargestellt durch den MSCI EM (Emerging Markets)Aktien Asien dargestellt durch den FTSE Asia PacificAktien Global dargestellt durch den MSCI WorldBond Europa dargestellt durch den JP Morgan European GBIBond EM dargestellt durch den JP Morgan EMBI GlobalBond Global dargestellt durch den JP Morgan Global GBIImmo-Fonds dargestellt durch den BVI Open Real Estate IndexRohstoffe dargestellt durch den DJ-UBS Commodity IndexWandelanleihen dargestellt durch den UBS Global Convertible IndexHedge Funds dargestellt durch Credit Suisse/Tremont Hedge Fund Index.Private Equity dargestellt durch AIC Investment Trust - Private EquityAlle Indizes sind Total Return Indizes

Quelle: Credit Suisse, basierend auf Lipper, a Reuters Company; Stand der Daten: 31.12.2009

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feld. Diese landeten allerdings auch in zwei Jahren (2000und 2008) auf dem letzten Platz des Renditerankings.Private Equity hingegen schließt nur in einem (2008) derzurückliegenden elf Jahre als eine der drei schwächstenAnlageklassen ab.

Venture Capital: Comeback oder ExodusVenture Capital-Fonds konnten in den letzten Jahren we-der in Europa noch in den USA in der Breite überzeugen.

Gern zogen Frühphaseninvestoren daher den weiter ge-fassten 10-Jahres-Vergleich heran, um das Wertsteige-rungspotenzial innovativer Unternehmen aufzuzeigen.Die Internetblase rund um das Jahr 1999, in Deutschlandsymbolisiert durch das frühere Börsensegment „Neuer

Markt“, rutscht in neueren Statistiken jedoch hinter die10-Jahres-Marke. Das führt zu dramatischen Veränderun-gen in den ausgewiesenen Renditen: Zum 30.6.2009 liegtdie durchschnittliche IRR-Rendite amerikanischer Ven -ture Capital-Fonds nur noch bei 14,3% (nach 26,2% zum31.3.2009!). Da mit fortschreitender Zeit weitere guteQuartale am Anfang des 10-Jahres-Zeitraums aus der Sta-tistik herausfallen, rechnet der amerikanische Verbandder Beteiligungsbranche NVCA in den nächsten Quarta-len mit weiter fallenden Zahlen.

Fazit:Längerfristige Marktstatistiken belegen immer wieder ei-ne Outperformance von Private Equity (Buyouts) gegen-über den öffentlichen Kapitalmärkten und anderen Anla-geklassen. Wer grundsätzlich an Eigenkapitalbeteiligun-gen glaubt und die damit verbundene Volatilität verkraf-ten kann, sollte Later Stage Private Equity als Renditetur-bo nicht außen vor lassen. Wer auf Venture Capital setzt,sollte entweder an eine generelle Renaissance der Anlage-klasse glauben oder zumindest die Fähigkeit besitzen, au-ßergewöhnlich Erfolg versprechende Managementteamszu identifizieren.

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Märkte &

Zahlen

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US-Venture Capital Performance

(auf IRR-Basis, volumengewichtet)

zum 30.6.2009 zum 31.3.2009 zum 30.6.2008

Letztes Quartal 0,2% -2,9% 0,4%

1 Jahr -17,1% -17,5% 4,7%

5 Jahre 5,7% 5,8% 11,5%

10 Jahre 14,3% 26,2% 33,9%

15 Jahre 36,3% 34,2% 33,4%

20 Jahre 22,7% 22,5% 21,9%

Quelle: NVCA auf Basis von Cambridge Associates LLC

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22

Wagniskapital Down UnderAustralien: Chancenreich für Venture Capitalisten aus Europa

Der australische Venture Capital-Markt ist zwar noch relativjung, aber durch starkes Wachstum und ein fortschrittlichesregulatorisches Umfeld geprägt. Im asiatisch-pazifischen Raumist Australien mit einem Gesamtfondsvolumen von mehr als2 Mrd. AUD einer der führenden Venture Capital-Märkte.

Der Venture Capital-Markt in Australien In Australien gibt es derzeit mehr als 60 Venture Capital-und Private Equity-Fondsmanager. Mehr als die Hälfte deraustralischen Venture Capital-Gesellschaften ist älter alszehn Jahre und verfügt über einen bedeutenden TrackRecord. Einige der großen internationalen Fondsgruppenhaben lokale Tochtergesellschaften in Australien errich-tet (z.B. CVC Ltd. und KKR Australia Pty Ltd) und haltendort bereits eine Vielzahl von Beteiligungen.

Deutlich erkennbar sind hier die „Boom-Jahre“ 2007 und2008. Obwohl bedingt durch die weltweite Finanzkrise 2009ein starker Rückgang an neuen Fundraisings zu verzeich-nen war, blieben die durch Venture Capital- und PrivateEquity-Fonds getätigten Investitionen 2009 relativ stabil.

Das rasche Wachstum des Venture Capital-Markts inAustralien wird nicht zuletzt auch dadurch bedingt, dasssogenannte Superannuation Funds, über welche die aus -tralische Altersvorsorge abgesichert wird, die von ihnenverwalteten Gelder gerne in Venture Capital- und PrivateEquity-Fonds investieren, um so eine möglichst hoheRendite zu erwirtschaften. Superannuation Funds steuernmehr als 50% des gesamten Kapitals australischer VentureCapital-Fonds bei.

„Innovation Nation“ Australien entwickelt sich zu einem der führenden Stand-orte für Technologieunternehmen und ist damit ein attrak -tiver Zielmarkt für Venture Capital-Fonds. Die drei führen-den Industriesektoren für Venture Capital-Investitionen imJahr 2009 waren Life Sciences (35%), Computer/Unter -haltungselektronik (31%) sowie Kommunikation (16%).

Die Tatsache, dass der australische Bundesstaat Vic -toria an erster Stelle steht, ist vor allem dadurch bedingt,dass Australiens Biotechnologie-Industrie vornehmlichdort angesiedelt ist. Die Regierung von Victoria verfolgtdas Ziel, in naher Zukunft auf Platz 5 der globalen Zentrenfür Biotech-Unternehmen aufzusteigen. Die australischeRegierung auf Bundes- und Staatenebene fördert innova-tive Gesellschaften gezielt mit steuerlichen Vergünstigun-gen und Zuschüssen. Die australische Regierung hat inihrem letzten Haushaltsplan angekündigt, in den nächs-ten vier Jahren 3,1 Mrd. AUD für die Förderung vonForschung und Innovation zur Verfügung zu stellen. DieseInvestition soll dazu beitragen, Australiens Wirtschaftzu diversifizieren.

Das Konzept scheint aufzugehen, denn Australien ver-fügt über sehr gut ausgebildete Fachkräfte sowie übermotivierte und kreative junge Wissenschaftler. Diese sinddabei nicht immer australischer Herkunft, sondern stam-men aus „aller Welt“, insbesondere aus den nahe gelege-nen asiatischen Regionen, und werden von der hohenLebensqualität auf dem australischen Kontinent angezo-gen. Ausweislich des vom World Economic Forum er -mittelten „Global Competitive Index“ 2008–2009 ist deraustralische Innovationsindex in den letzten zehn Jahrendurchschnittlich um 5% p.a. gestiegen. Der Vergleichs-wert für die USA beträgt lediglich 3,6% p.a. Hinsichtlichder Anzahl der eingetragenen Patente (pro Kopf) liegtAustralien derzeit auf Platz 5 der OECD-Länder. DieserStandortvorteil wird dadurch komplementiert, dass dasaus tralische Rechtssystem einen sehr hohen Schutz geis-tigen Eigentums gewährleistet.

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VentureCapital Magazin 2/2010

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Venture Capital Private Equity

In Australien aufgelegte Venture Capital- und

Private Equity-Fonds (nach Fiskaljahr*)

* Zu beachten ist, dass den Schaubildern das australische Fiskaljahr, welches vom1. Juli eines Jahres bis zum 30. Juni des Folgejahres läuft, zugrunde liegt (FJ08 bezieht sich somit z.B. auf den Zeitraum vom 1. Juli 2007 bis zum 30. Juni 2008).Quelle: AVCAL Yearbook 2009.

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Venture Capital

Private Equity

Australien: Investitionen je Fiskaljahr

Quelle: AVCAL Yearbook 2009

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VentureCapital Magazin 2/2010 23

Viele Venture Capital-finanzierte australische Technolo-gieunternehmen sind mittlerweile „global players“ und inihren Bereichen führend auf dem internationalen Markt,darunter namhafte Unternehmen wie:

Regulatorisches UmfeldDie australische Regierung hat die Chancen erkannt, diesich durch Venture Capital-Investitionen in junge, innova-tive Unternehmen und damit für die australische Wirtschaftbieten. Das regulatorische Umfeld wurde daher gezieltverbessert, um einen Anreiz für ausländische Investorenund Venture Capital-Fonds zu schaffen.

Fondsstrukturen und steuerliche VergünstigungenDurch eine umfangreiche gesetzgeberische Reform im De-zember 2002 wurden die Rechtsform der „Venture CapitalLimited Partnership“ (VCLP) sowie diverse steuerlicheVergünstigungen (z.B. Befreiung von „capital gains tax“)für ausländische Investoren eingeführt. Bei der VCPL ist –ähnlich wie bei einer deutschen Kommanditgesellschaft –die Haftung der Investoren (sogenannte Limited Partners)auf ihre Einlage beschränkt. Damit wurde es ausländi-schen Pensionsfonds sowie anderen Investoren ermög-licht, in Australien steuervergünstigt und unter ähnlichenrechtlichen Strukturen wie in ihren Heimatländern zuinves tieren. Ausländische Venture Capital-Fonds wurdendurch diese Reformen dazu motiviert, australische Tochter -gesellschaften zu errichten und über VCLP in australischeUnternehmen zu investieren.

Um die steuerlichen Vergünstigungen in Anspruchnehmen zu können, muss eine VCLP jedoch eine Viel -zahl von Kriterien erfüllen. Insbesondere muss die VCLPmit „Innovation Australia“ registriert sein und darf nurbestimmte Investitionen (sogenannte „eligible invest-ments“) tätigen. Insbesondere die strengen Kriterien,die ein „eligible investment“ erfüllen muss, werden viel-fach kritisiert. Im Zuge einer weiteren Reform im Jahre2006 wurden zwar einige dieser Kriterien gelockert, je-doch scheidet eine steuerliche Vergünstigung nach wievor dann aus, wenn die Zielgesellschaft unmittelbar vorder Investition über ein Vermögen („assets“) von mehrals 250 Mio. AUD verfügt. Daher ist die VCLP-Strukturinsbesondere für größere Private Equity-Fonds bishernicht attraktiv.

2006 wurden für sogenannte Early Stage Venture CapitalLimited Partnerships (ESVCLP) zusätzliche steuerlicheVergünstigungen eingeführt. Damit sollen insbesondereVenture Capital-Investitionen in Start-up-Unternehmengefördert werden. Voraussetzung ist, dass ESVCLP überein maximales Fondsvolumen von 100 Mio. AUD verfügenund nur in solche Gesellschaften investieren, die einVermögen („assets“) von höchstens 50 Mio. AUD auswei-

sen. Aufgrund dieser Res-triktionen wird bisher vonden ESVCLP wenig Ge-brauch gemacht.

Derzeit gibt es über 30 re-gis trierte VCLPs in Austra-lien. Damit ist die VCLPmittlerweile die bevorzugteRechtsform für Venture Ca-pital-Fonds in Australien.Aufgrund der hohen Anfor-derungen an die sogenann-

ten „eligible investments“, in welche eine VCLP ausschließ -lich investieren darf, ist es jedoch üblich, eine VCLP ledig-lich als Bestandteil eines sogenannten „multiple vehiclefund“ zu nutzen. Neben der VCLP werden insbesondere„unit trusts“ als Investitonsvehikel eingesetzt. Auch „unittrusts“ können so ausgestaltet werden, dass sie ähnlicheiner deutschen KG steuerlich transparent sind.

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Märkte &

Zahlen

35%

31%

16%

5%

3% 10%

Life Sciences Computer und Unterhaltungselektronik

Kommunikation Industrieerzeugnisse

Energie und Umwelt nicht bekannt

Venture Capital-Investitionen in Australien nach

Branchen (Fiskaljahr 2009, nach Volumen)

Quelle: AVCAL Yearbook 2009

40%

24% 8%

3% 1%

8%

8% 7% 1%

Victoria New South Wales Queensland

Western Australia South Australia Unknown

USA New Zeeland Other

Regionale Verteilung der Investitionen im

Fiskaljahr 2009

Quelle: AVCAL Yearbook 2009

Unternehmen Sektor Technologie

Cochlear Limited Biotech Knochenleitungsimplantate zur Behandlung von Hörschwächen bzw. -verlusten

Compumedics Limited Biotech Diagnose und Behandlung von Schlafstörungen

Ausra Pty Ltd Cleantech Solaranlagen

Memcor Australia Pty Ltd Cleantech Wasser- und Abwasserbehandlung, darunter Mikrofiltrations- und Ultrafiltrati-onslösungen für Trinkwasser, Wasserwiederverwendung, Abwasser, Entsal-zungsvorbehandlung und Industrieprozesswasser

CapXX Limited Cleantech Kondensatoren („Supercapacitors“) zur Speicherung von Energie, die die be-schränkte Kapazität von herkömmlichen Batterien überwinden

Quelle: eigene Recherche

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Lizenzierung der Fondsmanager und -promoterDie Anforderungen, die in Australien an Fondsmanagerund -promoter gestellt werden, sind relativ gering. Die-se müssen eine Lizenz der „Australian Securities andInvestment Commission“ (ASIC) erwerben, welche nurdann gewährt wird, wenn bestimmte Voraussetzungen er-füllt sind:

• Die verantwortlichen Personen müssen über geeigneteQualifikationen und einschlägige Erfahrung verfügen;

• bestimmte Compliance-Strukturen müssen eingerichtetwerden (Riskmanagement etc.);

• Mindestanforderungen an das Vorhalten finanziellerMittel (Deckung der voraussichtlichen Kosten dernächsten drei Monate) müssen erfüllt werden;

• die Bilanz muss einen Liquiditätsüberschuss von50.000 AUD ausweisen.

Die Lizenz muss jedoch nicht von dem General Partnerder VCLP oder dem Verwalter des „unit trust“ selbstgehalten werden. Vielmehr genügt es, wenn die aufle-gende Fondsgesellschaft über eine Lizenz verfügt. DieFondsgesellschaft kann dann mehrere Fonds in derForm einer VCLP oder eines „unit trust“ auflegen.Weitere Lizenzen sind dann nicht erforderlich, wenndie Verwaltung der VCLP bzw. des „unit trust“ auf derGrundlage einer vertraglichen Vereinbarung mit derlizenzierten Fondsgesellschaft von dieser ausgeübtwird.

Vermarktung der Venture Capital-FondsSolange die Fondsbeteiligungen lediglich qualifiziertenInvestoren (sogenannten „wholesale clients“) angebotenwerden, ist ein Verkaufsprospekt (mit reguliertem Inhaltund strengen haftungsrechtlichen Konsequenzen) nichterforderlich.

„Wholesale clients“ sind wie folgt definiert:

• Personen, die mindestens 500.000 AUD investieren• Personen mit einem jährlichen Bruttoeinkommen

von mindestens 250.000 AUD in den letzten beidenJahren oder mit einem Nettovermögen von mindes-tens 2,5 Mio. AUD

• Personen, die ein Vermögen von mindestens 10 Mio. AUDverwalten

• Pensionsfonds mit einem Nettovermögen von mindes-tens 10 Mio. AUD

• Börsennotierte Gesellschaften und deren verbundeneUnternehmen

Den „wholesale clients“ ist lediglich ein sogenanntes In-formation Memorandum zur Verfügung zu stellen, dessenInhalt und Form nicht gesetzlich festgelegt ist. Allerdings

greift eine Haftung dann ein, wenn das Information Memo-randum irreführende Aussagen („misleading or deceptivestatements“) enthält.

Chancen für Venture Capitalisten aus Europa Das Interesse ausländischer Fondsgesellschafen an In -ves titionen in Australien ist in den letzten Jahren starkgestiegen. Dies hat mehrere Gründe:

• In Australien gibt es eine Vielzahl attraktiver Zielgesell-schaften im Technologiesektor, die Investitionendurch ausländische Venture Capital-Fonds offen ge-genüberstehen. Neben einem ausgewogenen regula -torischen Umfeld bietet Australien zudem mit denSuperannuation Funds auch eine liquide lokale Inves-torenbasis.

• Bedingt durch die Finanzkrise droht vielen innova -tiven Technologieunternehmen eine Finanzierungs -lücke. Diese betrifft insbesondere auch solche Unter-nehmen, die sich bisher über öffentliche Fördermittelfinanziert haben und kurz vor der Kommerzialisierungihrer Produkte stehen. Bei vielen australischen Unter-nehmen, die bereits Venture Capital-investiert sind,laufen die ersten Finanzierungsrunden demnächstaus, sodass auch hier neue Kapitalgeber für weitereFinanzierungsrunden gesucht werden.

• Ein weiterer Vorteil gegenüber anderen Ländern imasiatisch-pazifischen Raum besteht zudem darin,dass es in Australien sehr gute Exit-Möglichkeitengibt, insbesondere über einen Börsengang. Die aus -tralische Börse (Australian Securities Exchange)gehört zu den liquidesten und stabilsten Markt -plätzen und ist insbesondere auch für Small und MidCap-Gesellschaften aus der Region ein attraktiverBörsenplatz.

Auch deutsche Venture Capital-Fonds haben bereits er-folgreiche Investitionen in Australien getätigt. Zwei pro-minente Beispiele sind in der nachfolgenden Tabelle dar-gestellt.

2005 hat der Schweizer Hedgefonds Infiniti Capital AGeine Mehrheitsbeteiligung an der neuseeländischen Ven-ture Capital-Fondsgesellschaft Martini Capital Limitederworben, um von dort aus Investitionen in Australienund Neuseeland zu tätigen. Anric Blatt, CEO der InfinitiCapital AG, hatte diese Entscheidung damals wie folgt

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VentureCapital Magazin 2/2010

VC-Fonds Sektor Unternehmen

Siemens Venture Capital GmbH

Technologie Magellan Technology Pty Ltd

RWE Dynamics Venture Capital Fund GmbH

ErneuerbareEnergie

Energetech Australia Pty Ltd(nun Oceanlinx Limited)

Quelle: eigene Recherche

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begründet: „Extremely attractive and uncorrelated returnsare being delivered by Asian and Australian managersand Infiniti has recently witnessed a surge in demandfrom Australian and New Zealand institutional investors.We already have a regional office in Hong Kong with allo-cations to around 20 Asian emerging managers. Our in-vestment in Martini Capital re-affirms our commitmentto this region.“

Fazit:Der Venture Capital-Markt in Australien ist zwar imVergleich zu den USA und Europa noch relativ jung,weist jedoch vergleichbare rechtliche Strukturen auf.Abhängig von der Gestaltung können ausländischeInvestoren steuerliche Vorteile in Anspruch nehmen.Weiterhin bietet Australien eine Vielzahl junger, innova-tiver Unternehmen in den Bereichen Biotech, Cleantechund Life Sciences, die als Zielgesellschaften für auslän-dische Venture Capital-Fonds infrage kommen. Zudemverfügt Australien über eine liquide lokale Investoren -basis (insbesondere die Superannuation Funds) sowieideale Exit-Optionen im Wege eines Listings an der

australischen Börse. Deutsche Venture Capital-Gesell-schaften sollten daher nicht nur bis nach China schauen,sondern auch einen Blick Down Under werfen und sichhier stärker engagieren.

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Zur Autorin

Dr. Angelika Yates,Rechts anwältin und Solici -tor NSW, ist Partnerin inder Service Line CorporateM&A des Kölner Büros derLuther Rechtsanwaltsge-sell schaft mbH. Sie ist aufinternationale M&A-Trans -aktionen spezialisiert undberät vor allem bei europä -ischen Investitionen in derRegion Asien-Pazifik (mitFokus auf Australien, Indien,Singapur und Malaysia).

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MARCH 8–10, 2010BARCELONA, SPAIN

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„In große Kabelnetzbetreiber zu investieren, ist ein gutes Geschäft!“

Interview mit Prof. Dr. Helmut Thoma, Medienexperte

Drei Stunden und 32 Minuten täglich schaut der Deutschemittlerweile im Durchschnitt fern, so die GfK-Fernsehfor-schung. Zahlen, die Prof. Dr. Helmut Thoma nicht überra-schen dürften, schließlich hat er einen wesentlichen Beitragzum Aufbau des privaten Fernsehens in Deutschland geleis-tet. Im Interview mit Georg von Stein spricht der frühereRTL-Chef über problematische Private Equity-Investmentsim Medienbereich, Schwächen des interaktiven Fernsehensund darüber, wie der Fernseher in Zukunft als holografischeTapete funktioniert.

VC Magazin: Wie entwickelt sich das Fernsehen in dennächsten Jahren weiter?Thoma: Inhaltlich wird sich nichts Wesentliches verän-dern, weil sich in der Vergangenheit wenig verändert hat.Die Grundprinzipien gelten seit 2.500 Jahren: mal Komö-die, Tragödie, Sport, Politik, Diskussionen und so weiter.Menschen lassen sich nur mit diesen Kategorien errei-chen. Sie müssen dabei allerdings das Gefühl haben, siesehen etwas völlig Neues. Die Casting- und Coaching-Formate werden jetzt wieder traditionelleren Formen vonSerien weichen. Diese ganzen neuen Formate sind aus derpuren Verzweiflung, unbedingt sparen zu wollen, entstan-den. Zugegeben: Sie haben gut funktioniert.

VC Magazin: Verändert das Thema Interaktivität dasFernsehen?Thoma: Klar, Interaktivität wird in absehbarer Zeit überdie Fernbedienung laufen. Aber so richtige Kommunika -tion, im Sinne von Veränderungen der Inhalte, wird beimFernsehen nicht stattfinden, eher im Internet. Fernsehenist eine sehr passive Tätigkeit. Es ist wie im Restaurant.Da wollen Sie auch nicht, dass der Wirt am Eingang sagt:„Da habt ihr alle Zutaten, kocht selber!"

VC Magazin: Aber man will vielleicht interaktiv übersFernsehen bestellen können, z.B. Kleidung, die Stars inFilmen anhaben?Thoma: Da gab es ja schon alle möglichen Versuche.Microsoft hat vor 13 Jahren für sehr viel Geld ein Web-TVgekauft. Da konnte man im Fernsehprogramm herausfin-den, was der Darsteller für Schuhe trägt, und sie dann sofortbestellen. Macht keiner. Es ist ein völliger Flop gewesen.Wenn die Trennung zwischen Computer und Fernsehschirm

einmal weg ist, kann so etwas interessant werden. Dafürspielt auch die Übertragungsgeschwindigkeit eine Rolle.Kabel überholt jetzt DSL. Das Kabel leistet heute Übertra-gungsgeschwindigkeiten von 100 Megabyte, was für DSLpraktisch nicht möglich ist. Also in die großen Kabelnetz-betreiber zu investieren, ist noch für längere Zeit einrichtig gutes Geschäft, das dauerhaft Erlöse bringt. Kabel-netzunternehmen hatten nur deshalb Probleme, weil Pri-vate Equity sie übernommen und ihnen den ganzen Kauf-preis aufgelastet hat, wie es bei Private Equity üblich ist.

VC Magazin: Hochauflösendes Fernsehen und HDTV.Welche Entwicklungen sehen Sie da?Thoma: HDTV ist eine Notwendigkeit. Bei Standard-Bild-schirmgrößen von bald 1,30 m reichen unsere Zeilen -zahlen nicht aus. Und da kommt als nächstes noch OLED,Organic Light Emitting Diode, das ist fantastisch in denFarben! Dann wird 3D noch einmal einen Riesenschritt be-deuten. Mit 3D werden Sie das Bild als Tapete im Raumaufziehen wie im Schwarzenegger-Film Total Recall. Dann

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VentureCapital Magazin 2/2010

Executive Talk

Prof. Dr. Helmut Thoma: „Wenn die Natur gewollt hätte, dass wir uns per Keyboardunterhalten, hätten wir vierzig Finger bekommen.“

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VentureCapital Magazin 2/2010 27www.vc-magazin.de

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spielen die Fußballspieler quasi im Wohnzimmer. Einenweiteren Riesenschritt wird die Technik in der Sprach-steuerung machen. Wenn die Natur gewollt hätte, dasswir uns per Keyboard unterhalten, hätten wir vierzigFinger bekommen.

VC Magazin: Und Mobile TV? Was sind da die nächstenSchritte?Thoma: Das mag in Korea funktionieren, aber da quälenwir uns mit winzigen Bildflächen auf den Handys herum.Das muss viel größer werden. Es gibt jetzt die Idee, einelektronisches Papier als Betrachtungsfläche heraus -zuziehen. Aber ich glaube, dass mobiles Fernsehen nurfür kurze Informationen geeignet ist oder um rasch voneinem Fußballspiel die Tore zu sehen. Denn bitte, waspassiert, wenn es klingelt?

VC Magazin: Kritiker werfen Private Equity-Gesell -schaften vor, dass sie Unternehmen schröpfen. Wiebewerten Sie das Vorgehen von Permira und KKR beiProSiebenSat.1?Thoma: Warum haben Permira und KKR ProSiebenSat.1gekauft? Die in der Branche vorhandene Erklärung istdie, dass sie vorher SBS, die Scandinavian BroadcastingSystem, zu einem viel zu hohen Betrag von zwei Milliar-den übernommen haben. Sie haben dann festgestellt,dass die SBS am Markt nicht annähernd für den Betraganzubringen war. Also sind sie eine Stufe höher gegan -gen und haben die größere ProSiebenSat.1-Gruppe er-worben. Sie haben dann das dortige Management dazugebracht, die SBS für 3,3 Milliarden zu kaufen. So konn-ten sie den SBS-Fonds mit einem Gewinn von 1,3 Mil -liarden schließen. KKR und Permira haben da gewaltigeBeträge mitgenommen. Jetzt hat ProSiebenSat.1 aberden größten Teil des Kaufpreises und die SBS-Schuldenzu verkraften. Da bin ich gespannt, wer jetzt 6 Milliardenausgibt. Man hört, dass Permira die Investition abge-schrieben hat, und KKR wird keine großen Beträgemehr drin haben. Die Inves toren halten das Investment,solange sie die Zinsen bezahlen können. Von Zurück -zahlen kann da keine Rede sein. Warum sollten sie Geldnachschießen? Am Ende schieben sie das Unternehmenwahrscheinlich zu den Banken, die dann ihr Geld vomStaat wiederbekommen. Und dann wird es wieder ver-kauft werden.

VC Magazin: Hätte die Politik den Deal verhindern sollen?Thoma: Es ist unvorstellbar, dass in Frankreich PrivateEquity einen Hauptsender kauft. Denn Private Equity istja vom Geschäftszweck dazu ausgerichtet, nach einigerZeit wieder zu verkaufen. Und wenn ein Unternehmen da-bei pleite geht, geht es eben pleite. Das kann nicht dasZiel einer verantwortlichen Medienpolitik sein. Die Län-der müssten hier in Deutschland den Landesmedienan-stalten Vorgaben machen, dass sie beim Fernsehen aufdie Stabilität eines Investments zu achten haben.

VC Magazin: Welche Bewegungen von Private Equity-Unternehmen sehen Sie noch im Medienbereich?Thoma: Also das geht kreuz und quer, BC Partners hattenz.B. in Tele Columbus investiert und dann an Unity ver-kauft. Später sind sie zusammen mit Apollo bei Unityeingestiegen. Apollo wiederum war eine Zeit lang beiPrimaCom an Bord. Goldman Sachs war mit BC Partnersbei Kabel Deutschland investiert und hat das Unterneh-men an Providence verkauft – mit einem wunderbarenGewinn. Aber mittlerweile hat Kabel Deutsch land Riesen-schulden und will offenbar an die Börse gehen. Das wirdmühsam. Während Unity gut geführt war und von LibertyGlobal zum Preis von 3,6 Milliarden gekauft wurde.

VC Magazin: Die Öffentlich-Rechtlichen müssen sichnicht über den Kapitalmarkt finanzieren. Was halten Sievon der GEZ?Thoma: Die GEZ nimmt über 7 Mrd. EUR ein, Werbungkommt da noch oben drauf. Die ganze BBC hat nur 5,3 Mil-liarden. Wozu braucht man die Öffentlich-Rechtlichenüberhaupt? Ihre Grundlage war ursprünglich die Frequenz -knappheit. Dieses Hauptargument ist völlig weggefallen.Zur Ausgewogenheit des Fernsehprogramms tragen sieauch nicht bei. Denn die Parteien und die jeweiligen Lan-desregierungen haben den höchsten Einfluss bei denÖffentlich-Rechtlichen. Das ist auch der Grund, warum essie noch gibt.

VC Magazin: Zum Schluss: Welches Format im Fernsehenhat Sie am meisten begeistert?Thoma: Am Anfang fand ich „Wetten, dass …?“ ein Klasse-Format, heute das Dschungelformat „Hilfe, ich bin ein Star,holt mich hier raus“. Aber da amüsiert man sich ja inDeutsch land unter seinem eigenen Niveau. Die Queen sag-te, das sei eines der spannendsten und schönsten Forma-te, das sie immer ansehe. Wenn der Bundespräsident dassagen würde, würde man ihn höchstwahrscheinlich alsungeeignet einstufen oder gar Amtsenthebung fordern.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview!

Georg von [email protected]

Zum Gesprächspartner

Prof. Dr. Helmut Thoma blickt auf eine 42-jährigeMedienkarriere zurück. Er baute den Sender RTL bis1998 als Geschäftsführer auf und gilt als einer der Grün -dungsväter des Privatfernsehens in Europa. Tätig istThoma u.a. in Kabel-, Internet-, Fernseh- und Telekom-munikationsunternehmen in Aufsichts-, Beirats- so -wie Verwaltungsräten wie z.B. bei Freenet/Debitel AG,PrimaCom. Zudem vertritt er als Fernsehbeauftragterdie Axel Springer AG bei der Dogan Yayin Holding.

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Dr. Rüdiger Kollmann

Teil 39 der Serie: Köpfe der deutschsprachigenPrivate Equity-Szene

Das Thema „Private Equity als Kapitalanlage deutscher Le-bens versicherungsunternehmen“ beschäftigt Dr. Rüdiger Koll -mann inzwischen seit beinahe zwei Jahrzehnten. Vor rundsieben Jahren entschloss sich der heute 50-Jährige dazu, dasThema im Rahmen einer Dissertation empirisch zu betrachten.

Mission Wertschöpfung„Ich hatte noch einen guten Draht zu meinem ehemaligenProfessor Dr. Elmar Helten. Er hat mich 2003 ermutigt,das Thema aufzugreifen“, erinnert sich Kollmann, der imRahmen seiner empirischen Umfrage 2007 noch vom Groß -teil der Lebensversicherer mitgeteilt bekam, dass man dasbis dato geringe Engagement in der Assetklasse PrivateEquity in den nächsten Jahren signifikant ausbauen möchte.„Das war kurz vor dem Beginn der Finanzkrise. Eine signi-fikante Erweiterung der Commitments konnte ich seitherleider nicht feststellen“, sagt der Vorstand der MünchnerSolutio AG. Dennoch ist er mit dem Fundraising für denaktuellen Fonds Crown IV durchaus zufrieden – mehr als75% des Zielvolumens von 400 Mio. EUR sind bereits zu-gesagt. „Unsere Mission ist, institutionellen Investoren aufeffiziente Weise den Zugang zu unternehmerischer Wert-schöpfung zu öffnen“, erklärt Kollmann. Über die Fonds-generationen Crown I bis Crown IV hinweg verwaltetSolutio ein Fondsvermögen von heute 1,4 Mrd. EUR, dasvom renommierten Private Equity-Haus LGT Capital Part-ners im Rahmen eines seit zehn Jahren bestehenden JointVentures investiert wird. Im Bereich Immobilien -investments ist der Partner die 1972 gegründete InvestaImmobiliengruppe.

Vom Flugzeugtechniker zum Fondsmanager Kollmann hat in beiden Bereichen praktische Erfahrungengesammelt, auch wenn er sich nach dem Abitur vorerstfür eine Ausbildung zum Facharbeiter im Flugzeugbau ent -schied. „Ich war schon immer sehr technik-affin“, bekenntder gebürtige Münchner, der anschließend ein Betriebs-wirtschaftsstudium an der LMU begann und sich „neben-bei mit Versicherungsvertrieb etwas Geld hinzuverdiente“.Die Herausforderungen, die an die Versicherungswirtschaftund institutionelle Investoren im Allgemeinen gestelltwerden, haben ihn seither nicht mehr losgelassen: 1987verfasste er seine Diplomarbeit zum Thema „Neuordnungder Lebensversicherungstarife – Gründe, Probleme undAuswirkungen“. Anschließend startete er 1998 in derAsienabteilung der Münchner Rück ins Berufsleben. 1992wechselte er zur Fundus-Gruppe, wo er Adressen aus demGenossenschafts- und Bankenbereich bei Investitions -entscheidungen betreute. Ab Mitte 1994 zeichnete er bei

der Hannover Lea -sing für den Auf-bau und Vertriebvon geschlosse-nen Fonds verant-wortlich und kamdabei immer stär-ker mit dem The-ma Private Equityin Verbindung. Auch seinen späteren Geschäftspartner,den Vermögensverwalter Alfred Straubinger, lernte er indieser Funktion kennen und schätzen.

Als Unternehmen und Anlageklasse etabliert„1998 haben wir beschlossen, ein Unternehmen zu grün-den, das die Betreuung institutioneller Investoren beideren Anlageentscheidungen in ausgewählte Real-Asset-klassen professionell begleitet“, erläutert der Vater einerfast 16-jährigen Tochter. Anfangs waren es einzelne Mandateund Managed Accounts, heute zählt Kollmann namhaftePensionskassen, Versorgungswerke, Versicherungsunter-nehmen, Finanzinstitute, Family Offices und Stiftungen inDeutschland und Österreich zu seinen Kunden

Wenn er über die letzten Jahre im Private Equity-Geschäftnachdenkt, so sieht er die Assetklasse in Deutschlandmittlerweile als etabliert an. Als stark verbesserungswürdigerachtet er dagegen die Kommunikation rund um dasThema Unternehmensbeteiligungen. „Keine Frage, Ethikund Spielregeln sind im Wirtschaftsleben wichtig, aberdie Berichterstattung über Private Equity ist derzeit ein-fach tendenziös“, echauffiert sich Kollmann, der privat ambesten bei sportlicher Betätigung abschalten kann. „Ichgehe regelmäßig Laufen und bin ein leidenschaftlicherSkifahrer.“ Während er früher als Skilehrer Schüler denBerg hinablotste, findet man ihn heute abseits der präpa-rierten Pisten: „Freeride und Tourengehen sind inzwischenmeine große Leidenschaft.“

[email protected]

Menschen & Macher

Seit August 2007 werden im Rahmen dieser Serie promi-nente Dealmacher vorgestellt. Unter den bisher portrai-tierten Köpfen befinden sich neben „Branchendinos“ wieGustav Egger (Deutsche Beteiligungs AG) auch Buyout-Manager wie Steve Koltes (CVC Capital Partners) undThomas Pütter (Allianz Capital Partners) sowie Aufstei-ger der jüngeren Generation wie Marc Samwer (EuropeanFounders Fund) und Christian Angermayer (ABL-Gruppe).

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VentureCapital Magazin 2/2010 29

VC-Kolumne

In Deutschland hat sich seit mindestens zehn Jahren einUmfeld für Business Angels etabliert. Genug Entrepreneurehaben durch erfolgreiche Exits ausreichend Geld gemacht,das sie erneut in Firmen investieren können, die sich imAnfangsstadium befinden. Diese Angels, die in aussichts-reiche Firmen investieren und damit ihr Geld verdienen,sind hinlänglich bekannt.

Leider hängen auch ein paar faule Äpfel am Baum.Dies sind diejenigen, die ich als „Lifestyle Business Angels“bezeichnen möchte. Sie nennen sich selbst Angel-Inves-toren, sind aber reine Opportunisten. Sie nutzen gern uner-fahrene Unternehmer aus, jedoch ist ihr Handeln seltenwertsteigernd. Außerdem können sie ein echtes Hin -dernis in Folgerunden darstellen.

Andererseits arbeiten wir bei Neuhaus Partners sehrgern und erfolgreich mit aktiven Business Angels zusam-men, die wir aus unserem Netzwerk kennen. Mehr und mehretablieren sich auch sogenannte „Super Angel Fonds“, diedas Venture Capital-Geschäft mit einer sehr professionellenEinstellung betreiben. Mit diesen Investoren kann manmeistens hervorragend zusammenarbeiten. Dennoch tutes mir oft leid, motivierte Entrepreneure zu erleben, denenaufgrund ihrer Wahl des ersten Geldgebers zusätzlicheSteine in den Weg gelegt werden.

Für einen Außenstehenden ist die Frage, ob wir inDeutschland im Bereich der Business Angels klare Unter-scheidungsmerkmale brauchen, schwer zu beantworten.Als Venture Capitalist bin ich seit über zehn Jahren im Ge-schäft. Ich wurde Zeuge, wie Akteure sich etablierenkonnten und wie diese in guten wie in schlechten Zeitenreagierten. Leider verfügt ein unerfahrener Entrepreneurnicht über diese Kenntnisse. Daher bedarf es deutlicherUnterscheidungsmerkmale zwischen den Business Angels,sodass jemand, der gerade neu anfängt, gleich zu Beginn diebeste Unterstützung bei der Finanzierung bekommt.

Identitätskrise derBusiness Angels

Zum Autor

Paul Jozefak ist ManagingPartner bei der Venture Capi-tal-Gesellschaft NeuhausPartners mit Sitz in Hamburg.Neuhaus Partners investiertschwerpunktmäßig in Unter-nehmen aus den BereichenMedien, Internet und Tele-kommunikation.

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Von der Uni zum Unternehmer

Vielfältige Starthilfen für Gründer aus der Hochschule

Ausgründungen (Spin-offs) aus der Hochschule und aus ver-wandten, wissenschaftlichen Einrichtungen heraus sind einwichtiger Bestandteil der Gründerszene. So können Innova-tionen in die breitere Anwendung übertragen werden. InDeutschland fehlt es nicht an guter Forschung und an Inno-vationen, aber es mangelt manchmal daran, sie in wirt-schaftlich erfolgreiche Produkte und Lösungen umzusetzen.Mit etwas Mut und unternehmerischem Drang wird durch denWissenstransfer nicht nur der innovative Strukturwandel be-schleunigt, es entstehen auch zukunftsträchtige Arbeitsplätze.Unterstützung gibt es von vielen Seiten.

Motor für innovativen StrukturwandelDeutschland ist nicht gerade für eine große Gründungs-dynamik bekannt. Auch beim Gründungsgeschehen inforschungs- und wissensintensiven Branchen stehen wirim internationalen Vergleich nicht gut da. Dabei sind diewirtschaftliche Infrastruktur im Allgemeinen und die För-derinfrastruktur im Besonderen eigentlich recht gut,auch mit Blick auf Ausgründungen aus Hochschulenund hochschulnahen Einrichtungen. Solche Spin-offssind ein wichtiger „Kanal“ für den Transfer von innovati-ven Technologien aus der Wissenschaft in die Wirtschaft.Der Geschäftsidee liegt in der Regel eine Forschung bzw.Entwicklung zugrunde, an der zumindest einer derGründer an „seiner“ Hochschule oder wissenschaftlichenEinrichtung maßgeblich beteiligt war. Die Ideen sindmeist dem Hightech-Bereich zuzuordnen – Beispiele sinddie Kommunikations- und Informationstechnologie,Bio- und Medizintechnologie sowie Umwelt- und Energie-technik. Jährlich gibt es in Deutschland rund 2.000 sol-cher Spin-offs.

Förderprogramm ExistZu den bekanntesten hochschulnahen Forschungsins -titutionen in Deutschland zählen die Leibniz-Gemein-schaft, verschiedene Fraunhofer-Institute, die Helmholtz-Gemeinschaft (mit dem GKSS Forschungszentrum) unddie Max-Planck-Institute, von denen die Gründer guteArbeitsbedingungen und fachkundige Hilfestellung bekom -men. Außerdem stehen ihnen mit Rat und häufig auch mitfinanzieller Unterstützung weitere Einrichtungen und För-

derprogramme zur Seite. Dazu zählt insbesondere dasvom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie(BMWi) geförderte Programm „Exist – Existenzgründungenaus der Wissenschaft“. Dessen Ziel ist, „das Gründungs-klima an Hochschulen und Forschungseinrichtungen zuverbessern und die Zahl technologie- und wissensba -sierter Unternehmensgründungen zu steigern“. Unteranderem fördert es Qualifizierungsprojekte und Vorbe rei tun -gen für den Unternehmensstart und bietet Gründerstipen - dien für Studierende, Absolventen und Wissenschaftleran. Im Durchschnitt werden etwa 60% der Stipendiumsan-träge bewilligt. 2009 wurden bis Mitte Dezember 747 Ideenvon Studierenden, Absolventen und Wissenschaftlerneingereicht (plus 25% gegenüber 2008). Davon erhielten447 Gründerteams eine finanzielle Förderung; über dieHälfte kam aus dem Bereich Neue Informations- und Kom-munikationstechnologien (IKT).

Lehrstühle für EntrepreneurshipGezielte Förderung für Gründer ausder Hochschulszene bieten auch diemehr als 60 Entrepreneurship-Lehr-stühle, die über ganz Deutschlandverteilt sind. Zehn weitere Entrepre-neurship-Professuren sind ausge-schrieben. Prof. Tobias Kollmann be-gleitet Ausgründungen schon seit2001 und leitet seit 2005 an der Uni-versität Duisburg-Essen den Lehr-stuhl für BWL und Wirtschaftsinfor-matik, insbesondere E-Business undE-Entrepreneurship. „Unser Schwer-punkt ist die NetEconomy mit den Bereichen Internet,Mobilfunk und interaktives Fernsehen“, sagt er. „Wir ha-ben ein Team von vier Beratern hier, die bei der Erstel-lung von Businessplänen und Geschäftskonzepten sowieder Kontaktherstellung zu Kapitalgebern und zu Firmender gleichen Branche helfen.“ Prof. Kollmann ist Initiatordes Ideenwettbewerbs netStart-Award, mit dem guteGründungsvorhaben in der Net Economy ausgezeichnetwerden. NetStart ist in das Exist-Programm eingebettet.Finanzielle Unterstützung erhalten viele Entrepreneur-

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Prof. Tobias Kollmann,Universität Duisburg-Essen

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ship-Lehrstühle von ortsnahen Sparkassen oder von (Fa-milien-)Stiftungen. Als Verband im Bereich Entrepreneur-ship/Gründungsmanagement macht sich der FörderkreisGründungs-Forschung e.V. (FGF) für mehr innovative(Aus-)Gründungen stark und unterstützt das Exist-Pro-gramm kommunikativ.

Business Angels und Seed-Finanzierer Eine wichtige Rolle bei der Finanzierung spielen u.a.Business Angels und öffentliche Förderprogramme zumBeispiel von der KfW, wobei auch Sparkassen und andereGeldinstitute Ansprechpartner sind. Für klassische Ven-ture-Capital-Investoren sind die Ausgründungen oft nochin einer zu frühen Unternehmensphase, aber es gibt einigespezielle Seed-Finanzierer. „Der Großteil unserer Klientelsind zwar klassische Gründungen, aber wir finanzierengerne auch Ausgründungen aus dem Hochschulumfeld“,berichtet Gerhard Steinkamp von Seed Capital Dortmund.Zu ihren Investoren zählen u.a. die Sparkasse Dortmund,die NRW.Bank und eine Familienstiftung.

Erfahrungen aus dem von 2000 bis 2007 laufenden„Exist-Seed“-Programm zeigen, dass gut 50% der Spin-offsfür Vorbereitung, Forschung und Entwicklung sowieMarkteinführung/Produktionsaufbau mit einem Kapital vonweniger als 100.000 EUR auskamen. Als größte Hürden fürden Erfolg nach der Gründung wurden drei Punkte ge-nannt: Auftragsakquisition, Vertriebsaufbau und Wachs-tumsfinanzierung.

Synthetische Gene für ImpfstoffeEin Beispiel für ein Unternehmen, dasdiese Hürden genommen hat, ist dieGeneart AG, eine Ausgründung ausder Uni Regensburg. Sie fertigt syn-thetische Gene und stellt damitSchlüsseltechnologien für die Ent-wicklung und Herstellung neuer The-rapeutika und Impfstoffe bereit. Prof.Ralf Wagner ist Vorstand und war da-mals – 1999 – Gründer des Unterneh-mens. „Die Idee kam mir schon imJahr 1997, ich war damals frisch

habilitiert mit dem Schwerpunkt HIV-Impfstoffentwick-lung“, erzählt er. „Man musste in der Impfstoffentwicklungneue Wege gehen, aber synthetische Gene herzustellen warnoch sehr umständlich und teuer. Unser neues Verfah-ren war die Geschäftsgrundlage für die Gründung vonGeneart.“ Unterstützung fand er in Businessplan-Wettbe-werben und am Entrepreneurship-Lehrstuhl der Uni Re-gensburg. An der Finanzierung waren später u.a. S-Refitund Bayern Kapital beteiligt. Das Verfahren wur de imLaufe der Jahre weiterentwickelt, heute zählt die inzwi-schen börsennotierte Firma mit rund 180 Mitarbeitern zuden führenden Spezialisten in der synthetischen Biologie.

Feine GlasversiegelungenEine andere erfolgreiche Ausgrün-dung ist die MSG Lithoglas in Berlin.Das Spin-off aus dem Fraunhofer-IZM (Ins titut für Zuverlässigkeit undMikrointegration) stellt sehr haltbareund hitzebeständige Oberflächenver -siegelungen aus Glas her, insbeson-dere für elektronische Bauteile aufWafer-Level, die u.a. in optischenSensoren Anwendung finden; diesewiederum werden zum Beispiel inDigitalkameras und für Solarzelleneingesetzt. „Die Entwicklung und die

Geschäftsidee stammten aus der Forschungszusammen-arbeit des Glas herstellers Schott mit dem Fraunhofer-IZMin Berlin“, erklärt Lithoglas-CEO Rüdiger Leib. 2006 war erder kaufmännische Part bei der Gründung, die wissen-schaftliche Basis hatte sein Bruder Dr. Jürgen Leib gelegt.Während das Unternehmen Räumlichkeiten und For-schungsinfrastruktur vom IZM mietete, wurde finanziell einFörderprogramm der Investitionsbank Berlin in Anspruchgenommen. Zurzeit bemüht sich MSG Lithoglas um wei -teres Kapital und ist auch schon in Gesprächen mit poten -ziellen Investoren, um die Massenproduktion vorzuberei-ten, die 2011 beginnen soll.

Bernd [email protected]

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Early Stage & Expansion

Prof. Ralf Wagner,Geneart

Rüdiger Leib,MSG Lithoglas

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Frischer Wind in Wien

Teil 102: First Love Capital Beteiligungs-Management GmbH & Co. KG

Auf Wiens beliebtester Shoppingmeile zwischen der Ring-straße und dem Westbahnhof sitzt ein junges Unternehmen,das eine große Vision verfolgt: First Love Capital will inner-halb der nächsten fünf Jahre zu den wichtigsten Early Stage-Investoren im deutschsprachigen Raum und zur zentralenAnlaufstelle für Business Angels in Österreich aufsteigen.Bis dahin haben die beiden Gründer, Michael Steiner undRudi Kobza, aber noch viel zu tun.

Impulse aus der WerbewirtschaftDie Mariahilfer Straße im 7. Wiener Gemeindebezirkzieht nicht nur Einkaufs -lustige an, sondern auchunzählige Unternehmenwie Kanzleien, Verlage undAgenturen. Die Austrian Pri -vate Equity and Venture Ca-pital Organisation (AVCO)hat dort ebenfalls ihrenSitz. Ebenso wie KobzaMedia. Die Unternehmens-gruppe gehört Rudi Kobzaund hält unter anderemseine Anteile an der renom-mierten Werbeagentur LoweGGK in Wien. Im vergange-nen Sommer gründete sie inunmittelbarer Nähe die Toch -tergesellschaft Kobza Integra, deren Schwerpunkt diestrategische Kommunikationsberatung ist. Der 42-jährigeKobza zählt zu den Sternen im österreichischen Werbe-und PR-Markt. Außerdem ist der Marketingprofi seit Langemaktiver Business Angel. Als solchen lernte ihn MichaelSteiner im Sommer 2006 kennen.

Wiedersehen in SingapurSteiner, damals erst 23 Jahre alt, suchte einen Partner fürsein Projekt, mit dem kommerzielle Werbung auf österrei-chische Bankautomaten gebracht werden sollte. Die Um-setzung scheiterte jedoch, weil ein maßgeblicher Interes-sent abgesprungen war. Steiner und Kobza hielten Kon-takt, trafen sich zufällig in Singapur wieder und fanden imHerbst 2007 einen anderen Weg zur Zusammenarbeit.

Steiner erinnert sich: „Rudi Kobza hatte bereits einigeBetei ligungen, für deren Management das Wochenendezu wenig geworden war. Wir haben damals bei einemFrühstück vereinbart, dass wir eine Beteiligungs-Manage-ment GmbH gründen, in der ich als Geschäftsführer Beteili -gungen prüfe, die Transaktionen strukturiere und aktivesVenture-Management für ihn mache. Die Struktur hattenwir damals auf der berühmten Serviette aufgezeichnet.“Also gründeten die beiden First Love Capital (FLC), dievon Kobza und seiner Mala-Stiftung finanziert wird.

Drei Säulen im GeschäftsmodellZeit seines Studiums an der Wirtschaftuniversität Wienarbeitete Steiner in der freien Wirtschaft; zunächst beiArthur D. Little, dann zwei Jahre bei Siemens, wo er fürein IT-TV-Projekt beratend tätig war. Im Gespräch merkt

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VentureCapital Magazin 2/2010

Investor im Portrait

Kurzprofil First Love Capital

Beteiligungs-Manage ment GmbH & Co. KG

� Typ: Venture Capital-Investor

� Standort: Wien

� Gründung: September 2007

� Zahl der Investmentprofessionals: 5

� Verwaltetes Kapital: einstelliger Mio.-Bereich

� Website: www.firstlovecapital.com

Bernhard Thalhammer und Michael Steiner, First Love Capital

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man schnell, dass der Kärntner ähnlich erfolgshungrig wieÖsterreichs Wintersportler ist und konzentriert, aber nichtkrampfhaft verbissen an der Entwicklung seines Unter-nehmens arbeitet. Seit Anfang 2009 verstärkt BernhardThalhammer, der zuvor unter anderem bei Gamma CapitalPartners in Wien tätig war, das Team. Gutes Personal istvonnöten. Denn die junge Company wird von mehrerenSäulen getragen: Neben dem Investmentgeschäft verfolgtFirst Love Capital das Advisory-Geschäft im M&A-Bereich;der selbst gegründete FLC Club für Business Angels rundetdas Profil ab. „Wir wollen den informellen Beteiligungs ka pi-talmarkt professionalisieren und transparenter machen“,gibt Steiner als Ziel aus.

Fokus FrühphaseDie Hürden im österreichischen Beteiligungsgeschäftsind hoch, wissen auch die Jungunternehmer. Die recht -lichen und steuerlichen Rahmenbedingungen lassen zuwünschen übrig, das politische Verständnis für diesenFinanzierungskanal ist mangelhaft. Außerdem entsprichtes nicht der österreichischen Mentalität, sich eine Risiko-finanzierung ins Haus zu holen. Das alles führt nach An-sicht Steiners dazu, dass der Business Angels-Markt inDeutschland und der Schweiz viel weiter entwickelt istals in Österreich. Dennoch halten Kobza und Steiner anihrem Heimatland fest, anstatt im Ausland eine Gesell-schaft zu gründen. Natürlich erfolgen die Investitionengrenzüberschreitend. The Blog Paper Ltd., bei der FLC imvergangenen November als Lead-Investor eingestiegenist, sitzt beispielsweise in London. Bislang haben dieWiener einen mittleren einstelligen Millionenbetrag in 18Unternehmen investiert. Dabei handelt es sich aus-schließlich um Frühphasenfinanzierungen in den Berei-chen Medien und Internet. Die Investitionshöhe liegtzwischen 50.000 und 400.000 EUR. Von Dutzenden Bewer-bungen schaffen es nur etwa zehn pro Monat in die interneDealbesprechung, von denen letztlich durchschnittlichnur zwei in einen näheren Check kommen. „Wir prüfendas Team, das Geschäftsmodell und das Marktumfeldauf Herz und Nieren“, sagt Steiner. Die Idee müsse ska -lier- und internationalisierbar sein. Kapital bekommenschließ lich auch nur solche Projekte, für die FLC einendirekten Mehrwert schaffen kann und ein belastbaresNetzwerk vorhanden ist.

Schnelle ExitsIm Beteiligungsportfolio befinden sich derzeit 15 Unter-nehmen. Mit dabei sind beispielsweise die exklusive In-ternet-Community A Small World, die Plattform iJoule alsprofessioneller Begleiter für Leute, die abnehmen wollen,und yassu. Auf letzterer Website können sich registrierteUser im Internet ihr Informationsportfolio selbst zusam-

menstellen und plattformunabhängig über ihr Mobiltele-fon abrufen. Vier bis sechs Jahre beträgt grundsätzlichdie geplante Haltedauer für die Beteiligungen. Bei den bis-herigen drei Exits ging es allerdings deutlich schneller.Nach nur etwa einem Jahr hat FLC beispielsweise dieAnteile an der Quax Medien- und Verlagsagentur GmbHan die Standard Medien AG in Wien verkauft. Über Detailszu den realisierten Renditen schweigen sich die Entrepre-neure aus; ein Investment hat sich jedoch nicht nachWunsch entwickelt. „Mit den anderen haben wir aberschöne Erträge im zwei- und dreistelligen Prozentbereicherzielt“, so die knappe Auskunft. Noch im ersten Quartaldieses Jahres soll der nächste Exit realisiert werden.

Anschub für Business AngelsBesonders am Herzen liegt Kobza und Steiner der Busi-ness Angel-Markt. Wichtiger Partner ist dabei die Brains-ToVentures AG aus St. Gallen, die auch Schirmherr dervon FLC organisierten 1. Business Angels-KonferenzÖsterreichs im November vergangenen Jahres war. Mit130 Teilnehmern und einem attraktiven Programm wardiese ein voller Erfolg. Im hochkarätigen FLC-Netzwerkbefinden sich rund 50 strategische Partner, die allebereits mit bzw. über FLC in Projekte investiert haben.Mit dem Aufbau des Business Angel-Netzwerks will dasVenture-Haus nach und nach in weitere Wachstums-märkte vordringen. Im Vordergrund stehen derzeit dieThemen Medizintechnik und Cleantech. Auf ein breitaufgestelltes Netzwerk setzen Steiner und sein AdvisoryBoard auch im M&A-Business. Hier übernimmt FLCaußerhalb des eigenen Investitionsfokus die Rolle desVermittlers und Beraters. Drei M&A-Deals sind bereitsabgeschlossen. In zwei Fällen ging es um die Akquisitioneiner Expansionsfinanzierung mit einem Volumen vonjeweils rund einer halben Mio. EUR. Im dritten Fall hatFLC für ein Unternehmen im Auftrag Anteile an einenstrategischen Investor verkauft. Aktuell begleiten dieWiener vier Unternehmen.

Ausblick2010 sollen die Bereiche Beteiligung und Consulting stär-ker getrennt bearbeitet und die strategische Zusammen-arbeit mit internationalen Investoren vertieft werden. ImBeteiligungsbereich befinden sich zwei Projekte in derDue Diligence; die Investitionen könnten schon recht balderfolgen. Prinzipiell liegt der Fokus im Portfolio aber aufExits. Denn das im ersten Schritt zur Verfügung stehendeInvestitionskapital ist so gut wie investiert. In drei odervier Jahren soll ein eigener Venture Capital-Fonds fürins titutionelle Investoren und Business Angels aufgelegtwerden. Das angepeilte Eigenkapitalvolumen beträgt20 Mio. EUR. Bis dahin will FLC das Netzwerk vertiefenund sich personell verstärken. Und die nächste Konferenzfür Business Angels in Österreich im kommenden Herbstnach Wien holen.

Alexander [email protected]

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Early Stage & Expansion

Investitionsschwerpunkte

� Phase: Early Stage

� Branchen: Internet und Medien

� Region: Österreich, Deutschland, Schweiz

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M&A im E-Commerce-Sektor

Full-Service, neue Geschäftsmodelle und internationale Investoren

Der E-Commerce-Sektor hat sich zu einem großen, etab-lierten Markt entwickelt, der weiterhin attraktive Wachs-tumsraten aufweist. In Deutschland wurden 2009 mehrWaren und Dienstleistungen online verkauft als jemals zu-vor, und der deutsche E-Commerce-Markt wächst mittler-weile stärker als der amerikanische. Auch im Jahr 2010blicken Online-Händler optimistisch in die Zukunft. 72%der deutschen Akteure planen einer Umfrage des Bundes-verbands des Deutschen Versandhandels zufolge ver-mehrt Investitionen in diesem Bereich. Vor diesem Hin-tergrund konnte man bereits 2009 interessante Zukäufevon strategischen Investoren beobachten. Auch für2010 erwarten wir eine Vielzahl von Transaktionen imE-Commerce-Sektor. Zu den wesentlichen Treibern hierfürgehören Full-Service, neue Geschäftsmodelle und inter -nationale Investoren.

Im E-Commerce-Sektor ist ein Trend zu integrierten An-geboten erkennbar. Während reine Anbieter von Soft-warelösungen, SEM- und SEO-Services teilweise Problemehaben, ihr Geschäft erfolgreich auszubauen, bevorzugenKunden, wie z.B. große Markenartikler, Lösungen aus einerHand. Dies hat Auswirkungen auf die Geschäftsmodelle.Ein gutes Beispiel hierfür ist GSI Commerce, weltweitführender Anbieter von E-Commerce-Lösungen, dessenerfolgreiche Wachstumsstrategie auf dem Angebot vonFull-Service-Lösungen basiert. Das Unternehmen hat in

den letzten Jahren zahlreiche Akquisitionen durchge-führt und z.B. durch Zukäufe wie e-dialog seinen BereichInteractive Marketing Services ausgebaut. Auch inDeutschland gibt es mittlerweile erste Full-Service-An -bieter im E-Commerce. Die Attraktivität des Marktes,die Nachfrage nach integrierten Angeboten und diegroße Marktfragmentierung auf Anbieterseite werden zuzahlreichen Transaktionen im E-Commerce-Services-Feld führen.

In den letzten Jahren erfreuen sich geschlossene Shop-ping-Communities (Private Sales) zunehmender Beliebt-heit. Die Idee dahinter ist die, dass nur Community-Mit-glieder zumeist „Overstock“ oder „Off-Season-Produkte“zu reduzierten Preisen online erwerben können. InEuropa haben sich in diesem Bereich sehr erfolgreicheAnbieter etabliert; allen voran der europäische Markt -führer Vente Privee mit einem geschätzten Umsatz vonca. 650 Mio. EUR im Jahr 2009, aber auch deutsche Playerwie BuyVIP oder brands4friends. Auch GSI Commercehat sich in diesem Feld im November 2009 durch dieÜbernahme von Retail Convergence verstärkt, dem Be-treiber des Shoppingclubs RueLaLa und des Schnäpp-chenshops Smartbargains. Das Gesamtvolumen derTransaktion lag bei bis zu 350 Mio. USD. HinsichtlichVente Privee gibt es immer wieder Übernahmegerüchte,und wir werden in diesem Feld sicherlich M&A-Deals inden nächsten 24 Monaten sehen.

Eines der spannendsten Felder für Transaktionen wirdzukünftig Mobile Commerce sein. Der mobile Internet-Markt wächst dynamischer als das stationäre Internet imletzten Zyklus und ist ein wesentlicher Treiber für dasweitere E-Commerce-Wachstum.

Die Attraktivität deutscher E-Commerce-Unternehmengerät immer stärker in das Blickfeld internationaler Inves-toren. Während sich der angelsächsische Technologie-Investor Kennet an BuyVIP und Spreadshirt beteiligte,engagierte sich der französische VC-Geber Seventurekürzlich beim E-Commerce-Plattformbetreiber Tradoria.Die internationalen Investoren können die Expansiondieser Unternehmen unterstützen und dazu beitragen,dass neue attraktive M&A-Kandidaten entstehen.

Vor dem Hintergrund des attraktiven Marktumfeldes undder Dynamik im E-Commerce-Sektor werden wir auch inden kommenden Jahren zahlreiche Transaktionen indiesem Sektor sehen.

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VentureCapital Magazin 2/2010

M&A-Kolumne

Zu den Autoren

Ralf Philipp Hofmann ist Mitgründer und Geschäfts-führer von Jupiter Capital Partners, einer CorporateFinance-Beratung, die sich auf M&A- und Finanzie-rungstransaktionen im Technologiesektor konzentriert.Janina Marek ist Associate bei Jupiter und für dieDurchführung von Technologietransaktionen zuständig.

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Erscheinungstermin: 26. März 2010

Anzeigenschluss: 15. März 2010

Druckunterlagenschluss: 17. März 2010

Termine

Katja Sauerbrey

Tel.: +49 (0) 89/2000 339-56; Fax: -39

eMail: [email protected]

Ansprechpartner

Cleantech 2010Die Sonderbeilage des VentureCapital Magazins (3. Jg.)

erscheint am 26. März 2010!

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M&A-Transaktionen im IT-Sektor

Erfolgreiche Unternehmensakquisitionen erfordern Branchenexpertise

Sowohl die Anzahl der Unternehmensübernahmen als auchdie Transaktionsvolumen blieben 2009 deutlich hinter denZahlen aus den Vorjahren zurück. Für liquiditätsstarkeKaufinteressenten bietet dieses Umfeld jedoch Chancen,Unternehmen bzw. Unternehmensteile zu einem attraktivenPreis zu erwerben. Die erfolgreiche und effiziente M&A-Transaktion setzt aber neben Kenntnis und Erfahrung imTransaktionsgeschäft insbesondere auch spezielle Branchen -expertise voraus. Der nachfolgende Beitrag befasst sich mitdieser notwendigen Branchenexpertise am Beispiel vonIT-Unternehmen.

Verlauf einer UnternehmensakquisitionKeine Unternehmensakquisition gleicht der anderen.Dennoch lassen sich regelmäßig fünf Ablaufphasen unter-scheiden:• die Kontaktaufnahme der Parteien,• die Due Diligence des Käufers,• die Verhandlungen bis zur Unterzeichnung des Kauf-

vertrages,• die Phase bis zum Closing und • die Post-Closing-Phase.

Während der ersten Kontaktaufnahme, die durch bei-de Parteien erfolgen und durch einen M&A-Berater odereine Investmentbank vermittelt werden kann, versichernsich die Parteien ihr Interesse und tauschen bereits In -formationen in einem ausführlichen Memorandum („infor -mation memorandum“) aus. Die Einsichtnahme erforderteine Vertraulichkeitserklärung („confidentiality agree-ment“). Sofern kein Auktionsverfahren verfolgt wird,kann der Käufer seine Kaufabsicht in einem „letter ofintent“ bzw. die Parteien gemeinsam in einem „term sheet“(auch „heads of agreement“ oder „memorandum of under -standing“ festlegen). Diese Dokumente sind zwar noch

überwiegend rechtlich unverbindlich, in der Praxis wei-chen die Parteien aber nicht ohne Grund hiervon ab.Regelungen mit rechtlicher Verbindlichkeit betreffen dieVertraulichkeit der Transaktion und der auszutauschen-den Informationen („confidentiality“), ggf. auch die Ex-klusivität der Verhandlungen („exclusivity“). Bei einerAuktion werden die Bieter nach Eingang der Interessen-bekundung („preliminary offer“, „preliminary bid“) zur DueDiligence zugelassen. Diese kann entweder in einemphysischen oder virtuellen Datenraum erfolgen. Die Be-fragung des Managements sowie weitere Fragen könnenparallel zu den Änderungswünschen des meist vomVerkäufer vorgelegten Vertragsentwurfs erfolgen. Zu ei-nem vom Verkäufer festgelegten Termin müssen die Inte-ressenten ein verbindliches Angebot abgeben („bindingoffer“). Ggf. parallel zu anderen Bietern tritt der Verkäuferin die Verkaufsverhandlungen ein, und die Parteien begin-nen mit der Erstellung der teilweise sehr umfangreichenAnlagen zum Kaufvertrag. Sobald die Parteien sich einigsind und den Vertrag wirksam unterzeichnet haben, istdie Transaktion rechtlich verbindlich festgelegt. Die Par-teien können jetzt auf die Durchführung der Transaktionhinarbeiten („closing“), wobei teilweise Aufgabenlistenund Checklisten („closing checklists“, „closing agenda“)genutzt werden. Sobald die letzte Bedingung für dieDurchführung der Transaktion („closing condition“) ein-getreten ist, beginnt die Kooperationsphase nach Closingzwischen den Parteien, da in verschiedenen Bereichen(IT-Infrastruktur, Einkauf, Logistik, Personalwesen) dasverkaufte Unternehmen noch von dem Einflussbereichdes Verkäufers abhängen kann.

KonzeptionBereits die Konzeption der Transaktion kann bei fehlen-den Branchenkenntnissen zu einem Geburtsfehler füh-ren, gerade im Fall von jungen IT-Unternehmen. Deren Un-ternehmenswert beruht – neben dem Know-how derGründergesellschafter und einiger Schlüsselmitarbeiter –häufig vor allem auf geistigen Eigentumsrechten, teilsauch auf Kundenbeziehungen. Die deutsche Konzeptiondes Urheberrechts, wettbewerbsrechtliche Vorschriftengegen unerwünschte E-Mail-Werbung und die zunehmendstrenger angewandten Datenschutzgesetze können Stol-persteine bei dem Erwerb von Vermögensgegenständen(„asset deal“) sein, die bei einer Betrachtung ohne Bran-chenkenntnis leicht übersehen werden können – und

www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 2/2010

Fehlende Branchenkenntnisse im IT-Recht können den Wert des verkauften Unterneh-mens einschneidend mindern.

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Mittelstand/B

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VentureCapital Magazin 2/2010 37

schlimmstenfalls dazu führen, dass der Käufer die erwor-benen Assets nicht wie geplant nutzen kann. Sollen den-noch nicht einfach Anteile des Unternehmens („sharedeal“) übernommen werden, können ggf. auch Instrumen-te des Umwandlungsrechts genutzt werden.

Due Diligence-PhaseAuch die Due Diligence sollte nicht nur von Transaktions-anwälten begleitet werden, sondern auch von Spezialis-ten im IT-Recht. Dies spart nicht nur Zeit und dem KäuferGeld, weil die wirtschaftliche Bedeutung eines Vertrags

und seiner Risiken schneller erfasst werden kann, sondernführt auch zu praktisch verwertbareren Arbeitsergebnis-sen. Die Verfasser dieses Beitrags mussten allerdingsauch schon das Gegenteil erleben, als ein Käufer partoutnicht auf die Garantie verzichten wollte, dass die Lizenzan einer Standardsoftware für Diskussionsforen (Jahresli-zenzgebühr rund 100 USD) übertragen werden kann.

VertragsdokumentationVertragliches Herzstück einer M&A-Transaktion ist derbetreffende Kaufvertrag, der entweder als Erwerb vonAnteilen („share deal“) oder Erwerb von Vermögens -gegenständen („asset deal“) strukturiert sein kann. Be-sonderes Augenmerk werden die Vertragsparteien auf dieBestimmungen zum Kaufpreis, insbesondere zu den betref -fenden Kaufpreisanpassungsmechanismen, sowie denRisikoausgleich bei der Abgabe von Garantien und derenSanktionierung legen. Freistellungen, Verpflichtungs -erklärungen, aufschiebende Bedingungen und Stichtags-regelungen nehmen in den Vertragsverhandlungen eben-falls größeren Zeitumfang ein.

Für IT-Unternehmen ist beim Unternehmenskaufver-trag besonders wichtig, dass alle IP-Rechte übergehen.Da hierfür keine gesetzliche Definition vorhanden ist,sind die entsprechenden Vertragsklauseln entscheidend.Diese müssen sauber formuliert sein. Ein Beispiel: Daten-bankrechte sind zwar im Urheberrechtsgesetz geregelt,streng genommen aber keine Urheberrechte. Und dieschönste mit Kundendaten gefüllte Datenbank nütztnichts, wenn die Daten vom Käufer nicht verwendet wer-den dürfen, also beispielsweise die Nutzer nicht ordnungs -gemäß dem Empfang von Werbung zugestimmt haben,sofern nicht die Zustimmung im Einzelfall entbehrlich ist.Die neueste Rechtsprechung zeigt – wenig überraschend –,

dass sich der Käufer von Adressdaten gegenüber demEmpfänger von E-Mail-Werbung nicht darauf berufen kann,diese zulässig erworben zu haben. Er muss auch bewei-sen können, dass der Nutzer in den Erhalt von Werbungeingewilligt hat. Häufig übersehen wird auch die Bedeu-tung von Open Source-Software, der durch dezidierte Ga-rantien Rechnung getragen werden sollte: Open Sourcemag kostenlos sein, unterliegt aber meist Einschränkun-gen, häufig denen der GNU General Public License. VieleUnternehmenskaufverträge tragen zudem der gerade imIT-Bereich weit verbreiteten Praxis der Abmahnungenaus dem Bereich der geistigen Eigentumsrechte und desWettbewerbsrechts nur unzureichend Rechnung.

Auch im Arbeitsrecht liegen Fallen: Der lockere Umgangder IT-Branche mit dem Thema Scheinselbstständigkeitist fast schon legendär, die Künstlersozialkasse (von Bedeu -tung bei künstlerischen Tätigkeiten im weitesten Sinne!)wird häufig übersehen.

Da diese Themen den Erwerber teuer zu stehen kom-men können, müssen sie in Garantien ihren Niederschlagfinden. Entsprechend muss aber auch bei der Beratungdes zu erwerbenden Unternehmens ein Problembewusst-sein vorhanden sein, dass in diesen Bereichen durchausRisiken liegen können, die es dem Käufer zu offenbarengilt, um nachteilige Haftungsfolgen zu vermeiden.

Zusammenfassung und FazitKrisen beinhalten regelmäßig auch Chancen für dieMarktteilnehmer. Der Erwerb von Unternehmen zu einemattraktiven Preis kann zu einem antizyklischen Verhaltenmotivieren. Der erfolgreiche Abschluss eines Unter -nehmenskaufes setzt jedoch ein Zusammenspiel von Ex -pertenwissen und -erfahrung hinsichtlich der M&A-Trans aktion sowie der betreffenden Branche voraus.

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Zu den Autoren

Dr. Andreas Lober (l.), maître en droit, und Dr. Cle-mens Just (r.), LL.M., Solicitor (England & Wales), sindRechts anwälte und Partner der Sozietät Schulte Riesen -kampff Rechtsanwaltsgesellschaft mbH in Frankfurtam Main. [email protected], [email protected]

Die Begleitung der Due Diligence durch Transaktions- und IT-Rechtsanwälte spart Zeitund lässt Risiken schneller sichtbar werden.

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Werte schaffen nach der Krise

Neue Herausforderungen für Buyout-Manager

Der drastische Konjunktureinbruch und die Restriktionenan den Finanzmärkten haben auch an den Buyout-Märktenihre Spuren hinterlassen. Parallel zur Lehman-Pleite sacktedas Transaktionsvolumen im 4. Quartal 2008 gegenüber denVorjahreswerten drastisch ab. Von Januar bis September2009 belief sich das Volumen in Deutschland auf nicht ein-mal mehr ein Zehntel der Summe des Boomjahres 2007. Einsolcher Rückgang wirft existenzielle Fragen auf. Wo findensich jetzt überhaupt noch attraktive Zielunternehmen? Wiewirkt sich das veränderte Umfeld auf die Renditeerwartungder Investoren aus? Und wo könnten die Hebel für Wertzu-wächse in der Zukunft liegen?

Trend zu kleineren GrößenWer Antworten finden will, kommt an den dramatisch ver-änderten Finanzierungsbedingungen und den Unsicher-heiten um die gesamtwirtschaftliche Entwicklung nichtvorbei. Vor allem große Transaktionen im Milliardenbe-reich sind – sieht man einmal vom Sonderfall des Secon-dary Buyout von Springer Science + Business Media ab –kaum noch zu finanzieren. Und das gilt nicht nur fürEuropa. Laut einer globalen Studie der Asset-Manage-ment-Gesellschaft Partners Group lag der Wert einer typi-schen Buyout-Transaktion in den Jahren 2005 bis 2008bei 2 Mrd. USD. Im ersten Halbjahr 2009 aber ist dieserWert drastisch auf 300 Mio. USD gesunken. Auch Dr. JanWildberger, Partner und Private Equity-Experte bei derBeratungsgesellschaft Simmons & Simmons, sieht einen

Trend zu kleineren Transaktionen. „Es mangelt an Fremd-kapital, weil die Banken nach den beiden Krisenjahren diekünftigen Cashflows von Unternehmen nur schwer beur-teilen können und dieses deutlich erhöhte Risiko auchnicht mehr auf den Kapitalmarkt auslagern können“,sagt Wildberger. Hinzu komme, dass sich einige Institutewie etwa die Landesbanken ganz aus diesem Geschäft zu-

rückgezogen haben. Kein Wunder istes da, dass selbst Finanzierungen fürTransaktionen im gehobenen mitt -leren Marktsegment schwierig ge-worden sind. „Mehr als 25 Mio. EURkonnte man von einer einzelnenBank im 2. und 3. Quartal 2009 nichtbekommen“, sagt Wildberger. Meistkom men Finanzierungen deshalb nurunter Beteiligung mehrerer Kredit -ins titute zustande.

Gestiegenes SicherheitsbedürfnisUm die Zurückhaltung der Kreditinstitute bei der Vergabeneuer Akquisitionsdarlehen zu überwinden, müssen sichdie Finanzinvestoren nun selbst stärker engagieren. Warennoch vor einigen Jahren Fremdkapitalanteile von bis 70oder sogar 80% nichts Ungewöhnliches, so gelten jetzt eherQuoten von 50% als obere Grenze. Gleichzeitig sind dieKonditionen der Kreditinstitute härter geworden: von denAnforderungen an die Due Diligence über die Covenants bishin zu den Zinsen. „Mit dem gestiegenen Sicherheits -bedürfnis der Banken sind auch die Finan zie rungskostenvon Buyouts drastisch ge stiegen“, sagt Clemens Busch,Partner der auf den Mittelstand spezialisierten Beteili-gungsgesellschaft Steadfast Capital.

Neue Hebel in Bewegung setzenDoch ganz liegt das Buyout-Geschäft auch jetzt nicht brach.Allerdings müssen Finanzinvestoren angesichts gerin -gerer Fremdkapitalhebel nun umso stärker andere Wert-treiber mobilisieren. So hat eine noch sorgsamere Selek -tion an Bedeutung gewonnen. Blickt man auf die Branchen-auswahl, so werden Investmentgelegenheiten jetzt – dieKalle-Transaktion bestätigt es – gerne in relativ krisenfes-ten Branchen wie etwa dem Konsumsektor getätigt. Dortlässt sich bei überschaubarem Investitionsbedarf daseingesetzte Kapital zudem relativ schnell in Cashflow um-wandeln. Restrukturierungsspezialisten wiederum haben

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Exemplarischer Vergleich von Firmenwert und Kapitalisierung einer typischen Private Equity-Transaktion früher (2005 bis 2007) und jetzt (2009):

Früher (bei UN mit vergleichbaren Gewinnen): 9,5x

Differenz: -32%

Bewertungsmultiple beim Einstieg (Unternehmenswert zu EBITDA):g

Differenz: -32%

Jetzt: 6,5x

Früher: 60%

Fremdkapital in % der Gesamtkapitalisierung:

Jetzt: 30%

Früher: 6,0x

Verschuldung im Verhältnis zum EBITDA:

Jetzt: 2,3x

früher: 2,0 Mrd. USD,

jetzt: 0,3 Mrd. USD

Unternehmenswert

Trend zu kleineren Grössen

Quelle: Partners Group

Dr. Jan Wildberger,Simmons & Simmons

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die von der Krise besonders stark ge-troffenen Branchen wie etwa die der

Autozulieferer im Vi -sier. Auch Sektoren,die wie etwa derHalb le i tersektorvom Boom in Asienprofitieren, rückenin den Fokus. „Hin-zu kommen Mega-trends wie der vonden län geren Lebens - erwartungen pro fi -tierende Gesund-

heits sektor oder die erneuer baren Ener-gien“, sagt Dr. Martin Kock, Partner derAnwaltssozietät Jones Day.

Krise schafft OpportunitätenDer gebremste Wettbewerb der Investo-ren um Transaktionen und die krisenbe-dingten Probleme der Wirtschaft gene-rieren jedoch auch neue Chancen. „Wo

Verkäufer bei der Suche nach Lösungenunter Druck stehen, bieten sich günstigeEinstiegsgelegenheiten“, sagt Daniel Flaig,Partner bei der in der Schweiz ansässi-gen Beteiligungsgesellschaft Capvis. Hin -zu komme, dass bei größerem Restruk-turierungsbedarf Maßnahmen als Ren di -te treiber wirken, die sich derzeit relativschnell umsetzen lassen. „Im aktuellenUm feld stoßen Kürzungen und Verlagerun-gen auch bei den Mitarbeitervertreternauf mehr Verständnis“, bekräftigt Flaig.

Günstiges Umfeld für Buy and BuildViele Finanzinvestoren, so eine Studieder Beratungsgesellschaft Grant Thornton,wollen die wirtschaftliche Talfahrt dazunutzen, Add-on-Strategien umzusetzenund ihre Portfoliofirmen als Profiteureder Marktkonsolidierung gestärkt in dennächsten Aufschwung zu schicken.„Wachstumsstrategien und Zukäufe sindheute die wesentlichen Bausteine für eine

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Nachgefragt bei Joachim Dübner,

Managing Partner bei Network Corporate Finance

VC Magazin: Ihre Ge-sellschaft berät Buy-outs mittlerer Größen -ordnung. BeobachtenSie auch in diesemBereich eine massiveVerschlechterung derFinanzierungssitua-tion?Dübner: Ja. Die Ban-ken brauchen ihr Geldheute häufig für die Nachfinanzierungbestehender Engagements und zur Absi -cherung der höheren Eigenkapitalanfor-derungen. Die Sicherung des bestehen-den Portfolios und die Unterstützungihrer Altkunden hat derzeit klar Vorrangvor Neuengagements. Darüber hinausgibt es immer weniger Spieler im Markt,sei es durch den Rückzug der Auslands-banken oder den der Landesbanken.Beide Bankengruppen waren wichtigeFinanzierer solcher Transaktionen.

VC Magazin: Sind größere SecondaryBuyouts wie der Deal der Wurstpellen-fabrik Kalle eine Ausnahme?Dübner: In diesem Fall war der Secon-dary Buyout eine Win-Win-Situation für al -le Beteiligten. Der Verkäufer Montagu konn -te seine bisher erreichte Rendite realisie -

ren. Silverfleet als Erwerber wiederumbrachte mehr Eigenkapital ein als derVor gänger, sodass die bereits bei dem Un -ternehmen engagierten Banken ihr Risi-ko verbessern konnten. Für Silverfleetwiederum war es attraktiv, in ein relativrisikoarmes Geschäft zu investieren.

VC Magazin: Wie lassen sich die niedri-geren Debt Leverages wettmachen?Dübner: Es gibt momentan drei interes-sante Werttreiber. Man kann wegen derniedrigeren Bewertungen heute um eini -ges günstiger einkaufen. Zweitens könnendie Portfoliounternehmen von einemmöglichen Konjunkturaufschwung pro-fitieren. Und drittens kommt es in vielenBranchen zu Konsolidierungen mit Op-portunitäten für Zukäufe. Damit lassensich die durchschnittlichen Einstands-preise bereits begonnener Buy-and-Build-Strategien absenken, weil sichdie Multiplikatoren gegenüber den ers-ten Zukäufen manchmal fast halbierthaben. Generell gilt: Die reinen Finanz-akrobaten haben jetzt eher schlechteKarten. Unternehmerisch denkende Pri-vate Equity-Manager dagegen und ins-besondere jene mit ausgeprägtenBranchenkenntnissen gehören zu denGewinnern.

Joachim Dübner

Dr. Martin Kock,Jones Day

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positive Wertentwicklung“, bestätigt Steadfast-ManagerBusch. An günstigen Gelegenheiten dafür mangelt es auch

deshalb nicht, weil viele Konzernedurch den Verkauf von Non-Core-Aktivitäten gerade im aktuellenMarktumfeld ihre eigene Finanzie-rungssituation stabilisieren wollen.„Bei einem Spin-off erwirbt der Inves -tor zudem bereits bewährte Geschäfts -modelle, die er aufgrund seiner eige-nen Erfahrungen dann gemeinsammit dem neuen Management opti-mieren kann“, ergänzt Kock.

Der im Münchner Büro von Jones Day tätige Anwaltrechnet damit, dass Private Equity auch im gehobenenMittelstand auf zunehmendes Interesse stoßen wird. Die-ses Interesse werde vor allem da wachsen, wo Kredite derBanken nicht ausreichen und andererseits die Möglich-keit einer Anleihefinanzierung über den Kapitalmarktfehlt. Bislang liegen die Preisvorstellungen von Investo-ren und Eigentümern allerdings oft weit auseinander. Das

aber könnte sich schon 2010 ändern, wenn die gesamt-wirtschaftlichen Perspektiven wieder besser einzuschät-zen sind. Gleichzeitig nimmt der Finan -zierungsbedarf überall dort weiter zu,wo eigentümergeführte Unternehmenbei der Vorbereitung auf den nächs-ten Aufschwung in Liquiditätsschwie -rigkeiten geraten. „Hier könnten sichgute Opportunitäten für Buyout-Transaktionen bieten“, glaubt LarsHirche, Partner bei der mittelstands-orientierten Beteiligungs gesellschaftH.I.G. Capital.

Rückbesinnung auf alte StärkenUnabhängig von der Eigentümerstruktur der Zielunter-nehmen kommt es für Private Equity gerade jetzt darauf an,ureigenste Stärken in die Waagschale zu werfen. „Buyout-Manager müssen neben der Kapitalbereitstellung mehrdenn je auch Ideen für Unternehmen entwickeln und helfen,diese im Tagesgeschäft umzusetzen“, sagt Wildberger vonSimmons & Simmons. Neben der Implementierung vonWachstumsstrategien gewinnt somit die Optimierung desoperativen Geschäfts der Beteiligungsunternehmen anGe wicht. „Interne Wertsteigerungen, wie sie beispielsweisedurch Kostensenkungen erreicht werden können, lassensich unabhängig vom jeweiligen Marktumfeld umsetzen“,bringt Hirche den entscheidenden Vorteil auf den Punkt.

Investoren zwischen Bangen und HoffenDie institutionellen Investoren der Fonds sind von diesenChancen offenbar durchaus überzeugt. Laut dem aktuel-len Global Private Equity Barometer von Coller Capitalglauben 85% von ihnen, dass 2010 ein gutes oder sogarexzellentes Jahr für Private Equity wird. Allerdings: Nur29% erwarten, dass ihre Private Equity-Beteiligung eineannualisierte Nettorendite von mehr als 16% abwerfenwird. Im Vorjahr rechneten noch über 40% der Teilneh-mer der Befragung mit einem Ertrag oberhalb diesesSchwellenwertes. „Doch die Investo-ren können heute mit einer besserenRendite rechnen, als sie die Invest-ments der Jahre 2006 oder 2007 lie-fern werden“, ist Capvis-PartnerFlaig überzeugt. Das interne Ertrags-potenzial der auf der Basis reduzier-ter Pläne ausgewählten Portfoliofir-men könne dazu ebenso beitragenwie die Renditeeffekte eines drei bisfünf Jahre währenden Aufschwungs.Ergebnisse über der langfristigenAktienrendite von rund 10% jedenfalls sollten Buyout-Manager auch zukünftig bieten. „Die Guten werden dasschaffen, andere werden auf Dauer ihre Existenzberech -tigung verlieren“, prognostiziert Kock.

Norbert [email protected]

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VentureCapital Magazin 2/2010

Lars Hirche,H.I.G. Capital

Daniel Flaig,Capvis

Transaktionen, bei denen institutionelle Private Equity-Investoren (LPs) in den kommenden zwei Jahren die besten Investmentgelegenheiten sehen:

Venture Capital Growth/Expansion Capital

Mid-Market Buyouts

(weniger als 200 Mio. USD)

Mid-Market Buyouts

(200–999 Mio. USD)

Large Buyouts

(ab 1 Mrd. USD)

AsienEuropaUSA

Mid-Market-Buyouts als Hoffnungsträger

Quelle: Coller Capital: Global Private Equity Barometer

Clemens Busch,Steadfast Capital

Erfolgsstrategien im aktuellen Marktumfeld

Private Equity-Manager setzen auf operative Verbesserungen und Zukäufe

Fokus auf die Portfoliounternehmen 42%

Stärkerer Fokus auf Add-on-Akquisitionen 42%

An unserer ursprünglichen Strategie festhalten 27%

Eigene Kosten reduzieren 21%

Mehr Minderheits-/Wachstumskapital-Investments erwägen 19%

Proaktive Kommunikation mit den Investoren 18%

Schulden von Portfoliounternehmen kaufen 15%

Aussitzen und auf ein besseres Investmentklima warten 11%

Nach Branchen diversifizieren 11%

Geografisch diversifizieren 6%

Quelle: ACG-Thomson Reuters DealMakersSurvey

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10 Jahre „Guide“10 Jahre „Guide“

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Die Jubiläumsgabe „Corporate Finance & Private Equity Guide 2010“ (10. Jg.) des GoingPublic Magazins erscheint am 13. März.

Erscheinungstermin: 13. März 2010

Anzeigenschluss: 1. März 2010

Druckunterlagenschluss: 5. März 2010

Johanna Wagner

[email protected], Tel. +49 (0) 89-2000 339-50

Laura Rehberger

[email protected], Tel. +49 (0) 89-2000 339-55

Katja Sauerbrey

[email protected], Tel. +49 (0) 89-2000 339-56

Claudia Kerszt

[email protected], Tel. +49 (0) 89-2000 339-52

Termine Ansprechpartner

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Positive Impulse

Private Equity – Markterwartungen 2010

Zusammen mit der graduellen Erholung der Weltwirtschaftsollte 2010 für das europäische Private Equity-Geschäft denTurnaround bringen – speziell in der zweiten Jahreshälfte.Nachdem im Zuge der Finanzkrise viele Transaktionen undFundraising-Vorhaben auf Eis gelegt wurden, ist damit zurechnen, dass das Geschäft wieder deutlich anzieht.

Offenheit für Private EquityAn der Restriktivität der Banken bei der Kreditvergabewird sich allerdings in diesem Jahr wohl noch nichtsändern: Für den Markt bedeutet das, dass kleinere undmittelgroße Industrieunternehmen zunehmend auch fürPrivate Equity-Finanzierungen als Alternative zu Bank -krediten offen sein werden. Die Anzahl der Transaktionenim Bereich Small und Mid Market-Deals dürfte also2010 deutlich steigen.

Mehr FlexibilitätDie Private Equity-Fonds werden mit großer Wahrschein-lichkeit insgesamt flexibler agieren: Sie werden ihrenFokus verstärkt auf Wachstumsfinanzierungen und damitauf die industrielle Wertschöpfung legen. Die Investorendürften zunehmend bereit sein, anstelle von Mehrheits-übernahmen auch Minderheitsbeteiligungen einzugehen. Interessant zu beobachten ist auch, dass bereits jetzt im-mer mehr Kooperationen mit sogenannten Trade Buyers(Industrieunternehmen) beim Kauf eines Zielunterneh-mens eingegangen werden.

Steigende BewertungenDa sich die Börsen im vergangenen Jahr deutlich erholtund viele Private Equity-Fonds im Jahr 2009 nur weniginvestiert haben, sollten auch die Bewertungen bei sta -bilen oder wieder steigenden Betriebsergebnissen aufEBITDA-Multiple Basis in diesem Jahr wieder anziehen.Der Anteil von Eigenkapital zur Finanzierung von Trans-aktionen wird vermutlich weiterhin hoch bleiben.

Impuls für den SekundärmarktSollte in diesem Jahr tatsächlich wieder mehr Kapital in-vestiert werden, könnten einige Fondsinvestoren auf-grund der Kapitalabrufe wieder in Liquiditätsproblemegeraten. Das würde einen positiven Impuls für Sekundär-transaktionen bedeuten. Daher dürften speziell dieFonds der Auflegungsjahre 2005–2008, die sich gerade in

der Investitionsphase befinden, jetzt verstärkt auf demSekundärmarkt angeboten werden.

Fundraising wieder auf der AgendaZahlreiche Private Equity-Fonds hatten ihr Fundraisinggezielt auf 2010 und 2011 verschoben, daher rechnen wirab dem zweiten Quartal 2010 wieder mit mehr Buyout-Fonds im Fundraising. Besonders für Fonds, die aufSmall Cap-Deals oder spezielle Situationen wie Turn -around oder Distressed Debt fokussiert sind, sollte dasFundraising-Klima 2010 günstig sein.

Fazit:Am besten werden diejenigen Fondsmanager aus derKrise hervorkommen, die operative Erfahrung vorweisenkönnen. Sie haben sich im Gegensatz zu reinen FinancialEngineers in der Regel früh auf den Schutz der Unterneh-mensliquidität und die sofortige Umsetzung von Kosten-reduzierungsmaßnahmen fokussiert, ohne dabei die lang-fristigen Wachstumsaussichten des Unternehmens zu ge-fährden. Als Voraussetzungen für den Erfolg gelten daherjetzt mehr denn je Geschick, strategischer Weitblick undeine langjährige Investmenterfahrung.

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VentureCapital Magazin 2/2010

Zum Autor

Philippe Roesch ist Mana -ging Director bei Auda undleitet von Bad Homburgaus das europäische Pri-vate Equity-Geschäft. Vorseiner Tätigkeit für Audawar er Leiter des PrivateEquity-Bereiches bei derHarald Quandt Holdingund im M&A- bzw. Beteili-gungsbereich tätig. Audaverwaltet als bankenunab -hängiger Fondsmanager

mit weltweit mehr als 60 Mitarbeitern unter dem Dachder Auda International 4,6 Mrd. USD größtenteils inPrivate Equity-Fonds.

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Private Equity-Dachfonds

Feeder für einen Asien-Dachfonds

Berenberg & Hansa Treuhand Private Equity Partners 2 Asien

Nachdem das Private Placement der Berenberg Bank fürden Dachfonds Adveq Asia II gut gelaufen ist, legt das Ins ti -tut gemeinsam mit dem Initiator Hansa Treuhand im Retail-Vertrieb nach. Da läuft es allerdings eher mäßig, denn dieZeichnungsfrist für den Private Equity Partners 2 Asien (PEP 2)musste bereits um sechs Monate bis Ende Juni 2010 verlän-gert werden. Damit der Fonds nicht rückabgewickelt wird,benötigen die Initiatoren mindestens 10 Mio. USD.

Zurückhaltende AnlegerSeit etwa acht Monaten befindet sich der Feederfonds fürden institutionellen Dachfonds Adveq Asia II im Fundrai-sing. Bis Redaktionsschluss haben Anleger gerade einmal6,5 Mio. USD Eigenkapital zugesichert. Das zeigt, wie müh-sam das Retailgeschäft derzeit ist (siehe auch Ausgabe1/2010). Die Mindestzeichnung von 20.000 USD plus 3%Agio spielt dabei eher keine Rolle. Vielmehr sind die pri-vaten Investoren wegen der Unsicherheit im Hinblick aufdie zukünftige Marktentwicklung zurückhaltend. Dabeibietet der PEP 2 über seine Konstruktion relativ viel Si-cherheit. Denn beim Zielinvestment Adveq Asia II handeltes sich um einen Dachfonds, der in etwa 25 Zielfonds ins-gesamt 350 Mio. USD investieren soll. Acht stehen laut Pros -pekt bereits fest; deren Namen werden jedoch nur poten-ziellen Investoren verraten.

China und Indien im FokusDer von der Schweizer Adveq Management AG ge -führte Fonds plant vom Investitionskapital 40–50% in Chi-na und 20–25% in Indien einzusetzen. Der Rest entfällt ausJapan, Australien und sonstige Länder. Die Zielfonds desAdveq Asia II sollen zu 35–45% im Segment kleine undmittlere Buyouts tätig sein. Weitere 30–35% sowie 20–25%sind als Entwicklungs- bzw. Wachstumskapital vorgese-hen. Die breite Diversifikation nach Branchen überzeugtin der Theorie ebenso wie der Umstand, dass Adveq in

Asien Berichten zufolge bereits seit 1998 in ca. 20 Fondsinvestiert hat und seit 2008 mit einer Tochtergesellschaftin Peking vertreten ist. Der Assetmanager sieht Chinaklar in der Führungsrolle bei der künftigen Entwicklungdes asiatischen Private Equity-Marktes. Im ersten Halb-jahr 2009 sei mit 7,3 Mrd. USD ein Drittel der fernöstlichenInvestitionen in China getätigt worden. Außerdemwerde für Investoren Asien weltweit zunehmend an Be-deutung gewinnen, während die westliche Welt Anteileverliere.

Track Record der FondspartnerDie Prospekt-Darstellung des Track Records von Adveqist allerdings dürftig. Dazu und zur Entwicklung des Vor-gänger-Dachfonds Adveq Asia I sind auch auf Nachfragekeine weiteren Informationen erhältlich. Berenberg PrivateCapital und Hansa Treuhand haben 2006 den RetailfondsPrivate Equity Partners 1 aufgelegt. In anderthalb Jahrenwurden anstatt der angepeilten 50 nur 34,5 Mio. EUR ein-geworben. Die Beteiligungsgesellschaft war ebenfalls alsDachfonds konzipiert, der jedoch anders als diesmal di-rekt in Zielfonds, die Feri Institutional Advisors prüft undauswählt, investiert. Investitionsfokus waren Buyouts inEuropa und Nordamerika. Das Portfolio bestand per 30.Juni 2009 aus 23 Fonds mit 192 Beteiligungen. Die bisheri-gen Exits brachten dem Dachfonds einen Kapitalrück-fluss von 6,13%, wobei dieser konzeptgemäß reinvestiertwurde. Grundsätzlich befindet sich die Beteiligungsge-sellschaft noch in der Investitionsphase; von den Anlegernsind erst 55% des Kapitals abgerufen.

Fazit:Obwohl die Initiatoren mit Adveq einen etablierten AssetManager an ihrer Seite haben, vermag das aktuelle Fonds-angebot nicht vollends zu überzeugen. Nicht veröffent-lichte Informationen zur Zusammensetzung des Portfo-lios machen den Fonds für Außenstehende de facto zumBlindpool. Durch die doppelte Dachfondskonstruktionfallen zudem auf gleich drei Fondsebenen Kosten an. Zu-dem steht dem Carry auf Ebene des Retail-Dachfonds kei-ne echte Managementleistung gegenüber.

Alexander [email protected]

Fondsportrait

Berenberg/Hansa Treuhand Private Equity

Partners 2 Asien

� Zielvolumen 25,75 Mio. USD (inkl. Agio)

� Laufzeit mindestens bis 31.12.2021

� Zeichnungsschluss 30.06.10

� Investitionsthema Private Equity in Asien

� Internet www.hansatreuhand.de

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„Mezzanine und Infrastruktur interessant“

Interview mit Andreas Schmidt, Sal. Oppenheim Private Equity Partners

Durch die Fusion von CAM Private Equity und VCM CapitalManagement unter dem Dach von Sal. Oppenheim PrivateEquity Partners entstand Deutschlands größter Manager vonPrivate Equity-Dachfonds. Andreas Schmidt, Partner beiSOPEP, bricht eine Lanze für Venture Capital, spricht überdas Verhältnis zwischen Limited Partner (LP) und GeneralPartner (GP) und wagt eine Prognose für 2010.

VC Magazin: Zu den gegenwärtigen Favoriten im PrivateEquity-Universum zählen vielerorts Turnaround-Fonds,Secondary-Investments und Cleantech. Haben Sie einenanderen Geheimtipp?Schmidt: Wenn man etwas über das klassische PrivateEquity-Universum hinausschaut, dann sehe ich aktuellauch Engagements in Mezzanine und Infrastruktur alssehr interessant an, obgleich das Return-Potenzial – ent-sprechend dem Risikoprofil dieser Anlagen – auf einemniedrigeren Niveau liegt als z.B. bei Buyouts. Mezzanineprofitiert von der gegenwärtig geringen Verfügbarkeit vonFremdkapital, attraktiven Marktkonditionen und rückläu-figem Wettbewerb. Mit Infrastrukturinvestments lässtsich eine zusätzliche Diversifizierung erzielen, und derInvestor profitiert von einem gewissen Inflationsschutzund langfristig stabilen Cashflows.

VC Magazin: Dr. Stefan Hepp, CEO Ihres MitbewerbersSCM Strategic Capital Management AG, sagte auf dem 9.Schwei zer Private Equity & Corporate Finance Day AnfangDezember: „Venture Capital ist als institutionelle Anlage-klasse tot.“ Teilen Sie diese Einschätzung?Schmidt: Sicherlich hat die Performance vieler VentureCapital-Fonds in den letzten zehn Jahren eher enttäuscht.Allerdings darf man auch nicht außer Acht lassen, dassbei vielen Fonds die Performance durch das Platzen derInternetblase nachhaltig beeinflusst wurde. Zudem istbei keinem Private Equity-Segment die Streuung derRenditen so groß wie bei Venture Capital. Auch die Fund -raisingzahlen sprechen eine andere Sprache. Laut Daten-provider Preqin hatten im Jahr 2009 deutlich mehr VentureCapital-Fonds ein Final Closing als z.B. Buyout-Fonds.Von 2006 bis 2009 betrug das internationale Fundraising-volumen für Venture Capital relativ konstant ca. einFünftel des Fundraisingvolumens für Buyouts. Insofernbin ich nicht davon überzeugt, dass es in Zukunft keineninstitutionellen Fundraisingmarkt für Venture Capitalgeben wird.

VC Magazin: Wie sollten sich Venture Capital-Management -teams vor diesem Hintergrund verhalten?Schmidt: Jedes Team muss sich die Frage stellen, ob daseigene Geschäftsmodell vor dem Hintergrund des nachweis -baren Erfolgs in Zukunft noch tragfähig ist und der GeneralPartner einen tatsächlichen Wettbewerbsvorteil besitzt.Die Zeiten, in denen Investoren freizügig Kapital gegebenhaben, sind im Bereich Venture Capital schon lange vor-bei, und für Venture Capital gilt die gleiche Maxime wie fürBuyouts: Investoren wollen erfolgreiche Exits sehen. Diesdürfte aber im gegenwärtigen Marktumfeld noch schwierigwerden. Da sind vor allem die Venture Capital-Fonds gutberaten, rechtzeitig für ausreichende Liquiditätsreservenzu sorgen, um Erfolg versprechende Investments übereine Durststrecke weiter finanzieren zu können.

VC Magazin: Aufgrund des veränderten Marktumfeldeskönnen Limited Partners heute wesentlich größerenEinfluss auf die Bedingungen nehmen, wenn sie sich aneinem neu aufgelegten Private Equity-Fonds beteiligen.Nutzen Sie diesen neu gewonnenen Verhandlungsspiel-raum?Schmidt: Zunächst einmal möchte ich für uns als Investor,der seit mehr als 15 Jahren in Private Equity-Fonds inves-tiert, in Anspruch nehmen, dass wir auch in den vorange-gangenen Jahren unsere Verhandlungsspielräume adäquatgenutzt haben, um Bedingungen der Fonds zugunsten derInvestoren zu verändern. Heute wie auch früher gehenwir dabei mit Augenmaß vor. So ist es beispielsweisegerade bei Managementfee-/Transaktionsfee-Fragen ent-scheidend, die Umsatz- und Kostenstruktur des Fondsnachzuvollziehen. Wenn heute ein Fonds Teile der vonseinen Portfoliounternehmen eingenommenen Gebührennicht mit der Managementfee verrechnet, braucht er da-für schon gute Gründe.

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VentureCapital Magazin 2/2010

Andreas Schmidt: „Investoren wollen erfolgreiche Exits sehen.“

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VC Magazin: Welche Punkte in einem LP-/GP-Vertrag sindIhnen besonders wichtig?Schmidt: Neben Aspekten des Investmentgesetzes undsteuerlichen Implikationen prüfen wir eventuelle Anlage-beschränkungen sowie mögliche Interessenkonflikte desManagements. Daneben achten wir auf eine angemes-sene Governance-Struktur des Fonds, die sich u.a. in derAusgestaltung des Advisory Boards, der Vereinbarungvon Suspendierungs-Regelungen, Key-Man-Clause, Meist-begünstigungsklausel etc. manifestiert. Natürlich spielenauch die Angemessenheit der Managementfee und dieexakte Regelung der Cashflows zwischen GP und LP einemaßgebliche Rolle.

VC Magazin: 2009 haben sich die Aktienmärkte besserentwickelt als die Beteiligungswerte der meisten PrivateEquity-Engagements, die in der Breite noch bis zur Jahres -mitte unter Abschreibungen litten. Wie wird sich PrivateEquity 2010 schlagen?Schmidt: Für dieses Jahr sehen wir vor allem im Smallund Mid Cap-Bereich weiteres Erholungspotenzial inden bestehenden Portfolien, während wir im Large Cap-Segment aufgrund der weiterhin unsicheren Refinan -

zierungslage vieler Beteiligungen noch mit weiterenBelastungen rechnen.

VC Magazin: Und was plant Sal. Oppenheim Private EquityPartners für das laufende Jahr?Schmidt: Nachdem wir das Jahr 2009 auch genutzt haben,die Integration der Vorgängerfirmen CAM und VCM ab -zuschließen, sehen wir uns heute für das aktuelle Markt-umfeld gut gewappnet.

VC Magazin: Vielen Dank für das Interview!

[email protected]

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Private Equity-Dachfonds

Mäßige Nachfrage

Der Hamburger Fondsinitiator Wölbern Invest warb imBereich Private Equity im vergangenen Jahr nur knapp2,5 Mio. EUR Eigenkapital ein. Der Anteil am gesamtenPlatzierungsvolumen des Emissionshauses beträgt damit2,8%. Im Fundraising befinden sich seit Juli 2007 bzw. März2008 die Retailfonds 02 Life Science und 03 Pro Klima.

Closing bei KGAL

Zum Jahreswechsel hat KGAL wie geplant den Vertriebfür seinen Dachfonds Private Equity Class 10 abgeschlos-sen. Das platzierte Eigenkapital in Höhe von 19,4 Mio. EURliegt deutlich unter dem 100 Mio. EUR großen Zielvolu-men. Die Allokation ist abgeschlossen, wobei die fünf Ziel-fonds bereits während des Fundraisings bekannt waren.

BVT startet neuen Fonds in Österreich

Im Januar hat die BVT Gruppe ihren Equity Global FundAustria in Österreich präsentiert. Das Anlagevehikel sollparallel zu einem institutionellen Dachfonds von Sal. Oppen -heim Private Equity Partners in 15–25 Zielfonds investieren.

Schwerpunkte sind Buyouts in Europa und den USA. DieMindestanlage beträgt 20.000 EUR, das Agio 5%.

Weniger Kapital für Dachfonds

Amerikanische Dachfonds haben 2009 im Fundraisingeinen erheblichen Rückschlag erlitten. Nach Informa-tionen von Dow Jones LP haben 37 Gesellschaften Kapi-talzusagen von nur 8,3 Mrd. USD erhalten. Im Jahr davorbrachten es 55 Fonds auf immerhin 23 Mrd. USD. Insge-samt ist das US-Fundraisingvolumen von knapp 300Mrd. USD im Jahr 2008 auf rund 96 Mrd. USD eingebro-chen und hinter das Niveau von 2004 zurückgefallen.Weltweit haben Dachfonds im vergangenen Jahr lautPreqin 21 Mrd. USD Eigenkapital aufgenommen.

Partners Group: Erfolgreiches Capital Raising

Die Schweizer Partners Group hat das von ihr verwalteteVermögen im Kalenderjahr 2009 um 3,6 Mrd. CHF auf 25,7Mrd. CHF gesteigert. In der Assetklasse Private Equitynahmen die Einlagen um 5,2% auf 20,2 Mrd. CHF zu. Imlaufenden Jahr rechnet der Fondsmanager mit Mittelzu-flüssen in Höhe von 4–5 Mrd. CHF.

Dachfonds-News

Zum Gesprächspartner

Andreas Schmidt leitet bei Sal. Oppenheim PrivateEquity Partners den Bereich Private Equity für Europaund USA. Auf der Branchenkonferenz SuperReturnInternational, die vom 8.–11. Februar in Berlin stattfin-det, diskutiert Andreas Schmidt mit anderen LPs überFundraising-Perspektiven im aktuellen Marktumfeld.

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Entrepreneurship-Flash

+++ Essen – Im Januar startete der europaweit einmalige BenchmarkAward.Med NRW, der sich speziell an junge Unternehmen der Medizin- undGesundheitswirtschaft richtet. +++ Potsdam – Der BPW Berlin-Brandenburgmeldete über 500 Teilnehmer bei der ersten großen Kontaktbörse im neu-en Jahr. +++ Heidelberg – Für das Heidelberger Innovationsforum am 22.April können noch bis zum 8. Februar Ideen und marktnahe FuE-Ergebnis-se eingereicht werden. +++ Stuttgart – Die baden-württembergische Initiati-ve Newcome hat für Gründer einen Videokanal auf YouTube(www.youtube.com/ NewComeInsights) eingerichtet.

Newsticker

Beim bundesweit einzigen Business-plan-Wettbewerb für die Medizin-wirtschaft errang „Particular“ ausHannover den ersten Platz. DasTeam produziert Nanopartikel inFlüssigkeiten, die insbesondere inder Medizin zum Einsatz kommen,um u.a. Implantate zu verbessern.Auf den Plätzen zwei und drei folgtendas vierköpfige Team „Atemluft diag -nostik“ aus Dortmund und „nano-metis“ aus Dresden. Darüber hinauswurde die CID GmbH mit dem „Es -sener Gründerpreis für Gesundheits -wirtschaft“ geehrt, und das Team„Elischa“ erhielt den „Wittener Son-derpreis Zahnmedizin“. Insgesamt

beteiligten sich 147 Teilnehmer in66 Teams an dem durch die Europäi-sche Union und das Land NRW ge-förderten Wettbewerb, an Preisgel-dern wurden 60.000 EUR ausge-schüttet. Weitere Angaben unterwww.startbahn-ruhr.de

Mit Nanopartikeln an die Spitze

Seit 2005 sinkt das Kapital, das diehiesige Biotech-Branche einsam-meln konnte. Brachten Wagniskapi -tal, Börse und Fördermittel kumu-liert gut über 600 Mio. EUR zusam-men, sank dieser Wert in den erstenQuartalen des Jahres 2009 auf 37Mio. EUR. Bis kurz vor Weihnach tenstiegen die investierten Mittel2009 aber dank der Probiodrug AG(36 Mio. EUR), der 4SC AG (30 Mio.EUR) und der Curetis AG (18,5Mio. EUR) auf knapp 219 Mio. EURan. Diese und weitere Zahlen wur-den vor Kurzem von Bio Deutsch-land e.V., dem Wirtschaftsverbandder Biotech-Branche, zusammenge -tragen. Download des Jahrbuchsunter www.biodeutschland.org

Biotech weiter im Abwärtstrend

Die 10 Erstplatzierten des Businessplan-Wettbewerbsfür die Medizinwirtschaft

Eine positive Bilanz für das vergan-gene Kalenderjahr zog jüngst dasEntrepreneurship Center der Ludwig-Maximilians-Universität in München.So wuchs das Gründerlabor um elfTeams auf jetzt 19. Davon wagtenacht Gründungen den Schritt in dieÖffentlichkeit, darunter Aloqa (Ser-vice für Handynutzer), Mobytop(Handyguthaben auf der ganzen

Welt online aufladen) und Verkehrs-mittelvergleich.de (schnelle undgüns tige Reiseverbindungen finden).Im Rahmen der Lehrtätigkeit wur-den in 22 Seminaren fakultätsüber-greifend knapp 1.000 Interessentenerreicht. Weitere Informationen unter www.entrepreneurship-center.uni-muenchen.de

Entrepreneurship Center der LMU zieht Bilanz

Der fünfte Innovators' Pitch für in-novative Ideen aus dem BereichDigital Life findet am 3. März imRahmen der CeBit 2010 statt. DieKategorie „Business“ richtet sichan junge Gründer, Unternehmenund Start-ups, die ihr bereits be-stehendes Geschäftsmodell vor-stellen, für die Kategorie „Acade-mic“ können sich Uni- oder For-schungsprojekte bewerben. Aus-richter ist der BranchenverbandBitkom, Anmeldungen können biszum 4. Februar eingereicht wer-den. Anmeldeformular und wei -tere Informationen unterwww.innovatorspitch.de

Innovative Ideen auf der CeBit

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2005 2006 2007 2008

WagniskapitalBörse

BörsengängeFördermittelB F

20

WW BB

Mio

. EUR

Verteilung der in Biotechnologie

investierten Mittel

Quelle: biotechnologie.de

Seit Kurzem sucht das NetzwerkNordbayern wieder Studenten,Wissenschaftler und Professorenaller nordbayerischen Hochschulenund Forschungsinstitute, die amHochschul-Gründer-Preis teilneh-men wol len. Dabei handelt es sichum einen Sonderpreis, der in der

zweiten Phase des Businessplan-Wettbewerbs Nord bayern vergebenwird. Auf die besten drei Teamswartet Preisgeld in Höhe von ins -gesamt 3.500 EUR. Teilnahme -schluss ist der 23. März 2010. Mehr De tails unter www.netzwerk-nordbayern.de

Vom Hörsaal in die Unternehmerwelt

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Charité Entrepreneurship Summit 2010

Berlin, 15. – 17. März 2010

Erfinderische Forscher, Ärzte und Doktoranden

treffen Investoren, Business Angels,

Gründungsexperten

Erfolgreiche Unternehmer berichten

aus der Praxis, Arbeitsgruppen entwickeln

wertvolle Fähigkeiten

Zusätzlich zum Konferenzprogramm:

Wettbewerb „Gründungsidee 2010“

Charité Partnering

Workshop „Unsolved Clinical Problem“

Business Speed Dating

Informationen und Anmeldung unter www.charite-summit.de VentureCapital Magazin 2/2010 47

Bereits zum dritten Mal in Folge prä sentiert sich Offen-bach als stärkste Gründerregion Deutschlands. Im jüngstveröffentlichten NUI-Regionenranking 2008 lag die Stadtam Main wie schon 2006 und 2007 an der Spitze. DasRanking basiert auf dem sogenannten NUI-Indikator,der die neue unternehmerische Ini tiative misst. DerDurchschnitt der 413 Regionen Deutschlands lag mit154,6 nahe dem Vorjahreswert von 156,8. Gleichzeitighat sich jedoch die Spannweite des Wertebereichs er-höht: Der niedrigste Indikatorwert sank von 86,3 auf 82,8,der höchste stieg innerhalb eines Jahres von 334,3 auf379,5. Weitere Angaben unter www.ifm-bonn.org

Das Gründerherz schlägt in Offenbach

NUI Regionenranking 2008

Quelle: IfM Bonn

Unter dem Motto „Wir wollen mehr“ hat das BusinessAngels Netzwerk Deutschland (BAND) Mitte Januarsymbolisch das „Business Angels Jahr 2010“ ausgeru-fen. Der Verband wünscht sich mehr Business Angels,mehr spannende Gründungen und mehr Unterstüt-zung für junge Unternehmen. Regionale und überre-gionale Veranstaltungen und Projekte sollen die Faszi-nation vermitteln, ein Business Angel zu sein und alsGründer mit einem zusammenzuarbeiten, erklärteBAND-Vorstand Dr. Ute Günther. Im Sommer wird dasVentureCapital Magazin ein Special zum Business An-gels Jahr 2010 veröffentlichen. Aktuelle Informationenunter www.business-angels-jahr-2010.de

Ein ganzes Jahr für Business Angels

Im Rahmen ihres Jahresrückblicks zeigte sich die Wirt-schaftsentwicklungsgesellschaft hannoverimpuls zu-frieden: Der Gründungsbereich entwickelte sich posi-tiv, die Wachstumsförderung und -finan zierung regio-naler Unternehmen in und um Hannover wurde aus -gebaut – und rund 3.000 Arbeits plätze neu geschaffen.Zusätz liche Angaben unter www.hannoverimpuls.de

3.000 neue Arbeitsplätze

82,0 bis unter 107,0107,0 bis unter 114,1114,1 bis unter 135,8135,8 bis unter 152,1152,1 bis unter 170,1170,1 bis unter 190,8190,8 bis unter 211,1211,4 bis unter 380,0

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CleanEquity Monaco

Ein Ausblick auf die 3. Auflage der Cleantech-Investorenkonferenz im Fürstentum

Für Cleantech-Unternehmenund Investoren dürfte es ei-ner der Höhepunkte des Jah-res 2010 sein: Die Cleantech-Investorenkonferenz Clean -Equity Monaco, die von Inno-vator Capital gemeinsam mitder Münchner MC ServicesAG am 4. und 5. März 2010veranstaltet wird. 40 privateund börsenno tierte Clean-tech-Unternehmen werdensich einer internationalenInvestment-Community prä-sen tieren.

Internationaler TeilnehmerkreisDie Konferenz findet bereits zum dritten Mal in Monacostatt und richtet sich an einen ausgewählten, interna -tionalen Teilnehmerkreis aus Branchen-Experten, spezia-lisierten Investoren (institutionellen Adressen, Private

Equity-Häusern, spezialisierten VCs sowie renommiertenFamily Offices) und Repräsentanten aus Wirtschaft, Poli-tik und Medien. Ein Höhepunkt der Veranstaltung ist dieVerleihung der CleanEquity Awards durch Fürst Albert II.von Monaco.

Präsentationen von innovativen Cleantech-Unternehmen„Die CleanEquity Monaco ist eine ideale Plattform, uminnovative Cleantech-Unternehmen und Investoren zusam -menzubringen und neueste Technologien und politischeEntwicklungen zu diskutieren“, sagt Raimund Gabriel, CEOder Münchner MC Services AG, einer auf Biotech- und Clean -tech-Unternehmen spezialisierten Investor Relations-Bera-tung. MC Services ist wie schon im Vorjahr für die Vorberei -tung der Konferenz im deutschsprachigen Raum zuständig.

Zu den deutschen Unternehmen, die sich auf der dies-jährigen CleanEquity Monaco präsentieren, gehören u.a.die PNE Wind AG, Heliatek GmbH, Novaled AG und dieBGI Ecotech AG. Weitere sind u.a. die Planet Green BottleCorporation aus Kanada, das britische UnternehmenRiversimple, das ein Vorführmodell seines Open-SourceHydrogenautos vorstellen wird, sowie das schwedischeUnternehmen Beakon Technologies mit seiner innova -tiven Kühltechnologie.

[email protected]

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VentureCapital Magazin 2/2010

CleanEquity Monaco

Informationen und Registrierung unter:www.cleanequitymonaco.com oder bei Birte Stein, MC Services AG, Telefon: 089/210 228-12E-Mail: [email protected]

Fürst Albert II. von Monaco (3. v.r.) mit den Preisträgern des Jahres 2009

Das Fürstentum Monaco ist im März 2010 zum dritten Mal Gastgeber der CleanEquity.

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EntrepreneurshipStandpunkt Gründer

Spin-offs – im Zusammenspiel mit universitärer Gründerförderung

Die deutsche Hochschullandschaft hat in den vergangenenJahren große Schritte in der Entrepreneurship-Ausbildunggemacht. Dadurch erhielt gleichzeitig das Thema der uni-versitären Gründungsförderung Aufmerksamkeit, schließ-lich soll der Ausbildung auch die Umsetzung folgen.

Auf den ersten Blick gibt es dabei viele Gemeinsamkeitenzwischen den Hochschulen. Fast immer erhalten die Gründerkostenlose Infrastruktur wie Büroräume und Internetzugän -ge. Häufig werden Seminare und Finanzierungsberatung an -geboten, wobei sich Letzteres häufig auf Fördermittel be-schränkt. Bei genauem Hinsehen werden jedoch schnell gra -vierende Unterschiede und häufig auch Defizite deutlich.

Entrepreneurial Thinking und eine behördlich geführteHochschule passen nicht zusammen. Das bedeutet, ist dieGründungsförderung eine Gliederung der Universitätsver-waltung, sind die Voraussetzungen regelmäßig schlecht,beispielsweise auch, weil dann Mitarbeiter nicht weit sind,die innerhalb der Verwaltung themenfremd zwischen

Planstellen wechseln.Dann kommt es vor, dasssich der Finanzberatervon den eigenen Grün-dern das Thema VentureCapital erklären lässtund der PressebetreuerJournalisten nur aus derTagespresse kennt.

Erfolgreich sind unab-hängige Gründungsför-derungen, die möglichstselbst unternehmerischgeführt werden und miteinem interdisziplinärenTeam ausgestattet sind,das auch Hightech-Spin-offs bei großem Finanzierungsbe-darf und komplizierten Patentangelegenheiten unterstüt-zen kann.

Florian Nöll

Geschäftsführer

spendino

www.spendino.de

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Participation Fee: 415 EUR incl. VAT

www.campus-for-finance.com

PRIVATE EQUITY CONFERENCE10March 26, 2010

Vallendar/KoblenzWHU – Otto Beisheim School of Management

Philipp Freise (Kohlberg Kravis & Roberts)

Stephan Illenberger (AXA Private Equity)

Tobias Koester (Goldman Sachs)

Ingo Krocke (AUCTUS Capital Partners)

Jan-Daniel Neumann (Brockhaus Private Equity)

The price includes Shuttle Service to various train stations close to Vallendar, Gala Dinner, Corporate Workshop, as well as beverages and snacks during the conference

Joern Nikolay (General Atlantic)

Hanns Ostmeier (BVK)

Daniel Pindur (CVC Capital Partners)

Thomas Puetter (Allianz Capital Partners)

Rolf-Magnus Weddigen (Bain & Company)

Discuss the latest topics in private equity with leading industry experts and academics!

Last Year‘s Partners

Last Year‘s Sponsors

Last Year‘s Media Partners

Last Year‘s Premium Sponsors Last Year‘s Sponsors

Last Year‘s Supporting Associations

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Rasche Erfolge trotz knapper Budgets

Suchmaschinenmarketing: Idealer Begleiter für Start-ups

Traut man den aktuellen Zahlen des Online-Vermarkter -kreises, dann dürfte die Online-Werbung im vergangenenJahr hinter TV und Zeitung erstmals einen Podiumsplatzunter den wichtigsten Werbeträgern eingenommen haben.Dabei ist bereits jeder fünfzehnte Euro in Deutschland alleinauf das Suchmaschinenmarketing entfallen. Doch was sinddie Gründe für dessen rasanten Aufstieg, und können auchStart-ups vom Suchmaschinenmarketing profitieren?

Worum es beim Suchmaschinenmarketing gehtSuchmaschinenmarketing setzt dort an, wo die meistenInternetnutzer ins World Wide Web einsteigen: bei Googleund Co. Ziel dieser speziellen Form des Marketings ist es,als werbendes Unternehmen immer dann in den ange-zeigten Ergebnissen präsent zu sein, wenn das eigeneAngebot für den Suchenden von Interesse sein könnte.Zu unterscheiden sind dabei die natürlichen Suchergeb-nisse, deren Sortierung sich rein aus der Relevanz in Bezugauf die eingegebene Phrase ergibt, von den bezahltenSuchergebnissen (siehe Abbildung).

Der Kampf um die obersten Platzierungen ist hart, dennje besser die eigene Website platziert ist, umso höher fal-len die Besucherzahlen aus und umso mehr Anfragen undAufträge gehen ein. Zahlreiche versierte Websitebetreiber

und Agenturen für Online-Marketing bemühen sich daherfortlaufend darum, die eigene Platzierung in den natür -lichen Suchergebnissen mit den Werkzeugen der Suchma-schinenoptimierung (SEO) zu verbessern. Einen anderenAnsatz stellt die Platzierung in den bezahlten Sucher -gebnissen mit den Werkzeugen des Suchmaschinen -marketings (SEM) dar.

SEO: über 100 Stellschrauben zum OptimierenIm SEO geht es darum, die eigene Website möglichst effek -tiv hinsichtlich der Erfordernisse der Suchmaschinen zuoptimieren, um in den natürlichen Suchergebnissen – alsoin den nicht bezahlten, rein nach Relevanz durch die Such -maschine sortierten Suchergebnissen – auf einem mög-lichst hohen Rang platziert zu sein. Die Aufmerksamkeitgilt dabei fast ausschließlich den weit über 100 Ranking-Kriterien der Suchmaschine Google, auf die in Deutsch-land mehr als 90% aller Suchanfragen entfallen. Zu denwichtigsten Prüfsteinen zählen beispielsweise die Inhalteund die Programmierung der Website sowie deren Verlin-

kung von anderen Websites.

SEM: Auktionen führen nach ganz obenWährend die Verbesserung derPlatzierung in den natürlichenSuchergebnissen durch SEOschwierig ist und viel Zeit erfor -dert, bietet SEM die Möglich-keit, kurzfristig bei ausgewähl-ten Suchphrasen weit oben inden Suchergebnissen präsent zusein. Die Rangfolge der bezahl-ten Suchergebnisse ergibt sichdabei aus einer verdecktenZweit preisauktion. Neben eini-gen weniger wichtigen Faktorenbestimmt vor allem die Höheder Gebote, wer auf welchemPlatz positioniert wird. Der Ge-botsbetrag der nachfolgendenPlatzierung ist von einem Wer-benden immer dann an den

Suchmaschinenbetreiber zu bezahlen, wenn ein Internet-nutzer das eigene bezahlte Suchergebnis anklickt.

Auch beim SEM ist der Werbende mit zahlreichen Ent-scheidungsproblemen konfrontiert. Zu den wichtigsten

Natürliche und bezahlte Suchergebnisse beim Marktführer Google

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Entrepreneurship

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What is the EVM?The European Venture Market is a two-day networking conference created for young entrepreneurs, investors and services providers to meet, discuss and further develop business ideas and projects. During the event, the participating entrepreneurs will briefly pitch their business projects to a group of investors and service providers. The two event days also feature keynote speeches, specific industry presentations and several networking opportu-nities. The Continua team ensures extensive support service before, during and after the event, so that each attendee can get

most out of their participation!

where investors and entrepreneurs meet

fon: +49 (0)30 44 03 86-0fax: +49 (0)30 44 03 [email protected]

18th & 19th of May 2010Adlershof con.vent - BerlinTechnologiepark Adlershof

ICT Life-Science Cleantech

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zählen die Auswahl der Suchphrasen, bei deren Eingabedie Anzeige für das eigene Angebot erscheinen soll, dieFormulierung der Anzeigen, die Auswahl und Gestaltungder Zielseiten, auf die ein Internetnutzer nach einemKlick auf eine Anzeige gelangt, und natürlich die fort -laufende Optimierung der Gebotshöhen für die einzelnenSuchphrasen.

Warum sich der Einsatz von SEO und SEM lohntGerade für junge Unternehmen ist der zielgerichtete Ein-satz des oft spärlich ausfallenden Marketingbudgets vonimmenser Wichtigkeit. Aus mehreren Gründen bietensich SEO und SEM daher gerade auch für Start-ups an: • Die Stärke des Pull-MarketingsEin wesentlicher Vorteil des Suchmaschinenmarketingsgegenüber anderen Werbeträgern – und damit Grund fürden rasanten Aufstieg – liegt darin begründet, dass demSu chenden das Angebot in genau dem Moment präsentiertwird, in dem sich dieser aktiv dafür interessiert, d.h. seinInvolvement besonders groß ist. Im Gegensatz zu TV,Zeitung oder auch klassischer Online-Bannerwerbungwird die Werbebotschaft nicht „gepusht“, sondern vomSuchen den „gepullt“. Das Ergebnis ist eine überdurch-schnittlich hohe Anzahl an Anfragen und Aufträgen.• Profitieren vom Web-Controlling-RegelkreisEin weiterer erheblicher Vorteil gegenüber Werbeträgernwie TV, Zeitung und Publikumszeitschriften ist die Messbar -keit des Suchmaschinenmarketings. Durch die Verwen-dung sogenannter Tracking-Technologie kann sowohl imSEM als auch im SEO der Erfolg einzelner Suchphrasenund Anzeigen ermittelt werden.

Sofern diese Erfolgsmessung fortlaufend durchgeführt wirdund sofern die gewonnenen Erkenntnisse regelmäßig zurOptimierung der Werbemaßnahmen herangezogen wer-den, um ein konkretes Ziel – zum Beispiel ein bestimmtesVerhältnis aus erzielten Deckungsbeiträgen und Werbe-kosten – zu erreichen, spricht man von Performance-Marketing. Anstatt um Branding und Reichweite geht esausschließlich um „harten Abverkauf“.• Schnelle Erfolge bei überschaubaren KostenWährend die meisten anderen Werbeträger zunächst ein-mal hohe Kosten verursachen und Erfolge ungewiss sind,lassen sich gerade mit SEM kurzfristig neue Anfragen undAufträge bei geringen Kosten erzielen. Der Einsatz vonSEO ist hingegen mittel- bis langfristig zu betrachten. Inder Regel dauert es eine Weile, bis die verbessertenPlatzierungen die häufig gerade zu Anfang hohen SEO-Kosten amortisieren.

Fazit:Sofern es die Produktidee zulässt, sollte Suchmaschinen-marketing in keinem Marketingkonzept fehlen. Die hohenErfolgsaussichten bei überschaubaren Kosten machenSEM und SEO gerade für junge Unternehmen interessant,bei denen finanzielle Mittel begrenzt und rasche Erfolgeüberlebenswichtig sind.

Zum Autor

André Kolell arbeitet alsResearch Scientist beider Blue Summit MediaGmbH. Die performance-orientierte Online-Marke-ting-Agentur betreut anden Standorten München,Hamburg und Wien Kun-den wie Otto, Austrian Air -lines, Görtz, Kabel Deutsch -land und die Verlagsgrup-pe Handelsblatt.

Optimierung

Planung(Ziele/Strategie)

Analyse

Erfolgsmessung(Web-Controlling)

Performance-Marketing anhand des Web-Controlling-Regelkreises

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Gründen an der Grenze

asgoodas.nu GmbH: Zweitmarkt für Handys

Weit über 500 Millionen gebrauchte Handys liegen ungenutztin den Schubladen der EU-Bürger. Christian Wolf, Gründervon asgoodas.nu (gesprochen „as good as new“), hat dasPotenzial erkannt, welches sich für den An- und Verkauf derGeräte nach Wiederaufbereitung und Instandsetzung bietet.Als Ausgründung des Centres for Entrepreneurship derEuro pa-Universität Viadrina hat er sein Internet-Start-up imNovember 2008 in Frankfurt an der Oder gegründet. Mit demStandort an der deutsch-polnischen Grenze hat sich Wolfbewusst gegen den Trend entschieden und sein Unternehmenabseits großer Hotspots angesiedelt. In diesem Jahr möchteer mit asgoodas.nu in die Gewinnzone fahren.

Wachsender Markt für Alt-HandysDie Geschäftsidee von asgoodas.nu ist ein webbasiertesSystem für Inzahlungnahme, Wiederaufbereitung undVerkauf gebrauchter Mobiltelefone und Musikspieler. Siefußt auf den, gemessen an der technischen Lebensdauer,kurzen Nutzungszyklen der Geräte, sodass sich eineZweit verwertung anbietet. Vorbild für die Gründung vonasgoodas.nu war der US-Gebrauchthandy-Händler Recel-lular, der jährlich ca. sechs Millionen Mobiltelefone um-schlägt. In Zeiten von Rohstoffknappheit, steigendem Um -weltbewusstsein und schwächelnder Konjunktur siehtGeschäftsführer Christian Wolf einen wachsenden Marktfür Trade-in- oder Rückkaufprogramme. Mittels einer Web -site, die eine große Zahl unterschiedlicher Geräte listet,wird für jedes Gerät nach optischem und technischemZustand der Marktwert berechnet. Die Berechnung wirddurch die automatische Auswertung zehntausenderTransaktionen auf verschiedenen Online-Marktplätzenund ein Expertensystem zur Zustandsbeurteilung ermög-licht. „Was asgoodas.nu von der Konkurrenz abhebt, sinddas faire Preisangebot und die unkomplizierte Abwick-lung für unsere Kunden beim Ankauf von Handys undiPods“, betont Wolf. Die nötige Software hat der Gründer

selbst ent-wickelt. AlsUnterneh-mensbera-ter hat Wolfzuvor dreiGründungs-projekte in Berlin und Helsinki begleitet und ein weitver-zweigtes Kontaktnetzwerk in der Telekommunikations-und Internetbranche aufgebaut.

Hitziges MarktumfeldChristian Wolf ist sich bewusst, dass er sich in einem hit-zigen Marktumfeld bewegt. So bietet die Firma Zonzooebenfalls im Internet den Verkauf gebrauchter und in-standgesetzter Handys an und spendet überdies 5% desVerkaufserlöses an wohltätige Einrichtungen. Zonzoo wirbtunter anderem damit, dass ein Großteil der Handys anEntwicklungsländer verkauft wird, um zu helfen, die dor-tigen Kommunikationsnetze weiter aufzubauen. Auch

beim Online-Anbieter Momox können Kunden ihre altenCDs, DVDs und PC-Spiele zu Geld machen und die Betrei-ber von wegmitdenalten.de bieten eine Ankaufseite fürBlu-Ray-Discs und HD-Videos. Doch Wolf ist von seinemGeschäft überzeugt: „Wir sind sehr gut aufgestellt, umhier zu bestehen und bei Kunden und Partnern die Nasevorn zu haben. Unser Angebot ist eindeutig das beste am

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VentureCapital Magazin 2/2010

Case Study

Kurzprofil asgoodas.nu GmbH

� Vision: Europäischer Marktführer für wiederaufbereitete gebrauchte Elektronikgeräte

� Gründungsjahr: 2008

� Unternehmenssitz: Frankfurt an der Oder

� Mitarbeiterzahl: 20

� Umsatz 2009: k.A.

� Umsatz 2010 (erwartet): k.A.

� Internet: www.asgoodas.nu

� Finanzinvestoren: Business Angels

Die Wertentwicklung der über asgoodas.nu angebotenen Handyserfolgt direkt über die Website des Unternehmens.

Ein Mitarbeiter von asgoodas.nu beim Test eines gebrauchten Handys

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Markt.“ Mit simyo und Blau.de konnte Wolf zwei namhafteKooperationspartner für sein Unternehmen gewinnen.Die Zusammenarbeit mit weiteren Mobilfunkanbieternund Händlern ist geplant, und die Gespräche sind bereitsfortgeschritten.

Weitere Investoren gewünschtEnde 2008 holte Wolf für seine Geschäftsidee das erste andie Viadrina vergebene Exist-Stipendium des Bundeswirt-

schaftsministeriums. Damit konnteWolf die Startphase seines Unterneh-mens finanzieren. Heute unterstüt-zen ihn Business Angels aus Berlin.Dennoch wird weiteres Kapital benö-tigt, um die hochgesteckten Ziele dernächsten Jahre zu errei-chen. „Wir legen bei derPartnerauswahl besonde-ren Wert auf passendesKnow-how, gleichgerichte-te strategische Vorstellun-

gen und Kontakte in für uns relevanten Berei-chen“, so Wolf. „Bei der Ansprache potenziellerPartner achten wir daher auch sehr auf dasNetzwerk unserer Unterstützer.“ Bei der Suchenach Investoren profitiert Wolf von der Nähe zuBerlin und den dort ansässigen Kapitalgebern.Zudem werden groß angelegte Projekte wieasgoodas.nu in Brandenburg sehr viel direkterund schneller gefördert. So besteht bereits eineZusammenarbeit mit der ZukunftsagenturBrandenburg und der Investitionsbank desLandes Brandenburg.

Ehrgeizige ZieleAktuell können auf der asgoodas.nu-Websiteca. 600 Handymodelle aus den letzten acht Jah-ren und ca. 20 iPod-Modelle verkauft werden. InZukunft soll das Angebot auf MP3-Player, GPS-Navigationsgeräte, Spielkonsolen und Laptopsausgeweitet werden. In Sachen Internationali-sierung richtet Wolf sein Augenmerk vor allemauf die osteuropäischen Märkte. Polen ist ne-ben Deutschland der interessanteste Markt undBrückenkopf in weitere Länder. Vor einem Jahrsaß Wolf, selbst Absolvent der Europa-Univer-sität, noch alleine in seinem Büro. Heute be-schäftigt er 20 Mitarbeiter, ein international aus-gerichtetes deutsch-polnisches Team, überwie-gend Studenten der Viadrina. „Wir sind mit un-serem Team bestens vorbereitet und können

aufgrund unseres ausgezeichneten Standorts prob lemlosMitarbeiter auch aus anderen osteuropäischen Staatengewinnen.“ Im November vergangenen Jahres erzielteasgoodas.nu erstmals ein nahezu ausgeglichenes Er geb -nis. In diesem Jahr will Wolf die Umsatzmillion knackenund den Break-even schaffen. „Unser Ziel ist es, euro -päischer Marktführer für ‚So gut wie neu‘-Elektronik, be-sonders Handys und Musikplayer, zu werden.“ Seine Vision:„In fünf bis zehn Jahren wird der Markenname asgoodas.nusynonym für wiederaufbereitete Elektronik stehen, ähnlichwie Tempo für Papiertaschentücher.“

Holger [email protected]

Entrepreneurship

Christian Wolf

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„Ich kann schlecht daheim auf derCouch sitzen“Interview mit Boris Polenske, Geschäftsführer und Gesellschafter von pkw.de

Sein Lebenslauf scheint dem Lehrbuch für Unternehmer ent-sprungen: Boris Polenske gründete schon als Schüler seinerstes Start-up, zeigte sich innovativ und attackierte sogarrenommierte Branchengrößen wie die Deutsche Telekom.Nach seinem ersten Börsengang 2006 und seinem endgültigenAusstieg 2008 als Vorstandsvorsitzender der klickTel AGmachte Polenske bei pkw.de gleich als Unternehmer weiter.Welche Entscheidungen er erneut treffen würde, wo er sichdie Finger verbrannte und ob er sich einen Wechsel auf dieInvestorenseite vorstellen kann, berichtet er Torsten Paßmannim Interview.

VC Magazin: Was hat Sie dazu gebracht, schon als Schülerzu gründen?Polenske: Aus einem Hobby heraus habe ich eine Softwarefür Büroorganisation programmiert, die in etwa Outlookähnelt. Mir ist bis heute wichtig, dass meine Projekteauch einen praktischen Nutzen haben. Auf der CeBit 1990habe ich mit dem Tool einen Verkäufer eines Softwarever-lages beeindruckt, sodass ich gleich einen Vertrieb hatte.

VC Magazin: Kurze Zeit später haben Sie mit der Telefon-buch-CD „D-Info“ dem Monopolisten Deutsche Telekomden Kampf angesagt. Polenske: Eventuell war ich damals zu jung, um die Trag-weite zu beurteilen. Die Telekom hat alles versucht, um ihrMonopol aufrechtzuerhalten, u.a. mit riesigen Klagesum -men. Da wir aber klein und wendig waren, konnten wir denKonzern oft austricksen. So haben wir die Telefonbücherin China abtippen lassen, als uns die Lizenz verweigertwurde. Es war ein heißer Ritt.

VC Magazin: Wenn Sie auf Ihre bisherigen unternehmeri-schen Erfahrungen zurückblicken: Welche Entscheidungenwürden Sie erneut treffen?Polenske: Ich bin ein Freund davon, Partner an Bord zuhaben. Aus der Perspektive war es richtig, dass ich bislangzweimal mit Venture Capital-Gebern zusammengearbeitethabe. Wenn man ganz alleine ist, überrollt einen das Tages -geschäft – und die WGZ war 1999 ein wichtiger Sparrings-partner.

VC Magazin: Verbrannte Finger gelten als guter Lehrmeis-ter. Aus welchen schmerzhaften Erfahrungen als Gründerhaben Sie besonders viel gelernt?

Polenske: Nach dem IPO hatten wir 2006 sehr viel Geld,und die Investoren wollten Wachstum sehen. Also habenwir uns im Geschäft mit Navigationsgeräten versucht undeine schmerzhafte Bauchlandung hingelegt. Damals habeich gelernt, wie wichtig Fokussierung auf das Kerngeschäftist. Daher fühle ich mich bei pkw.de auch so wohl – wirbewegen uns nur im Internet, beschränken uns auf einenProduktbereich und verzichten auf den physikalischen Ver -trieb. Zu Beginn hatten wir noch nicht einmal Briefpapier.

VC Magazin: Wie schwer ist Ihnen der Abschied gefallen,als Sie sich 2008 aus Ihrer Gründung klickTel zurückzogen?Polenske: Eigentlich hätte ich danach eine längere Pausegebraucht, an dem Unternehmen hing viel Herzblut. Abernur einen Monat später bin ich bei pkw.de eingestiegen,was mir bei der Trennung geholfen hat. Außerdem kannich schlecht daheim auf der Couch sitzen.

VC Magazin: Wo sehen Sie Ihre Zukunft – bleiben Sie weiterUnternehmer, oder wechseln Sie auf die Investorenseite?Polenske: Die Frage habe ich mir auch schon gestellt.Aber die operative Herausforderung reizt mich viel zusehr, als dass ich mir ein Leben als Kapitalgeber vorstellenkönnte.

VC Magazin: Danke für das Gespräch, Herr Polenske!

[email protected]

www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 2/2010

Zum Gesprächspartner

Sein erstes Unternehmen, einen Vertrieb von Software,gründete Boris Polenske im Jahr 1990 als Schüler.Mit innovativen Ideen wie der ersten Telefonbuch-CD„D-Info“ legte er die Basis für die klickTel GmbH, die er1999 gründete und 2006 an die Börse brachte. Seit2008 leitet er die Online-Autobörse pkw.de.

Boris Polenske: „Meine Projekte müssen einen praktischen Nutzen haben.“

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VentureCapital Magazin 2/2010 55www.vc-magazin.de

Entrepreneurship

Vedento Weckbach und Kovarik GbR*

Durch Vedento werden die Laborkosten von einheimischemQualitätszahnersatz um durchschnittlich 40% reduziert!Erreicht wird das durch die speziell auf die Anforderungenvon Zahnarztpraxen und Dentallaboren entwickelte Inter-netplattform www.vedento.de. Durch die ressourcenspa-rende Auftragsakquise für Labore können derartig attrak-tive Preise bei hohem Qualitätsstandard realisiert werden.Vedento zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass die

erbrachte Leistungsquali-tät dauerhaft überwachtwird. Deshalb sind nurhochwertige Labore imVedento-Netzwerk aktiv.

Zahnärzten verhilft der fi-nan zielle Spielraum dazu,ihre Patienten häufigervon höherwertigem Zahn -ersatz zu überzeugen.Das führt innerhalb derZahnarztpraxis einerseits zu steigendem Gewinn, anderer -seits zu einem Vorteil im Wettbewerb um Patienten, daZahnersatz „Made in Germany“ zum besten Preis-Leistungs-Verhältnis angeboten werden kann.

Das Gründerteam vereint sowohl zahn- und programmier-technische Erfahrungen als auch betriebswirtschaftlicheKom petenzen in sich. Auf dieser Grundlage wurde die In-ter netplattform Anfang 2009 in Eigenleistung entwickelt.Um das Dienstleistungsangebot erfolgreich in den aussichts -reichen Markt für Zahnersatz, in dem jährlich 5,2 Mrd. EURumgesetzt werden, zu etablieren, sollen Partner gewonnenwerden.

* Selbstdarstellung des Unternehmens

Vedento Weckbach und Kovarik GbR

� Firmensitz: Köln

� Internet: www.vedento.de

� Gründungsjahr: 2009

� Branche: Dentalbranche

� Anzahl der Angestellten: k.A.

� Umsatz/EBIT 2010 (erwartet): 85.000 EUR/–17.000 EUR

� Umsatz/EBIT 2011 (erwartet): 530.000 EUR/230.000 EUR

� Kapitalbedarf: 200.000 EUR

� Alleinstellungsmerkmal (USP): erste qualitätsüberwachte B2B-Inter-netplattform speziell für Zahnarztpraxenund Dentallabore

� Ansprechpartner: Rainer Weckbach

� Funktion: Geschäftsführung

Dailyplaces.net – poi.la GmbH*

„Ich weiß, die Hälfte meiner Werbung ist hinausgeworfe-nes Geld. Ich weiß nur nicht, welche Hälfte“, soll HenryFord vor Jahren festgestellt haben. Noch heute suchenUnternehmen nach Möglichkeiten zur Optimierung ihrerKommunikation. Dailyplaces bietet hier insbesondereFilialisten und Dienstleistungsunternehmen eine innovativeMöglichkeit zur standortbezogenen Kommunikation. DieUnternehmen erhalten eine individuelle Dailyplaces-Web-site nach CI-Vorgaben, auf der alle Standorte oder Filialenauf einer Karte dargestellt werden.

Der Clou: Dailyplaces bietet den Unternehmen die Mög-lich keit für standortbezogenes Microblogging und bedientso den wachsenden Bedarf nach ortsbezogener Kommu-nikation in Echtzeit. Zu den einzelnen Standorten könnenaktuelle Informationen oder Angebote mit 140 Zeichenhinzugefügt werden. Die User können sowohl im Internetals auch über mobile Applikationen nach aktuellen Ange-boten in ihrer Nähe suchen, diese Freunden weiteremp-fehlen, direkt den Point of Sale aufsuchen und das Ange-bot im Nachgang kommentieren. Dailyplaces schließt sodie Lücke zwischen dem klassischen Handel am PoS undden modernen Kommunikationsmöglichkeiten via Micro-blogging und Social Neworks.

Dailyplaces weist ein starkes Wachstum im Consumer-Bereich auf und konnte erste B2B-Kunden für das Konzeptbegeistern. Für den weiteren Ausbau des Services istDailyplaces auf der Suche nach einem Business Angeloder Venture Capital.

* Selbstdarstellung des Unternehmens

Dailyplaces.net – poi.la GmbH

� Firmensitz: Frankfurt am Main

� Internet: dailyplaces.net

� Gründungsjahr: 2009

� Branche: Internet

� Anzahl der Angestellten: 6

� Umsatz/EBIT 2010 (erwartet): 90.000 EUR

� Umsatz/EBIT 2011 (erwartet): 550.000 EUR

� Kapitalbedarf: 500.000 EUR

� Alleinstellungsmerkmal (USP): Standortbezogenes Microblogging für Unternehmen

� Ansprechpartner: Andreas Ebert

� Funktion: CEO und Gründer

Elevator Pitch

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Erstrundenfinanzierungen des

High-Tech Gründerfonds

Amedrix GmbH Esslingen

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik/azelluläre Implantate als Medizin-

produkte für unterschiedliche Applikationen in human- und veteri-

närmedizinischen Bereichen

Volumen: 0,7 Mio. EUR (Side-Investor: Life Science Fonds, Esslingen)

Raumfeld GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Unterhaltungsindustrie/Funkbasierte Audiosysteme

Volumen: nicht veröffentlicht

Venture Capital-Finanzierungen

Erst- und ZweitrundenfinanzierungenAudimark GmbH Aachen

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: NRW Bank, Düsseldorf, über Seed.Fonds Aachen und

Kreativwirtschaftsfonds

Volumen: „hoher sechsstelliger Eurobetrag“ (1. Finanzierungsrunde)

Mit einem Netzwerk von über 100 Webradios und einer Gesamt-

reichweite von knapp 34 Mio. Werbemittelkontakten ist Audimark

ein führender Vermarkter von Webradios in Deutschland. Mit den

zufließenden Mitteln der Finanzierungsrunde sollen die Wettbe-

werbsposition und das Personal ausgebaut und die Technologie

weiterentwickelt werden.

CeQur SA Montreux

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Investoren: u.a. Endeavour Vision SA, Genf; Schroder & Co Bank

AG, Zürich; Venture Incubator AG, Zug

Volumen: 31,7 Mio. CHF (1. Finanzierungsrunde)

CeQur wurde im Januar 2008 als Ableger des dänischen Industrie-

konzerns Danfoss gegründet und widmet sich der Entwicklung und

Kommerzialisierung von Insulinversorgungssystemen, die es Perso -

nen mit Diabetes Typ 2 erleichtern sollen, die Therapie zu befolgen

und die Kontrolle über ihre Krankheit zu wahren. Die Finanzierungs -

runde wurde mit einem Final Closing von 10,3 Mio. CHF abgeschlos -

sen, was die Gesamtsumme dieser Runde auf 31,7 Mio. CHF anhebt.

EBS Technologies GmbH Kleinmachnow

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Investoren: Earlybird Venture Capital GmbH & Co. KG, Hamburg;

BC Brandenburg Capital GmbH, Potsdam, via BFB Wachstums-

fonds Brandenburg; High-Tech Gründerfonds, Bonn

Volumen: 3 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)

EBS Technologies, im Jahr 2007 gegründet, entwickelt Medizinpro-

dukte für die Behandlung von Patienten mit neurologischen Störun -

gen in Folge eines Schlaganfalls oder Hirntraumas. Die Seed-Finan-

zierung im Jahr 2008 mit dem High-Tech Gründerfonds ermöglichte

dem Unternehmen, einen Geräteprototyp zu entwickeln und für die

laufenden klinischen Prüfungen zuzulassen. Im Rahmen der aktuel -

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Dat

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VentureCapital Magazin 2/2010

Unter den einzelnen Transaktionen, die in alphabetischerReihenfolge angeordnet sind, befinden sich weitere Detailszu den jeweiligen Meldungen. Gegliedert ist der Deal-

Monitor nach Finanzierungsphasen, im hinteren Teil befin-den sich Secondaries, Exits und Fund raisings/Commit -ments (neue Fonds).

Die Transaktionen des vergangenen Monats

len Finanzierungsrunde wird das Therapiegerät zur Serienreife

entwickelt. Zudem werden weitere klinische Daten für zusätzliche

Indikationen erhoben.

Evolva SA Allschwil (Schweiz)

Tätigkeitsfeld: Life Sciences

Investoren: u.a. Entrepreneurs Fund, London; Wellington Partners

Venture Capital GmbH, München; Auriga Partners, Paris; Vinci

Capital SA, Lausanne, via Renaissance PME

Volumen: 21 Mio. CHF (2. Finanzierungsrunde, Aufstockung)

Evolva nutzt eine gentechnologisch-chemische Plattform für die

Entwicklung kleiner Moleküle mit besonderem Design. Innerhalb

von drei Jahren könnten die Produkte Marktreife erlangen. Mit dem

Closing der Finanzierungsrunde ist auch die Fusion mit Arpida ab-

geschlossen. Die Evolva Holding SA ist damit börsennotiert. An der

Aufstockung der Serie-B-Finanzierung beteiligte sich neben Altin-

vestoren auch der Entrepreneurs Fund als Neueinsteiger.

f-star Biotechnologische Forschungs- und

Entwicklungsgesellschaft m.b.H. Wien

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: MP Healthcare Management, Boston; Merck Serono

Ventures, Darmstadt; Atlas Venture, London; Novo Ventures, Palo

Alto; TVM Capital, München

Volumen: 8 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde)

Mit Hilfe der neuen Finanzierungsrunde kann das in Wien ansässige

Bioforschungsunternehmen seine Antikörperforschung ausdehnen.

Im Rahmen der 8 Mio. EUR-Finanzierung stießen die Neuinvestoren

MPH und Merck Serono Ventures auf die bereits an Bord befindli-

chen Kapitalgeber Atlas Venture, Novo Ventures und TVM Capital,

die ebenfalls an der Runde partizipierten.

Gollmann Kommissioniersysteme GmbH Halle

Tätigkeitsfeld: Lagersysteme

Investoren: u.a. eCapital entrepreneurial Partners AG, Münster

Volumen: 2,5 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde)

Die Gollmann Kommissioniersysteme GmbH (GKS) mit Sitz in Halle

an der Saale entwickelt, plant, produziert und vertreibt automatische

Lagersysteme für Apotheken und industrielle Anwendungen. Die

aufgenommenen Mittel sollen zur Stabilisierung des Unternehmens

und zur Stärkung des Wachstums verwendet werden.

Grohno-Guss GmbH Düren

Tätigkeitsfeld: Metallguss

Investoren: u.a. Leonardo Venture GmbH & Co. KGaA, Mannheim

Volumen: 0,4 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)

Das Technologieunternehmen wurde im Jahr 2006 gegründet und

hat ein Feingussverfahren entwickelt, mit dem Mikrostrukturen in

Metallgussoberflächen gegossen werden können. Neben Flugzeug -

triebwerken, Gasturbinen und Pumpen erschließt Grohno-Guss

weitere Anwendungsbereiche, z.B. in der Luft- und Raumfahrt-

technik, der Energie- und Umwelttechnik sowie der Medizin- und

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Lebensmitteltechnik. Neben Leonardo Venture (Lead) investierten

in dieser Runde auch die KfW und Business Angel Matthias Popp,

der zugleich als CEO von Grohno fungiert. Der High-Tech Gründer-

fonds war schon in der ersten Finanzierungsrunde dabei.

Hepa Wash GmbH München

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Investoren: KfW Bankengruppe, Frankfurt; Privatinvestoren

Volumen: 3,8 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde)

Hepa Wash entwickelt eine Entgiftungseinheit zur Unterstützungs-

therapie von Patienten mit Leberversagen. Mithilfe der Finanzie-

rungsrunde soll das Gerät in diesem Jahr in klinischen Studien

getestet werden. Hepa Wash wurde 2004 gegründet und erhielt da-

bei Starthilfe durch das Bayerische Wirtschaftsministerium, die

Bayerische Forschungsstiftung und Privatinvestoren.

Hetras GmbH Zell am See (Österreich)

Tätigkeitsfeld: Hotelmanagement-Software

Investor: Target Partners GmbH, München

Volumen: nicht veröffentlicht (Early-Stage-Finanzierung)

Die Hetras GmbH wurde 2008 durch den Unternehmer Michael Hein-

ze im österreichischen Zell am See gegründet. Das Unternehmen be-

schäftigt heute 25 Personen, mehrheitlich im Bereich Forschung und

Entwicklung. Die Hotelmanagement-Software verbindet traditionelle

Property-Management-Systeme, zentrale Reservierungssysteme,

CRM, Channel-Management und Internet Booking Engines zu einer

ganzheitlichen Anwendung. Vor der aktuellen Finanzierungsrunde

erhielt die Hetras GmbH als Starthilfe Zuschüsse u.a. aus dem High-

Tech Start-up Programm der Austria Wirtschaftsservice GmbH.

Molecular Partners Zürich

Tätigkeitsfeld: Biotechnologie

Investoren: u.a. Essex Woodland Health Ventures, London;

BB Biotech Ventures, Küsnacht; Endeavour Vision SA, Genf

Volumen: 30 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)

Molecular Partners entwickelt eine Antikörper-Nachfolgetechno-

logie. Sogenannte Darpins sollen die Eigenschaften von Antikör-

pern und Small Molecules verbinden. Die Finanzierungsrunde

wurde vom neuen Investor Essex Woodland Health Ventures an -

geführt. Bestehende Investoren wie BB Biotech Ventures Index

Ventures, Johnson & Johnson Development Corporation und

Endeavour Vision sind wieder mit an Bord.

Namos GmbH Dresden

Tätigkeitsfeld: Nanotechnologie

Investoren: Nanostart AG, Frankfurt; KfW Mittelstandsbank, Frank-

furt, via ERP-Startfonds

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde, Aufstockung)

Namos entwickelt innovative Beschichtungen aus wässriger Lösung.

Im besonderen Fokus stehen Oberflächen, die durch ihre Nano struk -

turierung spezielle Eigenschaften aufweisen. Ein von Namos entwi -

ckeltes Verfahren soll bei der Produktion von Autoabgas-Katalysato -

ren rund die Hälfte der derzeit notwendigen Edelmetalle einsparen.

Nanostart erhöht den Anteil an der Beteiligung von 15 auf 26%.

Auch der in Namos investierte ERP-Startfonds erhöht seine Anteile.

Qoniac GmbH Dresden

Tätigkeitsfeld: Software

Investor: Technologiegründerfonds Sachsen, Leipzig

Volumen: siebenstellig (1. Finanzierungsrunde)

Die Qoniac GmbH ist ein Softwareentwickler mit speziellem Fokus

auf Analyse- und Steuerungssoftware für den Lithographieprozess

in der Halbleiterherstellung. Die Software-Plattform Ovalis soll da-

zu beitragen, die Prozessausbeute der Halbleiterproduzenten zu

erhöhen. Mit den Mitteln des TGFS soll diesem Produkt zur Serien-

reife verholfen werden.

Riboxx GmbH Dresden

Tätigkeitsfeld: Life Sciences

Investor: Technologiegründerfonds Sachsen, Leipzig

Volumen: nicht veröffentlicht (Start-up-Finanzierung)

Ribbox ist eine Ausgründung der TU Dresden des Mediziners Dr.

Jacques Rohayem. Das Unternehmen entwickelt in einem acht-

köpfigen Forschungsteam Werkzeuge zur Produktion von RNAi-

Molekülen. Die Einsatzmöglichkeiten reichen von der Ausschal-

tung krankheitsverursachender Gene über die Krebstherapie bis

hin zur Bekämpfung der Schweinegrippe.

Datenbank

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In Halle A3 dreht sich alles um das Thema Biotechno-logie und um neueste Zukunftstrends wie Industrielle Biotechnologie oder Personalisierte Medizin.

Auszug aus dem Themenprogramm:• Kein Biolabor ohne Bioanalytik• Rot – Grün – Blau: Biotechnologie

gestern, heute und morgen• Bioprozesstechnik in der Praxis• Finanzierung von

Life-Science-Unternehmen

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Sofatutor GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: J.C.M.B. Beteiligungs GmbH, Hamburg; IBB Beteili-

gungsgesellschaft mbH, Berlin, via VC Fonds Kreativwirtschaft

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Auf der Lernplattform sofatutor.com erläutern kurze Erklärvideos

den Stoff verschiedener Fächer und Klassenstufen. Neben Mathema-

tik, Naturwissenschaften und Fremdsprachen werden auch Lektio-

nen zu Studienfächern wie Betriebswirtschaftslehre angeboten. Die

Sofatutor GmbH wurde 2008 in Berlin gegründet und setzt bei ihren

Videos auf das sogenannte Crowdsourcing: Die gleichen Personen,

die auch offline an Schulen unterrichten, Nachhilfeunterricht geben

oder Tutorien durchführen, sind auch auf den Videos zu sehen. Mit-

hilfe der neuen Investoren sollen 2010 auf sofatutor.com der gesam-

te Schulstoff und wichtige Inhalte aus populären Studiengängen ab-

gebildet sowie die Bekanntheit der Marke weiter ausgebaut werden.

Takwak GmbH München

Tätigkeitsfeld: Mobile Kommunikation

Investoren: Triangle Venture Capital Group, St. Leon-Rot; KfW

Mittelstandsbank, Frankfurt, via ERP-Startfonds

Volumen: 2,5 Mio. EUR (1. Finanzierungsrunde)

Takwak ist ein Spin-off des auf Firmenkunden spezialisierten Mo-

bil funkanbieters FG Microtec und entwickelt Kommunikations-

und Navigationsgeräte für den Outdoor-Einsatz. Gründer von Tak-

wak sind der Serial Entrepreneur Ramin Mirbaha und der ehemali-

ge Siemens-Mobile-Chef Dr. Thomas Hornung.

Tolingo GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: Neuhaus Partners GmbH, Hamburg; KfW Mittelstands-

bank, Frankfurt, via ERP-Startfonds

Volumen: siebenstellig (1. Finanzierungsrunde)

Tolingo wurde 2008 gegründet und bietet Echtzeit-Übersetzungen

im Internet an. Mehr als 2.500 zertifizierte Übersetzer ermöglichen

nach Unternehmensangaben Übersetzungen in 220 Sprachkombi-

nationen. Die Finanzspritze im einstelligen Millionenbereich soll

dem Unternehmen zur europäischen Marktführerschaft verhelfen.

Tradoria GmbH Bamberg

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: Seventure Partners, Paris; DuMont Venture Holding

GmbH & Co. KG, Köln

Volumen: 2 Mio. EUR (2. Finanzierungsrunde)

Das 2007 gegründete Bamberger E-Commerce-Unternehmen Trado-

ria bietet Webshop-Lösungen für kleine und mittelgroße Unterneh-

men an. Den Online-Händlern wird eine Kombination aus Webshop,

Marktplatz und zentralem Bestellvorgang zur Verfügung gestellt.

Seven ture Partners führt als neuer Investor diese zweite Finanzie-

rungsrunde an, an der sich auch wieder DuMont Venture beteiligt.

Variowell Development GmbH Münster

Tätigkeitsfeld: Schaumstoffe

Investoren: u.a. eCapital Entrepreneurial Partners AG, Münster,

via Gründerfonds Münsterland

Volumen: nicht veröffentlicht (1. Finanzierungsrunde)

Variowell ist ein Entwickler und Hersteller von Schäumen mit varia-

bel einstellbaren Härtegraden. Das Unternehmen aus Münster wur-

de im April 2008 von Tobias Kirchhoff gegründet. In der Entwick-

lungsphase, die von einem großen Industrieunternehmen begleitet

wurde, analysierte Variowell über 2 Mio. Testdaten, um die Techno-

logie und das dynamische Prinzip zur Marktreife zu entwickeln.

Weitere Finanzierungsrunden

EnOcean GmbH Oberhaching

Tätigkeitsfeld: Batterielose Funktechnologien

Investoren: SET Venture Partners, Amsterdam; Kathrein Gruppe,

Rosenheim

Volumen: 8 Mio. EUR (4. Finanzierungsrunde)

In der vierten Finanzierungsrunde gesellen sich SET und die Kath rein

Gruppe zu den bisherigen Investoren wie beispielsweise BayTech, Sie-

mens Technology Accelerator und Wellington Partners. SET hatte 2009

bereits einen Anteil am Oberhachinger Spezialisten für Funktechnolo-

gie, die ohne externe Stromversorgung auskommt, von 3i übernommen.

Jade 998. GmbH Berlin

Tätigkeitsfeld: Internet

Investoren: eVenture Capital Partners, Hamburg; Holtzbrinck

Ventures, München; Rocket Internet GmbH, Berlin

Volumen: 4 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

Jade 998. ist Betreiber des Internetportals Citydeal.de. Auf dieser

Plattform bündeln Internetkäufer ihre Einkaufsmacht, um günstige

Preise etwa bei Restaurants angeboten zu bekommen. Die 4 Mio.

EUR sollen Citydeal.de den Weg zur Marktführerschaft ebnen. Das

Unternehmen plant, einen Großteil des Geldes in eine bundeswei-

te Marketingoffensive zu investieren. Dabei wird sowohl auf On-

line-Werbung als auch auf Fernseh- und Printwerbung gesetzt.

LipoFit Analytic GmbH Regensburg

Tätigkeitsfeld: Analytikdienstleister

Investoren: SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement mbH,

Tübingen; KfW Bankengruppe, Frankfurt, via ERP-Startfonds, Bayern

Kapital, Landshut

Volumen: 4 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

LipoFit Analytic hat eine Wachstumsfinanzierung von 4 Mio. EUR

erhalten, um eine von Wissenschaftlern der Universität Regens-

burg entwickelte Analysetechnologie in diagnostische Produkte

umzusetzen. Die Technologie von LipoFIT ermöglicht es, inner-

halb kürzester Zeit anhand einer einzigen Probe eine Vielzahl von

Inhaltsstoffen in Körperflüssigkeiten zu analysieren.

Shopshopper GmbH Hamburg

Tätigkeitsfeld: Internetdienstleistungen

Investoren: MBG Schleswig-Holstein, Kiel; Privatinvestor

Volumen: nicht veröffentlicht (Wachstumsfinanzierung)

Die internetbasierte Preissuch- und Dienstleistungsagentur Shopshop -

per hat eine Wachstumsfinanzierung durch einen Hamburger Pri-

vat investor sowie die MBG Schleswig-Holstein erhalten. Shopshopper

bietet auf seinem Internetmarktplatz schnelle und unabhängige

Preisvergleiche. Die Investitionshöhe wurde nicht bekannt gegeben.

Torqeedo GmbH Starnberg

Tätigkeitsfeld: Maschinenbau

Investoren: u.a. Wheb Ventures, München; Brose Trust AG, Bamberg

Volumen: 4,7 Mio. EUR (4. Finanzierungsrunde)

Das 2005 gegründete Starnberger Unternehmen Torqeedo entwi-

ckelt und fertigt Elektro-Außenbordmotoren für den Bootsmarkt.

Die aktuelle Finanzierungsrunde wird von dem im April 2009 gegrün -

deten Münchner Büro von Wheb Ventures angeführt. Außerdem sind

auch Brose Trust und weitere bestehende Investoren involviert.

TNI medial AG Freiburg

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Investoren: SHS Gesellschaft für Beteiligungsmanagement, Tübingen;

KfW Bankengruppe, Frankfurt, via ERP-Startfonds

Volumen: knapp 2 Mio. EUR (Wachstumsfinanzierung)

www.vc-magazin.de

Dat

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VentureCapital Magazin 2/2010

Page 59: 2 Februar 2010, Private Equity • Buyouts • M&A VentureCapital … · 2019. 5. 21. · 32 Investor im Portrait Frischer Wind in Wien Teil 102: First Love Capital Beteiligungs-Management

Die TNI medical AG mit Sitz in Freiburg und Würzburg wurde im

Herbst 2007 gegründet und entwickelt Technologien für die mecha -

nische Atmungstherapie. Die Produkte sind in erster Linie für die

Behandlung von Patienten zu Hause bestimmt, insbesondere wäh-

rend des Schlafs. SHS, der ERP-Startfonds und das Management

beteiligen sich mehrheitlich an dem Unternehmen, um weiteres

Wachstum zu gewährleisten.

Buyouts

Biomers Pte Ltd. Singapur

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Investor: Nanostart AG, Frankfurt

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung (16%)

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Biomers ist eine Ausgründung der National University of Singapore

(NUS). Das Unternehmen stellt mit Nanofasern verstärkte, stabile

Verbundkunststoffe her. Einen ersten Einsatz findet die Technolo-

gie im Bereich Kieferorthopädie. In einem nächsten Schritt sind

medizinische und zahnmedizinische Lösungen geplant. Nanostart

investiert über den Nanostart Singapore Early Stage Venture Fonds

in Biomers und erhält rund 16% des Unternehmens.

Ceram Hyd Avon (Frankreich)

Tätigkeitsfeld: Erneuerbare Energien

Investor: RWE Innogy GmbH, Essen

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Ceram Hyd ist ein französischer Entwickler und Hersteller kerami-

scher Spezialmembranen zur elektrolytischen Erzeugung von

Wasserstoff. Die Keramikmembranen sollen eine günstigere – und

CO2-freie – elektrolytische Wasserstofferzeugung ermöglichen.

Decor Metall GmbH Bad Salzuflen

Tätigkeitsfeld: Ladenbau

Investor: Induc GmbH, München

Art der Transaktion: Erwerb aus Insolvenz

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Induc übernahm die Decor Metall GmbH & Co. KG i. Ins., um das

Unternehmen nahtlos fortzuführen. Die Transaktion erfolgte im

Rahmen einer „übertragenden Sanierung“, bei der der gesamte

Geschäftsbetrieb nebst aller Mitarbeiter und die Betriebsimmobi-

lie vom Insolvenzverwalter Dr. Dr. Schreiber (Kanzlei Wellensiek)

durch die neu gegründete decor metall GmbH erworben wurde.

Forstinger Handel und Service GmbH Wien

Tätigkeitsfeld: Autozubehörhandel

Investor: EK Mittelstandsfinanzierungs AG, Wien

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Forstinger ist eine Handelskette für Autozubehör und Ersatzteile mit

121 Filialen in Österreich und weiteren sechs in der Slowakei. Die EK

Fin beteiligt sich an dem Unternehmen mit einem Minderheitsanteil.

Der bisherige Alleingesellschafter Better Place, eine Holdinggesell-

schaft österreichischer Unternehmen, die Forstinger im September

2008 übernommen hatte, wird weiterhin die restlichen Anteile halten.

Geiger Technologies Tambach-Dietharz

Tätigkeitsfeld: Spritzguss- und Blastechnologie

Investor: HTP Investments Group, Venlo

Art der Transaktion: Erwerb aus Insolvenz

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Datenbank

Die niederländische Investmentgesellschaft HTP steigt bei dem insol-

venten Automobilzulieferer Geiger Technologies ein. Das Unterneh-

men produziert mittels Spritzguss- und Blastechnologie an zwei Stand-

orten in Deutschland sowie in Polen Artikel zur Speicherung und Füh-

rung von Flüssigkeiten und Gasen sowie Kühlungs- und Kraftstoff -

komponenten. Vor der Insolvenz erzielte Geiger einen Umsatz von ca. 100

Mio. EUR. Mit der Fortführung an den Standorten Tambach-Dietharz

und Murnau geht auch eine Beschäf tigungsgarantie für insgesamt 410

Mitarbeiter, rund Dreiviertel der ursprünglichen Belegschaft, einher.

KiKxxl GmbH Osnabrück

Tätigkeitsfeld: Call Center

Investor: Nord Holding Unternehmensbeteiligungsgesellschaft mbH,

Hannover

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Der 1999 gegründete Kommunikationsdienstleister KiKxxl betreut mit

seinem Call Center Kunden und Interessenten zahlreicher großer

Unternehmen. An den Standorten Osnabrück und Bremen sind

derzeit 750 Mitarbeiter beschäftigt. Mit der Nord Holding als neuem

Investor an Bord will KiKxxl künftig auch durch die Übernahme

anderer Call Center wachsen.

Mytheresa.com GmbH München

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: Acton Capital Partners, München

Art der Transaktion: Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Mytheresa.com wurde 2006 in München gegründet und ist ein inter-

nationaler Online-Händler für Luxus-Damenmode und -Accessoires.

Acton Capital Partners beteiligt sich mit seinem Heureka Growth

Fund im Rahmen einer Kapitalerhöhung an dem Internet-Modehänd-

ler. Mit den Mitteln daraus will Mytheresa.com seine Marktposition

in Deutschland ausbauen und das Auslandsgeschäft vorantreiben.

Pema Vollkorn-Spezialitäten Heinrich Leupoldt KG Weissenstadt

Tätigkeitsfeld: Lebensmittel

Investor: BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft, München

Art der Transaktion: stille Minderheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Das 1905 gegründete oberfränkische Unternehmen Pema produ-

ziert mit mehr als 100 Mitarbeitern täglich 36 bis 38 Tonnen Voll-

kornbrot in verschiedenen Sorten. Mit dem zusätzlichen Kapital

will das Unternehmen seine in- und ausländischen Vertriebs- und

Marketingmaßnahmen erweitern. Parallel dazu ist eine Ausweitung

des Sortiments an Lebkuchen und anderen Dauergebäcken geplant.

Rohr Nutzfahrzeuge GmbH Straubing

Tätigkeitsfeld: Automobilindustrie

Investoren: u.a. VMS Value Management Services GmbH, Wien,

via REB II Fonds; Oberbank Opportunity Beteiligungs AG, Linz

Art der Transaktion: 100%-Übernahme

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Rohr ist ein Hersteller von Kühlfahrzeugen für Lebensmitteltrans-

porte, Straßentanklastwagen für die Mineralöl- und Heizölvertei-

lung sowie Flugfeldtankfahrzeugen. Der Jahresumsatz liegt bei

rund 65 Mio. EUR. Neben VMS und der Oberbank beteiligt sich

auch der CEO Reinhold Bleckenwegner an dem Unternehmen.

Verivox GmbH Heidelberg

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: Oakley Capital, London, via VVX

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: über 16 Mio. EUR �

VentureCapital Magazin 2/2010 59www.vc-magazin.de

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Verivox.de ist ein unabhängiges Verbraucherportal für Energie

und Telekommunikation in Deutschland. Fast 20.000 Tarife können

auf der Webseite verglichen werden. Oakley Capital übernimmt

über seine neu gegründete Tochter VVX (Bermudas) 51% des Un-

ternehmens. Der Medienkonzern Independent News and Media

veräußert seinen 49%-Anteil für 16 Mio. EUR (plus 1 Mio. EUR ab-

hängig vom Unternehmenserfolg). Die restlichen 2% kommen von

den Gründern und Geschäftsführern Andrew Goodwin und Alexan -

der Preston, die weiterhin die restlichen 49% an Verivox halten.

Witex Flooring Products GmbH Augustdorf

Tätigkeitsfeld: Fußbodenbeläge

Investor: H.I.G. Capital, Hamburg

Art der Transaktion: Komplettveräußerung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Witex ist nach Unternehmensangaben einer der führenden deut-

schen Hersteller von Laminat, Fertigparkett und anderen Boden-

belägen und exportiert seine Produkte in mehr als 70 Länder der

Welt. Im Geschäftsjahr 2008 erzielte Witex einen Umsatz von 70

Mio. EUR. Im Fokus des neuen Gesellschafters, der die Anteile von

J.P. Morgan Chase komplett übernommen hat, sollen der Ausbau

und die Weiterentwicklung des Unternehmens stehen, z.B. durch

Akquisition zusätzlicher Laminatvolumina, Investitionen in neue

Plattenformate und den Ausbau des Objektgeschäfts.

Zehnder & Sommer AG Bösingen (Schweiz)

Tätigkeitsfeld: Maschinenbau

Investor: Abtell Wertschöpfungs AG, Adliswil (Schweiz)

Art der Transaktion: Mehrheitsbeteiligung

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Zehnder & Sommer ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit einer ei-

genen Entwicklungs- und Produktionsabteilung für Vorschübe und Son -

dermaschinen für die Optimierung von Produktionsprozessen an Stanz -

pressen. Abtell erwarb 80% des Aktienkapitals und erweitert damit

seine geografische Präsenz in der Schweiz. Die bisherigen Alleininhaber

von Zehnder & Sommer bleiben Mitglieder des Verwaltungsrates und

werden weiterhin der Geschäftsleitung der Unternehmung angehören.

Secondary Deals

Auto Windscreens Chesterfield/UK

Tätigkeitsfeld: Autoglas

Veräußernder Investor: Arques Industries, Starnberg

Erwerbender Investor: deutsch-englisches Family Office

Volumen: 10 Mio. EUR (Secondary)

Die Starnberger Beteiligungsgesellschaft hatte den britischen Zulie -

ferer Auto Windscreens im Dezember 2008 für einen symbolischen

Preis erworben. Der Käufer wird in Zusammenarbeit mit dem be-

stehenden Management, das am Unternehmen beteiligt bleibt, die

Sanierung des Unternehmens fortsetzen. Der britische Autoglas-

Spezialist Auto erzielte 2008 einen Umsatz von rund 125 Mio. EUR.

eCircle AG München

Tätigkeitsfeld: Internet

Veräußernde Investoren: u.a. Wellington Partners, München

Erwerbender Investor: TA Associates, Boston

Transaktionsvolumen: über 60 Mio. EUR

ECircle ist Anbieter von E-Mail-Marketinglösungen. Wellington

Partners war seit September 1999 bei dem Münchner Unterneh-

men engagiert. Der neue Investor TA Associates übernimmt nun

nicht nur die Anteile von Wellington, sondern auch die der anderen

Investoren Cipio Partners und Steadfast Capital.

Newrest Toulouse

Tätigkeitsfeld: Multisektor-Catering

Veräußernde Investoren: Banque Populaire Developpment; BNP

Paribas Developpment; Capzanine; Sycovent, alle Paris

Erwerbende Investoren: Axa Private Equity; Natixis Investis se-

ment; Naxicap, alle Paris

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Newrest wurde 1995 von Olivier Sadran als Lieferant der spani-

schen Fluglinie Catair gegründet und vom eigenen Management

im Jahr 2005 vom vorherigen Eigentümer Compass übernommen.

Heute ist Newrest in 32 Ländern vertreten und erzielte im vergan-

genen Jahr einen Umsatz von über 400 Mio. EUR. Im Zuge der

Transaktion wird den Minderheitsaktionären die Möglichkeit ein-

geräumt, einen Teil ihrer Anteile zu veräußern, während sie eine

Minderheitsbeteiligung behalten. Axa Private Equity wird nach

Abschluss der Transaktion 22,5% der Aktien an Newrest halten.

Springer Science+Business Media Berlin

Tätigkeitsfeld: Wissenschaftsverlagsmedien

Veräußernde Investoren: Cinven, London; Candover, London

Erwerbende Investoren: EQT, Frankfurt; GIC, Singapur

Transaktionsvolumen: nicht veröffentlicht

Nähere Informationen siehe Deal des Monats

Ziemer Group AG Port (Schweiz)

Tätigkeitsfeld: Medizintechnik

Veräußernde Investoren: HBM BioVentures AG, Zug; M2 Capital

Partners AG, Zug

Erwerbende Investoren: u.a. BV Holding AG, Bern

Volumen: 10,9 Mio. CHF + 10,6 Mio. CHF (Wachstumsfinanzierung)

Die Ziemer Group ist spezialisiert auf die Entwicklung und den Ver -

trieb von Systemen und Geräten zur Behandlung von Augenkrankhei -

www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 2/2010

Deal des Monats

Springer Science+Business Media Berlin

Tätigkeitsfeld: Wissenschaftsverlag

Investoren: Cinven, London; Candover, London

Volumen: nicht veröffentlicht

Springer Science+Business Media, einer der weltweit führenden Wissenschaftsverlage, wird von den bisherigen Private Equity-Gesellschaf ten

Cinven und Candover an ein Konsortium aus EQT und GIC weitergereicht. Cinven und Candover waren zu gleichen Teilen an Springer

beteiligt. Die 600 Mio.-EUR-Akquisition von Kluwer Academic Publishers von Wolters Kluwer im Januar 2003 und der 1,05 Mrd. EUR

umfassende Erwerb von BertelsmannSpringer von Bertelsmann im September 2003 hatten den Grundstein für die sich anschließende

Wachstumsstrategie gelegt, die der Verschmelzung der beiden Unternehmen folgte und Springer zur weltweiten Nummer 2 der Wissen -

schafts-, Technik- und Medizinverlage avancieren ließ. Innerhalb Deutschlands ist Springer die Nummer 1 unter den Fachverlagen für

die Bereiche Medizin und Transport. Lag das (Pro-forma-)EBITDA vor der Verschmelzung noch bei 147 Mio. EUR, erhöhte es sich im

letzten Geschäftsjahr auf fast das Doppelte. Auch für Cinven hat sich das Investment rentiert. Mit Abschluss der Transaktion erwartet

Cinven eigenen Angaben zufolge einen IRR von etwa 29% für seine Fonds.

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VentureCapital Magazin 2/2010 61

ten. HBM BioVentures und M2 Capital Partners haben ihre Beteiligung

an der privat gehaltenen Ziemer Group an die BV Holding und beste -

hende Aktionäre der Ziemer Group verkauft. Diese sorgten gleichzei tig

für eine zusätzliche Wachstumsfinanzierung in Höhe von 10,6 Mio. CHF.

Exits

Debitel AG Stuttgart

Tätigkeitsfeld: Telekommunikation

Investor: Permira, London

Art der Transaktion: Anteilsverkauf

Volumen: ca. 115 Mio. EUR

Permira hat seinen verbleibenden Anteil von 10,1% an Debitel ver-

kauft. Die 12,9 Mio. Aktien, die noch im Besitz des Finanzinvestors

waren, wurden zu 8,90 EUR platziert. Bereits im September hatte Per -

mira seinen Anteil von 24,99 auf 10,1% gesenkt und dabei knapp

180 Mio. EUR eingenommen.

E.G.O Elektro-Gerätebau GmbH Oberderdingen

Tätigkeitsfeld: Elektrotechnik

Investor: BWK GmbH, Stuttgart

Art der Transaktion: Buy-back

Volumen: nicht veröffentlicht

Die 1931 gegründete E.G.O. Gruppe gehört weltweit zu den führenden

Zulieferern der Hersteller von Haushaltsgeräten. Zu den Kunden des

Unternehmens zählen heute auch die Kfz-Branche und alle Industrie-

zweige, die für ihre Verfahrensprozesse geregelte Wärme benötigen. Die

BWK hat ihren zwanzigprozentigen Anteil an E.G.O. an die Familien-

stämme Blanc und Fischer verkauft. Diese übernehmen jeweils 10% der

E.G.O.-Anteile von der BWK und halten danach wieder je 50% der Anteile.

Fonderie du Poitou Aluminium S.A.S.Chatellerault (Frankreich)

Tätigkeitsfeld: Aluminiumgießerei

Investor: Bavaria Industriekapital AG, München

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Im Oktober 2007 hatte Bavaria Industriekapital Fonderie du Poitou

Aluminium (FDPA) zusammen mit zwei weiteren Gießereien vom Tek-

sid-Konzern übernommen. Nach erfolgter Restrukturierung und dem

Erhalt der rund 500 Arbeitsplätze wird FDPA nun an die französische

Gießerei-Gruppe Montupet verkauft. Die anderen beiden ehemaligen

Teksid-Töchter waren bereits in den Vorjahren wieder veräußert worden.

Greentube Internet Entertainment Solutions AG Wien

Tätigkeitsfeld: Internet

Investor: Global Equity Partners Beteiligungs-Management GmbH, Wien

Art der Transaktion: Trade Sale

Volumen: nicht veröffentlicht

Der österreichische Glücksspielkonzern Novomatic übernimmt über

seine englische Tochter Astra Games 70% des Online-Spiele-Anbieters

Greentube. 32% davon waren zuletzt im Besitz von Global Equity Part-

ners, die Greentube seit der Frühphase im Jahr 2000 begleitet hatten.

Inzwischen erwirtschaftet das Unternehmen mit 100 Mitarbeitern einen

Jahresumsatz von rund 10 Mio. EUR. Das bekannteste Produkt ist „Ski-

Challenge“, eine 3D-Abfahrtssimu lation, die über Internet und auch über

Handy die bekanntesten Weltcuprennen hautnah miterleben lässt.

Jajah Mountain View (USA)

Tätigkeitsfeld: IP-Kommunikation

Investor: u.a. T-Online Venture Fund, Bonn

Art der Transaktion: Anteilsverkauf

Volumen: 207 Mio. USD

Der im amerikanischen Mountain View ansässige IP-Kommunikations -

provider Jajah wechselte für 207 Mio. USD im Rahmen einer All Cash-

Transaktion den Besitzer. Einer der Investoren in der dritten Finan -

zierungsrunde 2007 war der Bonner T-Online Venture Fund. Käufer

Telefònica möchte durch den Erwerb des nach eigenen Angaben

führenden Unternehmens im Bereich Instant Messaging und Social

Media-Anwendungen seine globale Marktstellung ausbauen. Als ers -

tes soll Telefònica Europe in den Genuss der neuen technischen

Möglichkeiten der Technologieschmiede kommen.

Neue Fonds

BioMedInvest II L.P.

Fokus: Venture Capital/Healthcare

Volumen: 106 Mio. CHF

Status: Closing

BioMedPartners erzielte beim Final Closing für seinen zweiten Health-

care-Fonds ein Volumen von 106 Mio. CHF. BioMedInvest II L.P. soll in

junge Biotech-, Medtech- und Pharmafirmen in der Schweiz, Deutsch -

land und angrenzenden europäischen Ländern investieren. BioMed -

Invest II L.P. wird von den bestehenden Investoren der BioMedInvest I

als auch von neuen Investoren, inklusive den beiden Fonds des

European Investment Funds (EIF), ERP-EIF und LfA-EIF, unterstützt.

Gründerfonds Münsterland

Fokus: Venture Capital

Volumen: 8 Mio. EUR

Status: Start

Der Gründerfonds wurde durch die NRW.Bank sowie die Sparkasse

Münsterland Ost, die Sparkasse Westmünsterland, die Kreisspar-

kasse Steinfurt und die eCapital AG initiiert, die das Management

des Gründerfonds übernommen hat. Er bündelt erfahrene Investo-

ren sowie erfolgreiche Unternehmer der Region und stellt jungen

Technologieunternehmen in einer ersten Finanzierungsrunde bis

zu 500.000 EUR Wachstumskapital zur Verfügung. Der Fonds ver-

fügt über ein Volumen von insgesamt ca. 8 Mio. EUR und investiert

in Wachstumsunternehmen in den Segmenten Bio-/Nanotechnolo-

gie, Life Science, Verfahrenstechnik, Neue Materialien, Informati-

ons- und Kommunikationstechnologie, Medizintechnik, Maschi-

nenbau sowie Industrietechnik.

Partners Group Secondary 2008

Fokus: Secondary Deals

Volumen: 2,5 Mrd. EUR

Status: Closing

Der Schweizer Vermögensverwalter für alternative Kapitalanlagen,

Partners Group, hat seinen Secondary-Fonds bei der vereinbarten

Obergrenze von 2,5 Mrd. EUR planmäßig geschlossen. Partners Group

erwarb u.a. Anfang 2009 ein Portfolio von Unternehmen zu einem Preis -

abschlag von 70% zum Nettoinventarwert von einer Bank. Zu den In-

vestoren in das Programm gehören betriebliche und öffentliche Pensi-

onskassen, Versicherungen, Family Offices und Stiftungen weltweit.

Oliver Bö[email protected]

www.vc-magazin.de

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Der Deal-Monitor entsteht mit freundlicher Unterstützung des

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62 www.vc-magazin.de

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VentureCapital Magazin 2/2010

Datum & Ort Veranstalter Event

02.–03.02.2010 Frankfurt am Main

Verband Geschlossene Fonds e.V. www.vgf-summit.de

VGF-Summit 2010: Jahresauftaktveranstaltung für den Markt der geschlossenenFonds Teilnahme: 300 EUR

03.02.2010 Paderborn

Universität Paderborn www.upd.de

POWeR Investment Forum: Unternehmensgründungen aus Hochschulen treffenKapitalgeber Teilnahme: kostenlos für Investoren

03.–04.02.2010 Frankfurt

Management Circle AG www.managementcircle.de

WELT-Kongress „Restrukturierung“: Pioniere, Querdenker und zukünftige Gewinner –worauf es jetzt im Wettbewerb ankommt Teilnahme: 1.995 Euro

04.02.2010 Bonn

CatCap www.catcap.de

Venture Lounge: „Hightech, Cleantech & Software“

06.02.2010 Wiesbaden

Forum Kiedrich www.forum-kiedrich.de

Gründermarkt Forum Kiedrich: Gründer und Jungunternehmer präsentieren ihreGeschäftsidee

08.–11.02.2010 Berlin

ICBI www.icbi-events.com

SuperReturn International: Jährliches Zusammentreffen von rund 1.500 Entschei-dungsträgern der internationalen Private Equity-Szene Teilnahme: ab 1.499 GBP (1 Tag), bis 3.698 GBP (4 Tage)

10.02.2010 Frankfurt

Aurelia Private Equity GmbH www.aurelia-pe.de

VC-Meeting: „Venture Capital für IT – ein Erfahrungsbericht“ Teilnahme: kostenlos

18.–19.02.2010 Frankfurt

Handelsblatt Konferenz www.handelsblatt.com

M&A Summit: die aktuellen M&A-Trends 2010/11, u.a. Debt-Equity-Swaps, M&Amit der öffentlichen Hand und Emerging Markets Teilnahme: 1.899 EUR

18.–19.02.2010 Lausanne

Campden Conference www.campdenconferences.com

MedTech Investing Europe Conference: Europäische MedTech-Gründer treffen aufInvestoren aus der ganzen Welt Teilnahmegebühr: ab 666 GBP

24.02.2010 München

ConVent Gesellschaft für Kon-gresse und Veranstaltungsma -nagement mbH www.convent.de

5. Familienunternehmertag Bayern: Erfolgsrezepte, Führungsstrukturen, Wachstum & Nachfolge Teilnahme: kostenfrei

01.03.2010 Hamburg

ConVent Gesellschaft für Kon-gresse und Veranstaltungsma -nagement mbH www.convent.de

4. Familienunternehmertag Hamburg: alle Themen rund um Finanzierung, Nach-folge und Innovation Teilnahme: kostenfrei

04.–05.03.2010 Monaco

MC Services AG www.cleanequitymonaco.com

CleanEquity Monaco 2010: Cleantech-Konferenz mit vielen Unternehmenspräsentationen

10.–11.03.2010 Genf

EVCA www.evca.com

EVCA Investors Forum: Konferenz für Limited Partner und General Partner zuTrends, Herausforderungen und Visionen rund um Private Equity Teilnahmegebühr: 2.295 EUR

Zwei umfangreiche Jahrbücher belegen: Trotz der widrigen wirtschaftlichenRahmenbedingungen des letzten Jahres wagten viele FinanzinvestorenTransaktionen im deutschsprachigen Raum. Das „Venture Capital-YearbookDeutschland 2009“ hat 231 Investments in deutsche Wachstumsunternehmenzusammengetragen, und im „Private Equity-Yearbook 2009“ werden insgesamt297 Transaktionen im deutschsprachigen Raum ausführlich dargestellt. VielRaum nehmen jeweils zahlreiche Einzelprofile von Investoren und Beraternein – jede Gesellschaft erhält eine eigene Seite. Herausgegeben von MajunkeConsulting, 607 bzw. 901 Seiten, 179 bzw. 199 EUR.

Soeben erschienen

Events

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VentureCapital Magazin 2/2010 63www.vc-magazin.de

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Impressum

11. Jahrgang 2010, Nr. 2 (Februar)

Verlag: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, E-Mail: [email protected], Internet: www.vc-magazin.de, www.goingpublic.de

Redaktion: Andreas Uhde (Chefredakteur), Torsten Paßmann, MathiasRenz, Markus Hofelich

Mitarbeit an dieser Ausgabe: Alexander Endlweber, Bernd Frank, HolgerGarbs, Dörte Höppner, Norbert Hofmann, Ralf Philipp Hofmann, Dr. An-dreas Lober, Paul Jozefak, Dr. Clemens Just, André Kolell, Janina Marek,Florian Nöll, Philippe Roesch, Georg von Stein, Dr. Angelika Yates

Lektorat: Sabine Klug, Magdalena Lammel

Gestaltung: Holger Aderhold

Titelbild: © Fotolia.com/sashpictures, eigene Komposition

Anzeigen: An den Verlag. Gültig ist Preisliste Nr. 4 vom 1. November 2006

Anzeigen: Karin Hofelich, Katja Sauerbrey, Johanna Wagner Tel.: 089-2000339-50, Fax: 089-2000339-39

Erscheinungstermine 2010: 29.01. (2/10), 26.02. (3/10), 26.03. (4/10), 30.04.(5/10), 21.05. (6/10), 25.06. (7-8/10), 27.08. (9/10), 24.09. (10/10), 29.10.(11/10), 26.11. (12/10), 17.12. (1/11)Sonderausgaben: 10.07. (Tech-Guide 2010), 9.10. (Start-up 2011)

Preise: Einzelpreis 12,50 EUR, Jahresabonnement (11 Ausgaben zzgl.Sonderausgaben) 148,00 EUR (inkl. Versandkosten und 7% Mwst.)

Abonnementverwaltung: GoingPublic Media AG, Hofmannstr. 7a, 81379 München, Tel.: 089-2000339-0, Fax: 089-2000339-39, [email protected], www.vc-magazin.de

Druck: Joh. Walch GmbH & Co. KG, Augsburg

Haftung und Hinweise: Artikeln, Empfehlungen und Tabellen liegen Quellenzugrunde, welche die Redaktion für verlässlich hält. Eine Garantie für dieRichtigkeit der Angaben kann allerdings nicht über nommen werden. Beiallen eingesandten Beiträgen behält sich die Redaktion Kürzungen oder Nichtabdruck vor.

Nachdruck: © 2010 GoingPublic Media AG, München. Alle Rechte, ins-besondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten.Ohne schriftliche Genehmigung der GoingPublic Media AG ist es nichtgestattet, diese Zeitschrift oder Teile daraus auf photomecha nischemWege (Photokopie, Mikro kopie) zu vervielfältigen. Unter dieses Verbotfallen auch die Aufnahme in elektronische Datenbanken, Internet unddie Vervielfältigung auf CD-ROM.

ISSN 1611-1710, ZKZ 53974

Ausblick

„Ich habe nichts Grundsätzliches gegen Copycats.“

Dr. Gottfried Neuhaus im Interview mit Venture TV. Das erste Investmentder von ihm gegründeten Venture Capital-Gesellschaft Neuhaus Partnerswar 1999 der Ebay-Klon Ricardo, dessen Marktkapitalisierung in der Spitzebei knapp 2 Mrd. EUR lag.

VentureCapitalMagazinDas VentureCapital Magazin

3/2010 erscheint am 26. Februar

Schwerpunktthemen: Distressed Investments/Buyout-Special zur Super Return/Interim-Management

Märkte & Zahlen:– Rückblick auf 2009: Einbruch bei Fundraising

und Investmentaktivität– Turnaround-Investments unter der Lupe

Mittelstand/Buyouts:– Nach dem Springer-Deal: Wann kommt der

nächste Mrd.-Buyout?– Stimmungscheck: Bericht von der

Private Equity-Konferenz Super Return– Die M&A-Kolumne von Lincoln International

Entrepreneurship:

– Case Study: Restrukturierung des Weinhändlers Pallhuber

– Elevator Pitches: Gründer auf Kapitalsuche

Zitat des Monats

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nkStellenmarkt

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Magazin, VentureCapital Magazin

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GoingPublicMediaa k t i e n g e s e l l s c h a f t

64 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 2/2010

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VentureCapital Magazin 2/2010 65www.vc-magazin.de

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Die Hochschule München ist die größte Hochschule für angewandte Wissenschaften in Bayern und eine

der größten ihrer Art in Deutschland. Wir sehen unsere Herausforderung und Verpfl ichtung in einer

aktiven und innovativen Zukunftsgestaltung von Lehre, Forschung und Weiterbildung.

Für die nachstehend aufgeführte Professur wird eine wissenschaftlich ausgewiesene Persönlichkeit gesucht, die

umfassende praktische Erfahrungen in verantwortlicher Position außerhalb einer Hochschule erworben hat und

diese nun in Lehre und Forschung an unsere Studierenden weitergeben möchte.

Zum Wintersemester 2010/2011 oder später besetzen wir an der:

Fakultät für Wirtschaftsingenieurwesen

Stiftungsprofessur für Entrepreneurship (50 %) in Verbindung mit einer leitenden Stelle an

der Strascheg Center for Entrepreneurship gGmbH (50 %) – Kennziffer 0956 –

Das Lehrgebiet der Stiftungsprofessur umfasst alle Aspekte des Innovationsmanagements, der Unternehmens-

gründung und der Betriebswirtschaftslehre. Erwartet werden besondere Kenntnisse in einer wirtschafts-

oder ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtung mit Bezug zum Thema Entrepreneurship, einschlägige

Gründungserfahrung ist erwünscht. Die Stiftungsprofessur ist zunächst auf fünf Jahre mit der Möglichkeit der

Verlängerung befristet. Hierzu wird ein privatrechtliches Dienstverhältnis mit der Hälfte der regelmäßigen

Lehrverpfl ichtung und einer Vergütung in Anlehnung an die Besoldungsgruppe W2 angeboten (9,5 SWS).

Die Professur ist verbunden mit einer leitenden Stelle (50%) an der Strascheg Center for Entrepreneurship

gGmbH (SCE). Das SCE möchte als An-Institut der Hochschule München eine gelebte Innovationskultur

etablieren, unternehmerisches Denken und Handeln fördern und durch Forschungsprojekte neue Denkanstöße

geben. Der/die Stelleninhaber/in ist insbesondere dafür verantwortlich, den Bereich „Gründungsförderung“

auszubauen und an der Hochschule München zu verankern. Durch aktiven Austausch mit anderen Hochschulen,

Organisationen und Industriepartnern soll der/die Stelleninhaber/in helfen, eine offene Community zu fördern.

Die Organisation von Veranstaltungen rundet das Aufgabengebiet ab. Die Anstellung am SCE erfolgt in einem

selbstständigen Arbeitsverhältnis mit einer marktüblichen und leistungsorientierten Bezahlung.

Die Einstellungsvoraussetzungen und weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Internet unter:

www.hm.edu unter der Rubrik Jobbörse/Stellenangebote.

Wenn Sie sich für diese Professur berufen fühlen, freuen wir uns auf Ihre aussagefähige

Bewerbung, die Nachweise zum berufl ichen Werdegang und zu wissenschaftlichen Arbeiten

beinhalten sollte. Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis zum 26. Februar 2010

unter Angabe der o.g. Kennziffer an die Personalabteilung der Hochschule München.

Postanschrift: Hochschule für angewandte Wissenschaften – Fachhochschule München

Hauptabteilung I – Personal, Postfach 20 01 13, 80001 München

Ansprechpartnerin: Frau Neider, Telefon 089/1265 1185, [email protected]

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66 www.vc-magazin.deVentureCapital Magazin 2/2010

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Mit der Berufung von Dr.Ulrich Wlecke zum ge-schäfts führenden Gesell-schafter hat der Restruk-turierungsspezialist ElbePartners Industries GmbHseinen Partnerkreis erwei -

tert. Zu Wleckes früheren Stationen ge -hören Alix Partners, Roland BergerStra tegy Consultants und die WestLB.

Mit der Ernennung vonNicole Waibel zum Partnerwill die englische PrivateEquity-Gesellschaft IndigoCapital ihr Engagement imdeutschen Markt unter -

streichen. Waibel arbeitet seit 2001 fürIndigo und betreut hauptsächlich dendeutschen Markt. Zu ihren früherenStationen gehören BNP Paribas undArthur Andersen.

Die Impera Total ReturnAG aus Frankfurt hat ih-ren Vorstand erweitert:Seit dem 1. Januar unter-stützt Sascha Magsamen(oben) den

bis herigen Allein vor standGünther Paul Löw. In sei nerneuen Funktion ist Mag-samen für das SegmentKapitalmarkt zuständig.

Zum Jahreswechsel ge-hört Yaron Valler als Part-ner dem Team von HassoPlattner Ventures an. Val-ler war zuletzt Vizepräsi-dent des israelischen Un-ternehmens Giza Venture

Capital, wo sein Schwerpunkt aufUnternehmenssoftware lag. Davor warer Manager beim israelischen Inkuba-tor Technion.

Neuzugang bei Gimv: Seit Januar ge-hört Robert Gallenberger zu der VentureCapital-Gesellschaft, bei der er sichum die Bereiche IKT und Cleantechkümmert. Er wechselt von der Bos-ton Consulting Group und sammeltezuvor VC-Erfahrung bei 3i (Mün chen)und DFJ Esprit (London).

Jupiter Capital Partnerswurde verstärkt durch Ja-nina Marek, die als Asso-ciate das Team bei M&A-und Finanzierungstrans-aktionen unterstützt. Zu-vor war sie bei Credit

Suisse und UBS im Corporate Finance-Bereich tätig.

Die Sozietät CMS HascheSigle hat mit Beginn desJahres 2010 fünf Associa-tes in den Rang eines Part -ners erhoben, darunterAxel Dippmann, Berlin (o.),und Dr. Martin Vorsmann,

Köln (u.). Zu Dippmanns Schwerpunk-ten gehören u.a. Akquisitionsfinan-zierung und syndizierteKredite, Vorsmann hatsich u.a. auf nationale undgrenzüberschreitende Un-ternehmenstransaktionenspezialisiert.

Das Stühlerücken beiArques Industries setztsich fort: Kurz vor Weih-nachten legte Felix Frohn-Bernau (Foto) sein Amt alsVorstandsmitglied nieder.Mit seiner Berufung im

Frühjahr 2007 zum Verantwortlichenfür Exits wuchs der Vorstand auf fünfMit glieder. Mit seinem Ausscheidenwird die Starnberger Beteiligungsge-sellschaft von dem Duo Hans GisbertUlmke und Michael Hütte geführt.

Bei der Wiener Wirt-schaftskanzlei CHSH Cer-ha Hempel SpiegelfeldHlawati rotierte im Januar2010 planmäßig das Ma-nagement der An walts part-n e r s c h a f t :

Nach drei Jahren als Ma-naging Partner übergabAlbert Birkner den Staffel-stab an Edith Hlawati (o.)und Irene Welser.

Der Schweizer Dachfonds-AnbieterPart ners Group hat die beiden Vize-präsidenten Roland Käslin und DenisO'Malley jeweils zum Managing Direc -tor befördert. Außerdem ist Dr. CyrillWipfli zum Jahreswechsel neuer CFOgeworden. Er folgt auf Kurt Birchler, derden vor Kurzem neu geschaffenenGeschäftsbereich Product Operationsleitet.

Klaus Matzka (Foto),Gründer und Partner vonGamma Capital Partners(GCP), hat die operativeGeschäftsführung abge-geben. Als Venture Part-ner für den Fonds Gam-

ma III bleibt er GCP aber erhalten.Gleichzeitig wurden die bisherigen Se -nior Associates Horst Gaisbauer undPaul Weinberger zu Principals ernannt.

Wenige Tage vor Weih-nachten wurde Dr. Hend -rik Brandis (Foto), ge-schäftsführender Gesell-schafter und Mitgründerder Earlybird Venture Ca-pital GmbH, neuer Vorsit-

zender der Venture Plattform des eu-ropäischen Private Equity-VerbandesEVCA (siehe Interview S. 8). Er folgt aufPatrick Sheehan, Partner des Environ-mental Technologies Fund in London.

People

Peter Homberg und Andrea Veh wechseln zu Raupach & Wollert-Ellmendorff

Zum 1. Januar hat Peter Homberg als Partner die Leitung des Frankfurter Büros von Raupach &Wollert-Elmendorff übernommen. Der Life Sciences-Experte wechselt von Jones Day, wo erTransaktionen in den Bereichen IP, Private Equity und M&A begleitete. Andrea Veh (Associate)wechselte ebenfalls von Jones Day zu Raupach.

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Österreichs g

rößter Biotech-Lizenz-

deal mit G

laxoSmithKline

über 430 Mio. Euro

Affi ris AG, Wien

Findung vo

n Biomarker-Chips

zur Früherkennung vo

n

Prostatakrebs

Protagen AG, Dortmund

Dr. Stefan Müllner (CEO)Dr. Walter Schmidt (CEO)

April 2009:

Lizenzdeal mit In

fi neon

Ident Technology AG, München

Peter Rosenbeck (CEO), Wolfgang Richter (F&E), Stefan Donat (COO)

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