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2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material 1. Passform Für die Zusammenstellung Deiner perfekten Garderobe ist es unabdingbar, dass Du Deine Körperproportionen gut kennst und weißt, wie Du diese modisch betonen und ausgleichen kannst. Das lässt Dich wirklich gut aussehen, verleiht Dir Sicherheit und Kompetenz. Die Mode bietet eine Vielfalt an optischen Tricks: Schnitte, Stoffe, Materialien, Farben, Muster und auch Accessoires helfen Dir dabei, Deine Proportionen auszugleichen. Das hat eine immens starke Gesamtwirkung auf Dein Aussehen. Lerne Deinen Körper kennen Nimm ein Ganzkörperfoto von Dir in anliegender Kleidung oder Unterwäsche (damit Dein Körper richtig zu sehen ist). Markiere die Schultern von Seite zu Seite mit einer durchgehenden Linie. Markiere die schmalste Stelle (Taille) wenn es keine gibt, dann zeichne eine Linie ca. in Höhe des Bauchnabels von Seite zu Seite (ohne Arme). Markiere Hüfte und zeichne eine Linie von Seite zu Seite (ohne Arme). Nun kannst Du leicht erkennen, ob Du gerade gebaut bist, konturiert (mit Taille), ob Schulter oder Hüfte jeweils breiter sind oder ob Deine Körpermitte stärker ausgeprägt ist. Jetzt kannst Du entscheiden, ob Du gewisse Körperstellen durch Betonung der anderen ausgleichen möchtest. Eine ausgewogene Silhouette (die den Buchstaben X oder einer Sanduhr ähnelt) ist in unseren Gefilden die beliebteste: Schulterpartie und Hüfte sind gleich stark ausgeprägt, die Taille deutlich erkennbar. In arabischen Ländern ist die A-Silhouette am gefragtesten. StilSicher im Business ©FRAU MAIER Stilberatung 20 Quelle: http://hollywoodlife.com/

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Page 1: 2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material · 2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material 1. Passform Für die Zusammenstellung Deiner perfekten Garderobe ist es unabdingbar,

2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material

1. Passform Für die Zusammenstellung Deiner perfekten Garderobe ist es unabdingbar, dass Du Deine

Körperproportionen gut kennst und weißt, wie Du diese modisch betonen und ausgleichen

kannst. Das lässt Dich wirklich gut aussehen, verleiht Dir Sicherheit und Kompetenz. Die

Mode bietet eine Vielfalt an optischen Tricks: Schnitte, Stoffe, Materialien, Farben, Muster

und auch Accessoires helfen Dir dabei, Deine Proportionen auszugleichen. Das hat eine

immens starke Gesamtwirkung auf Dein Aussehen.

Lerne Deinen Körper kennen Nimm ein Ganzkörperfoto von Dir in anliegender Kleidung oder

Unterwäsche (damit Dein Körper richtig zu sehen ist).

Markiere die Schultern von Seite zu Seite mit einer

durchgehenden Linie.

Markiere die schmalste Stelle (Taille) wenn es keine gibt, dann

zeichne eine Linie ca. in Höhe des Bauchnabels von Seite zu Seite

(ohne Arme).

Markiere Hüfte und zeichne eine Linie von Seite zu Seite (ohne

Arme).

Nun kannst Du leicht erkennen, ob Du gerade gebaut bist,

konturiert (mit Taille), ob Schulter oder Hüfte jeweils breiter

sind oder ob Deine Körpermitte stärker ausgeprägt ist.

Jetzt kannst Du entscheiden, ob Du gewisse Körperstellen durch

Betonung der anderen ausgleichen möchtest.

Eine ausgewogene Silhouette (die den Buchstaben X oder einer

Sanduhr ähnelt) ist in unseren Gefilden die beliebteste:

Schulterpartie und Hüfte sind gleich stark ausgeprägt, die Taille

deutlich erkennbar. In arabischen Ländern ist die A-Silhouette

am gefragtesten.

StilSicher im Business ©FRAU MAIER Stilberatung 20

Quelle: http://hollywoodlife.com/

Page 2: 2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material · 2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material 1. Passform Für die Zusammenstellung Deiner perfekten Garderobe ist es unabdingbar,

Silhouette ausgleichen – Erzeuge das Gegengewicht Bei einer ausgeprägten Hüfte schaffst Du das Gegengewicht im Schulterbereich, zum

Beispiel mit einem Blazer, der Schulterpolster hat. Eine leichte Betonung und Linienführung

reicht aus.

Beispielhafte Darstellung (Bilder: zalando.de):

Bild links: Schulterpartie ist in der Strickjacke gemäß der tatsächlichen Form sichtbar.

Bild rechts: Schulterpartie wird betont und optisch begradigt.

Silhouette ausgleichen – Kreiere Taille Wenn Du keine ausgeprägte Taille hast, erschaffst Du durch die Schnittführung Deiner

Kleidung eine, immer vorausgesetzt, Du willst. Tailliert geschnittene Oberteile helfen Dir

dabei.

Beispielhafte Darstellung (Bilder: zalando.de):

Bild links: Taille nicht sichtbar. Silhouette wirkt dadurch gerade.

Bild rechts: Taillierter Schnitt und die zusätzliche Betonung der Taille kreieren dieselbe.

Es geht darum, durch die Kleidung optisch Dein gewünschtes Ergebnis zu erzeugen. Beim

Thema Figur-Erschaffen sind dies sehr wichtige Tipps. Sobald Du sie verinnerlicht hast, wird

es Dir künftig leichtfallen, die passenden Teile zu kaufen und Deine Outfits richtig

zusammenzustellen.

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Page 3: 2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material · 2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material 1. Passform Für die Zusammenstellung Deiner perfekten Garderobe ist es unabdingbar,

Du willst schlanker aussehen?

Betone die Vertikale:

‣ Wähle dunkle Farben – sie reflektieren das Licht kaum,

sondern schlucken es und lassen Dich dadurch

schlanker wirken, weil nichts zusätzlich aufträgt.

‣ Vermeide glänzende Materialien, denn sie reflektieren

das Licht und lassen Dich fülliger wirken.

‣ Wähle Uni-Looks (eine einzige Farbe) oder Outfits aus

derselben Farbfamilie (z.  B. drei verschiedene

Blautöne).

‣ Verzichte auf zu starke Farbunterschiede bei Deinen

einzelnen Kleidungsstücken.

‣ Trage längs fallende Schals oder Ketten.

‣ Wähle Längsnähte an Jacken, Blusen etc.

Du willst kompakter (kleiner/fülliger) aussehen?

Dann machst Du im Prinzip das genaue Gegenteil von dem, was ich oben beschrieben habe –

Du betonst die Horizontale und schaffst Unterteilungen innerhalb

Deiner Silhouette:

‣ Wähle helle Farben – sie reflektieren das Licht und lassen Dich

dadurch nach mehr aussehen.

‣ Trage glänzende Materialien, denn auch sie reflektieren das

Licht und lassen Dich fülliger wirken.

‣ Wähle mehrfarbige Looks.

‣ Nutze starke Farbkontraste bei der Kombination Deiner

Kleidungsstücke, um mehr Unterteilungen zu haben.

‣ Trage Loop-Schals oder kurze, kompakte Ketten.

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Kaschieren & inszenieren

Oberkörper, Beine wahlweise kurz oder lang

Es ist ganz einfach, weil logisch: Wenn keiner sieht, wo Dein Oberkörper oder Deine Beine

beginnen/enden weiss niemand wie lang oder kurz diese Körperteile sind.

Ergo: Verdecke bspw. Deinen Schritt bei kurzen Beinen mit längeren Oberteilen.

Oberkörper kurz

‣ Oberteile über der Hose tragen

‣ Hosen mit niedrigem Bund wählen

‣ Gürtel hüftig tragen

‣ Verzichte auf zu starke farbliche Unterschiede zwischen Ober- und Unterteil

‣ Verlängere Deinen Oberkörper durch Uni- oder monochrome Outfits

‣ Trage Kleider (A-Linie, Empire, Wickelkleid)

Oberkörper lang

‣ Oberteile in der Hose tragen

‣ (breite) Gürtel in der Taille tragen

‣ Hosen mit hohem Bund wählen

‣ Lenke die Aufmerksamkeit durch hochgeschobene/umgekrempelte Ärmel nach oben

‣ Empire-Tops verschieben und -schleiern den tatsächlichen Sitz Deiner Taille

Beine verlängern

‣ Schritt verdecken, damit der Ansatz des Beines nicht sichtbar ist, mit längeren Oberteilen

‣ Schuhe mit Absatz tragen

‣ Schuhe mit Zehen-Dekolleté tragen

‣ spitze Schuhe tragen

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‣ Hosen in der passenden Länge tragen (Beine dürfen nicht zu stark aufstehen und Falten

werfen)

Schuhspitzen

‣ spitze Schuhe verlängern das Bein (und den Fuß) und schaffen einen weiblichen, schlanken

Look.

‣ eckige, runde Schuhe verkürzen optisch und setzen durch den etwas boxigen Charakter

einen Blickpunkt nach unten.

spitz - rund - eckig

Oberweite

Generell: Das Ganze steht und fällt im wahrsten Sinne des Wortes mit Deinem BH.

Deine Brust darf nach vorne und oben schauen, anstatt zur Seite und nach unten. Ja, auch

wenn Du große Brüste hast. Und ich rede hier nicht von den Spitzbergen-BHs Deiner

Großtante. Die Rundung des Körbchens darf … rund sein.

Warum?

Ein Busen der flach nach unten geht und sich seitlich ausbreitet sieht unvorteilhaft aus, er

verbreitert Deine Silhouette und macht Dich flach.

Große Oberweite minimieren

‣ Kaufe Dir einen wirklich passenden BH

‣ V-Ausschnitt

‣ Dunkle Oberteile

‣ Leichte, längs fallende Schals

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‣ 3/4 Ärmel (hier wird die schlanke Stelle der Handgelenke betont und lenkt ab)

‣ Längs-Achse betonen

Kleine Oberweite maximieren mit:

‣ Wattierter oder Push-up-BH

‣ U-Boot-, Rundhals-Ausschnitt

‣ Helle Tops

‣ Querstreifen

‣ Brusttaschen

Kräftige Oberarme kaschieren

Arme bedecken

Wenn Du Deine Arme nicht zeigen willst, verstecke/bedecke sie durch Oberteile/Kleider mit

Arm.

Verzichte auf: Träger-Tops, Neckholder und Bandeau-Oberteile. Träger lassen die Oberarme

optisch kräftiger erscheinen.

Tricksen durch Drüberziehen

Mit Strickjacke, Poncho/Schultertuch/Stola oder Blazer bleiben trägerlose Oberteile /

Kleider tragbar.

Achte auf die Länge der Ärmel

Generell: Lange Ärmel strecken optisch.

Beste Wahl: Halbe Ärmel, bis zum Ellenbogen, oder Dreiviertel-Ärmel.

Verzichte auf: kleine Flügelärmelchen oder Oberteile mit angedeuteten Ärmeln.

Achtung: Nichts tragen, was an Arm/Schulter/Achsel eng anliegt und einschneidet.

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Vorsicht bei Mustern

Große Muster können einen kräftigen Oberarm zusätzlich betonen und üppiger erscheinen

lassen.

Farbe

Dunkle Töne lassen den Arm optisch schlanker erscheinen.

Bei hellen Tönen: Entscheide individuell, wie das Teil wirkt.

Deine Konfektionsgröße

Konfektionsgrößen werden beim Kauf häufig falsch gewählt. Hier gibt es zwei klassische

Typen: Diejenigen, denen die Größe sehr wichtig und damit Kaufkriterium ist. Und die, die

ihren Körper nicht richtig einschätzen und deshalb zu klein oder zu groß kaufen. Beides ist

sehr schade!

36 oder 60 – Zahlen auf Etiketten haben schon eine gewisse Macht über unser Wohlgefühl.

Erst neulich war ich mit einer schlanken, gut aussehenden Frau Anfang 40 einkaufen. Bei den

meisten Herstellern, bei denen wir waren, passte ihr die Größe 36. Dann brachte ich ihr eine

etwas weiter geschnittene Bluse in 34, weil ich wusste, das würde ausreichen, und sie freute

sich diebisch, dass ihr eine 34 passt. Ja, so ist das.

Ich bin an dieser Stelle ganz ehrlich: Ich kaufe Slips immer eine, zwei oder drei Größen

größer (ganz einfach, weil sie sich dann nicht abzeichnen unter Rock, Kleid oder Hose). Und

ich schneide das Etikett raus. Genau das empfehle ich Dir auch, wenn Dir die Zahl hinten drin

die Laune verdirbt. Es ist vollkommen okay, nicht dauernd auf eine 46 zu schauen, wenn auch

eine 42 passen würde. Also weg damit!

Das Allerwichtigste beim Kauf ist nicht die Zahl auf dem Etikett. Das Allerwichtigste ist, dass

Dir die Kleidung passt. Und zwar richtig. Nicht zu groß oder zu klein. Beides lässt Dich

nämlich fülliger aussehen, als Du tatsächlich bist. Zu groß schafft zusätzliches Volumen, weil

zu viel Luft um Dich herum ist. Zu lange Hosen, die unten aufstehen verkürzen und

verbreitern optisch Dein Bein. Zu klein zeigt unnötige Wölbungen, spannt und zieht, so dass

es sich ebenso ungünstig auf Deine Silhouette auswirkt. Insbesondere im Business Kontext,

wo Du kompetent wirken möchtest, ein sehr wichtiger Faktor.

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2. Farben Farben sind wichtig. Sie sind essentiell wichtig! Wer Farben für sich „falsch“ kombiniert oder

die „falschen“ Farben trägt, vergibt eine große Chance auf Wirkung, gutes Aussehen und

auch Wohlgefühl. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dir Klarheit über DEINE Farben

verschaffst. Denn Farben haben eine starke Auswirkung auf die Art und Weise wie Dein

Gegenüber Dich wahrnimmt – das ist manchen gar nicht so bewusst. Komplimente wie „Du

siehst ja gut/erholt/entspannt aus!“ sind oft auf die zu Dir passende Farbwahl

zurückzuführen.

Ziel ist es, Deine Farben zu identifizieren, festzulegen. Wenn Du Deine Farbigkeit kennst ,

kannst Du leicht kombinieren (weil die Garderobe in sich stimmig ist) und leicht neue Teile

hinzufügen, weil Du anhand der Farbigkeit mit entscheiden kannst, ob es passt oder nicht.

Warum sehen nicht alle Menschen in allen Farben gleich gut aus? Weil wir jeweils unterschiedliche Eigenfarben haben. Augen (Iris und Augenweiß), Haut,

Haare, Wimpern, Augenbrauen, Lippen, Zähne, eventuell Sommersprossen. Unser gesamtes

Spektrum der Einzigartigkeit hat Einfluss darauf, wie Farben an uns wirken.

Frage: Welche Farben lassen Dich strahlen, frisch, lebendig und gesund aussehen?

Bekommst Du Komplimente für gewisse Farben?

Welche Farben unterstützen Dich? In dem Sinne, dass Du ein gutes Gefühl, mehr

(Selbst-)Sicherheit beim Tragen hast und sich damit Deine Ausstrahlung noch mehr

steigert?

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Page 9: 2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material · 2. Die Grundlagen zu Passform, Farbe, Material 1. Passform Für die Zusammenstellung Deiner perfekten Garderobe ist es unabdingbar,

Farben und ihre Bedeutung Jede Farbe ihre eigene Wirkung. Auf Dich, auf Dein Auftreten, auf Dein Gegenüber.

Farbe steht für Wirkung Wirkung mit anderen Farben

schwarz Mystik, Kreativität, Stärke, Modernität

schwer, distanzierend, Farbe der Trauer, Anlassfarbe

verstärkt Farben mit denen es kombiniert wird

weiß Reinheit, Unschuld, Frische, Leichtigkeit, Stärke

leicht, scheinend, klar verstärkt Farben mit denen es kombiniert wird

grau Neutralität, Unauffälligkeit, Kompromissbereitschaft, Zurückhaltung

seriös, sachlich, neutral neutralisiert kräftige Farben

rot Vitalität, Leben, Kraft

Liebe, Erotik

Hass, Aggression, Gefahr

kraftvoll, anregend

blau Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit

seriös, sympathisch

braun Bodenständigkeit unauffällig

rosa harmlos, zart, lieblich, feminin

lila Weiblichkeit selbstbewusst, extravagant

grün Lebendigkeit, Ausgeglichenheit

beruhigend, ausgleichend,

erholsam

gelb Optimismus, Lebensfreude belebend

orange dynamisch, lustig, aufdringlich

inspirierend, anregend

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Die vier Parameter der Farben

Farbtemperatur: warm (Gelbstich) – kalt (Blaustich)*

* Zur Verdeutlichung: Rot kann eine gelbliche Richtung haben (Orangerot) oder eine bläuliche

(Beerentöne, Pink).

warm kalt

Lichtwert: hell (am hellsten: Weiß) – dunkel (am dunkelsten: Schwarz)

Buntwert: bunt (Gelb, Rot, Pink …) – unbunt (Grau, Beige, Braun …)

bunt unbunt

Farbintensität: leuchtend (Neonpink) – gedeckt (Altrosa)

leuchtend gedeckt

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Es gibt Personen, die können alle genannten Parameter tragen und tun es auch. Wie das

geht?

Es braucht Selbstsicherheit, Experimentierfreudigkeit und vielleicht auch ein bisschen Mut.

Empfehlen würde ich das nur, wenn Du Dich damit 100%ig wohlfühlst und Du bereits ein

gewisses Händchen dafür entwickelt hast.

Es gibt also Menschen, die tragen beispielsweise ausschließlich gedeckte, unbunte Farben.

Und andere, die kleiden sich wie ein bunter Papagei. Und natürlich gibt es was dazwischen.

Das Wichtigste ist: Es darf/muss/soll zu Dir passen und Dir ein gutes Gefühl und Sicherheit

geben. Bitte bedenke auch, dass manche Farben im Sommer besser an Dir aussehen als im

Winter. Lebensgefühl und Pigmentierung der Haut sind im Sommer anders als im Winter.

Muster

Muster sind insbesondere im beruflichen Kontext ein viel diskutiertes Thema. Muster sind

generell weder gut noch schlecht. Sie sind zum einen, eine Frage des persönlichen

Geschmacks, zum anderen haben sie eine gewisse Wirkung und erzielen gewisse Effekte.

Test: Bei welchem Oberteil fällt es Dir leichter, Dich auf die Frau zu konzentrieren?

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95% werden jetzt sagen: Bei der Frau im weißen Top.

Warum ist das so?

Große Muster lenken unseren Blick ab. Das kann in Situationen, wo wir eine kurze Nacht

hatten oder vielleicht ein unschönes Herpes die Lippe ziert, ein großartiger Effekt sein.

Möchtest Du aber sicherstellen, dass Deine Ansprechpartner sich auf Dich, Deine Inhalte

konzentrieren, dann mach es ihnen leicht und sorge dafür, dass ihre Blicke nicht unnötig

durch großflächige Muster abgelenkt werden.

Kleine Muster (Karo, feine Streifen, etc. ) werden auf die Entfernung vom Auge her als eine

Fläche wahrgenommen und haben diesen Ablenk-Effekt somit nicht.

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Aufgabe: Erstelle Deine persönliche Business Grundfarbigkeit.

So geht’s:

Welche Farben trägst Du gerne (beruflich)?

Bekommst Du für bestimmte Farben öfter Komplimente als für andere?

In aller Regel besitzen wir alle ähnliche Basisfarben (2–4), zum Beispiel: Blau, Weiß, Schwarz,

Braun, Beige, Grau. Darüber hinaus haben wir Akzentfarben, die wir mit den Grundfarben

kombinieren (idealerweise 1–3), zum Beispiel: Rot, Grün, Pink, Türkis …

Bitte beschränke Deine Akzentfarben auf die Farben, in denen Du Dich wirklich gut fühlst

und die Du gerne trägst. Je weniger Vielfalt, desto leichter lässt sich Deine Kleidung

kombinieren. Das bedeutet nicht, dass Deine Garderobe und Deine Kombinationen deshalb

langweilig sind. Du kannst mit Deinen Farben maßgeblich Deinen persönlichen Stil prägen.

Kleiner Tipp: Rote Haare, grüne oder blaue Augen könnten Akzentfarbe sein.

Beispielhafte Grundfarbigkeit:

BLAU GRAU WEISS

Beispielhafte Kleidungsstücke in diesen Farben: Hosen, Blusen, Oberteile, Blazer, Jacken,

Kleider, Schuhe, Gürtel.

Dazu passende beispielhafte Akzentfarben:

beeriges ROT

Beispielhafte Kleidungsstücke in diesen Farben: Blusen, Oberteile, Strick, Schuhe, Gürtel,

Taschen, Accessoires (Schals, Armbänder, …)

Schmuck: SILBER

Oft kann das auch eine Grundsatzentscheidung notwendig machen: in Deinen Basisfarben

künftig Blau oder aber Schwarz zu wählen. Denn beispielsweise in der Business-Garderobe

hat die Frage Blau oder Schwarz weitreichende Folgen im Bereich Leder-Accessoires: Willst

Du alles doppelt vorhalten: blaue und schwarze Schuhe, Tasche, Gürtel? Meine Empfehlung

ist das nicht. Die „Farbe“ des Schmucks zu kennen bedeutet, bspw. beim Kauf von einer

Handtasche, dass Du bei der Wahl von zwei in Frage kommenden Modellen – eine mit

goldenen, die andere mit silbernen Metalldetails leicht entscheiden kannst.

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3. Material

Materialien sind so wichtig, weil sie Dir ein Gefühl geben. Ein gutes oder ein mittelmäßiges

oder auch ein schlechtes. Genauso „sprechen“ sie auch mit Deinem Gegenüber. Materialien

sind wichtig, weil sie Wertschätzung ausdrücken und weil sie entscheiden, ob Du Dich

wohlfühlst in Deiner zweiten Haut.

Wir haben es hier mit einem wichtigen Grundpfeiler Deiner (künftigen) Garderobe zu tun. In

den nächsten Tagen und Wochen wirst Du noch deutlicher merken, was Dir gefällt, was es

alles tatsächlich gibt und was zu Dir und Deinem Leben passt. Also streck die Fühler aus und

taste Dich durch Deinen Schrank und die Geschäfte.

In vielen Schränken finde ich Regale voller ganz normaler Jersey-T-Shirts. Die

Materialkategorie ist eher fest statt weich, die Form wird eher vom Shirt vorgegeben, statt

die Silhouette zu umschmeicheln, und von weichem Fall kann erst gar keine Rede sein. Bei

Blusen finde ich oft die klassische Baumwoll-Bluse, nichts bis wenig Seidiges, Fliessendes.

Dabei gibt es so viel mehr. Gerade im Bereich Oberteile. Und genau dieser Bereich ist einer,

den Du als Frau nutzen kannst. Ein Mann in Seidenbluse gibt es eher selten. Mach Dir die

femininen Materialien zu eigen. Selbst die klassische Hemdkragenbluse wirkt in seidiger

Qualität ganz anders – femininer – als ihre baumwollene Schwester.

Material kommuniziert Mit Dir und Deinem Gegenüber. Du kennst das: Du schlüpfst in eine Bluse, ein Shirt, einen

Pullover hinein und es fühlt sich großartig an. Du fühlst Dich einfach so richtig wohl in

diesem Teil, weil es sich klasse auf Deiner Haut anfühlt. Das Schöne ist: Dieses Gefühl spürst

nicht nur Du. Dein Gegenüber sieht es. An Deiner Haltung, Deiner Ausstrahlung. Die

entscheidet maßgeblich über Deine Wirkung auf andere.

Darüber hinaus „spricht“ das Material mit Deinem Gegenüber. Trägst Du eine feine seidige

Bluse und einen guten Blazer zu einer schicken Jeans beim Geschäftstermin, kommuniziert

das:

„Ich bin mir dieses hochwertige Material wert und Du, lieber Geschäftspartner/

Kunde/Chef, bist es mir auch wert, dass ich es heute trage.“

Das funktioniert natürlich auch anders herum. Minderwertiges oder abgetragenes Material,

das optisch als solches erkennbar ist, kommuniziert: „Weder ich noch Du bin/bist mir mehr

wert als das alte/billige Shirt.“

An dieser Stelle sei gesagt: Diese ganze Kommunikation passiert unterbewusst. Und

unterstützt bzw. untergräbt unsere Persönlichkeit und Kompetenz unterschwellig.

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Fällt’s oder steht’s? Es gibt Materialien, die fallen weich, umhüllen unsere Silhouette und lassen auch ein

Röllchen hier oder da einfach verschwinden, optisch zumindest. Andere Stoffe legen sich um

unseren Körper und zeigen gnadenlos jede Delle, jeden zu optimistisch gekauften

Hosenbund und selbst BH-Ösen scheinen durch. Es gibt Stoffe, die tragen auf (alles

Glänzende), und andere zeigen, was wir unseren Kollegen nicht zeigen möchten. Manche

Stoffe liegen starr um unseren Leib und zeigen je nach Passform alles oder nichts.

Beispielhafte Darstellung von Oberteilen (Bilder:Outletcity.de):

Links: ein fester, eher stehender Stoff.

Rechts: weich fallend.

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Glatt, grob oder glänzend? Die Oberfläche der Stoffe die wir tragen „spricht“ ebenfalls.

Glatte und feine Stoffe signalisieren mehr Kompetenz als grobe Stoffe. Wie kommt das

Zustande? Glatt und fein ist hochpreisiger, edler und das wiederum steht für Kompetenz. Bei

groben Stoffen, tritt oft auch etwas rustikales, sportliches mit in Erscheinung. Möchtest Du

so wirken: Dann sind grobe Stoffe eine Möglichkeit für Dich das textil auszudrücken.

Bei groben Stoffen ist es ähnlich wie bei einem Muster: Es besteht die Möglichkeit, dass zu

unruhige Materialien den Blick des Betrachters von Dir ablenken.

Glänzende und samtige Stoffe werden generell eher der Abend-Garderobe zugeordnet.

Aufbrechende Dresscodes und findige Designer schaffen es allerdings, auch diese Stoffe

heutzutage anders zu interpretieren. Was bedeutet, dass – wenn es Deinem Geschmack,

Deinem Wesen entspricht – durchaus auch ein blaues oder rotes Samtjäckchen tagsüber

getragen wird.

Bitte beachte: Das sind menschliche Verankerungen. Sicher können die sich im Verlaufe der

nächsten zig Jahre Evolution verändern. Darauf kannst Du warten. Oder Du beginnst heute,

Dich mit den für Dich stimmigen Materialien zu identifizieren.

Die Grundlage ist immer Dein Dreiklang: Persönlichkeit, Kompetenz, Anlass.

Materialzustand Manchen Teilen sieht man häufiges Waschen und Tragen einfach irgendwann an. Die Farbe

verblasst, es entsteht Pilling, das Material leiert unter Umständen aus oder ist an

beanspruchten Stellen dünn. Auch das spiegelt Dich als Mensch in den Augen Deines

Gegenübers. Daher ist es besonders wichtig, ausgediente Kleidung (auch Schuhe natürlich)

gehen zu lassen.

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Business Stil Tagebuch II

Passform

‣ Was möchtest Du betonen? Wie kannst Du das für Dich umsetzen?

‣ Was möchtest Du ausgleichen? Wie kannst Du das für Dich umsetzen?

‣ Willst Du größer oder kompakter wirken? Wie kannst Du das für Dich umsetzen?

‣ Welche Tipps hinsichtlich kaschieren und inszenieren sind hilfreich für Dich?

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Farben

‣ Welche Farben hast Du in Deiner Business Garderobe?

‣ Welche Farben trägst Du gerne?

‣ Gibt es Farben, die keinen Sinn machen, weil Du bspw. nichts dazu kombinieren kannst?

(Braune Handtasche, wenn braun sonst in der Garderobe überhaupt nicht vorkommt

bspw.)

‣ Bist Du zufrieden mit Deiner Farbigkeit oder wünscht Du Dir mehr Farbe? Wenn ja, über

welche kleinen Details könntest Du Farbe hineinbringen und in welcher stimmigen

Farbe?

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Material

‣ Herrscht bei Dir Materialvielfalt oder eher Monotonie? Notiere Dir welche Art von

Materialien Du hast. Fest, weich, glatt, strukturiert, …

‣ Welche Art von Materialien passt zu Dir und Deiner gewünschten Wirkung (glatt oder

grob, weich oder fest)?

‣ Sind Deine Teile in gutem und wertigem Zustand?

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