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Mitdenken 4.0 Präventionsansätze in der Büro- und Wissensarbeit am Beispiel des Bankgewerbes ifaa-Fachkolloquium | Düsseldorf, 19. Juni 2017 Carsten Rogge-Strang

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Page 1: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

Mitdenken 4.0

Präventionsansätze in der Büro- und Wissensarbeit am Beispiel des Bankgewerbes

ifaa-Fachkolloquium | Düsseldorf, 19. Juni 2017Carsten Rogge-Strang

Page 2: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

Strukturdaten Kreditgewerbe / privates Bankgewerbe

Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im privaten Bankgewerbe

Veränderungen der Banken-Arbeitswelt

Empirische Befunde zu Auswirkungen der Digitalisierung

Ansatzpunkte für die Prävention 4.0

Agenda

2Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

Page 3: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

3Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

Privates Bankgewerbe: Marktanteil von etwa einem Drittel, Umbrüche bislang stärker als in anderen Bankengruppen

Mitgliederstruktur AGV Banken

121 Mitgliedsinstitute mit rund 140.000 Beschäftigten

69

31

NACH TARIFBINDUNG (%) mit ohne

3

51

16

75

17 13

16

1624

31 > 1.000 ≥ 500 - 1.000 ≥ 250 - 500 ≥ 100 - 250 < 100

NACH GESCHÄFTSMODELL (%) NACH BESCHÄFTIGTENZAHL (%)

Großbanken Regionalbanken Privatbankiers Bausparkassen Pfandbriefbanken Spezialinstitute/

Dienstleister

Sparkassen Privates Bankgewerbe Genossenschaftsbanken Landes- und Förderbanken Sonstige **

37

29

26

9

Beschäftigten-Anteil 2015in %

283.450233.700252.750

178.600180.400 161.800

57.950 53.050

2000 2005 2010 2015

Beschäftigungsentwicklung 2000 - 2015

Großbanken, Regionalbanken, Pfandbriefbanken, Spezialbanken,

Privatbankiers, priv. Bausparkassen

39

1514

12

20

Anteil Bilanzsumme 2015in %

Zahl der Bankfilialen 2004 - 2015

14.769

12.367

14.318

12.332

15.107

10.251

2004 2010 2014 31

29

24

215

Anteil Privatkredite 2014in %

Quellen: Deutsche Bundesbank, AGV Banken, Bundesverband deutscher Banken

* Kreditbanken ** v.a. Hypothekenbanken/Spezialinstitute, die verschiedenen Bankengruppen zuzuordnen sind

*

*

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Strukturdaten Kreditgewerbe / privates Bankgewerbe

Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im privaten Bankgewerbe

Veränderungen der Banken-Arbeitswelt

Empirische Befunde zu Auswirkungen der Digitalisierung

Ansatzpunkte für die Prävention 4.0

Agenda

4Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

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5Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

Beschäftigte im privaten Bankgewerbe trotz anhaltend starker Umbrüche weiterhin gesund und leistungsfähig

Quellen: BKK-Dachverband / Sonderauswertung AGV Banken; Kantar TNS im Auftrag des AGV Banken; * Diagnosegruppe Z73 (Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung)

Arbeitsunfähigkeit (AU)(Tage je beschäft. Pflichtmitglied)

13,0

17,1

9,1

12,7

2004 2010 2015

Gesamtwirtschaft Kreditgewerbe

12,713,915,515,715,916,217,117,417,518,519,119,9

26,3

KreditgewerbeErziehung/Unterricht

DienstleistungenEnergie-/Wasserwirtschaft

HandelVersicherungsgewerbe

GESAMTWIRTSCHAFTGesundheits-/Sozialwesen

TelekommunikationMetallverarbeitung

Chemieöffentl. Verwaltung

Postdienste

AU im Branchenvergleich 2015(Tage je beschäftigtem Pflichtmitglied)

1,19

2,45

0,87

2,26

2004 2010 2015

AU wegen psych. Störungen (Tage je beschäft. Pflichtmitglied) Gesamtwirtsch. Kreditgewerbe

2,42

6,73

2,946,54

2007 2010 2015

AU wegen Burnout (Z73) * (Tage je beschäft. Pflichtmitglied) Gesamtwirtsch. Banken/Versich.

13

3239

11

3 2

Gesamtzufriedenheit mit derzeitigem ArbeitsverhältnisPrivates Bankgewerbe, 2017; in % der Beschäftigten

äußerst zufrieden sehr zufrieden zufrieden weniger zufrieden überhaupt nicht

zufrieden keine Angabe

98 103

120112

122 123 121

60

80

100

120

140

160

2010 2015 2017

Psychische VerfassungPrivates Bankgewerbe; Top 2 (ausge-zeichnet/sehr gut), Index 2010 = 100

80

99 95 98 96 99 96 98

60

80

100

120

140

160

2010 2015 2017

StressempfindenPrivates Bankgewerbe; Top 3 (mind. gelegentlich), Index 2010 = 100

26

= Anteil Beschäftigte mit positiver Bewertung [psychische Verfassung] bzw. sehr oft/oft [Stress]; in %, 2017

XY

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6Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

Gesundheitsschutz in Banken mit hohem Stellenwert, Leistungen zunehmend wahrgenommen und positiv bewertet

010203040506070

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

5361

2030

6100

10203040506070

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

57 62

37

19

Allgemeine Bemühungen des Arbeitgeberszum Wohlergehen der Mitarbeiter

Beurteilung durch Beschäftigte im privaten Bankgewerbe

Top Three (ausge-zeichnet/sehr gut/gut)

Top Two (ausge-zeichnet/sehr gut)

nicht vorhanden / unbekannt

Professionelle Beratungsangebote des Arbeitgebers bei psychischen Problemen

2732

Anteil der Unternehmen mit umfas-sendem GesundheitsmanagementPrivates Bankgewerbe, in %

22

5268 70

2010 2012 2014 2015

Anteil der Beschäftigten in Unternehmen mit EAP *Privates Bankgewerbe, in %

6279

2010 2012 2014 2015

Anteil der Unternehmen mit Gefährdungsbeurteilung (GBU)Privates Bankgewerbe, in %

4655

69 71

2010 2012 2014 2015

Anteil der Beschäftigten in Unternehmen mit GBU Privates Bankgewerbe, in %

75 81 85 85

2010 2012 2014 2015

Quellen: AGV Banken; Kantar TNS im Auftrag des AGV Banken; * EAP = Employee Assistance Program (externe Mitarbeiterberatung)

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Strukturdaten Kreditgewerbe / privates Bankgewerbe

Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im privaten Bankgewerbe

Veränderungen der Banken-Arbeitswelt

Empirische Befunde zu Auswirkungen der Digitalisierung

Ansatzpunkte für die Prävention 4.0

Agenda

7Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

Page 8: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

Digitalisierung erreicht das Frontend des Bankgeschäfts

8

Die Digitalisierung sorgt für grundlegende Änderungen in der Schnittstelle zum Kunden.Deutsche Bundesbank, Geschäftsbericht 2014, S. 44

» «

1980er-JahreEffiziente (= vollautomatisierte) Ab-wicklung von Massentransaktionen• Geldautomaten• Bankingterminals• Online-BankingTechnisierung im Backoffice• Rechenzentren• Kreditabwicklung

11990er-Jahre

• technische Vertriebs-unterstützung

• Wachstum Direktbanken

• Beschleunigung Kapitalverkehr

22000er-Jahre bis heute

zunehmende Entkopplung des Bankgeschäfts vom Point of Sale, Virtualisierung des Kundenkontakts• digitale Kreditvermittlung• Online-Zahlungsverkehr• Cloud Computing, Smartphones,

Einbettung Social Media• Videoberatung/-legitimation

3

Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

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9

Banken-Arbeitswelt der Zukunft: neue Produkte, flexiblere Arbeitsformen, höherwertige Tätigkeiten, agile Strukturen

Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

Geschäftsmodelle• Banken stärker Finanz-Coach /

Daten-Kurator• stärkere Kooperation mit

externen Partnern / Fintechs• neue Angebote (u.a. Mehrwert-

dienste wie digitaler Safe, Bündelung von Finanzdaten, Optimierung Haushaltskosten, Berufsgruppen-Angebote)

» Digitalisierung als Glücksfall für die Branche «

(Berater-)Tätigkeit• einfache Tätigkeiten entfallen,

Entlastung von Routinearbeit• Aufwertung von Beratungs-

tätigkeiten• stärkeres Verständnis für

Gesamtprozess und komplexe Zusammenhänge („wellrounded personalities“)

• neue Funktionsaufteilung (Kun-dengewinnung, Beziehungs-management, Spezialwissen)

• veränderte Qualifikationen (stärkere IT-/Sozial-/Networ-king-Kompetenz)

• stärkerer Fokus auf Bezie-hungsmanagement

» So digital wie nötig, so menschlich wie möglich «

Arbeitsorganisation• weniger Silodenken, stärker

(abteilungs-)übergreifende Zusammenarbeit

• völlig neue Kreativprozesse (Ideenfindung dezentral, Pro-duktentwicklung zentral)

• Kunden stärker an Entwicklun-gen/Entscheidungen beteiligt

• mehr virtuelle/dezentrale Teams• agile Strukturen, flachere und

agile Hierarchien• neue Kommunikationsformen

(z.B. internes „Skype“)• neue Risikokultur• Management der Grenze zwi-

schen Arbeit und Privatleben („boundary management“), ggf. mit neuen Regeln

» CEO wird Chief Engagement Officer «

Arbeitsformen• mehr Eigenverantwortung für

Einzelne• ggf. mehr Home-Office (v.a. für

ganz konzentriertes Arbeiten)• starker Trend zum Co-Working

(wohnortnahe Büros mit Be-schäftigten anderer Branchen)

Interviews mit Experten für Digitalstrategie, Gesundheitsschutz und Ausbildung (u.a. im Rahmen des Projekts „Prävention 4.0“)

Page 10: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

Veränderungen der Banken-Arbeitswelt = veränderte Anforderungen an die Prävention

10

fort-schreitende

Digitali-sierung

TECHNOLOGIE

anhaltendes Niedrigzins-

umfeld

verschärfte Banken-

Regulierung

MARKT

anhaltend hoher

Wettbe-werbs-druck

(Deutschland „overbanked“)

Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

steigender Innovationsdruck• wachsende Konkurrenz durch Fintechs• Zwang zur Prozessoptimierung• steigende IT-Kosten

neue Arbeitsformen• mobil-flexibles Arbeiten• veränderte Kommunikation (intern und extern)• neue Formen der Zusammenarbeit

verändertes Kundenverhalten• mehr Online-Banking• mehr Selbstentscheider bei Geldanlage• sinkende Kundenloyalität

veränderte Geschäftsmodelle, permanente Restrukturierung

• Einschränkung bisheriger Geschäftsmöglichkeiten• stärkeres Gewicht von Gebühren und Provisionen

als Ertragsquellen• Erweiterung der Produktpalette durch digitale

Mehrwertdienste • Personalabbau• Konsolidierungsdruck• Einführung neuer Technologien, Produkte und

Prozesse

sinkende Erträge, steigende Kosten• erodierende Zinsmargen• erhöhte Pensionsrückstellungen• höherer Personalaufwand und Berichtspflichten

durch Regulierung

technische Aspekte (Lärm, Licht, Luft etc.) bleiben wichtig – aber: Arbeitsorganisation gewinnt an Bedeutung: Arbeitsprozesse, Führungs- und Teamqualität im Fokus Personalarbeit wird kleinteiliger Prävention stärker einzelbetrieblich/individuell ausgerichtet

neue Anforde-rungen an die Prävention

veränderte Arbeitsbedingungen• veränderte Arbeitsorganisation• erweiterte Erreichbarkeit• neue Tätigkeitsprofile• hohe Veränderungsgeschwindigkeit

Page 11: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

Strukturdaten Kreditgewerbe / privates Bankgewerbe

Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im privaten Bankgewerbe

Veränderungen der Banken-Arbeitswelt

Empirische Befunde zu Auswirkungen der Digitalisierung

Ansatzpunkte für die Prävention 4.0

Agenda

11Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

Page 12: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

Beschäftigte sehen in Digitalisierung überwiegend Chancen, aber Skepsis bei Jobsicherheit, Team- und Führungsqualität

12

39 4352

11 11 7

2015 2016 2017 2015 2016 2017

Durch Digitalisierung erwartete VeränderungUnternehmen

Privates Bankgewerbe, in % der Beschäftigten

sehr stark schwach / gar nicht

3036 36

14 12 12

2015 2016 2017 2015 2016 2017

Durch Digitalisierung erwartete Veränderungpersönl. Arbeitsumfeld

Privates Bankgewerbe, in % der Beschäftigten

sehr stark schwach / gar nicht

Privates Bankgewerbe, in % der Beschäftigten (2017) (starke) Verbesserung erwartet (starke) Verschlechterung erwartet keine Auswirkung erwartet

44

40

35

33

31

31

30

27

27

23

22

19

17

9

12

14

14

19

20

16

15

21

38

21

30

20

Arbeitsort / Wahl des Arbeitsorts

Erreichbarkeit für Kollegen/Vorgesetzte

Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Einsatz gemäß Kenntnissen/Fähigkeiten

ausreichend Zeit und Ressourcen

Entscheidungsspielräume

Arbeitszeitregelungen

klare Zuständigk./Verwantw.-Regelungen

eigene Arbeitsbelastung

langfristige Arbeitsplatzsicherheit

angemessene/erreichbare Ziele

Teamgeist/Zusammenhalt unter Kollegen

Führungsverhalten direkte Führungskraft

13

10

12

11

8

13

16

15

7

6

13

13

20

Durch Digitalisierung erwartete Veränderungpersönliches Arbeitsumfeld

Quell

e: Ka

ntar T

NS / A

GV B

anke

n

Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

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13

Arbeitszeitautonomie fördert die Gesundheit

Quelle: Repräsentative Beschäftigtenbefragung (n = 800), Kantar TNS im Auftrag des AGV Banken, 2016

17

13

61

51

56

36

5

106

15

5

7

5

1

2

3

-32

-11

-17

-48

-40

-29

-28

-6

-27

-38

-9

-39

-28

-30

-17

-16

-49

Erschöpfung

Stress

Überforderung

depressiveStimmungen

Herz-/Kreislauf-beschwerden

Kopfschmerzen

Schlafstörungen

Sehstörungen

Arbeitszeit feste Arbeitszeit Gleitzeit mit Kernarbeitszeit Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit Vertrauensarbeitszeit

Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

Durchschnitt aller Beschäftigten

Häufigkeit von Beschwerden und Problemen in Abhängigkeit vom ArbeitszeitmodellPrivates Bankgewerbe

Abweichung vom Durchschnitt aller Beschäftigten in Prozent; Top Two(„sehr häufig“/„häufig“)

Page 14: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

Erreichbarkeit: Ein Drittel wird außerhalb üblicher Bürozeiten kontaktiert, ein Viertel fühlt sich (etwas) belastet

14

Grundsätzliche Erreichbarkeit per Telefon oder E-Mail außerhalb üblicher BürozeitenPriv. Bankgewerbe, mindestens selten

Tatsächlicher Kontakt per Telefon oder E-Mail außerhalb üblicher BürozeitenPriv. Bankgewerbe, mind. 1x/Woche

= Anteil derbetroffenen Beschäftigten in % (2017)

Quelle: Kantar TNS / AGV Banken

60

XY

34

deutlicher Unterschied zwischen gefühlter und tatsächlicher Erreich-barkeit

Nur die wenigsten Beschäftigten fühlen sich durch Erreichbar-keit in irgendeiner Form belastet, erheblich belastet fühlen sich nur 5-6 Prozent

Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

97 97 9692

80

100

120

2013 2014 2015 2016 2017

108 108101

80

100

120

2013 2014 2015 2016 2017

Index 2013 = 100 Index 2014 = 100

18Belastung durch Kontakt per Telefon außerhalb üblicher BürozeitenPriv. Bankgewerbe, Top 2 (erheblich/etwas)

26

5 6

erheblich belastet erheblich belastet

Belastung durch Kontakt per E-Mail außerhalb üblicher BürozeitenPriv. Bankgewerbe, Top 2 (erheblich/etwas)

103107

103

80

100

120

2013 2014 2015 2016 2017

106101

106

80

100

120

2013 2014 2015 2016 2017

Index 2014 = 100Index 2014 = 100

Page 15: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

Häufig Erreichbare insgesamt gesundheitlich überdurchschnittlich belastet …

15Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

40

41

47

53

61

23

26

48

58

50

50

78

110

38

32

79

Erschöpfung

Stress

Überforderung

depressiveStimmungen

Herz-/Kreislauf-beschwerden

Kopfschmerzen

Schlafstörungen

Sehstörungen

Durchschnitt aller Beschäftigten

Häufigkeit von Beschwerden und Problemen bei erweiterter Erreichbarkeit

Finanzwirtschaft

Abweichung vom Durchschnitt aller Beschäftigten in Prozent; Top Two(„sehr häufig“/„häufig“)

Quelle: Kantar TNS / AGV Banken / AGV Versicherungen, 2017

(sehr) häufig erreichbar werktags(auf dem Weg zur/von der Arbeit oder nach Feierabend)

(sehr) häufig erreichbar am Wochenende

Page 16: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

… aber deutliche Unterschiede: Hohe Zeitautonomie wirkt auch hier positiv, hohe örtliche Flexibilität dagegen negativ

16Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

-6

33

13

26

-17

-14

21

-16

27

51

88

91

134

48

42

117

46

49

158

128

34

81

103

45

41

20

32

29

25

11

38

Erschöpfung

Stress

Überforderung

depressiveStimmungen

Herz-/Kreislauf-beschwerden

Kopfschmerzen

Schlafstörungen

Sehstörungen

Durchschnitt aller Beschäftigten

Häufigkeit von Beschwerden und Problemen bei erweiterter Erreichbarkeit an Werktagen*in Abhängigkeit von Arbeitszeitmodell und Arbeitsort

Finanzwirtschaft

Abweichung vom Durchschnitt aller Beschäftigten in Prozent; Top Two(„sehr häufig“/„häufig“)

* (sehr) häufig auf dem Weg zur / von der Arbeit oder nach Feierabend

1 Vertrauensarbeitszeit oder Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit 2 Gleitzeit mit Kernarbeitszeit oder feste Arbeitszeit3 Arbeitsort mindestens 1 x/Woche zu Hause4 Arbeitsort täglich oder immer im Büro

Quelle: Kantar TNS / AGV Banken / AGV Versicherungen, 2017

hohe Arbeitszeit-Autonomie 1 geringe Arbeitszeit-Autonomie 2

hohe örtliche Flexibilität 3 geringe örtliche Flexibilität 4

183

Durchschnitt häufig Erreichbare

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Bei mobiler Arbeit wirkt hohe Zeitautonomie ebenfalls positiv, während geringe Zeitautonomie erheblich belastet

17Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

hohe Arbeitszeit-Autonomie(Vertrauensarbeitszeit oder Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit)

geringe Arbeitszeit-Autonomie (feste Arbeitszeit oder Gleitzeit mit Kernarbeitszeit)

Häufigkeit von Beschwerden und Problemen bei hoher örtlicher Flexibilität * in Abhängigkeit vom Arbeitszeitmodell

Finanzwirtschaft

Abweichung vom Durchschnitt aller Beschäftigten in Prozent; Top Two(„sehr häufig“/„häufig“)

* Arbeit mindestens 1 x/Woche von zu Hause

Quelle: Kantar TNS / AGV Banken / AGV Versicherungen, 2017

-22

-5

-4

-30

-3

-36

6

-19

80

50

186

197

52

112

188

Erschöpfung

Stress

Überforderung

depressiveStimmungen

Herz-/Kreislauf-beschwerden

Kopfschmerzen

Schlafstörungen

Sehstörungen

Durchschnitt aller Beschäftigten

293

Page 18: 170619 Prävention Büro-Wissensarbeit Rogge-Strang · Ansatzpunkte für die Prävention 4.0 Agenda Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017 2 Prävention Büro-/Wissensarbeit

Anhaltende digitalisierungsbedingte Restrukturierung zeigt Auswirkungen vor allem im Retail Banking (Filialgeschäft)

102 100109 107

116107

104

100

77

95100

110

9787

60

80

100

120

140

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

102 105

117 115

127

111 110

9383 104

96

113

91 9180

100

120

140

160

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Quelle: Kantar TNS / AGV Banken; * Index berücksichtigt Indikatoren Gesamtzufriedenheit, Weiterempfehlung, Wiederbewerbung, Motivation der Arbeitskollegen und Wettbewerbsfähigkeit des Arbeitgebers; ** Index 2011 = 100

Mitarbeiter-Commitment Priv. Bankgewerbe gesamt Retail BankingTRIM * | Index 2010 = 100

Gesamtzufriedenheit Priv. Bankgewerbe gesamt Retail BankingTop 2 (äußerst/sehr zufrieden), Index 2010 = 100

18Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

89

99 119

123

123130 128

95

88

136

119

145151

137

80

100

120

140

160

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Angemessene Arbeitsbelastung Priv. Bankgewerbe gesamt Retail BankingTop 2 (ausgezeichnet/sehr gut), Index 2010 = 100

97

111

124 120

141

119 122

92 93

112 114

132

9991

80

100

120

140

160

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Langfrist. Sicherheit des Arbeitsplatzes Priv. Bankgewerbe gesamt Retail BankingTop 2 (ausgezeichnet/sehr gut), Index 2010 = 100

109 106

126 127

130

132 134

100 101

115125

137

131 127

80

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140

160

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Umgang mit Termin-/Leistungsdruck Priv. Bankgewerbe gesamt Retail BankingTop 2 (ausgezeichnet/sehr gut), Index 2010 = 100

102 107118 116

137

120130

100 93103

112

135

92100

80

100

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2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Karriereplanung und Aufstiegschancen Priv. Bankgewerbe gesamt Retail Banking **Top 2 (ausgezeichnet/sehr gut), Index 2010 = 100

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Strukturdaten Kreditgewerbe / privates Bankgewerbe

Gesundheit und Arbeitszufriedenheit im privaten Bankgewerbe

Veränderungen der Banken-Arbeitswelt

Empirische Befunde zu Auswirkungen der Digitalisierung

Ansatzpunkte für die Prävention 4.0

Agenda

19Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

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Ansätze für die Prävention 4.0: Arbeitsorganisation im Mittelpunkt

20Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

Führungs- und Teamqualität

Digitalisie-rungsbedingte(permanente)

Restruktu-rierung

mobil-flexible Arbeit

erweiterte Erreichbarkeit

Arbeitsorganisation

Vertrauens-kultur

etablieren

Arbeitszeitautonomie fördern

(wo möglich und sinnvoll)stärkere

Differenzierung nach Mitarbeiter-

gruppen

ggf. spezifische Regelungen treffen

(auf Unternehmens-/ Abteilungs-/individueller

Ebene)

Eigen-verantwortung der Mitarbeiter

stärken

Möglichkeiten und Grenzen neuer Arbeitsformen

definieren

schnell und transparent

kommunizieren

Digitalkompetenz on the job

fördern

Führungskräfte sensibilisieren

Arbeitsprozesse/-routinen

überprüfen und ggf. anpassen

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Fazit: Das Rad muss nicht neu erfunden werden –aber es braucht ein neues Profil

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Bisherige Präventionsansätze behalten ihre Berechtigung | insbesondere Angebote zur Vermeidung von/zum Umgang mit Stress, Beratung bei psychischen Problemen

ABER: Arbeitsorganisation rückt stärker in den Fokus | Gestaltung der technischen Rahmenbedingungen

bleibt wichtig, aber Prozessgestaltung gewinnt an Bedeutung Führung neu denken, Vertrauenskultur etablieren | Führungs- und Teamqualität in zunehmend

dezentralen Strukturen von herausragender Bedeutung flachere Hierarchien, stärkeres Delegieren von Verantwortung, neue Kommunikationswege und -routinen, stärkere Eigenverantwortung

Möglichkeiten und Grenzen neuer Arbeitsformen definieren | Arbeit 4.0 bedeutet nicht unbegrenzte Freiheit für die Beschäftigten und nicht unbegrenzte Verfügbarkeit für die Unternehmen stärkere Abstimmung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, ggf. spezifische Regelungen

Keine pauschalen Lösungen | Personalarbeit und Prävention werden kleinteiliger, gefragt sind unternehmensspezifische Lösungen, ggf. auch Unterscheidung nach Bereichen / Abteilungen / Mitarbeitergruppen / Individuen

Keine übergreifenden Regelungsansätze | Neue Arbeitsformen wirken nicht per se gut oder schlecht auf Gesundheit und Arbeitszufriedenheit, sondern sind je nach Branche, Geschäftsmodell und Unternehmen zu gestalten übergreifende (gesetzliche) Regelungen ungeeignet

Weiterhin hoher Forschungs- und Informationsbedarf | Veränderungsgeschwindigkeit bleibt hoch, sachgerechtes Präventionshandeln erfordert weitere Forschung und Handlungshilfen für die Unternehmen

Prävention Büro-/Wissensarbeit | Juni 2017

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Vielen Dank!

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KONTAKT

Carsten Rogge-StrangGeschäftsführer Tarifpolitik

Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes e.V.Burgstr. 2810178 BerlinTel. 030 / 59 00 112-70E-Mail [email protected]

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