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Page 1: 1. Schritt: Wenn ich ein Thema gefunden habe, das mich ... · Verena Helbig, Daniel Ackermann , Andi Huber Da das aber immer noch zu große Baustellen sind, greifen wir die drei Bereiche

Julius-Maximilians-Universität Würzburg Lehrstuhl für Allgemeine Erziehungswissenschaft

Einführung in das Studium der Pädagogik Verena Helbig, Daniel Ackermann , Andi Huber

Euer Fahrplan von der Themenfindung zur Fragestellung: Ein Beispiel für Technik und Vorgehensweise…

An dieser Stelle wagen wir den schwierigen - und sicherlich auch defizitären – Versuch, ei-nen Weg nachzuzeichnen, wie er von der Wahl eines Themas bis hin zur Formulierung einer Fragestellung zu gehen ist. Dabei ist das Wichtigste, dass es sich hierbei lediglich um eine Möglichkeit handelt. Man kann es so machen, muss aber nicht. Die Technik, die in diesem Beispiel angewendet wird, ist das sog. Mindmapping, eine Art geordnetes Brainstorming. Mindmaps haben den großen Vorteil, dass man schnell einen Überblick über ein Themenge-biet skizzieren kann und gleichzeitig problemlos Zusammenhänge, Anmerkungen und Fra-gen dargestellt werden können.

Als Thema haben wir für unser Beispiel „Die Pädagogik Maria Montessoris“ gewählt. 1. Schritt: Wenn ich ein Thema gefunden habe, das mich interessiert und mit dem ich mich in einer Hausarbeit noch näher auseinander setzen möchte…

Eine Möglichkeit, sich einem Thema anzunähern ist es, sich mit Hilfe eines Mindmaps einen Überblick zu verschaffen. Helfen kann hierbei zunächst: Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis eines Überblickswerkes, ein Wörterbuch der Pädagogik, der Seminarplan zu einer entspre-chenden Veranstaltung oder einfach das eigene Wissen abzuklopfen.

In unserem Beispiel ist tatsächlich ein Blick in das „Wörterbuch der Pädagogik“ von W. Böhm hilfreich. Dort finden sich interessante Gedanken zu einer Vielzahl an mit der Pädagogik Montessoris verbun-denen Bereichen. 2.Schritt: Ein Mindmap zu dem gefundenen Thema und seinen Unterthemen und -bereichen…

Ausgehend von Eurem Thema sammelt Ihr alles, was Ihr schon in Erfahrung gebracht habt. Und zwar so, dass Ihr es im besten Fall bereits Kategorien zuordnen könnt.

In unserem Beispiel haben wir uns aus Gründen der Übersichtlichkeit nur einige wenige Äste gesam-melt und „gefüllt“. Es geht ja hier nur darum, das Prinzip aufzuzeigen.

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Einführung in das Studium der Pädagogik Verena Helbig, Daniel Ackermann , Andi Huber

3. Schritt: Zusammenhänge, Kommentare, Fragen, etc. ergänzen…

Um zu veranschaulichen, ob und wie einzelne Bereiche zusammenhängen oder schlicht um Punkte zu kommentieren, einfach das erstellte Mindmap nutzen. Sehr gut eignen sich Sym-bole aller Art und verschiedene Farben.

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4. Schritt: Thema eingrenzen und auf bestimmte Bereiche konzentrieren…

So langsam kann man erkennen, wie alles zusammenhängt und welche Bereiche gut mitein-ander bearbeitet werden können. Bei der Konzentration auf wenige Äste kommt es darauf an, immer im Blick zu haben, ob das ausgewählte Feld bearbeitbar ist und alle Punkte tat-sächlich in einem logischen Verhältnis zueinander stehen. Hier zählt ein bisschen „Finger-spitzengefühl“. Aber keine Sorge: Einfach mal ausprobieren! In unserem Beispiel haben wir uns auf die Bereiche „Materialien“, „Wirkungskreis“ und „Philosophie“ beschränkt.

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Da das aber immer noch zu große Baustellen sind, greifen wir die drei Bereiche noch einmal geson-dert heraus und machen etwas konkreter.

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5. Schritt: Letzte Ergänzung des Mindmaps und Festlegen auf bearbeitbare, „handver-lesene“ Bereiche und Unterpunkte…

Die ausgewählten Punkte sollten jetzt noch einmal überflogen werden. Wann immer Ihr fest-stellt, dass Ihr Euer Thema noch weiter eingrenzen wollt und könnt, tut dies. In unserem Beispiel ergänzen wir z.B. beim „Wirkungskreis“ eine ganz konkrete Institution – die Mon-tessorischule in Würzburg.

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6. Schritt: Formulieren einer Fragestellung… Das wichtigste ist, dass Ihr eine ganz konkrete Fragestellung findet. Sie zeigt auf, was genau Ihr in Eurer Arbeit untersuchen oder darstellen wollt. Je genauer diese formuliert ist, desto klarer habt Ihr Euren eigenen „Roten Faden“ vor Augen, der Euch durch die Arbeit führt. Da-bei bleibt das [Ober-]Thema mit all seinen „Seitenästen“ natürlich im Hinterkopf. In unserem Beispiel könnte die Fragestellung folgendermaßen lauten: „Reflexion über den Grundgedanken der „Freiheit des Kindes“ der Pädagogik Maria Montesso-ris anhand ausgewählter Spielmaterialien. Eine Untersuchung am Beispiel der Jahrgangsstufe 7 in der Montessorischule Würzburg.“

7. Schritt: Loslegen und ständige Orientierung an der Fragestellung… Wenn Ihr Euch soweit vorbereitet habt, steht dem Startschuss nichts mehr im Weg. Beachtet bitte: Immer wieder überprüfen, ob Ihr noch den „Roten Faden“ verfolgt und Eurer Fragestel-lung gerecht werdet. Wenn Ihr am Ende sagen könnt: Genau das habe ich behandelt oder beantwortet, dann habt Ihr alles richtig gemacht. Herzlichen Glückwunsch! Dabei gilt immer: Keine Angst vor leichten Veränderungen von Fragestellung, Material und Inhalt Eurer Arbeit. Diese drei Komponenten bedingen sich natürlich gegenseitig. Ändert sich z.B. Euer Material, müsst Ihr unter Umständen auch Eure Fragestellung leicht abändern. Der eigentliche Inhalt Eurer Arbeit passt sich dann automatisch an. Usw.