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1 Mag. Sabine Pinggera RA Mag. Norbert Huber Vertragsrecht AGBH – Allgemeine Geschäftsbedingungen Hotellerie Mag. Sabine Pinggera RA Mag. Norbert Huber

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1Mag. Sabine Pinggera

RA Mag. Norbert Huber

Vertragsrecht

AGBH – Allgemeine

Geschäftsbedingungen Hotellerie

Mag. Sabine Pinggera

RA Mag. Norbert Huber

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2Mag. Sabine Pinggera

RA Mag. Norbert Huber

INHALT • „Spielregeln“

AGBH – Allgemeine Geschäftsbedingungen Hotellerie- Storno (Intention Gast)- Storno (Intention Beherberger)

• „Schiedsrichter“ = DurchsetzbarkeitGerichtsstand allgemein – BeweislastGerichtsstand und EU - Beweislast

• Tipps

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3Mag. Sabine Pinggera

RA Mag. Norbert Huber

Beherbergungsvertrag

• Wie kommt ein Vertrag zustande?• Geschäftsbedingungen gültig vereinbaren• Was sind die AGBH (bislang ÖHVB) rechtlich?• Stornoregelung• Rechtsdurchsetzung• Tipps

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RA Mag. Norbert Huber

Vertragstyp

Beherbergungsvertrag ist ein gemischttypischer Vertrag,

enthält Elemente

• des Mietrechtes

und mindestens eines anderen Vertragstyps, wie

• des Kauf, Werk- oder • Dienstvertrages

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RA Mag. Norbert Huber

Vertragsabschluss

Der Vertrag kommt durch übereinstimmende • mündliche oder • schriftliche Willenserklärungen (Angebot und Annahme) zustandeAngebot: Die Erklärung des Gastes, ein

Zimmer reservieren zu wollen

Annahme: Die Bestätigung der Reservierung

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6Mag. Sabine Pinggera

RA Mag. Norbert Huber

Vertragsabschluss

• Angebot muss alle vertragswesentlichen Details enthalten– Angebot: „Ich möchte ein DZ auf Basis NF mit Du/WC

zum Preis von €... für ... Tage von ... bis ... reservieren“

– kein Angebot: „Haben Sie Zimmer frei?“ oder „Ich möchte ein DZ am... buchen“

– Annahme: „Hiermit bestätigen wir...“ (=Ja)

– keine Annahme: „Leider nicht mit Bad, aber dafür mit (sondern Angebot) Balkon und Dusche“ (=Nein)

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RA Mag. Norbert Huber

Abändernde Annahme

Abändernde Annahme ist ein neues Angebot!(z.B. jemand erklärt Angebot anzunehmen, aber nur, wenn Preis statt 100 € nur 90 € beträgt)

Vertrag kommt nur zustande, wenn der andere Vertragspartner dieses (neue) Angebot annimmt!

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Vertragsabschluss• Vertrag geht Gesetz vor (außer Gesetz ist

zwingend: KSchG)• Form: kein Einfluss auf Gültigkeit des

Vertrages (nur wichtig für Beweisbarkeit)Brief, Fax, Telefon, E-Mail, Internet

• Auslegung:individuelle Regel (zB E-Mail) vor genereller Regel (AGB)spätere (zB Telefon) vor frühere (zB Brief)Parteiwille vor Wortlaut

• Prospektwahrheit und -klarheit

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RA Mag. Norbert Huber

BEACHTEN SIE!

• Grundsätzlich besteht Vertragsfreiheit• Schließen Sie Vereinbarungen immer

schriftlich ab (Beweisführung)• Bei telefonischen Buchungen - schriftliche

Bestätigung• Bei unbekannten Reisebüros – Informationen bei

der Fachgruppe der Reisebüros einholen• schriftlicher Hinweis auf Gültigkeit von AGBH,

Kooperationsabkommen, Internationale Richtlinie

• ECG (E-Commerce-Gesetz: Zurverfügungstellung in abspeicherbarer Form)

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RA Mag. Norbert Huber

Gast – Reisebüro

Gast/Verbraucher

AGBH

Reisebüro/Unter-

nehmer

Kooperationsabkommen

Internationale Richtlinie

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RA Mag. Norbert Huber

Gast - Reisebüro

Gast (Verbraucher)

• VertragsfreiheitABER:• zwingende

gesetzliche Bestimmungen,va. KSchG

• AGBH

Reisebüro (Unter-nehmer)• VertragsfreiheitABER:• Handelsrecht• Kooperationsabkommen

und Internationale Richtlinie

WICHTIG: Verträge vor Fertigung

durchlesen!

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RA Mag. Norbert Huber

Grundsätzliches zu Allgemeine

Geschäftsbedingungen

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RA Mag. Norbert Huber

Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)

• AGB = Vertrag ≠ Gesetz (gelten daher nur kraft Vereinbarung)

• AGB`s müssen bereits im ANGEBOT enthalten sein!z.B. „Es gelten unsere beiliegenden AGB`s.“

• AGB`s können vertraglich geändert werden• AGBH (ÖHVB) sind AGB mit Besonderheit:

- lt. Rsp des OGH galten ÖHVB als „Verkehrssitte“ (dies könnte für die nunmehrigen AGBH möglicherweise weiterhin so sein)

• » Mitschicken der AGBH daher möglicherweise nicht unbedingt erforderlich, aber dringendst anzuraten!» empfehlenswerter Hinweis: “Es gelten die AGBH, siehe unter http://www.wko.at/tirol/tourismus/hotellerie

Achtung: Rsp OGH auch NUR in Österreich relevant

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14Mag. Sabine Pinggera

RA Mag. Norbert Huber

Homepage www.wko.at/tirol/tourismus/hotelleri

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RA Mag. Norbert Huber

Allgemeine Geschäftsbedingungen

Hotellerie (AGBH)OGH unterstellte noch vormaligen ÖHVB Geltung als

VERKEHRSSITTE

Die Anwendung der AGBH einzelvertraglich zu vereinbaren wird aber dringendst empfohlen!

beinhalten Rechte und Pflichten von Beherberger und Gast, zB • Rücktritt vom Beherbergungsvertrag (§ 5)- Stornogebühr!• Beistellung einer Ersatzunterkunft (§ 6)• Gastwirtehaftung für Schäden an eingebrachten Sachen (§

11)

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RA Mag. Norbert Huber

Anzahlung(§ 3 f. AGBH)

• Lt. AGBH: Hinweis auf Anzahlung vor Annahme der schriftlichen oder mündlichen Bestellung des Gastes

• Zustimmende Erklärung des Gastes – Verpflichtung zur Zahlung spätestens 7 Tage vor der Beherbergung (§ 3.2. und 3.3. AGBH)

EMPFEHLUNG DER FACHGRUPPE • Grundsätzlich Anzahlung verlangen – 35 % - 50 % des

Gesamtpreises• Vertrag kommt erst zustande, wenn Anzahlung geleistet

wurde• zeitlich befristen „wir bitten um eine Anzahlung in der

Höhe von … bis ….“„Erst mit Einlangen der Anzahlung in der Höhe von … bis zum … kommt der Vertrag wirksam zustande.“

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RA Mag. Norbert Huber

Stornoregelung

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18Mag. Sabine Pinggera

RA Mag. Norbert Huber

Europäische Reiseversicherung AG – Pressekonferenz 23.5.2006 Analyse des Stornoverhaltens der Österreich-UrlauberStornierung im Monat vor Start des gebuchten Arrangements (Angaben in Prozent)

9,89 4,52 7,06

61,28

0

50

100

4 WO 3 WO 2 WO letzte Woche

Vor Reiseantritt

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19Mag. Sabine Pinggera

RA Mag. Norbert Huber

Europäische Reiseversicherung AG – Pressekonferenz 23.5.2006

Analyse des Stornoverhaltens der Österreich-Urlauber Stornierung in der letzten Woche vor Start des gebuchten

Arrangements (Angaben in Prozent)

3,956,21 5,93 7,34

11,0213,84 12,99

0

5

10

15

6 Tage 5 Tage 4 Tage 3 Tage 2 Tage 1 Tag Anreisetag

Vor Reiseantritt

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RA Mag. Norbert Huber

AGBH-StornoIntention Gast ( § 5.5.f AGBH)

sofern keine anderslautende einzelvertraglichen Vereinbarungen geschlossen wurden, gilt

• KOSTENFREIE Stornierung bis spätestens 3 Monate vor dem vereinbarten Ankunftstag

• Stornogebühr im Ausmaß von 40 % vom gesamten Arrangementpreis bis spätestens 1 Monat vor Ankunftstag

• Stornogebühr im Ausmaß von 70 % vom gesamten Arrangementpreis bis 1 Woche vor Ankunftstag

• Stornogebühr im Ausmaß von 90 % vom gesamten Arrangementpreis in der letzten Woche

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21Mag. Sabine Pinggera

RA Mag. Norbert Huber

AGBH-StornoIntention Beherberger (§ 5.1. f

AGBH)

sofern keine anderslautende einzelvertraglichen Vereinbarungen geschlossen wurden, gilt

• KOSTENFREIE Stornierung bis spätestens 3 Monate vor dem vereinbarten Ankunftstag aus sachlich gerechtfertigten Gründen

• weniger als 3 Monate oder Fehlen eines sachlich gerechtfertigten Grundes

ERSATZUNTERKUNFT (§ 6 AGBH)

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RA Mag. Norbert Huber

AGBH-StornoIntention Beherberger (§ 6 AGBH)

• Ersatzunterkunft - geringfügige Abweichung (Lage, Kost, Aus- stattung)- sachliche Rechtfertigung (Räume sind unbenützbar geworden, Urlaubsverlängerung bereits einquartierte Gäste, sonstige wichtige betriebliche Maßnahmen) – ACHTUNG: Doppelbuchungen

• Bereitstellung adäquater Unterkunft (= gleiche Qualität)

• Mehraufwendungen = Kosten des Beherbergers

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RA Mag. Norbert Huber

Storno/höhere Gewalt, UnmöglichkeitHöhere Gewalt = (Natur-)Katastrophe, Lawine, Hochwasser, Terror, …Tod des Gastes

» Vertragsaufhebung

Unmöglichkeit:Sphärentheorie (In wessen Sphäre liegt die Unmöglichkeit?)

Beispiel Risiko Gast- familiäre Gründe- Persönliche Grüne- Krankheit- Tod in Verwandtschaft- keine Anreise wegen Schneemangel

Beispiel Risiko Beherberger- Straßensperre (wenn Betrieb überhaupt nicht erreichbar)- Baustelle nicht fertig- Brand (beim Beherberger)

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RA Mag. Norbert Huber

Storno/Zumutbarkeit

• Risiko trägt Beherberger, wenn kein Gast anreisen kann

• Teilunmöglichkeit – Erholungszweck?• Eingeschneiter Gast – unfreiwillige

Urlaubsverlängerung – angemessener Preis für Unterkunft

• Mögliche Gefahr = kein Stornierungsgrund !!!

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RA Mag. Norbert Huber

Behinderung der Anreise (AGBH)

• Keine Entgeltzahlungsverpflichtung für Tage der Anreise, wenn

• Unmöglichkeit sämtlicher Anreisemöglichkeiten durch unvorhersehbare außergewöhnliche Umstände (zB extremer Schneefall, Hochwasser ect)

• Wiederaufleben der Entgeltzahlungsverpflichtung, wenn Anreise innerhalb von drei Tagen wieder möglich wird.

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RA Mag. Norbert Huber

Rücktritt vom Vertrag

• Gewährleistung (§§ 922 ff ABGB) führt zu:1. Verbesserung (Recht auf 2. Chance)2. Preisminderung oder Vertragsrücktritt (nach Wahl des Gastes)

• Maßstab = Vertragsinhalt(NICHT subjektive Vorstellung des Gastes)

» Auf Prospektwahrheit und Prospektklarheit achten! (§ 915 ABGB: unklare Aussagen gehen zu Lasten dessen, der sie verwendet)

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„SPIELREGELN“Anzuwendendes Recht

• Gast (Verbraucher) = Inländer

Gast Inländer

ABGB

KSchG

AGBH

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„SPIELREGELN“Anzuwendendes Recht

• Gast (Verbraucher) = Ausländer

ausländischer Gast

EU Nicht-EU

Röm. Schuldvertragsübereink. (EVÜ)

ABGB

KSchG

AGBH

Internationales Privatrecht

ABGB

KSchG

AGBH

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SCHIEDSRICHTERGerichtsstand

Gerichtsstand

Österreich International

EU-Raum Nicht EU-Raum

Verbraucher

Unternehmer

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Gerichtsstand

• Inland(auch) Erfüllungsort = Ort der Beherbergung (§ 88 JN, vgl. § 17 AGBH)(wenn ausdrücklich vereinbart und keine gegenteilige Gerichtsstandsvereinbarung)

Verbraucher: (zwingend) Wohnsitz oder Beschäf- tigungsort (Gerichtsstandsvereinb. nicht möglich!)

• Auslanda) EU-Raum (auch) Erfüllungsort

Verbraucher: Wohnsitzstaat /Internet

b) Nicht EU-Raum

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Verbraucher=EU-Bürger

EuGVVO(VO Nr. 44/2001 des Rates über die gerichtliche Zuständigkeit

und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen)

entscheidend:

AUSRICHTEN der unternehmerischen Tätigkeit auf den Wohnsitz des Verbrauchers

Klage muss (?) am Wohnsitz des Verbrauchers eingebracht werden

(derzeit unklare Situation:Passive / interaktive Websites – gemeinsame Erklärung von Rat und

Kommission!)

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Tipps

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RA Mag. Norbert Huber

Tipps

• Einklagen von Storno va bei Konsumenten schwierig und aufwändig (wenn auch inländisches Recht anzuwenden ist zuständiges Gericht im Ausland, relativ hohe Kosten zu relativ geringem Betrag)

• Anzahlung/Reservierungsgebühr verlangen – 35 % - 50 % des Gesamtpreises

• Achtung Kreditkarten: Widerrufmöglichkeit idR binnen 30 Tagen, No Show = Zimmerpreis für eine Nacht (AGB der Kreditkartenfirmen)» Reservierungsbestätigung: Ich erkläre mich ausdrücklich damit einverstanden, allfällige Stornierungskosten von meiner Kreditkarte einziehen zu lassen

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Tipps

• IBAN und BIC-Code = Inlandsüberweisung für den Gast• Identität prüfen („[email protected]“):

Postadresse erfragen (z.B. für Hotelprospekte, allfällige Klage) oder Festnetznummer notieren

• Zurückbehaltungsrecht für eingebrachte Sachen (§ 9 AGBH)

• Stornoversicherung anbieten• Rechtschutzversicherung• Haftpflichtversicherung

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VIELEN DANK FÜR IHRE

AUFMERKSAMKEIT!Mag. Sabine Pinggera RA Mag. Norbert HuberFachgruppe Hotellerie pfurtscheller orgler huber, rechtsanwälte

Adolf Pichler Platz 4/2, 6020 InnsbruckTel: 0590905-1218 Tel: 0512/[email protected] [email protected]