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Motion 01.2016 Das Kundenmagazin der UNITED GRINDING Group INDEPTH Fließmontage + – Flexibilität auf der ganzen Linie INTERVIEW Märkte verstehen, Mitarbeiter qualizieren TOOLS & TECHNOLOGY Schleifen, Lasern, Messen – neue Technologien Produktqualität und guter Service: Fusako Funai betreut Kunden als Sales Administrator bei Walter Ewag Japan K.K. China und Japan – Chancen und Herausforderungen auf den beiden größten Schleifmaschinenmärkten der Welt FOKUS ASIEN: DYNAMIK UND QUALITÄT

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Rücken 3,5 mm

MotionUnited Grinding Group AGJubiläumsstrasse 95

3005 Bern, Schweiz

Fon +41 31 356 01 11 Fax +41 31 356 01 12

[email protected]

Mägerle AG MaschinenfabrikAllmendstrasse 508320 Fehraltorf, SchweizFon +41 43 355 66 [email protected]

Blohm Jung GmbHKurt-A.-Körber-Chaussee 63–71 21033 Hamburg, DeutschlandFon +49 40 7250 [email protected]

Blohm Jung GmbHJahnstraße 80–8273037 Göppingen DeutschlandFon +49 7161 612 [email protected]

United Grinding (Shanghai) Ltd.1128, Tai Shun RoadAnting TownJiading DistrictShanghai 201814, ChinaFon +86 21 3958 [email protected]

United Grinding (Shanghai) Ltd.Beijing Branch Of ceRoom 202, Building 18Tower B, Universal Business ParkNo.10 Jiuxianqiao RoadChaoyang DistrictBeijing 100015, ChinaFon +86 10 8526 [email protected]

Fritz Studer AG3602 Thun, SchweizFon +41 33 439 11 [email protected]

Fritz Studer AG Lengnaustrasse 122504 Biel, SchweizFon +41 32 344 04 [email protected]

Schaudt Mikrosa GmbHSaarländer Straße 2504179 Leipzig, DeutschlandFon +49 341 4971 [email protected]

StuderTEC K.K.Matsumoto Bldg. 2F4-10-8, Omorikita, Ota-kuTokio 143-0016, JapanFon +81 3 6801 [email protected]

Walter Maschinenbau GmbHJopestraße 572072 Tübingen, DeutschlandFon +49 7071 9393 [email protected]

Ewag AGIndustriestrasse 44554 Etziken, SchweizFon +41 32 613 31 [email protected]

Walter Kuřim s.r.o.Blanenská 128966434 Kuřim, TschechienFon +420 541 4266 [email protected]

Walter Ewag Japan K.K.1st oor MA Park BuildingMikawaanjo-cho 1-10-14Anjo City 446-0056, JapanFon +81 556 71 [email protected]

FLACH- UND PROFIL

UNITED GRINDING Group International

RUND WERKZEUG

Walter Ewag Asia Paci c Pte. Ltd.25 International Business Park#01-53/56 German Centre609916 SingapurFon +65 6562 [email protected]

Walter Ewag UK Ltd.2 St. Georges Business Park, Lower Cape, Warwick CV34 5DRWarwickshire, GroßbritannienFon +44 1926 4850 [email protected]

Walter Ewag Italia S.r.l.Via G. Garibaldi, 4222070 Bregnano (CO), ItalienFon +39 31 7708 [email protected]

Walter Ewag do Brasil Ltda.Avenida XV de Agosto, 5-060 Jd. Leocádia18 085-290 Sorocaba, BrasilienFon +55 15 3228 [email protected]

United Grinding (Shanghai) Ltd.Chongqing Branch Of ce15-11 Building 4,No.18 Jinshan Road,Longxi Street, Yubei District, Chongqing 401147, ChinaFon +86 23 6370 [email protected]

United Grinding GmbHIndia Branch Of ceNo. 487 - D1 & D2A4th Phase, KIADB Main RoadPeenya Industrial AreaBangalore 560058, IndienFon +91 80 30257 612 [email protected]

United Grinding GmbHMoscow Of cePuschkinskaja nab., 8a119334 Moskau, RusslandFon +7 495 956 93 [email protected]

Irpd AGLerchenfeldstrasse 59014 St. Gallen, SchweizTel. +41 71 274 [email protected]

United Grinding North America, Inc.510 Earl Blvd.Miamisburg, OH 45342, USAFon +1 937 859 [email protected]

United Grinding North America, Inc.5160 Lad Land DriveFredericksburg, VA 22407, USAFon +1 540 898 [email protected]

United Grinding Mexico S.A. de C.V.Blvd. Bernardo Quintana No. 7001Of. 1003Querétaro, Qro. 76079, MexikoFon [email protected]

01.2016Das Kundenmagazin der

UNITED GRINDING Group

INDEPTH Fließmontage+ – Flexibilität auf der ganzen LinieINTERVIEW Märkte verstehen, Mitarbeiter quali zieren TOOLS & TECHNOLOGY Schleifen, Lasern, Messen – neue Technologien

Produktqualität und guter Service: Fusako Funai betreut Kunden als Sales Administrator bei Walter Ewag Japan K.K.

China und Japan – Chancen und Herausforderungen auf den beiden größten Schleifmaschinenmärkten der Welt

FOKUS ASIEN:DYNAMIK UND QUALITÄT

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2 Motion 01.2016

IN DIESER MOTION FINDEN SIE:

3 WELCOME

Stephan Nell, CEO der UNITED GRINDING Group, über das

Engagement der Gruppe auf den Märkten Asiens

4 NEWS

1000. HELITRONIC POWER mit Fanuc-Steuerung;

Motion Meeting in Thun; GrindTec, Augsburg; Neuer

WALTER-Standort in UK; Designpreis für KRONOS S 250;

Automatisierungszelle PROKOS

6 INNOVATION

Im Maschinenraum der Smartphone-Gesellschaft:

Wie neue Produktgenerationen die Märkte Asiens bewegen.

Plus: Ohne Schleifmaschinen keine Smartphones:

Wo sich Schleifmaschinenleistung in iPhone & Co. verbirgt

16 INDEPTH

Produktion mit Flow: Die Rundschleifer von STUDER haben

ein innovatives Montagekonzept entwickelt

20 INSIDE

Was machen Sie hier gerade? Mitarbeiter der UNITED

GRINDING Group über ihren Beitrag zum Unternehmen

22 INTERVIEW

Märkte verstehen, Mitarbeiter quali zieren: Der Globa-

lisierungsexperte Prof. Joseph Francois und Fred Gaegauf,

CTO der UNITED GRINDING Group, im Motion-Interview

28 A DAY WITH …

… Jana Wettermann: Wir begleiten die Technikerin

bei BLOHM und JUNG bei der Vorbereitung zur Maschinen-

abnahme

31 TOOLS & TECHNOLOGY

Neues aus der UNITED GRINDING Group: Kombinations-

bearbeitung für ultraharte Werkstoffe, neue Abricht-

technologie für STUDER, neuer Ladertyp für WALTER u. a.

38 INTERNATIONAL

Hart umkämpft: Wie sich die UNITED GRINDING Group auf

dem anspruchsvollen japanischen Markt präsentiert

43 IN TOUCH

Der Motion-Kalender: wichtige Messen und Termine

IMPRESSUMHERAUSGEBER United Grinding Group AG, Jubiläumsstraße 95, 3005 Bern VERANTWORTLICH Sandro Bottazzo OBJEKT LEITUNG Philippe Selot CHEFREDAKTION Michael Hopp (V.i.S.d.P.) ART DIRECTION Jessica Winter OPERATION MANAGER Niels Baumgarten BILDREDAKTION Sina Höcker AUTOREN Stephen Forster, Klaus Jopp, Heinz-Jürgen Köhler (Textchef), Ira Schoers, Anja Steinbuch SCHLUSSREDAKTION Kathrin Lilienthal LAYOUT Leslie Klatte, Claudia Knye HERSTELLUNG Claude Hellweg (Ltg.) VERLAG UND ANSCHRIFT DER REDAKTION HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH, ein Unternehmen der GANSKE VERLAGSGRUPPE Harveste hu der Weg 42, 20149 Hamburg LESERSERVICE +49 (0)40-68879-138 (Tel.) +49 (0) 40-68879-199 (Fax) GESCHÄFTSFÜHRUNG Christian Backen, Christian Schlottau ACCOUNT MANAGER Niels Baumgarten LITHO PX2, Hamburg Druck Neef-Stumme premium printing, Wittingen. Gedruckt auf FSC®-zerti ziertem Papier (FSC® - C 1857).

Alle mit ® gekennzeichneten Marken sind mindestens in der Schweiz oder in Deutschland als Basismarke registriert und somit berechtigt, das Zeichen zu führen.

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Motion 01.2016 3

WELCOME

„Unsere Service-Experten weltweit

kennen die Wünsche der Kunden genau.“

LIEBE LESERINNEN UND LESER!

Die Anzahl der Mobilfunkanschlüsse hat 2015 erstmals die der Erd-bewohner übertroffen; weltweit wurden in dem Jahr 1,4 Milliarden Smartphones verkauft. Der Taschencomputer, mit dem man auch telefonieren kann, ist zu unser aller täglichem, unverzicht baren Begleiter geworden. Produziert werden diese mehrheitlich in Asien. Lesen Sie in unserer Titelgeschichte, welche Auswirkungen bereits Ankündigungen einer neuen Produktgeneration für interna-tional aktive Anbieter wie die UNITED GRINDING Group haben. Auf einem Schaubild auf Seite 15 können Sie erkennen, wie viele und welche Teile eines Smartphones von Schleifmaschinen bearbeitet werden – es sind mehr, als Sie vielleicht denken.

Mit unseren Produkten und Dienstleistungen bieten wir weltweit die gleichen Qualitätsstandards. Schließlich stellen wir Schleif-maschinen her, die international verlässlich eingesetzt werden kön-nen. Wie es gelingt, diesen hohen Anspruch einzulösen, erläutert mein Kollege Fred Gaegauf, CTO der UNITED GRINDING Group, im großen Motion-Gespräch mit dem Globalisierungsexperten Profes-sor Dr. Joseph Francois, dem Managing Director des World Trade Institute an der Universität Bern.

Auch für den Bereich Customer Care setzen wir rund um den Glo-bus einen einheitlich hohen Qualitätsanspruch an. Deswegen be-gleiten wir Sie und betreuen Ihre Maschine aus der Produktion der UNITED GRINDING Group über den gesamten Lebens zyklus der

Maschine. Dafür ist das Verständnis der Märkte und eine lokale Präsenz ebenfalls essenziell. Kundennah und leistungsstark zu sein – das ist einer unserer Grundsätze.

Ein besonderer Markt ist Japan, die Ansprüche der Kunden an den Service sind hier sehr hoch. Hier – auf einem der größten Schleif-maschinenmärkte der Welt – ist die UNITED GRINDING Group seit vielen Jahrzehnten vertreten. Die Vertriebs- und Customer-Care-Experten in Japan kennen die Wünsche der Kunden genau und arbeiten vertrauensvoll mit ihnen zusammen.

In Asien wie überall auf der Welt gilt: Wir stehen an Ihrer Seite, erst Ihr Erfolg ist unser Erfolg. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregenden Lektüre unserer neuen Motion-Ausgabe.

Stephan NellCEO, United Grinding Group AG

„IMMER NAH AN UNSEREN KUNDEN“

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THUN/SCHWEIZ

„THE FLAME OF PASSION“

LAŠKO/SLOWENIEN

HELITRONIC POWER MIT FANUC-STEUERUNG

1000.

AUGSBURG/DEUTSCHLAND

AUF DEM HÖCHSTEN NIVEAU

IM JANUAR 2016 lieferte WALTER die 1000. Maschine aus der Baureihe HELITRONIC POWER mit Fanuc-Steuerung aus. Neuer Besitzer der Schleif- und Erodiermaschine HELITRONIC POWER DIAMOND ist der langjährige WALTER-Kunde CAJHEN D.O.O, ein slowenischer Herstel-ler und Nachschleifer von hochgenauen Werkzeugen, insbesondere aus Hartmetall und PKD. Achim Schurius, Vertriebsleiter Europa und Südamerika von WALTER, übergab im März während der Messe GrindTec in Augsburg eine Urkunde an Matjaž Cajhen, den Eigentü-mer und Geschäftsführer des Unternehmens. CAJHEN wird die neue Maschine zum Erodieren von PKD- und CBN-Werkzeugen sowie zum Schleifen von HM- und HSS-Werkzeugen einsetzen. „Wir bearbeiten häu g Kleinserien spezieller Werkzeuge. Da her ist es für uns wichtig, schnell zwischen den Bearbeitungsver fahren wechseln zu können. Das Umrüsten vom reinen Schleifen auf das reine Erodieren erfordert praktisch keinen zusätzlichen Zeit aufwand“, erklärt Matjaž Cajhen. „Genau dieser zügige Wechsel zwischen den Bearbeitungsmethoden ist die Stärke der HELITRONIC POWER DIAMOND.“

STUDER, SCHAUDT UND MIKROSA luden auch in diesem Jahr wieder zum Motion Meeting. Am 18. und 19. Februar 2016 trafen sich Ver triebs partner und Vertreter der internationalen Fachpresse, um Neues aus der Welt des Rundschleifens zu erfah-ren. Der erste Tag war dem geschäftlichen Rück- und Ausblick im Plenum und den Länderworkshops gewidmet. Am zweiten Tag war Zeit für die Posten-Rundgänge und

die Surprise Night. Jens Bleher, CSO von STUDER, SCHAUDT und MIKROSA zog eine positive Bilanz: „The Flame of Passion – der Funke der Leidenschaft sprang auf alle Meeting-Teilnehmer über. Besonders beeindruckten das neue Port-folio der Innenrundschleifmaschinen, die neuartige Fließmontage+ (siehe Seite 16 -19) sowie Applikationen von SCHAUDT und MIKROSA.“

DIE JUBILÄUMSAUSGABE der Messe in Augsburg war sowohl für die Veranstal-ter als auch für die Gesellschaften der UNITED GRINDING Group ein großer Erfolg. Zum 10. Mal erwies sich die inter-nationale Fachmesse für Schleiftechnik als ideale Plattform, um den Besuchern einen konzentrierten und umfassenden Überblick über den Stand der Technik sowie über Trends und Innovationen rund um das Thema Schleifen zu vermitteln. In zahlreichen Gesprächen zeigten die Flach-, Pro l-, Rund- und Werk-zeugschleifer der Gruppe auf, wie ihre Produkte, Applikationen und Dienstleis-tungen die Produktionsef zienz ihrer Kunden verbessern.

UNITED GRINDING GROUP NEWS

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

HAMBURG/DEUTSCHLAND

AUTOMATISIERUNG ZUM ANFASSEN

WARWICK/GROSSBRITANNIEN

NEUE NIEDERLASSUNG IN ENGLAND

MAILAND/ITALIEN

PREISGEKRÖNTE KRONOS

SEIT 2016 bietet die Blohm Jung GmbH ihren Kunden die Möglichkeit, sich live über die Automatisierungs-lösungen für das Schnellhubschleifzentrum PROKOS XT zu informieren. Kunden können sich vor Ort von den Vorteilen etwa der robotergestützten Be- und Entladung inklusive Werkstückrüststation oder der integrierten Messstation überzeugen. Auch der Einsatz der CAD/CAM-Lösung SmartCAM kann an der PROKOS XT demonstriert werden. „Jetzt können wir unseren Kunden alle Produktionskomponenten aufeinander abge-stimmt aus einer Hand anbieten“, erklärt Torsten Runkowski, Leiter Technik bei BLOHM. „Wir haben auch bereits die ersten Interessenten aus der Turbinen industrie, denen wir konkrete Aufgabenstellungen präsentieren.“

NEUE RÄUME bezog im Oktober 2015 Walter Ewag UK Ltd. in Warwick/Großbritannien. Achim Schurius, Vertriebs-leiter Europa und Südamerika (r.), und Neil Whittingham, Sales Director Walter Ewag UK Ltd. (l.), eröffneten die Büro-, Schulungs- und Demonstrationsräume of ziell. „Der Umzug von Kenilworth in die größeren Räume nach Warwick zeigt, wie wichtig der Standort UK für WALTER und EWAG ist, und er erlaubt uns, unsere Kunden noch besser zu betreuen“, sagt Neil Whittingham.

DIE ONLINE-INDUSTRIEMESSE DirectIndustry verlieh auf der EMO 2015 in Mailand zum ersten Mal die i-NOVO Awards. In der Kategorie Design wurde die KRONOS S 250 ausgezeichnet. MIKROSA erhielt den Preis für das zukunftsweisende Maschinendesign, das kon-sequent auf Ergonomie und Bedienfreundlichkeit ausgerichtet ist. „Design und Funktionalität ergänzen sich perfekt und stehen für Innovation und Fortschritt“, betonte die Jury. Die Spitzenlos-Außenrundschleifmaschine ist auf die Großserienfertigung im Hochgenauigkeitsbereich ausgelegt.

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UNITED GRINDING GROUP INNOVATION

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ASIEN IM MASCHINENRAUM DER SMARTPHONE-GESELLSCHAFT

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Hightech-Produkte wie Smartphones werden in großen Mengen in Asien gefertigt – auch mit dem technischen Know-how der UNITED GRINDING Group

TEXT: KLAUS JOPP

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WENN ES EIN BEISPIEL FÜR DEN RASANTEN TECHNI-

SCHEN FORTSCHRITT GIBT, einen Indikator für das Zusammenwachsen der digitalen Welt des Internets und der Welt der realen Dinge, dann ist es das Smartphone. 2015 wurden welt-weit 1,4 Milliarden davon verkauft, bis 2018 soll die Zahl auf über 1,8 Milliarden Exempla-re weiter anwachsen. Seit dem vergangenen Jahr hat nach Angaben des schwedischen Netzwerk-Ausrüsters Ericsson die Zahl der Mobilfunkanschlüsse erstmals auch die Zahl der Erdbewohner übertroffen.

Die meisten Geräte stammen heute aus chinesischen Fabriken. So sind nicht nur sieben der „Top Ten“ unter den Smart phone-Herstellern chinesische Unternehmen, son-dern auch die beiden führenden Anbieter Samsung aus Südkorea mit einem Marktan-teil von 24,3 Prozent und Apple aus Kalifor-nien mit einem Marktanteil von 17 Prozent lassen im Reich der Mitte fertigen. Insge-samt rollen rund 70 Prozent aller Smartpho-nes in der Volksrepublik vom Band.

Der Hype um das Telefon in der Hosen- oder Handtasche nimmt nicht ab. Das gilt nicht nur für die vielen Nutzer, die bereits dem iPhone 7 entgegen ebern. Die Zuliefe-rer, die an der Entwicklung der immer besser ausgestatteten Minicomputer beteiligt sind, stehen dadurch allerdings auch unter immer größerem Druck. Unterstützung erhalten

Bereich wird in kurzer Zeit eine große Anzahl an Maschinen benötigt: „Wir reden hier von bis zu 50 Maschinen pro Auftrag, die inner-halb von nur drei, vier Monaten geliefert und in Betrieb genommen werden müssen“, so Dilger. Die erste Order dieser Größenord-nung kam Anfang 2014. Inzwischen konnte WALTER seine weltweit führende Markt-position auch in diesem Segment weiter ausbauen.

PRODUKTIONSSPITZEN BEWÄLTIGENDiese Produktionsspitzen müssen so bewäl-tigt werden, dass Stammkunden aus den Branchen metallzerspanende Industrie, Au-tomotive, Luft- und Raumfahrt, Energie so-wie Maschinen- und Anlagenbau weiterhin höchste Aufmerksamkeit und die gewohnte Servicequalität erhalten. WALTER hat ange-sichts der Auftragsspitzen die eigene Pro-duktion extrem exibel ausgerichtet.

Dabei sind diese besonderen Aufträge nicht nur in der Fertigung zeitkritisch, son-dern im gesamten Prozess. Auch Vertrags-verhandlungen, die Erstellung von Lieferplä-nen und die Inbetriebnahme der Maschinen beim Kunden vor Ort geschehen unter enor-mem Zeitdruck.

Die Werkzeuge, die mit den Maschinen von WALTER erzeugt werden, bearbeiten nahezu sämtliche Teile am Smartphone, die

70 %

IM JAHR 2015 HAT DIE ZAHL DER MOBILFUNK-ANSCHLÜSSE ERSTMALS DIE ZAHL DER ERDBEWOHNER ÜBERTROFFEN.

sie dabei auch durch Schleifmaschinen der UNITED GRINDING Group. „Wir liefern in den asiatischen Raum die Schleifmaschinen, die die Werkzeuge herstellen, mit denen wie-derum viele Bauteile der Smartphones bear-beitet werden“, erklärt Christian Dilger, CSO von WALTER und EWAG. Für die Experten in Sachen Werkzeugschleif maschinen ist die Beteiligung an der Handyfertigung Chance und Herausforderung zugleich. Angesichts der hohen Stückzahlen im Smartphone-

ALLER SMARTPHONESweltweit werden in China hergestellt.

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spanend gefertigt werden müssen. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Ge-häuse, die derzeit aus speziellen Alumini-umlegierungen bestehen und am Umfang gefräst werden. Darüber hinaus sind die Ein-Aus- und Lautstärketasten ebenso aus dem Rahmen herauszuarbeiten wie die Aus-sparung für den USB-Anschluss.

Auch die anderen Technologiegrup-pen der UNITED GRINDING Group haben ihren Anteil an der Smartphone-Produkti-on. Maschinen von STUDER werden zum Formschleifen hochpräziser Tiefzieh- und

1,4Druckgusswerkzeuge eingesetzt, in de-nen dann die Kameralinsen aus Kunststoff abgegossen werden. In den letzten Jahren wurde über ein Dutzend insbesondere der Universal-Schleifmaschinen STUDER S21 und ecoGrinder an die Zuliefererindustrie von Smartphones nach Asien verkauft.

Flach- und Pro lschleifmaschinen von JUNG bearbeiten Stanz- und Biegewerk-zeuge, mit denen die metallischen Be-standteile im Handyinnern zum Beispiel für die Befestigung von Mikroprozesso-ren hergestellt werden. Auch Bauteile im

MILLIARDEN SMARTPHONESwurden 2015 weltweit verkauft.

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Bangalore

Mumbai

Hyderabad

Delhi

CHINA

INDIEN

JAPANSÜD KOREA

INDONESIEN

MALAYSIA

VIETNAM

THAILAND

TAIWAN

BangkokSamutprakarn

Ayutthaya

Chiangmai

Khon Kaen

Taipei

Taichung

Kaoshiung

Tokio

Seoul

Gimhae

Harbin

Shenyang

Dalian

QingdaoJinan

Baotou

Xi’an

Chengdu

Chonquing

ChangshaNanchang

Nanjing

Hangzhou Ningbo

ShanghaiSuzhou

Wuxi

Dongguan

Fuzhou

Shenzhen

Guangzhou

Peking

Anyang GyenggiYongin

Anjo

Zhongli Stadt

Petaling Jaya

Kota Kinabalu

Singapur

JakartaBandung

SurabayaSolo

Ha Noi

Ho Chi Mingh

Da Nang

Kolkata

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Mit einem ächendeckenden Netz an Niederlassungen und Vertretungen stellt die UNITED GRINDING Group die Versorgung der asiatischen Märkte sicher

Niederlassungen

Vertretungen

ÜBERALL IN ASIEN

MIT10NIEDERLASSUNGENim asiatischen Raum betreut die UNITED GRINDING Group ihre Kunden – in China, Indien, Japan, Singapur und Südkorea.

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Smartphone – wie SIM-Karten-Halter – müssen gestanzt und gebogen werden.

Eine weitere Anwendung von JUNG-Schleifmaschinen ist die Herstellung von Formkernen. Um diese hochgenauen Werk-zeuge werden die Gehäuse gegossen, in de-nen sich der Autofokus der Kamera bewegt.

BLOHM-Maschinen nden häu g An-wendung bei der Herstellung von feinen Gewindewalzbacken, mit denen die klei-nen Schrauben hergestellt werden, die die einzelnen Bestandteile im Mobiltelefon zusammenhalten.

NOTWENDIGE WERKZEUGEDie Anzahl an benötigten Werkzeugen ist für diese „Operationen“ im Vergleich zu komplexeren Produkten durchaus über-schaubar, nur werden sehr viele Varianten benötigt. Für jedes neue Modell sind zwi-schen zehn und 20 unterschiedliche Werk-zeuge erforderlich, die individuell gefertigt werden. „Das ist ein großer Unterschied zu unseren Kunden aus anderen Branchen, bei denen in aller Regel für verschiedenste Bearbeitungsaufgaben eine große Band-breite an Werkzeugen gebraucht wird“, be-tont Michael Schmid, Managing Director

WALTER EWAG Asia- Paci c. Das Ramp-up in den asiatischen Fabriken zur Werkzeug-herstellung ist eine Hürde der besonderen Art. Einige Zulieferer der Handy-Industrie haben die notwendigen Werkzeuge bisher zugekauft, angesichts der großen benötig-ten Mengen schwenken sie nun auf eine eigene Fertigung um.

Zwar leistet WALTER auch mit Unter-stützung der Kollegen in Asien jede er-denkliche Hilfestellung. Doch schon die Inbetriebnahme einer so großen Anzahl von Maschinen in kurzer Zeit ist auch für den Kunden eine große Aufgabe, die sich eigentlich nur mit entsprechend ausgebilde-tem Personal bewältigen lässt. Doch daran fehlt es nicht nur beim Hochlauf der hoch-produktiven Maschinen, sondern auch bei der täglichen Bedienung.

„Eigentlich ist die Inbetriebnahme auch eine Hilfe zur Selbsthilfe. Doch in manchen Fällen hat das nicht ausgereicht. Statt-dessen haben wir eigene Techniker an die Standorte geschickt, die die Inbetriebnah-me so lange begleitet haben, bis sozusagen alles auf Knopfdruck funktioniert hat“, gibt Schmid Erfahrungen preis, die WALTER in diesem speziellen Marktsegment gemacht

50VERTRETUNGENin Ländern wie Malaysia, Thailand und Vietnam sind außerdem vor Ort Ansprechpartner für die Kunden.

In chinesischen Fabriken lassen unter anderem Samsung und Apple produzieren, die zusammen 40 Prozent der Smartphones weltweit verkaufen

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hat. Hilfreich ist hierbei, dass die UNITED GRINDING Group in China drei Standorte mit quali ziertem Personal unterhält, das nach den hohen internationalen Standards der Gruppe ausgebildet worden ist. Da-durch ist es möglich, Service- und Anwen-dungstechniker in unmittelbarer Nähe zum Kunden be reitzustellen.

Besondere „Spielregeln“ gibt es auch für Mitarbeiter im Customer Care, denn 24 / 7 bedeutet in der Smart phone-Herstellung tatsächlich 24 Stunden Verfügbarkeit an sieben Tagen in der Woche. In jedem Fall müssen alle erdenklichen Vorkehrungen ge-troffen werden, um Stillstände bei der Werk-zeugproduktion zu verhindern.

KURZE BEARBEITUNGSZEITENDenn es geht um die maximale Produkti-vität. Die hat WALTER den Schleifmaschi-nen seit Jahren antrainiert – „bei uns sind Bearbeitungszeiten von wenigen Minuten pro Werkzeug Standard, dieser Wert ist kaum noch zu toppen“, berichtet Fachmann Dilger. Denn das Tiefschleifen ist ein eher

langsamer Prozess. Im Vierschichtbetrieb liefern die Maschinen je nach Abmessung bis zu 200 Werkzeuge pro Tag, also 6000 Stück pro Monat. Dieser enorme Ausstoß ist nur dadurch möglich, dass die Maschi-nen kurze Einrichtungszeiten aufweisen und selbst kalibrierend sind. Allerdings hat WALTER für die Peripherie alles getan, was das Tempo erhöht. Beladesysteme mit höchster Kapazität auf der Basis vollauto-matisierter Robotersysteme sind hier eine Voraussetzung für den Markteintritt.

Im Grunde geht es an dieser Stelle aber nicht um kurzfristige Spitzengeschwindig-keiten, sondern eher um ein möglichst ho-hes und vor allem gleichbleibendes Tempo. WALTER pro tiert hier besonders von der Tatsache, dass die Schleifmaschinen selbst unter höchster Belastung nicht nur stabil laufen, sondern dass das Unternehmen auch die notwendigen Messmaschinen im Programm hat. „Wir können also Lösun-gen aus einem Guss anbieten. Am Ende entscheidend ist die Prozessstabilität beim Kunden“, konstatiert Dilger.

40 %DER AUSGABENfür Forschung und Entwicklung weltweit wurden 2014 in China aufgewendet.

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VORTEIL IN WACHSENDEN MÄRKTENDie Lasertechnologie ermöglicht die Bearbeitung moderner Werkstoffe und damit die Herstellung immer genauerer und besserer Werkzeuge. Speziell im expandierenden asiatischen Markt kann sie ein entscheidendes Allein stellungsmerkmal darstellen

EIN PIONIER AUF DEM GEBIET der Werkzeugbearbeitung per Laser-technik ist seit 2009 die Schweizer Ewag AG. Sie schuf die welt-weit erste Anlage für die 5-achsige Laserkomplettbearbeitung von Diamantschneiden und 3D-Kavitäten mit Kurz- und Ultra-kurzpulslaser sowie integrierter Scannertechnologie. Diese in-novativen Techniken entwickelt das Unternehmen stetig weiter.

VON DEN ANFÄNGEN BIS HEUTE„Der Auslöser für die Beschäftigung mit der Lasertechnologie war die Evaluierung bestehender und künftiger Technologien für die Werkzeugherstellung. Beim Schleifen und Erodieren von modernen ultraharten Werkstoffen wie Diamant stießen wir an technische und wirtschaftliche Grenzen“, erläutert Dr. Claus Dold, Leiter Prozesstechnologie/PM Laser bei EWAG.

Nach ersten Versuchen auf einer zur Laserbearbeitungsma-schine umgebauten COMPACT LINE erkannte EWAG schnell, dass die Lasertechnik in der Werkzeugfertigung eine wichtige Rolle spielen würde. Zusammen mit Kooperationspartnern wie der ETH Zürich und dem LZN Laser Zentrum Nord in Hamburg trieb das Unternehmen daher die Entwicklung der Laserbearbei-tung mit hohen Investitionen und großem Engagement voran.

Konnten zunächst aufgrund der einfacheren Geometriean-forderungen nur Wendeschneidplatten gelasert werden, folgte schnell die Bearbeitung plattenbasierter rotativer Werkzeuge. Beide Werkzeugarten werden seither parallel weiterentwickelt. Die jüngste Innovation im Bereich der Laserbearbeitung ist das „Laser Touch Machining®“ (LTM®), das Schneidkanten und spi-ralisierte Werkzeuge mithilfe eines Laserstrahlmantels bearbei-ten kann. Das Ergebnis sind exzellente Schneidkantenqualitäten und sehr feine Ober ächenrauheiten von typisch Ra < 0.2 μm auf der Frei ächengeometrie der erzeugten Werkzeuge.

ZWEI MASCHINENTYPENAktuell stehen für die Laserbearbeitung zur Verfügung: LASER LINE ULTRA: Die servicefreundliche High-End-

Maschine verfügt über einen Ultrakurzpulslaser mit infraroter Wellenlänge (1064 nm) und eine optimierte Optik.

Die LASER LINE PRECISION ist das neueste Laserbearbeitungs-zentrum. Sie verfügt über einen Faser-Laser mit grüner Wellen-länge (532 nm) mit Laserpulsen im Nanosekundenbereich.

ERFOLG IN ASIEN„Die asiatischen Länder, allen voran China, expandieren stark im Bereich Werkzeugmaschinen und bauen ihre Fertigungs-kapazitäten weiter aus. Niedrige Personalkosten und ein sich rapide entwickelnder Markt erhöhen den Bedarf an bestehen-den Technologien. Doch nur durch den Einsatz neuer Bearbei-tungstechniken wie der Lasertechnologie können sich die asiati-schen Hersteller ein Alleinstellungsmerkmal erarbeiten“, erklärt Dr. Dold. Denn nur mithilfe der Laserbearbeitung können ultra-harte Werkzeuge in hoher Qualität wirtschaftlich gefertigt bezie-hungsweise nachgeschärft werden. Und nur mit ihr lassen sich neue Werkzeuggeometrien entwickeln, insbesondere 3D-Struk-turen auf Wendeschneidplatten.

EWAG ist mit seinen Maschinen zur Laserbearbeitung ein entscheidender Kooperationspartner im EU-geförderten Projekt DIPLAT. Ziel ist die Entwicklung neuer Verfahren zur Herstellung beziehungsweise Bearbeitung modernster Diamant- und Ultra-hartwerkstoffe. Im Rahmen des Projektes konnten bereits mithilfe der Laserablation komplexe Werkzeuggeometrien realisiert und außergewöhnlich gute Ober ächenqualitäten erzielt werden. IRA SCHROERS

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UNITED GRINDING GROUP INNOVATION

Die UNITED GRINDING Group bereitet sich inzwischen intensiv auf den nächsten Inno-vationsschub vor. Steht heute noch eindeu-tig das Schleifen von Werkzeugen im Vor-dergrund, werden in Zukunft das Erodieren und die Bearbeitung mit Lasern an Bedeu-tung gewinnen. Ebenso wie Verbundwerk-stoffe, die schon bald Einzug in die Herstel-lung von Smartphones halten.

NÄCHSTER INNOVATIONSSCHUB Anstelle von Metallen stehen künftig un-ter anderem Carbonwerkstoffe auf dem Bauplan, weil sie weniger Gewicht aufwei-sen und noch stabiler sind. Da diese mit herkömmlichen Werkzeugen schwer zu zerspanen sind, macht das neue Techno-

KÜNFTIG STEHEN WERKSTOFFE WIE CARBON AUF DEM BAUPLAN, FÜR DIE SICH DIE LASERBEARBEITUNG

logien erforderlich – Experten der UNITED GRINDING Group sind heute schon sicher, dass Laser nicht nur in diesem speziellen Anwendungsfeld ein großes Thema sein werden.

Das Beispiel Smartphone und der Um-gang der UNITED GRINDING Group da-mit zeigt, dass die Verschiebung auf dem Technologieatlas von West nach Ost viele Chancen bietet. Voraussetzung dafür sind einerseits die hohe Flexibilität, andererseits die eigene Innovationskraft. Mit beiden Ei-genschaften haben die beteiligten Unter-nehmen der UNITED GRINDING Group den rasanten Wandel im Markt für Mobiltelefone genutzt, um zusätzliche Geschäftsmöglich-keiten zu realisieren. º

BIS ZU 20WERKZEUGEsind erforderlich, um ein Smartphone herzustellen. Diese sind in der Regel individuell anzufertigen.

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

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SMARTPHONE: GESCHLIFFENER AUFTRITTWeltweit sind Smartphones das entscheidende Kommunikationstool, 35 Prozent des Internet-Traf cs liefen 2015 über sie. Ohne Schleifmaschinen wären die milliardenfach verkauften Geräte nicht herzustellen. Welche Schleifmaschinenleistung in iPhone & Co. steckt

SCHALEHandyschalen werden im Kunststoff- oder Metall-druckguss gefertigt. Die Herstellung der erforder-lichen Druckgussformen benötigt Werkzeuge, die un-ter anderem auf Werkzeug-maschinen von WALTER produziert werden.

35 %DES INTERNET-TRAFFICS

weltweit liefen 2015 über Smartphones.

LINSEMaschinen von STUDER werden zum Formschleifen hochpräziser Tiefzieh- und Druckgusswerkzeuge einge-setzt, in denen die Kameralin-sen aus Kunststoff abge-gossen werden. In Asien zum Einsatz kommen die STUDER S21 und der ecoGrinder.

METALLELEMENTEViele Bauteile aus Metall im Handyinneren werden durch Stanz- oder Biegevorgänge in die benötigte Form gebracht. Die dafür erforderlichen Biege- und Stanzwerkzeug werden auf den Flach- und Pro l-schleifmaschinen von JUNG hergestellt.

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16 Motion 01.2016

UNITED GRINDING GROUP INDEPTH

(altgr.)PANTA RHEI

PERIPHERIEAuch die Peripherie ist mit der Fließmontage+

neu organisiert. Fehlende Teile werden direkt ans Band

geliefert, lange Wege für die Monteure entfallen

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

Motion 01.2016 17

Die kürzeste Fassung der Lehre, die der griechische Philosoph Heraklit um 500 v. Chr. aufstellte, lautet: alles ießt. Von da ist es nicht weit zur Fließmontage+ bei STUDER

MONTAGE In der neuen STUDER- Fließ montage+ werden die Mitarbeiter anders organisiert – vier arbeiten jetzt an einer Maschine

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18 Motion 01.2016

UNITED GRINDING GROUP INDEPTH

Linie ersetzt, über die wir 85 bis 90 Prozent unseres Gesamtprogramms fahren. Das Vorbild für uns waren die fortschrittlichen Fertigungslösungen, die im Automobil- und Flugzeugbau üblich sind“, erklärt Gerd Kö-nig, COO bei STUDER. Ausgenommen sind nur Sonderanfertigungen wie Prototypen oder Messemaschinen. Das Ziel war klar de niert als gleichmäßiger, kontinuierlicher Produktions uss. Mit diesem Ansatz will STUDER die Durchlaufzeit seiner Produk-tion um min destens 30 Prozent verringern sowie Störungen und nicht wertschöpfende Arbeiten weiter eliminieren. Um diese hoch-gesteckten Ziele zu erreichen, mussten alle Abläufe der Montage möglichst transparent analysiert werden, um daraus im Anschluss die notwendigen Maßnahmen abzuleiten.

In ausgiebigen „Laborversuchen“ wur-den alle Schritte im Aufbau einer Maschine exakt festgehalten. Das PuLs®-Team, die Spezialisten für Verbesserungen, haben über neun Monate hinweg alle Maschinen-typen im Aufbau begleitet und mit Kollegen aus der Montage wichtige Erkenntnisse ge-sammelt – im Ergebnis kamen eine Vielzahl von Verbesserungen zusammen, ebenso konnten viele Störungen erkannt werden. „Unsere Absicht war nicht, dass unsere Mitarbeiter schneller arbeiten. Wir wollten ein höheres Maß an Wertschöpfung reali-sieren“, so König. „Und unseren Mitarbei-

tern ein effektiveres Arbeiten ermöglichen.“ Durch den konsequenten Einsatz der PuLs®- Lean-Werkzeuge konnte das gesamte Ar-beitsumfeld so gestaltet werden, dass Wege sowie Material- und Informations uss heute optimal sind. Die Ergonomie der Arbeits-plätze wurde gleichermaßen neu de niert.

LIEFERANTEN DIREKT EINGEBUNDENDeshalb wurden die Mitarbeiter in der Fließ-montage+ komplett anders organisiert. Zu-dem wurde die logistische Peripherie ganz anders strukturiert – fehlende Teile werden ans Band geliefert, lange Wege für die Monteure entfallen. Selbst Lieferanten sind heute direkt in den Prozess eingebunden. Alle Themen, die von anderen Abteilungen geleistet werden können, wurden in Unter-stützungsprojekten gebündelt, um die Fließ-montage+ optimal zu unterstützen.

Nachdem die vorbereitenden Untersu-chungen und Arbeiten erfolgreich durchge-führt worden waren, standen ab Juni 2015 die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen an. Die gesamte Produktion war zuvor in andere Bereiche ausgelagert worden – dann konnten Bagger und Betonmischer anrol-len. Im Hallenboden tauschten sie etliche Tonnen Material aus und brachten eine zusätzliche Armierung ein.

Der Einbau des Fließsystems war zielge-nau zum 15. Oktober letzten Jahres so weit

Alle Maschinen sind auf einem Band montiert. Das ist die Voraussetzung und gleichzeitig die Herausforderung für eine perfekte Fließmontage

WAS DER GRIECHISCHE PHILOSOPH MEINTE, IST

DER EWIGE KREISLAUF VOM WERDEN UND WAN-

DELN. Genau genommen lässt sich diese Fließlehre auch auf den Maschinenbau an-wenden – Stillstand ist Rückschritt, nur wer sich ständig wandelt und weiterentwickelt, hat eine Chance, am Markt zu bestehen. Das bedingt die konsequente Ausrichtung sämt-licher Prozesse auf die Kundenbedürfnisse mit dem Ziel, maximalen Mehrwert für den Kunden zu erreichen – mit höchster Nach-haltigkeit und Verfügbarkeit sowie kurzen Lieferzeiten und höchster Flexibilität.

Vor diesem Hintergrund hat STUDER seine Maschinenmontage einem radikalen Wandel unterzogen und dabei eine Punkt-landung hingelegt: Bereits 2012 hat die Ge-schäftsführung die Vision der sogenannten Fließmontage+ an die eigenen Mitarbeiter kommuniziert. Schon damals war der 15. Oktober 2015 als Zielpunkt der Umsetzung benannt worden – und exakt seit Mitte Okto-ber des letzten Jahres ist STUDER weltweit der erste Werkzeugmaschinenhersteller der Hart- und Feinbearbeitung mit einer konti-nuierlichen Fließmontage+.

KONTINUIERLICHER FLUSSGenau das war die große Herausforde-rung, alle Maschinen gemeinsam auf ei-nem Band zu montieren. „Wir haben die bisherige Taktmontage durch eine exible

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

„WIR HABEN EIN MONTAGE SYSTEM ENTWICKELT, DAS

UNSEREN MITARBEITERN IM GANZEN NOCH EFFEKTIVERES

ARBEITEN ERMÖGLICHT.“Gerd König, COO Fritz Studer AG

Vorbereitung für die Fließ montage+ war das Programm PuLs®, das

Mitarbeiter anregt, Verbesserungsprojekte

anzustoßen und zu leiten

abgeschlossen, dass die erste Maschine auf dem Band aufgesetzt werden konnte. Das Fördersystem war in der Tat eine besondere Hürde, weil am Anfang des Projektes nicht genau klar war, ob die technische Reali-sierbarkeit gege geben ist. Im Vergleich zur Automobilindustrie zum Beispiel sind die Anforderungen an die Präzision deutlich höher. „Jetzt verfügen wir über ein weltweit einzigartiges System“, freut sich König. Die Fritz Studer AG ist das erste Unternehmen, das im kontinuierlichen Fluss inklusive der nalen Qualitäts- und Schleifabnahme auf einem Band montiert. Inzwischen werden bereits alle Grund maschinen des Produkt-portfolios in der neuen Linie montiert.

MITARBEITER ZIEHEN TOLL MITBei aller Begeisterung für die große techni-sche Leistung, die hinter der Fließmontage+ steckt – ihre Umsetzung wäre nie möglich gewesen ohne das Mitziehen der Mitarbei-ter. „Dazu gehört auch viel Überzeugungs-arbeit, denn der eine oder andere denkt si-cher: Wir sind doch gut, warum sollen wir etwas ändern?“, berichtet König.

Ein entscheidender Pluspunkt in diesem Zusammenhang war die Unternehmens-philosophie PuLs®, die die UNITED GRINDING Group seit 2008 etabliert hat. PuLs® steht für Präzision und Leidenschaft, zugleich ist es ein Trainingsprogramm, mit dem alle Pro-zesse und Abläufe entlang der Wertschöp-fungskette im Unternehmen optimiert und auf „lean“ getrimmt werden.

Das entsprechende Training beinhal-tet verschiedene Quali kationsstufen vom „Green Belt“ bis zum „Black Belt“. Träger dieser Auszeichnung sind in der Lage, wich-tige Verbesserungsprojekte anzustoßen und zu leiten. „In diesem Sinne war PuLs® eine hervorragende Vorbereitung auf unsere Fließmontage+, wir hatten ein tolles Projekt-team, das mit vielen grünen und schwarzen Gürtelträgern durchsetzt war“, so König.

NACHJUSTIEREN UND OPTIMIERENNach der großen Anstrengung soll nun eine Konsolidierungsphase folgen, in der die Fließmontage+ nachjustiert und damit weiter optimiert wird. Doch gleichzeitig geht der Blick wieder nach vorn. Das wei-tere Vorgehen weist in Richtung Industrie 4.0 und damit lautet die Herausforderung, unser eigenes Unternehmen kontinuier-lich weiterzuentwickeln auf dem Weg zur Smart Factory. Wie gesagt: Stillstand ist Rückschritt. Und auch bei STUDER bleiben die Dinge im Fluss. º KLAUS JOPP

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UNITED GRINDING GROUP INSIDE

20 Motion 01.2016

WAS MACHEN SIEHIER GERADE?Über 2300 Menschen sind weltweit für die UNITED GRINDING Group tätig. Woran arbeiten sie genau? In jeder Motion stellen wir vier Mitarbeiter vor – wie Robert Loh aus Singapur oder Kazuo Aoki aus Anjo City/Japan

ANSPRECHPARTNER ZU SEIN – und zwar für die Verkaufspro s in den Niederlassungen im ganzen Land –, das ist meine Hauptaufgabe. Mit meinen Erfahrungen im Produktmanagement und im Verkauf trage ich die Verantwortung in beiden Bereichen für die Marken BLOHM, JUNG, MÄGERLE, SCHAUDT und MIKROSA. Täglich tausche ich mich mit unseren Zweigstellenleitern aus. Sicher die Hälfte der Zeit bin ich auf Reisen im Land unterwegs und bringe möglichen Kunden die Vorteile unserer Maschinen und Dienstleis-tungen näher. Dabei kommen mir meine Kenntnisse im Vertrieb und mein technisches Know-how zugute. Darüber hinaus kümme-re ich mich um Kundenservice und Schulungen für unsere Mitar-beiter. Derzeit expandieren Zulieferer aus der Luft- und Raumfahrt sowie Hersteller von Hydraulik-Teilen in Indien. Dafür bereite ich unsere Maschinen von BLOHM, JUNG und von MÄGERLE vor.

GIRIYACHARI B. V.

POSITION:Verkaufsdirektor / Produktmanager United Grinding GmbH India Branch Of ce, Standort Bangalore, Indien

KONTAKT:[email protected]

Bangalore

NEU-DELHI

SINGAPUR

ROBERT LOH

POSITION:Anwendungs- und Service-manager, Walter Ewag Asia Paci c Pte. Ltd., Singapur

KONTAKT:[email protected]

AN ERSTER STELLE STEHT BEI UNS die Kundenzufriedenheit. Als An-wendungs- und Servicemanager habe ich zahlreiche Aufgaben-bereiche: Ich plane und organisiere die Einsätze von Service-Ingenieuren für die Region Asien-Pazi k und kümmere mich auch persönlich um unsere Kunden. Bei regelmäßigen Besuchen vor Ort sammle ich Anregungen und Feedback. Oberste Priorität ist dabei immer, noch besser zu werden. Konkret bedeutet das, die Einsätze unserer Ingenieure und Techniker noch ef zienter zu planen, damit überall alle Maschinen rund laufen. Das bedeutet für unsere Mitar-beiter, viel zu reisen – zum Beispiel nach Malaysia, Vietnam, Aus-tralien und auf die Philippinen. Eine wichtige Auf gabe ist die Ver-sorgung unserer Kunden mit Ersatzteilen, schnell und unkompliziert mit dem entsprechenden Service vor Ort. Das alles zu managen, ist manchmal nicht leicht und mit Stress verbunden – und für mich ein Traumjob. Ich bin seit 16 Jahren im Team und habe damals ge-holfen, WALTER und EWAG in Singapur zu etablieren.

ICH BIN DER VERMITTLER ZUM KUNDEN

IMMER NOCH EINEN SCHRITT BESSER WERDEN

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KAZUO AOKI

POSITION:Leiter Customer Care, Walter Ewag Japan K.K., Anjo City, Japan

KONTAKT:[email protected]

HAJIME HIRAYAMA

POSITION:Leiter Customer Care –Service und Verwaltung, StuderTEC K.K.(Fritz Studer AG), Standort Tokio, Japan

KONTAKT:[email protected]

IMMER ERREICHBAR und immer im Gespräch mit den Kunden sein. Das ist die Grundlage für meinen Job im Customer Care von Walter Ewag Japan K.K. Ich koordiniere unsere Customer-Care-Techniker und sorge dafür, dass alle Kunden für ihre Maschinen den richtigen Service erhalten. Ein wichtiges Element ist auch die Wartung. Das ist für uns immer ein wichtiges Thema. Damit kann die Qualität der Produkte verbessert und die Lebensdauer unserer Maschinen verlängert werden. Eine gute Beziehung zu unseren Kunden ist dabei das A und O. Dafür arbeiten wir alle hart.

Wir müssen außerdem schnell sein und neue Zusammenhän-ge und Techniken schnell begreifen und umsetzen. Dabei brau-chen wir auch positives Denken und vor allem Durchhaltevermö-gen. Nichts ist schöner, als die Lösung für ein Problem unserer Kunden zu nden – insbesondere, wenn es sich um einen tech-nisch komplizierten Sachverhalt handelt. Ich mag Herausforderun-gen. Dazu gehören auch aufregende, aufwendige und stressige Aufträge. Dabei fühle ich mich in meinem Element. Gerade das macht einen guten Customer Care aus. Derzeit arbeiten wir dar-an, neue Wartungsaufträge für die Maschinen von WALTER und EWAG zu akquirieren.

CUSTOMER CARE – das ist für mich nicht nur ein Wort. Mein Arbeits-tag besteht hauptsächlich aus Kommunikation mit den Kunden. Ich bin Ansprechpartner für unsere Customer Care Helpline, for-muliere die Anfragen für den technischen Service und berichte direkt an STUDER. Am Nachmittag telefoniere ich mit der Zentrale in Europa, um einzelne Kundenanfragen zu klären. Regelmäßig fahre ich zu Kunden, um vor Ort Reparaturen und Wartungen von Schleifmaschinen in die Wege zu leiten oder zu vermitteln. Ich ge-he gern auf unsere Kunden zu, ich mag den Kontakt. Zuletzt konn-te ich dazu beitragen, dass unser Customer-Care-Team weltweit wächst. Wir brauchen Techniker und Mechaniker mit Erfahrung im Maschinenbau. Es ist nicht leicht, gute Mitarbeiter zu rekrutieren. Meine Hauptaufgabe besteht darin, die passenden Customer-Care-Mitarbeiter für unsere Kunden auszuwählen. Das ist erst be-endet, wenn der Kunde zufrieden ist und er mit unseren Maschi-nen wirtschaftlichen Erfolg hat. Das ist für mich das größte Lob.

DEN DIREKTEN DRAHT ZUM KUNDEN PFLEGEN

EIN JOB ENDET ERST, WENN UNSER KUNDE ERFOLG HAT

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UNITED GRINDING GROUP INTERVIEW

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Aufwärts für weltweiten Erfolg: Fred Gaegauf und Prof. Dr. Joseph Francois (v. l.) im Bahnhof von Bern

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Motion 01.2016 23

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

MENSCHEN UND MÄRKTE VERSTEHENDie UNITED GRINDING Group macht mehr als die Hälfte ihres Umsatzes außerhalb Europas. Um auf allen Märkten die gleiche Qualität zu gewährleisten, bedarf es internationaler Rekrutierungs- und Ausbildungsstrategien. Fred Gaegauf, CTO der UNITED GRINDING Group, spricht mit dem Globalisierungs spezialisten Professor Dr. Joseph Francois

INTERVIEW: MICHAEL HOPP FOTOGRAFIE: ELMAR WITT

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UNITED GRINDING GROUP INTERVIEW

24 Motion 01.2016

„WER DAS LAND NICHT VERSTEHT, KANN DORT AUCH KEINE GESCHÄFTE MACHEN.“Fred Gaegauf, UNITED GRINDING Group

Multinationale Unternehmen wie die

UNITED GRINDING Group stehen

zurzeit zahlreichen ökonomischen

Unwägbarkeiten gegenüber. Wie müssen

sie sich positionieren, um erfolgreich

zu bleiben?

Francois: Zurzeit herrschen verschiedene Arten von Unsicherheit. Die eine ist die Unsi-cherheit über das Geschehen auf den Märk-ten der Schwellenländer; sie ist nicht neu. Die andere ist die Unsicherheit darüber, ob das Schengener Abkommen zur Abschaf-fung der innereuro päischen Grenzkontrol-len hält, oder ob Großbritannien aus der EU austritt. In solchen Zeiten der Unsicherheit ist es wichtig, nicht nur danach zu fragen, welche Regeln es dafür gibt, dass Unterneh-men tätig werden, sondern auch, welche Rahmenbedingungen sie in den Märkten vor nden. Wenn die UNITED GRINDING Group zum Beispiel eine Niederlassung in einem US-Bundesstaat eröffnet, der Staat aber dann die Vorschriften ändert und die Fabrik schließt, verliert sie ihre Investitionen.

Was schützt Unternehmen davor?

Francois: Es braucht Rahmenbedingungen und auch Kanäle, auf denen man sie einfor-dern kann. Dies ist zurzeit ein kontroverses

IM GESPRÄCH PROF. DR. JOSEPH FRANCOIS

studierte Geschichte und Wirtschafts-wissenschaften an der University of Maryland, USA. Er arbeitete in den Nie-derlanden, Österreich und der Schweiz und ist heute Professor für Wirtschafts-wissenschaften an der Universität Bern und Managing Director des dortigen World Trade Institute.

FRED GAEGAUF

studierte Elektro- und Wirtschafts-ingenieurswissenschaften. Seit 1979 arbeitet er bei STUDER. Nachdem er lange den Geschäftsbereich Nordame-rika verantwortete, ist er inzwischen CTO der UNITED GRINDING Group.

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

Joseph Francois fokussiert mit seinem Institut unter anderem auf grenzüber-greifende Produktions-ketten und die Auswirkun gen auf die Personal-politik

Thema in Deutschland, wo Unternehmen nach der Entscheidung zum Ausstieg aus der Kernenergie auf Schadensersatz klag-ten. Es gibt französische Unternehmen, die Ägypten wegen der Einführung von Min-destlöhnen verklagten, da dies ihre Kosten erhöhte. Und es gab ja auch schon Konzer-ne, die wegen veränderter Gesundheitsvor-schriften Klagen anstrengten. So weit sollte es nicht kommen. Dazu müssen Unterneh-men die Optionen vorher kennen. Wie geht ein Unternehmen wie die

UNITED GRINDING Group mit sich ver-

ändernden Marktbedingungen um?

Gaegauf: In den etablierten Märkten müs-sen wir unseren Geschäftsbetrieb nicht verändern. Zudem sind unsere Niederlas-sungen und deren Mitarbeiter oft lokal fest verwurzelt. Das ist sehr hilfreich. Schwierig ist die Situation in Russland. Früher war das Land ein sehr wichtiger Markt für uns. Doch angesichts der Embargo-Situation stehen wir vor dem Problem, dass es Unternehmen gibt, die sowohl für den zivilen Bereich pro-duzieren als auch für den militärischen – und den zu beliefern, ist ja bekanntlich verboten.

Werden Maßnahmen wie Employer

Branding und weltweite Rekrutierungs-

strategien zu entscheidenden Erfolgs-faktoren?

Francois: Unsere Art zu produzieren hat sich geändert – auf eine Weise, die für gren-zübergreifend operierende Unternehmen Vorteile bringt. Das bedeutet, dass in gren-züberschreitende Personalpolitik investiert und über Mobilität nachgedacht werden muss, bis hin zu Faktoren wie Renten- und Krankenversicherung oder Bildungs politik. Wir haben gerade für die amerikanische Handelskammer eine Arbeit über das trans atlantische Handelsabkommen TTIP fertiggestellt und Vertriebs- und Marke-ting-Führungskräfte in terviewt. Dabei ist he-rausgekommen, dass große Unternehmen besser mit den Unterschieden bei Perso-nalbestimmungen und Produktvorschriften umgehen können – was eine Wettbewerbs-verzerrung zwischen großen und kleinen Unternehmen darstellt.

Herr Gaegauf, was sind die größten Her-

ausforderungen der Globalisierung?

Gaegauf: Als global agierende Gruppe müs-sen wir uns mit den verschiedenen Kulturen auseinandersetzen. Wenn man nicht bereit ist, die Kultur zu verstehen und darauf ein-

zugehen, dann versteht man das Land nicht und kann dort auch keine Geschäfte betrei-ben. Das scheint mir einer der entscheiden-den Punkte zu sein: Verständnis für die Kultur. Sie zu verstehen und auch zu akzeptieren.

Welcher Anforderung an Internationalität

müssen Ausbildungen entsprechen?

Francois: Lassen Sie mich ein Beispiel nen-nen. Wenn Sie etwas bei Amazon bestellt haben und sich beschweren möchten, weil etwas nicht geklappt hat, werden Sie wo-möglich mit jemandem in Kapstadt spre-chen. Denn das Backof ce-Zentrum von Amazon ist ins Ausland verlagert worden. Sie haben ihre Zentren in den Niederlanden, Deutschland, England und Frankreich einge-richtet und mussten große Investitionen vor Ort tätigen, um die Mitarbeiter zu trainieren, dass sie rund um die Uhr mit der ganzen Welt kommunizieren können. Dadurch wurde es aber möglich, dass sie global operieren.

Gaegauf: Es ist ein Riesenvorteil, dass in Eu-ropa durch den Bologna-Prozess zur europa-weiten Harmonisierung von Studiengängen die akademischen Abschlüsse in anderen Ländern anerkannt werden. Dadurch kann man junge Leute bereits während des Studi-ums ins Ausland senden, sie studieren wei-

„ES IST EGAL, WOMIT SICH STUDENTEN AM ENDE IHRES STUDIUMS BESCHÄFTIGT HABEN. AM ENDE MÜSSEN SIE DIE LEUTE SELBST AUSBILDEN.“Prof. Dr. Joseph Francois, World Trade Institute

ter und man kann sie dann vor Ort einsetzen. Ideal wäre es, die duale Ausbildung – also die Ausbildung in Theorie und Praxis paral-lel – zu internationalisieren. Die Schweiz hat ein Abkommen mit den USA bezüglich des Bildungssystems, um das duale System in andere Länder zu übertragen.

Wie kann die duale Ausbildung bei der

UNITED GRINDING Group ins Ausland

übertragen werden?

Gaegauf: Wir bilden unter anderem in fol-genden Berufen aus: Produktionsmecha-niker, das ist die einfache Art des Polyme-chanikers, Konstrukteur, Mechatroniker, eine der wesentlichsten Ausbildungen, weil sie Mechanisches und Digitales ver-bindet, Logistiker, Kaufmann und Informa-tiker. Und das alles über das Dualsystem. Das heißt, ein großer Anteil an Schule, das sind unter Umständen zwei bis drei Tage pro Woche, dann zwei oder drei Tage Pra-xis, Ausbildung im Werk. Der große Vorteil der so Ausgebildeten ist, dass sie von einer Station, von einer Abteilung in die andere wechseln können, oder von einem Unter-nehmen aus der Gruppe in ein anderes. Wir haben ein deutsch-schweizerisches Aus-tauschprogramm und senden junge Leute beispielsweise zu Hauni, einem Schweste-

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UNITED GRINDING GROUP INTERVIEW

26 Motion 01.2016

runternehmen aus der Körber-Gruppe, nach Hamburg. Dort kommen sie in eine Gast-familie. So entsteht ein unmittelbarer Eins-zu-eins-Austausch mit den Kollegen. Das würden wir natürlich auch gerne noch mit anderen Ländern machen, vielleicht auch mit asiatischen.

Ist die Ausbildung von Mitarbeitern im

Ausland entscheidend, damit sie gerüs-

tet sind für die Arbeit auf globalisierten

Märkten?

Francois: Ja, so lernen sie, in Netzwerken zu arbeiten. Hier am World Trade Institu-te in Bern haben wir Studentenjahrgänge, die über ihre gesamte Karriere miteinander in Verbindung bleiben; sie arbeiten zusam-men und kontaktieren sich gegenseitig. Mobilität ist wichtig. Sehen Sie sich an, wer Google oder Apple gegründet hat: In Ame-rika werden die Erfolgsgeschichten großer Unternehmen von Migranten initiiert. Ein nationales Bildungssystem kann die Talente im Land ausbilden. Wichtig ist aber auch, den globalen Markt an Kompetenzen anzu-zapfen, um die besten Leute zu gewinnen. Wenn diese dann wieder getrennte Wege gehen, wird das Networking zu einem wich-tigen Aspekt.

Gaegauf: Wobei wir die Erfahrung machen, dass es nicht mehr einfach ist, junge Leute zu mobilisieren, ins Ausland zu gehen. Beim Studium ist der Austausch noch praktizier-bar. Sobald es ums Arbeiten im Ausland geht, wird es schon schwieriger. Ich weiß nicht, wie Sie das wahrnehmen, aber ich nde, die jungen Leute sind teilweise nicht mehr so mobil.

Nimmt die Mobilität der jungen Gene-

ration wieder ab?

Francois: Wenn ich mir die Teilnehmer in den studentischen Erasmus-Austauschprogram-men anschaue, sind einige von ihnen wirklich mobil, und es gibt ein paar, die es nicht sind. Aber solange Sie mindestens eine bestimm-te Gruppe von beweglichen Managern, Politikern und Anwälten nden, ist das ein Anfang, und dies genügt. Ich glaube, dass interkulturelle Ein üsse die Sichtweise auf Dinge verändern – besonders bei den Men-schen, bei denen Sie in Bildung investieren. Bei Unternehmen gehe ich davon aus, dass Mitarbeiter, die immer mal wieder die Stand-orte wechseln, ein besseres Gefühl für den Betrieb bekommen. Dabei werden Unter-nehmen, Länder und ganze Märkte, die das erfolgreich bewältigen, einen Vorteil haben.

„IN DER BILDUNGS-POLITIK WIRD AM BEDARF DER ARBEITS-MÄRKTE VORBEI AUSGEBILDET.“Prof. Dr. Joseph Francois, World Trade Institute

Gaegauf: Die Frage ist ja, wie man Wissen in ein anderes Land transportieren kann, bezie-hungsweise welche Erfahrungen wir mit der Ausbildung der Mitarbeiter dort machen. Nehmen wir zwei Extreme: Europa und Chi-na. In Deutschland und in der Schweiz macht man eine Ausbildung, idealerweise im dua-len System. Die gibt’s in China nicht, da geht man den universitären Weg, macht den Ba-chelor und kommt als Trainee in eine Firma. Aufgrund unserer guten Aus- und Weiterbil-dung innerhalb der Gruppe haben wir welt-weit sehr gut quali zierte Mitarbeiter, die lange im Unternehmen bleiben. Sie sorgen für die einheitliche Qualität bei der UNITED GRINDING Group. In einem globalisierten Markt wird es

zunehmend schwieriger, den richtigen

Angestellten für die richtige Position

zu nden. Reicht die Ausbildung durch

internationale Hochschulen aus?

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

„MAN MUSS SICH DIE ZEIT NEHMEN, MIT DEN LEUTEN VON GRUND AUF ETWAS AUFZUBAUEN.“Fred Gaegauf, UNITED GRINDING Group

Francois: Nach dem, was ich von der Bil-dungspolitik höre, wird am Bedarf der Arbeitsmärkte vorbei ausgebildet. Ande-rerseits ist es im Grunde egal, womit sich Absolventen an der Uni im Detail beschäf-tigt haben, denn Sie müssen sie in jedem Fall im Unternehmen selbst ausbilden. Im schottischen und nordamerikanischen Sys-tem werden Menschen bewusst zu Gene-ralisten ausgebildet. Die Idee ist, dass sie genug lernen, um lernen zu können. Im kon-tinentaleuropäischen und britischen System spezialisieren sie sich von Anfang an auf ei-nen bestimmten Weg und werden – wenn er für die Marktbedürfnisse der richtige ist – auch eingesetzt. Andererseits ändert sich die Art, wie wir Dinge chemisch, biotech-nisch oder nanotechnisch produzieren, so schnell, dass wir Menschen derzeit nicht da-für ausbilden können. Wir müssen über die Art nachdenken, wie wir Menschen darauf vorbereiten, mit neuen Technologien um-zugehen. Beim Wandel der amerikanischen Stahlindustrie etwa gab es eine Menge an Handelsstreitigkeiten. Aber die wirkliche Umwälzung berührte die Arbeitsbedingun-

gen: Statt Mitarbeitern in dunkelgrauen As-bestkitteln waren immer mehr Angestellte in weißen Arbeitsmänteln und mit Doktortiteln beschäftigt, die einen Computer bedienten.

Gaegauf: Es braucht grundsätzlich Leu-te mit gutem Basiswissen, beispielsweise technisch gutem Basiswissen, das ist die Grundvoraussetzung. Und in unserer Indus-trie, gerade im Schleifprozess, ist das nichts, was man so nebenbei lernt. Da braucht man viel Erfahrung. Man muss sich die Zeit neh-men, etwas von Grund auf mit diesen Mit-arbeitern aufzubauen. Schön wäre es dann natürlich, wenn die Leute, mit denen man über Jahre etwas aufgebaut hat, danach dabeibleiben. Von China heißt es immer, die Fluktuation der Arbeitskräfte sei besonders hoch. Diese Erfahrung können wir nicht be-stätigen. Die Fluktuationsrate in unserem Werk in China ist nicht größer als die in den europäischen Märkten.

Wie beurteilen Sie den Austausch

zwischen Wissenschaft und Praxis bei

der Aus- und Fortbildung?

Francois: Wie weit Aus- und Fortbildung mit Unternehmen oder Laboratorien zu-sammenarbeiten, ist von Land zu Land unterschiedlich. Nach meinem Emp nden erledigen die Schweiz und Großbritannien hier einen guten Job, andere Teile Europas sind nicht so weit. Die Ausbildung meiner Tochter in Biochemie zum Beispiel hat ei-ne einjährige Arbeit in einem Laboratorium eingeschlossen. Das erleichtert den jungen Menschen den Übergang in die Praxis.

Die UNITED GRINDING Group präsentiert

sich selbst mit einer weltweit beständi-

gen hohen Qualität bei Produkten wie

bei Dienstleistungen. Wie erreichen Sie

das und was tun Sie dafür, dies auch

zukünftig zu erhalten?

Gaegauf: Wir liefern de nitiv weltweit die gleiche hohe Qualität. Das wird sicher-gestellt durch intensive Schulung, durch Prozessbeschreibungen und Arbeitsanwei-sungen. Was auch nicht fehlen darf, sind entsprechende Qualitäts-Audits, die welt-weit nach den gleichen Standards durchge-führt werden. Noch ein wichtiges anderes Thema: unsere Unternehmensphilosophie PuLs® (Präzision und Leidenschaft) mit den Zielen, Verschwendung zu minimieren und Abläufe kontinuierlich zu verbessern. Hiermit realisieren wir große Fortschritte in Bezug auf Prozessverbesserung und Ef zi-enzerhöhungen jeder Art. Das machen wir auch an sämtlichen Standorten weltweit.

Welche großen Herausforderungen

bestehen für multinationale Unternehmen

in der Zukunft? Wie können sich die

Führungskräfte darauf vorbereiten und

wer unterstützt sie?

Francois: Eine Folge der Globalisierung be-steht in einem härteren Wettbewerb; Märk-te verlangen entweder höhere Qualität oder niedrigere Preise. Die Sicherung der Quali-tät ist dabei eine große Herausforderung. Investitionen in Forschung und Entwicklung sind wichtig, um einen Qualitätsstandard zu halten. Sie helfen, Produkte konstant zu verbessern und erhöhen das Know-how im Unternehmen. Im Wesentlichen werden die Unternehmen erfolgreich sein, die in sich selbst Lösungen nden. Universitäten be n-den sich in keiner Wettbewerbsposition und können daher als ein Ort zum Vermitteln und Austauschen von Ideen verwendet werden. Das ist sicher hilfreich. Aber letztendlich steht jeder vor den gleichen Herausforde-rungen und diejenigen, die interne Lösun-gen nden, werden erfolgreich sein. º

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UNITED GRINDING GROUP A DAY WITH ...

Die Technikerin für Schleifversuche und Maschinenabnahmen bei BLOHM und JUNG in Hamburg liebt Herausforderungen: „Langeweile gibt es nicht in unserem Beruf.“ Wir begleiten sie einen Tag mit ihren Kollegen

FOTOGRAFIE: CHRISTIAN KERBER

EIN TAG MIT ...JANA WETTERMANN

ANKUNFT S-BAHN-STATION NETTELNBURG Der Hamburger Standort der Blohm Jung GmbH liegt im Stadtteil Bergedorf. Die junge Technikerin Jana Wettermann erreicht ihren Arbeitsplatz dank guter Verbindung schnell und unkompliziert mit öffentlichen Verkehrsmitteln.

PUNKT SIEBEN geht es los: Jana Wettermann betritt in Arbeitskleidung die Werkshalle und

begrüßt die anwesenden Kollegen.

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Motion 01.2016 29

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

SIE IST EINE ECHTE TEAMPLAYERIN: Jana Wettermann, Technikerin für Schleifversuche und Maschinenabnahmen bei BLOHM und JUNG in Hamburg, beweist bei Maschinenvorführungen und Schleifver-suchen viel technisches Geschick, Know-how und Selbstbewusst-sein. „An meine Fähigkeiten zu glauben, habe ich bei meinem Sport, dem Eishockey, gelernt“, erzählt die fröhliche Norddeutsche. Beim regelmäßigen Training stärkt sie nicht nur ihre körperliche Fitness, sondern lernt auch viel über Teamgeist, persönlichen Einsatz und Zielstrebigkeit. Die gelernte Industriemechanikerin begann ihre Laufbahn beim Schleifmittelhersteller Saint-Gobain in Norderstedt. Sie erarbeitete sich die Position der Versuchsschleiferin und begann in Abendkursen eine Fortbildung zur staatlich geprüften Technikerin für Maschinentechnik. Auch dieses Ziel erreichte sie und begann vor drei Jahren bei BLOHM und JUNG als Technikerin.

„Höchste Präzision ist bei der Maschinenabnahme gefordert“, erklärt Jana Wettermann. Und bei Schulungen muss sie darauf ach-ten, dass die Kunden anschließend sicher im Umgang mit der Ma-schine und der Steuerung sind. Ein Spagat? „Nein“, sagt sie und gibt gern Wissen an die Kunden weiter. Sie liebt den Austausch auch mit Geschäftspartnern anderer Nationalitäten: „Das ist eine echte Bereicherung.“

KONTAKT [email protected]

IN HALLE 21 bespricht sich Jana Wettermann mit ihrem Kollegen Manfred Staats. Ein Lenkritzel für eine chinesische Lkw-Lenkstan-ge soll präpariert werden. Hier kommt es auf höchste Präzision an. Je genauer der Schleifvorgang, umso präziser funktioniert später die Lenkung. Das Bauteil wird in eine PLANOMAT (unten) eingespannt und zum Schleifen vorbereitet.

ZWISCHENDURCH E-MAILS

CHECKEN im Büro. Auch das gehört zu ihrem Arbeitsalltag. Was ist vom Kunden gekom-men? Eine Kontur wird ausgedruckt und an der Maschine überprüft.

„JEDE SCHLEIFAUFGABE IST ANDERS UND STELLT IMMER WIEDER NEUE ANFORDERUNGEN. SO KOMMT WEDER LANGEWEILE NOCH ROUTINE AUF.“

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UNITED GRINDING GROUP A DAY WITH ...

BEI DER MONTAGE des Einricht geräts ist besondere Achtsamkeit nötig.Alles muss gesäubert und exakt xiert werden, damit die Schleifscheibe korrekt arbeitet.

DAS TEAMMEETING am Montag ist ein fester Termin. Was steht diese Woche an? Wer ist unterwegs? Wann ndet die nächste Schulung statt?

FEIERABEND! Um 16:30 endet der Arbeitstag von Jana Wettermann. Zur Entspannung trifft sie am Abend Freunde oder spielt Eishockey.

IN DER J600-HALLE

dokumentiert Jana Wettermann die Arbeit

an der Maschine.

AN DER J600 arbeitet sie gerne. Die Präzision der Maschine, die μ-genaue Konturen fertigt, begeistert die Technikerin.

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TOOLS &TECHNOLOGY

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

NEUES AUS DER UNITED GRINDING GROUP

INHALT

32 WALTER EWAG

Kombinationsbearbeitung aus

Schleifen, Lasern und Messen

34 STUDER WireDress®

Hochef ziente Abrichttechnologie

35 ShaftGrind von SCHAUDT

Lieferung nach China

EWAG LASER LINE ULTRA

Einsatz in Japan

36 BLOHM JUNG SmartCAM

Richtungsweisende Software

WALTER HELITRONIC

Neuer Ladertyp

37 MÄGERLE MGC

Für die Produktion von Wellpappe

Lasertechnologie: die Lösung zur wirtschaftlichen Bearbeitung ultraharter Qualitätswerkzeuge

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TOOLS & TECHNOLOGY

FÜR ULTRAHARTE FRÄSWERKZEUGE

WENN REINE SCHLEIFPROZESSE AN IHRE GRENZEN STOSSEN: Oft führt erst die Kombination aus Schleifen mit Erodier- und Lasertechnologien zum gewünschten Ergebnis, das abschließend durch das Messen des fertigen Produkts veri ziert wird. Mit ihren innovativen Maschinen-konzepten für das Schleifen, Erodieren, Lasern und Messen sowie mit zukunftsweisender Bedien-Software entwickeln WALTER und EWAG gemeinsam als Systemanbieter passgenaue Lösungen für die Werkzeugbearbeitung – auch für anspruchsvollste Materialien und Geometrien.

DIE KOMBINATION MACHT’SPräzisionswerkzeuge wie PKD-Fräser müssen extrem hohen Quali-tätsanforderungen entsprechen: eine hohe Maßhaltigkeit der Form, verlässliche Durchmesserstabilität und exzellente Rundlaufeigen-schaften sowie die Schneidkantenqualität und eine extrem geringe Ober ächenrauheit. Um all diese Qualitätsanforderungen zu erfül-len, emp ehlt sich die Kombination verschiedener Bearbeitungs-technologien: Schleifen des Trägermaterials und der Grundform der PKD-Schneide, Schlichten der Geometrien per Erodieren und Lasern der nalen Schneidengeometrien sowie die abschließende Quali-tätskontrolle durch Messen des fertigen Werkzeugs.

HÖCHSTE EFFIZIENZ DANK KOMBINATIONSBEARBEITUNG Stetig steigende Anforderungen an die Präzision und Ober ächengüte von industriellen Bauteilen führen zur Entwicklung immer komplexerer und genauerer Fräswerkzeuge aus neuen, nur schwer zu bearbeitenden ultraharten Werkstoffen

Bei der Herstellung eines PKD-Fräsers für die Bearbeitung von Aluminium wird beispielsweise zunächst ein gesintertes Hart-metallwerkzeug mit einem Durchmesser von 20 Millimetern rund-geschliffen. Anschließend folgt das Schleifen der Spanräume. Für diese Schritte ist eine Werkzeugschleifmaschine mit einer hohen Spindelleistung von mindestens neun Kilowatt nötig. Für den fol-genden Bearbeitungsschritt – das Schleifen der Plattensitze in den Hartmetallkörper – wird dagegen aufgrund der eingesetzten kleinen Schleifstifte eine hohe Drehzahl benötigt.

ERODIEREN UND SCHLEIFEN IN EINEM ARBEITSGANGBeide Anforderungen erfüllt die Two-in-One-Erodier- und Schleifma-schine HELITRONIC POWER DIAMOND mit Hochfrequenzspindel von WALTER. Sie bearbeitet komplexe Geometrien mit je drei Rota-tionselektroden und Schleifscheiben auf einer Riemenspindel voll-automatisch in einer Aufspannung. Vor dem Löten der PKD-Platten auf den Hartmetallträger müssen die Toleranzen überprüft werden – idealerweise kommt dafür eine Messmaschine wie die WALTER HELICHECK zum Einsatz. Die CNC-Messmaschinen dieser Serie arbeiten vollautomatisch, berührungslos, verschleißfrei und prä-zise. Damit das Lot Grundkörper und Trägermaterial zuverlässig

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

Schleifen/Erodieren + Lasern + Messen: Die Kombination der Technologien führt zum Erfolg

verbinden kann, werden die PKD-Platten zum Löten annähernd auf Graphitisierungstemperatur erhitzt. Vor der weiteren Bearbeitung der PKD-Schneiden wird das fast fertige Werkzeug noch einmal ge-reinigt. Danach erfolgt das Erodieren (Schlichten) sämtlicher Stufen und Pro le am PKD mit einem de nierten Aufmaß für die anschlie-ßende Laserbehandlung. Auch hierfür bietet sich die HELITRONIC POWER DIAMOND an.

LASERN DER SCHNEIDKANTEDie abschließende Schleif- oder Erodierbearbeitung von PKD-Schnei-den wurde in den letzten Jahren stetig optimiert und die Prozesszeiten wurden verkürzt. Dennoch lassen sich mit beiden Verfahren Korn-ausbrüche und damit eine gewisse Schartigkeit der Schneide nicht vermeiden. Daher wird bei der Herstellung von Stufen- beziehungs-weise Pro lwerkzeugen mit konkaven Radien wie dem PKD-Fräser im Beispiel die Kombination aus Erodieren und anschließendem Vere-deln der Schneidkante durch die Laserbearbeitung auf der EWAG LA-SER LINE ULTRA gewählt. Die exible Maschine nutzt das noch relativ junge Verfahren der Laserbearbeitung mittels Ultrakurzpuls laser. Die Laserstrahlung mit sehr hohen Spitzen im Bereich von Pikosekun-denpulsen schneidet die Diamantkörner präzise und wärmefrei, ohne

sie mechanisch zu belasten. Auf diese Weise lassen sich überragend hohe Ober ächengüten erzielen. Zudem können dank der Lasertech-nologie heute auch konkave Schneidengeometrien und kleine Radien an den Pro linnenecken realisiert sowie bisher nahezu unbearbeitba-re Materialien wie chemisch abgeschiedener Diamant (CVD-D) oder monokristalliner Diamant (MKD) verarbeitet werden.

PROZESSEFFIZIENZ UND PRODUKTQUALITÄT STEIGERNSo hat jede Technologie ihre Berechtigung: Bei der Bearbeitung des Hartmetallträgers sind Schleifen und Erodieren im Vorteil, da sie hohe Abtragsraten in kurzer Zeit erzielen. Auch für die Fertigung der Grobform der PKD-Schneiden bieten sich beide Verfahren an. Bei der nalen Veredelung der Schneide spielt der Laser seine Vorzü-ge aus. Und schließlich kann mit der Messmaschine nal überprüft werden, ob die vorgegebenen Fertigungstoleranzen eingehalten wurden. Werden die drei Technologien clever miteinander kombi-niert, steigern sie massiv die Ef zienz des Herstellungsprozesses und die Qualität der gefertigten Werkzeuge.

KONTAKT [email protected]

„MIT DER KOMBINATIONS BEARBEITUNG LÄSST SICH DIE EFFIZIENZ DEUTLICH STEIGERN.“Claus Dold, Leiter Prozesstechnologie / Produkt Manager Laser bei EWAG

DIE FERTIGUNGSSCHRITTE UND MASCHINEN AUF EINEN BLICK1. Rundschleifen und Spanräume schleifen

→ WALTER Two-in-One-Erodier- und SchleifmaschineHELITRONIC POWER DIAMOND

2. Plattensitze schleifen → HELITRONIC POWER DIAMOND mit HF-Spindel

3. Kontrollieren der Rohlingsmaße → WALTER HELICHECK Messmaschine

4. Löten der ausgeschnittenen PKD-Platten in die Plattensitze

5. Erodieren (Schlichten) sämtlicher Stufen und Pro le am PKD mit einem de nierten Aufmaß für das Lasern → HELITRONIC POWER DIAMOND

6. Veredeln der Schneide mit Abtrag des Aufmaßes, damit die geforderte Qualität erreicht werden kann → EWAG LASER LINE ULTRA

7. Messen der geforderten Maß- und Formgenauigkeiten → WALTER HELICHECK Messmaschine

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STUDER-WireDress®: Abrichten bei voller Schleifscheiben-geschwindigkeit (bis 140 Meter/Sekunde)

TOOLS & TECHNOLOGY

NEUE ABRICHTTECHNOLOGIE FÜR METALLGEBUNDENE SCHLEIFSCHEIBENDie integrierte elektroerosive Abrichttechnologie STUDER-WireDress® eröffnet neue Möglich-keiten beim Schleifen mit metallgebundenen Schleifscheiben und senkt die Nebenzeiten deutlich

METALLGEBUNDENE SCHLEIFSCHEIBEN würden viele Unternehmen gerne einsetzen, wenn nur die Frage des Abrichtens zufriedenstellend ge-klärt wäre. Metallbindungen bieten zahlreiche Vorteile: Sie eignen sich speziell fürs Bearbeiten schwer zerspanbarer Werkstoffe wie hochlegierte, gehärtete Stähle, Hartmetalle und Keramiken. Metall-gebundene Schleifscheiben bestehen aus einer gesinterten metalli-schen Matrix mit eingebetteten Diamant- oder CBN-Körnern (CBN = kubisch kristallines Bornitrid). Sie sind besonders form- und tem-peraturbeständig, leiten Prozesswärme schnell ab und erzielen sehr hohe Zerspanungsleistungen und Standzeiten, weil die Metallbin-dung die Schleifkörner sehr gut festhält.

Allerdings lassen sich Metallbindungen nur bedingt abrichten, feingliedrige Pro le sind nicht realisierbar und die harten Schleif-körner in ihrer zähen Bindung nutzen die Abrichtscheiben stark ab. Zudem besitzen metallgebundene Schleifscheiben nach dem Abrichten bisher nur eine durchschnittliche Schnittigkeit, da die er-reichbaren Kornüberstände zu niedrig sind.

INTEGRIERTES ABRICHTEN DURCH DRAHTEROSIONMit der neuen WireDress®-Abrichttechnologie entwickelte STUDER nun ein Verfahren, das nach dem Prinzip der Drahterosion arbeitet. Das Abrichtgerät ist vollständig in die Schleifmaschine und deren Steuerung integriert. Der Materialabtrag erfolgt berührungslos durch extrem kurze, schnell aufeinanderfolgende Gleichstrom-pulse, die im Spalt zwischen Draht-Elektrode und Schleifscheibe im Schleiföl eine Entladung erzeugen. Dabei werden winzige Be-reiche der Metallbindung der Schleifscheibe geschmolzen und als kleine Partikel vom Schleiföl aus dem Spalt gespült. Das Ergebnis

ist ein sehr hoher Kornfreistand – und damit eine besonders schnit-tige Schleifscheibe. Durch den hohen Kornfreistand gelangt mehr Schleiföl in den Schleifspalt. Der Vorschub steigt bei geringerer Werkstückabdrängung. Die Abrichtintervalle verlängern sich. Die Nebenzeiten sinken.

70 % SENKT WIREDRESS® den Schleifscheibenverschleiß.

UM

VORTEILE AUF EINEN BLICK

kein Verschleiß am Abrichtwerkzeug

kleinere und komplexere Geometrien möglich

höhere Schlei eistung durch Einsatz von

metallgebundenen Schleifscheiben

höchste Pro lpräzision

Der Abrichtvorschub beträgt in der Regel 15 bis 25 Millimeter pro Minute. Auf der Schleifscheibe werden dabei weitgehend freie Geometrien und fein gegliederte Konturen mit Innenradien von 0,2 Millimetern und Außenradien von 0,05 Millimetern erzeugt. Die Abtragsrate an der Metallbindung erreicht bis zu 80 mm³/min.

Der Anwender kann die Vorteile metallgebundener Schleif-scheiben beim Schruppen und Schlichten in vollem Umfang aus-nutzen. Selbst erfahrene Schleiftechnologen zeigten sich über-rascht von dem enormen Potenzial der Technologie. Denn mit ihr lassen sich Werkstücke um 30 Prozent schneller und damit tat-sächlich wirtschaftlich fertigen. Auf diese Weise amortisiert sich das innovative Abrichtsystem in weniger als einem Jahr.

KONTAKT [email protected]

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Motion 01.2016 35

VORTEILE AUF EINEN BLICK

höchste Präzision ohne

Hitzeerzeugung durch Pico

Laser Technologie

langlebige Werkzeuge durch

homogene Schnittkanten

und hohe Ober ächenqualität

hochkomplexe Geometrien

entstehen schnell und in

bester Qualität

verbessert die Qualität von

CBN-Werkzeugen

große Flexibilität durch

integrierte Automation,

Ultrakurzpuls-Lasertechnik,

3D-Programmierung und

Kinematik

FÜR LKW-GETRIEBEWELLEN Rundschleifer Schaudt Mikrosa GmbH liefert ShaftGrind nach China

HÖCHSTE SCHNEIDKANTEN- QUALITÄTEN DURCH LASERBEARBEITUNG Die japanische Toyo Corporation betreibt zwei LASER LINE ULTRA zur Werkzeugbearbeitung

AN EINEN GROSSEN LKW-HERSTELLER lieferte die Schaudt Mikrosa GmbH Ende 2015 eine ShaftGrind für den chinesischen Markt. Das Unternehmen bearbeitet da-mit Getriebewellen.

„Die besondere Herausforderung lag für uns im Werkstückgewicht und in der hinsichtlich Maßhaltigkeit und Rundlauf schwankenden Rohteilquali-tät“, erklärt Hans Renz aus der Verfah-rensentwicklung der Schaudt Mikrosa

GmbH. Für die sichere Werkstückmit-nahme sorgen ein Stirnmitnehmer und ein stabiler Pinolenreitstock. Eine An-schnitterkennung über die Leistungs-aufnahme der Klappspindel und ein Ul-traschallmikrofon an der Hauptspindel kompensieren die Maßschwankungen der Werkstücke.

KONTAKT [email protected]

DIE TOYO CORPORATION betreibt zwei EWAG LASER LINE ULTRA zum Nachschärfen von Reibahlen, Schaftfräsern und Bohrern mit Schnei-den aus kubisch kristallinem Bornitrid (CBN) und polykristallinem Dia-mant (PKD). Die beiden exiblen Highend-Laserbearbeitungsanlagen verwenden modernste Ultrakurzpuls-Lasertechnik für die schonen-de und wärmefreie Bearbeitung aller gängigen Schneidstoffe. Selbst hochkomplexe Geometrien können in nur einer Aufspannung in höchs-ter Ober ächengüte realisiert werden – auch bei geschichteten Mate-

rialien wie beispiels weise PKD-Schneiden auf Hartmetall. Dabei werden sowohl Schneidkanten als auch Frei ächen und Spanbrechergeometrien bearbeitet.

„Mit dem Einsatz der beiden LASER LINE ULTRA konnten wir die Qualität unserer CBN-Werkzeuge maßgeblich verbessern und gleichzeitig die Bear-beitungsgeschwindigkeit steigern. Die Schneidkantenqualität ist deutlich höher, die Zahl der Kornausbrüche und damit

die Frei ächenrauheit sind dagegen wesentlich geringer als bei einer herkömmlichen Schleifbearbeitung“, er klärt Tadaaki Imaizumi von der TOYO Corporation. Auch bietet die LASER LINE ULTRA mit ihrer Kinematik, 3D-Programmierung, Ultrakurzpuls-Lasertechnik und in-tegrierten Automation ein Höchstmaß an Flexibilität.

KONTAKT [email protected]

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

MITARBEITER INSGESAMT beschäftigt die Toyo Corpo-ration. Sie ist ein weltweit operierendes Handels-unternehmen und hat ihren Hauptsitz in Kariya City in der Präfektur Aichi.

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Open House: Im April stellte die TOYO Corporation die Lasertechnik der LASER LINE ULTRA vor Publikum unter Beweis.

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TOOLS & TECHNOLOGY

IMMER SCHÖN FLEXIBEL BLEIBEN! SmartCAM, das Softwarepaket für die CAD/CAM-Kopplung, macht die PROKOS XT zu einer ef zienten Produktionslösung für die Kombinationsbearbeitung von Turbinenteilen

IHRE SPEZIELLEN VORZÜGE SPIELT die Softwarelösung insbesondere in der Komponentenfertigung für die Turbinenindustrie aus. Diese Zulieferbetriebe bearbeiten ein ständig wechselndes Teilespektrum und benötigen entsprechend exible Maschinen- und Software-lösungen. SmartCAM trägt hier zu einer maßgeblichen Reduzie-rung der Einrichtungszeiten beim Wechsel von einem Turbinenteil zum nächsten bei. Denn die durchzuführenden Schleif-, Bohr- und Fräsoperationen lassen sich bereits bei der Projektierung des neuen Werkstücks berücksichtigen. So können beispielsweise unter Zuhil-fenahme des CAD-Maschinenmodells Kollisionsprüfungen durch-geführt werden, bevor das fertige Bearbeitungsprogramm auf die Maschine überspielt wird.

„Auf diese Weise hilft SmartCAM, Fehler bei der Auslegung des werkstückspezi schen Toolings zu vermeiden. Zugleich beschleunigt

„SMARTCAM REDUZIERT DIE RÜST- UND NEBENZEITEN

BEI DER KOMBINATIONS-BEARBEITUNG VON

TURBINENTEILEN DEUTLICH.“Arne Hoffmann, Leiter Projektierung und Technologie

bei der Blohm Jung GmbH

SmartCAM die Einrichtung der Maschine für ein neues Werkstück und kann damit die Inbetriebnahmezeit halbieren“, erklärt Arne Hoffmann, Leiter Projektierung und Technologie bei der Blohm Jung GmbH.

Darüber hinaus optimiert die Software die Bewegungen zwi-schen den Operationen und reduziert so die Nebenzeiten des Schleifprogramms. Das hilft dem Anwender, bereits im Vorhinein eine realistische Aussage über die zu erwartenden Prozesszeiten zu treffen. Der Maschinenbediener kann wie gewohnt alle Prozess-parameter oder die Schnittaufteilung direkt an der Maschine ändern. Diese Abwandlungen können an das Programm zurückgespielt und in der CAM-Werkzeugdatenbank gespeichert werden.

KONTAKT [email protected]

SmartCAM gestattet, alle Prozessparameter schon in der Projektierungsphase zu berücksichtigen

Der neue Lader benötigt für einen Werkzeugwechsel nur 27 Sekunden

PLATZSPARENDE AUTOMATISIERUNGSLÖSUNG Für drei Maschinen der HELITRONIC-Baureihe bietet WALTER einen neuen Ladertyp an

DIE NEUE, KOSTENGÜNSTIGE AUTOMATISIERUNGSLÖSUNG Top-Lader ist in den Arbeitsraum integriert. Der platzsparende Lader benötigt daher keine zusätzliche Stell äche. Der Top-Lader ist mit einem Schwenkarm mit Einzelgreifer ausgestattet und nutzt die üblichen WALTER-Roboter paletten – je eine für die Rohlinge und eine für die fertigen Werkzeuge. Je nach Werkzeugdurchmesser können diese Paletten mit bis zu 500 Werkzeugen bestückt werden. Ein zum Patent angemeldetes elektrisches Teaching erlaubt das auto-matische Einrichten der Werkzeug paletten.

KONTAKT [email protected]

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

PRODUKTION VON WELLPAPPE FÜR KARTONAGEN Riffelwalzen für die Herstellung von Wellpappe müssen hohen Anforderungen an Präzision und Walzenrundheit genügen

BEI DER HERSTELLUNG VON WELLPAPPE laufen befeuchtete, angewärmte Papierbahnen durch beheizte, ineinandergreifende Präge- bezie-hungsweise Riffelwalzen, werden dadurch in Form gebracht und anschließend verklebt. Das Pro l mit Tiefen zwischen 0,8 und 6 Milli-metern wird in die Walze eingeschliffen. Der Walzenabtrag kann da-bei bis zu 70 Kilogramm Material ausmachen. Riffelwalzen sind gro-ße, schwere Werkstücke mit einem Durchmesser bis 620 Millimeter, einer Länge bis 4500 Millimeter und einem Gewicht bis vier Tonnen. Die Anzahl der Pro lrillen auf der Walze schwankt je nach Pro lart zwischen 100 bei einem Grobpro l und 500 bei einem Feinstpro l.

GROSSE PROZESSSTABILITÄTDie Anforderungen an die Prägewalzen sind hoch: Rundheit max. 0,015 mm am Walzenende und 0,02 mm

in der Walzenmitte Zylindrizität max. 0,03 mm über die gesamte Walzenlänge Bombierung bis 0,65 mm (max. Abweichung 0,03 mm) Geradheit der Rillen 0,01 mm Pro lformgenauigkeit 0,01 mm maximaler Teilungsfehler von Zahn zu Zahn 0,01 mm Summenteilungsfehler maximal 0,03 mm

Die Maschinen für das Schleifen der Walzen müssen diesen An-sprüchen genügen – und zwar mit großer Prozessstabilität über die gesamte Bearbeitungsdauer von bis zu zwölf Stunden. Zudem wird eine hohe Zerspanungsleistung gefordert.

Mit der MGC konzipierte MÄGERLE eigens ein Schleifzentrum mit optimierten, werkstückspezi schen Tischaufbauten für die Bearbei-tung aller aktuellen Riffelwalzen-Typen. Die stabile Fahrständerma-schine verfügt über eine hohe Spindelleistung von 75 Kilowatt und lässt sich exibel an die Bearbeitungsaufgabe anpassen. Für das Schleifen der Walzenpro le stattete MÄGERLE die Grundmaschine mit einem Teileapparat zur Ankopplung des Werkstücks und zwei linear verstellbaren Lünetten aus. Dies hilft, Fluchtungsfehler zu kompensieren und Teilungsfehler zu vermeiden.

BEARBEITUNGSZEIT UNTER NEUN STUNDENUm die Walzen ohne einen Scheibenwechsel fertigen zu können, werden Schleifscheiben mit einem Durchmesser von 750 Millime-tern und einem hohen Abnützungsbereich verwendet. So reichen dank der überlegenen Schleiftechnologie von MÄGERLE heute we-niger als neun Stunden, um eine Walze vom vollen Durchmesser bis zum fertigen Pro l zu schleifen. Dabei sichern ein Kühlgerät mit Wärmetauscher und ein Hydrostatikaggregat die thermische Stabi-lität über die gesamte Dauer der Bearbeitung. Dazu trägt auch eine speziell konzipierte Kühlmittelreinigungsanlage bei, die zudem das hohe Späneaufkommen sicher und ohne Klumpenbildung aus der Maschine schleust.

KONTAKT [email protected]

Riffelwalzen sind extrem große, schwere Werkstücke: Sie messen bis 4,5 Meter und wiegen bis vier Tonnen

SPEZIELLE NC-PROGRAMME

Gleichlauf- / Gegenlaufschleifen mit kontinuier-

lichem Abrichten, Intervallabrichten oder mit

Tischabrichten und frei de nierbarer Bombierung

Möglichkeit für Einzel- oder Mehrrillenpro le

auf der Schleifscheibe

verschiedene Indexierstrategien wie kontinuier-

licher Index, Pendelindex, Musterindex etc.

bedienergerechte Eingabemasken für die

Werkstückabmessungen und die Schleif- und

Abrichtparameter

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Immer in Bewegung: die japanische Gesellschaft.Rechts: Fusako Funai von Walter Ewag Japan K.K.

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

JAPAN

HÖCHSTE QUALITÄT FÜR EINEN HART UMKÄMPFTEN MARKTEin kulturelles Zentrum mit jahrtausendealter Tradition, ein Wirtschaftsstandort mit ökonomischer Macht und innovativem Potenzial – Japan ist ein faszinierendes, von außen manchmal widersprüchliches Land. Die UNITED GRINDING Group ist seit Langem auf dem anspruchsvollen Markt vertreten

TEXT: STEPHEN FORSTER

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UNITED GRINDING GROUP INTERNATIONAL

das vorbeugende Wartungsmaßnahmen auf jährlicher Basis durchführt“, erklärt Hirayama. „Das hilft uns, die Beziehung zum Kunden zu stärken.“

WALTER EWAG BEI NAGOYAAuch Walter Ewag Japan K.K. sucht die Nähe zu den Kunden. Das Unternehmen betreibt ein Vertriebs- und Servicezentrum in Anjō, in der Aichi-Präfektur, nicht weit von Na-goya entfernt. Diese Stadt ist die viertgrößte Japans und ein wichtiges Produktionszen-trum. Die Präfektur Aichi verfügt über eine

WENN IM NOVEMBER 2016 die 28. Japan Inter-national Machine Tool Fair (JIMTOF2016), eine der größten Ausstellungen ihrer Art in Asien, die Pforten öffnet, blickt die Welt des Maschinenbaus auf das Land der aufgehen-den Sonne. Schon vor über 75 Jahren liefer-te STUDER seine erste Maschine ins Land. Seither hat die UNITED GRINDING Group über 1000 Maschinen nach Japan geliefert und kontinuierliche Anstrengungen unter-nommen, um die äußerst anspruchsvollen Bedürfnisse dieses hochselektiven Marktes zu erfüllen, der der zweitgrößte Schleifma-schinenmarkt der Welt ist.

Seit 1999 unterhält die Fritz Studer AG ein Büro in Tokio und betreibt aktuell ein Ser-vice- und Vertriebsbüro, um die größtmögli-che Nähe zu ihren Kunden zu gewährleisten. Es liegt im Bezirk Ōta, einem Industriegebiet am südlichen Stadtrand. Ōta ist einer von 23 Bezirken Tokios und Heimat von unge-fähr 5000 kleinen Industrie unternehmen. „Etwa 30 Prozent unserer Kunden sind klei-ne Unternehmen, große machen ungefähr 70 Prozent aus“, erläutert Hajime Hirayama, Service Manager bei StuderTEC K.K.

STUDER IN TOKIODer japanische Markt für Schleifmaschinen ist komplex: Da Unternehmen vor Ort gene-rell eher lokale Lieferanten bevorzugen, n-den nicht-japanische Unternehmen schwer einen Einstieg. Die UNITED GRINDING Group wird bei ihrem Marktauftritt allerdings von einem Faktor unterstützt – der allgemei-nen Wahrnehmung ihrer hervorragenden Qualität. „STUDER gilt als der führende Hersteller von Rundschleifmaschinen“, er-klärt Hirayama. Die einfache Bedienbarkeit und vielseitige Einsetzbarkeit hätten den Maschinen zu hohem Ansehen verholfen, so Hirayama weiter. „Unsere Maschinen ge-nießen ein hohes Ansehen. Wenn Sie eine Maschine kaufen, können Sie diese jahr-zehntelang einsetzen.“

Durch diesen langen Produktionsein-satz kommt der Maschinenbetreuung und Serviceleistung eine besondere Bedeutung zu. „Die Erwartungen unserer Kunden sind hoch“, betont Hirayama. „Die Kunden wün-schen sich eine hervorragende Betreuung; der Aufbau einer guten Beziehung ist für uns entscheidend.“ Eine Möglichkeit, mit der STUDER die Beziehungen zu seinen Kunden vertiefen kann, besteht in der Präventivwar-tung. „Wir sind das einzige Unternehmen,

„UNSERE KUNDEN LEGEN VIEL WERT AUF QUALITÄT UND GUTEN SERVICE.“Fusako Funai, Sales Administrator, Walter Ewag Japan K.K.

der weltweit höchsten Konzentrationen an Unternehmen aus der Automobilindustrie und verwandten Bereichen. Unter diesen Firmen be nden sich Toyota und Nissan, de-ren Lieferanten zu den Kunden von WALTER und EWAG in Japan gehören.

Walter Ewag Japan K.K. betreibt ein voll ausgebautes Vertriebs- und Servicezentrum mit eigenem Showroom. Das Unterneh-men setzt vermehrt auf kleine Firmen, was die Bedeutung von kleinen Lieferanten in der japanischen Automobilindustrie wider-spiegelt: „Unser Kundenstamm besteht zu

Die Rundschleifer der UNITED

GRINDING Group sind vor Ort im

Tokioer Industrie-gebiet Ōta

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MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

LIFESTYLE ESSENDie japanische Hauptstadt ist die „Stadt mit den weltweit bes-ten Lebensmitteln“. Als solche zeichnete das internationale Genießermagazin Saveur Tokio aus. 2010 über ügelte die japanische Metropole Paris als die Stadt mit den meisten Res-taurants mit Michelin-Sternen und inzwischen übertrumpft Tokio die französische Hauptstadt mit mehr als doppelt so vie-len Top-Restaurants. Auch die zahlreichen Nudelimbisse, die Nahrung in sehr guter Qualität liefern, sind einen Besuch wert.www.saveur.com

OLYMPISCHE SOMMERSPIELE 2020In vier Jahren wird Tokio zum Gastgeber der Olympischen Spiele werden. Schon heute durchläuft die Stadt einen Prozess der infrastrukturellen Transformation, damit sie die große Menge an Besuchern aufnehmen kann, die nach To-kio strömen werden, um das größte Sportereignis der Welt zu genießen. http://www.olympic.org/tokyo-2020-summer-olympics NETZWERKENNETWORKING BEI PECHA-KUCHA-EVENTSIm Super Deluxe Club, neben dem Mori Art Tower, nden regelmäßig sogenannte Pecha-Kucha-Abende statt, bei de-nen sich die internationale Community Tokios mit Projekt-

entwicklern, Designern und Architekten austauscht. Pecha Kucha ist ein straffes Präsentationsformat, das vom Archi-tektenpaar Astrid Klein und Mark Dytham 2003 in Tokio entwickelt wurde. Heute nden Pecha-Kucha-Events welt-weit in 800 Städten statt.http://www.mori.art.museum/eng/http://www.pechakucha.org/

MESSENIVR – 3D & VIRTUAL REALITY EXPO (22. – 24. JUNI 2016)Die Industriemesse, die Virtual-Reality-Anwendungen im Industriebereich vorstellt, ndet in Odaiba statt. Dieses künstlich angelegte Festland in der Bucht von Tokio erreicht man mit einem computergesteuerten Monorail. Von Odai-ba bietet sich ein tolles Tokio-Panorama, dort liegt auch die Fuji-TV-Zentrale in einem futuristischen Gebäude des Star-architekten Kenzō Tange.http://www.ivr.jp/en

JIMTOF (17. – 22.11.2016)Die Japan International Machine Tool Fair im Tokyo Inter-national Exhibition Center ist eine der größten Werkzeug-maschinenmessen in Fernost. Auch die UNITED GRINDING Group wird hier vertreten sein.www.jimtof.org/en

TOKIO – FÜR BUSINESS UND FREIZEIT

Jahrtausende alte Kultur: die Geisha-Tradition, die Teezeremonie und der Pagoden-stil der Tempel-bauten

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42 Motion 01.2016

UNITED GRINDING GROUP INTERNATIONAL

„IHRE VIELSEITIGKEIT UND EINFACHE BEDIEN BARKEIT HAT UNSEREN MASCHINEN ZU EINEM HOHEN ANSEHEN VERHOLFEN.“Hajime Hirayama, Service Manager, StuderTEC K.K

etwa drei Vierteln aus kleineren und zu gut einem Viertel aus großen Unternehmen“, erklärt Fusako Funai, die als Sales Adminis-trator für WALTER und EWAG tätig ist. Auch sie arbeitet mit anspruchsvollen Kunden zusammen: „Japanische Kunden legen viel Wert auf Qualität und guten Service.“

Und die Produkte und Lösungen von WALTER und EWAG genießen ein hohes Ansehen im japanischen Markt. „Unsere Maschinen sind äußerst exibel: Sie können jedes Produkt herstellen“, erläutert Funai. Ein wichtiger High-End-Markt ist Japan auch etwa für die komplexe Laserbearbei-tungstechologie von EWAG.

DRITTGRÖSSTER HERSTELLER „Wir haben diese gute Reputation und unsere Maschinen besitzen den Ruf, sehr

zuverlässig zu sein“, bemerkt Funai. Des-halb konnte sich Walter Ewag Japan K.K. eine starke Position erarbeiten: „Wir sind der drittgrößte Hersteller von Werk-zeug-Schleifmaschinen auf dem japani-schen Markt“, gibt Funai an. WALTER und EWAG sind mit Spezialisten für Applikati-onen und Anwendungstechnik sowie mit Service- und Verkaufspro s vor Ort. Und die Unternehmen betreiben einen Showroom in Anjō. Woran man einmal mehr die Be-deutung des japanischen Marktes für das Unternehmen ablesen kann. º

Nah am Kunden ist Walter Ewag Japan K.K.

in Anjō bei Nagoya mit dem großen Vertriebs-

und Servicezentrum (o.) und seinem Showroom

Großstadtleben und Natur: die Skyline von Tokio vor dem heiligen Berg der Japaner, dem Fuji

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MOTION-KALENDER: DIE WICHTIGSTEN TERMINEDER NÄCHSTEN MONATE

Weitere Fachmessen nden Sie unter: www.grinding.ch

SEPTEMBER 2016

26.9. – 1.10.ITF, PLOVDIV, BG

JULI 2016

5.7. – 8.7.MTA VIETNAM,

HO CHI MINH CITY, VT

JUNI 2016

31.5. – 2.6.LASYS, STUTTGART, DE

7.6. – 10.6.MACH-TOOL, POSEN, PL

NOVEMBER 2016

15.11. – 18.11.PRODEX, BASEL, CH

17.11. – 22.11.METALEX, BANGKOK, TH

23.11. – 27.11.TMTS, TAICHUNG, TW

OKTOBER 2016

3.10. – 7.10.MSV (IMT), BRÜNN, CZ

4.10. – 6.10.TOOLEX, SOSNOWIEC, PL

6.10. – 8.10.METALEX, HO CHI MINH CITY, VT

11.10. – 16.10.MAKTEK, ISTANBUL, TK

SEPTEMBER 2016

12.9. – 17.9. IMTS, CHICAGO, USA

Die internationale Fachmesse IMTS

empfängt mehr als 2000 Aussteller auf

100 000 Quadratmetern. Im Fokus: neue

Technologien in der Fertigungstechnik.

www.imts.com

SEPTEMBER 2016

13.9. – 17.9. AMB, STUTTGART,

DEUTSCHLAND

Die AMB – Internationale Ausstel-

lung für Metallbearbeitung zählt

zu den Top 5 Messen weltweit für

die Zerspantechnik. Werkzeug-

maschinen, Präzisionswerkzeuge

und die zugehörige Peripherie für

die spanabhebende Metallbear-

beitung sind hier zu sehen.

Rund 1500 Aussteller aus 30

Ländern sowie 90 000 Besucher

werden erwartet.

www.messe-stuttgart.de/amb

JUNI 2016

22.6. – 26.6. CIMES,

PEKING, CHINA

Die 13. China International

Machine Tool & Tools Exhibition

ist die größte asiatische Werk-

zeugmaschinenmesse. 1300

Aussteller präsentieren hier das

Neueste aus High-End-Metall-

bearbeitung und industrieller

Automatisierung.

www.cimes.net.cn

12.10. – 15.10.TIB, BUKAREST, RO

18.10. – 20.10.SIANE, TOULOUSE, FR

NOVEMBER 2016

17.11. – 22.11. JIMTOF, TOKIO, JAPAN

Zum 28. Mal trifft sich die Branche zur

Internationalen Werkzeugmaschinenmesse

JIMTOF in Tokio. Die Organisatoren rechnen

durch die Erweiterung der Ausstellungs-

äche mit 140 000 Besuchern.

www.jimtof.org/jp

MÄGERLE BLOHM JUNG STUDER SCHAUDT MIKROSA WALTER EWAG

NOVEMBER 2016

3.11. – 4.11. OPEN HOUSE

UNITED GRINDING, SHANGHAI

Alle acht Marken der UNITED GRINDING Group stellen sich

beim Open House den Kunden in Shanghai vor. Unter anderem

präsentiert BLOHM die PROFIMAT MT und STUDER die S41.

Mit einer großen Palette an Schleif- und Messmaschinen ist der

Werkzeugschleifer WALTER vertreten.

SAVETHEDATE

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Page 44: 01 2016 motion de

Rücken 3,5 mm

MotionUnited Grinding Group AGJubiläumsstrasse 95

3005 Bern, Schweiz

Fon +41 31 356 01 11 Fax +41 31 356 01 12

[email protected]

Mägerle AG MaschinenfabrikAllmendstrasse 508320 Fehraltorf, SchweizFon +41 43 355 66 [email protected]

Blohm Jung GmbHKurt-A.-Körber-Chaussee 63–71 21033 Hamburg, DeutschlandFon +49 40 7250 [email protected]

Blohm Jung GmbHJahnstraße 80–8273037 Göppingen DeutschlandFon +49 7161 612 [email protected]

United Grinding (Shanghai) Ltd.1128, Tai Shun RoadAnting TownJiading DistrictShanghai 201814, ChinaFon +86 21 3958 [email protected]

United Grinding (Shanghai) Ltd.Beijing Branch Of ceRoom 202, Building 18Tower B, Universal Business ParkNo.10 Jiuxianqiao RoadChaoyang DistrictBeijing 100015, ChinaFon +86 10 8526 [email protected]

Fritz Studer AG3602 Thun, SchweizFon +41 33 439 11 [email protected]

Fritz Studer AG Lengnaustrasse 122504 Biel, SchweizFon +41 32 344 04 [email protected]

Schaudt Mikrosa GmbHSaarländer Straße 2504179 Leipzig, DeutschlandFon +49 341 4971 [email protected]

StuderTEC K.K.Matsumoto Bldg. 2F4-10-8, Omorikita, Ota-kuTokio 143-0016, JapanFon +81 3 6801 [email protected]

Walter Maschinenbau GmbHJopestraße 572072 Tübingen, DeutschlandFon +49 7071 9393 [email protected]

Ewag AGIndustriestrasse 44554 Etziken, SchweizFon +41 32 613 31 [email protected]

Walter Kuřim s.r.o.Blanenská 128966434 Kuřim, TschechienFon +420 541 4266 [email protected]

Walter Ewag Japan K.K.1st oor MA Park BuildingMikawaanjo-cho 1-10-14Anjo City 446-0056, JapanFon +81 556 71 [email protected]

FLACH- UND PROFIL

UNITED GRINDING Group International

RUND WERKZEUG

Walter Ewag Asia Paci c Pte. Ltd.25 International Business Park#01-53/56 German Centre609916 SingapurFon +65 6562 [email protected]

Walter Ewag UK Ltd.2 St. Georges Business Park, Lower Cape, Warwick CV34 5DRWarwickshire, GroßbritannienFon +44 1926 4850 [email protected]

Walter Ewag Italia S.r.l.Via G. Garibaldi, 4222070 Bregnano (CO), ItalienFon +39 31 7708 [email protected]

Walter Ewag do Brasil Ltda.Avenida XV de Agosto, 5-060 Jd. Leocádia18 085-290 Sorocaba, BrasilienFon +55 15 3228 [email protected]

United Grinding (Shanghai) Ltd.Chongqing Branch Of ce15-11 Building 4,No.18 Jinshan Road,Longxi Street, Yubei District, Chongqing 401147, ChinaFon +86 23 6370 [email protected]

United Grinding GmbHIndia Branch Of ceNo. 487 - D1 & D2A4th Phase, KIADB Main RoadPeenya Industrial AreaBangalore 560058, IndienFon +91 80 30257 612 [email protected]

United Grinding GmbHMoscow Of cePuschkinskaja nab., 8a119334 Moskau, RusslandFon +7 495 956 93 [email protected]

Irpd AGLerchenfeldstrasse 59014 St. Gallen, SchweizTel. +41 71 274 [email protected]

United Grinding North America, Inc.510 Earl Blvd.Miamisburg, OH 45342, USAFon +1 937 859 [email protected]

United Grinding North America, Inc.5160 Lad Land DriveFredericksburg, VA 22407, USAFon +1 540 898 [email protected]

United Grinding Mexico S.A. de C.V.Blvd. Bernardo Quintana No. 7001Of. 1003Querétaro, Qro. 76079, MexikoFon [email protected]

01.2016Das Kundenmagazin der

UNITED GRINDING Group

INDEPTH Fließmontage+ – Flexibilität auf der ganzen LinieINTERVIEW Märkte verstehen, Mitarbeiter quali zieren TOOLS & TECHNOLOGY Schleifen, Lasern, Messen – neue Technologien

Produktqualität und guter Service: Fusako Funai betreut Kunden als Sales Administrator bei Walter Ewag Japan K.K.

China und Japan – Chancen und Herausforderungen auf den beiden größten Schleifmaschinenmärkten der Welt

FOKUS ASIEN:DYNAMIK UND QUALITÄT

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