& wirtschaft mutter retten können» - lu-wahlen.ch · jenen auf dem migros-ice-tea. retten 90...

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9 Donnerstag, 25. August 2016 SMI 8199.8 (0.0%) DOW JONES 18 484.2 (–0.3%) EURO/CHF 1.09 USD/CHF 0.97 GOLD 41 327 Fr./kg ERDÖL 48.73 $/Fass Börse & Devisen POLITIK & WIRTSCHAFT Walter Scheel gestorben Berlin – Der ehemalige deutsche Bundespräsi- dent Walter Scheel († 97) ist tot. Er war Staatsoberhaupt von 1974 bis 1979 und schmiedete 1969 als FDP-Chef mit dem Sozialdemo- kraten Willy Brandt die erste Mit- te-Links-Koalition der BRD. Charles Vögele schliesst Läden Pfäffikon SZ – Um die Schweizer Modekette Charles Vögele steht es schlecht. Das Unternehmen fuhr im ersten Halbjahr 2016 einen Ver- lust von 26 Millionen Franken ein. Um zu sparen, würden Filialen in der Schweiz geschlossen und Personal abgebaut. Das Ausmass gab Vögele nicht bekannt. Bund hat mehr Geld Bern – Das Finanzdepartement rechnet für das Jahr 2016 mit ei- nem Überschuss von 1,7 Milliarden Franken. Budgetiert war ein Defizit von 500 Millionen Franken. Grund für das bessere Abschneiden seien «Sonderfaktoren», die auf die Ne- gativzinsen zurückzuführen sind. A usgerechnet die Migros geht wegen einer Eistee- Kopie gegen Lidl vor (BLICK berichtete). Der orange Riese wollte sich auch gestern nicht zum Rechtsfall äussern, auch nicht zu Umsatz- oder Ver- kaufszahlen seines Kult-Eistees. Fakt ist: Lidl bleibt hart und verkauft seinen blauen Ice Tea weiter. Koste es, was es wolle – zum Beispiel eine Auseinander- setzung vor Gericht. Eine solche läuft derzeit zwischen Migros und Coop. «Wir rechnen frühes- tens Mitte September mit einem Entscheid», sagt Coop-Spreche- rin Nadja Ruch. Weil Coops Ver- packung seiner Country-Riegel sich zu sehr an jene der Migros- Farmer-Riegel anlehnt, zog der orange Riese vor Gericht. Dass die Migros nun gegen Lidl los- geht, könnte einen weiteren Grund haben. Die Migros-Tochter Denner verkauft wie Lidl Eistee im 0,5-Li- ter-PET. Denner ver- langt elf Rappen mehr als Lidl, aber gleich viel wie die Migros für sei- nen Eistee. Nicht nur die Flasche ähnelt jener der Migros, auch die Angaben auf den Etiketten sind praktisch identisch – sogar das UTZ-Zertifikat prangt darauf. Denner orientiert sich am bes- ten im Markt, «die Rezeptur ist aber nicht jene des Migros-Eis- tees», sagt Sprecher Thomas Ka- derli. Ob der Eistee ebenfalls aus Bischofszell stammt, will Kader- li nicht sagen. Ein Hinweis fehlt auf der Denner-Flasche. Der Discounter verkauft sein Getränk natürlich mit dem Segen der Migros. «Denner gehört zur Migros-Gruppe, das heisst, wir klären diese Themen intern», heisst es. Ulrich Rotzinger «Sohn hätte die Mutter können» Anwalt Oskar Gysler kritisiert den Luzerner Polizei-Einsatz Anzeige Interview: Jessica von Dühren U rsula R.* († 65) könn- te noch le- ben. Davon ist ihr Sohn Daniel O.* (47) überzeugt. Der Gross- dealer war im März 2016 verhaftet wor- den, die geplante Hausdurchsuchung danach eskalierte und endete nach 19 Stunden mit zwei Schüssen. Ursula R. tötete erst ihre Katze, dann richtete sie sich selbst. So weit hätte es nicht kom- men müssen, glaubt Anwalt Os- kar Gysler (43). «Der Sohn hätte seine Mutter retten können», sagt er zu BLICK. Fest steht: Beim Einsatz lief einiges schief. Wie die SRF-«Rundschau» berichtet, stürmte die Sondereinheit Luchs auf Befehl der Luzer- ner Polizeiführung die Wohnung, obwohl ein anwesender Poli- zeipsychologe drin- gend davon abgeraten hatte. Der Experte war sicher, dass die Frau irgendwann erschöpft wäre und die Situation dann ohne Eskala- tion beendet werden könnte. Kurz nach dem Einsatz hat Gysler im Namen seines Man- danten Daniel O. Anzeige wegen fahrlässiger Tötung eingereicht. Das ausserkantonale Strafver- fahren gegen Polizeikomman- dant Adi Achermann und Kripo- chef Daniel Bussmann läuft. «Ich gehe davon aus, dass es zu einer Ver- urteilung wegen ei- nes Tötungsdeliktes kommt», sagt der Anwalt. Seine Frage: «Wieso zog man mei- nen Mandanten nicht bei?» Die- ser war wenige Stunden vor der Razzia festgenommen worden. Weil die Ermittler in der Alten Mühle in Malters eine Indoor- Hanfanlage vermuteten, sollte das Gebäude durchsucht werden. Ursula R. verschanzte sich und drohte mit Suizid. Den hätte der Sohn verhindern können, so Gys- ler. «Dass man ihn kurz nach der Festnahme nicht hinzugezogen hat, ist verständlich. Aber spätes- tens am nächsten Morgen hätte dies eine Option sein müssen.» Bis heute komme sein Man- dant nicht über den tragischen Tod der Mutter hinweg. «Er wird psychiatrisch betreut», sagt der Anwalt. Für Daniel O. habe es oberste Priorität, dass die Beam- ten zur Rechenschaft gezogen würden. In einer Video-Botschaft wandte sich gestern Abend der Luzerner Regierungsrat Paul Winiker an die Bevölkerung. Er warnte vor einer Vorverurteilung und verwies auf das laufende Verfahren. * Namen der Redaktion bekannt Anwalt Oskar Gysler vertritt den Sohn der Toten. Ursula R.* nahm sich während des Einsatzes das Leben. « Er kommt nicht über ihren Tod hinweg.» Anwalt Oskar Gysler Impressum Ringier AG, Verlag Blick-Gruppe Dufourstrasse 23, 8008 Zürich Tel. 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65 E-Mail [email protected] Chefredaktoren: Iris Mayer, Peter Röthlisberger, Felix Bingesser (Sport) Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen der Ringier AG gemäss Art. 322 Abs. 2 StGB: cash zweiplus ag, DeinDeal AG, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy Zürich AG, Geschenkidee.ch GmbH, Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG, Invest- haus AG, JobCloud AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, 2R MEDIA SA, MSF Moon and Stars Festivals SA, Ringier Africa AG, Ringier Axel Springer Media AG, Ringier Digital AG, Ringier Digital Ventures AG, Sat.1 (Schweiz) AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, The Classical Company AG, Ticketcorner Holding AG, Ringier France SA (Frankreich), Geschenkidee D&A GmbH (Deutschland), Ringier (Nederland) B.V. (Holland), Ringier Pacific Limited (Hongkong), Ringier China (China), Ringier Vietnam Com- pany Limited (Vietnam), IM Ringier Co., Ltd. (Myanmar) Steckt Migros im Denner-Eistee? Original vs. Kopie Die Daten auf der Denner-Flasche (rechts) sind praktisch identisch mit jenen auf dem Migros-Ice-Tea. retten 90 Lernende als Bäcker-Konditoren und Konditoren-Con- fiseure hat Urs Köppel bislang ausgebildet. Sein Lernender Lukas Keller hat ihn für den Preis des Zukunftsträgers ange- meldet. «Der Preis ist für mich eine besondere Wertschät- zung. Einerseits weil mich mit Lukas Keller ein gestandener Berufsmann und gelernter Koch anmeldete und andererseits weil die Ausbildung meine Herzensangelegenheit ist», freut sich der Lehrmeister des Jahres, Urs Köppel. Wie wichtig Köppel die Berufsbildung ist, zeigt sich verschie- denenorts. Wäre er Präsident der Schweiz, würde er die Be- rufslehre für alle obligatorisch erklären: «Jeder soll zuerst einen Beruf lernen, damit jeder spürt, wie sich Schwielen an den Händen anfühlen und damit jeder weiss, woher der Franken kommt.» Selber engagiert sich der Inhaber der Ro- manshorner Confiserie Köppel in überbetrieblichen Kursen oder nimmt Qualifikationsverfahren ab. «Alle Berufsleute sollen nach seinen Möglichkeit Lernende ausbilden», emp- findet Köppel die Berufsbildung als Pflicht am Berufsstand. Seinen Erfolg in der Ausbildung Lernender führt Köppel auf «Lob und Tadel» zurück, wie er selbst sagt. Sein Lernender Lukas Keller spricht von «fördern und fordern». Nur wenn Lernender und Lehrmeister ihr Bestes in die Arbeit geben, stelle sich Erfolg ein. Köppel verfolgt in seinem Betrieb einen klaren Ausbildungsplan. Ab der zweiten Arbeitswoche sind die Lernenden im Produktionsprozess integriert und über- nehmen dort Verantwortung. Die Anforderungen steigen mit dem Fortschreiten der Lehre bis zur Kür, dem Schaustück am Ende der 3-jährigen Ausbildung: «Als Projekt ist das Schaustück super. Es erfo deen, Planung, pröbeln mit unterschiedlichen Zutaten, handwerkliches Geschick und den Mut, andere zu fragen, wenn man selber nicht weiter- kommt.» Urs Köppel selber wäre gerne nochmals jung. «Ich bin 40 Jahre zu früh auf die Welt gekommen», sagt er lachend. «Heute ist das Wissen so saftig vorhanden wie nie zuvor. Wissensdurstige haben heutzutage alle Möglichkeiten der Welt.» Bleibt einzig seine Aufforderung an die Lehrer, das Wissen so erfrischend und attraktiv rüber zu bringen wie ein gelungenes Dessert. Confiserie Köppel AG, 8590 Romanshorn, www.konditorei-koeppel.ch Nominiert waren auch ... Isabella Frey, Gnädinger am Schaffhauserplatz, 8057 Zürich, www.gnaedingerplatz.ch Hermann Woodtli, Brioche, 3422 Kirchberg, www.baeckerei-brioche.ch Der Preis ist mit CHF 10’000.– dotiert. LEHRMEISTER DES J AHRES KATEGORIE: BÄCKER-KONDITOR-CONFISEUR Angemeldet durch den Lernenden Lukas Keller TRÄGERSCHAFT Fotos: Bruno Bolinger en Plan WWW.ZUKUNFTSTRAEGER.CH

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Page 1: & WIRTSCHAFT Mutter retten können» - lu-wahlen.ch · jenen auf dem Migros-Ice-Tea. retten 90 Lernende als Bäcker-Konditoren und Konditoren-Con-fiseureh at Urs Köppel bislang ausgebildet

9Donnerstag, 25. August 2016

SMI 8199.8 (0.0%) DOW JONES 18 484.2 (–0.3%) EURO/CHF 1.09 USD/CHF 0.97 GOLD 41 327 Fr./kg ERDÖL 48.73 $/Fass

Börse & Devisen

POLITIK& WIRTSCHAFT

Walter Scheel gestorbenBerlin – Der ehemalige deutsche Bundespräsi-dent Walter Scheel († 97) ist tot. Er war Staatsoberhaupt von 1974 bis 1979 und schmiedete 1969 als FDP-Chef mit dem Sozialdemo-kraten Willy Brandt die erste Mit-te-Links-Koalition der BRD.

Charles Vögele schliesst LädenPfäffikon SZ – Um die Schweizer Modekette Charles Vögele steht es schlecht. Das Unternehmen fuhr im ersten Halbjahr 2016 einen Ver-lust von 26 Millionen Franken ein. Um zu sparen, würden Filialen in der Schweiz geschlossen und Personal abgebaut. Das Ausmass gab Vögele nicht bekannt.

Bund hat mehr GeldBern – Das Finanzdepartement rechnet für das Jahr 2016 mit ei-nem Überschuss von 1,7 Milliarden Franken. Budgetiert war ein Defizit von 500 Millionen Franken. Grund für das bessere Abschneiden seien «Sonderfaktoren», die auf die Ne-gativzinsen zurückzuführen sind.

Ausgerechnet die Migros geht wegen einer Eistee-Kopie gegen Lidl vor

(BLICK berichtete). Der orange Riese wollte sich auch gestern nicht zum Rechtsfall äussern, auch nicht zu Umsatz- oder Ver-kaufszahlen seines Kult-Eistees.

Fakt ist: Lidl bleibt hart und verkauft seinen blauen Ice Tea weiter. Koste es, was es wolle – zum Beispiel eine Auseinander-setzung vor Gericht. Eine solche läuft derzeit zwischen Migros und Coop. «Wir rechnen frühes-tens Mitte September mit einem Entscheid», sagt Coop-Spreche-rin Nadja Ruch. Weil Coops Ver-packung seiner Country-Riegel sich zu sehr an jene der Migros-Farmer-Riegel anlehnt, zog der orange Riese vor Gericht. Dass die Migros nun gegen Lidl los-geht, könnte einen weiteren Grund haben. Die Migros-Tochter

Denner verkauft wie Lidl Eistee im 0,5-Li-ter-PET. Denner ver-langt elf Rappen mehr als Lidl, aber gleich viel wie die Migros für sei-nen Eistee. Nicht nur die Flasche ähnelt jener der Migros, auch die Angaben auf den Etiketten sind praktisch identisch – sogar das UTZ-Zertifikat prangt darauf.

Denner orientiert sich am bes-ten im Markt, «die Rezeptur ist aber nicht jene des Migros-Eis-tees», sagt Sprecher Thomas Ka-derli. Ob der Eistee ebenfalls aus Bischofszell stammt, will Kader-li nicht sagen. Ein Hinweis fehlt auf der Denner-Flasche.

Der Discounter verkauft sein Getränk natürlich mit dem Segen der Migros. «Denner gehört zur Migros-Gruppe, das heisst, wir klären diese Themen intern», heisst es. Ulrich Rotzinger

«Sohn hätte dieMutter können»Anwalt Oskar Gysler kritisiert den Luzerner Polizei-Einsatz

Anzeige

Interview: Jessica von Dühren

U rsula R.* († 65) könn-te noch le-

ben. Davon ist ihr Sohn Daniel O.* (47) überzeugt. Der Gross-dealer war im März 2016 verhaftet wor-den, die geplante Hausdurchsuchung danach eskalierte – und endete nach 19 Stunden mit zwei Schüssen. Ursula R. tötete erst ihre Katze, dann richtete sie sich selbst.

So weit hätte es nicht kom-men müssen, glaubt Anwalt Os-kar Gysler (43). «Der Sohn hätte seine Mutter retten können», sagt er zu BLICK. Fest steht: Beim Einsatz lief einiges schief. Wie die SRF-«Rundschau» berichtet, stürmte die Sondereinheit Luchs auf Befehl der Luzer-ner Polizeiführung die Wohnung, obwohl ein anwesender Poli-zeipsycho loge drin-gend davon abgeraten hatte. Der Experte war sicher, dass die Frau irgendwann erschöpft wäre und die Situation dann ohne Eskala-tion beendet werden könnte.

Kurz nach dem Einsatz hat Gysler im Namen seines Man-danten Daniel O. Anzeige wegen fahrlässiger Tötung eingereicht.

Das ausserkantonale Strafver-fahren gegen Polizeikomman-dant Adi Achermann und Kripo-chef Daniel Bussmann läuft. «Ich

gehe davon aus, dass es zu einer Ver-urteilung wegen ei-nes Tötungsdeliktes kommt», sagt der Anwalt.

Seine Frage: «Wie so zog man mei-

nen Mandanten nicht bei?» Die-ser war wenige Stunden vor der Razzia festgenommen worden. Weil die Ermittler in der Alten Mühle in Malters eine Indoor-Hanfanlage vermuteten, sollte das Gebäude durchsucht werden. Ursula R. verschanzte sich und drohte mit Suizid. Den hätte der

Sohn verhindern können, so Gys-ler. «Dass man ihn kurz nach der Festnahme nicht hinzugezogen hat, ist verständlich. Aber spätes-tens am nächsten Morgen hätte dies eine Op tion sein müssen.»

Bis heute komme sein Man-dant nicht über den tragischen Tod der Mutter hinweg. «Er wird psychi atrisch betreut», sagt der Anwalt. Für Daniel O. habe es oberste Priorität, dass die Beam-ten zur Rechenschaft gezogen würden.

In einer Video-Botschaft wandte sich gestern Abend der Luzerner Regierungsrat Paul Winiker an die Bevölkerung. Er warnte vor einer Vorverurteilung und verwies auf das laufende Verfahren.* Namen der Redaktion bekannt

Anwalt Oskar Gysler vertritt den Sohn der

Toten.Ursula R.* nahm

sich während des Einsatzes

das Leben.

«Er kommt nicht

über ihren Tod hinweg.»Anwalt Oskar Gysler

ImpressumRingier AG, Verlag Blick-Gruppe Dufourstrasse 23, 8008 ZürichTel. 044 259 62 62, Fax 044 259 66 65 E-Mail [email protected]: Iris Mayer, Peter Röthlisberger, Felix Bingesser (Sport)Bekanntgabe von namhaften Beteiligungen der Ringier AG gemäss Art. 322 Abs. 2 StGB: cash zweiplus ag, DeinDeal AG, Energy Schweiz Holding AG, Energy Bern AG, Energy Zürich AG, Geschenkidee.ch GmbH, Infront Ringier Sports & Entertainment Switzerland AG, Invest-haus AG, JobCloud AG, JRP Ringier Kunstverlag AG, 2R MEDIA SA, MSF Moon and Stars Festivals SA, Ringier Africa AG, Ringier Axel Springer Media AG, Ringier Digital AG, Ringier Digital Ventures AG, Sat.1 (Schweiz) AG, SMD Schweizer Mediendatenbank AG, The Classical Company AG, Ticketcorner Holding AG, Ringier France SA (Frankreich), Geschenkidee D&A GmbH (Deutschland), Ringier (Nederland) B.V. (Holland), Ringier Pacific Limited (Hongkong), Ringier China (China), Ringier Vietnam Com-pany Limited (Vietnam), IM Ringier Co., Ltd. (Myanmar)

Steckt Migros im Denner-Eistee?

Original vs. KopieDie Daten auf der Denner-Flasche(rechts) sind praktisch identisch mitjenen auf dem Migros-Ice-Tea.

retten

90 Lernende als Bäcker-Konditoren und Konditoren-Con-

fiseure hat Urs Köppel bislang ausgebildet. Sein Lernender

Lukas Keller hat ihn für den Preis des Zukunftsträgers ange-

meldet. «Der Preis ist für mich eine besondere Wertschät-

zung. Einerseits weil mich mit Lukas Keller ein gestandener

Berufsmann und gelernter Koch anmeldete und andererseits

weil die Ausbildung meine Herzensangelegenheit ist», freut

sich der Lehrmeister des Jahres, Urs Köppel.

Wie wichtig Köppel die Berufsbildung ist, zeigt sich verschie-

denenorts. Wäre er Präsident der Schweiz, würde er die Be-

rufslehre für alle obligatorisch erklären: «Jeder soll zuerst

einen Beruf lernen, damit jeder spürt, wie sich Schwielen an

den Händen anfühlen und damit jeder weiss, woher der

Franken kommt.» Selber engagiert sich der Inhaber der Ro-

manshorner Confiserie Köppel in überbetrieblichen Kursen

oder nimmt Qualifikationsverfahren ab. «Alle Berufsleute

sollen nach seinen Möglichkeit Lernende ausbilden», emp-

findet Köppel die Berufsbildung als Pflicht am Berufsstand.

Seinen Erfolg in der Ausbildung Lernender führt Köppel auf

«Lob und Tadel» zurück, wie er selbst sagt. Sein Lernender

Lukas Keller spricht von «fördern und fordern». Nur wenn

Lernender und Lehrmeister ihr Bestes in die Arbeit geben,

stelle sich Erfolg ein. Köppel verfolgt in seinem Betrieb einen

klaren Ausbildungsplan. Ab der zweiten Arbeitswoche sind

die Lernenden im Produktionsprozess integriert und über-

nehmen dort Verantwortung. Die Anforderungen steigen

mit dem Fortschreiten der Lehre bis zur Kür, dem Schaustück

am Ende der 3-jährigen Ausbildung: «Als Projekt ist das

Schaustück super. Es erfo deen, Planung, pröbeln mit

unterschiedlichen Zutaten, handwerkliches Geschick und

den Mut, andere zu fragen, wenn man selber nicht weiter-

kommt.»

Urs Köppel selber wäre gerne nochmals jung. «Ich bin 40

Jahre zu früh auf die Welt gekommen», sagt er lachend.

«Heute ist das Wissen so saftig vorhanden wie nie zuvor.

Wissensdurstige haben heutzutage alle Möglichkeiten der

Welt.» Bleibt einzig seine Aufforderung an die Lehrer, das

Wissen so erfrischend und attraktiv rüber zu bringen wie

ein gelungenes Dessert.

Confiserie Köppel AG, 8590 Romanshorn,

www.konditorei-koeppel.ch

Nominiert waren auch ...• Isabella Frey, Gnädinger am Schaffhauserplatz,

8057 Zürich, www.gnaedingerplatz.ch• Hermann Woodtli, Brioche, 3422 Kirchberg,

www.baeckerei-brioche.ch

Der Preis ist mit CHF 10’000.– dotiert.

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