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9Donnerstag, 25. August 2016
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Börse & Devisen
POLITIK& WIRTSCHAFT
Walter Scheel gestorbenBerlin – Der ehemalige deutsche Bundespräsi-dent Walter Scheel († 97) ist tot. Er war Staatsoberhaupt von 1974 bis 1979 und schmiedete 1969 als FDP-Chef mit dem Sozialdemo-kraten Willy Brandt die erste Mit-te-Links-Koalition der BRD.
Charles Vögele schliesst LädenPfäffikon SZ – Um die Schweizer Modekette Charles Vögele steht es schlecht. Das Unternehmen fuhr im ersten Halbjahr 2016 einen Ver-lust von 26 Millionen Franken ein. Um zu sparen, würden Filialen in der Schweiz geschlossen und Personal abgebaut. Das Ausmass gab Vögele nicht bekannt.
Bund hat mehr GeldBern – Das Finanzdepartement rechnet für das Jahr 2016 mit ei-nem Überschuss von 1,7 Milliarden Franken. Budgetiert war ein Defizit von 500 Millionen Franken. Grund für das bessere Abschneiden seien «Sonderfaktoren», die auf die Ne-gativzinsen zurückzuführen sind.
Ausgerechnet die Migros geht wegen einer Eistee-Kopie gegen Lidl vor
(BLICK berichtete). Der orange Riese wollte sich auch gestern nicht zum Rechtsfall äussern, auch nicht zu Umsatz- oder Ver-kaufszahlen seines Kult-Eistees.
Fakt ist: Lidl bleibt hart und verkauft seinen blauen Ice Tea weiter. Koste es, was es wolle – zum Beispiel eine Auseinander-setzung vor Gericht. Eine solche läuft derzeit zwischen Migros und Coop. «Wir rechnen frühes-tens Mitte September mit einem Entscheid», sagt Coop-Spreche-rin Nadja Ruch. Weil Coops Ver-packung seiner Country-Riegel sich zu sehr an jene der Migros-Farmer-Riegel anlehnt, zog der orange Riese vor Gericht. Dass die Migros nun gegen Lidl los-geht, könnte einen weiteren Grund haben. Die Migros-Tochter
Denner verkauft wie Lidl Eistee im 0,5-Li-ter-PET. Denner ver-langt elf Rappen mehr als Lidl, aber gleich viel wie die Migros für sei-nen Eistee. Nicht nur die Flasche ähnelt jener der Migros, auch die Angaben auf den Etiketten sind praktisch identisch – sogar das UTZ-Zertifikat prangt darauf.
Denner orientiert sich am bes-ten im Markt, «die Rezeptur ist aber nicht jene des Migros-Eis-tees», sagt Sprecher Thomas Ka-derli. Ob der Eistee ebenfalls aus Bischofszell stammt, will Kader-li nicht sagen. Ein Hinweis fehlt auf der Denner-Flasche.
Der Discounter verkauft sein Getränk natürlich mit dem Segen der Migros. «Denner gehört zur Migros-Gruppe, das heisst, wir klären diese Themen intern», heisst es. Ulrich Rotzinger
«Sohn hätte dieMutter können»Anwalt Oskar Gysler kritisiert den Luzerner Polizei-Einsatz
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Interview: Jessica von Dühren
U rsula R.* († 65) könn-te noch le-
ben. Davon ist ihr Sohn Daniel O.* (47) überzeugt. Der Gross-dealer war im März 2016 verhaftet wor-den, die geplante Hausdurchsuchung danach eskalierte – und endete nach 19 Stunden mit zwei Schüssen. Ursula R. tötete erst ihre Katze, dann richtete sie sich selbst.
So weit hätte es nicht kom-men müssen, glaubt Anwalt Os-kar Gysler (43). «Der Sohn hätte seine Mutter retten können», sagt er zu BLICK. Fest steht: Beim Einsatz lief einiges schief. Wie die SRF-«Rundschau» berichtet, stürmte die Sondereinheit Luchs auf Befehl der Luzer-ner Polizeiführung die Wohnung, obwohl ein anwesender Poli-zeipsycho loge drin-gend davon abgeraten hatte. Der Experte war sicher, dass die Frau irgendwann erschöpft wäre und die Situation dann ohne Eskala-tion beendet werden könnte.
Kurz nach dem Einsatz hat Gysler im Namen seines Man-danten Daniel O. Anzeige wegen fahrlässiger Tötung eingereicht.
Das ausserkantonale Strafver-fahren gegen Polizeikomman-dant Adi Achermann und Kripo-chef Daniel Bussmann läuft. «Ich
gehe davon aus, dass es zu einer Ver-urteilung wegen ei-nes Tötungsdeliktes kommt», sagt der Anwalt.
Seine Frage: «Wie so zog man mei-
nen Mandanten nicht bei?» Die-ser war wenige Stunden vor der Razzia festgenommen worden. Weil die Ermittler in der Alten Mühle in Malters eine Indoor-Hanfanlage vermuteten, sollte das Gebäude durchsucht werden. Ursula R. verschanzte sich und drohte mit Suizid. Den hätte der
Sohn verhindern können, so Gys-ler. «Dass man ihn kurz nach der Festnahme nicht hinzugezogen hat, ist verständlich. Aber spätes-tens am nächsten Morgen hätte dies eine Op tion sein müssen.»
Bis heute komme sein Man-dant nicht über den tragischen Tod der Mutter hinweg. «Er wird psychi atrisch betreut», sagt der Anwalt. Für Daniel O. habe es oberste Priorität, dass die Beam-ten zur Rechenschaft gezogen würden.
In einer Video-Botschaft wandte sich gestern Abend der Luzerner Regierungsrat Paul Winiker an die Bevölkerung. Er warnte vor einer Vorverurteilung und verwies auf das laufende Verfahren.* Namen der Redaktion bekannt
Anwalt Oskar Gysler vertritt den Sohn der
Toten.Ursula R.* nahm
sich während des Einsatzes
das Leben.
«Er kommt nicht
über ihren Tod hinweg.»Anwalt Oskar Gysler
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Steckt Migros im Denner-Eistee?
Original vs. KopieDie Daten auf der Denner-Flasche(rechts) sind praktisch identisch mitjenen auf dem Migros-Ice-Tea.
retten
90 Lernende als Bäcker-Konditoren und Konditoren-Con-
fiseure hat Urs Köppel bislang ausgebildet. Sein Lernender
Lukas Keller hat ihn für den Preis des Zukunftsträgers ange-
meldet. «Der Preis ist für mich eine besondere Wertschät-
zung. Einerseits weil mich mit Lukas Keller ein gestandener
Berufsmann und gelernter Koch anmeldete und andererseits
weil die Ausbildung meine Herzensangelegenheit ist», freut
sich der Lehrmeister des Jahres, Urs Köppel.
Wie wichtig Köppel die Berufsbildung ist, zeigt sich verschie-
denenorts. Wäre er Präsident der Schweiz, würde er die Be-
rufslehre für alle obligatorisch erklären: «Jeder soll zuerst
einen Beruf lernen, damit jeder spürt, wie sich Schwielen an
den Händen anfühlen und damit jeder weiss, woher der
Franken kommt.» Selber engagiert sich der Inhaber der Ro-
manshorner Confiserie Köppel in überbetrieblichen Kursen
oder nimmt Qualifikationsverfahren ab. «Alle Berufsleute
sollen nach seinen Möglichkeit Lernende ausbilden», emp-
findet Köppel die Berufsbildung als Pflicht am Berufsstand.
Seinen Erfolg in der Ausbildung Lernender führt Köppel auf
«Lob und Tadel» zurück, wie er selbst sagt. Sein Lernender
Lukas Keller spricht von «fördern und fordern». Nur wenn
Lernender und Lehrmeister ihr Bestes in die Arbeit geben,
stelle sich Erfolg ein. Köppel verfolgt in seinem Betrieb einen
klaren Ausbildungsplan. Ab der zweiten Arbeitswoche sind
die Lernenden im Produktionsprozess integriert und über-
nehmen dort Verantwortung. Die Anforderungen steigen
mit dem Fortschreiten der Lehre bis zur Kür, dem Schaustück
am Ende der 3-jährigen Ausbildung: «Als Projekt ist das
Schaustück super. Es erfo deen, Planung, pröbeln mit
unterschiedlichen Zutaten, handwerkliches Geschick und
den Mut, andere zu fragen, wenn man selber nicht weiter-
kommt.»
Urs Köppel selber wäre gerne nochmals jung. «Ich bin 40
Jahre zu früh auf die Welt gekommen», sagt er lachend.
«Heute ist das Wissen so saftig vorhanden wie nie zuvor.
Wissensdurstige haben heutzutage alle Möglichkeiten der
Welt.» Bleibt einzig seine Aufforderung an die Lehrer, das
Wissen so erfrischend und attraktiv rüber zu bringen wie
ein gelungenes Dessert.
Confiserie Köppel AG, 8590 Romanshorn,
www.konditorei-koeppel.ch
Nominiert waren auch ...• Isabella Frey, Gnädinger am Schaffhauserplatz,
8057 Zürich, www.gnaedingerplatz.ch• Hermann Woodtli, Brioche, 3422 Kirchberg,
www.baeckerei-brioche.ch
Der Preis ist mit CHF 10’000.– dotiert.
URS KÖPPELLLLEEEHHHRRRMMMEEEIIISSSTTTEEERRR DDDEEESSS JJJAAAHHHRRREEESSSKATEGORIE: BÄCKER-KONDITOR-CONFISEURAngemeldet durch den Lernenden Lukas Keller
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