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Projekt Landschaftsarchitektur III, SS 2009 TUM | Fakultät für Architektur | Institut Entwerfen Stadt und Landschaft Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum, Prof. R. Keller Wasteland LAO

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Projekt Landschaftsarchitektur III, SS 2009 TUM | Fakultät für Architektur | Institut Entwerfen Stadt und LandschaftLehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum, Prof. R. Keller

Wasteland

LAO

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WastelandProjekt Landschaftsarchitektur III, SS 2009 TUM | Fakultät für Architektur | Institut Entwerfen Stadt und LandschaftLehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum, Prof. R. Keller

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Inhalt

Vorwort 6

Prof. Regine Keller

Analyse

01 Gesellschaft und Müll

01.1 Müllstudie Friederike Meyer-Roscher 10 01.2 Mülldiskurs Manfred Heitkämper 12 01.3 Geschichte des Mülls Stefanie Zeller 14

02 Wege des Mülls

02.1 Müllkreislauf oder Einbahnstraße? Friederike Meyer-Roscher 18

02.2 Mülltourismus Friederike Meyer-Roscher 20

03 Deponietechnik Friederike Meyer-Roscher 24

04 Referenzbeispiele Ulrike Rahnen 28

05 Münchner Norden Friederike Meyer-Roscher, Stefanie Zeller 36

Projekte

01 Wasteland Andrea Behnke, Patrizia Scheid 44

02 Wasteland Manfred Heitkämper 48

03 Wasteland Friederike Meyer-Roscher 52

04 Wasteland Ulrike Rahnen 56

05 Wasteland Stefanie Zeller 60

Anmerkungen 64

Literaturverzeichnis 69

Abbildungsverzeichnis 70

Impressum 72

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Vorwort

Einleitung

Thema Infrastrukturen, verstanden als Raumkategorie, produzieren an ihren Grenzen bzw. im Schatten ihrer eigenen Raumkonfiguration akzidentelle Räume. Es ist eine Art Second-Hand-Stadt, die neben Autobahnen, Bahnlinien, Hochstraßen, Pipelines, Industrieflächen und Halden entsteht – urbaner Raum, der nicht eindeutig definiert und schon gar nicht geplant ist. Dort, wo Autostellflächen, Müllplätze, Abstellräume entste-hen, verschwendet sich Stadt in ungezähltem Maß. Dieser „Abfall“ erhält selten einen eigenen Namen oder eine Adresse: „Unter Brücken. An der Autobahn. An der Kläranla-ge. Auf der Halde“. Ortsbeschreibungen, die überall zutreffen und unspezifischer nicht sein könnten.Die Betrachtung dieser Räume im Rahmen einer Projektarbeit kann nicht nur zum Ziel haben, eine Kosmetik für diese „Unorte“ zu finden, sondern muss vielmehr die Potenti-ale dieser Freiräume als öffentliche Räume entwickeln – die in Folge ihrer Eigenartigkeit auch eigene ästhetische Ausdrucksformen mit sich bringen. Generieren Infrastrukturen spezifische Landschaften und Räume mit eigenem Raumcharakter, die es erlauben Infrastrukturen als Raumkategorie zu fassen? Welche Ränder bilden Infrastrukturen aus und wie „verhalten“ sich diese zu ihrer Umgebung? Wie werden Infrastrukturränder räumlich ausgeformt?

Aufgabe Die im Thema angesprochenen Aspekte und Fragestellungen begleiten die Projekt- und Bachelorarbeit als theoretischer Leitfaden. Es sollen in der Arbeit Wege gefunden werden, die besprochenen Raumphänomene genauer zu fassen und darauf aufbauend entwerferisch landschaftsarchitektonisch am Beispiel des „Fröttmaninger Müllberges“ zu definieren.Die Situation der drei Haldenbauwerke im Münchener Norden ist wie viele ihrer Art - mit dem entscheidenden Unterschied, dass der Prozess der Müllagerung und somit

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die Ausformung des Haldenvolumens noch nicht abgeschlossen ist. Daher ist es, wie oben beschrieben, nicht nur eine kosmetische Korrektur, hier besteht die Möglichkeit im übertragenen Sinne des Wortes „Landschaft“ zu entwerfen.

Ergebnis Die vorliegende Broschüre fasst die ersten Ergebnisse zu dieser Betrachtung zusammen. Die Arbeiten befassen sich alle mit dem gleichen Ort, die Herangehens-weisen der VerfasserInnen waren jedoch höchst unterschiedlich. Vom Selbstversuch, das eigene Verhalten der Müllproduktion betreffend, bis zum künstlerisch skulpturalen Ansatz, vom feuilletonistischen Artikel bis zum energetischen Krafthügel sind hier viele originelle Lösungsansätze gegeben. Die hier vorgestellten Gedanken und Entwürfe bilden den Anfang für einen neuen, reflexiven Umgang mit unseren bestehenden urba-nen Infrastrukturen. Für die Landschaftsarchitektur bedeutet dies ein neues, bisher nur wenig begangenes Handlungsfeld.

Regine Keller, Januar 2010

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Analyse

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Müllstudie | Gesellschaft und MüllFriederike Meyer-Roscher

01.1

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Jeder produziert Müll, jeden Tag. Wenn man nun Müll im Hinblick auf Mengen und Dimensionen analysieren will, muss man bei sich selbst anfangen. Meist nimmt man gar nicht wahr, wie viel Müll man über einen gewissen Zeitraum produziert. Ich habe daher zu Beginn meiner Arbeit ein kleines Experiment gestartet. Ich habe meinen Müll über einen Monat lang jeden Tag fotografiert. Was dabei herausgekommen ist, kann man hier sehen: jede Menge Müll. Ich war erstaunt darüber, wie viel eine einzige Person in so kurzer Zeit produziert. Und da man seine Abfalleimer fast jeden zweiten Tag in die großen Mülltonnen leert, und der Müll jeden Monat von der Müllabfuhr abgeholt wird, ist einem nicht bewusst, wie viel man selbst zu diesem Müll-Produktionsprozess beisteuert. Jedes Produkt, das man im Supermarkt kauft, ist verpackt; wen wundert es, dass die Wert- und Verbundstoffe, die man im so genannten Gelben Sack sammelt, den größten Anteil am Abfall ausmachen. Zwei Säcke in einem Monat von einem Ein-Personen-Haushalt. Was bedeutet dieses Ergebnis hochgerechnet auf die ca. 40 000 Einwohner Freisings? Aber Wertstoffe lassen sich ja recyceln, so dass der Müll wieder verwertet werden kann. Alles kein Problem also, oder doch? Kann ein Stück Plastik beliebig oft recycelt werden? Steht Müll in einem Kreislauf oder ist es eine Einbahnstraße? Und was passiert mit dem Müll, der nicht mehr wiederverwertet werden kann? Ich trenne meinen Müll nach Wertstoff, Biomüll, Papier, Restmüll, Altglas bzw. Pfandflaschen und Sondermüll, wie beispielsweise Batterien. Das macht sechs verschiedene Abfallbehälter. Da bin ich doch schon ziemlich umweltfreundlich, im Verhältnis zu Menschen in anderen Ländern, die ihren Müll in einen einzigen Abfalleimer werfen, oder?

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Mülldiskurs | Gesellschaft und MüllManfred Heitkämper

01.2

Das Thema Müll rückte Anfang der 70er Jahre zum ersten Mal in den Fokus der breiten Öffent-lichkeit und der Massenmedien. Im Zuge einer gesetzlichen Neuordnung des Umweltschutzes entfachte eine Diskussion über privaten Hausmüll, der nunmehr ob der neuen Gesetzeslage ein öffentliches Problem darstellte. Das Wirtschaftswunder der 60er Jahre hatte zu einer starken Veränderung der allgemeinen Le-bensgewohnheiten hin zu einer komsumorientierten Gesellschaft geführt. Gleichzeitig gab es aber keine Veränderung in den Strukturen der Müllentsorgung. Als Reaktion darauf entstand ein völlig neues Politikfeld im Bereich des Umweltschutzes. 1972 wurde das Abfallbeseitigungsgesetz (AbfG) verabschiedet, welches aber keine nennens-werte Entlastung im Hinblick auf die produzierten Müllmengen brachte. Erst 1975 reagierte die Bundesregierung mit ihrem Abfallwirtschaftsprogramm (AbfWP), unter anderem unter dem Druck der großen Ölkrise, und versuchte durch regulative Eingriffe im Feld der Abfallvermeidung und Recycling anzusetzen. Dies wurde im Jahre 1986 auch endlich in einen Gesetzestext transferiert, das AbfG wurde überarbeitet und der Vermeidungsgedanke gewann im öffentlichen Diskurs die Oberhand gegen Ansätze, dem Müllproblem mit immer weiterführender Entsorgungstechnik zu begegnen. Anfang der 90er Jahre drängte jedoch die Thematisierung der drohenden Klimakatastrophe derart stark in den Vordergrund, dass die Müllproblematik in ihrem Stellenwert weit in den Hintergrund gedrängt wurde. Mittlerweile war auch die Müllverbrennungstechnik so weit fortgeschritten, dass es keine Engpässe bei den Entsorgungskapazitäten gab und die Deponierung von Müll auf einen Tiefstand gesunken war. In Deutschland mag das Thema vielleicht nicht mehr ein dominierendes Thema in der öffentli-chen Debatte sein. Das Bundesministerium für Umweltschutz und der Einzug der Partei Bündnis 90 - Die Grünen in den Bundestag sorgten in den folgenden Jahren bis heute für eine ständige Weiterentwicklung auf dem Gebiet der gesetzlichen Regulation zur Müllvermeidung, so dass Deutschland in seinem Umgang mit der Müllproblematik durchaus eine Vorreiterrolle im weltwei-ten Vergleich einnimmt.

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Abb. 3: „Versunkenes Dorf“ von Timm Ulrichs

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Geschichte des Mülls | Gesellschaft und MüllStefanie Zeller

01.3

Das Aufkommen von Müll durch Industrialisierung Seit es Menschen gibt, gibt es auch Überreste von Gebrauchsgegenständen oder Essen, die nicht mehr benötigt werden. Doch abgesehen von den Resten des menschlichen Konsums, gibt der Begriff “Müll” auch ein Verhältnis des Menschen zu seinen Besitztümern wider. Das Wort leitete sich zunächst vom “Mull” ab, was nährstoffreichen Torf beschreibt, also noch nichts Nega-tives bedeutet. “Müll” wird dann Ende des 19. Jahrhunderts als Begriff für Unrat verwendet, was dann zu etwas Negativem im Sinne von etwas Unbrauchbarem, Übriggebliebenem und Nutzlosem wird. Auch der Begriff des Abfalls erfährt im 19. Jh. einen Wandel vom angefallenen Rest des beim Hand-werk verarbeiteten Materials, hin zu einem lästigen Überbleibsel, für das keine Weiterverwendung gefunden werden kann und dessen Entsorgung problembehaftet ist. Dieser Begriffs- und Wertewandel hängt mit der Industrialisierung zusammen. Zwar gab es schon in vorindustrieller Zeit Abfall, dieser war aber von den aus Naturstoffen hergestellten Gütern und somit verwertbar oder abbaubar.1 Größere Mengen Hausmüll oder durch Produktion entstandener Müll waren demnach nicht vorhanden. Essensreste wurden beispielsweise weiter verfüttert oder wurden lange Zeit auf die Straßen geworfen. Jeder Haushalt war für die Reinhaltung der Straßen verantwortlich, aber auch für die Entsorgung seines Mülls, dessen unverwertbarer Rest oft in Gru-ben hinter dem Haus versenkt wurde.2 Durch industrielle Produktionsweisen aus fossilen Rohstoffen entstanden chemisch erzeugte Pro-dukte und damit auch größere Mengen unzersetzbarer Abfallstoffe, die nun aus dem natürlichen Stoffkreislauf herausfielen. Diese neue Art von Müll stellte damit auch ein neues Entsorgungspro-blem dar. Mit der Industrialisierung ging außerdem ein Wandel der Lebensverhältnisse einher, da viele Menschen nun in Städte zogen und dort die Bevölkerung rapide wuchs. Das Konsumverhal-ten änderte sich, da man nicht mehr von eigens angebauten Produkten leben konnte und somit auch die Lebensmittel industriell produziert wurden. Wohin sollte man also nun beispielsweise mit leeren Konservendosen?3

Das neue Entsorgungsproblem Die Probleme, die das starke Aufkommen von Müll hervorriefen, entstanden in den dicht bevöl-kerten Städten und äußerten sich zunächst vor allem in Form von Epidemien. Tradierte Entsor-gungsmethoden des Hausmülls, wie die Verwendung als Dünger, waren durch das Aufkommen nichtabbaubarer Stoffe und die noch nie da gewesenen Mengen nicht mehr möglich. Das Abla-den des Mülls auf den Straßen verursachte die Ausbreitung von Krankheiten, wie Malaria, Thy-phus oder Ruhr. Eine Cholera-Epidemie in den 1830er Jahren rückte die katastrophalen Hygieneverhältnisse in den Städten nun in das öffentliche Interesse. Von wissenschaftlicher Seite wurden nun Metho-den gesucht, um die Lebensverhältnisse in den Städten zu verbessern, die zu diesem Zeitpunkt mittelalterlichen Zuständen glich. So kam beispielsweise die Entwicklung einer Kanalisation in Städten auf. Die dort abgeführten Abfälle wurden dann im Umland auf landwirtschaftliche Flächen gerieselt. Der flüssige Bestandteil, wie Fäkalien und Abwässer, konnte nun also in den Griff be-kommen werden. Was aber übrig blieb, waren die festen Bestandteile des Mülls, die wiederum andere Maßnahmen der Entsorgung verlangten.4 Auch hier lag das Hauptinteresse in der Gesundheit der Menschen, da auch der übrige Müll mit

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der Entstehung von Gestank und Staub verbunden war und damit als Krankheitsherd erkannt wurde. Drei Methoden der Entsorgung wurden vom Deutschen Verein öffentlicher Gesundheits-pflege (DVöG) diskutiert: Verbrennung, Sortierung und anschließende landwirtschaftliche Verwer-tung und Lagerung auf Abladeplätzen, was die billigste Variante darstellte. Aus dieser Diskussion kristallisierte sich zunächst die Verbrennung als praktikabel heraus, da man im bloßen Abladen Risiken für künftigen Wohnungsbau an den Deponieplätzen sah. Nach dem Bau der ersten Müllverbrennungsanlage in Hamburg gelangte diese Methode auch zu erstem Erfolg. Die hohen nicht brennbaren Anteile zeigten jedoch bald die Grenzen dieses Verfahrens auf, so dass man mehr auf Sortierung und Verwertung setzte. Schließlich wurde auch die Deponierung und sogar die Abkippung ins Meer vom DVöG befürwor-tet, was auch für den Einzelnen der einfachste Weg war, sich vom Hausmüll zu entledigen.5

Müllentsorgung in München Münchens Geschichte der geregelten Müllentsorgung fängt Ende des 19. Jahrhunderts an. Aufgrund des Bevölkerungswachstums sah man in der privaten Entsorgung in Gruben ein ge-sundheitliches Risiko, so dass man nun sogenannte “Harritschwagen” einsetzte, um den Abfall abzutransportieren. Die Wägen wurden dann mit der Bahn nach Puchheim in eine Müllsortie-rungsanlage transportiert. Dieses System funktionierte zum 2. Weltkrieg.6 Der Transport war dann durch das Fehlen von Fahrzeugen stark beeinträchtigt, so dass lange Mülltransporte unmöglich wurden. Man fing an den Müll in Bombenkrater oder Kiesgruben im Stadtgebiet oder in Nachbargemeinden abzuladen. Doch auch hier waren die Kapazitäten bald erschöpft, da die Müllmengen mit Einsetzen des Wirtschaftswunders rapide anstiegen. Man musste effektivere Möglichkeiten der Entsorgung finden. 1952 wurde der Beschluss über die Errichtung der Müllbeseitigungsanlage Großlappen gefasst, die privat betrieben und bei der eine Feinmüll-Aufbereitung mit Klärschlamm-Verwertung kombi-niert werden sollte. Des Weiteren setzte man auf eine Altstoffverwertung. Die Anlage wurde 1954 in Betrieb genommen und man war stolz auf die moderne Anlage, mit der das unhygienische Verfahren, den gesamten Abfall ins Umland zu kippen, sein Ende nahm. Doch der Konsum stieg stetig an und damit auch der Abfall. Die Kapazitäten der Anlage in Groß-lappen waren erschöpft, so dass man 1964 eine Müllverbrennungsanlage (Heizkraftwerk Nord) in Betrieb nahm.

Abb. 4: Harritschwagen am Münchner Stachus Abb. 5: Müllsortieranlage Puchheim

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Als 1965 das Sortierwerk bei einem Großbrand zerstört wurde, gelangten die Abfälle teilweise un-sortiert auf den Müllberg in Fröttmaning und nur ein Teil konnte weiter verbrannt werden.7 Durch Abladen von Chemikalien entstand dort ein Giftsee und die Halde wurde zu einem Problem für Anwohner, da es häufig zu Bränden kam, Grundwasserverschmutzungen auftraten und Gestank verbreitet wurde.8 Eine weitere Müllverbrennungsanlage (Heizkraftwerk Süd) musste 1971 einge-setzt werden, so dass die Kapazitäten sogar ausreichten, um Müll aus dem Umland anzunehmen und daraus Energie zu produzieren. Durch das gesteigerte Umweltbewusstsein in den 80er Jahren sanken die Müllmengen und Tech-niken der Müllverwertung wurden weiterentwickelt. So wurden 1993 erstmals Bio- und Papier-tonnen im Münchner Stadtgebiet verteilt, um die Verwertung dieser beiden Komponenten besser regeln zu können und den Anteil des zu verbrennenden Mülls zu senken. Als Folge konnte das Heizkraftwerk Süd geschlossen werden und Restmüll wurde ausschließlich an das Heizkraftwerk Nord in Unterföhring geliefert. Im Entsorgungspark Freimann, der mit der Deponie Nord-West zunächst den Fröttmaninger Berg als Deponie von Bauschutt, Gewerbemüll, u. ä. ablösen sollte, wird heute vor allem auf Biogas-produktion in der Trockenfermentationsanlage gesetzt. Weitere Aufgaben des Entsorgungsparks sind beispielsweise die Zwischenlagerung verunreinigter Böden oder die Notfallzwischenlagerung für Restmüll. Letztlich wird die Deponie Nord-West das geplante Volumen unterschreiten.9

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Abb. 6: Deponie Nord-West

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Abb. 7: Luftbild Entsorgungspark Freimann

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Müllkreislauf oder Einbahnstraße? | Wege des Mülls

Friederike Meyer-Roscher

02.1

In der Natur findet man geschlossene Kreisläufe, da jedes Endprodukt bereits wieder einen neuen Rohstoff darstellt. Wie verhält sich aber der Kreislauf von Müll, oder besser: Gibt es überhaupt Müllkreisläufe? Abfall ist die Hauptfolge von Produktion und Konsum, er ist das Resultat eines zuvor in Gang gesetzten Verwendungsprozesses, beginnend bei den Rohstoffen, aus denen unter Einsatz fossi-ler Energie ein Produkt erzeugt wird. Dieses Produkt wird im Folgenden über mehrere Zwischen-stationen zum Kunden transportiert, der dieses konsumiert. Da Produkte verpackt sind, wird das Verpackungsmaterial meist unmittelbar nach der Verwendung zu Abfall; aber auch das Produkt selbst wird schließlich zu Müll. Kann dieser Müll nicht wieder verwertet werden, so wird er zunächst mit Einsatz von Energie verbrannt und anschließend deponiert. Kann der Müll recycelt werden, so ist dieses aber nicht unendlich oft möglich und auch dieser Abfall landet letztendlich auf der Deponie. Im Wirtschaftsprozess werden ständig Material- und Energieflüsse mit der Umwelt ausgetauscht. Daher lässt sich in diesem Zusammenhang auch der Begriff der Entropie einbinden. Entropie stammt aus dem Wissenschaftsfeld der Thermodynamik und bezeichnet denjenigen Teil der Wärmeenergie, der sich wegen seiner gleichmäßigen Verteilung an alle Moleküle nicht in mecha-nische Arbeit umsetzen lässt. Entropie ist eine statistische Größe, die ein Maß für die Irreversi-bilität von Prozessen und für eine dabei erfolgende Energieentwertung, allgemein gesprochen den Grad an Unordnung beschreibt: Je größer das Maß an Unordnung ist, desto kleiner wird der Teil der Wärmeenergie, der in mechanische Arbeit umgesetzt werden kann.10 Die freie Ener-gie setzt eine geordnete Struktur voraus, während die gebundene Energie völlig ungeordnet ist. Der zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass in einem geschlossenen System - keine Energie kommt ins System, keine Energie verlässt das System - die Entropie zunimmt. Während sich abgeschlossene Systeme daher immer nur in Richtung wachsender Unordnung entwickeln, können in offenen Systemen geordnete Strukturen aus der Unordnung entstehen. Die Natur ist ein solches System, in dem die Entropie je nach Umständen zu- oder abnehmen kann: Negative Entropie wird benutzt, um die von selbst auf der Erde bei vielen Prozessen ablaufende Produktion von positiver Entropie auszugleichen. Die Ökonomie ist nach Binswanger, einem Schweizer Ökonom, ein System, das niedrige Entropie in Form von Ressourcen aus dem Ökosystem aufnimmt und hohe Entropie als Abfälle und Ab-wärme an das Ökosystem abgibt.11 Materie kann dabei nicht erzeugt, sondern nur umgewandelt werden, so dass wertvolle natürliche Stoffe im Wirtschaftsprozess in Abfall transformiert werden. Jede Entnahme und Verarbeitung natürlicher Rohstoffe bedeutet eine Veränderung des Entro-piezustands. Durch die Umwandlung verliert die Energie wie bei allen nachfolgenden Verarbei-tungsprozessen an Wertigkeit, so dass die Entropie in der Summe stetig steigt. Entropiezunahme verringert die Veränderungsfähigkeit eines Systems: Ein System mit niedriger Entropie kann sich leichter ohne Belastung seiner Umwelt verändern als ein System mit hoher Entropie. Ein System mit maximaler Entropie kann sich überhaupt nicht mehr verändern. Diese Aussage hat natürliche eine große Bedeutung für das Recycling. Für den Wirtschaftsprozess werden viele nicht-erneuerbare Rohstoffe benötigt, die durch ihre Nut-zung immer knapper werden. Daher versucht man diese durch weniger knappe Rohstoffe zu subs-

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stituieren und gebrauchte Rohstoffe zu recyceln. Das Recycling stellt zwar eine durch-aus akzeptable Alternative dar; bei Berücksichtigung der thermodynamischen Grund-sätze geht allerdings bei jeder Rohstoffrückgewinnung ein Teil davon unwiederbringlich verloren, so dass Entropieerhöhung laut Binswanger nicht durch natürliche Recycling-prozesse ausgeglichen werden kann. Aber auch Innovation biete keinen Ausweg zur Überwindung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik.12

Wie bereits erwähnt, geht im Laufe des Produktzyklus Energie verloren. Daher sollte man einen genaueren Blick auf die Energiebilanz vornehmen. Zunächst muss der Pri-märenergiebedarf zur Herstellung eines Produktes berücksichtigt werden: Dieser liegt bei ca. 40 MJ/kg. Für den Transport der Produkte wird auch Energie in Form von Treib-stoff verbraucht. Aus dem zu Müll gewordenen Produkt lässt sich bei der Verbrennung Energie gewinnen. So wurden beispielsweise 2006 in Bayern 551 000 t Restmüll ener-getisch verwertet mit einem Ertrag von 2,7 Mio. MWh Wärmeenergie und1,1 Mio. MWh elektrischer Energie.13 Dieser ist allerdings im Verhältnis gering, da der durchschnitt-liche Wirkungsgrad der Müllverbrennung 35% des Heizwertes beträgt, was heißt, dass beim Verbrennungsvorgang 65% der Energie des Produktes verloren gehen. Der Heiz-wert von Müll beträgt 9,2 MJ/kg, was 2,56 kWh/kg entspricht, die Energieausbeute einer mechanisch- biologischen Anlage, bei der vor der Verbrennung Teile zum Verkauf oder Recycling aussortiert werden, aber nur 1023-1341 kWh/t und die einer Müllver-brennungsanlage sogar nur 950 kWh/t.14 Zudem werden bei der Rauchgasreinigung – die bei der Verbrennung entstehenden, giftigen Gase müssen mit Hilfe von Filtern gereinigt werden - 2-5% des Energiegehaltes der verbrannten Abfälle verbraucht. Die Energiebilanz ist also im Verhältnis schlecht, trotzdem bleibt das Geschäft der Müllver-brennung ein lukratives Geschäft.

Die stoffliche Verwertung hingegen entlastet nicht nur das Klima, sondern ist auch energetisch sinnvoller. Beim Recycling beträgt der Nettoverlust lediglich den Energie-aufwand von rund 9 MJ/kg für Sammeln, maschinelle Trennung, Nachreinigung und Einschmelzen, und der Heizwert bleibt erhalten. Allerdings bringt die Aufbereitung von Kunststoffen auch einen Qualitätsverlust mit sich, das so genannte Downcycling, und somit können die Produkte nur eine bestimmte Anzahl von Durchläufen durch dieses System absolvieren, bevor sie dann endgültig auf dem Müll landen.

Aus diesen Überlegungen zur Entropie und auch zur Energiebilanz lässt sich also schließen, dass Müll trotz Recycling nicht in einem Kreislauf steht, sondern letztlich eine Einbahnstraße ist.

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Mülltourismus - Das Geschäft mit dem Müll | Wege des MüllsFriederike Meyer-Roscher

02.2

Abfälle sollen dort getrennt, behandelt und entsorgt werden, wo sie entstehen; so lautet die ab-fallpolitische Vorgabe. Allerdings wird diese nur in wenigen Fällen eingehalten, oftmals wird der Müll über weite Strecken zum Entsorgungsort befördert. Dieser Transport von Müll, Müllimport und –export, fällt unter den Begriff des Mülltourismus. Mülltourismus ist ökologisch nicht sinnvoll, aber meistens wirtschaftlich interessant. Mülltransporte werden mit LKW, Bahn oder Schiff vorge-nommen, wobei sie Energie verbrauchen und Emissionen verursachen. Beim Umweltbundesamt müssen Mülltransporte gemeldet werden und zuvor vom zuständigen Landesumweltministerium genehmigt worden sein. Die 1989 unter Schirmherrschaft der Vereinten Nationen verabschiedete Basler Konvention sollte das Aufkommen und den grenzüberschreitenden Verkehr von Abfällen regeln. Der Vereinbarung sind inzwischen 165 Länder beigetreten, etwa dreißig Länder haben das Abkommen bislang nicht ratifiziert und stellen keine Statistiken zur Verfügung.15 In den 1980er Jahren sind in den westlichen Ländern die Umweltbestimmungen erheblich ver-schärft worden. Eine Folge davon war die Expansion des mehr oder weniger illegalen Müllex-ports, vor allem nach Afrika. Seit 1998 ist der Export gefährlicher Abfälle aus den reichen OECD-Staaten in Nicht-OECD-Staaten verboten. Trotzdem versuchen die Firmen aus hoch entwickelten Ländern weiterhin sich der hohen Entsorgungskosten durch Transport in ärmere Länder zu ent-ziehen.16 Teilweise verlagerte sich aufgrund dieses Verbots der Export in osteuropäische Länder und in die ehemalige Sowjetunion. Schließlich konzentrierte er sich auf die großen Abfall produ-zierenden Länder selbst, da einerseits der Markt für die Behandlung gefährlicher Abfälle für Un-ternehmen lukrativ geworden war und andererseits die Abfallbehandlung eine Technik und eine Infrastruktur erfordert, die arme Länder nicht zur Verfügung haben. So wurde der gefährliche Müll vom Problem zur Einnahmequelle. Abfälle, deren Behandlung allerdings als zu umweltschädigend oder zu unrentabel gilt, werden von den westlichen Ländern heutzutage zur „Wiederverwertung“ nach Asien oder Afrika ge-schickt. Ein Beispiel dafür ist Elektronikschrott, wie Computer und Mobiltelefone: Die Anzahl der produzierten Geräte steigt stark an, ihre Nutzungsdauer sinkt und mehrere zur Herstellung ver-wendete Materialien sind giftig. Die Stockholm-Konvention von 2001 verbietet zwar den Transport schwer abbaubarer Umweltgifte, aber der Export dieser Abfälle ist aus wirtschaftlichen Gründen weiter angestiegen. Zudem ist aber auch der Import von Abfall nach Deutschland in den letzten Jahren stark ge-stiegen. Am 1.Juni 2005 trat in Deutschland ein neues Gesetz in Kraft: Zum Schutz von Boden, Grundwasser und Luft müssen Siedlungsabfälle vorbehandelt werden.17 Restmüll soll so bear-beitet werden, dass er sich nicht weiter zersetzen kann. Dieses Gesetz führte und führt zu mehr transportiertem Müll und zu einem massiven Zubau von Müllverbrennungsanlagen. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang von der sogenannten „Müllfalle“, da vielerorts Überkapazitäten entstanden sind und, um die Auslastung der Anlagen gewährleisten zu können,

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Müll importiert werden muss. Daher werden immer häufiger Forderungen von Umwelt-verbänden nach Genehmigungsstopps für neue Müllverbrennungsanlagen laut, zudem sollte der Bedarf solcher Verbrennungskapazitäten ihrer Meinung nach zuvor nach-gewiesen werden. Da sich das Geschäft mit den Müllimporten aber lohnt, würden die Entsorgungsunternehmen die Kapazitäten gerne noch erhöhen. Je mehr Müll allerdings verbrannt wird, desto höher ist folglich auch die Umweltbelastung, da bei der Verbren-nung Emissionen entstehen und giftige Reststoffe verbleiben. Nordrhein-Westfalen hat deutschlandweit die größten nutzbaren Kapazitäten mit einem Gesamtvolumen von 11,4 Mio. t/Jahr. Um diese und weitere auszulasten wird aus ca. 34 Ländern Müll importiert. Der Großteil der Importe stammt aus EU-Ländern, haupt-sächlich aus den Niederlanden, für die aufgrund einer Besteuerung von CO2 der Export nach Deutschland günstiger ist. Im Jahr 2006 wurden etwa 18 Millionen Tonnen Müll nach Deutschland, davon 5,6 Millionen Tonnen giftiger Sondermüll - hierzulande kön-nen gefährliche Stoffe in alten Salzbergwerken gelagert werden, die es sonst in der EU nicht gibt -, eingeführt.18 Daher wollte Umweltminister Sigmar Gabriel im April 2007 auch, dass insgesamt rund 20 000 Tonnen Giftmüll von Australien nach Deutschland gebracht werden, da die ein-zig sichere Entsorgung der Export nach Deutschland sei, was hieß, dass die Müllfracht 16 000 Kilometer über das Meer verschifft wurde. Doch Transporte über solche Entfer-nungen sind eine Ausnahme.19 Viel häufiger ist der Import aus Italien, meist aus Neapel, nach Deutschland. Pro Tag wurden während der Müllkrise Anfang 2008 1 500 Tonnen Haushaltsmüll per LKW aus Italien zu Verbrennungsanlagen nach Leipzig und Bremerhaven, über eine Strecke von ca. 1 900 km, geschickt. Zudem hat man rund 9 000 Container mit 180 000 Tonnen Müll von Neapel nach Hamburg verschifft. Im Hamburger Hafen wurde der Müll in Züge umgeladen und zu verschiedenen Verbrennungsanlagen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen gebracht. Dieses kostete die italienische Regierung rund 72 Millionen Euro. Neapels Problem der Müllentsorgung ist im Wesentlichen darauf zurückzufüh-ren, dass es in der Region keine moderne Müllverbrennungsanlage gibt, die einzige Deponie für voll erklärt wurde, die Bevölkerung aber neue Deponien blockiert. Neben der Tatsache, dass weniger als zehn Prozent des Abfalls getrennt werden, besteht ein großes Problem darin, dass das Müllgeschäft von der kampanischen Mafia kontrolliert wird, die Giftmüll aus Europa in die Region Neapel bringt, um ihn heimlich zu verbren-nen und zu vergraben. 2001 wurde das erste Mal Müll von Neapel nach Deutschland transportiert. Die deutschen Entsorger freuen sich über dieses Geschäft, da sie für die Verbrennung von Hausmüll in den von Remondis in Bremerhaven und von der West-sächsischen Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft in Cröbern bei Leipzig betrie-

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benen Anlagen 100 Euro pro Tonne bekommen. Die Firmen verdienen somit bis zu 200 000 Euro am Tag mit der Müllverbrennung der Ladungen aus Italien.20 Das Geschäft mit dem Müll ist ein Milliardengeschäft. Abfall ist ein Wirtschaftsgut: Freie Verbrennungskapazitäten werden auf dem Markt angeboten. Zusätzlich zu den Einnahmen aus dem Kapazitätenverkauf können Entsorger den bei der Müllverbren-nung erzeugten Strom, die thermische Wärme und das Methangas gewinnbringend verkaufen. Die Entsorger verdienen also doppelt, zum einen durch die Müllgebühren und zum anderen durch den Energieverkauf. Zum Beispiel können mit einem Modul einer Müllverbrennungsanlage - die meisten haben mindestens drei -, das 7 000 Be-triebsstunden im Jahr läuft, ca. folgende Einnahmen erzielt werden: 56 000 000 kWh erzeugter Strom mal 0,20 €/kWh durchschnittlichen Strompreises ergibt eine Summe von 11 200 000 €.21 Aber auch das Duale System, das Recyceln von Wertstoffen, ist ein gutes Geschäft. Damit dieser Müll getrennt wieder eingesammelt, sortiert und verwertet wird, zahlt der Verbraucher knapp 5 Cent pro Produkt für den sogenannten „Grünen Punkt“ mit. Daher hat der „Grüne Punkt“ auch schnell Konkurrenz bekommen; allein in Bayern sind es acht Konkurrenten. Insbesondere die großen Entsorger, wie Remondis, Veolia, Sita oder Alba sind an eigenen Grünen Punkten interessiert. So können sie die gesam-te Kette von der Lizenzierung über die Sammlung und Sortierung bis zur Verwertung beherrschen und daran verdienen. Der „gelbe Müll“ der unterschiedlichen Systeme wird zwar noch zentral von einem Unternehmen gesammelt – früher das Duale System Deutschland (DSD), das aber inzwischen bereits aufgekauft wurde -, aber nach der Sammlung bereits auf die An-bieter aufgeteilt. Eine Clearingstelle legt pro Vierteljahr fest, welches System wie viel von dem Müll bekommt - der “Grüne Punkt” lag im März 2008 bei einem Anteil von 55 Prozent. Jeder der Anbieter kann dann seine Mengen dort sortieren lassen, wo er es wirtschaftlich für sinnvoll hält. Beispielsweise wird der Großteil der Milchtüten nach Leipzig (Alba), Gera (Veolia) und Ilmenau (Remondis) transportiert, da die Anlagen der Branchengrößen zuerst ausgelastet werden sollen22 - ein für Verbraucher schwer zu durchschauendes Netzwerk, da viele neue Firmen mit einem eigenen dualen System an den Markt gegangen sind, Gewinne gemacht haben und sich schließlich haben aufkaufen lassen. Anhand der Investmentfirmen Apax und Blackstone kann dieses Geschäft aufgezeigt werden: Diese Firmen haben zunächst die deutschen Entsorger Sulo, Cleanaway und die Hamburger Henning-Gruppe erworben, um dann das Gesamtunternehmen an den französischen Veolia-Konzern zu verkaufen. Damit haben sie ihren Einsatz mehr als verdreifacht.23

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Abb. 8: Müllabfuhr

Der Weg des Kunststoffrecyclings führt allerdings oftmals direkt in die Verbrennung. Immer mehr Betriebe ersetzen primäre Energieträger wie Erdgas durch Müll aus dem Gelben Sack und sparen so Betriebskosten auf Kosten der Allgemeinheit, die mit ihren Müllgebühren die Verbrennungsan-lagen etwa der Zementindustrie mitfinanziert.

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DeponietechnikFriederike Meyer-Roscher

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Da auf Deponien giftige Schlacken und Aschen abgelagert werden, ist eine sehr komplexe techni-sche Behandlung dieses Bauwerktyps von Nöten. Daher gibt es auch sehr viele rechtliche Be-stimmungen, u.a. die EU-Deponierichtlinie oder die Technische Anleitung Siedlungsabfall. Nach letzterem Gesetzeswerk werden die Deponieklasse I und II unterschieden: Die Deponieklasse I beschreibt eine Deponie, „in der Abfälle abgelagert werden können, die einen sehr geringen organischen Anteil enthalten und bei denen eine sehr geringe Schadstofffreisetzung im Auslau-gungsversuch stattfindet“24 . Bei der Deponieklasse II handelt es sich um eine Deponie, „in der Abfälle abgelagert werden können, die einen höheren organischen Anteil enthalten als die, die auf Deponien der Klasse I abgelagert werden dürfen, und bei denen auch die Schadstofffreisetzung im Auslaugungsversuch größer ist als bei der Deponieklasse I; zum Ausgleich sind die Anforde-rungen an den Deponiestandort und an die Deponieabdichtung höher“25. Die Deponie München-Nord wird ab dem 01.07.09 zur Deponieklasse I zurückgestuft. Es handelt sich bei dieser Deponie um eine Haldendeponie.

Mit der Deponierung von organischen Stoffen setzen in starkem Ausmaß biologische und chemi-sche Abbaureaktionen ein. Diese Reaktionen erzeugen Gase und Sickerwässer, die über längere Zeit behandelt werden müssen. Qualität und Quantität der emittierten Schadstoffe hängen von der chemischen Bindungsform der Schadstoffe sowie von den chemischen, biologischen und physikalischen Prozessbedingungen im Deponiekörper ab. Außer Wasser wirken noch andere Flüssigkeiten als Lösemittel, so dass die Auslaugung von Schadstoffen zu einem sehr komplexen Vorgang wird. Der Abbau von Siedlungsabfällen ge-schieht prinzipiell in drei Hauptphasen, in der aeroben Phase, der saueranaeroben Phase und in der Methanbildungsphase, die nach Jahrzehnten zu einer Stabilisation der Entwicklung führt. Um ein Austreten der Gase und ein Eindringen von Wasser in den Müllkörper zu verhindern, sind Barrieren notwendig. Nach heutigen Erkenntnissen und Sicherheitsüberlegungen können diese Anforderungen nur von einem Multibarrierensystem, d.h. von mehreren unabhängig voneinander wirkenden Schadstoffausbreitungssperren, erfüllt werden. Ein Multibarrieresystem besteht aus folgenden Komponenten: einer geologischen Barriere - geeigneter Standort, Deponieuntergrund -, einer technischen Barriere - Dichtungsschichten und Fassungssysteme – und einer Abfallbarri-ere - darunter versteht man sämtliche Maßnahmen, die die Reaktionen innerhalb des Deponiekör-pers steuern, so dass weniger Schadstoffe freigesetzt werden.

Der Wahl des Deponiestandorts wird trotz des hohen Standes der Barrierentechnik große Auf-merksamkeit geschenkt. Deponien sollen in ausreichendem Abstand von Kanälen, Flüssen und Seen liegen, dürfen nicht in Naturschutzgebieten ausgewiesen werden und müssen weiter als 300 m vom Siedlungsgebiet entfernt sein. Als geologische Barriere wird der bis zum Deponieplanum anstehende natürliche Untergrund bezeichnet, der aufgrund seiner Eigenschaften und Abmessun-gen die Schadstoffausbreitung maßgeblich unterbinden soll. Das Deponieplanum muss so ange-legt werden, dass es nach Beendigung der Untergrundsetzungen unter der Auflast der Deponie mindestens einen Meter über der höchsten zu erwartenden Grundwasseroberfläche liegt. Die technische Barriere ist eine Hülle, welche die Deponie von der Umwelt trennt. Je nach Lage der Barriere unterscheidet man zwischen Basis-, Böschungs-, und Oberflächenbarriere. Die Ba-sis- und Böschungsbarrieren werden zwischen Untergrund und Abfall eingebaut und sollen die kontaminierten Sickerwässer zurückhalten, sammeln und den Schadstofftransport verhindern. Als

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Abdichtungsmaterialien werden heute mineralische Materialien, Kunststofffolien oder Asphalt-beton verwendet. Um das Sickerwasser abzuführen, wird über der Dichtungsschicht eine Drai-nageschicht mit einem minimalen Gefälle von 2 % eingebaut. Das Sickerwasser wird in einem Fassungs- oder Entwässerungssystem gesammelt, und mittels Stollen einer Behandlungsanlage zugeführt. Die Deponie München-Nord hat keine Regelabdichtung, sondern eine Betonitabdich-tung mit einer darunter liegenden kapillarbrechenden Schicht, was als gleichwertig zu betrachten ist.26

Auch beim Einbau des Mülls müssen mehrere Aspekte beachtet werden. Dazu wird der Deponie-abschnitt zunächst in ein Raster von höchstens 2 500 m² Grundfläche und höchstens 2 m Höhe aufgeteilt. Die Abfälle sind hohlraumarm, verdichtet und stabilitätssicher in maximal 0,5 m starken Schichten einzubauen. Die Schüttflächen sollen dabei leicht zur Deponiemitte geneigt sein. Nach dem Einstellen des Deponiebetriebes wird zwischen Abfall und Atmosphäre auch eine Oberflächenbarriere eingebaut. Sie hat die Aufgabe das Niederschlagswasser abzuführen und zu sammeln, damit es nicht in den Müllkörper eindringt. Während des Deponiebetriebes kann das Eindringen von Niederschlagswasser in den Deponiekörper durch eine Überdachung des Ein-baubereiches oder durch die Abdeckung des Mülls mit Folien zu einem großen Teil unterbunden werden, wobei beim Umsetzen der Einbaubereiche gegebenenfalls Zwischenbarrieren erforder-lich sind. Danach wird temporär eine flexible Oberflächenbarriere eingebaut, da die anfänglich großen und vor allem differenziellen Setzungen zu Rissen und Störungen im Barrierematerial führen können. Der Einbau der definitiven Oberflächenbarriere – in Freimann ist der AWM dafür zuständig - und die Rekultivierung, die in die Zuständigkeit des Gartenbau-Referates München fällt, erfolgen erst, wenn die Setzungsbewegungen nahezu aufgehört haben. Nach dem Abklin-gen der Setzungen hat die Oberfläche ein Gefälle von mindestens 4 % aufzuweisen. Die vertikale Isolation des Deponiekörpers erfolgt über Barrieren wie Spundwände, Zement-Betonite oder Betonit-Schlitzwände. Ein weiteres großes Problem einer Mülldeponie stellen die Setzungen des Deponiekörpers dar, da diese bis zu 30 % der Schütthöhe betragen können. Die auftretenden Setzungen werden sowohl von der Abfallart als auch vom Einbauverfahren, der Wachstumsgeschwindigkeit des Deponiekör-pers in vertikaler Richtung, der Gewichts- und Volumenminderung durch den biologischen Abbau des Mülls, den Witterungsbedingungen und dem Verkehr auf der Deponie beeinflusst. Der Verlauf der Müllsetzungen lässt sich in Anfangssetzung, Primäre Setzung, Sekundäre Setzung und Set-zungsstillstand unterteilen. Die dadurch entstehende Instabilität kann zu Grund- und Böschungsbruch sowie zu Rutsch-, Gleit- und Kriechbewegungen führen. Die Stabilität des Untergrundes kann durch Reduktion der

Abb. 9: Deponiebasisabdichtung Deponieklasse II Deponieoberflächenabdichtung Deponieklasse II

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Böschungsneigung, Erhöhung der Scherfestigkeit im Bereich der Gleitfläche und Stützbauwerke erhöht werden. Aufgrund der heterogenen Materialzusammensetzung und Korngrößenstruktur ist der Wasserhaushalt von Deponien wesentlich schwieriger zu bestimmen als der eines natürlich gewachsenen Bodens. So können sich im Deponiekörper z.B. Sickerwasser-bahnen bilden, die zu einer sehr ungleichmäßigen Durchnässung des Deponiegutes führen. Als Sickerwasser bezeichnet man sämtliches kontaminiertes, d.h. mit dem Abfallgut in Berührung gekommenes Wasser. In Deponien entsteht dieses durch das Eindringen von Niederschlagswasser in den Deponiekörper, durch den Eintrag von Ei-genfeuchtigkeit über den abgelagerten Abfall sowie über biochemische Abbauprozes-se. Das Anfallen von Sickerwasser ist hierbei abhängig vom Grad der Verdichtung des Deponiegutes: Bei einer Deponie mit lockerer Oberfläche fallen als Sickerwasser 31,3 bis 58,2 % des Niederschlages an, bei einer mit Raupen verdichteten Oberfläche nur ca. 40% und bei einer mit Kompaktoren verdichteten Oberfläche sogar nur ca. 25 % des Niederschlages. Verschiedene Wasserfassungssysteme sammeln Sicker- und Sau-berwasser und führen es getrennt zur Behandlungsanlage. Die Basisdrainageschicht hat für einen möglichst raschen Abfluss des an der Deponiebasis anfallenden Sicker-wassers zu sorgen. Das Abwasser muss in freiem Gefälle – meist mit einem Querge-fälle von 3 % und einem Längsgefälle von 1 % - abfließen können. Die Böschungs-drainageschicht ist so konzipiert, dass das Abwasser, das nicht senkrecht durch den Müll sickern kann, eine andere Möglichkeit zum Abfluss hat. Die Oberflächendrainage muss so aufgebaut sein, dass das Niederschlagswasser in einem Gefälle größer als 2% zu einem Randgraben fließen kann. Wichtig ist, dass dieses saubere Wasser nicht mit dem Sickerwasser in Kontakt kommt. Die Drainageschichten sind aus natürlichen - hochdurchlässige Sande oder Kiese - oder künstlichen Materialien wie Geotextilien herzustellen. Entwässerungsleitungen bestehen wegen der starken chemischen Angrif-fe durch Sickerwasser aus HDPE (High Density Poly Ethylen). Sie sind mit tragfähigem, gut durchlässigem Filtermaterial zu umhüllen und benötigen ein Gefälle von mindes-tens 2 %. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Drainagesystems sind Schächte, die das Spülen, Reinigen und Kontrollieren der Drainagerohre sowie die Probenahme und das Abpumpen von Sickerwasser ermöglichen.27

Die zweite gefährliche Substanz, die sich im Deponiekörper bildet, ist, wie bereits er-wähnt, das Gas, das als Endprodukt der anaeroben Abbauprozesse entsteht. Die Hauptbestandteile des Deponiegases der stabilen Methanphase im unbehandelten Hausmüll sind unter günstigen Bedingungen Methan ( 55 Volumenprozent ), Kohlendi-oxyd ( 45 Volumenprozent ), Sauerstoff ( 1 Volumenprozent) und Stickstoff ( 2 Volumen-prozent ). Der Rest besteht aus Wasserstoff, Kohlenmonoxid, Schwefelwasserstoff und Spurengasen. Bei normalen Betriebsbedingungen ist mit Methangehalten von etwa 35 bis 55 Vol.-% zu rechnen, was einem Heizwert von 3.5 bis 5.5 kWh/m³ entspricht. Das Deponiegaspotential liegt schätzungsweise bei feuchtem Hausmüll zwischen 150 und 250 m³ Gas/t. Die anfallenden Gase werden abgesaugt und über eine Gastransport-leitung einer Reinigungs- und Verwertungsanlage zugeführt. Nur die Kombination aus Aktiventgasung sowie Kontrolle und Wartung der Systeme garantieren eine optimale Gaserfassung. Die Gase der Deponie München-Nord werden momentan nicht mehr verstromt sondern abgefackelt, da der Methangehalt unter 40 Prozent liegt. Vom De-poniegas gehen Beeinträchtigungen in Form von Geruch und Vegetationsschäden aus,

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sowie Gefahren wie Explosions- und Brandgefahr. Das Kontroll- und Überwachungssystem einer Deponie ist ein wichtiges Instrument zur Überprü-fung der Einhaltung der Umweltverträglichkeit. Kontrollgänge und Stollen dienen zur Aufnahme von Entwässerungs- und Messeinrichtungen und zur Durchführung von Inspektionsarbeiten und Reparaturen. Ziel der Überwachung ist es, Abnormitäten wie Sickerwasserverluste, zu hohe Sickerwasserbelastung, Gasaustritte an der Oberfläche, Gaszusammensetzung im Explosionsbe-reich und Gerüche schnell zu erfassen, um frühzeitig geeignete Sicherheitsmaßnahmen einleiten zu können.

Abb. 10: Fackelanlage Deponie München-Nord

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Referenzbeispiele Ulrike Rahnen

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Hiriya Landfill Rehabilitation, Tel Aviv

Ein Beispiel für die Transformation eines Müllberges ist die Deponie Hiriya. Diese liegt in unmit-telbarer Nähe zur Stadt Tel Aviv in der Dan Region Israels. Mit einer Größe von 118 Hektar gehört das Gebiet mit zu einer der größten Mülldeponien der Erde. Wo bis 1948 noch ein kleines Araber-dorf stand, wurde ab 1952 der gesamte Abfall, sowohl Hausmüll als auch gewerblicher Müll der Stadt Tel Aviv und deren Umgebung, gelagert. Ab den 80er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts stellte der Berg mehr und mehr ein Problem für den Flugverkehr des 3,5 Kilometer entfernten Flughafens Ben Gurion International Airport dar, denn Tausende von Vögeln flogen auf der Su-che nach Futter über der Deponie.28 Dieses Problem ist im Vergleich zu den Belastungen für die Umwelt, welche von der Deponie ausgingen, verschwindend klein. Da weder Sickerwasser noch Methan gesammelt wurden, konnten diese Stoffe fast ein halbes Jahrhundert ungehindert in den Boden bzw. in die Atmosphäre gelangen.29 Im Jahre 1997 rutschten Teile der Nordflanke des steilen Müllberges bei einem Unwetter in das Flussbett des unmittelbar am Deponiefuß verlaufenden Flusses Aylon. Dadurch war die Wasser-versorgung Tel Avivs für Tage unterbrochen.Bis zur Schließung im folgenden Jahr wurden ca. 30 Millionen Kubikmeter Müll dort deponiert. Es entstand ein 65 Meter hoher Tafelberg inmitten der sonst flachen Flussebene des Aylon.30

Latz+Partner gewannen den internationalen Wettbewerb und entwickelten ein Konzept, bei dem die einzigartige Silhouette des Berges unbedingt in ihrer ursprünglichen Form erhalten bleiben sollte. Des Weiteren war beabsichtigt, durch eine Abfolge von fünf verschiedenen Landschafts-elementen das Gelände neu zu ordnen. Diese fünf Elemente sind: Flusstäler(Wadi), Fußterrassen, steile Hänge, Plateau und Oase.31 Bei dem Wadi handelt es sich um das Flusstal des Aylon, wo Großbäume und eine üppige Ve-getation entstehen sollen, um eventuelle Hochwasser abzuleiten. Die Fußterrassen sollen ver-hindern, dass der Müllberg durch einen Grundbruch abrutscht und sich die Silhouette dadurch verändert. Sie werden aus Bauschutt vor dem Fuß des Berges aufgeschüttet und sollen mit heimischen Obstbäumen bepflanzt werden. Dabei richtet sich der geometrische Pflanzplan nach dem ursprünglichen Bild der Orangenhaine der Region.

Abb.11: Perspektive Deponieberg Hiriya

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An den steilen Hängen ist zwar ein Bewuchs erwünscht; dieser soll jedoch nicht die Form des Berges verändern. Die Begrünung ist aber erforderlich, damit die Hänge nicht abrutschen. Um zu verhindern, dass das Sickerwasser weiterhin bei Hochwasser in den Aylon gelangt, haben die Landschaftsarchitekten einen Damm zwischen den Hängen und der Fußterrasse geplant.Das Plateau befindet sich auf dem Gipfel des Müllbergs. Eine steppenähnliche Vegetation soll diesem Element einen eigenen Charakter verleihen. Um das Regenwasser abzuführen, sind Rin-nen geplant, in denen sich das Wasser sammeln kann und in Richtung Bergmitte zur Oase fließt. Eine Aussichtsplattform am Rande des Plateaus soll den Besuchern die Aussicht auf die Skyline der Stadt ermöglichen.Die Oase liegt in der Mitte des Berges wie ein hortus conclusus und fällt terrassenförmig nach innen ab. Hier entsteht ein unterirdischer See, der mit dem gesammelten Regenwasser des Pla-teaus gespeist wird. Große Palmen und kleine Feigen bilden ein zweistufiges Kronendach über der Oase.Um auch nachts die beeindruckende Silhouette des Berges in Szene zu setzen, werden am Berg-fuß Scheinwerfer installiert, die den Berg von unten anstrahlen.Durch einen direkt an den Müllberg angrenzenden Recyclingpark sollen die Besucher mehr über das Thema Müll und Recycling lernen.

Abb.12: Masterplan

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Masterplan

Fresh Kills Park, New York

Bei Fresh Kills Landfill handelt es sich um eine stillgelegte Mülldeponie in New York. Fresh Kills sind zwei Flussarme, welche die Region Staten Island umgeben und gleichzeitig entwässern. Bevor Müll aufgeschüttet wurde, waren diese Flächen Staten Islands reines Marschland. Der ursprüngliche Gedanke diese Gebiete durch die Aufschüttung von Abfall trocken zu legen und in Bauland umzuwandeln, wurde aufgrund des immer höheren Müllaufkommens und der Schließung mehrerer Deponien in anderen New Yorker Stadtteilen verworfen.32 Dadurch entstand seit der Eröffnung 1948 auf Staten Island die weltgrößte Mülldeponie, wobei nur auf 45 Prozent der Gesamtfläche Müll gelagert wurde. Mit einer Größe von 890 Hektar ist sie 2,5-mal so groß wie der Central Park. Stillgelegt wurde das Areal im März 2001, wobei die De-ponie im September kurzzeitig wieder geöffnet wurde, um die immensen Trümmermengen des World Trade Centers aufzunehmen.33 Im August 2001 hat das New York Department of City Planning einen internationalen zweistufigen Wettbewerb ausgeschrieben. Das gesamte Gelände soll in den Fresh Kills Park umgewandelt werden, welcher dann neben Sportstätten auch Naturschutzgebiete und ein Mahnmal für die Op-fer des Terroranschlags vom 11. September 2001 beinhalten wird.34

Um die komplexe Aufgabe, die ein Gebiet von dieser Größe mit sich bringt, bewältigen zu kön-nen, waren nur interdisziplinäre Teams zugelassen, welche von einem Landschaftsarchitekten ge-führt werden mussten. Diesen Wettbewerb hat der Landschaftsarchitekt James Corner mit dem New Yorker Büro Field Operations gewonnen. Zu seinem Team gehören neben Landschaftsar-chitekten auch Ingenieure für Wasserbau, Verkehrswesen und technischen Umweltschutz, sowie Ingenieurbiologen, Ökonomen, Kommunikationswissenschaftler, Lichtgestalter, Pflanzen- und Feuchtgebietsökologen und Ornithologen. Das Team entwickelte bis 2006 einen Masterplan für das Gelände. Darin unterteilen die Wissenschaftler und Planer die Fläche in fünf Areale, die eng miteinander verbunden sind. In drei Phasen von je zehn Jahren sollen die verschiedenen Parkab-

Abb.13: Masterplan Abb.14: Beschreibung der Naturräume

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schnitte gebaut werden. Seit 2007 wird der Masterplan realisiert und ein erster Teilabschnitt soll bereits 2010 fertiggestellt sein. Mit dieser Realisierung des Entwurfs beginnt der erste Schritt eines Prozesses, der zwar in sei-nem Rahmen fest steht, aber innerhalb dessen frei und flexibel ist. Diese Prozesshaftigkeit in der Entwicklung ist zentraler Punkt des Corner Entwurfs.35 Unter dem Motto „Lifescape, a new Parkland for New York City” haben die Landschaftsarchitek-ten einen Park kreiert, der aus den drei Ebenen (sogenannten Layern) Programm, Lebensraum und Wegenetz besteht. Das Programm sieht neben großen öffentlichen Plätzen auch eine Reihe von Möglichkeiten für soziale, kulturelle und körperliche Aktivitäten vor, wie zum Beispiel Mountainbike-Strecken, Natur-lehrpfade, Kanuanlagen, Vogelbeobachtungsplätze, öffentliche Kunstausstellungen, Sportplätze sowie viele andere Angebote. Auf dem Parkgelände entstehen Lebensräume für Wildtiere, Vögel und diverse Pflanzengesell- schaften. Parallel zu kreativem Design und ökologischen Innovationen sollen sich verdrängte heimische, aber auch neue Pflanzengemeinschaften auf dem Gelände ansiedeln. So möchten die Planer zum Beispiel versuchen, Teile des Marschlandes wieder herzustellen. Weiterhin sollen auch Birkendickichte, Prärien mit heimischen Gehölzen, Eichen-Buchenwälder, Ödland und Sumpfwäl-der entstehen. Die Architekten haben ein vielschichtiges Wegenetz entworfen, welches den Park belebt und gleichzeitig alle Programme miteinander verbindet. Es werden sowohl Fuß-, Fahrrad-, Wasser- und Reitwege als auch Straßen und Joggingstrecken angelegt. Die Besucher sollen auf verschie-denen Wegen immer neue Eindrücke sammeln können. So haben sie die Möglichkeit, je nach eingeschlagenem Wegetyp, auf ihrer Reise immer etwas anderes zu erleben.36

Abb.15: Perspektiven Fresh Kills Park

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Maghtab Park, Malta

Das Konzept für den Magthab Park Malta von Kristine Jensen sieht vor, den dortigen Müllberg in einem Prozess von drei Phasen in eine begehbare Landschaft zu transformieren. In der ersten Phase ist die technische Behandlung des Müllbergs vorgesehen, in der der Boden abgedichtet, das Gas abgepumpt und das Wasser in einem Drainagesystem, welches den Berg umgibt, aufge-fangen werden soll. Um die Notwendigkeit für Wandel und den Bedarf an Ressourcen in diesem Zusammenhang zu verdeutlichen, wird das Errichten von Solarpanelen vorgeschlagen. Diese werden so an der Südseite des Berges aufgestellt, dass sie den Schriftzug Malta bilden, der als icon für den Müllberg fungieren und für den technologischen Sanierungsprozess der Halde ste-hen soll. Der Müllberg soll mit lokalem Kalkschotter bedeckt werden, so dass die Oberfläche weiß erscheint. Die zweite Phase ist geprägt von der Begehbarkeit des Geländes, der Geschichte und den Di-mensionen. Die Form des Berges soll nicht verändert werden, von jeder Stelle soll der Horizont erfahrbar bleiben, man soll sich bewusst sein, dass es sich um eine manmade geology handelt. Der Entwurf beinhaltet einen Pfad, der jedem Besucher die Geschichte, die Dimensionen und die Begehbarkeit des Berges an jeder Stelle vor Augen führen soll. Dieser soll wie eine Spirale auf fast 5 km Länge vom Fuß des Müllbergs bis ganz nach oben zum Gipfel verlaufen. Die Länge des Fußweges ist so konzipiert, dass diese Strecke von jedem Besucher in ein bis zwei Stunden zurückgelegt werden kann. Der Pfad ist mit einem graphischen Muster versehen, das Einblick in die Dimension und Geschichte des Müllberges geben soll. Durch diese Grafik soll man kontinuier-lich über die Jahreszahl, das Raummaß und die Höhe über dem Meeresspiegel informiert werden. Während des Laufens bewegt man sich auch entlang der Geschichte, vom Anfang der Deponie im Jahre 1977 bis zur Schließung 2004. Der Pfad soll somit erzieherische Momente und das Be-wusstsein für die Natur im Allgemeinen fördern.

Abb.16: Perspektive Deponieberg

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An vier Orten entlang des Weges, die sich an der existierenden Morphologie des Berges orien-tieren, soll das Pausieren ermöglicht werden. Jeder dieser Orte soll eine eigene architektonische Form bekommen; sie sollen Orte der Ruhe und Entspannung sein und jeweils den Elementen Wasser, welches an des Sickerwasser erinnern soll, Feuer, welches in Verbindung mit dem un-terirdischen Gas steht , Wind und Erde, dessen Oberkante man am Gipfel des Berges erreicht, zugeordnet sein. Die dritte Phase enthält das Vegetationskonzept. Ein natürlicher Garigue-Teppich - Garigue ist eine Kulturlandschaft und bezeichnet eine offene mediterrane Strauchheidenformation - soll den Müllberg überziehen. Dafür sind 20-24 Versuchsflächen vorgesehen, die systematisch in einem Netz angeordnet sein sollen. Diese Flächen sollen verschieden groß sein, um eine gewisse Dyna-mik zu vermitteln. Im Laufe der Zeit soll dadurch der Eindruck entstehen, dass der Müllberg mit verschieden farbigen Teppichen bedeckt ist.

Abb.17: Perspektive Pfad

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:metabolon Entgsorgungszentrum Leppe, Lindlar

Der Standort für diese Zentraldeponie wurde aufgrund der vorherrschenden günstigen Gegeben-heiten ausgewählt. Die Anlage wurde Ende 1982 in Betrieb genommen, so dass bis September 2008 etwa 7 Mio. m³ Abfall dort abgelagert wurden. Die Deponie wurde als Hangdeponie ange-legt, was ungewöhnlich ist, da üblicherweise Haldendeponien gewählt werden. Das Projekt :metabolon sieht eine zukunftsfähige Neuausrichtung des Entsorgungszentrums Leppe vor. Hierbei ist geplant, die Deponie in ein Kompetenzzentrum für standortbezogene Um-welttechnologien, einen Unternehmensstandort sowie einen Lern- und Erlebnisort für nachhaltige Stoffumwandlung (Metabolismus) zu entwickeln. Bereits vorhandene Kompetenzen wie Kreislauf-wirtschaft und Stoffumwandlung sollen weiter ausgebaut werden. Die daraus entstehende gute wirtschaftliche Position ermöglicht die Weiterentwicklung der Freizeit- und Kulturangebote. Bei der Neustrukturierung und Rekultivierung wird stets großer Wert auf eine innovative und wirt-schaftlich tragfähige Lösung gelegt.37 Um alle Prozesse, die auf diesem Gelände ablaufen, nach-vollziehbar und erfahrbar zu machen sowie Akzeptanz für das Projekt :metabolon zu erlangen, ist es notwendig die Bevölkerung mit einzubeziehen. Der BAV hat die Gemeinden Lindlar und Engelskirchen daher aktiv am Entscheidungsprozess teilhaben lassen. Das Stichwort „gläserne Deponie“ wurde in diesem Zusammenhang von Anfang an ernst genommen. Ein Imagewandel soll stattfinden und die Deponie zu einem lebendigen Unternehmens-, Forschungs-, Lern- und Erlebnisort machen. Insbesondere die immer noch vorherrschenden Bedenken der benachbarten Anwohner in Bezug auf eventuelle schädliche Umweltauswirkungen, die mit der Abfallwirtschaft zusammenhängen könnten, sollen durch einen transparenten Projektablauf ausgeräumt werden. Für den geplanten europaweiten städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb hat ein exter-nes Expertenbüro ein Gesamtkonzept aufgestellt, das Rahmenbedingungen für die zukünftige Entwicklung des Standortes beinhaltet. Der Entwurf der FSW Landschaftsarchitekten und Pier7 Architekten schlägt eine komplette Neugestaltung der Deponie mit innovativen landschaftsarchi-

Abb.18: Mountainbike-Rennen Abb.19: Lernort

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tektonischen Bausteinen vor. Durch drei exemplarisch dargestellte Kreisläufe soll der sogenannte Metabolismus dem Besucher vermittelt werden.38 Der Eingangsbereich wird zu einem Besucher-zentrum umgebaut. Um eine einheitliche Fassade herzustellen, haben die Architekten eine Art Membran entwickelt, welche über die bereits vorhandenen Gebäude gelegt wird. Das Kernele-ment des neuen Besucherzentrums soll ein multifunktionaler Raum bilden, in dem Platz für Vor-träge, Seminare und Schulungen ist.Divergent zu der üblichen Vorgehensweise haben die Architekten auf eine Rekultivierungsschicht verzichtet, so dass der Besucher unmittelbar auf die schwarze Abdeckfolie schaut; daher kann der Deponiekegel schon von Weitem wahrgenommen werden.Die „Recyclingachse“ zieht sich auf 400 m vom Eingangsbereich bis zur Kegelspitze geradlinig durch das Gelände. Darauf soll dem Besucher auf seinem Weg mit Hilfe von unterschiedlich befüllten Mülltonnen der Wandel der verschiedenen Abfallstoffe verdeutlicht werden. Es wird ein offener, irreversibler Kreislauf dargestellt, der vom Menschen verantwortet ist. Das Sukzessions-band soll anschaulich verdeutlichen, wie die Natur sich die Landschaft zurückerobert; Produkte aus dem Recyclingprozess bilden das Oberflächenflächenmaterial des Bandes. Neben dem be-reits 3,5 ha großen vorhandenen Gewerbegebiet soll eine neue Fläche, der so genannte Pilotpark, Platz für die Ansiedlung weiterer Unternehmen schaffen. Zudem soll die Deponie auch als Frei-zeitraum für beispielsweise Mountainbiking oder Crossgolf genutzt werden.

Abb.20: Masterplan

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Münchner NordenFriederike Meyer-Roscher, Stefanie Zeller

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Der Münchner Norden war zunächst lange Zeit durch ein negatives Image belastet, da die Ver-und Entsorgungsanlagen - alles, was die Stadt München aus dem Ballungsgebiet verbannte – diesen Raum für die Münchner unattraktiv machten. Dieses hat sich in den letzten Jahren ge-wandelt, u.a. durch den Bau der Allianz Arena, die das Landschaftsbild des Münchner Nordens wesentlich verändert hat, wobei nach wie vor der Süden Münchens in Fragen der Naherholung begehrter ist.

Betrachtet man die Entwicklung der Landschaft in diesem Raum, kann man zunächst drei ent-scheidende Einflüsse erkennen: Die Eiszeiten formten die Gegend als ebene Fläche. Durch die Ablagerung kalkreichen und groben Schotters beeinflussten sie damit die Bildung einer kargen Heidelandschaft. Durch anthropogenen Einfluss blieben große Teile frei von Wald, und erst mit Einführung von Kunstdünger war dann ertragreiche Landwirtschaft möglich.39 Doch neben diesen naturräumlichen Gegebenheiten, gab es natürlich auch siedlungsstechnische und bauliche Eingriffe. Im Münchner Norden war es das Schleißheimer Kanalsystem, was als ein-ziges orthogonales Element die Landschaft durchzog. Es fungierte zum einen als Transportweg, zum anderen als reines Zierelement des barocken Gartens vom Schloss Schleißheim.40 Neben ein paar kleineren Siedlungen, wie Garching, Dirnismaning oder Fröttmaning, die durch die Freisinger Landstraße verbunden waren, war das Kanalsystem das dominanteste Element. Der Schleißhei-mer Kanal ist heute zwar noch vorhanden, hat jedoch seine Bedeutung verloren.

Das Dorf Fröttmaning wurde erstmals 815 n. Chr. als “Freddamaringun” erwähnt und eine Ur-kunde aus demselben Jahr belegt die Schenkung des Fröttmaninger Sippenoberhaupts Situli, der eine hölzerne Kirche mit zugehörigem Ackerland dem Freisinger Bistum schenkte. Die Kirche Heilig-Kreuz wurde durch Bischof Hitto von Freising geweiht und ist heute die älteste Kirche im Münchner Stadtgebiet. 1931 wird Fröttmaning gemeinsam mit Freimann nach München einge-

Abb.21: Fröttmaninger Heide

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gemeindet und somit verliert es 1935 den Status als selbstständige Gemeinde. Als Mitte der 50er Jahre größere Deponieflächen von Nöten waren, mussten die Fröttmaninger Bauernhöfe geräumt werden, wobei man die Kirche erhalten konnte und diese nicht dem Müll-berg zum Opfer fiel. Heute soll das Kunstwerk „Versunkenes Dorf“ von Timm Ulrichs an der West-seite des Fröttmaninger Bergs an das Verdrängen des Dorfes erinnern und ein Mahnmal gegen rücksichtsloses Wachstum und Produktion setzen.Heute betrachtet die Stadt München den Fröttmaninger Berg aufgrund der sich seit 1999 auf der Spitze befindlichen rund 100 m hohen Windkraftanlage als ein ökologisches Wahrzeichen. Die Anlage produziert Strom für 750 Haushalte und wird von der Autobahn Nürnberg aus gemeinsam mit der Allianz Arena als Stadteingang wahrgenommen.1973 hatte man beschlossen, den Müllberg zu einem Naherholungsgebiet zu machen, und so begann das Gartenbaureferat München zunächst mit der Renaturierung der Westflanke. Erst 1985 wurde der Berg mit einer Dichtwand versehen, die um den Berg herum bis in 25 m Tiefe reicht. Seitdem wird das Deponiesickerwasser abgepumpt und zur Kläranlage geleitet. 1987 wurde die Deponie geschlossen. Seit 1990 werden die Deponiegase in Gasbrunnen auf dem Berg erfasst und in einer kontrollierten Fackelanlage entsorgt. 12 Millionen m³ abgelagerter Müll bilden heute den 75 m hohen Fröttmaninger Berg.41

Die Gestaltung des Müllbergs übernahm das Büro Ruoff. Sie ließen sich dabei von der Absicht leiten, die 35 Hektar große Parklandschaft des Erholungsgebietes vielfältig zu strukturieren: Gro-ße Wiesen wechseln sich mit Gehölzstrukturen ab und leiten auf den Gipfel des Berges, der als Aussichtspunkt fungiert. Die Pflanzen, überwiegend heimische Arten und Sorten, wurden nach ihrer Standortverträglichkeit ausgewählt. Vorbild für die Gehölzpflanzungen waren die natürlich gewachsenen, edellaubholzreichen Mischwälder der Münchner Schotterebene. Die Wiesenflä-chen werden durch extensive Schafbeweidung gepflegt. Durch diese Art der Gestaltung sei der

Abb.22: Urpositionskarte München von 1816 Abb.23: Autobahnen als dominierendes Element

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Fröttmaninger Berg heute zu einem wichtigen Trittstein zur Vernetzung von Biotopen in der Um-gebung, insbesondere des angrenzenden Auwaldes und der Fröttmaninger Heide geworden, so die Landschaftsplaner.42

Nördlich des Fröttmaninger Bergs befindet sich eine weitere Deponie, auf der Klärschlämme, zunächst unbehandelte und nach dem Abfallbehandlungsgesetz 2005 behandelte, abgelagert werden. Sie wird nicht vom AWM, sondern vom Abwasserzweckverband München betrieben. Die Deponie wird dieses Jahr geschlossen und mit einer Oberflächenabdichtung versehen werden. Ebenso wie auch der Fröttmaniger Berg soll diese innerhalb der nächsten sieben Jahre in ein Erholungsgebiet umgewandelt werden. In der Perspektive München, dem Stadtentwicklungskonzept, werden verschiedene Aspekte der Entwicklung des Münchner Nordens angesprochen: So stelle sich die Aufgabe, den umgebenden für unterschiedliche Freizeitaktivitäten geeigneten Landschafts- und Stadtraum zwischen unter Naturschutz stehenden Heideflächen und Isar neu zu ordnen und für die Naherholung zu erschlie-ßen. Aus der Freigabe des südlichen Teils der Fröttmaninger Heide aus der militärischen Nutzung ergäben sich Chancen für eine behutsame Erschließung des bislang gesperrten Gebietes. Der Stadtrat beschloss 2004 ein Konzept für die Fuß- und Radwegeverbindungen zwischen Isar und Fröttmaninger Heide, das in den nächsten Jahren schrittweise umgesetzt werden soll. Weiterhin wird die Überlegung eines „Kunstpark Nord“ nach dem Modell des ehemaligen „Kunstpark Ost“ (Hallenkultur, Clubs, Diskotheken und andere In-door-Freizeitangebote) diskutiert. Dieser könne das fußballorientierte Freizeitangebot ergänzen und das Gebiet nachhaltig aufwerten. Die Reali-sierung sei allerdings noch nicht in Sicht, da es noch keinen Investor gebe.43 In diesem bereits ausführlich beschriebenen Gebiet liegt das Projektgebiet, der Entsorgungspark Freimann, der im Osten von der A9 und im Süden von der A99 begrenzt wird und somit direkt am Kreuz München-Nord gegenüber der Allianz Arena einen prominenten Standort einnimmt. Die A 99 wurde bereits in den 30er Jahren als vollständiger Ring geplant, und wegen des Krieges wur-

Abb.24: Nutzungen im Münchner Norden Abb.25: Landschaftsräume

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de bereits in den 30er Jahren als vollständiger Ring geplant, und wegen des Krieges wurde mit dem Bau des Rings nur stellenweise begonnen. Der erste Bauabschnitt war die Strecke zwi-schen Kreuz München-Nord und Kreuz München-Süd. Der Autobahnring stellt eine wichtige und hoch belastete Verbindung der einmündenden Bundesautobahnen dar. Die Verkehrsbelastung im Abschnitt zwischen dem Autobahnkreuz München-Nord und dem Kreuz München-Ost ist in den letzten 5 Jahren um 35% auf gegenwärtig rund116 000 Kfz/24h gestiegen. Die Spitzenbelastun-gen bei starkem Messeverkehr und im Urlaubsverkehr betragen ca. 164 000 Kfz/24h. Obwohl der Ring zwischen dem Autobahnkreuz München-Nord und der Ausfahrt Haar achtstreifig ausgebaut wurde, kommt es weiterhin zu Störungen des Verkehrsflusses. Eine gänzlich neue Bedeutung bekam der Raum, als mit dem Bau der Allianz Arena im Oktober 2002 begonnen wurde. Der Entwurf der Arena, die die Heimstätte der beiden Münchner Vereine FC Bayern und den TSV 1860 werden sollte, stammt vom Schweizer Architekturbüro Herzog und De Meuron, die mit ihrer an eine Wolke angelehnte Architektur eine Landmarke schufen, die das Bild des Münchner Nordens ganz entscheidend prägt. Die Haut des Körpers besteht aus weißen, rautenförmigen Kunststoffkissen, von denen jedes separat weiß, rot – steht für den FC Bayern - oder hellblau - symbolisiert den 1860 München - erleuchtet werden kann. Nach knapp drei Jah-ren Bauzeit wurde die Allianz Arena 2005 eröffnet. Die Außenanlagen der Arena wurden vom Landschaftsarchitekturbüro Vogt entworfen. Ihr Kon-zept betitelten sie mit Mimesis, worunter man in der Kunst ein Prinzip der Nachahmung in Anleh-nung an die Ausführungen des griechischen Philosophen Aristoteles versteht. So versucht der Entwurf, die Anlagen in die bestehende Heidelandschaft zu integrieren, weshalb das Büro auch eine für diesen Ort typische Vegetation auswählte. Die stromförmigen Wege sollen die Besucher-ströme entflechten und wie einen natürlichen Fluss gezielt zum Stadion lenken. Zudem ist das Gelände an das Münchner U-Bahnnetz angeschlossen.Die Deponie Nord-West wurde 1987 nach der Schließung der Deponie Großlappen in Betrieb

Abb.26: Bau der Allianz Arena

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genommen. Obwohl die Deponie von Straßen umgeben ist, ist sie schwer erreichbar. Mit dem Auto kann man sie über die Werner-Heisenberg-Allee erreichen, die zunächst an der Allianz Arena vorbeiführt und die einzige Zufahrt zur Deponie darstellt. Westlich angrenzend verlaufen die U-Bahngleise der Linie U6, die neben der Autobahn ebenfalls eine Barriere für Fußgänger oder Rad-fahrer darstellt. Um den Müllberg am östlichen bzw. südlichen Hang herumführend ist ein Radweg geplant, der zum einen nach Norden weiterlaufend am Schleißheimer Kanal mit dem RadlRing München verbunden werden kann. Über die jetzt noch ausschließlich vom Deponiebetrieb ge-nutzte Brücke über die A8, kann der Radweg dann zur B11 weitergeführt werden. Trotz dieser Radverbindung ist die Erschließungssituation nicht optimal, um eine Erreichbarkeit für Erholungssnutzungen, die beispielsweise eine Anfahrt mit dem Auto erfordern, zu gewährleisten. Aufgrund der U-Bahngleise und der Autobahn ist dieses Problem nur mit sehr großem Aufwand lösbar.Der Müllberg an sich besitzt eine Aufbauhöhe von 50 m und ein Gesamtvolumen von 3,6 Mio. m³ Müll, wobei ursprünglich ein Volumen von 6,2 Mio. m³ geplant war. Da die Deponie von der De-ponieklasse II in diesem Jahr zur Klasse I zurückgestuft werden soll, wird folglich auch der dritte Bauabschnitt nicht mehr befüllt werden.44

Abb.27: Deponie Nord-West

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Projekte

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WastelandAndrea Behnke, Patrizia Scheid

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Die Projektteilnehmer entwickelten im Laufe ihrer Recherche zwei für ihre Arbeit entscheidende Thesen: 1. Es gibt eine funktionierende und gestalterisch ansprechende Alternative zu der her-kömmlichen Deponieabdichtungsgestaltung. 2. Eine Durchmischung des inkohärenten und losen Gefüges führt zur Bildung einer neuen quali-tativ hochwertigen Landschaft und damit zu einem Nutzungsraum, der den nördlichen Eintritt von München angemessen markiert. Bezüglich des ersten Punktes wurde das Material Asphalt als Deponieabdichtung ausgewählt, da Asphalt einerseits die Grundschicht zur Versiegelung des Deponiekörpers bildet, andererseits sich aus ihm alle weiteren notwendigen Elemente auf den Hügeln formen lassen, so dass jede der Deponien nach ihrem ursprünglichen Charakter modelliert wird. Die Durchmischung des Gebietes zu einem systemartigen Gefüge findet auf verschiedenen Ebenen statt: Die Überschneidungen von der Wahrnehmbarkeit des schnellen und langsamen Raumes bilden die sogenannten Schauflächen. Durch eine gleiche Gestalt sollen sie einerseits die Müllberge an der Autobahn zusammenhalten und andererseits einen Unterschied erlebbar machen zwischen dem Inneren und Äußeren des Gebiets. Die Vegetation ist das Gestalt gebende Element der Schauflächen. Sie besteht aus einer dichten Waldvegetation mit standortgerechten Flachwurzlern.Das an den Flanken der Deponie Nord-West und der Deponie Fröttmanning aus-tretende Gas wird in diesem Konzept über mehrere Fackeln verbrannt. Um die Fackeln entsteht durch die Wärme jeweils eine besondere mediterrane Vegetationsform mit Buxus und Ilex, welche im Winter von Schnee unbedeckt bleibt. Auf den Hügeln werden Einzelbäume als Schattenspender und Gestaltungselement gepflanzt. Es sind nur Arten ausgewählt, die flach wurzeln und nicht empfindlich auf Verdichtung reagieren, wie Acer griseum, japonicum und palmatum sowie Alnus incana. Je nach Hügel wird eine unter-schiedliche Artenzusammensetzung verwendet und auch verschieden auf dem Hügel angeord-net. Die Einzelvegetation steht auf wasserdurchlässigem, dichten Asphalt in einem 3m mächtigen Pflanzensubstrat. Sie ist an die Entwässerung des Berges angepasst. Die dritte Vegetationsform ist das Feuchtgebiet. In den Zwickeln der Autobahn wird das Oberflächen-wasser von den Hügeln aufgefangen und versickert. Diese Zwickelvegetation stellt einen alternativen Umgang mit dem Oberflächenwasser einer Deponie dar, weil möglichst viel Wasser durch die Vegetation verdunstet werden soll. Diese besteht aus Repositionspflanzen im Wasser und Weiden an den Rändern der Wege; sowohl Wege und als auch Böschungen sind aus recyceltem Asphalt.Das Oberflächenwasser ist ein verknüpfendes Element der Hügel mit dem Inneren der Au-tobahn. Je nach bestehendem Charakter der Hügel wird das Wasser durch entsprechende Oberflächenformung über Rinnen in die Zwickel geleitet. Die Deponie Nord ist die hügeligste mit den am stärksten gerundeten Entwässerungslinien, die Deponie Nord-West ist linear und die Fröttmanninger Deponie hat weite Formen. Das Material in den Rinnen ist recycelter Asphaltab-fall, der sonst im Straßenbau durch sein glitzerndes Erscheinungsbild nicht wiederverwendet werden kann. Eine die Hügel umrundende Ringstraße stellt eine Durchmischung von Langsamem und Schnel-lem dar, sowie eine Verbindung der einzelnen Erhebungen. Es entsteht ein neues Raumerlebnis für den Autofahrer, der direkt von der Autobahn auf die Hügel gelangen kann. Die Autostraße ist Ausflugsziel und Erlebnisstraße, da sie durch Blicke in die Landschaft und durch die Hügel sowie durch einen Rasthof interessant wird.

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Die Straßen sind aus Asphalt und begrenzt von zwei Asphalthügeln, die nachts von innen heraus illuminiert werden. Radfahrer und Fußgänger können parallel dazu fahren und sich frei auf dem Hügel bewegen. Einzelne Plätze bieten Raum, um das Auto abzustellen.Die Berge sind durch Brücken an der Autobahn mit dem Feuchtgebiet verbunden. Zu Fuß kann man von bestimmten Plätzen, den sogenannten „Verbindungsplätzen“ in das Feuchtgebiet ge-hen. Die Wegeverbindungen im südlichen Gebiet werden durch Brücken und Unterführungen an ausgewählten Stellen gewährleistet. Im Autobahnkreuz entsteht durch spannende Raumbildung die Möglichkeit des Rückzugs an einen ungewöhnlichen Ort, an dem man sich neben „rasendem“ Verkehr aufhalten kann.

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WastelandManfred Heitkämper

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Diese Bachelor‘s Thesis setzt sich hauptsächlich mit dem Image der Stadt München auseinander, wie sich München nach außen hin darstellt und welche Problemsituation sich am Stadteingang durch die Müllberge ergibt. Die Stadt München sieht sich als das Tor zum Süden Europas und daher bekommt die Einfahrt über die A9 eine große Bedeutung. Für das Image ist die momentane Gestaltung eher suboptimal. Da sich München zudem als nachhaltiger, ökologischer High-Tech-Standort im internationalen Wettbewerb zu profilieren versucht, wird in diesem Konzept vorgese-hen, die Deponie Nord-West durch einen Solarpark energetisch zu nutzen.

Mit diesem Entwurf versucht der Projektteilnehmer, die Fernwirkung der Deponie zu erhöhen und diese in den Kontext der übrigen Landmarks - Allianz Arena, Windkraftanlage, Fermentations-türme - zu integrieren. Dieses soll mit Hilfe einer großflächigen Photovoltaik-Anlage geschehen, die so den technischen Aspekt der Deponie unterstreichen soll. Die Photovoltaik-Zellen werden aus Gründen der Sonneneinstrahlung an Ost-, Süd- und Westflanke installiert und auf einem vom Deponiekörper abgesetzten Tragwerk aus Stahl-Profilen in Leichtbauweise montiert. Unter dieser ‚Solar-Fassade‘ ergibt sich nun ein heterogener Raum, der für die Öffentlichkeit zugänglich und nutzbar gemacht werden soll. Daher führt ein Wanderweg auf das Plateau der Deponie, von wo aus sich dem Besucher ein eindrucksvoller Blick auf die Münchner Stadtsilhouette und die Schot-terebene eröffnet.Die nicht mit Solar-Panelen bestandene Nordflanke des Deponiekörpers wird terrassiert und ein Regenwasser-Sammel-System installiert. Dieses wird in einem weiteren Schritt an ein System zur Bewässerung der Flächen unterhalb der Panelen angeschlossen, um dort Pflanzungen zu er-möglichen. Durch feine Zerstäuber entsteht eine Art künstlicher Nebel, der in Verbindung mit den erhöhten Temperaturen durch die Hitzeabstrahlung der Panelen ein Mikroklima erzeugt, das Ideal für verschiedene Farn- und Moosarten ist, die zudem mit der Verschattung unter der ‚Fassade‘ gut zurecht kommen. Die Deponie Nord West wird mittels einer Öffnung der bereits bestehenden Brücken über die Au-tobahn eingebunden in ein weites Wanderwege-Netz, so dass sich eine Konnektivität auch über die Barriere der beiden Autobahnen A9 und A99 hinweg ergibt.

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Wasteland - Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft

Friederike Meyer-Roscher

03

Wie es im Titel bereits anklingt, geht es bei dieser Bachelor‘s Thesis um die räumlichen Auswir-kungen der Müllproduktion, angefangen bei einer einzelnen Person - jeder produziert Müll, jeden Tag - bis zur gesamten Bevölkerung. Die Autorin bewegt sich dabei von einem quantitativen Erfassen hin zu der Frage nach qualitativen Folgen. Beleuchtet weden dabei die Wege des Mülls, ob es sich um einen reversiblen oder irreversiblen Prozess handelt, und der Einfluss der Ökono-mie, der nicht unerheblich ist, wenn man den momentanen Mülltourismus betrachtet. Für das Konzept ergaben sich aus der Analyse wichtige Thesen: 1. Müll sollte dort behandelt und entsorgt werden, wo er entsteht. 2. Auch kleine Mengen sollten vor Ort deponierbar sein. Die Müllberglandschaft München Nord soll den Prozess verdeutlichen, der sich im Umgang mit diesem Landschaftstyp vollzieht. Daher sollen innerhalb dieser Landschaft vier verschiedene Müllbergtypen vorgestellt werden. Die Gestaltung des Fröttmaninger Bergs soll in ihrer Formensprache vollständig erhalten bleiben, um zu demonstrieren, wie der entwerferische Umgang mit Mülldeponien ursprünglich ausgesehen hat. Die natürliche Begrünung wird von vielen Menschen, gerade von Anwohnern, geschätzt. Das Windrad auf der Spitze hat sich zu einer Landmarke der Stadteinfahrt entwickelt und ist daher als Pendant zur Allianz Arena nicht mehr wegzudenken.Die natürliche Begrünung mit Auenvegetation soll als weiterer Schritt bei der Deponie Nord durch Sichtschneisen geordnet werden, die wichtige Blickbeziehungen aufspannen. Bei der Deponie Nord-West soll die Topographie vollständig erhalten bleiben, allerdings wird auf eine natürliche Begrünung verzichtet. Die Hänge sollen ausschließlich von anthrazitfarbenen Grä-sern und Stauden bedeckt sein, so dass die Deponie zwar bepflanzt ist, allerdings aus der Ferne als schwarzes Volumen ins Auge sticht. Der gesamte Gipfel bildet eine etwa 30.000 m² große ebene Asphaltfläche aus, die mit verschiedenen Sportarten, wie Inlineskaten, Radfahren, sowie mit Buggykiting und Landsurfing etc. bespielt werden kann. Diese Plattform kann auch für tempo-räre Events wie Konzerte, Sportveranstaltungen/ Wettkämpfe und Ausstellungen genutzt werden. Die Deponie 4 stellt einen neuen Umgang mit der Müllablagerung dar. Auch wenn dieser zunächst unwirtschaftlich erscheint, bietet er doch neue räumliche Qualitäten. Der Autorin war es wichtig, auf die Mengen und Dimensionen, in denen Müll produziert wird, aufmerksam zu machen. Dem Besucher der Deponie 4 sollte vor Augen geführt werden, dass er selbst an der Veränderung der Landschaft teilhat, dass er Teil eines Prozesses ist, in dem Wachstum, Produktion und Kon-sum zu einem Produkt führen, das zwar der Natur entnommen ist, aber nicht in den natürlichen Kreislauf zurückkehren kann. Um den Prozess deutlich zu machen, hat sich die Autorin von dem Landschaftskunstwerk 7.000 Eichen von Joseph Beuys leiten lassen, wobei sie seinen Ansatz umkehrt, aber damit auch auf die Notwendigkeit eines sorgsamen Umgangs mit der Natur auf-merksam machen möchte. Daher sieht das Konzept vor, dass in der den Müllberg umgebenden Landschaft Baumvolumina verortet sind, die den Müllvolumina im Laufe der Zeit weichen müssen. Je mehr Müll produziert bzw. von anderen Orten importiert wird, desto mehr Bäume müssen gefällt werden, desto schnel-ler erfolgt die Transformation dieses Landschaftsraumes. Die Baumvolumina sollen aus Birken und Kiefern bestehen, da diese Gattungen eine vergleichsweise kurze Lebensdauer besitzen – daher auch nach geraumer Zeit wieder abgeholzt werden können -, aber ästhetisch sehr an-sprechend sind. Das gefällte Holz soll in Form von Holzpellets weiter verarbeitet werden, so dass dieses der Energiegewinnung dient. Die an die Stelle der Bäume tretenden Müllvolumina sollen klare und geometrische Formen aufweisen. Sie werden vollständig mit Asphalt abgedichtet, so

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dass dieses der Energiegewinnung dient. Die an die Stelle der Bäume tretenden Müllvolumina sollen klare und geometrische Formen aufweisen. Sie werden vollständig mit Asphalt abgedich-tet, so dass sie begehbar bzw. mit Skates oder Rädern befahrbar gemacht werden können. An jeweils einer Seite sollen sie durch eine Beschriftung auf Fakten des Mülls aufmerksam machen. Diese Form der Mülldeponierung besitzt nicht nur räumliche Qualitäten, sondern ist auch äußerst flexibel. Da momentan „nur“ ca. 5.700 m³ Müllschlacke jährlich in der Region anfallen, können diese kleineren Deponien schneller abgedichtet und somit genutzt werden. Geht man von einer gleich bleibenden Müllmenge aus, so kann auf dem Gelände mit Raum für ca. 3,6 Millionen Ku-bikmeter 150 Jahre lang Müll deponiert werden. Dieser Mülldeponietypus kann sich dynamisch der Müllproduktion anpassen. In den Lageplänen ist der Stand nach 45 Jahren abgebildet. Diese vier Müllbergtypen ebenso wie die Allianz Arena werden durch ein komplexes Wegenetz aus Brücken und Unterführungen miteinander verbunden, das im Zentrum der Müllberglandschaft zusammenkommt: dem Kreuz München-Nord. Dieser stark durch Infrastruktur geprägte Ort soll auch verkehrlich weiterentwickelt werden. Die vier entstehenden Flächen sollen einen durch Unterführungen verbundenen neuen Platz bilden, der den Auftakt zur Müllberglandschaft bildet. Dieser Platz soll gleichzeitig als Parkplatz sowie als Sport- und Spielfläche genutzt werden.

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Wasteland Ulrike Rahnen

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In ihrer Bachelor‘s Thesis stellt die Projektteilnehmerin exemplarisch einige Gestaltungen von Deponien vor und nimmt jeweils kritisch zu den Entwürfen Stellung. Es handelt sich hierbei so-wohl um nationale als auch internationale Projekte, wie beispielsweise die bereits in Kapitel 4 der Analyse kurz vorgestellten Deponien Hiriya Tel Aviv, Fresh Kills Park New York und das :metabo-lon Entsorgungszentrum Leppe. Die Entwurfsstrategien dieser und weiterer Projekte werden im Folgenden auf die Deponie Nord-West übertragen und daraus ein Konzept entwickelt.

Darin soll ein Aufenthaltsort geschaffen werden, der die Menschen animiert, sich aktiv mit dem Thema Müll auseinander zu setzen. Der Entwurf sieht vor, dass sich drei Ebenen überlagern: die Besucheranlagen, die Deponiegestalt und die Deponienutzung.Die neu zu errichtenden Besucheranlagen, welche sich über das gesamte Deponiegelände erstre-cken, besitzen als Basis ein Wegesystem, das aus zwei Stegen besteht. Der Besucher wird über eine Rampe im Süd-Westen des Deponiegeländes auf einen dieser Stege geleitet. Er hat dadurch die Möglichkeit die Deponie von oben zu betrachten. Zusätzlich soll durch den Steg eine Distanz zwischen Besucher und Deponie entstehen, die einen respektvollen Umgang mit dem Bauwerk sicher stellt und verdeutlicht, dass es sich hier um einen gefährlichen Ort handelt. Die Stege er-schließen den Deponiekörper und schaffen zusätzlich eine Verbindung zur Deponie Nord. Im Eingangsbereich wird ein neues Besuchergebäude entstehen, welches sich aus dem Steg entwickelt und sanft auf die Form des Müllberges reagiert. Der Besucher hat hier die Möglichkeit sich mit dem Thema Müll auseinander zu setzen. Durch die schwungvolle Gebäudeform entwi-ckelt sich ein Aufenthaltsort, den die Besucher sowohl im Inneren als auch außen auf dem Dach des Gebäudes beleben sollen. Oben auf der Deponiespitze wird der Steg ebenfalls auf zwei Ebe-nen verlaufen, wo er weitere Plattformen bildet, die einen zweiten Aufenthaltsraum darstellen. Der vier Meter breite Steg teilt sich abschnittsweise in zwei gleichbreite Teile, welche in verschiedene Richtungen schwingen. Der zweite Steg führt vom Eingangsgebäude in Richtung Norden und verläuft über das Dach der Trockenfermentationsanlage. Hier haben die Besucher die Chance, die immer noch aktiv genutz-ten Bereiche des Deponiegeländes zu betrachten. Alle Stege liegen auf einem H-förmigen Stahl-trägersystem auf und bestehen aus einem orange gefärbten Asphalt, welcher den Besucher leiten und als Wiedererkennungsmerkmal fungieren soll. Die zweite Ebene bildet die Deponiegestalt, die dem Betrachter bereits von Weitem verdeutli-chen soll, dass es sich hier um ein anthropogen hergestelltes Bauwerk handelt. Dazu müssen alle Gehölze am Hangfuß gerodet werden. Die unteren 40 Meter der Deponie und auch die Flächen um den neu gestalteten Eingangsbereich sollen mit einer maximal kniehohen Vegetationsdecke aus Kräutern, wie Viola arvensis, Centaurea cyanus, Papaver rhoeas, und Gräsern, wie Agrostis capillaris, Festuca nigrescens, Festuca rubra, bewachsen sein. Der obere Teil des Deponiekörpers wird lediglich mit einer Kunststoffdichtungsbahn abgedeckt, so dass von Weitem eine schwarze Erhebung auf der Deponie zu erkennen ist. Diese direkte Konfrontation soll die Betrachter zum Nachdenken anregen. Die dritte Ebene bildet die Deponienutzung. Diese Ebene besteht aus mehreren Einzelelemen-ten, wie Trockenfermentationsanlage, Ballenlager, Notfallzwischenlager, Sickerwasseraufberei-tungsanlage, Werkshallen und Baustoffhof. Die große Fläche des Notfallzwischenlagers soll dem Besucher mit den notwendigen Maßnahmen konfrontieren, die eine moderne, hochtechnisierte Müllbeseitigung mit sich bringt. Die Ausdehnung des Deponiegeländes in nördlicher Richtung ist denkbar.

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Wasteland Stefanie Zeller

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Diese Thesis setzt sich intensiv mit der Müllentsorgung in München und den daraus resultieren-den räumlichen Konsequenzen auseinander. Es wird zunächst ein Rückblick auf den Umgang mit Müll in dieser Region vorgenommen und schließlich die Probleme der Entsorgung im Münchner Norden angesprochen. Der Raum als solcher wird sehr genau analysiert und in Bezug auf Land-marks, Landschaftsräume und Zugänglichkeit untersucht. Die Autorin stellt Umnutzungsstrategi-en vor und vergleicht diese mit der Nachnutzung von Industriearealen.Das Konzept sieht vor, für die Deponien Nord und Nord-West ein Bild zu schaffen, was nicht als Natur gilt, sondern die Gegebenheiten der Deponien aufnimmt und neue Raumerlebnisse bieten kann. Bei der Deponie Nord-West soll der Deponieberg ein klares Bild bekommen, welches durch dichten Bewuchs erreicht werden soll. Die gegebenen Erschließungen werden aufgegriffen: Die Rampe, die momentan zum Anfahren des Mülls auf die Deponie benutzt wird, wird als Hauptweg benutzt, um auf das Plateau zu gelangen. Zwei weitere Wege führen durch einen Wald aus unter-schiedlichen Pinusarten - P. mugo, P. cembra, P. nigra, P. sylvestris - und um die Deponie herum. Die Kiefern sollen mit zunehmender Höhe niedriger und krummwüchsiger werden; sie bestimmen den Weg und bilden unterschiedlich enge oder weite Räume aus. Durchblicke in die Umgebung sind zwar möglich, ein Rundumblick wird jedoch erst auf dem Plateau möglich.Die Klärschlammdeponie wird mit einem Wegesystem durchzogen, was sich teilweise auf die jetzigen topografischen Gegebenheiten stützt. Beim Durchgehen wird Enge und Weite erlebbar gemacht. Ein Hauptweg aus Betonplatten presst sich allmählich ins Gelände, um dann in einer schluchtartigen Situation ein besonderes Erlebnis zu bieten. Die Schlucht entwickelt sich aus einem Faltungsprinzip, welches darauf beruht, dass Hauptknicke immer im 60°, 35° oder 15° Winkel gesetzt werden. Durch varriierende Längen entstehen unterschiedliche Raumsituationen. Die Faltung tritt nur an einer Strecke des Weges auf und erzeugt so eine gewisse Spannung, die in der Schlucht ihren Höhepunkt findet. Der Fröttmaninger Berg wird in seiner jetzigen Gestalt nicht verändert, da er für die Naherholung bereits ein etabliertes Ziel ist. Als Ensemble bieten die drei Deponien unterschiedlichste Erlebnis-se und ergeben ein interessantes Bild.

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Anmerkungen

1 Wienen, Inka 2003: Auf den Spuren des Mülls. In: Köstering, Susanne; Rüb, Renate

(Hrsg.): Müll von Gestern? Eine umweltgeschichtliche Erkundung in Berlin und Bran-

denburg, Waxmann Verlag, Berlin, S. 16f; entnommen aus: Zeller, Stefanie 2009: Was-

teland - Bachelor‘s Thesis

2 Rüb, Renate 2003: Müll und Stadthygiene um 1900. Über Entstehung und Entsorgung

eines neuen Problems. In: Köstering, Susanne; Rüb, Renate (Hrsg.): Müll von Gestern?

Eine umweltgeschichtliche Erkundung in Berlin und Brandenburg, Waxmann Verlag,

Berlin, S.19; entnommen aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis

3 Rüb, Renate: a.a.O., S. 20ff; entnommen aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland -

Bachelor‘s Thesis

4 Rüb, Renate: a.a.O., S. 22ff; entnommen aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland -

Bachelor‘s Thesis

5 Rüb, Renate: a.a.O., S. 26ff; entnommen aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland -

Bachelor‘s Thesis

6 http://www.awm-muenchen.de/wir-ueber-uns/chronik.html 08.06.09 17:32; entnom-

men aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis

7 Grundler, Arnulf: „Historie Großlappen“, Abfallwirtschaftsbetrieb München; entnom-

men aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis

8 http://www.awm-muenchen.de/uploads/media/pkesp.pdf 09.06.09 10:05; entnom-

men aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis

9 Ortstermin mit Herrn Hengst, Abfallwirtschaftsbetrieb München, vom 25.05.09

10 Dtv-Lexikon, Band 5, München 1978, S.134; entnommen aus: Meyer-Roscher, Frie-

derike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s

Thesis

11 Fuchs, Christian 2002: Krise und Kritik in der Informationsgesellschaft: Arbeiten über

Herbert Marcuse, S. 187; entnommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Waste-

land- Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

12 Fuchs, C.: a.a.O.

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13 Bayerisches Landesamt für Umwelt: Hausmüll in Bayern - Bilanzen 2006, Stand

August 2007; entnommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der

Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

14 Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland: Wege zu einer nachhaltigen Abfall-

wirtschaft, Oktober 2008; entnommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Waste-

land- Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

15 Bournay, Emmanuelle: “Vital Waste Graphics, Unep-Basel Convention“, 2004; ent-

nommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur

Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

16 Greenpeace, 2003: Exportverbot für Giftmüll weltweit - Chronik bis 1995 mit Aus-

blick; entnommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotter-

ebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

17 Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU): Techni-

sche Anleitung zur Verwertung, Behandlung und sonstigen Entsorgung von Siedlungs-

abfällen (Dritte Allgemeine Verwaltungsvorschrift zum Abfallgesetz) vom 14. Mai 1993;

entnommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene

zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

18 Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland: MVA- und EBS-Überkapazitäten

fördern Müllimport, Landespressekonferenz Düsseldorf, November 2008; entnommen

aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur Müllberg-

landschaft, Bachelor‘s Thesis

19http://www.welt.de/politik/article813664/Australien_schickt_Gift_Muell_nach_

Deutschland.html, 05.05.09 18:34; entnommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009:

Wasteland- Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

20 Müller-Meiningen, Julius: Das Geld mit dem Müll-Abfall aus Italien, in: Süddeutsche

Zeitung vom 21.01.2008; entnommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Waste-

land- Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

21 http://www.dbs-modularesysteme.de/, DBS Modulare Systeme: Exposé Abfallener-

gie 05.05.09 18:37; entnommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von

der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

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22 Tim Birkner, http://www.arpeggio.de/index.php?id=1703, 05.05.09 18:17; entnom-

men aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur

Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

23 Verdi: Müllreport Mai/Juni 2007 - Finanzjongleure zocken in der Müllbranche ab; ent-

nommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur

Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

24/25 TA Siedlungsabfall a.a.O., S. 5

26 Ortstermin mit Herrn Hengst, Abfallwirtschaftsbetrieb München, vom 25.05.09; ent-

nommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur

Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

27 Hermanns Stengele, Prof. Dr. Rita/ Plötze, Dr. Michael: Umweltgeotechnik, Deponie-

bau und Altlastensanierung - Unterlagen zur Vorlesung, Zürich 2002; entnommen aus:

Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur Müllbergland-

schaft, Bachelor‘s Thesis

28 Weilacher, Udo 2008: Syntax of Landscape. The Landscape Architecture of Peter

Latz and Partners. Berlin, Birkhäuser Verlag AG; S. 145f; entnommen aus: Rahnen,

Ulrike 2009: Wasteland- Bachelor‘s Thesis

29The Dan region association of towns - Sanitation and Waste disposal 2008: The

restoration of the Hiriya Landfill auf http://www.hiriya.co.il/restore-e.asp, 07.05.09

13:12; entnommen aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland- Bachelor‘s Thesis

30 Kramer, Tobias, Mitarbeiter im Büro Latz + Partner, Projektleiter Hiriya/ Tel Aviv,

Interview am 13.05.09; entnommen aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland- Bachelor‘s

Thesis

31 Latz, Peter/ Latz, Annelise/ Latz, Tilmann 2007: Hiriya, Tel Aviv. Transformation des

Müllberges Hiriya in einen Landschaftspark, auf http://www.latzundpartner.de/projects/

detail/9, 06.05.09 15:18; entnommen aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland- Bachelor‘s

Thesis

32 Stier, Ken 2007: Fresh Kills. Redevelopingone of the biggest landsfills in the world,

in: Waste Management Magazine, Artikel 12/2007; entnommen aus: Rahnen, Ulrike

2009: Wasteland- Bachelor‘s Thesis

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33 Damon, Candace o.J.: New York‘s New Parkland Fresh Kills Factsheet, auf http://

www.nyc.gov/html/dcp/pdf/fkl/factsheet1.pdf, 04.05.09 16:10; entnommen aus: Rah-

nen, Ulrike 2009: Wasteland- Bachelor‘s Thesis

34 Corner, James o.J.: Fresh Kills Park, Staten Island, New York, auf http://www.field-

operations.net 15.05.09 17:30; entnommen aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland-

Bachelor‘s Thesis

35 Corner, James 2005: Lifescape - Fresh Kills Parkland, in Topos.Prospective Land-

scapes, H. 51, München Callwey Verlag, S. 14-21; entnommen aus: Rahnen, Ulrike

2009: Wasteland- Bachelor‘s Thesis

36 New York City Department of City Planning 2009b: Fresh Kills Park Project. Draft

Master Plan, auf http://www.nyc.gov/html/dcp/html/fkl/fkl4.shtml, 04.05.09 16:13; ent-

nommen aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland- Bachelor‘s Thesis

37 Hoffmann-Kuhnt, Thomas 2008: :metabolon, Entsorgungszentrum Leppe in Engels-

kirchen, in: wettbewerbe aktuell 1/2008, wettbewerbe aktuell Verlagsgesellschaft mbH,

S. 24; entnommen aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland- Bachelor‘s Thesis

38 Bergischer Abfallwirtschaftsverband; Regionale 2010 Agentur 2008: :metabolon,

Entsorgungszentrum Leppe. Dokumentation des städtebaulich-freiraumplanerischen

Wettbewerbs, auf http://www.bavweb.de/data/metabolon_2008.pdf, Artikel vom

25.11.2008, 11.05.09 18:45; entnommen aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland-

Bachelor‘s Thesis

39 http://www.heideflaechenverein.de/landschaft/standort.html, 25.05.09 14:13; ent-

nommen aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis

40 http://www.schloesser-schleissheim.de/deutsch/hofgarten/kanal.htm, 25.05.09

15:01; entnommen aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis

41http://www.awm-muenchen.de/uploads/media/pkgrossl.pdf, 13.06.09 16:55; ent-

nommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur

Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

42http://www.muenchen.de/Rathaus/bau/projekte/projekte05/infra_froettmaning/f_

gruen/f_berg/134237/index.html, 12.06.09 11:00entnommen aus: Meyer-Roscher,

Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s

Thesis

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43 Landeshauptstadt München - Referat für Stadtplanung und Bauordnung: Perspektive

München - Bericht zur Stadtentwicklung 2005, S. 77; entnommen aus: Meyer-Roscher,

Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s

Thesis

44 Ortstermin mit Herrn Hengst, Abfallwirtschaftsbetrieb München, vom 25.05.09; ent-

nommen aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur

Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

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Literaturverzeichnis

Behnke, Andrea/ Scheid, Patrizia 2009: Projektarbeit Wasteland

Heitkämper, Manfred 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis, Freising

Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der Schotterebene zur Müllbergland-

schaft, Bachelor‘s Thesis, Freising

Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis, Freising

Zeller, Stefanie 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis, Freising

Weitere Literaturangaben können den Bachelor‘s Theses entnommen werden.

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Abbildungsverzeichnis

Abb. 1 Cover, aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis

Abb. 2 Müllstudie, aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland- Von der

Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

Abb. 3 „Versunkenes Dorf“ von Timm Ulrichs: Stefanie Zeller

Abb. 4 Harritschwagen am Münchner Stachus, aus: Zeller, Stefanie 2009:Waste-

land - Bachelor‘s Thesis

Abb. 5 Müllsortieranlage Puchheim, aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland -

Bachelor‘s Thesis

Abb. 6 Deponie Nord-West: Ulrike Rahnen

Abb. 7 Luftbild Entsorgungspark Freimann, aus: Zeller, Stefanie 2009: Waste

land- Bachelor‘s Thesis

Abb. 8 Müllabfuhr, aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland - Von der

Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

Abb. 9 Deponiebasisabdichtung Deponieklasse II, aus: Meyer-Roscher, Friederi-

ke 2009: Wasteland - Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft,

Bachelor‘s Thesis

Abb.10 Fackelanlage Deponie München-Nord: Ulrike Rahnen

Abb.11 Perspektive Deponieberg Hiriya, aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland - Bachelor‘s ThesisAbb.12 Masterplan Hiriya, aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland - Bachelor‘s The sisAbb.13 Masterplan Fresh Kills Park, aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland - Bachelor‘s ThesisAbb.14 Beschreibung der Naturräume, aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland - Bachelor‘s ThesisAbb.15 Perspektiven Fresh Kills Park, aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis

Abb.16 Perspektive Deponieberg Malta, aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009:

Wasteland- Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s

Thesis

Abb.17 Perspektive Pfad, aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland - Von

der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

Abb.18 Mountainbike-Rennen, aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland - Bachelor‘s

Thesis

Abb.19 Lernort, aus: Rahnen, Ulrike 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis

Abb.20 Masterplan, aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland - Bachelor‘s Thesis

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Abb.21 Fröttmaninger Heide, aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland -

Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

Abb.22 Urpositionskarte München von 1816, aus: Zeller, Stefanie 2009: Waste

land - Bachelor‘s Thesis

Abb.23 Autobahnen als dominierendes Element, aus: Zeller, Stefanie 2009:

Wasteland - Bachelor‘s Thesis

Abb.24 Nutzungen im Münchner Norden, aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland -

Bachelor‘s Thesis

Abb.25 Landschaftsräume, aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland - Bachelor‘s

Thesis

Abb.26 Bau der Allianz Arena, aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland-

Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

Abb.27 Deponie Nord-West, aus: Meyer-Roscher, Friederike 2009: Wasteland-

Von der Schotterebene zur Müllberglandschaft, Bachelor‘s Thesis

Abb.28 Luftbild Münchner Norden, aus: Zeller, Stefanie 2009: Wasteland -

Bachelor‘s Thesis

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Wasteland ist ein Projekt der Technischen Universität MünchenFakultät für ArchitekturLehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum

Univ. Prof. Regine KellerDipl.-Ing. Volker KleinekortDipl.-Ing. Thomas Hauck Dipl.-Ing. Doris Grabner

www.lao.ar.tum.de

Gastkritiker:Dipl.-Ing. Jürgen HuberDipl.-Ing. Matthias von der Recke

Projektteilnehmer:Andrea Behnke, Manfred Heitkämper, Friederike Meyer-Roscher, Ulrike Rahnen, Patrizia Scheid, Stefanie Zeller

Projektbroschüre:Redaktion und Gestaltung: Thomas Hauck | Friederike Meyer-RoscherLayout und Umsetzung: Friederike Meyer-Roscher©2009 . ProjektverfasserLehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlichen Raum

Impressum